39

»Langsam jetzt«, warnte sie ihr Pferd. Es zögerte und glitt mit einem Huf aus. »Zurück, zurück, zurück. Komm schon, Junge, zurück.«

Vom Hang hinter sich hörte sie die Geräusche der Verfolger heraufhallen. Ein Mann, wahrscheinlich einer der D’Haranischen Offiziere, schrie wütend aus Leibeskräften, sie nicht entkommen zu lassen, die anderen hetzten ihre Pferde den steilen Pfad hinauf. Wenn sie das ebene Stück erreicht hatten, auf dem sie sich befand, waren sie mit Sicherheit wieder in vollem Galopp.

Kahlan zog sachte an den Zügeln. Nick hob seinen Huf vom Eis und stieg rückwärts hinauf in die schmale Lücke zwischen den verharschten, schneebedeckten Fichten, denselben Weg, den er gekommen war.

Sie entdeckte den langen Ast mit dem gegabelten Ende, den sie zu einem Stab geschnitzt hatte, mit dem man schieben konnte, sah ihn senkrecht im Schnee stecken, wo sie ihn neben der doppelstämmigen Fichte zurückgelassen hatte. Sie wuchtete ihn heraus und begann, gegen die schweren, schneebeladenen Äste zu stoßen. Ihre Schulter schmerzte unter der Achsel, dort, wo sie vorher die todbringende Lanze festgeklemmt hatte.

Während sie Nick rückwärts zwischen die Bäume gehen ließ, fort von ihrem Pfad, hielt sie den langen Stock über seinen Kopf und stieß gegen die Äste. Von ihrer Last befreit, schnellten sie nach oben und verdeckten zum Teil die Lücke zwischen den Bäumen. Wichtiger noch, der Schnee fiel zu Boden und legte sich über ihre Spuren. Sie stieß hier gegen einen, dort gegen einen anderen Ast und sprenkelte auf diese Weise Schnee über Nicks rückläufige Fährte, bedeckte sie, so daß es ganz natürlich aussah, so als hätte der Wind die Äste von ihrer Last befreit.

Stumm bedankte sie sich bei Richard, daß er sie im Fährtenlesen unterrichtet hatte. Er hatte eine Waldläuferin aus ihr machen wollen. Sie sehnte sich nach Richard. Bestimmt hieß er das enorme Risiko nicht gut, das sie mit Hilfe des von ihm Gelernten einging.

Aber sie durfte auf keinen Fall zulassen, daß diese Männer ihre Spur bis zu den jungen galeanischen Soldaten zurückverfolgten. Es bestand die Möglichkeit, daß einige von ihnen bei ihrer Rückkehr über das Gesehene berichteten, und dann würden die Galeaner abgeschlachtet werden. Wenn keiner dieser Männer zurückkehrte, würde es lange dauern, bis andere ausgesandt wurden. Wenn überhaupt.

Selbst wenn, bis dahin wäre es längst zu spät. Sie wäre längst die Pässe hinauf und darüber hinweg, über die sie gekommen war, wo der Wind heulte und den Schnee unablässig verwehte, und ihre Fährte war nicht mehr auffindbar. Niemand wüßte, wohin sie geritten war. Berge und Wälder zogen sich endlos hin, und die letzte Spur, die man von ihr gesehen hatte, deutete geradewegs in die entgegengesetzte Richtung ihres eigentlichen Zieles. Die im Lager Zurückgebliebenen würden darauf vertrauen, daß diese Soldaten sie früher oder später einholen würden, und in Anbetracht der Aussicht, in nur wenigen Tagen auf Beutezug gehen zu können, würden sie ihr Augenmerk darauf richten.

Durch Schnee gedämpfter Hufschlag holte ihre Gedanken in die Gegenwart zurück. Die Männer hatten das ebene Gelände erreicht und jagten wieder in vollem Tempo voran. Gleichmäßig schob Kahlan sich immer weiter rückwärts zwischen die Bäume, rüttelte Äste und bedeckte ihre Spur, und näherte sich jenem Pfad, den sie auf ihrem Weg zur Armee der Imperialen Ordnung eingeschlagen hatte. Der Lärm der Verfolgertruppe hatte sie fast erreicht.

Kahlan beugte sich weit vor und strich dem Pferd mit dem Arm über den Hals. Dann flüsterte sie ihm etwas in die Ohren, die sich beim Klang ihrer Stimme nach hinten drehten.

»Still jetzt, Nick. Bitte rühr dich nicht und mach auch kein Geräusch.« Sie strich ihm wieder über den verschwitzten Hals. »Guter Junge. Still jetzt.«

Ihr kam es vor, als müßte jeder deutlich ihr Herz schlagen hören.

Die Verfolger hatten sie erreicht. Sie jagten ihre Spur entlang, direkt vor ihr, durchbrachen in vollem Tempo den Schirm aus Bäumen zu ihrer Linken, keine zehn Meter entfernt. Kahlan hielt den Atem an. Sie hörte das helle Schlagen der Hufe, als sie auf das abschüssige Eis gerieten, das sich im Schatten des Mondes hinter jenen Bäumen verbarg, hinter ihrer falschen Fährte. Diese führte zwischen den Bäumen bis an den Rand eines steilen, felsigen Bachbettes, wo das Wasser, wäre es nicht gefroren, über einen Abhang in die Tiefe stürzen würde.

Es war ein kleiner Bach, doch beim Gefrieren war immer mehr Wasser über das bereits gefrorene geschäumt und gesprudelt und hatte die Stelle in einen Eispalast verwandelt. Schnee war gleich nach dem Fallen fortgespült worden, wodurch die runden, nach unten geneigten Eisbuckel rutschig geworden waren.

Nachdem die Männer zwischen den Bäumen hervorgebrochen waren, blieben ihnen kaum sechs Meter, ihren ungestümen Vorwärtsdrang vor dem Abgrund abzubremsen, bevor Eis und Felsen endeten und nur noch dünne Luft dahinter lag. Zudem mußten sie dies auf kaskadenartig aufgetürmten Eishügeln bewerkstelligen. Wäre das Eis glatt wie ein See, hätten die Pferde ihre Hufe hineinstemmen und versuchen können, schliddernd zum Stehen zu kommen. Doch diese Fläche war nicht eben, und sie hatten keine Chance, als sie in vollem Schwung ausglitten und rutschten, abglitten und stolperten.

Kahlan hörte das Knacken brechender Pferdebeine, als die in Spalten eingeklemmten Pferdehufe die Tausende von Pfunden Muskelfleisch, die in höchstem Tempo vorwärtsdrängten, nicht halten konnten. Die sattellosen Reiter waren hilflos.

Die Männer feuerten ihre Pferde aufmunternd an, und wer hinten ritt, erkannte in dem Gebrüll nicht rasch genug den Wechsel von Wut zu Entsetzen. Die Hinteren brachen krachend in die Vorderen hinein, stürzten übereinander und schossen aneinander vorbei. Sattellos, ohne Halfter und Schlachtkandaren, konnten die Reiter ihre Tiere nicht beherrschen und wurden hilflos nach vorn geschleudert.

Einige sprangen von ihren Pferden, als sie durch die Bäume brachen und erkannten, was vor ihnen lag, doch ihr Schwung war zu groß, die verbliebene Strecke zu kurz, ihr Schicksal unausweichlich. Die hinteren Pferde stürzten über die bereits gefallenen, die verzweifelt nach Halt suchten. Es gab keinen. Ein Wasserfall aus lebendigem Fleisch ergoß sich über den Rand des Abgrunds.

Kahlan saß still, hatte ihre Konfessorenmiene aufgesetzt und lauschte auf die Schreie von Mensch und Pferd, die sich zu einem langgezogenen Klagelaut vermengten, während diese hinter dem Berg verschwanden. Nach wenigen Sekunden war es vorbei. Mehr als fünfzig Mann mitsamt ihren Pferden waren in den Tod gestürzt.

Als die Nacht für eine Weile stillgeblieben war, stieg sie ab und ging zurück zum Rand der Eiskaskade, in weitem Bogen, um ihre falsche Fährte von allen abzweigenden Spuren frei zu halten. Im trüben Licht konnte sie die dunklen Blutflecken auf den Eiskuppen erkennen. Blut von gebrochenen Beinen, Blut aus aufgeplatzten Schädeln. Von den Feinden befand sich keiner mehr oberhalb des Abgrunds.

Sie wollte gerade kehrtmachen und zurückgehen, als sie ein verzweifeltes, tiefes Stöhnen hörte. Kahlan zog ihr Messer und schob sich vorsichtig zentimeterweise an die Quelle des Geräuschs heran, zum Abgrund. Sie klammerte sich an einen stämmigen Ast und beugte sich über die abschüssige Eiskaskade. Der Bodensatz des Waldes war im Eis festgefroren, Äste und Blätter hatten einen kleinen Damm am Rand gebildet, der mit den Anwachsen des Eises überfroren war. Ein paar Äste ragten aus dem eisigen Wall heraus.

Um einen dieser Äste hatten sich Finger gekrallt. Ein Mann klammerte sich mit letzter Kraft an den Ast, seine Beine baumelten über einem Abgrund von fast dreihundert Metern Tiefe. Ächzend vor Anstrengung versuchte er, seine Füße in das Eis zu stemmen, doch es war zu glatt, um ihm Halt zu bieten.

Kahlan stand an der Kante, den Ast als Halt umklammert, und beobachtete ihn fröstelnd. Wasser rann tröpfelnd über das Eis, über sein Gesicht, klebte ihm die Haare an den Kopf und durchtränkte seine keltonische Uniform. Ihm klapperten die Zähne.

Er hob den Kopf und sah sie über sich im Mondlicht. »Hilf mir! So hilf mir doch, bitte!« Er konnte kaum älter sein als sie.

Sie musterte ihn ohne Mitgefühl. Er hatte große Augen, die Art von Augen, bei denen junge Frauen mit Sicherheit ins Schwärmen gerieten. Die jungen Frauen in Ebinissia waren beim Anblick dieser Augen allerdings mit Sicherheit nicht ins Schwärmen geraten.

»Im Namen der Guten Seelen, so hilf mir doch!«

Kahlan ging in die Hocke, rutschte näher an ihn heran. »Wie ist dein Name?«

»Huon! Ich heiße Huon! Und jetzt hilf mir endlich!«

Kahlan legte sich flach auf das Eis, hakte einen Fuß in einen Wurzelknoten und klammerte sich mit einer Hand fest an den stämmigen Kiefernast. Die andere Hand streckte sie ein Stück weit vor, doch nicht weit genug, daß Huon sie ergreifen konnte.

»Ich werde dir helfen, Huon, unter einer Bedingung. Ich habe geschworen, keine Gnade walten zu lassen, und das werde ich auch nicht tun. Wenn du meine Hand ergreifst, werde ich meine Kraft auf dich entladen. Du wirst mir gehören, jetzt und für immer. Wenn du überlebst, dann als jemand, der von einem Konfessor berührt wurde. Solltest du mit dem Gedanken spielen, mich mit dir über den Rand zu ziehen, bevor ich dich mit meiner Magie berühren kann, so sei versichert, daß ich dir dies Angebot nicht machen würde, wenn diese Möglichkeit bestünde. Ich habe mehr Männer berührt, als ich zählen kann. Dazu wirst du keine Zeit haben. Du wirst mir gehören.«

Er blinzelte sich das eisige Wasser, das auf ihn herabtröpfelte, aus den Augen, schüttelte es von seinem Gesicht und starrte zu ihr hoch.

Kahlan streckte die Hand nach ihm aus. »Von diesem Augenblick an, Huon, was auch geschieht, ist dein altes Leben beendet. Wenn du überlebst, dann nicht als der, der du jetzt bist. Diesen Mann wird es nicht mehr geben. Du wirst mir gehören.«

»Bitte«, sagte er leise, »hilf mir einfach hoch. Ich tu’ dir nichts. Ich schwöre, ich lasse dich laufen. Zu Fuß brauche ich Stunden, bis ich wieder im Lager bin, bis dahin bist du ohnehin längst fort. Bitte, hilf mir einfach hoch.«

»Wie viele Menschen hast du in Ebinissia um ihr Leben betteln hören? Bei wie vielen hast du Gnade walten lassen?« Diese Worte waren so kalt wie das Eis, auf dem sie lag. »Ich bin die Mutter Konfessor. Ich habe der Imperialen Ordnung einen Krieg ohne Pardon erklärt. Dieser Schwur steht, solange auch nur einer von euch noch lebt. Entscheide dich, Huon. Für den Tod — oder für die Berührung durch meine Kraft. Wofür du dich auch entscheidest, der, der du jetzt bist, wird sterben.«

»Die Leute in Ebinissia haben gekriegt, was sie verdient haben. Lieber würde ich die Hand des Hüters höchstpersönlich ergreifen, als von deiner dreckigen Magie berührt zu werden. Die Guten Seelen werden mich niemals zu sich nehmen, wenn ich mich von deiner dunklen und gottlosen Magie berühren lasse.« Er verzog den Mund zu einem höhnischen Grinsen. »Zum Hüter mit dir, Konfessor!«

Huon warf die Arme nach hinten und stürzte ohne Laut in die Dunkelheit.


Auf dem Ritt zurück zu den galeanischen Rekruten ließ sie sich die Dinge durch den Kopf gehen, die Riggs, Karsh und Slagle ihr verraten hatten. Sie dachte auch über die magischen Geschöpfe nach, die in den Midlands lebten.

Sie dachte über das wunderschöne Land der Irrlichter nach, mit den offenen, tief in uralten, entlegenen Wäldern verborgenen Feldern, auf denen sich die Irrlichter im Zwielicht sammelten, um wie fröhliche Glühwürmchen zusammen über den Gräsern und Wildblumen durch die Luft zu tanzen. Sie hatte so manche Nacht im Gras liegend verbracht, während sie über ihr geschwebt waren und mit ihr über die allem Leben gemeinsamen Dinge gesprochen hatten: über Träume und Hoffnungen und Liebe.

Sie dachte an die Geschöpfe, die in Long Lake lebten, durchsichtige Wesen, die schwer zu erkennen waren und fast aus flüssigem Glas gemacht zu sein schienen, oder an das Wasser, das ihr Zuhause war. Sie hatte nie mit ihnen gesprochen, aber sie hatte sie des Nachts hervorkommen sehen, um sich auf Fels und Strand im Mondlicht zu aalen — Geschöpfe, die keine Stimme besaßen, mit denen sie jedoch ein gewisses Verständnis geteilt, und die zu schützen sie versprochen hatte.

Sie dachte an das Volk der flüsternden Bäume, mit denen zu sprechen ein unvergeßlich schönes Erlebnis gewesen war — beängstigend schaurig, doch gleichzeitig auf sanfte Weise friedvoll.

Das Volk der flüsternden Bäume war durch ihre sich unterirdisch berührenden Wurzeln alle zu einem einzigen Wesen vereint, und alle sprachen, als wären sie alle nur ein einziger, als wären sie keine Individuen. Und doch besaß jeder einen Namen, den er einem zuflüsterte, wenn man ihm das Versprechen schlichter Gefälligkeiten machte — eine vielköpfige Gemeinschaft, die gleichzeitig nur einer war. Dort einen Baum zu fällen, hieß, allen die Qualen des Todes dieses einen zuzufügen. Sie konnten der Verbundenheit, die sie untereinander empfanden, nicht entkommen. Wenn Menschen in dieses Land kamen, um die Bäume zu fällen, dann war dies für alle eine Qual. Kahlan hatte erlebt, wie es war, wenn sie Schmerzen litten. Ihr Klagen konnte die Sterne zum Weinen bringen.

Es gab auch noch andere Geschöpfe, die magisch waren, und Menschen, die ebenfalls diese Gabe besaßen. Manchmal fiel es schwer, zwischen den wilden Geschöpfen und den Menschen eine klare Grenze zu ziehen. Einige Menschen der Midlands waren teilweise Kreatur, oder vielleicht waren auch einige Kreaturen teilweise Mensch. Sie waren fremd und wunderbar und äußerst scheu.

Und so zog sich dies durch verschiedene Erscheinungsformen der Magie, von den schlichtesten Wesen in den Heulenden Höhlen, die einen durch festen Stein blicken lassen konnten, damit man ihre Nester sah, bis hin zu den Schlammenschen, die nur über schlichte magische Fähigkeiten verfügten.

Für sie als Mutter Konfessor waren sie alle, wie viele andere auch, ihre Schützlinge. Sie gebot über sie alle, damit diese magischen Orte geschützt waren, damit kein Volk mehr als andere die Hauptlast tragen mußte. Es war eine von Konfessoren und Zauberern gestützte Übereinkunft, die viele tausend Jahre zurückreichte.

Die Wesen aus dem Zwielicht, so hatte Riggs sie genannt. Das war der Name, den, unter anderen, der Lebensborn diesen magischen Geschöpfen gegeben hatte, weil viele von ihnen nur nachts hervorkamen. Aus diesem Grund verband der Lebensborn sie mit der Dunkelheit, und so, aus Angst, mit der Finsternis des Hüters der Toten.

Der Lebensborn sah Magie als jene Kraft, mit deren Hilfe der Hüter seinen Einfluß auf diese Welt ausdehnte, auf die Welt der Lebenden. Die Männer des Lebensborns waren so unvernünftig und dumm, wie man nur sein konnte. Und sie betrachteten es als ihre Pflicht, jeden in das Reich der Toten zu schicken, der ihrer Meinung nach dem Hüter diente. Das war so ungefähr jeder, der ihrer Sicht der Dinge widersprach. In einigen Ländern waren die Männer des Lebensborns Gesetzlose, und in anderen, wie in Nicobarese, wurden sie von der Krone gefördert und bezahlt.

Vielleicht hatte Riggs recht. Vielleicht hätte sie Männern wie diesen mit der Faust des Gesetzes Einhalt gebieten sollen. Doch das war niemals Ziel des Rats gewesen — jeden zu zwingen, sich in allen Dingen einem einzelnen zu beugen. Die Stärke und die Schönheit der Midlands lagen in ihrer Vielfalt, auch wenn manches an dieser Vielfalt häßlich war. Was für den einen häßlich war, war für den anderen wunderschön, und so kam es, daß man jedes Land sich selbst regieren ließ, solange es nicht mit Waffengewalt gegen ein anderes vorging. Man erlitt geduldig Dinge, die einem zuwider waren, damit Wunderbares gedeihen konnte. Manchmal war die Trennlinie schwer zu ziehen: Länder mußten gezwungen werden, in einigen Dingen zusammenzuarbeiten, während man ihnen in anderen freie Hand ließ.

Doch vielleicht hatte Riggs recht. In manchen Ländern litten die Menschen unter der grausamen oder unzulänglichen Herrschaft ihrer raffgierigen oder unfähigen Oberhäupter, ohne Hoffnung, daß sich die Lage von außen her verändern ließe. Allerdings mußten die klügeren, aber kleineren Länder auch nicht in der Furcht vor Eroberung leben. Wenn sich das Leid der Menschen, die unter weniger glücklicher Herrschaft lebten, durch eine kluge Zentralregierung beenden ließe, wäre damit nicht viel gewonnen?

Wenn aber alle unter derselben Herrschaft lebten, würde dadurch jede andere Form des Daseins ausgelöscht, ohne je die Chance auf freie Entwicklung erhalten zu haben — und sich damit einer anderen Form als überlegen zu erweisen. Die Art der Alleinherrschaft, die die Imperiale Ordnung repräsentierte, war Sklaverei.

Kahlan war überrascht, viel weiter vom Lager entfernt auf galeanische Posten zu stoßen. Sie standen nicht mehr zu weit auseinander, und sie waren gut versteckt und tauchten mit gespannten Bogen und gezücktem Stahl erst auf, als sie sie fast erreicht hatte. Chandalen, Prindin und Tossidin hatten offenbar bereits gute Arbeit geleistet. Die Posten schlugen die Faust aufs Herz, als sie Kahlan erkannten.

Die Dämmerung verwandelte den Himmel in ein stählernes Grau. Es war wärmer als zuvor, jetzt, da die Wolken das Land wie eine wärmende Decke überzogen. Sie saß todmüde im Sattel, während Nick durch den Schnee ins Lager stapfte, doch als sie in Sichtweite der geschäftigen Männer kam, rüttelten sie die Gedanken an das, was es zu erledigen galt, wieder auf.

Chandalen, Prindin, Hauptmann Ryan und Leutnant Hobson unterhielten sich gerade mit einer Gruppe Soldaten, als sie sie aufs Lager zureiten sahen. Die vier kamen im Laufschritt angerannt, um sie am Rand des hektischen Treibens zu begrüßen. Männer bereiteten Speisen zu, aßen, verstauten Ausrüstungsgegenstände, präparierten Waffen und sahen nach Karren und Pferden. Ein Stück entfernt entdeckte sie Tossidin in einem Wolfsumhang zusammen mit Leutnant Sloan. Er fuchtelte mit seinen Armen und redete, etwas erklärend, auf Männer ein, die schweigend dastanden, während ihre Speere senkrecht im Schnee steckten und in ihrer Zusammenballung aussahen wie ein dunkles Stachelschwein, das sich vor dem weißen Hintergrund abhob.

Kahlan stieß ein müdes Stöhnen aus, als sie vor den vier Männern abstieg, die ihr entgegengekommen waren. Andere Männer ringsum setzten ihre Arbeiten fort, bewegten sich jedoch langsamer, während sie sie mit großem Interesse beobachteten. Die vier vor ihr starrten sie freimütig aus großen Augen an. Keiner sagte ein Wort.

»Was starrt ihr mich alle so an?« fragte sie ein wenig aufbrausend.

»Mutter Konfessor«, sagte Hauptmann Ryan, »Ihr seid völlig blutverschmiert. Seid Ihr verletzt?«

Kahlan blickte am weißen Wolfspelz ihres Umhangs hinab, nur war er nicht mehr weiß. Erst jetzt bemerkte sie, wie sich ihr Gesicht unter eingetrocknetem Blut spannte, ihr Haar steif davon war.

»Oh«, meinte sie in gemäßigterem Ton. »Alles in Ordnung. Mir geht es gut.«

Chandalen und Prindin seufzten erleichtert auf.

Leutnant Hobson, die Augen noch immer weit aufgerissen, schluckte. »Was ist mit dem Zauberer? Habt Ihr ihn gesehen?«

Sie zog eine Braue hoch und sah ihn an. »Was Ihr an mir seht, ist das, was von ihm übrig ist.«

Chandalen taxierte sie mit einem stolzen Lächeln. »Und wieviel hast du außerdem noch umgebracht?«

Kahlan zuckte müde mit den Achseln. »Ich hatte alle Hände voll zu tun. Ich habe mir nicht die Zeit genommen, sie zu zählen, aber alles in allem, die Brände eingeschlossen, gut über hundert, denke ich. Der Zauberer ist tot, das allein zählt. Zwei ihrer Kommandanten ebenfalls, und wenigstens zwei weitere sind verwundet.«

Hauptmann Ryan und Leutnant Hobson wurden blaß.

Chandalens stolzes Lächeln wurde breiter. »Ich bin überrascht, daß du für die anderen noch welche übriggelassen hast, Mutter Konfessor.«

Sie erwiderte sein Lächeln nicht. »Es sind noch reichlich übrig.« Kahlan rieb ihrem Pferd die Nase. »Die meiste Arbeit hat Nick erledigt.«

»Ich hab’ Euch doch gesagt, er wird Euch nicht im Stich lassen, Mutter Konfessor«, meinte Hobson.

»Das hat er wirklich nicht getan. Er war mir eine größere Hilfe als die Guten Seelen selbst. Er hat mir heute das Leben gerettet.«

Kahlan kniete vor den beiden galeanischen Offizieren im Schnee nieder. Sie senkte den Kopf.

»Ich denke, ich muß Euch um Vergebung bitten.« Sie ergriff von jedem eine Hand. »Ihr wißt zwar nicht, wie man das erreicht, was notwendig ist, aber Ihr habt Eure Pflicht den Midlands gegenüber über meine Befehle gestellt. Das war Mut in seiner höchsten Form. Ich möchte, daß Ihr alle wißt, daß ich mich geirrt habe. Ihr habt in edler Absicht gehandelt.« Sie küßte beiden die Hand. »Ich preise Eure aufrechten Herzen. Ihr habt vor allem anderen an Eure Pflicht gedacht. Ich bitte Euch, mir zu vergeben.«

Alles schwieg, während sie auf einem Knie hockte. Schließlich flüsterte Hauptmann Ryan ihr leise etwas zu.

»Mutter Konfessor, bitte. Erhebt Euch. Alle sehen her.«

»Erst, wenn Ihr mir vergeben habt. Ich will, daß jeder weiß, daß Ihr recht gehandelt habt.«

»Aber Ihr wußtet doch gar nicht, was wir taten oder warum. Ihr habt nur an unsere Sicherheit gedacht.« Kahlan wartete, und er schwieg einen Augenblick lang verlegen. »Also gut. Ich vergebe Euch … Aber macht das bitte nicht noch einmal.«

Sie erhob sich, ließ die Hände der beiden los und lächelte sie dünn und freudlos an. »Seht zu, daß dies das letzte Mal war, daß Ihr mir nicht gehorcht.«

Hauptmann Ryan nickte ernst. »Bestimmt.« Er schüttelte den Kopf. »Ich meine, nein, ich werde … wir werden tun, was Ihr befehlt, Mutter Konfessor.«

»Ich weiß schon, was Ihr sagen wollt, Hauptmann.« Sie stieß einen erschöpften Seufzer aus. »Wir haben eine Menge zu erledigen, bevor wir diese Männer angreifen.«

»Wir!« fuhr Chandalen dazwischen. »Wir sollten ihnen doch nur ein paar Dinge zeigen, und dann wollten ›wir‹ nach Aydindril aufbrechen! Wir dürfen uns auf keinen Fall in diesen Kampf hineinziehen lassen. Du hast bereits jetzt zuviel riskiert! Wir müssen…«

Kahlan unterbrach ihn. »Ich muß mit euch dreien sprechen. Holt Tossidin. Hauptmann, bitte laßt alle Männer antreten, auch die Posten. Ich will zu euch allen sprechen. Bitte wartet bei Euren Leuten. Ich werde gleich bei Euch sein. Und laßt ein Zelt für mich stehen. Ich brauche ein paar Stunden Schlaf, während alles vorbereitet wird.«

Sie entfernte sich ein Stück mit Chandalen im Schlepptau außer Hörweite des Lagers, während Prindin Tossidin holen ging. Als sie alle zusammen waren, richtete sie das Wort an die drei. Chandalen hatte eine finstere Miene aufgesetzt, die anderen beiden warteten regungslos ab.

»Die Schlammenschen«, begann sie mit gedämpfter Stimme, »besitzen Magie.«

»Wir besitzen keine Magie«, widersprach Chandalen.

»Doch, das tut ihr. Ihr haltet es nur nicht für Magie, weil ihr damit geboren werdet und es nicht anders kennt. Ihr wißt nichts von anderen Völkern, wißt nichts von ihrer Denkweise. Die Schlammmenschen können mit den Seelen ihrer Vorfahren sprechen. Sie können es, weil sie Magie besitzen. Andere Völker, andere Menschen, besitzen diese Fähigkeit, diese Magie nicht. Magie ist keine seltsame und mächtige Kraft, sie liegt einfach im Wesen mancher Menschen und Geschöpfe.«

»Andere können auch mit ihren Ahnen sprechen, wenn sie es wollen«, sagte Chandalen.

»Ein paar, ja, die meisten aber nicht. Für die ist es ein Sprechen mit den Toten, und das gilt als Magie. Beängstigende Magie. Du und ich, wir wissen, daß man vor ihr keine Angst zu haben braucht, aber andere wirst du nie davon überzeugen können, daß das gut ist, was du tust. Sie werden es immer für etwas Böses halten. Die Menschen glauben das, wonach sie erzogen wurden, und sie wurden erzogen zu glauben, daß das Reden mit den Toten etwas Böses ist.«

»Aber die Seelen unserer Vorfahren helfen uns«, wandte Prindin ein. »Sie schaden uns nie. Sie bringen uns immer nur Hilfe.«

Kahlan legte ihm eine Hand auf die Schulter und blickte in seine sorgenvollen Augen. »Ich weiß. Deswegen helfe ich dabei, andere von euch fernzuhalten, damit ihr so leben könnt, wie es euch gefällt. Es gibt ein paar andere Völker, die mit ihren Ahnen sprechen, so wie ihr, und auch sie besitzen diese Magie. Es gibt andere Völker und andere Geschöpfe, die über eine andere Art von Magie verfügen als ihr, die für sie aber ebenso wichtig ist, wie eure für euch.« Sie sah jeden einzeln an. »Versteht ihr das?«

»Ja, Mutter Konfessor«, meinte Tossidin.

Prindin nickte zum Zeichen, daß er derselben Meinung war. Chandalen murrte und verschränkte die Arme.

»Wichtig ist allerdings nicht, ob das, was ihr besitzt, als Magie bezeichnet werden kann. Ihr sollt nur begreifen, wie wichtig es ist, ob andere euer Tun als Magie ansehen. Viele fürchten sich vor Magie. Sie halten euch für böse, weil ihr diese Magie praktiziert.«

Kahlan zeigte in die Richtung der Armee der Imperialen Ordnung. »Diese Männer, die wir jagen, die all die Menschen in der Stadt getötet haben, sie haben sich für ein bestimmtes Ziel zusammengetan. Sie wollen über alle Völker der Midlands herrschen. Sie wollen nicht, daß auch nur eins von ihnen so lebt, wie es möchte, sondern alle sollen sich ihrer Herrschaft beugen.«

»Warum sollten sie die Schlammenschen beherrschen wollen?« fragte Prindin. »Wir haben nichts, das sie wollen könnten. Wir bleiben auf unserem Land.«

Chandalen faltete seine Arme auseinander und sprach mit gedämpfter Stimme. »Sie fürchten sich vor Magie, und sie wollen uns daran hindern, mit unseren Vorfahren zu sprechen.«

Kahlan drückte ihm die Schulter. »Genau. Aber mehr noch, sie glauben, sie seien den Seelen, an die sie glauben, verpflichtet, euch alle umzubringen. Sie wollen alle, die Magie anwenden, töten, weil sie glauben, Magie sei etwas Böses. Sie glauben, ein Volk wie ihr besitzt Magie.« Ihr Blick fand Chandalens Augen. »Wenn sie nicht bis auf den letzten Mann getötet werden, wie die Jocopo, werden sie früher oder später kommen und die Schlammenschen vernichten — genau wie sie die Stadt Ebinissia zerstört haben.«

Die drei Männer blickten nachdenklich zu Boden. Sie wartete, bis sie sich überlegt hatten, was sie sagen wollten. Schließlich ergriff Chandalen das Wort.

»Und sie würden andere Völker töten, die wie die Schlammenschen für sich leben wollen?«

»So ist es. Ich habe mit Männern aus dieser Armee gesprochen. Sie sind wie Wahnsinnige. Sie klingen, als wären sie von bösen Seelen heimgesucht worden, wie die Bantak. Wie die Jocopo. Sie hören nicht auf die Stimme der Vernunft. Sie glauben, wir sind es, die auf die bösen Seelen hören. Sie werden ihre Drohung wahrmachen. Du hast die Stadt gesehen, die sie zerstört haben, und du hast gesehen, wie groß die Armee war, die sie verteidigt hat. Das ist keine leere Drohung.

Ich muß nach Aydindril, damit ich eine Armee für den Kampf gegen diese Männer aufstellen kann. Die Ratsmitglieder müßten bereits damit begonnen haben, trotzdem muß ich dorthin, um mich zu vergewissern, ob man das Ausmaß der Bedrohung erkannt hat und ob sich alle Völker der Midlands in dieser Notlage zusammentun.

Doch im Augenblick stehen außer diesen jungen Männern keine Streitkräfte für den Kampf gegen diese Männer bereit. Städte werden zerstört werden, bevor Hilfe eintreffen kann. Schlimmer noch, die Bedrohung, die diese Männer darstellen, wird manchen dazu bringen, sich ihnen anzuschließen. Einige betrachten Ehre als etwas Lästiges und werden sich auf die Seite jener Armee schlagen, die ihrer Ansicht nach gewinnen wird. Das wird ihre Truppen zusätzlich verstärken.

Es werden noch viele sterben, bevor Aydindril Truppen aussenden kann, um diese Männer aufzuspüren und zu besiegen. Wir müssen diese jungen Männern auffordern, sich jetzt dem Kampf anzuschließen, bevor noch mehr Unschuldige niedergemetzelt werden. Diese jungen Männer haben sich freiwillig zu Kriegern ausbilden lassen — so wie ihr — um ihr Volk sowie alle anderen Völker der Midlands zu beschützen. Wir müssen ihnen dabei helfen. Wir dürfen nicht zulassen, daß diese Armee des Bösen mordend und zerstörend durch die Midlands zieht und dabei immer mehr Menschen auf ihre Seite bringt.

Wir müssen diesen Kampf mit diesen jungen Männern beginnen, ihnen helfen, ihnen zeigen, wie man kämpft. Wir müssen sicher sein, daß sie auch ohne unsere Anleitung weiterkämpfen. Bevor wir nach Aydindril aufbrechen, müssen wir sie in die allererste Schlacht führen, damit sie Vertrauen in die Kampfmethode gewinnen, die wir ihnen beibringen.«

Chandalen sah sie fest an. »Und du wirst den Blitz herbeirufen, um uns zu helfen?«

»Nein«, sagte Kahlan leise. »Ich habe es gestern abend versucht, aber es hat nicht funktioniert. Es ist schwer zu erklären, aber ich glaube, weil ich diese ganz besondere Art der Magie für Richard eingesetzt habe, funktioniert sie nur noch, wenn ich ihn beschützen will. Tut mir leid.«

Chandalen faltete seine Arme auseinander. »Wie hast du dann so viele getötet?«

Kahlan berührte seinen Arm, dort, wo sich das Knochenmesser befand. »Auf dieselbe Art, die dein Großvater deinem Vater beigebracht hat und er dir. Ich habe das getan, was sie nicht erwartet haben. Ich habe nicht auf ihre Art gekämpft.« Die beiden Brüder beugten sich aufmerksam vor, während sie sprach. »Sie trinken gern, und wenn sie betrunken sind, können sie nicht klar denken und werden langsam.«

Tossidin zeigte mit dem Daumen nach hinten. »Diese Männer trinken abends auch gern. Sie haben einen ganzen Karren voll Alkohol bei ihren Vorräten. Wir haben ihnen nicht erlaubt, etwas zu trinken. Ein paar waren deshalb böse. Sie meinten, es sei ihr Recht.«

Kahlan schüttelte den Kopf. »Diese jungen Soldaten glaubten auch, es sei ihr Recht, geradewegs auf einen Feind loszumarschieren, der ihnen zehnfach überlegen ist, und sich mit ihm am hellichten Tag eine Schlacht zu liefern. Wir müssen ihnen hierbei helfen. Wir müssen ihnen beibringen, was zu tun ist.«

»Sie hören nicht gern zu.« Prindin blickte kurz über die Schulter nach hinten, zu den Männern, die er zu unterrichten versucht hatte. »Immer wollen sie widersprechen. Sie sagen: ›Das wird aber so gemacht‹ und ›Wir müssen das aber so machen‹. Sie kennen nur die Art, die man ihnen beigebracht hat, und lassen sich nichts anderes sagen.«

»Und doch müssen wir genau das tun«, sagte Kahlan. »Wir müssen sie auf den Weg führen, der zum Erfolg führt. Deswegen brauche ich euch drei. Ich brauche euch, damit ihr mir hierbei helft, sonst werden viele Menschen, darunter schließlich auch die Schlammenschen, sterben. Ich brauche eure Hilfe. Ich muß sie in den Kampf führen.«

Chandalen schwieg und rührte sich nicht von der Stelle. Die beiden Brüder scharrten mit den Füßen im Schnee und dachten nach. Schließlich hob Prindin den Kopf.

»Wir werden helfen. Mein Bruder und ich, wir werden tun, was du verlangst.«

»Danke, Prindin, aber du bist es nicht, der die Entscheidung fällen muß. Chandalen muß seine Zustimmung geben. Die Entscheidung liegt bei ihm.«

Die beiden sahen ihn von der Seite an, während er Kahlan wütend anfunkelte. Schließlich schnaubte er voller Wut.

»Du bist eine halsstarrige Frau. Du bist so halsstarrig, und man wird dich töten, wenn wir drei dir nicht ein wenig Vernunft beibringen. Wir werden mit dir gehen, um diese bösen Männer zu töten.«

Kahlan stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Ich danke dir, Chandalen.« Sie bückte sich, hob eine Handvoll Schnee auf und wischte sich damit das getrocknete Blut aus dem Gesicht. »Und jetzt muß ich gehen und diesen jungen Männern erklären, was sie zu tun haben.« Sie schüttelte den Schnee von ihren Händen, als sie mit ihrem Gesicht fertig war. »Habt ihr drei letzte Nacht ein wenig Schlaf gefunden?«

»Ein wenig«, sagte Chandalen.

»Gut. Sobald ich mit ihnen gesprochen habe, brauche ich ein paar Stunden Schlaf. Ihr könnt beginnen, indem ihr ihnen zeigt, wie man ohne Karren reist. Sie müssen so stark werden wie ihr. Wir werden heute nacht mit dem Töten beginnen.«

Chandalen nickte entschlossen. »Heute nacht.«

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