69

Atme.

Kahlan ließ das seidige Gefühl der Wonne los und sog die Luft ein und damit die Welt.

Als sie alle zusammen auf dem Mauerrand der Sliph saßen, gab Kahlan Cara einen Klaps auf den Rücken.

»Ihr müßt atmen, Cara. Kommt schon, laßt es heraus. Laßt die Sliph heraus und atmet.«

Schließlich beugte sich Cara vor, stieß die Sliph aus ihren Lungen und atmete widerstrebend ein. Kahlan erinnerte sich, wie schwer es ihr beim ersten Mal gefallen war, nicht nur die Sliph einzuatmen, sondern später auch wieder Luft zu holen. Cara hatte sich während der gesamten Reise an Richards und Kahlans Händen festgehalten.

Cara sah auf und grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Das war – wundervoll.«

Richard half den beiden hinunter. Kahlan zog das Knochenmesser an ihrem Arm und den kleinen Rucksack auf ihrem Rücken zurecht. Es war ein gutes Gefühl, endlich wieder Reisekleidung zu tragen. Cara fand allerdings, daß Kahlan in Hosen seltsam aussah.

»Dies ist der Ort, an den ihr reisen wolltet«, erklärte die Sliph. »Der Jocopo-Schatz.«

Richard sah sich in der Höhle um und mußte sich ducken, weil die Decke so niedrig war. »Ich sehe keinen Schatz.«

»Er befindet sich im Raum nebenan«, erklärte ihm Kahlan. »Wir werden offenbar erwartet. Man hat eine Fackel brennen lassen.«

»Bist du bereit zu schlafen?« fragte Richard die Sliph.

»Ja, mein Herr und Meister. Ich freue mich darauf, mich mit meiner Seele zu vereinen.«

Die Vorstellung, was die Sliph in Wirklichkeit war und wozu die Zauberer sie gemacht hatten, ließ Kahlan schaudern.

»Wird es dich – unglücklich machen, wenn ich dich wieder aufwecken muß?«

»Nein, mein Herr und Meister. Ich bin stets bereit, Freude zu spenden.«

Richard nickte. »Danke für deine Hilfe. Wir stehen alle in deiner Schuld. Schlaf … gut.«

Die Sliph lächelte Richard an, während dieser die Handgelenke aneinander legte, die Augen schloß und die Magie herbeirief.

Das glänzende silberne Gesicht, in dem sich das flackernde Licht der Fackel widerspiegelte, zerfloß und verschmolz wieder mit dem Becken voller Quecksilber. Richards Hände begannen zu leuchten. Seine silbernen Armbänder erstrahlten mit einer solchen Helligkeit, daß Kahlan deren Rückseite durch Haut und Knochen hindurch sehen konnte. Durch ihre Berührung wurden sie zu einer endlosen Doppelschlaufe: dem Unendlichkeitssymbol.

Das Leuchten übertrug sich auf das Becken glitzernden Silbers, während die Sliph in ihrem Brunnen versank, erst langsam und schließlich mit wachsender Geschwindigkeit, bis sie in der fernen Tiefe unten verschwunden war.

Richard nahm die Grasfackel, dann verließen die drei den Raum durch einen breiten, niedrigen Gang und folgten dem verschlungenen, immer wieder die Richtung wechselnden Weg durch das bräunliche Gestein, bis sie schließlich einen ausgedehnten Raum erreichten.

Kahlan erfaßte den Raum mit einer ausholenden Geste. »Der Jocopo-Schatz.«

Richard hielt die Fackel in die Höhe. Der Schein der Fackel wurde in Gestalt tausender goldener Lichtpunkte aus dem mit Gold in jeder Form angefüllten Raum zurückgeworfen, angefangen bei Nuggets und groben Barren bis hin zu goldenen Statuen.

»Unschwer zu erkennen, warum das hier der Jocopo-Schatz genannt wird«, meinte Richard. Er deutete auf die Regale. »Scheint etwas zu fehlen.«

Kahlan sah, was er meinte. »Als ich das erste Mal hier war, waren die Regale zum Bersten voll mit Pergamentrollen.« Sie schnupperte. »Es fehlt auch noch etwas anderes. Hier hat es vorher fürchterlich gestunken. Der Gestank ist verschwunden.«

Sie erinnerte sich, wie ihr wegen des üblen Gestanks die Luft weggeblieben war, sie gehustet hatte und ihr schwindelig geworden war. Auf dem Höhlenboden schwelte ein Aschehaufen.

Kahlan wischte mit der Stiefelspitze durch die Asche. »Was hier wohl passiert sein mag?«

Die Flamme der Fackel zuckte und flatterte, während sie dem verschlungenen Tunnel hinauf in eine goldene Morgendämmerung folgten. Dünne Schichten violetter Wolken lagen vor dem Sonnenaufgang. Ein leuchtender Goldrand, noch überwältigender als der Jocopo-Schatz, rahmte die Wolken ein.

Vor ihnen erstreckte sich üppiges grünes Grasland, das frisch und sauber duftete.

»Sieht aus wie die Ebenen von Azrith im Frühling«, sagte Cara, »bevor die große Hitze des Sommers sie in eine verbrannte Ödnis verwandelt.«

Breite Streifen mit Wildblumen zu ihren Füßen führten in die ungefähre Richtung der Schlammenschen. Kahlan ergriff Richards Hand. Es war ein wundervoller Tag, um zu heiraten.


Lange bevor sie das Dorf der Schlammenschen erreichten, hörten sie den Klang der Trommeln, der hinaus auf die Ebene wehte. Die Morgenluft war erfüllt von Gelächter und Gesang.

»Klingt, als hielten die Schlammenschen ein Festessen ab«, meinte Richard. »Was meinst du, hat das zu bedeuten?«

Seine Stimme klang bedrückt. Sie spürte es ebenfalls. Festessen wurden gewöhnlich nur abgehalten, wenn man in Vorbereitung auf eine Versammlung die Ahnenseelen herbeirief.

Chandalen kam ihnen unweit des Dorfes entgegen. Er trug das Kojotenfell eines Ältesten. Das Haar hatte er mit klebrigem Schlamm geglättet. Seine Brust war nackt, und er hatte seine formelle Kleidung aus Wildlederhosen und sein bestes Messer angelegt. In der Hand hielt er seinen besten Speer.

Mit grimmiger Miene trat Chandalen entschlossen vor und verpaßte Kahlan eine Ohrfeige.

»Kraft dem Konfessor Kahlan.«

Richard hielt Cara am Handgelenk zurück. »Immer mit der Ruhe«, flüsterte er. »Wir haben Euch doch davon erzählt. Auf diese Weise begrüßt man sich hier.«

Kahlan erwiderte den Schlag ins Gesicht, ein Zeichen des Respekts vor der Stärke eines Menschen. »Kraft dem Chandalen und dem Volk der Schlammenschen. Es ist gut, wieder zu Hause zu sein.« Sie befühlte das Kojotenfell. »Du bist jetzt ein Ältester?«

Er nickte. »Der Älteste Breginderin ist am Fieber gestorben. Daraufhin hat man mich zum Ältesten ernannt.«

Kahlan lächelte. »Das war eine kluge Entscheidung.«

Chandalen blieb vor Richard stehen und schätzte ihn einen Augenblick ab. Die beiden Männer waren früher einmal Widersacher gewesen. Schließlich schlug Chandalen Richard ins Gesicht – fester, als er Kahlan geschlagen hatte.

»Kraft dem Richard mit dem Zorn. Es tut gut, dich wiederzusehen. Ich bin froh, daß du die Mutter Konfessor heiraten wirst, damit sie nicht Chandalen wählt.«

Richard erwiderte den Schlag mit gleicher Heftigkeit. »Kraft dem Chandalen. Dir gebührt mein Dank, weil du Kahlan auf eurer gemeinsamen Reise beschützt hast.« Er deutete auf Cara. »Das ist Cara, unsere Freundin und Beschützerin.«

Chandalen war der Beschützer seines Volkes, und der Begriff hatte eine besondere Bedeutung für ihn. Das Kinn vorgereckt, sah er ihr in die Augen. Die Ohrfeige für sie fiel noch fester als die für Richard oder Kahlan aus.

»Kraft der Beschützerin Cara.«

Es war ein Glück, daß Cara nicht ihre gepanzerten Handschuhe trug. So fest, wie sie ihn schlug, hätte sie ihm das Kinn gebrochen. Mit strahlendem Gesicht rückte Chandalen seinen Hals wieder zurecht.

»Kraft dem Chandalen«, grüßte sie ihn und setzte dann, an Richard gewandt, hinzu: »Der Brauch gefällt mir.«

Cara streckte die Hand aus und fuhr mit einem Finger über Chandalens Narben. »Sehr schön. Diese hier ist prächtig. Die Schmerzen waren sicherlich immens exquisit.«

Chandalen sah Kahlan fragend an und wollte in seiner Sprache wissen: »Was bedeutet das letzte Wort?«

»Es bedeutet, daß die Schmerzen sehr groß gewesen sein müssen«, erklärte ihm Kahlan. Sie hatte Chandalen in ihrer Sprache unterrichtet, und er hatte sich als sehr gelehrig erwiesen, trotzdem kannte er noch nicht alle Wörter.

Chandalen strahlte vor Stolz. »Ja. Das war sehr schmerzhaft. Ich habe geweint und nach meiner Mutter gerufen.«

Cara sah Kahlan erstaunt an. »Der gefällt mir.«

Chandalen musterte Cara von Kopf bis Fuß, erfaßte mit einem Blick ihre rote Lederkleidung und ihre Körperformen.

»Du hast schöne Brüste.«

Im Nu hatte sie ihren Strafer in der Hand.

Kahlan legte ihr besänftigend die Hand auf den Arm. »Bei den Schlammenschen gelten andere Sitten«, erklärte sie leise. »Für sie bedeutet das, daß Ihr ausseht wie eine gesunde, kräftige Frau, die prächtige Kinder bekommen und großziehen kann. Ein ganz und gar anständiges Kompliment.« Sie beugte sich noch näher und senkte die Stimme, damit Chandalen sie nicht hören konnte. »Ihr dürft ihm aber auf keinen Fall erzählen, daß Ihr ihn ohne den Schlamm in seinen Haaren sehen wollt, denn damit fordert Ihr ihn auf, Euch diese Kinder zu schenken.«

Cara hörte sich das alles an und überlegte sich Kahlans Worte mit Bedacht. Schließlich drehte sie sich um, beugte sich ein wenig vor und öffnete ihre rote Lederkleidung ein wenig, so daß man eine häßliche Narbe sehen konnte.

»Diese hier war auch sehr schmerzhaft, genau wie deine.« Chandalen gab ein kennerhaftes Brummen von sich. »Ich hatte noch mehr auf meinem Bauch, aber Lord Rahl hat dafür gesorgt, daß sie nicht mehr zu sehen sind. Eigentlich schade, sie waren ziemlich bemerkenswert.«

Richard und Kahlan gingen hinter Chandalen, der Cara seine Waffen zeigte und mit ihr über die schlimmste Stelle diskutierte, an der man verwundet werden konnte. Seine Kenntnisse schienen sie zu beeindrucken.

»Chandalen«, fragte Kahlan, »was ist eigentlich bei euch los? Wieso hat man ein Festessen angesetzt?«

Er sah sie über seine Schulter hinweg an, als sei sie nicht recht bei Verstand.

»Es ist ein Hochzeitsessen. Für eure Hochzeit.«

Kahlan und Richard wechselten einen Blick. »Aber woher wußtest du, daß wir kommen, um zu heiraten?«

Chandalen zuckte die Achseln. »Der Vogelmann hat es mir erzählt.«


Bei ihrer Ankunft im Dorf wurden sie von einer Flut von Menschen umringt. Kinder drängten sich zu ihnen vor und berührten die ›Umherziehenden Schlammenschen‹, wie sie Richard und Kahlan nannten. Menschen, die sie kannten, kamen, um sie zur Begrüßung sachte zu ohrfeigen.

Savidlin erschien und gab Richard einen Klaps auf den Rücken, und seine Frau Weselan herzte und küßte sie beide. Ihr Sohn Siddin schlang die Arme um Kahlans Bein und überschüttete sie mit einem Wortschwall in seiner Sprache. Es tat gut, ihm wieder das Haar zu zerzausen. Richard und Cara verstanden nichts von alledem. Außer Chandalen sprach niemand ihre Sprache.

»Wir sind gekommen, um getraut zu werden«, erklärte Kahlan Weselan. »Ich habe das wundervolle Kleid mitgebracht, daß du für mich genäht hast. Hoffentlich erinnerst du dich noch, daß ich dich gebeten habe, meine Trauzeugin zu sein

Weselan strahlte. »Ich erinnere mich noch

Kahlan erblickte einen Mann mit langem silbergrauem Haar, der sich ihnen, bekleidet mit Wildlederhosen und ebensolchem Hemd, näherte. Sie beugte sich zu Cara hinüber. »Das ist ihr Anführer.«

Der Vogelmann begrüßte sie mit sachten Ohrfeigen, wie es Brauch war.

Er schloß Kahlan väterlich in die Arme. »Das Fieber ist vorbei. Unsere Ahnenseelen haben dir offenbar geholfen.« Kahlan nickte. »Ich freue mich, daß du zu Hause bist. Es wird gut sein, dich und Richard mit dem Zorn zu vermählen. Es ist alles vorbereitet

»Was hat er gesagt?« wollte Richard wissen.

»Für unsere Hochzeit ist alles vorbereitet.«

Richards Blick verfinsterte sich. »Es macht mich nervös, wenn Menschen Dinge wissen, von denen wir ihnen nichts erzählt haben.«

»Richard mit dem Zorn ist verstimmt? Er ist mit unseren Vorbereitungen nicht zufrieden?«

»Nein, das ist es nicht«, widersprach Kahlan. »Alles ist wunderbar. Nur verstehen wir nicht, wie ihr wissen konntet, daß wir herkommen würden, um getraut zu werden. Wir sind ein wenig verwirrt. Wir wissen es selbst erst seit ein paar Tagen

Der Vogelmann deutete unter das schattige Grasdach einer der wandlosen Pfahlbauten. »Der Mann dort drüben hat es uns erzählt

»Tatsächlich«, erwiderte Richard mit wachsender Skepsis, nachdem Kahlan für ihn übersetzt hatte. »Ich denke, es wird Zeit, daß wir uns den Kerl ansehen, der mehr über uns weiß als wir selbst.«

Beim Umdrehen bemerkte Kahlan zufällig, wie sich der Vogelmann die Wange kratzte, um ein Schmunzeln zu verbergen.

Sie hatten Mühe, sich den Weg durch das dichte Gedränge zu bahnen. Das gesamte Dorf war auf den Beinen und feierte. Musiker und Tänzer verzauberten Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Menschen blieben stehen, um mit Richard und Kahlan kurz ein paar Worte zu wechseln. Die Jugendlichen, vor allem die jungen Mädchen, die früher stets übertrieben schüchtern gewesen waren, gratulierten ihnen jetzt unerschrocken in aller Öffentlichkeit. Es war der festlichste Anlaß, den Kahlan je erlebt hatte.

Angelockt von den unterschiedlichen Düften, drängten sich Menschen vor den verschiedenen Pfahlbauten, wo Gerichte zubereitet wurden, und kosteten von den Speisen. Eine Gruppe junger Frauen ging mit Schalen und Platten herum und verteilte Köstlichkeiten.

An einem der Kochfeuer sah Kahlan spezielle Frauen ein einzigartiges Gericht zubereiten, das nur bei Versammlungen gereicht wurde. Dort kam niemand zusammen, um zu probieren. Das Gericht wurde, einem strengen Protokoll folgend, nur von diesen Frauen gereicht, und nur auf Einladung.

Cara gefiel es nicht, wie dicht die Menschen ihre Schützlinge umdrängten, sie tat jedoch ihr Bestes, um verständnisvoll und dabei gleichzeitig wachsam und bereit zu bleiben, um reagieren zu können. Sie hatte ihren Strafer nicht in der Hand. Kahlan wußte jedoch, daß er nie weiter als eine kurze Handbewegung entfernt war.

Die jungen Frauen trugen Servierteller mit traditionellen Speisen zu und aus dem Pfahlbau, zu dem der Vogelmann sie geschickt hatte. Richard schob sich, Kahlan bei der Hand haltend, durch die Menschenmenge rings um die Plattform.

Endlich waren sie bis zum Rand der Menschenmenge vor der Plattform vorgedrungen. Richard und Kahlan erstarrten vor Schreck.

»Zedd –« sagte Richard tonlos.

Dort lag, bequem hingestreckt in seinem prunkvollen violetten und schwarzen Gewand, dessen stattliche Wirkung ein wenig durch das krause Haar geschmälert wurde, das ihm in typischem Chaos vom Kopf abstand – Richards Großvater. Der knochendürre alte Zauberer sah von der Plattform auf, als junge Frauen ihm einen Servierteller mit Speisen zum Probieren reichten. Eine gedrungene Frau in dunklem Kleid und Umhang hockte mit untergeschlagenen Beinen neben ihm.

»Zedd!« Richard sprang auf die Plattform.

Zedd winkte ihm lächelnd zu. »Da bist du ja, mein Junge.«

»Du lebst! Ich wußte, daß du lebst!«

»Na ja, natürlich bin ich –«

Weiter kam er nicht, da Richard ihn vom Boden hob und so fest in die Arme schloß, daß ihm die Luft mit einem deutlichen Ächzen wegblieb.

Zedd trommelte Richard auf die Schultern. »Richard!« quiekte er. »Verdammt, Richard. Du wirst mich noch zerdrücken. Laß los!«

Richard setzte ihn ab und sah, wie nun Kahlan herbeieilte und ihn umarmte. »Richard hat immer wieder behauptet, daß du noch lebst, aber ich habe ihm nicht geglaubt!«

Die Frau erhob sich. »Schön, dich zu sehen, Richard.«

»Ann? Du lebst auch noch?«

Sie strahlte. »Deinem närrischen Großvater habe ich das allerdings nicht zu verdanken.« Ihre wissenden Augen wanderten hinüber zu Kahlan. »Und das kann niemand anderes sein als die Mutter Konfessor persönlich.«

Richard umarmte sie, bevor sie offiziell vorgestellt wurde. Zedd nahm einen Bissen Reiskuchen, während er das Schauspiel verfolgte.

Richard holte Cara nach vorn. Sie sprach, bevor er Gelegenheit dazu hatte. »Ich bin Lord Rahls Leibwächterin.«

Richard sah ihr in die Augen. »Das ist Cara, und sie ist mehr als eine Leibwächterin. Sie ist unsere Freundin. Cara, das sind mein Großvater Zedd und Annalina Aldurren, die Prälatin der Schwestern des Lichts.«

»Die ehemalige Prälatin«, verbesserte Ann. »Freut mich, eine Freundin von Richard kennenzulernen.«

Wieder an Zedd gewandt, sagte Richard: »Ich kann nicht glauben, daß du hier bist. Eine schönere Überraschung hätte man uns nicht machen können. Nur, woher wußtest du, daß wir hierherkommen würden, um uns trauen zu lassen?«

Zedd sprach mit vollem Mund. »Hab's gelesen. Habe alles darüber gelesen.«

»Gelesen? Wo denn?«

»Im Jocopo-Schatz.«

Kahlan beugte sich zu ihnen. »Auf dem Gold befinden sich Schriftzeichen?«

Zedd fuchtelte mit dem Kuchen. »Nein, nein, nicht auf dem Gold – auf dem Jocopo-Schatz. Die Prophezeiungen. All die Schriftrollen. Sie bilden den Jocopo-Schatz. Wir haben sie verbrannt, um zu verhindern, daß sie der Imperialen Ordnung in die Hände fallen. Bevor ich sie zerstörte, habe ich einige gelesen. Dort habe ich auch die Prophezeiung gefunden, daß ihr beide heiraten werdet. Ann hat dann den Tag ausgerechnet. Sie kennt sich recht gut mit Prophezeiungen aus.«

»Na ja, es war keine schwierige Prophezeiung«, meinte Ann. »Keine von ihnen war schwierig. Deswegen wäre es so gefährlich gewesen, hätte Jagang sie erbeutet. Fast wäre es ihm sogar gelungen.«

»Dann seid ihr zwei also hergekommen, um die Prophezeiungen zu vernichten?« fragte Richard.

»So ist es.« Zedd warf aufgebracht die Hände in die Höhe. »Aber was haben wir Schlimmes dabei durchgemacht.«

»Ja, es war einfach schlimm«, bestätigte Ann.

Zedd drohte Richard mit seinem astdürren Zeigefinger. »Während du dich in Aydindril vergnügt hast, hatten wir richtigen Ärger.«

»Ärger? Was denn für Ärger?«

»Fürchterlichen Ärger«, meinte Ann.

»Genau«, pflichtete Zedd ihr bei. »Wir wurden gefangengenommen und unter den abscheulichsten Bedingungen festgehalten. Es war entsetzlich. Einfach entsetzlich. Wir konnten nur mit knapper Not entkommen.«

»Wer hat euch denn gefangengenommen?«

»Die Nangtong.«

Kahlan räusperte sich. »Die Nangtong? Warum sollten die Nangtong euch denn gefangennehmen?«

Zedd zupfte sein Gewand zurecht. »Sie hatten die Absicht, uns zu opfern. Wir wären fast zu Menschenopfern geworden. Die ganze Zeit über haben wir in Lebensgefahr geschwebt.«

Kahlan kniff die Augen zusammen und blickte ihn voller Skepsis an. »Die Nangtong erdreisten sich, ihre verbotenen Rituale auszuüben?«

»Es hatte irgend etwas mit roten Monden zu tun«, versuchte Zedd als Erklärung vorzubringen. »Sie haben das Schlimmste befürchtet und nur versucht, sich zu schützen.«

Kahlan neigte den Kopf zur Seite. »Ich werde ihnen trotzdem einen Besuch abstatten und mich darum kümmern.«

»Du hättest getötet werden können«, meinte Richard.

»Unsinn. Ein Zauberer und eine Magierin sind allemal gerissener als eine herumwandernde Bande von Nangtong. Nicht wahr, Ann?«

Ann sah ihn kurz an. »Na ja, wir –«

»Also, wie Ann sagt, ganz so einfach war es nicht.« Zedd wandte sich von ihr ab. »Aber es war einfach grauenhaft, das kann ich euch versichern. Anschließend hat man uns dann als Sklaven verkauft.«

Richard zog erstaunt die Brauen hoch. »Als Sklaven!«

»So ist es. An die Si Doak. Bei denen wurden wir zur Sklavenarbeit gezwungen. Doch aus irgendeinem Grund fanden die Si Doak keinen rechten Gefallen an uns – es hatte irgendwas mit Anns Schludrigkeit zu tun –, also beschloß man, uns an die Kannibalen weiterzuverkaufen.«

Richard fiel die Kinnlade herunter. »An Kannibalen?«

Zedd feixte. »Glücklicherweise stellte sich heraus, daß die Schlammenschen die Kannibalen waren. Chandalen war es, an den sie herantraten. Er kannte mich natürlich von einem früheren Zusammentreffen, daher ging er darauf ein und kaufte uns aus unserer Leibeigenschaft bei den Si Doak frei.«

»Und wieso konntet ihr nicht von den Si Doak fliehen?« wollte Kahlan wissen. »Du bist schließlich Zauberer. Und Ann Magierin.«

Zedd zeigte auf seine nackten Handgelenke. »Sie haben uns magische Armbänder angelegt. Uns waren die Hände gebunden.« Er sah auf. »Ziemlich fest sogar. Es war schrecklich. Wir waren hilflose Sklaven, denen die Peitsche drohte.«

»Das klingt ja fürchterlich«, sagte Richard. »Und wie habt Ihr die Armbänder dann wieder herunterbekommen?«

Zedd warf die Arme in die Höhe. »Gar nicht.«

Richard legte ihm eine Hand auf die Stirn und hielt Zedds andere in die Höhe. »Also, jetzt sind sie nicht mehr dran.«

Zedd kratzte sich am Kinn. »Ja, jetzt sind sie nicht mehr dran. Die Bänder wurden durch Magie gehalten. Ich – wir – waren klug genug, unsere Magie nicht einzusetzen. Das hätte sie nur noch fester angezogen. Wir mußten einfach, ohne unsere Magie zu benutzen, abwarten, bis sie ihre Kraft verloren hatten. Nachdem wir die Si Doak verlassen hatten und die Schriftrollen verbrannten, haben sie sich von selbst gelöst und sind abgefallen.«

»Und das war die ganze Zeit über euer Plan gewesen?«

Ann nickte. »Vertraue dem Schöpfer, auf daß er seinen Plan zu erkennen gebe.«

Zedd drohte Richard mit erhobenem Finger. »Magie ist gefährlich, Richard. Eines Tages wirst du noch lernen, daß der schwierigste Teil des Daseins als Zauberer darin besteht, zu wissen, wann man Magie nicht einsetzt. Dies war ein solcher Fall.

Wir mußten den Jocopo-Schatz finden. Inmitten all dieser unguten Strömungen war mir klar, daß unsere Chance am größten wäre, wenn wir es ohne Magie versuchen würden.« Er verschränkte die Arme. »Und die Wirklichkeit hat schließlich meine Ansicht bewiesen.«

Chandalen trat vor. »Viele Soldaten marschierten auf uns zu.« Er zeigte nach Südosten. »Ein großer Spähtrupp wollte die Dinge holen, die Zedd verbrannt hatte. Während er und Ann sie verbrannten, haben meine Männer und ich gegen die Feinde gekämpft.

Westlich von hier wurde eine gewaltige Schlacht gegen die Hauptstreitmacht des Feindes geschlagen. Die Armee der Imperialen Ordnung wurde aufgerieben.

Ich ging und sprach mit einem Mann namens Reibisch, und er sagte, ein gewisser Nathan habe ihn geschickt, um unsere Feinde zu vernichten.«

Richard schüttelte ungläubig den Kopf. »Das ist alles sehr verwirrend.«

Zedd machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach, eines Tages wirst du es schon noch begreifen, Richard. Das Dasein als Zauberer ist sehr kompliziert. Solltest du dich eines Tages dazu durchringen, mit deiner Gabe etwas anderes anzufangen, als mit deiner Zukünftigen herumzusitzen, während ich meinen Hals riskiere, wirst du es schon verstehen. Übrigens, was hast du eigentlich getrieben, derweil all diese wichtigen Dinge geschehen sind?«

»Was ich getrieben habe?« Er überlegte noch, wo er ansetzen sollte, als Kahlan ihm lächelnd eine Hand auf die Schulter legte. »Ah, richtig, ich bin jetzt Lord Rahl – mit allem, was dazugehört.«

Zedd ließ sich ächzend auf die Plattform fallen. »Lord Rahl, tatsächlich?« Er nahm sich eine geröstete Paprika. »Der Papierkram ist sicher sehr strapaziös.«

Richard kratzte sich am Kopf, während Ann sich wieder setzte. »Kannst du mir eine Frage beantworten? Wieso sind die Bücher in der Enklave des Obersten Zauberers zu schwankenden Säulen aufgetürmt?«

»Das ist eine Vorsichtsmaßnahme. Ich merke mir, wie sie gestapelt sind, damit ich sofort sehe, ob sie jemand angefaßt hat.« Zedd riß seine haselnußbraunen Augen auf. »Was? Verdammt, Richard, was hattest du dort zu suchen? Der Ort steckt voller Gefahren! Wie bist du überhaupt reingekommen?« Zedd zeigte auf Richards Brust. »Das Amulett! Es stammt von dort. Wie bist du dort reingekommen? Verdammt, Richard! Wo ist überhaupt das Schwert der Wahrheit? Ich habe dir das Schwert anvertraut! Du warst doch nicht etwa so töricht, es einem anderen zu überlassen?«

»Tja, äh … ich konnte damit nicht in der Sliph reisen, also mußte ich es in der Enklave des Obersten Zauberers zurücklassen, damit es nicht in falsche Hände fällt.«

»In der Sliph? Was ist eine Sliph? Richard, du bist der Sucher. Du brauchst dein Schwert – es ist deine Waffe. Du kannst es nicht einfach irgendwo herumliegen lassen.«

»Als du es mir gabst, meintest du, das Schwert sei nur ein Werkzeug, und die eigentliche Waffe sei der Sucher selbst.«

»Richtig. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, daß du mir zuhörst.« Zedd sah ihn mißtrauisch an. »Ich hoffe doch, du hast mit den Büchern keinen Unsinn angestellt. Du weißt nicht genug, um sie lesen zu dürfen.«

»Ich habe nur eins gelesen. Tagenricht ost fuer Mosst Verlaschendreck nich Greschlechten

»Das ist Hoch-D'Haran.« Zedd tat die Angelegenheit mit einer Handbewegung ab. »Kein Mensch spricht heutzutage noch Hoch-D'Haran. Wenigstens kann dich ein Buch, das du nicht lesen kannst, nicht in Schwierigkeiten bringen.« Er drohte Richard mit dem Finger. »Du hast mir immer noch nicht verraten, wie du dort reingekommen bist!«

»Es war gar nicht so schwer.« Die Fröhlichkeit schwand aus seinem Gesicht. »Jedenfalls erheblich einfacher, als in den Tempel der Winde zu gelangen.«

Zedd und Ann sprangen auf.

»In den Tempel der Winde!« entfuhr es ihnen wie aus einem Mund.

»Der Tempel der Winde – Untersuchung und Verhandlung – so lautete der Titel des Buches. Ich mußte Hoch-D'Haran lernen.« Richard legte Kahlan den Arm um die Schultern. »Jagang schickte Schwester Amelia dorthin. Sie gelangte durch den sogenannten Saal der Verräter hinein. Dazu hat sie den Hüter verraten.

Sie kam mit einer bösen Magie zurück und löste eine Pestepidemie aus. Durch sie kamen Tausende von Menschen um. Auf Anweisung Jagangs infizierte sie als erstes Kinder. Wir mußten hilflos zusehen, wie Menschen starben.

Es gab keinen anderen Weg. Ich mußte dorthin, um die Pest aufzuhalten, sonst wäre sie zu einem Feuersturm geworden, der fast alle dahingerafft hätte.«

Eine der Frauen, die das spezielle Fleischgericht zubereiteten, näherte sich, ein Tablett mit säuberlich geordneten Fleischstreifen in der Hand. Zuerst bot sie Chandalen das Tablett an, er war jetzt ein Ältester. Chandalen biß herzhaft hinein, während er zu Richard hochschaute.

Richard wußte, woher das Fleisch stammte. Er nahm sich ein großes Stück.

Kahlan hatte sich in der Vergangenheit stets geweigert, dieses Gericht zu essen. Diesmal nahm sie ein Stück, als man es ihr anbot. Chandalen beobachtete sie, als sie herzhaft hineinbiß.

Zedd nahm ein Stück, dann hielt man Ann das Tablett hin. Kahlan wollte bereits eine Bemerkung machen, doch Zedd warf ihr einen scharfen Blick zu.

Schweigend aßen sie eine Weile, bis Richard schließlich fragte: »Wer ist es?«

»Der Befehlshaber jenes Trupps der Imperialen Ordnung, der herkam und uns angriff, um den Jocopo-Schatz zu erobern.«

Ann hob langsam den Kopf. »Soll das etwa heißen …?«

»Wir befinden uns in einem Kampf, in dem es um unser Überleben geht«, erläuterte Richard. »Verlieren wir, sterben wir alle, und dieser Kerl, der die Pest unter Kindern ausgelöst hat, wird über die Überlebenden herrschen. Alle Magie wird vernichtet werden. Wer überlebt, wird zu seinem Sklaven. Die Schlammenschen haben diesen Brauch, um die Herzen ihrer Feinde zu erkennen und so ihre Familien beschützen zu können.«

Richard sah sie durchdringend an. »Iß es, damit auch du deine Feinde besser kennenlernst.«

Es war nicht Richard, sondern Lord Rahl, der gesprochen hatte.

Ann sah ihm einen Moment lang in die Augen, dann begann sie zu kauen. Sie verspeisten alle einen Streifen des Fleisches ihres Feindes, um ihn besser zu verstehen.

»Schwester Amelia«, sagte Ann schließlich tonlos. »Wenn sie tatsächlich im Tempel der Winde war … dann ist sie mehr als gefährlich.«

»Sie ist tot«, sagte Kahlan, der die Erinnerung an das alles immer noch zu schaffen machte. Als Ann sie fragend ansah, fügte sie hinzu: »Ja, ich bin ganz sicher. Ich habe ihr eigenhändig ein Schwert durchs Herz gestoßen. Sie hatte einen Dacra in Nathans Bein. Sie wollte ihn umbringen.«

»Nathan!« rief Ann. »Wir müssen aufbrechen und ihn suchen. Wo ist das passiert? Wo steckt er?«

Zedd sah Ann mit finsterer Miene an. »Wir?«

»Es war in Tanimura, in der Alten Welt, nachdem Richard aus dem Tempel der Winde zurückgekehrt war. Nathan hat mir geholfen, Richard das Leben zu retten, indem er mir die drei Grußformeln verriet.«

Zedd und Ann rissen die Augen auf. Sie wirkten, als hätte es ihnen den Atem verschlagen. Schließlich blickten sie sich an.

»Die drei Grußformeln«, sagte Ann vorsichtig. »Er hat Euch gegenüber tatsächlich die drei Grußformeln erwähnt. Aber verraten hat er sie Euch doch nicht, oder?«

Kahlan nickte. »Reechan –«

Zedd und Ann warfen die Hände in die Luft. »Nein!« riefen sie wie aus einem Munde.

»Hat Nathan Euch nicht erklärt, daß niemand ohne die Gabe die drei Grußformeln laut aussprechen darf?« Ann war rot im Gesicht. »Hat Euch dieser verrückte alte Narr das nicht gesagt?«

Kahlan erwiderte ihren finsteren Blick. »Nathan ist kein verrückter alter Narr. Er hat mir geholfen, Richard das Leben zu retten. Ohne die drei Grußformeln wäre er gestorben, nachdem er vom Tempel der Winde zurückkehrte. Ich schulde Nathan eine Menge. Ja, ein jeder von uns.«

»Und ich bin ihm vor allem einen Halsring schuldig«, murmelte Ann. »Bevor er noch wer weiß was für eine Katastrophe auslöst. Zedd, wir müssen ihn finden. Und zwar bald.« Sie senkte die Stimme und fuhr fort: »Und wir sollten in … in dieser Angelegenheit etwas unternehmen.«

Zedd richtete den Blick auf Kahlan. »Du hast sie leise aufgesagt? Doch nicht etwa laut ausgesprochen? Sag, daß du sie nicht laut ausgesprochen hast!«

»Ich hatte keine andere Wahl. Cara hat sich an sie erinnert und sie mir mitgeteilt. Dann habe ich sie ein paarmal laut gesprochen.«

Zedd zuckte erschrocken zusammen. »Mehr als einmal?«

»Zedd«, murmelte Ann, »was machen wir jetzt bloß?«

»Wieso?« wollte Richard wissen. »Worin besteht das Problem?«

»Nichts, worüber du dir den Kopf zerbrechen müßtest. Sprich sie einfach nicht mehr laut aus. Das sollte keiner von euch tun.«

»Zedd«, tuschelte Ann kaum hörbar, »wenn sie den … wie heißt er gleich, befreit hat?«

Zedd brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.

»Was hätte ich denn tun sollen?« verteidigte sich Kahlan. »Richard hatte die Magie aus dem Buch in sich aufgenommen, das Schwester Amelia aus dem Tempel der Winde mitgebracht hatte. Er hatte die Pest. Er hatte nur noch wenige Atemzüge zu leben. Wäre es euch lieber gewesen, ich hätte ihn statt dessen sterben lassen?«

»Natürlich nicht, meine Liebe. Du hast genau das Richtige getan.« Zedd zog eine Braue hoch und beugte sich zu Ann hinüber. »Wir werden später darüber reden.«

Ann faltete die Hände. »Natürlich. Du hast das einzig Richtige getan. Wir sind dir alle dankbar, Kahlan. Du hast deine Sache gut gemacht.«

Zedd wirkte mit jedem Augenblick ernster. »Verdammt, Richard, der Tempel der Winde steht in der Unterwelt. Wie bist du dort reingekommen?«

Richard ließ den Blick über die Festlichkeiten hinwegwandern. »Wir werden euch die Geschichte wohl erzählen müssen. Wenigstens teilweise. Aber heute werden Kahlan und ich heiraten.« Richard lächelte. Kahlan fand, es wirkte ein wenig aufgesetzt. »Die Geschichte ist ganz schön verstrickt. Ich würde euch lieber ein andermal davon erzählen. Im Augenblick kann ich es einfach nicht…«

Zedd fuhr sich mit dem Daumen über sein glattrasiertes Kinn. »Natürlich, Richard. Ich verstehe. Du hast ganz recht. Ein andermal. Aber der Tempel der Winde…« Unfähig, seine Neugier zu zügeln, hob er einen Finger und fragte: »Was hast du im Tempel der Winde zurücklassen müssen, um wiederkommen zu können, Richard?«

Richard und sein Großvater sahen sich lange in die Augen. »Wissen.«

»Und was hast du mitgenommen?«

»Verstehen.«

Zedd legte seinen Arm schützend um Richard und Kahlan. »Das ist gut, Richard. Das ist gut. Gut für euch beide. Ihr habt euch diesen Tag verdient. Lassen wir die anderen Dinge erst einmal außen vor, und feiern wir das freudige Ereignis eurer Hochzeit.«

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