Richard entfuhr ein ungehaltenes Stöhnen, als er die Leute genauer betrachtete, die sich das Abendessen schmecken ließen. Ein Abendessen im vertrauten Kreis, hatte Bertrand Chanboor es genannt. Kahlan hatte Richard zugeraunt, in Anderith sei es üblich, fünfzig oder sechzig Personen beim Abendessen als vertrauten Kreis zu bezeichnen.
Viele sahen fort, sobald Richard den Blick auf sie richtete, vor allem die Männer, die Frauen hingegen taten dies meist nicht. Zum Glück war Kahlan nicht eifersüchtig, trotz der schönen Augen, die sie ihm machten. Im Grunde war sie auch auf Du Chaillu nicht eifersüchtig gewesen; sie wusste, dass die Frau ihn lediglich hatte ärgern wollen. Er war sich allerdings darüber im Klaren, erklären zu müssen, wie unschuldig das eine Bad mit Du Chaillu gewesen war.
Es war nicht einfach, Kahlan etwas zu erklären, wenn ständig so viele Menschen um einen herum waren. Selbst im Schlaf wurden sie jede Minute von den Meistern der Klinge und jetzt auch noch von Soldaten bewacht. Dabei blieb kein Platz für Intimitäten, von Romantik ganz zu schweigen. Er war drauf und dran zu vergessen, dass sie verheiratet waren, so wenig Zeit hatten sie für sich allein.
Ihr Ziel jedoch ließ solche Überlegungen bis zur Bedeutungslosigkeit verblassen. Dass Menschen starben, weil die Chimären auf freiem Fuß waren, war ihrem Privatleben nicht gerade förderlich.
Als er jetzt neben ihr saß, die Speisen auf dem Tranchierbrett mit ihr teilte, sah, wie der Schein der Lampen sich in ihren grünen Augen und auf ihren Haaren spiegelte, wie ihre vollen Locken sich in die Beuge ihres Halses schmiegten, begann Richard, sich die Zeit vor wenigen Wochen im Haus der Seelen ins Gedächtnis zurückzurufen – als sie sich zum letzten Mal geliebt hatten … Und musste an ihren üppigen, nackten Körper denken. Dieses Bild vor seinem inneren Auge war unvergesslich.
Kahlan räusperte sich. »Er hat dich etwas gefragt, Richard«, meinte sie leise.
Richard sah überrascht auf. »Wie?«
»Minister Chanboor hat dir eine Frage gestellt.«
Richard drehte sich zur anderen Seite. »Verzeiht, ich war in Gedanken ganz woanders. Bei einer wichtigen Beschäftigung.«
»Ja, natürlich«, erwiderte Minister Chanboor lächelnd. »Ich wollte nur gerne wissen, wo Ihr aufgewachsen seid.«
Eine längst vergessene Erinnerung an seine Jugend tauchte in Richards Gedanken auf, die Erinnerung an einen Ringkampf mit seinem älteren Bruder – Halbbruder – Michael. Er vermisste ihre spielerischen Balgereien von damals sehr. Sie hatten stets viel gelacht.
»Ach, wisst Ihr – überall dort, wo es eine ordentliche Rauferei gab.«
Der Minister suchte stammelnd nach Worten. »Ich, äh … ich vermute, Ihr hattet einen guten Lehrer.«
Später, als sie erwachsen waren, hatte sein Halbbruder ihn an Darken Rahl verraten. Michael hatte viele Menschen verraten, wegen seines Verrats hatten viele Unschuldige sterben müssen.
»Ja«, erwiderte Richard, dessen Erinnerung sich unübersehbar zwischen ihn und das erwartungsvolle Gesicht des Ministers schob. »Ich hatte in der Tat einen guten Lehrer. Letzten Winter habe ich ihn enthaupten lassen.«
Der Minister erbleichte.
Richard wandte sich wieder zu Kahlan. Sie verbarg ihr Lächeln. »Gute Antwort«, raunte sie ihm mit vorgehaltener Serviette zu, um nicht über der Musik von der etwas vor und unterhalb der Tafel platzierten Harfe gehört zu werden.
Falls Lady Chanboor auf der anderen Seite von Kahlan entsetzt war, so ließ sie sich zumindest nichts anmerken. Dalton Campbell, auf des Ministers anderer Seite, zog erstaunt eine Braue hoch. Teresa hinter ihm, eine nette Frau, wie Richard fand, hatte seine Bemerkung gar nicht mitbekommen. Als Dalton sich umdrehte, um sie ihr zuzuflüstern, bekam sie, eher aus angenehmer Überraschtheit denn vor Entsetzen, große Augen.
Kahlan hatte ihn gewarnt, dass diese Menschen nur auf Gewalt reagierten, und ihm geraten, die Anderier, wenn er sie für sich gewinnen wolle, eher mit Gewalt einzuschüchtern als sich entgegenkommend zu zeigen.
Der Minister, ein Stück von roter Soße triefenden Rollbratens in den Fingern, versuchte gestikulierend das Gespräch auf ein weniger blutrünstiges Thema zu lenken.
»Mögt Ihr kein Fleisch, Lord Rahl?«
Richard kam es so vor, als ziehe sich der Fleischgang bereits seit einer Stunde hin. Er beschloss, dem Mann unumwunden die Wahrheit zu sagen.
»Ich bin ein Kriegszauberer, Minister Chanboor. Wie mein Vater, Darken Rahl, esse ich kein Fleisch.« Richard hielt inne, um sicherzugehen, dass er die Aufmerksamkeit aller am Tisch hatte. »Seht Ihr, Zauberer müssen in ihrem Leben für Ausgewogenheit sorgen. Der Verzicht auf Fleisch ist der Ausgleich für das viele Töten, zu dem ich gezwungen bin.«
Die Harfenspielerin setzte einen Ton aus; alles hielt den Atem an.
Richard brach das sich ziehende Schweigen. »Gewiss ist Euch mein Vorschlag an die Midlands, sich uns anzuschließen, inzwischen längst zu Ohren gekommen. Die Bedingungen sind für alle recht und billig. Ich darf wohl davon ausgehen, dass Eure Abgesandten Euch unsere Bedingungen überbracht haben. Schließt Ihr Euch uns freiwillig an, wird Euer Volk mit offenen Armen aufgenommen. Widersetzt Ihr Euch uns … nun, solltet Ihr Euch uns widersetzen, werden wir gezwungen sein, Euer Land zu erobern. In diesem Fall sind die Bedingungen hart.«
»So hat man es mir berichtet«, meinte der Minister.
Kahlan beugte sich vor. »Hat man Euch auch darüber informiert, dass ich mit meiner Erklärung hinter Lord Rahl stehe? Wie Ihr wisst, lautet mein Rat, dass alle Länder sich uns anschließen sollten.«
Der Minister neigte den Kopf zu einer leichten Verbeugung. »So ist es, Mutter Konfessor, und bitte seid versichert, wir wissen Euren fundierten Rat durchaus zu schätzen.«
»Dann habt Ihr also die Absicht, Minister, Euch unserem Kampf für die Freiheit anzuschließen?«
»Nun – seht Ihr, Mutter Konfessor, ganz so einfach ist das nicht.«
»Also schön«, meinte Richard und begann sich zu erheben. »Dann will ich den Herrscher sprechen.«
»Das ist unmöglich«, sagte Dalton Campbell.
Richard, dessen Blick sich zusehends verfinsterte, sank wieder zurück. »Und warum nicht, wenn ich fragen darf?«
Der Minister benetzte sich die Lippen. »Der Herrscher – der Schöpfer wache über seine gepriesene Seele – ist sehr krank, er ist ans Bett gefesselt. Nicht einmal ich durfte ihn aufsuchen. Nach Auskunft der Heiler und seiner Gemahlin ist er nicht in der Lage zu sprechen. Es wäre zwecklos, mit ihm reden zu wollen, da er nur selten bei Bewusstsein ist.«
»Das tut mir Leid«, meinte Kahlan. »Davon wussten wir nichts.«
»Wir würden Euch zu ihm bringen, damit Ihr ihn sehen könnt, Mutter Konfessor, Lord Rahl«, erklärte Dalton Campbell im Tonfall offener Aufrichtigkeit, »der Mann ist jedoch so krank, dass er keinen Rat erteilen könnte.«
Die Harfenspielerin setzte – unter Zuhilfenahme jeder einzelnen Saite, wie es schien – zu einem noch lauteren, virtuoseren und dramatischeren Stück an.
»Dann werdet Ihr die Entscheidung ohne seinen Rat treffen müssen«, sagte Richard. »Die Imperiale Ordnung marschiert bereits in die Neue Welt ein. Wir werden jeden verfügbaren Mann benötigen, um uns ihrer Tyrannei zu widersetzen, damit sich ihr dunkler Schatten nicht über uns alle legt.«
»Nun«, meinte der Minister, scheinbar damit beschäftigt, unsichtbare Krumen vom Tischtuch aufzuklauben, »ich will durchaus, dass sich das Land Anderith Euch und Eurem ehrbaren Ziel anschließt. Das ist ohne Zweifel mein Wunsch, so wie ganz bestimmt auch der der meisten anderen Menschen in Anderith…«
»Gut. Dann wäre das geklärt.«
»Äh, nein, eben nicht.« Minister Chanboor hob den Kopf. »Es mag zwar durchaus mein Wunsch sein und auch der meiner Gemahlin, und es mag dem eindringlichen Rat Daltons entsprechen, trotzdem können wir eine so wichtige Entscheidung unmöglich allein treffen.«
»Die Direktoren?«, fragte Kahlan. »Wir werden umgehend mit ihnen sprechen.«
»Sie sind auch Teil des Problems«, meinte der Minister, »aber nicht das ganze. Es gibt andere, die an einer Entscheidung von dieser Tragweite beteiligt werden müssen.«
Richard war verwirrt. »Wer denn noch?«
Der Minister lehnte sich in seinem Sessel zurück und blickte einen Moment hinaus in den Saal, bevor er seine dunklen Augen wieder auf Richard richtete.
»Das Volk von Anderith.«
»Ihr seid der Minister für Kultur«, versetzte Kahlan, sich aufgebracht vorbeugend. »Ihr seid sein Fürsprecher. Ihr braucht es nur anzuordnen, und Euer Wort gilt.«
Der Mann breitete die Hände aus. »Mutter Konfessor, Lord Rahl, Ihr bittet uns, unsere Souveränität aufzugeben. Einen solchen Schritt kann ich nicht einfach kaltschnäuzig allein anordnen.«
»Aus diesem Grund wird es ja auch ›Kapitulation‹ genannt«, knurrte Richard.
»Aber Ihr verlangt, dass unser Volk seine Identität aufgibt und eins wird mit Euch und Eurem Volk. Ich glaube, Euch ist die Bedeutung dessen nicht ganz klar. Ihr verlangt von uns nicht nur die Aufgabe unserer Souveränität, sondern unserer gesamten Kultur.
Versteht Ihr nicht? Wir wären nicht mehr die, die wir sind. Unsere Kultur reicht Jahrtausende zurück. Und jetzt kommt Ihr, ein einzelner Mann, und verlangt, dass unser Volk seine gesamte Geschichte wegwirft? Wie kommt Ihr auf die Idee, es sei so einfach, unser Erbe, unsere Vorfahren, unsere Kultur zu vergessen?«
Richard trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Er starrte zu den Menschen hinüber, die sich das Abendessen schmecken ließen, die keine Ahnung hatten, welch wichtige Dinge an der Ehrentafel besprochen wurden.
»Eure Darstellung ist nicht ganz korrekt, Minister Chanboor. Es ist keinesfalls unser Wunsch, Eure Kultur zu zerstören« – Richard beugte sich zu dem Mann hinüber –, »obwohl es, soweit ich gehört habe, einige ungerechte Aspekte gibt, die wir keinesfalls dulden werden. Unser Gesetz wird alle gleich behandeln.
Solange Ihr die allgemein gültigen Gesetze achtet, dürft Ihr Eure Kultur behalten.«
»Gewiss, aber…«
»Zuallererst ist dies eine Frage der Notwendigkeit für die Freiheit Hunderttausender von Menschen in der Neuen Welt. Eine Gefährdung so vieler Menschen werden wir nicht hinnehmen. Schließt Ihr Euch uns nicht an, werden wir Euch erobern. Wenn es dazu kommt, werdet Ihr Euer Mitspracherecht bei den von uns erlassenen Gesetzen verlieren, darüber hinaus werdet Ihr Strafen entrichten, die Euer Land für eine Generation lähmen werden.«
Das Ungestüm in Richards Augen ließ den Minister einige Zoll zurückweichen. »Noch schlimmer wäre es, wenn die Imperiale Ordnung zuerst über Euch herfiele. Sie würden Euch keine Geldstrafen auferlegen, sie würden Euch vernichten. Sie würden Euch töten oder zu Sklaven machen.«
»Die Imperiale Ordnung hat die Kapitulation Ebinissias verlangt«, meinte Kahlan kalt. »Ich war dort. Ich habe gesehen, was die Imperiale Ordnung mit diesen Menschen gemacht hat, als diese sich weigerten zu kapitulieren und sich versklaven zu lassen. Die Soldaten der Imperialen Ordnung haben jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in der Stadt gefoltert und erschlagen. Jeden Einzelnen von ihnen. Niemand wurde am Leben gelassen.«
»Nun ja, alle Soldaten, die…«
»Über fünfzigtausend Soldaten der Imperialen Ordnung nahmen am Gemetzel an der unschuldigen Bevölkerung Ebinissias teil«, erklärte Kahlan mit einer Stimme von eindringlicher Kälte. »Ich führte die Truppen an, die sie niederhetzten. Wir töteten die Soldaten, die an dem Gemetzel in Ebinissia beteiligt waren – bis auf den letzten Mann.«
Kahlan beugte sich zum Minister. »Viele von ihnen haben weinend um Gnade gefleht. In meiner Funktion als Mutter Konfessor habe ich verkündet, es werde keine Gnade für die Imperiale Ordnung geben. Das schließt auch jene ein, die sich auf ihre Seite schlagen. Wir haben dieses Heer bis zum letzten Mann aufgerieben, Minister Chanboor. Bis zum allerletzten Mann.«
Die beängstigende Kälte ihrer Worte ließ jeden im Saal erschrocken verstummen. Dalton Campbells Gattin Teresa sah aus, als wollte sie von der Tafel aufspringen und die Flucht ergreifen.
»Eure einzige Rettung«, meinte Richard schließlich, »ist es, Euch uns anzuschließen. Gemeinsam bilden wir eine ungeheure Streitmacht, die imstande sein wird, die Imperiale Ordnung zurückzuschlagen und Frieden und Freiheit in der Neuen Welt zu wahren.«
Schließlich ergriff Minister Chanboor das Wort. »Wie gesagt, läge die Entscheidung bei mir, ich würde diesem Anschluss zustimmen, genau wie meine Gemahlin, genau wie Dalton. Das Problem ist, Kaiser Jagang hat einigen Leuten hier großzügige Angebote unterbreitet, Friedensangebote, die…«
Kahlan sprang auf. »Was! Ihr habt mit diesen Mördern verhandelt!«
Einige der Anwesenden im Saal unterbrachen ihre Unterhaltung, um kurz zur Ehrentafel hochzuschauen. Richard war aufgefallen, dass einige den Minister und seine Gäste keinen Moment aus den Augen gelassen hatten.
Zum ersten Mal wirkte der Minister unerschrocken. »Wenn das eigene Land von zwei gegnerischen Kräften, von denen keine dazu provoziert wurde, unsere Kapitulation zu fordern, mit Zerstörung bedroht wird, haben wir als Führer und Berater die Pflicht, uns beide Seiten anzuhören. Wir wollen keinen Krieg, der Krieg wird uns aufgezwungen. Wir sind verpflichtet, uns anzuhören, wie unsere Alternativen aussehen. Daraus könnt Ihr keinen Vorwurf konstruieren.«
»Freiheit oder Sklaverei«, sagte Richard, an der Seite seiner Gemahlin stehend.
Auch der Minister erhob sich. »Sich anzuhören, was jemand zu sagen hat, gilt hier in Anderith nicht als Verbrechen. Wir greifen niemanden an, solange er uns nicht bedroht. Die Imperiale Ordnung hat uns dringend aufgefordert, nicht auf das zu hören, was Ihr zu sagen habt, und dennoch seid Ihr hier. Wir lassen jeden zu Wort kommen.«
Richards Hand umfasste das Heft seines Schwertes fester. Er erwartete, die erhabenen, aus Golddraht gefertigten Buchstaben zu spüren, jene Buchstaben, die das Wort ›Wahrheit‹ bildeten. Einen Augenblick war er überrascht, als er feststellen musste, dass sie nicht da waren.
»Und welche Lügen hat die Imperiale Ordnung Euch aufgetischt, Minister?«
Minister Chanboor zog die Schultern hoch. »Wie gesagt, Euer Angebot sagt uns besser zu.«
Er machte eine auffordernde Geste mit der Hand. Richard und Kahlan kehrten widerstrebend auf ihre Plätze zurück.
»Eins muss ich Euch gleich vorweg sagen, Minister«, erklärte Richard, »was immer Ihr verlangt, von uns werdet Ihr es nicht bekommen. Ihr braucht Euch gar nicht erst die Mühe zu machen, Eure Bedingungen aufzulisten. Wie wir Euren Abgesandten in Aydindril bereits erklärt haben, haben wir allen Ländern dasselbe Angebot unterbreitet. Aus Gründen der Gerechtigkeit kann es weder Ausnahmen noch Zugeständnisse an einige geben.«
»Die verlangen wir auch nicht«, erwiderte Minister Chanboor.
Als Kahlan ihm die Hand auf den Rücken legte, nahm Richard dies als Zeichen, tief durchzuatmen und sein Temperament zu zügeln. Dabei rief er sich ihr gemeinsames Ziel in Erinnerung. Kahlan hatte Recht: Er musste überlegen und durfte nicht einfach reagieren.
»Also gut, Minister, worin liegt das Problem, das Euch hindert, unsere Kapitulationsbedingungen anzunehmen?«
»Nun, wie gesagt, läge es bei mir und hätte ich…«
»Worin liegt das Problem?« Tiefer Atemzug oder nicht, Richards Ton blieb unversöhnlich.
Er fasste bereits seine weniger als eine halbe Meile entfernt stehenden Truppen ins Auge. Die Wachen auf dem Anwesen hätten den d’Haranischen Elitesoldaten wenig entgegenzusetzen. Er griff nur ungern auf diese Möglichkeit zurück, aber vielleicht würde er dazu gezwungen sein. Sie durften nicht zulassen, dass der Minister – absichtlich oder nicht – verhinderte, dass Jagang Einhalt geboten wurde.
Der Minister räusperte sich. Alle anderen am Tisch erstarrten, fast als hätten sie Angst sich zu bewegen, als könnten sie Richards Gedanken an seinen Augen ablesen.
»Dies betrifft jeden Einwohner unseres Landes. Ihr verlangt, wir sollen unsere Kultur aufgeben, wie die Imperiale Ordnung auch – nur wäre die Veränderung bei Euch nicht ganz so umfassend, und wir könnten einige unserer Sitten und Gebräuche beibehalten.
Das kann ich unserem Volk nicht zumuten. Es wird selbst entscheiden müssen, was es zu tun wünscht.«
Richard hob eine Hand. Er ließ sie auf den Tisch zurückfallen. »Aber wie kann es das?«
Der Minister benetzte sich die Lippen. »Jeder Einzelne wird mit seiner Stimme über das Schicksal aller entscheiden.«
»Mit seiner was?«, fragte Kahlan.
»Mit seiner Stimme. Jeder Einzelne muss Gelegenheit erhalten, sich zu diesem Punkt zu äußern.«
»Kommt nicht in Frage«, meinte Kahlan entschieden.
Alle anderen am Tisch wirkten schockiert. Lady Chanboors Augen schienen ihr aus dem Kopf treten zu wollen, als sie den Vorschlag ihres Gatten vernahm. Dalton Campbell saß steif da, mit leicht geöffnetem Mund. Teresa hatte schockiert die Brauen hochgezogen. Offensichtlich war ihnen Minister Chanboors Plan nicht nur unbekannt, sondern sie schienen ihn nicht einmal für klug zu halten; nichtsdestoweniger hielten sie sich auch weiterhin zurück.
»Kommt nicht in Frage«, wiederholte Kahlan.
»Wie könnt Ihr erwarten, dass unser Volk Euch die Ernsthaftigkeit Eurer Freiheitsabsichten abnimmt, wenn Ihr nicht bereit seid, es selbst über sein Schicksal entscheiden zu lassen? Wenn Euer Angebot wirklich für die Freiheit steht, wieso fürchtet Ihr dann die Freiheit der Menschen, darüber zu befinden? Wenn Euer Angebot tatsächlich so gerecht und gut ist – und die Imperiale Ordnung so brutal und ungerecht –, warum erlaubt Ihr dann unserem Volk nicht, frei darüber abzustimmen, ob es sich Euch anschließen will? Was ist daran so Schändliches, dass Ihr ihm nicht erlaubt, sein Los zu erkennen und sich aus freien Stücken dafür zu entscheiden?«
Richard sah sich nach Kahlan um. »Er hat nicht ganz Unrecht…«
»Kommt nicht in Frage«, fauchte Kahlan.
Noch immer hatte sich niemand gerührt, so ernsthaft waren sie mit der Zukunft ihres Landes beschäftigt, die in der Schwebe hing.
Richard ergriff Kahlans Arm und wandte sich kurz zu dem Minister um. »Wenn Ihr uns einen Augenblick entschuldigen würdet, es gibt da ein paar Dinge, die wir besprechen müssen.«
Richard zog Kahlan fort vom Tisch, nach hinten in die Nähe der Vorhänge hinter dem Serviertisch. Mit einem Blick aus dem Fenster vergewisserte er sich, dass niemand in der Nähe war, und lauschte. Die Leute an der Ehrentafel sahen nicht etwa hin, sondern lehnten sich schweigend zurück und blickten in den Speisesaal voll essender, sich unterhaltender und lachender Menschen, die von dem Drama, das sich an der Ehrentafel abspielte, gar nichts mitbekommen hatten.
»Kahlan, ich wüsste nicht, wieso…«
»Nein. Nein, Richard, nein. Was gibt es an einem ›Nein‹ nicht zu verstehen?«
»Ich würde gern deine Begründung hören.«
Sie seufzte schwer, unnachgiebig. »Versteh doch, Richard, ich halte es einfach nicht für eine gute Idee. Nein, das ist nicht ganz richtig. Ich halte es für eine entsetzliche Idee.«
»Also gut. Du weißt, Kahlan, in diesen Dingen bin ich auf deine Meinung angewiesen…«
»Dann nimm sie dir zu Herzen. Nein.«
Richard fuhr sich verzweifelt mit den Fingern durchs Haar. Er sah sich erneut um. Niemand achtete auf sie.
»Was ich sagen wollte, ist Folgendes: Ich würde gern deine Gründe kennen lernen. Der Mann hat nicht ganz Unrecht. Wenn wir dem Volk die Möglichkeit eröffnen, sich unserem Kampf für die Freiheit aller anzuschließen, warum sollten wir ihm dann die Möglichkeit vorenthalten, sich freiwillig für unsere Seite zu entscheiden? Man sollte keinem Volk die Freiheit aufzwingen, wenn es nicht will.«
Kahlan drückte seinen Arm. »Ich kann dir einen Grund nennen, Richard. Ja, es klingt vernünftig. Ja, ich begreife auch den Sinn, der dahinter steckt. Ja, es wäre nur gerecht.«
Ihr Griff an seinem Arm wurde fester. »Aber die Gefühle in meinem Innern schreien ›nein‹. Ich muss mich in dieser Sache auf meinen Instinkt verlassen, Richard, genau wie du. Und der ist stark und unbeugsam. Tu es nicht, ich flehe dich an.«
Richard fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Er versuchte einen Grund zu finden, weshalb sie sich dem widersetzen sollten. Stattdessen fielen ihm nur immer mehr Gründe ein, weshalb eine Abstimmung Sinn ergäbe – und das nicht nur aus der einfachen Notwendigkeit heraus, dass die Anderier gegen die Imperiale Ordnung Partei ergriffen.
»Ich vertraue dir, Kahlan, wirklich. Du bist die Mutter Konfessor und hast ein ganzes Leben lang Erfahrungen und Wissen darüber gesammelt, wie man Menschen regiert. Ich bin nichts weiter als ein Waldführer. Trotzdem würde ich gern eine etwas bessere Begründung hören als ›mein Bauch sagt nein‹.«
»Eine bessere kann ich dir nicht nennen. Ich kenne diese Menschen und weiß, wie arrogant und unaufrichtig sie sind. Ich glaube nicht, dass Bertrand Chanboor sich auch nur im Geringsten um den Willen des Volkes schert. Nach allem, was ich über sie weiß, sind er und seine Gattin ausschließlich an sich selber interessiert. Irgendetwas ist einfach faul an dieser Geschichte.«
Richard strich ihr mit dem Finger über die Schläfe. »Ich liebe dich, Kahlan. Ich vertraue dir. Aber hier geht es um das Leben dieser Menschen. Und darüber wird nicht Bertrand Chanboor entscheiden – allein darum geht es. Wenn das, was wir anzubieten haben, richtig ist, warum sollte dann das anderische Volk nicht die Möglichkeit erhalten, sich selbst dafür zu entscheiden? Meinst du nicht, sie hätten dann mehr in die Sache investiert, als wenn ihre Anführer ihnen die Entscheidung abgenommen hätten?
Hältst du es für fair, wenn wir eine Veränderung ihrer Kultur verlangen, wenn wir ihnen weiszumachen versuchen, das sei genau das Richtige, und ihnen trotzdem die Freiheit verweigern, sich aus freien Stücken dafür zu entscheiden? Wieso können nur die Anführer für ein Volk entscheiden? Was ist, wenn der Minister sich Jagang anschließen möchte? Würdest du in diesem Fall nicht wollen, dass das Volk Gelegenheit erhielte, den Anführer zu stürzen und sich stattdessen für die Freiheit zu entscheiden?«
Sie fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, sichtlich außerstande, ihre Vorbehalte und Enttäuschungen in Worte zu fassen. »Wie du es formulierst, Richard, klingt es – vernünftig, trotzdem … Ich weiß nicht, nach meinem Empfinden wäre es ein Fehler. Was ist, wenn sie betrügen? Was ist, wenn sie die Menschen einschüchtern – sie bedrohen? Wie sollen wir je davon erfahren? Wer soll ein ganzes Volk dabei im Auge behalten, wie es seinen Willen bekundet? Wer soll darüber wachen, dass es bei der Auszählung mit rechten Dingen zugeht?«
Richard strich mit dem Daumen über den seidenen Ärmel ihres weißen Konfessorenkleides. »Also schön. Angenommen, wir stellen Bedingungen. Bedingungen, die sicherstellen, dass wir die Fäden in den Händen halten und nicht sie.«
»Zum Beispiel?«
»Wir haben eintausend Soldaten hier, die wir in sämtliche Städte und Ortschaften Anderiths schicken könnten, damit sie die Stimmabgabe der Menschen überwachen. Jeder könnte ein Zeichen auf ein Stück Papier machen – sagen wir, einen Kreis für den Anschluss, ein Kreuz dagegen. Anschließend könnten unsere Soldaten diese Zettel in Gewahrsam nehmen und ihre Auszählung überwachen. Damit würden sie sicherstellen, dass es gerecht zugeht.«
»Und woher sollen die Menschen wissen, worum es überhaupt geht, wie immer sie sich entscheiden?«
»Das werden wir ihnen erklären müssen. So groß ist Anderith nicht. Wir könnten die einzelnen Orte aufsuchen und den Menschen dort erklären, warum sie sich uns anschließen müssen – warum es für sie so wichtig ist und wie sie zu leiden hätten, sollten sie stattdessen in die Fänge der Imperialen Ordnung geraten. Falls die Wahrheit wirklich auf unserer Seite steht, sollte es nicht übermäßig schwierig sein, die Menschen dazu zu bringen, das zu erkennen.«
Sie biss sich auf die Unterlippe und dachte nach. »Wie lange soll das gehen? Berichten der Späher zufolge wird die Imperiale Ordnung in weniger als sechs Wochen so nahe sein, dass sie angreifen kann.«
»Dann sagen wir eben vier. Vier Wochen, dann stimmen die Menschen ab. Damit hätten wir mehr als genug Zeit, umherzuziehen, zu den Menschen zu sprechen und ihnen zu erklären, wie wichtig diese Angelegenheit ist. Wenn sie dann dem Anschluss an uns zugestimmt haben, bliebe uns genügend Zeit, die Armee hierher zu holen und Jagang mit Hilfe der Dominie Dirtch zu stoppen.«
Kahlan legte sich eine Hand auf den Bauch. »Das gefällt mir nicht, Richard.«
Er zuckte mit den Achseln. »Also gut. General Reibischs Armee befindet sich auf dem Weg hierher. Er wird vor Jagang hier eintreffen. Wir haben ihm aufgetragen, sich nördlich zu halten, außer Sichtweite, aber ebenso könnten wir mit unseren Männern die Dominie Dirtch einnehmen und die hiesige Regierung stürzen.
Nach allem, was ich von ihrer Armee gesehen habe, würde das nicht lange dauern.«
»Ich weiß«, sagte Kahlan, nachdenklich die Stirn runzelnd. »Eines verstehe ich nicht. Ich war doch früher bereits einmal hier, da war die anderische Armee eine gewaltige Streitmacht. Aber diese Soldaten, die wir gesehen haben, schienen kaum mehr als – Kinder zu sein.«
Richard sah aus dem Fenster. Wegen der vielen hell erleuchteten Fenster wurden die Parkanlagen so angestrahlt, dass man ihre Pracht unschwer erkennen konnte. Es schien ein friedlicher Ort zum Leben.
»Schlecht ausgebildete Kinder«, meinte er. »Ich verstehe das auch nicht. Außer, als die Soldatin an der Grenze meinte, man benötige nur einen Soldaten, um die Dominie Dirtch anzuschlagen. Vielleicht haben sie es nicht nötig, ihr Vermögen für den Unterhalt einer Armee auszugeben, wenn sie an der Grenze nur ein paar Soldaten zur Bemannung der Dominie Dirtch brauchen. Schließlich weißt du ebenso gut wie jeder andere, welch ungeheuren Geldmittel für den Unterhalt einer angemessenen Streitmacht aufgebracht werden müssen. Tag für Tag muss sie mit Lebensmitteln versorgt werden. Aus diesem Grund kommt Jagang doch überhaupt her. Vielleicht braucht Anderith seine Geldmittel gar nicht auszuschöpfen.«
Kahlan nickte. »Vielleicht. Ich weiß, der Minister für Kultur pflegt seit langem eine Tradition von privaten Geldgebern – Geldverleihern, Kaufleuten und dergleichen –, die sie bei der Durchsetzung ihrer Ziele unterstützen. Eine Armee zu unterhalten ist immer kostspielig, selbst für ein reiches Land. Aber ich glaube, es steckt mehr dahinter, dass die Armee so heruntergekommen ist.«
»Also, was meinst du? Abstimmung oder Eroberung?«
Sie sah ihm in die Augen. »Ich bin immer noch gegen eine Abstimmung.«
»Du weißt, dass dabei Menschen zu Schaden kommen werden. Getötet werden. Unblutig wird es nicht abgehen. Wir werden gezwungen sein, ihre Soldaten zu töten – wie Sergeant Beata an den Dominie Dirtch. Es sind vielleicht kaum mehr als Kinder, trotzdem werden sie Widerstand leisten, wenn wir sie zu überwältigen versuchen, und dabei werden sie wahrscheinlich getötet werden.
Wir können ihnen unmöglich die Kontrolle der Dominie Dirtch überlassen, sondern müssen diese Waffen in unsere Gewalt bringen, wenn wir unsere Armee ins Land holen wollen. Auf keinen Fall können wir riskieren, dass unsere Soldaten von diesen Geräten abgeschlachtet werden.«
»Aber die Magie schwindet.«
»Sie sind erst vor etwas mehr als einer Woche erklungen. Wer sich draußen vor ihnen befand, wurde getötet, also funktionieren sie noch. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass sie versagen.
Das bedeutet: Entweder wir greifen an oder wir folgen dem Vorschlag des Ministers und lassen das Volk selbst über sein Schicksal entscheiden. Doch selbst wenn etwas schief gehen sollte, könnten wir möglicherweise noch immer auf einen Einsatz unserer Truppen zurückgreifen. Angesichts des hohen Einsatzes würde ich nicht zögern, nötigenfalls anzugreifen. Das Leben zu vieler anderer steht auf dem Spiel.«
»Das ist wahr. Auf diese Möglichkeit können wir immer zurückgreifen.«
»Aber es gibt noch etwas zu bedenken, vielleicht das Wichtigste überhaupt.«
»Und das wäre?«, fragte sie.
»Die Chimären. Deswegen sind wir hier, hast du das schon vergessen? Diese Geschichte, dass wir die Menschen selbst entscheiden lassen, könnte sich gegenüber den Chimären zu unserem Vorteil auswirken.«
Sie wirkte alles andere als überzeugt. »Wie das?«
»Wir müssen die Bibliothek durchstöbern. Finden wir, was wir brauchen, um den Chimären Einhalt zu gebieten – wie es Joseph Ander bereits einmal gelang –, dann können wir es tun, bevor es zu spät ist für die Magie. Du hast die Geschichte mit den Gambitmotten und allem Übrigen doch nicht vergessen, oder?«
»Nein, natürlich nicht.«
»Und mit deiner Konfessorenkraft, mit Du Chaillus Magie, den Banden und all dem Übrigen. Für Jagang wäre es ein Leichtes, auch ohne Magie zu siegen; die Gefahr durch die Imperiale Ordnung würde nur noch zunehmen. Ohne Magie, die uns beschützt und uns zur Seite steht, sind wir nichts weiter als zwei ganz normale Menschen. Es gibt keinen gefährlicheren Ort als eine Welt ohne Magie.
Wenn wir sie vier Wochen lang hinhalten, gelingt es uns vielleicht, uns die nötigen Informationen über die Chimären zu beschaffen. Und das Herumreisen, um die Menschen davon zu überzeugen, sich uns anzuschließen, wäre die perfekte Tarnung unseres eigentlichen Tuns. Ich halte es für riskant, diesen Menschen zu erzählen, die Magie sei versiegt. Am besten, man lässt die Menschen darüber im Ungewissen.«
Richard beugte sich zu ihr. »Möglicherweise spielen die Chimären hierbei die wichtigste Rolle, Kahlan. Dadurch gewännen wir Zeit fürs Suchen. Ich denke, wir sollten uns darauf einigen, die Bevölkerung Anderiths abstimmen zu lassen.«
»Ich bin immer noch dagegen, aber wenn du es unbedingt versuchen willst…« Sie nahm ihren Nasenrücken zwischen Daumen und Zeigefinger. »Ich kann nicht glauben, dass ich dem zustimmen werde, aber ich verlasse mich auf dein Urteil, Richard. Schließlich bist du Lord Rahl.«
»Aber ich bin auf deinen Rat angewiesen.«
»Du bist auch der Sucher.«
Er lächelte. »Aber ich habe mein Schwert nicht.«
Kahlan erwiderte das Lächeln. »Du hast uns bis hierher gebracht.
Wenn du meinst, wir sollten es versuchen, dann mache ich mit, auch wenn mir nicht wohl dabei zumute ist. Trotzdem hast du Recht, was die Chimären anbetrifft. Das ist unsere oberste Pflicht. Dies wird uns helfen, eine Lösung gegen die Chimären zu finden.«
Richard war erleichtert, dass sie schließlich doch eingewilligt hatte; trotzdem beschäftigten ihn die Gründe für ihren Widerstand. Ihre Hand auf seinem Arm, kehrten sie zurück an die Ehrentafel. Der Minister, seine Gemahlin und Dalton erhoben sich.
»Wir stellen Bedingungen«, verkündete Richard.
»Die wären?«, fragte der Minister.
»Unsere Soldaten werden den gesamten Vorgang beaufsichtigen, um sicherzustellen, dass niemand betrügt. Alle werden zur selben Zeit abstimmen, damit niemand seine Stimme mehrmals an verschiedenen Orten abgeben kann. Die Menschen werden sich in den Städten und Ortschaften einfinden und dort ein Stück Papier mit einem Kreis für den Zusammenschluss mit uns markieren oder mit einem Kreuz dafür, dass sie ihr Los den grausamen Fängen des Schicksals überlassen. Unsere Männer werden Auszählung und Berichterstattung überwachen, damit wir sicher sein können, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist.«
Der Minister lächelte. »Ausgezeichnete Vorschläge. Ich bin mit jedem einzelnen einverstanden.«
Richard beugte sich zu dem Mann. »Und noch etwas.«
»Das wäre?«
»Abstimmen wird das gesamte Volk. Nicht nur Anderier, sondern auch Hakenier. Auch ihr Schicksal ist davon betroffen. Wenn es zu einer Abstimmung kommen soll, dann nur, wenn alle Einwohner Anderiths abstimmen.«
Lady Chanboor und Dalton Campbell sahen sich an. Der Minister breitete die Hände aus, während sein Lächeln immer breiter wurde.
»Aber selbstverständlich. Alle werden abstimmen. Dann sind wir uns also einig.«