33

Kahlan war sprachlos.

Richard faßte sie fester bei den Schultern. »Was wäre, wenn das andere Buch, Joseph Anders Hälfte des Paares, noch existierte?«

Sie benetzte ihre Lippen. »Durchaus möglich, daß so etwas in Anderith aufbewahrt wurde.«

»Ganz bestimmt sogar. Die Menschen dort verehren ihn – schließlich haben sie das Land nach ihm benannt. Es wäre nur logisch, wenn man ein solches Buch, vorausgesetzt, es existiert noch, aufbewahrt hätte.«

»Denkbar wäre es. Aber das ist nicht immer die übliche Vorgehensweise, Richard.«

»Was meinst du damit?«

»Manchmal erfährt ein Mensch zu Lebzeiten überhaupt keine Anerkennung. Manchmal wird seine Bedeutung erst sehr viel später erkannt, und dann auch nur, um den zeitgenössischen Vorhaben des jeweils Machthabenden Vorschub zu leisten. In diesem Fall könnte sich ein Beweis für das, was jemand tatsächlich gedacht hat, als hinderlich herausstellen und würde höchstwahrscheinlich vernichtet werden.

Selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte und man sein Denken respektiert hat, so hat das Land seinen Namen in Anderith geändert, nachdem Zedd die Midlands verlassen hatte. Manchmal werden Menschen nur deshalb verehrt, weil von ihrem Denken so wenig übrigbleibt, daß sich niemand mehr daran stößt, wodurch die betreffende Person zu einem wertvollen Symbol werden kann. Höchstwahrscheinlich ist von Joseph Ander überhaupt nichts erhalten.«

Richard rieb sich, verblüfft über Kahlans Logik, nachdenklich das Kinn.

»Die andere Unbekannte ist«, meinte er schließlich, »daß in Reisebücher geschriebene Worte wieder gelöscht werden können, um Platz für neue Mitteilungen zu schaffen. Selbst wenn alle meine Überlegungen richtig sind und er die Lösung zur Frage der Chimären an die Burg der Zauberer geschrieben hat, das Buch noch existiert und sich tatsächlich in Anderith befindet, könnte es sein, daß es uns immer noch nichts nützt, da die betreffende Stelle gelöscht worden sein könnte, um Raum für zukünftige Mitteilungen zu schaffen.« Richard überlegte kurz.

»Andererseits«, fügte er dann hinzu, »ist es die einzig greifbare Möglichkeit, die wir haben.«

»Nein, ist es nicht«, beharrte Kahlan. »Eine weitere, überdies plausiblere Möglichkeit bietet der Auftrag, den wir in der Burg der Zauberer ausführen sollen.«

Richard fühlte sich unwiderstehlich zu Joseph Anders Vermächtnis hingezogen. Hätte er einen Beweis gehabt, daß diese Anziehung nicht nur in seiner Einbildung existierte, er wäre vollends überzeugt gewesen.

»Ich weiß, Kahlan…«

Er ließ den Satz unbeendet. Die Haare in seinem Nacken stellten sich auf und brannten wie eiskalte Nadeln. Sein goldenes Cape hob sich träge in der flauen Brise. Die langsame Wellenbewegung, die es erfaßte, endete am Zipfel in einem peitschenartigen Knall. Eine Gänsehaut überzog kribbelnd seine Arme.

Richard spürte, wie das Böse mit feinen Fingern seine Wirbelsäule hinaufkroch.

»Was ist?« erkundigte sich Kahlan, das Gesicht starr vor Bestürzung.

Ohne zu antworten, drehte er sich von Angst gepackt um und ließ den Blick suchend über das Grasland schweifen. Leere starrte ihm entgegen. Vor seinen Augen kräuselten sich Wellen üppigen Grüns, vom Sonnenlicht mit kühnem Strich gemalt. In der Ferne zuckten flackernd Blitze im Innern dunkler Wolkenballungen. Obwohl er den Donner nicht hören konnte, spürte er gelegentlich den Trommelschlag unter den Füßen.

»Wo ist Du Chaillu?«

Cara, die ein paar Schritte abseits stand und ein Auge auf die untätigen Männer hielt, deutete die Richtung an. »Vor ein paar Minuten noch habe ich sie dort drüben gesehen.«

Richard suchte, konnte sie aber nicht entdecken. »Was tat sie?«

»Sie weinte. Dann sah es so aus, als wollte sie sich hinsetzen und ausruhen oder vielleicht beten.«

Genau das hatte Richard auch gesehen.

Er rief Du Chaillus Namen über das Grasland. In der Ferne trällerte ein Wiesenstärling sein kristallklares Lied durch die grenzenlose Stille der Ebene. Er formte seine Hände zu einem Trichter und wiederholte seinen Ruf. Als beim zweiten Mal wieder keine Antwort kam, wurden die Meister der Klinge mit einem Schlag munter, schwärmten aus und machten sich auf die Suche.

Richard trabte los in die Richtung, die Cara angedeutet hatte, in die Richtung, wo er sie ebenfalls zuletzt gesehen hatte. Kahlan und Cara folgten ihm dicht auf den Fersen, als er sich, durch Pfützen platschend und immer schneller werdend, einen Weg durch das hohe Gras bahnte. Die Meister der Klinge und die Jäger suchten im Laufen, und ihre Suche nahm, als auf ihr gemeinsames Rufen keine Antwort erfolgte, immer hektischere Züge an.

Das Gras, ein eigentümlich wogendes, zu Empfindungen fähiges Wesen, beseelt, so schien es, von spöttischer Verachtung, neckte sie mit wogendem Nicken, wodurch es das Auge erst hier-, dann wieder dorthin lenkte und anzudeuten schien, nie aber klar verriet, wo es sie verborgen hielt.

Aus den Augenwinkeln erblickte Richard eine dunkle Silhouette; sie hob sich deutlich vom sanften Grün des frischen Grases ab, das sich über dem ausgewaschenen Braun der abgestorbenen Stengel unterhalb der Wellenbewegung hob und senkte. Er schwenkte nach rechts, mühte sich bleischwer durch ein schwammiges Gelände, wo die Grasnarbe, die auf einem Meer aus Schlamm zu schwimmen schien, immer wieder unter seinen Füßen nachgab.

Der Boden wurde fester. Er erblickte die nicht hierher gehörende dunkle Form und korrigierte, durch eine ausgedehnte Fläche stehenden Wassers stapfend, leicht seine Laufrichtung.

Richard wäre fast über sie gestolpert. Du Chaillu lag ruhig im Gras und sah aus, als ob sie schliefe. Ihr Kleid war bis zu den Knien glatt heruntergezogen, ihre Beine darunter von teigig weißer Farbe.

Sie lag mit dem Gesicht nach unten in nur zolltiefem Wasser.

Richard, der durch das feuchte Gras angerannt kam, sprang über sie hinweg, um nicht über sie zu stürzen. Er packte die Schultern ihres Kleides, riß sie zurück und wälzte sie im Gras auf den Rücken. Die Vorderseite ihres völlig durchnäßten Kleides schmiegte sich um ihren deutlich angeschwollen Bauch. Strähnen nassen Haars hingen in ihr blutleeres Gesicht.

Du Chaillu starrte aus dunklen, toten Augen in den Himmel.

Sie hatte denselben eigenartig sehnsuchtsvollen Blick in den Augen wie Juni, als Richard ihn ertrunken in einem seichten Bach vorgefunden hatte.

Richard schüttelte ihren erkalteten, schlaffen Körper. »Nein! Du Chaillu! Nein! Ich hab dich doch noch vor einer Minute lebend gesehen! Du kannst nicht tot sein! Du Chaillu!«

Der Mund erschlafft, die Arme unbeholfen ausgebreitet, zeigte sie keinerlei Reaktion. Als Kahlan ihm eine tröstende Hand auf die Schulter legte, zuckte er mit einem wütenden, gequälten Aufschrei zurück.

»Eben hat sie noch gelebt«, meinte Cara. »Noch vor wenigen Augenblicken habe ich sie lebend gesehen.«

Richard vergrub das Gesicht in den Händen. »Ich weiß. Bei den Gütigen Seelen, ich weiß. Hätte ich doch nur begriffen, was hier vor sich geht.«

Cara zog ihm die Hände vom Gesicht. »Ihre Seele weilt vielleicht noch in ihrem Körper, Lord Rahl.«

Ringsum fielen die Meister der Klinge und die Jäger auf die Knie.

Richard schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Cara. Aber sie ist verloren.« Lebhafte, beharrliche Bilder von ihr in lebendigem Zustand schossen ihm ungefragt durch den Kopf.

»Lord Rahl…«

»Sie atmet nicht mehr, Cara.« Er streckte die Hand vor und schloß ihr die Augen. »Sie ist tot.«

Wütend riß Cara seine Hand fort. »Hat Denna Euch das nicht beigebracht? Gewöhnlich bringt eine Mord-Sith ihrem Gefangenen bei, wie man den Atem des Lebens teilt!«

Richard verzog das Gesicht und wich Caras blauen Augen aus. Es war ein abstoßendes Ritual, den Schmerz auf diese Weise zu teilen. Die Erinnerung daran durchströmte ihn mit einem Gefühl des Grauens, das kaum geringer war als das über Du Chaillus Tod.

Die Mord-Sith teilten den letzten Atemzug mit ihrem Opfer, das auf der Schwelle des Todes stand. Für eine Mord-Sith war es eine heilige Handlung, an seinen Qualen, seinem letzten Atemzug teilzuhaben, wenn der Tod nahte, so als wollte sie lustvoll den verbotenen Ausblick auf das genießen, was dahinter, in der nächsten Welt, lag. Als wollte sie seinen Tod teilen, indem sie seinen allerletzten Atemzug miterlebte.

Bevor Richard seine Herrin getötet hatte, um fliehen zu können, hatte sie ihn gebeten, den letzten Atemzug mit ihr zu teilen.

»Cara, ich weiß nicht, was das jetzt…«

»Gebt ihn ihr zurück!«

Richard konnte nur entgeistert starren. »Was?«

Knurrend stieß Cara ihn aus dem Weg. Sie ließ sich neben den Körper fallen und stülpte den Mund über Du Chaillus Lippen. Richard war entsetzt wegen Caras Handlungsweise. Er hatte geglaubt, den Mord-Sith eine größere Achtung vor dem Leben beigebracht zu haben.

Der erschütternde Anblick weckte ekelerregende Erinnerungen, als er jetzt abermals Zeuge wurde, wie sie nach dieser abstoßenden Intimität gierte. Zu seinem Entsetzen mußte er mit ansehen, wie Cara sich nach ihrer gräßlichen Vergangenheit zurücksehnte. Es ärgerte ihn, daß sie ihre brutale Ausbildung und Lebensweise nicht wie erhofft hatte ablegen können.

Du Chaillu die Nase zuhaltend, blies Cara der Frau Atemluft ein. Am liebsten hätte Richard Cara an ihren breiten Schultern gepackt und sie von Du Chaillu heruntergerissen. Der Anblick erregte seinen Zorn, es machte ihn wütend, mit ansehen zu müssen, wie eine Mord-Sith in dieser Weise über eine soeben Verstorbene herfiel.

Dann stockte er, und seine Hände verharrten über ihr.

Caras Eindringlichkeit, irgend etwas in ihrem Verhalten sagte ihm, daß nicht alles so war, wie es anfangs ausgesehen hatte. Eine Hand unter Du Chaillus Genick und mit der anderen ihre Nase verschließend, blies ihr Cara einen weiteren Atemzug ein. Gleichzeitig hob sich Du Chaillus Brust, um sich unmittelbar darauf wieder zu senken, als Cara selber Atem holte.

Da Richard offenbar seine Meinung geändert hatte, versuchte ein Meister der Klinge mit zornrotem Gesicht Cara zu packen. Richard bekam das Handgelenk des Mannes zu fassen. Er blickte in Jiaans fragende Augen und schüttelte einfach nur den Kopf. Widerwillig zog Jiaan seine Hand zurück.

»Richard«, flüsterte Kahlan, »was in aller Welt tut sie da? Warum macht sie so etwas Groteskes? Handelt es sich etwa um ein d’Haranisches Totenritual?«

»Ich weiß nicht«, erwiderte Richard, ebenfalls flüsternd. »Jedenfalls ist es nicht, was ich dachte.«

Kahlan wirkte zunehmend verwirrt. »Und was dachtest du?«

Es widerstrebte Richard, ein solches Vorgehen in Worte zu fassen, daher blickte er ihr einfach in ihre grünen Augen. Er hörte, wie Cara einen weiteren tiefen Atemzug in Du Chaillus leblosen Körper blies.

Unfähig hinzusehen, wandte er sich ab. Er konnte nicht verstehen, was Cara damit zu bewirken hoffte, andererseits konnte er auch nicht einfach dasitzen, während die anderen zusahen.

Vergeblich versuchte er sich einzureden, es sei, wie Kahlan vermutet hatte, ein d’Haranisches Ritual zugunsten der den Körper verlassenden Seele. Richard erhob sich wankend. Kahlan bekam seine Hand zu fassen.

Er vernahm ein prustendes Husten.

Richard drehte sich um und sah, wie Cara Du Chaillu auf die Seite rollte; Du Chaillu schnappte hustend nach Luft. Cara schlug der Frau auf den Rücken, bis sie sich keuchend erbrach. Richard ließ sich auf die Knie fallen und hielt ihren dichten Haarschopf aus dem Gesicht, während sie sich übergab.

»Was tut Ihr da, Cara?« Der Anblick einer wieder zum Leben erwachten Toten verschlug Richard die Sprache. »Wie habt Ihr das gemacht?«

Cara trommelte auf Du Chaillus Rücken und brachte sie dazu, noch mehr Wasser auszuspucken. »Hat Denna Euch nicht beigebracht, wie man den Atem des Lebens teilt?« Sie klang verärgert.

»Ja, schon, aber … aber das war doch nicht…«

Du Chaillu klammerte sich an Richards Arm, während sie keuchend immer mehr Wasser ausspie. Richard strich ihr tröstend das Haar aus dem Gesicht, um ihr zu zeigen, daß sie bei ihr waren. Der feste Griff auf seinem Arm verriet ihm, daß sie verstand.

»Cara«, fragte Kahlan, »was habt Ihr getan? Wie habt Ihr sie aus dem Tod zurückgeholt? War das Magie?«

»Magie!« schnaubte Cara verächtlich. »Nein, keine Magie. Nichts, was Magie auch nur ähnlich wäre. Ihre Seele hatte den Körper noch nicht verlassen, das ist alles. Wenn die Seele noch keine Gelegenheit hatte, aus dem Körper zu fliehen, bleibt einem manchmal etwas Zeit. Aber man muß augenblicklich handeln, dann kann man einem Menschen den Atem des Lebens wiedergeben.«

Die Männer plapperten wild gestikulierend durcheinander. Sie waren soeben Zeugen eines Wunders geworden, das mit Sicherheit der Ursprung einer Legende werden würde. Ihre Seelenfrau war in die Welt der Toten eingegangen – und zurückgekehrt.

Richard starrte Cara offenen Mundes an. »Das könnt Ihr? Ihr könnt Toten den Atem des Lebens wiedergeben?«

Kahlan zupfte Du Chaillu, ihr leise aufmunternde Worte zuflüsternd, die nassen Strähnen aus dem Gesicht. Sie mußte ihre Arbeit unterbrechen und das Haar zurückhalten, als das Gehuste der Frau von dem nächsten Würgeanfall unterbrochen wurde. So schlimm und krank Du Chaillu auch aussah, das Atmen fiel ihr bereits wieder leichter.

Kahlan nahm eine Decke, die ihr die Männer reichten, und hüllte sie um Du Chaillus bebende Schultern. Cara beugte sich dicht zu Richard, damit niemand mithören konnte.

»Wie, meint Ihr wohl, hat Denna Euch so lange vor dem Tod bewahrt, als sie Euch folterte? Niemand war darin besser als Denna. Ich bin eine Mord-Sith, ich weiß, was man Euch angetan hat, und ich kannte Denna gut. Sie hat dies bestimmt so manches Mal tun müssen, um zu verhindern, daß Ihr sterben würdet, bevor sie mit Euch fertig war. Nur dürfte es in Eurem Fall Blut und kein Wasser gewesen sein.«

Auch daran konnte Richard sich nur allzu gut erinnern – an das Ausspeien schäumenden Blutes, bis er glaubte, darin ertrinken zu müssen. Denna war Darken Rahls Favoritin, denn sie war die Beste; es hieß, sie könne ihre Gefangenen länger als jede andere Mord-Sith an der Schwelle des Todes halten. Und dies war eine ihrer Techniken.

»Aber ich hätte nie gedacht…«

Cara runzelte die Stirn. »Was hättet Ihr nie gedacht?«

Richard schüttelte den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, daß so etwas möglich wäre. Nicht, nachdem jemand gestorben ist.« Sie hatte soeben etwas sehr Nobles getan, daher brachte er es nicht übers Herz, Cara zu sagen, er sei in dem Glauben gewesen, sie befriedige einen widerwärtigen Trieb aus ihrer Vergangenheit. »Ihr habt etwas Wundervolles getan, Cara. Ich bin stolz auf Euch.«

Caras Miene verfinsterte sich. »Hört auf, mich anzusehen, als sei ich eine Große Seele, die in unserer Welt erschienen ist, Lord Rahl. Ich bin eine Mord-Sith. Jede Mord-Sith wäre dazu in der Lage gewesen. Wir wissen alle, wie man so etwas macht.«

Sie packte den Kragen seines Hemdes und zog ihn zu sich. »Ihr wißt es auch. Denna hat es Euch beigebracht, das weiß ich. Ihr hättet es ebenso leicht tun können wie ich.«

»Ich weiß nicht, Cara. Ich habe den Atem des Lebens nur empfangen. Nie gespendet.«

Sie ließ seinen Kragen los. »Das ist dasselbe, nur umgekehrt.«

Du Chaillu streckte sich in Richards Schoß. Zärtlich, voller Mitgefühl, strich er ihr das Haar glatt. Sie klammerte sich an seinen Gürtel, in sein Hemd, an seine Hüfte, hielt sich fest, als ginge es ums Überleben, während er versuchte, sie zu beruhigen.

»Mein Gemahl«, brachte sie zwischen Husten und Keuchen hervor, »du hast mich … vor dem Kuß des Todes gerettet.«

Kahlan hielt eine von Du Chaillus Händen fest. Richard nahm die andere und legte sie auf das in Leder gehüllte Bein.

»Cara war es, die dich gerettet hat, Du Chaillu. Cara hat dir den Atem des Lebens zurückgegeben.«

Du Chaillus Finger kneteten Caras in Leder gehülltes Bein und tasteten sich hinauf, bis sie ihre Hand gefunden hatten.

»Und das Kind des Caharin … du hast uns beide gerettet … ich danke dir, Cara.« Sie rang ein weiteres Mal nach Atem und sog rasselnd Luft ein. »Richards Kind wird leben, und das verdankt es dir. Ich danke dir.«

Richard hielt dies nicht für den geeigneten Augenblick, seine Vaterschaft zu betonen.

»Schon gut. Lord Rahl hätte es genauso getan, aber ich war näher dran und bin ihm zuvorgekommen.«

Cara drückte kurz die Hand, dann erhob sie sich, um einigen der dankbaren Meister der Klinge Platz zu machen, die sich um ihre Seelenfrau drängten.

»Danke, Cara«, wiederholte Du Chaillu.

Cara verzog das Gesicht. Es war ihr zuwider, daß jemand sie wegen einer aus Mitgefühl ausgeführten Tat lobte. »Wir freuen uns alle, daß deine Seele dich noch nicht verlassen hatte und du bleiben konntest, Du Chaillu. Genau wie Lord Rahls Ungeborenes.«

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