38

»Ja, richtig«, sagte Zedd. »Die Folter. Die hätte ich fast vergessen.«

»Folter?«

Mit zwei Fingern winkte Jagang eine Frau zur Seite. Die ältere Schwester, die händeringend dagestanden hatte, zuckte zusammen, als sie seinen Blick auf sich ruhen sah, und verschwand sofort mit hastigen Schritten hinter einer Wand aus Stoffbahnen. Zedd hörte sie irgendwelchen Personen dahinter mit eindringlicher Stimme Anweisungen geben, worauf dumpfe Schritte über den Teppich und schließlich zum Zelt hinauseilten.

Jagang wandte sich wieder seinem genüßlichen Mahl zu, während Zedd und Adie, völlig ausgehungert und dem Verdursten nah, vor ihm standen. Schließlich legte der Traumwandler sein Messer auf einem Teller ab. Kaum hatten die Sklaven dies bemerkt, verfielen sie prompt in hektische Aktivität und räumten die zahllosen unterschiedlichen Gerichte ab. Von den meisten war nur kurz gekostet worden, was jedoch kaum Spuren hinterlassen hatte. Im nu war die gesamte Tafel von allen Speisen und Getränken geräumt; zurück blieben nur die Bücher, die Schriftrollen, ein paar Kerzen sowie die mit Walnüssen gefüllte Silberschale.

Schwester Tahirah, ebenjene Schwester, die Zedd und Adie in der Burg gefangengenommen hatte, stand etwas seitlich, die Hände vor dem Körper verschränkt, und beobachtete sie. Trotz ihrer offenkundigen Furcht vor Jagang und ihrer unterwürfigen Kriecherei ihm gegenüber verriet das wissende Feixen, mit dem sie Zedd und Adie bedachte, ihre hämische Vorfreude auf das, was gleich geschehen würde.

Als kurz darauf ein halbes Dutzend abstoßend aussehender Soldaten ins Innere des Zeltes trat und etwas abseits Aufstellung nahm, dämmerte Zedd der Grund für Schwester Tahirahs Freude. Die Krieger, überaus ungepflegt und von kräftiger Statur, verströmten einen Eindruck von erbarmungsloser Brutalität, wie Zedd ihn selten gesehen hatte. Ihr Haar war völlig verfilzt und fettig; Hände und Unterarme waren voller rußiger Flecken, ihre Fingernägel rissig und verdreckt. Ihre schmutzstarrenden Kleider waren von der harten Arbeit ihres Berufes mit dunklen Flecken getrockneten Bluts übersät.

Das Geschäft dieser Männer war das Foltern.

Zedd wich dem unverwandten Blick der Schwester aus, die offenbar Angst, Panik, vielleicht sogar Tränen in seinen Augen zu sehen hoffte.

Schließlich wurde eine Gruppe von Männern und Frauen in den düsteren Raum im Innern des kaiserlichen Zeltes geführt. Dem Aussehen nach schienen es Bauern oder einfache Arbeiter zu sein, vermutlich von einer Patrouille aufgegriffen. Die Männer hatten ihre Arme beschützend um ihre Frauen gelegt, um deren Rockzipfel sich die kleinen Kinder scharten, wie Küken um ihre Glucke. Sie wurden zur anderen Seite des Raumes, gegenüber der Reihe aus Folterknechten, hinübergetrieben.

Zedd richtete seine Augen unvermittelt auf Jagang. Die völlig schwarzen Augen des Traumwandlers maßen ihn mit durchdringendem Blick, während er mit den Zähnen eine Walnuss zermalmte.

»Kaiser«, verkündete die Schwester, die die Familien hereinbegleitet hatte, »dies sind Leute von hier, einige Leute aus der hiesigen Gegend, wie Ihr es verlangt habt.« Sie stellte ihn mit ausgestreckter Hand vor. »Liebe Leute, dies ist unser verehrter Kaiser Jagang der Gerechte. Geleitet von der Weisheit unseres Schöpfers, trägt er das Licht der Imperialen Ordnung in unsere Welt, auf daß uns allen ein besseres Leben vergönnt sei und wir nach dem Tod Erlösung durch den Schöpfer erlangen mögen.«

Jagang ließ den Blick abschätzend über das kleine Häuflein aus den Midlands wandern, das sich unbeholfen verneigte und knickste.

Zedd drehte sich der Magen um, als er die Mischung aus Befangenheit und Entsetzen in ihren Mienen sah. Vermutlich hatten sie das ganze Lager der Ordenssoldaten zu Fuß durchqueren müssen, wobei ihnen das ungeheure Ausmaß der Streitmacht nicht entgangen sein dürfte, die ihre Heimat überrannt hatte.

Jagang deutete mit dem Arm auf Zedd. »Möglicherweise ist Euch dieser Mann bekannt; er ist der Oberste Zauberer Zorander. Er gehört zu jenen Personen, die euch kraft ihrer Herrschaft über die Magie tyrannisiert haben. Wie ihr seht, steht er nun in Ketten vor uns. Wir haben euch von der schändlichen Herrschaft dieses Mannes und seinesgleichen befreit.«

Die Augen der Landbewohner wanderten unstet zwischen Jagang und Zedd hin und her; sie waren sich unsicher, was ihre Rolle im kaiserlichen Zelt betraf, was von ihnen erwartet wurde. Schließlich bedankten sie sich unter heftigem Nicken murmelnd für ihre Befreiung.

»Die mit der Gabe Gesegneten, wie diese beiden hier hätten ihr Talent auch in den Dienst der Menschheit stellen können, doch statt dessen zogen sie es vor sie für ihre eigenen Zwecke zu mißbrauchen. Wo sie sich für die Bedürftigen hätten aufopfern sollen, haben sie ihrer Selbstsucht gefrönt. In Anbetracht ihrer großen Talente ist dieses Verhalten ein Verbrechen, ist es ein Verbrechen, so zu leben wie sie. Es erfüllt mich mit Zorn, wenn ich daran denke, was sie, hätten sie sich nicht von ihrer Selbstsucht leiten lassen, alles für die Bedürftigen, für ein armes Volk wie euch hätten tun können. Hilflose Menschen müssen leiden und sterben, weil diese Leute in ihrer Ichbezogenheit ihnen jeden Beistand verwehren.

Dieser Zauberer und seine Hexenmeisterin stehen hier, weil sie uns ihre Hilfe bei der Befreiung der Menschen in der Neuen Welt verweigert haben; weil sie sich geweigert haben, uns über den Zweck der schändlichen magischen Objekte aufzuklären, die uns mit ihnen in die Hände gefallen sind – magische Objekte, mit denen sie die Ermordung unzähliger Menschen planen, und zwar aus purer Bosheit, weil man ihnen nicht ihren Willen ließ.«

Alle Augen richteten sich entsetzt geweitet auf Zedd und Adie.

»Ich könnte euch von den gewaltigen Opferzahlen berichten, die dieser Mann zu verantworten hat, doch ich fürchte, das würde euer Begriffsvermögen übersteigen. Eins aber kann ich euch versichern: Ich kann und werde nicht zulassen, daß dieser Mann am Tod Zehntausender weiterer schuldig wird.«

Dann lächelte Jagang den Kindern zu und forderte sie mit beiden Hände gestikulierend auf, zu ihm zu kommen. Die Kinder, vielleicht ein Dutzend an der Zahl, von sechs oder sieben bis etwa zwölf, klammerten sich verängstigt an ihre Eltern. Den Blick zu diesen Eltern gehoben, wiederholte Jagang seine Geste. Die Eltern verstanden; widerstrebend drängten sie ihre Kinder, der Aufforderung des Kaisers nachzukommen.

Verunsichert näherte sich das Häuflein Unschuld Jagangs breitem Grinsen und seinen weit ausgebreiteten Armen. Als sie sich schließlich zögernd um ihn scharten, umarmte er sie hölzern. Er zauste einem blonden Jungen das Haar und gleich darauf das glatte sandfarbene Haar eines kleinen Mädchens. Mehrere der Kleineren warfen einen flehentlichen Blick zurück zu ihren Eltern, ehe sie unter der Berührung von Jagangs fleischiger Hand auf ihrem Rücken oder dem jovialen Tätscheln ihrer Wangen erschrocken zusammenzuckten.

Die Atmosphäre stummen Entsetzens in der Luft war beinahe mit Händen greifbar.

Noch nie war Zedd Zeuge einer beklemmenderen Szene geworden.

»Also«, begann der Kaiser lächelnd, »laßt mich nun auf den Grund zu sprechen kommen, weshalb ich euch herbestellt habe.«

Mit seinen kräftigen Armen zog er die Kinderschar näher zu sich heran. Als eine Schwester einem Jungen den Weg versperrte, der zu seinen Eltern zurück wollte, legte Jagang einem kleinen Mädchen seine riesige Hand um die Hüfte und hob sie auf sein Knie. Die Kleine starrte mit weit aufgerissenen Augen in sein lächelndes Gesicht, auf seinen kahlen Schädel, vor allem aber in die alptraumhafte Leere seiner unergründlich schwarzen Traumwandleraugen.

Jagang sah von dem Mädchen zu ihren Eltern. »Ihr müßt wissen, dieser Zauberer und seine Hexenmeisterin haben uns ihre Zusammenarbeit verweigert. Nun bin ich aber, um viele Menschenleben retten zu können, auf ihre Hilfe angewiesen. Sie weigern sich, obwohl sie alle meine Fragen wahrheitsgemäß beantworten müssen. Ich hoffe, ihr achtbaren Leute könnt sie überzeugen, uns alles zu verraten, was wir wissen müssen, damit wir zahllose Menschenleben retten und noch viel mehr von der Unterdrückung ihrer Magie befreien können.«

Jagang sah zu der Reihe von Männern hinüber, die schweigend vor der gegenüberliegenden Wand ausharrten, und befahl ihnen mit einem knappen Nicken vorzutreten.

»Was tut Ihr da?«, rief eine Frau, während ihr Mann sie noch zurückzuhalten versuchte. »Was habt Ihr vor?«

»Was ich vorhabe«, erklärte Jagang der versammelten Elternschar, »ist folgendes: Ich möchte, daß ihr redlichen Leute diesen Zauberer und seine Hexenmeisterin überzeugt, endlich den Mund aufzumachen. Ich werde euch mit ihnen allein in ein Zelt sperren, damit ihr sie in aller Ruhe überreden könnt, ihre Pflicht gegenüber der Menschheit zu erfüllen – und mit uns zusammenzuarbeiten.«

Als die Schergen schließlich darangingen, die Kinder zu packen, brachen diese in verängstigtes Weinen aus. Der Anblick ihrer rotgesichtigen, vor Entsetzen kreischenden Kinder veranlaßte die Eltern, ihrerseits mit einem Aufschrei vorzustürzen, um ihre Sprößlinge zu befreien. Die hünenhaften Männer, jeder ein, zwei dünne Ärmchen in seiner Hand, stießen sie grob zurück, worauf die Eltern in hysterisches Geschrei verfielen, man solle ihre Kinder loslassen.

»Ich bin untröstlich, aber das kann ich unmöglich tun«, übertönte Jagang das Geschrei der Kinder. Auf ein erneutes Neigen seines Kopfes hin begannen seine Schergen, die sich sträubenden, kreischenden Kinder aus dem Zelt zu schleifen. Nun stimmten auch die Eltern heftiges Wehklagen an und versuchten, vorbei an den schmutzstarrenden, muskulösen Armen, nach ihren Kindern, dem Wertvollsten, was sie auf dieser Welt besaßen, zu greifen.

Doch kaum waren die Kinder aus dem Zelt, versperrten die Schwestern hinter ihnen den Ausgang und hinderten die Eltern daran, ihnen hinterherzulaufen. Im Zelt brach die Hölle los.

Ein einziges Kommando von Jagang, unterstrichen von einem Faustschlag auf den Tisch, ließ alle abrupt verstummen.

»Also«, verkündete er, »die beiden Gefangenen werden in ein Zelt gesperrt. Dort werdet Ihr alle ihnen unbeaufsichtigt Gesellschaft leisten; es werden weder Wachen noch Beobachter anwesend sein.«

Jagang zog eine dicke Kerze auf dem Tisch zu sich heran. »Dies ist das Zelt, in dem sich die beiden Gefangenen und ihr achtbaren Bürger befinden werden.« Er beschrieb mit dem Finger einen Kreis um die Kerze. »Um dieses Zelt mit den Verbrechern und euch herum wird ein enger Ring aus anderen Zelten stehen.«

Aller Augen waren starr auf ihn gerichtet, als sein Finger einen Kreis nach dem anderen um das Zelt zog. »Eure Kinder werden ganz in der Nähe sein, und zwar in den besagten Zelten.« Jagang griff sich eine Hand voll Walnüsse aus der Silberschale und verteilte einige davon rings um die Kerze auf dem Tisch, ehe er sich die restlichen in den Mund stopfte.

Im Raum herrschte absolute Stille, als alle ihn anstarrten und ihm beim Kauen zusahen. Niemand wagte eine Frage zu stellen, niemand wagte sich auszumalen, was er als Nächstes sagen würde.

Bis eine Frau schließlich ihre Zunge nicht mehr im Zaum halten konnte: »Zu welchem Zweck werden sie dort in diesen Zelten, sein?«

Ehe er darauf antwortete, ließ Jagang seine völlig schwarzen Augen über die Anwesenden schweifen, um sicherzugehen, daß jeder mitbekam, was er zu sagen hatte.

»Die Männer die eure Kinder soeben in die Zelte geschafft haben, werden sie dort foltern.«

Die Eltern rissen entsetzt die Augen auf. Das Blut wich aus ihren Gesichtern. Eine Frau brach ohnmächtig zusammen. Sofort kümmerten einige der anderen sich um sie. Schwester Tahirah ging neben ihr in die Hocke und legte ihr eine Hand auf die Stirn, worauf sie die Augen aufschlug. Sie forderte die anderen Frauen auf, ihr wieder auf die Beine zu helfen.

Als Jagang sicher war, daß er wieder die Aufmerksamkeit aller hatte, ließ er den Finger noch einmal um die Kerze und die ringsum verteilten Nüsse kreisen. »Die Zelte werden einen engen Kreis bilden, damit ihr alle klar und deutlich hören könnt, wie eure Kinder gefoltert werden, und nicht der geringste Zweifel daran entsteht, daß ihnen nichts, aber auch gar nichts, dessen diese Männer fähig sind, erspart bleiben wird.«

Leeren Blicks standen die Eltern vollkommen regungslos da, offenkundig außerstande zu begreifen, was sie da soeben hörten.

»Alle paar Stunden werde ich nachsehen kommen, ob es euch, liebe Leute, gelungen ist, den Zauberer und die Hexenmeisterin zu überzeugen, uns die erforderlichen Informationen zu verraten. Sollte euch zunächst noch kein Erfolg vergönnt sein, werde ich mich anderen Dingen widmen und später, sobald ich Zeit finde, noch einmal wiederkommen, um zu prüfen, ob die beiden inzwischen zu reden beschlossen haben.

Achtet jedoch peinlichst darauf, daß der Zauberer und die Hexenmeisterin bei euren Versuchen, sie zur Vernunft zu bringen, nicht ums Leben kommen – tot können sie unsere Fragen nicht beantworten. Nur wenn und falls sie diese Fragen beantworten, werden Eure Kinder wieder freigelassen werden.«

Jagang richtete seine alptraumhaften Augen auf Zedd. »Meine Männer verfügen beim Foltern von Personen über einen reichen Erfahrungsschatz. Wenn Ihr die Schreie aus den umliegenden Zelten hört, werdet Ihr an ihrem Können und ihrer Entschlossenheit gewiß nicht zweifeln. Dennoch solltet Ihr Euch über eins im Klaren sein: Zwar können sie ihre Gäste unter Folter tagelang am Leben halten, Wunder jedoch können sie nicht bewirken. Menschen, insbesondere so junge und zarte Wesen, sind nicht endlos leidensfähig. Sollten diese Kinder sterben, ehe Ihr Euch zur Zusammenarbeit entscheidet, so gibt es genügend andere Familien mit Kindern, die ihren Platz einnehmen können.«

Als Schwester Tahirah seinen Arm packte und ihn Richtung Durchgang zog, vermochte Zedd die Tränen, die ihm übers Gesicht liefen, nicht länger zurückzuhalten. Sofort fiel die Menge der Eltern über ihn her, zerrte an seinen Kleidern und beschwor ihn unter Tränen und hysterischem Geschrei, dem Wunsch des Kaisers zu entsprechen.

Zedd stemmte seine Fersen in den Boden und sträubte sich nach Kräften, bis er vor dem Tisch stehen blieb. Verzweifelte Hände rissen an seinem Gewand. Als er in die tränenüberströmten Gesichter ringsum blickte und jedem einzelnen von ihnen in die Augen sah, verstummten sie.

»Ich hoffe, jetzt begreift ihr endlich, gegen was wir kämpfen. Es tut mir unendlich leid, aber es liegt nicht in meiner Macht, Euren Schmerz in der düstersten Stunde eures Lebens zu lindern. Täten wir, was dieser Mann verlangt, würden zahllose andere Kinder Opfer der brutalen Tyrannei dieses Mannes werden. Ich weiß, es ist euch unmöglich, dies gegen das kostbare Leben eurer Kinder abzuwägen – ich dagegen muß es tun. Mögen die Gütigen Seelen sie rasch bei sich aufnehmen und sie an einen Ort ewigen Friedens geleiten.«

Mehr brachte Zedd angesichts dieser Menschen, angesichts ihrer von völliger Verzweiflung erfüllten Blicke nicht heraus. Mit Tränen in den Augen wandte er sich an Jagang. »Es wird nicht funktionieren, Jagang. Ich weiß, das wird Euch nicht davon abhalten, aber funktionieren wird es dennoch nicht.«

Jagang erhob sich behäbig hinter seiner schweren Tafel. »Es gibt in Eurem Land Kinder im Überfluß. Wie viele davon seid Ihr bereit zu opfern, ehe Ihr der Menschheit endlich ein Leben in Freiheit zugesteht? Wie lange wollt Ihr noch auf Eure starrsinnige Weigerung beharren, ihnen eine Zukunft frei von Leid, Not und Eurer uninspirierten Moral zu gestatten?«

Die schweren Gold- und Silberketten um seinen Hals, die erbeuteten Medaillons und Schmuckstücke vor seiner muskulösen Brust, die Ringe an seinen Fingern funkelten im Schein der Kerze.

Zedd spürte das lähmende Gewicht einer Zukunft unter dem Joch der ungeheuerlichen Vorstellungen dieses Mannes und seinesgleichen, einer Zukunft bar jeder Hoffnung.

»Ihr habt keine Chance, diesen Kampf zu gewinnen, Zauberer. Wie alle, die mit Euch für die Unterdrückung der Menschen kämpfen und das gemeine Volk seinem grausamen Schicksal überlassen wollen, seid Ihr nicht einmal bereit, ein Opfer für das Überleben von Kindern zu bringen. Mit Worten seid Ihr groß, aber Eure Seele ist eiskalt, und Eurem Herzen gebricht es an Mut. Euch fehlt der Wille, das zu tun, was nötig ist, um sich durchzusetzen. Mir nicht.«

Jagang neigte kurz den Kopf, worauf die Schwester Zedd zum Durchgang stieß. Die kreischende, weinende, bettelnde Menge schloß sich um Zedd und Adie, zerrte an ihnen und begrapschte sie in ihrer rasenden Verzweiflung.

In der Ferne vernahm Zedd bereits die entsetzlichen Schmerzensschreie ihrer verängstigten Kinder.

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