Waltzing Matilda

Er richtete sich auf — keine leichte Übung im Raumanzug — und schaute sich um. Die Waltzing Matilda hing wie eine große Hantel am sternenübersäten Himmel über seinem Kopf. Das Habitat und die Logistikmodule, die an beiden Enden eines kilometerlangen Buckminsterfulleren-Kabels hingen, rotierten langsam um das Antriebsmodul in der Mitte.

Verdammt lang her, seit du zuletzt was bekommen hast, eh?, sagte er zu seinem Magen. Es wird auch noch ein paar Stunden dauern, bevor wir was zu futtern kriegen, und selbst dann wird es nur eine ziemlich kleine Portion sein.

Der Asteroid, auf dem George stand, war ein schmutziger kleiner Gesteinsbrocken — ein dunkler kohlenstoffhaltiger Asteroid, der mit Hydraten und organischen Mineralien gesättigt war. Auf Selene wäre er ein Vermögen wert. Aber danach sah er gar nicht aus: nur ein öder schmutziger Brocken, der überall vernarbt war, als ob er die Pocken hätte. Geröll, Steine und Felsbrocken waren über die ganze Oberfläche verstreut. Die Schwerkraft war nicht einmal stark genug, um eine Feder am Boden zu halten. Ein hässlicher Felsbrocken, mehr bist du nicht, sagte George stumm zum Asteroiden. Und du wirst noch hässlicher werden, bis wir mit dir fertig sind.

George wurde sich nun erst richtig bewusst, dass er Millionen Kilometer von der Zivilisation entfernt allein in dieser Kälte und Dunkelheit war — außer dem Türken, der in der Matilda saß und die Steuerung überwachte. Und er hockte hier auf diesem hässlichen Felsbrocken, schwitzte in diesem Anzug wie ein Schuljunge bei seiner ersten Verabredung, und ihm knurrte der Magen, weil die Rationen so knapp bemessen waren.

Und trotzdem war er glücklich. So frei wie ein Vogel. Er musste an sich halten, um kein Liedchen zu trällern. Er wusste, dass er den Türken damit nur erschrecken würde. Der Junge ist mit dieser Situation eh schon überfordert.

George schüttelte den Kopf im Kugelhelm, machte sich wieder an die Arbeit und richtete den Schneidlaser ein. Er schloss das Steuergerät an den Akku an. Dann befreite er die kupfernen Sonnenspiegel gründlich vom Staub und vergewisserte sich, dass sie exakt und ohne Spiel auf den Halterungen platziert waren. Es war eine harte körperliche Arbeit, obwohl die Ausrüstung in der minimalen Gravitation des Asteroiden praktisch nichts wog. Es bedurfte aber einer bewussten Willensanstrengung, um im steifen, plumpen Raumanzug nur die Arme zu heben, sich zu bücken und zu drehen; man musste dafür mehr Muskelkraft aufwenden, als ein Flachländer sich vorstellen konnte. Schließlich hatte George alles aufgebaut: Die Zielspiegel des Lasers wiesen exakt auf den Punkt, wo er mit dem Fräsen anfangen wollte, und die supraleitende Spule des Akkus war geladen und einsatzbereit.

George wollte ›handliche‹ Brocken aus dem Asteroiden fräsen und mit der Matilda nach Selene transportieren. Der Prospektor, der den Felsen für sich beansprucht hatte, würde keinen Penny daran verdienen, bevor George das Erz verschiffte, und George lag weit im Zeitplan zurück, weil der verdammte Laser immer wieder aussetzte. Kein Erz, kein Geld: Das war das Prinzip der Bergbaugesellschaften. Und nichts zu essen, wie George wusste. Dies war ein Rennen, bei dem es darum ging, eine ordentliche Erzladung nach Selene zu transportieren, ehe die Speisekammer der Matilda endgültig leer war.

Bei der Arbeit schlich sich eine Erinnerung aus der Kindheit, aus der Schulzeit in Adelaide ins Bewusstsein; eine Ballade von einem Yankee, der vor fast 200 Jahren beim Goldrausch am Yukon dabei gewesen war:

Wer je da draußen in der Öde allein

Wer das Schweigen der Berge gefühlt in des Mondes eiskaltem Schein

Wo nur einsam ein Wolf sein Geheul hören ließ

Wer je halb tot dort verspürt, wie die Gier nach Gold ihn zerriss

Derweil über ihm, flammend gelb, rot und grün

Das Nordlicht erstrahlte in glühender Pracht —

Der ahnt, was in der Musik verborgen lag …

Hunger und Sterne und Nacht.

George nickte bedächtig, als er den Laser überprüfte. Hunger und Dunkelheit und die Sterne, klarer Fall. Davon haben wir reichlich. Und eine öde, tote Welt bist du doch auch, oder nicht?, sagte er zu dem stummen Asteroiden. Und wo wir schon dabei sind, du hast doch sicher auch ein wenig Gold in dir versteckt, was? War schon eine verkehrte Welt, wo Wasser nun einen größeren Wert hatte als Gold. Der Preis von Gold ist auf seinen Wert als Industriemetall gefallen. Den Juwelieren auf der Erde muss der Arsch auf Grundeis gehen.

»George?« Die Stimme des Türken im Helmlautsprecher schreckte ihn auf.

»Hä? Was iss’ denn?«

Der Name des Jungen war Nodon. »Irgendetwas wandert aus dem Rand des Radar-Erfassungsbereichs aus.«

»Wandert?« George glaubte im ersten Moment, dass dieser Asteroid vielleicht noch einen kleinen Begleiter hatte, einen kleinen Mond. Aber am äußersten Rand des Suchradars? Höchst unwahrscheinlich.

»Es hat eine beträchtliche Geschwindigkeit. Er nähert sich sehr schnell.«

So wortreich hatte der Junge sich bisher auf dem ganzen Flug nicht geäußert. Er klang besorgt.

»Es ist aber nicht auf Kollisionskurs«, sagte George.

»Nein, aber es fliegt trotzdem in unsere Richtung. Und zwar schnell.«

George versuchte im Anzug die Achseln zu zucken, was ihm aber nicht gelang. »Na gut, halt ein Auge darauf. Es ist vielleicht ein anderes Schiff.«

»Das glaube ich auch.«

»Schon irgendeine Nachricht von ihnen?«

»Nein. Noch nichts.«

»In Ordnung«, sagte George irritiert. »Sag ›hallo‹ zu ihnen und bitte sie, sich zu identifizieren. Ich werde derweil hier das Erz abbauen.«

»Jawohl«, sagte der Junge respektvoll.

George fragte sich, was — oder wer — sich da draußen wohl herumtrieb und betätigte den Einschalter. Der Laser bohrte sich tief in den steinigen Leib des Asteroiden. In der luftlosen Dunkelheit war kein Ton zu hören; George spürte nicht einmal die Vibrationen der großen Maschine. Das taube Gestein verdampfte geräuschlos entlang einer feinen Linie. Der Schneidlaser emittierte im Infrarotbereich, und der Leitstrahl des Hilfslasers war auch unsichtbar, bis durchs Fräsen so viel Staub aufgewirbelt wurde, dass er den dünnen roten Strahl reflektierte.

Es wäre viel leichter, wenn wir Nanomaschinen einsetzen könnten, sagte George sich. Ich muss Kris Cardenas mal auf die Zehen treten, wenn wir nach Ceres zurückkommen und ihr sagen, dass wir dringend ihre Hilfe brauchen. Die kleinen Heinzelmännchen würden das Gestein nach den jeweiligen Elementen trennen — Atom für Atom. Den Schotter müssten wir dann nur noch ausbaggern und in ein Schiff verladen.

Stattdessen musste George richtig zupacken: Er fräste mit dem heißen Laserstrahl riesige, hausgroße Brocken aus dem Asteroidengestein, brach sie heraus und vertäute sie mit Buckminsterfulleren-Leinen. Dann transportierte er sie zum Antriebsmodul der Matilda, das mit Befestigungspunkten für Fracht ausgerüstet war. Nachdem er drei Transporte durchgeführt hatte, war er klatschnass geschwitzt. Er musste das Tornistertriebwerk des Anzugs einsetzen, um die großen Brocken überhaupt bewegen zu können und fühlte sich wie Superman, während er die massereichen, aber schwerelosen Erztonnagen bewegte.

»Ich komme mir in diesem Anzug wie in einem verdammten Sumpf vor«, nörgelte er, als er zum Asteroiden zurückflog. »Er riecht auch so.«

»Es ist ein Schiff«, sagte Nodon.

»Bist du sicher?«

»Ich sehe die Abbildung auf dem Bildschirm.«

»Dann funke sie noch mal an und frage, wer sie sind.« George gefiel die Vorstellung überhaupt nicht, dass ein anderes Schiff in der Nähe war. Das ist kaum ein Zufall, sagte er sich.

Er landete ungefähr fünfzig Meter von der Stelle, wo der Laser noch immer das Gestein tranchierte, auf dem Asteroiden. Wieso sollte ein Schiff überhaupt Kurs auf uns nehmen? Wer ist das, verdammt noch mal?


* * *

Dorik Harbin saß an der Steuerung der Shanidar. Das dunkle bärtige Gesicht war unbewegt, und die noch dunkleren Augen waren unverwandt auf die CCD-Anzeige der optischen Sensoren des Schiffs gerichtet. Er sah den Funkenflug des vom Laser erhitzten Gesteins und die Lichtreflexe, die auf die im Asteroidenorbit geparkte Waltzing Matilda fielen. Die Informationen von Grigor waren wie immer zutreffend gewesen. Das Schiff befand sich genau an der Stelle, die Grigor bezeichnet hatte.

Der Tod war kein Fremder für Dorik Harbin. Er war seit der Geburt verwaist und kaum so groß gewesen wie das Sturmgewehr, das die Dorfältesten ihm gaben, als Harbin zusammen mit den anderen Kindern — die noch nicht einmal zehn Jahre alt waren — zum Dorf weiter unten an der Straße marschierte, wo die bösen Leute lebten. Sie hatten seinen Vater getötet, bevor Harbin noch geboren wurde und seine schwangere Mutter ein paarmal vergewaltigt. Die anderen Jungen sagten manchmal im Spott, dass Dorik von einem der Vergewaltiger gezeugt worden sei und nicht von seinem Vater, den die Vergewaltiger mit ihren Macheten zerhackt hatten.

Er und seine zusammengewürfelte Truppe waren also zu diesem bösen Dorf marschiert und hatten jeden Bewohner erschossen: Männer, Frauen, Kinder und Babies. Der auf Rache brennende Harbin erschoss sogar die Dorfhunde. Dann hatte er unter den gnadenlosen Blicken der hartgesichtigen Ältesten jedes einzelne Haus im Dorf in Brand gesetzt. Sie Übergossen die Leichen mit Benzin und verbrannten die Toten. Ein paar von ihnen waren indes nur verwundet und stellten sich tot, um dem Sturm zu entkommen, den sie geerntet hatten — bis ihre Kleidung in Flammen aufging.

Harbin gellten ihre Schreie heute noch in den Ohren.

Als die Blauhelm-Friedenstruppen in die Region gekommen waren, um das Morden zu beenden, war Harbin aus seinem Dorf fortgelaufen und hatte sich den Nationalen Streitkräften angeschlossen. Nachdem er viele Monate in den Bergen gelebt und sich vor den Aufklärungsflugzeugen und Satelliten der Friedenstruppen versteckt hatte, gelangte er zu der bitteren Erkenntnis, dass die so genannten Nationalen Streitkräfte auch nicht mehr waren als eine Bande von Renegaten, die ihre eigenen Landsleute bestahlen, Dörfer plünderten und Frauen vergewaltigten.

Er lief wieder davon, diesmal zu einem Flüchtlingslager, wo gut gekleidete Fremde Lebensmittel verteilten, während Männer aus den nahe gelegenen Dörfern den Flüchtlingen gleichzeitig Haschisch und Heroin verkauften. Schließlich schloss Harbin sich diesen Blauhelmsoldaten an; sie suchten Rekruten und boten regelmäßigen Sold für relativ ungefährliche Einsätze. Sie bildeten ihn gut aus, und was noch wichtiger war, sie ernährten ihn und löhnten ihn und versuchten, ihm ein Gefühl für Disziplin und Ehre zu vermitteln. Doch er verlor immer wieder die Beherrschung und kam so oft in die Brigg, dass ein Feldwebel ihn als ›Knastvogel‹ bezeichnete.

Der Feldwebel versuchte, Harbins Ungestüm zu bändigen und ihn zu einem guten Soldaten zu machen. Harbin nahm ihre Nahrung und ihr Geld und versuchte ihre seltsamen Vorstellungen davon zu begreifen, wann es angebracht war, jemanden zu töten und wann nicht. Nach ein paar Jahren Dienst in den Elendsregionen Asiens und Afrikas lernte er jedoch, dass es überall das Gleiche war: töten oder getötet werden.

Er wurde für eine Spezialausbildung ausgewählt und mit einer Hand voll anderer Soldaten der Friedenstruppe zum Mond geschickt, um gegenüber den abtrünnigen Kolonisten der Mondbasis dem Gesetz wieder Geltung zu verschaffen. Man gestattete den handverlesenen Soldaten sogar den Konsum von Designerdrogen, die angeblich die Anpassung an die niedrige Gravitation begünstigten. Harbin wusste aber, dass das nur Bestechung war, um die ›Freiwilligen‹ bei der Stange zu halten.

Der Versuch, die hartnäckigen Verteidiger der Mondbasis in einem Raumanzug zu bekämpfen, war eine Erfahrung der besonderen Art für Harbin. Die Friedenstruppen versagten, obwohl die Mondkolonisten peinlich darauf bedacht waren, niemanden von ihnen zu töten. Schließlich traten sie den Rückzug zur Erde an — nicht nur besiegt, sondern geradezu gedemütigt. Sein nächster Einsatz bei den Hungeraufständen in Delhi war zugleich der letzte bei den Friedenstruppen. Er bewahrte seine Abteilung davor, von den tobenden Horden der Aufständischen überrannt zu werden, doch tötete er so viele ›unbewaffnete‹ Zivilisten, dass die Internationale Friedenstruppe ihn ausmusterte.

Der erneut verwaiste Harbin schloss sich einer der Sicherheitsagenturen an, die bei den großen multinationalen Konzernen unter Vertrag standen. Immer bestrebt, sich zu verbessern, lernte er Raumschiffe zu fliegen. Und er erkannte auch schnell, wie zerbrechlich so ein Raumschiff war. Ein gut gezielter Laserschuss vermochte ein Raumschiff in einem Wimpernschlag in ein Wrack zu verwandeln; man konnte seine Besatzung aus einer Distanz von tausend Kilometern töten, ehe sie überhaupt merkte, dass sie angegriffen wurde.

Schließlich wurde er in die Zentrale von Humphries Space Systems bestellt — es war das erste Mal, dass er nach dem Abzug der Friedenstruppen zum Mond zurückkehrte. Der Sicherheitschef war ein Russe namens Grigor. Er sagte Harbin, er hätte eine schwierige, aber entwicklungsfähige Stelle für einen mutigen und entschlossenen Mann.

»Wen soll ich töten?«, fragte Harbin nur.

Grigor sagte ihm, dass er die unabhängigen Prospektoren und Bergleute aus dem Gürtel verjagen sollte. Diejenigen, die bei HSS beziehungsweise Astro unter Vertrag standen, sollten unbehelligt bleiben. Es waren die Unabhängigen, die ›entmutigt‹ werden sollten. Harbin grinste bei dem Wort. Männer wie Grigor und die anderen Bewohner von Selene vermochten sich gepflegt auszudrücken, doch was sie damit meinten, war alles andere als gepflegt. Töte die Unabhängigen. Töte so viele von ihnen, dass der Rest entweder den Gürtel verlässt oder bei HSS oder der Astro Corporation anheuert.

Also mussten diese hier auch sterben, wie die anderen.

»Hier ist die Waltzing Matilda«, hörte er die Worte aus dem Lautsprecher. Das Gesicht auf dem Bildschirm gehörte einem jungen männlichen Asiaten mit kahl geschorenem Kopf und großen, unsteten Augen. Seine Wangen waren tätowiert. »Bitte identifizieren Sie sich.«

Rabin verzichtete darauf. Es bestand keine Notwendigkeit dafür. Je weniger er mit denen sprach, die er töten sollte, je weniger er über sie wusste, desto besser. Es war ein Spiel, sagte er sich — wie die Computerspiele, die er während der Ausbildung bei den Friedenstruppen gespielt hatte. Zerstöre das Ziel und sammle Punkte. Nur dass bei dem Spiel, das er nun spielte, die Punkte internationale Dollars waren. Mit Geld konnte man sich fast alles kaufen: eine schöne Wohnung in einer sicheren Stadt, guten Wein, willige Frauen und Drogen, welche die Erinnerungen an die Vergangenheit vertrieben.

»Wir bearbeiten diesen Asteroiden«, sagte der junge Mann; seine zittrige Stimme war noch etwas höher als kurz zuvor. »Der Anspruch ist bei der Internationalen Astronautenbehörde angemeldet.«

Harbin holte tief Luft. Die Versuchung, ihm zu antworten war schier übermächtig. Es spielt keine Rolle, was du beansprucht hast oder was du tust, antwortete er stumm. Der bleiche Finger hat deinen Namen schon ins Buch des Todes geschrieben, und weder deine Frömmigkeit noch dein Verstand vermögen es, dass auch nur eine halbe Zeile daraus gestrichen wird; genauso wenig wie all deine Tränen auch nur ein Wort davon auslöschen werden.


* * *

Nach dem achten Erztransport war George hundemüde. Und am Verhungern.

Er schaltete den Laser aus und sagte ins Helmmikrofon: »Ich komme jetzt rein.«

»Verstanden«, erwiderte der Türke nur.

»Die Brühe schwappt schon im Anzug«, sagte George. »Der Akku muss auch wieder aufgeladen werden.«

»Verstanden«, sagte Nodon.

George nahm den Akku ab und trug ihn in beiden Armen zurück zur Luftschleuse der Matilda. Das Teil war doppelt so groß wie er selbst, und obwohl es praktisch nichts wog, ging er doch vorsichtig damit um. Eine so große Masse vermochte einen Menschen zu zerquetschen, egal bei welcher Schwerkraft. Die Wirkung der Masseträgheit war schließlich nicht aufgehoben worden.

»Was macht denn unser Besucher?«, fragte er, als er die Außenluke der Schleuse schloss und die Kammer mit Sauerstoff flutete.

»Behält den Kurs bei.«

»Hat er sich schon gemeldet?«

»Nein.«

Dies beunruhigte George. Als er sich aus dem stinkenden Anzug geschält und den Akku ans Ladegerät des Schiffes angeschlossen hatte, war Nahrungsaufnahme jedoch seine höchste Priorität.

Halb ging, halb schwebte er den Durchgang zur Bordküche hinauf.

»Den Spin ein bisschen beschleunigen, Nodon«, rief er zur Brücke. »Gib mir etwas Gewicht, damit das Essen auch in den Magen gelangt.«

»Ein Sechstel Ge?«, drang die Stimme des Türken durch den Gang.

»Das sollte genügen.«

Ein angenehmes Gefühl der Schwere kehrte zurück, als George einen bescheidenen Imbiss aus dem Tiefkühlfach zog. Hätte mehr Proviant bunkern sollen, sagte er sich. Hätte aber auch nicht erwartet, so lang hier draußen sein.

Plötzlich hörte er einen Schrei von der Brücke. Der Druckabfall-Alarm wurde ausgelöst, und die Schotts schlugen zu. Im Schiff gingen die Lichter aus. Um George war Dunkelheit.

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