La Guaira

»Bist du denn nicht nervös?«, fragte Amanda Cunningham.

Pancho, die im zur Erde zurückkehrenden Raumclipper neben ihr saß, schüttelte den Kopf. »Nee. Du etwa?«

»Ein bisschen.«

»Uh-huh.«

»Ich meine… eine Begegnung mit dem Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens. Das ist ganz schön aufregend, findest du nicht?«

Pancho und Amanda waren in die Unternehmenszentrale von Astro Manufacturing in La Guaira bestellt worden, eine Insel vor der venezolanischen Küste. Es ging um eine neue Stelle, über deren Besetzung Dan Randolph persönlich entscheiden wollte.

»Ja, ein Zusammentreffen mit dem Big Boss ist sicher etwas Besonderes«, sagte Pancho mit aller Nonchalance, zu der sie fähig war.

Sie flogen im Raumclipper von der alten Raumstation Nueva Venezuela zum Landefeld von La Guaira und genossen einen komfortablen Flug in der mit einer Hand voll zahlender Kunden besetzten, fast leeren Passagierkabine, anstatt sich mit der Besatzung ins beengte Cockpit quetschen zu müssen. Amanda genoss den Luxus großzügiger Sitze und Unterhaltungsvideos; Pancho hatte hingegen das Gefühl, dass sie dort unten mit etwas Wichtigem konfrontiert werden würden — etwas, das so wichtig war, dass Astro weder Kosten noch Mühe gescheut hatte, sie auf dem schnellstem Weg von Selene zur Erde zu bringen.

Im Grunde sind die Piloten oben im Cockpit auch nur noch Passagiere, sagte sie sich. Ein moderner Raumclipper wurde von einer Bodenstation kontrolliert und brauchte genauso wenig eine Besatzung wie eine ballistische Rakete. Trotzdem lehnten die Politiker es nach all den Jahren — eigentlich Jahrzehnten — immer noch ab, für den Passagiertransport konfigurierte Raumfahrzeuge vollautomatisiert fliegen zu lassen. Es mussten Piloten an Bord sein, und es musste auch ein komplett instrumentiertes Cockpit vorhanden sein, obwohl die Crew nur Däumchen drehte.

Beklag dich nicht, sagte sie. Wenn die Fluggesellschaften keine Piloten mehr einstellen müssten, hättest du gar nicht erst eine Stelle bekommen. Du würdest noch immer im tiefsten Texas in einem Kabuff vor einem Computerbildschirm hocken, technischen Kundendienst leisten und kaum genug verdienen, um Schwesterherz zu unterstützen.

Amanda hatte derweil den Blick auf den kleinen Klapp-Monitor geheftet und zappte durch die Unterhaltungskanäle. Pancho lehnte sich im komfortablen Sitz zurück und schloss die Augen.

Wieso gerade ich?, fragte sie sich. Wieso kommandiert der Vorstandsvorsitzende von Astro Manufacturing mich von Selene ab und lässt mich persönlich bei ihm antanzen? Bei Amanda kann ich's ja noch verstehen. Ein Blick auf ihr ID-Video, und der Big Boss sabbert ihr wahrscheinlich nach, wie einer läufigen Hündin. Trotzdem musste Pancho sich eingestehen, dass Mandy trotz ihres Aussehens eine verdammt gute Pilotin war. Seit sie sich vor einem halben Jahr zum ersten Mal begegnet waren, hatte Pancho einen großen Respekt vor Mandys Fähigkeiten als Pilotin entwickelt. Das ist ihr erster Job, und sie ist schon so gut wie ich… nun, fast so gut. Ich bin der beste Pilot, den Astro hat, da gibt's keinen Zweifel, aber muss ich mich deswegen gleich beim Obermuckel melden? Wieso will er mich sprechen?

Ob Humphries dahinter steckt? Er will, dass ich bei Astro spioniere — das bedeutet vielleicht, dass ich Randolph selbst ausspionieren soll. Dann hat er es möglicherweise arrangiert, dass ich Randolph von Angesicht zu Angesicht gegenübertrete. Zieht Humphries sogar in Randolphs eigener Firma die Strippen?

Es kam Pancho nicht in den Sinn, dass Dan Randolph sie aus ganz anderen Gründen zu sich bestellt haben könnte.


Der Wiedereintritt erfolgte fast unmerklich. Es traten nur für einen Moment Turbulenzen auf, als der Raumclipper wie ein kegelstumpfförmiger Meteor in die Erdatmosphäre eindrang und sie so schnell durchflog, dass die am Flugzeug vorbeistreichende Luft zu einer flammenden Aureole erhitzt wurde. Wie eine Sternschnuppe, sagte die auf dem Sitz angegurtete Pancho sich, während das Schiff kurz ruckte und bockte. Sie hörte das gedämpfte Heulen der in Aufruhr versetzten Luft auf der anderen Seite der Hülle, nur ein paar Zentimeter vom Sitz entfernt. Eine Sternschnuppe. Vielleicht wünschen ein paar Kinder sich etwas beim Anblick unserer Leuchtspur.

Das Rütteln und Tosen des Wiedereintritts ebbte alsbald ab, und der Flug verlief wieder ruhig.

»Wir werden in vier Minuten landen«, drang die sonore Stimme des Flugkapitäns aus dem Lautsprecher. »Machen Sie sich keine Sorge wegen der lauten Geräusche. Sie werden nur durch die Bremsraketen und das Ausfahren des Fahrgestells verursacht.«

Pancho lächelte. Genau dafür brauchen wir die Besatzung: als Flugbegleiter für die Passagiere.

Sie schienen zu fallen, bis die Bremsraketen kurz feuerten und Pancho in den Sitz pressten. Und dann sackten sie noch einmal durch — aber nur so kurz, dass sie den Fall kaum spürte, bevor die Bremsraketen für ein längeres Intervall zündeten. Dann wurde es totenstill.

»Wir sind gelandet«, sagte der Kapitän, wobei unverkennbar Erleichterung in seiner Stimme mitschwang.

Pancho hätte eigentlich erwartet, dass man sie und Amanda sofort zu Randolphs Büro bringen würde, um das Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden zu führen oder zumindest ins Personalbüro, um sie für das Zusammentreffen zu instruieren. Stattdessen wurden sie, nachdem sie durch den Zugangstunnel geschleust worden waren, in der Abfertigungshalle von einem gut aussehenden jungen Latino in einem Geschäftsanzug in Empfang genommen. Der führte sie in die Tiefgarage hinunter, wo ein sportliches Mittelklasse-Auto wartete.

»Ihr Gepäck wird abgeholt und schon ins Gästehaus der Firma vorausgeschickt«, sagte er in einem makellosen amerikanischen Englisch und öffnete den beiden Frauen die Fondtür.

Während sie und Amanda auf der Rückbank Platz nahmen, sah Pancho, dass schon ein Fahrer am Steuer saß. Der junge Mann setzte sich auf den Beifahrersitz.

Sie grinste. »Was, keine gestreckte Limousine?«

Der junge Mann drehte sich auf dem Sitz zu ihr um und sagte ziemlich ernst: »Mr. Randolph hält nichts von einem protzigen Auftritt. Dieses Fahrzeug ist doch komfortabel genug, oder?«

»Geht so«, sagte Amanda.

Als sie das Testgelände erreichten, hatte Amanda sich mit dem stattlichen jungen Mann schon zum Abendessen verabredet.

Das Testgelände erstreckte sich über die Flanke eines begrünten Hügels, der zum Karibischen Meer hin abfiel. Das Sonnenlicht des späten Nachmittags stach durch die großen Kumuluswolken, die sichtlich anschwollen, sich zu schweren Gewitterwolken zusammenballten und mit jeder Minute dunkler und bedrohlicher wurden. Pancho roch die salzige Meeresluft, hörte die gedämpfte Brandung und spürte die warme stetige Brise im Gesicht. Ein tropisches Paradies, sagte sie sich.

Oder es wäre eins, wenn da nicht all die Gerätschaften in der Landschaft herumlägen.

Sie folgten der Eskorte vom Fahrzeug zu der kleinen Gruppe von Leuten, die sich um etwas versammelt hatten, das wie ein paar mannshohe, mit Reif überzogene Dewar-Behälter aussah. Ergänzt wurde das Ensemble durch einen kleinen Kran, ein Gewirr aus Röhren und Leitungen, ein mittleres Nutzfahrzeug, auf dessen Pritsche etwas stand, das wie zwei hochwertige Brennstoffzellen aussah, ein leichtes Nutzfahrzeug, das mit einer Kondensatorbank beladen war und eine Wellblechhütte. Etliche Autos und Kleinbusse waren an der anderen Seite der Hütte geparkt.

Beim Näherkommen sah Pancho, dass die Leute sich um ein kleines Flugzeug mit gepfeilten Flügeln versammelt hatten, die auf Kufen ruhte. Sie identifizierte es als einen alten Marschflugkörper, ein unbemanntes Düsenflugzeug. Sie wusste, dass diese Dinger durch die Abrüstungsverträge verboten waren. Nur die Friedenstruppen verfügten über solche Waffen, aber dieses Ding wirkte zu alt, als dass es aus dem Arsenal der Friedenstruppen gestammt hätte. Die Markierungen waren verblichen, und die Seriennummer am Heck war kaum noch lesbar.

Bevor sie eine diesbezügliche Frage zu stellen vermochte, löste ein drahtig wirkender Mann mit silbergrauem Haar und einem zerschlagenen Boxergesicht sich aus der Gruppe um die Rakete. Er trug eine beige Windjacke, deren Reißverschluss er trotz der Wärme bis zum Hals hochgezogen hatte, eine lässig aufgesetzte Baseballkappe, ausgewaschene Jeans und Cowboystiefel.

»Senor Randolph«, sagte er, »darf ich Ihnen…«

»Sie müssen Amanda Cunningham sein«, sagte Dan Randolph mit einem schiefen Lächeln. Er streckte die Hand aus, und Amanda schüttelte sie kurz. »Ich bin Dan Randolph.«

Dann wandte er sich Pancho zu. »Und Sie müssen Priscilla Lane sein.«

»Pancho«, korrigierte sie und ergriff seine ausgestreckte Hand. Sein Griff war warm und fest. »Priscilla ist mir zu umständlich, und wenn mich einer Pru oder Prissy nennt, dann knallt's.«

»Pancho«, sagte Randolph, wobei sein Lächeln immer breiter wurde. »Ich werde es mir merken.«

»Was liegt überhaupt an?«, fragte Pancho. »Wieso haben Sie uns hierher bestellt?«

In Randolphs Augen blitzte für einen Moment Erstaunen wegen ihres forschen Auftretens auf, doch dann zuckte er die Achseln und sagte: »Sie werden Zeuge eines historischen Augenblicks… falls dieser gottverdammte Klapperatismus funktioniert.«

Er stellte Amanda und Pancho Lyall Duncan und den anderen Anwesenden vor, die sich um die Rakete geschart hatten. Es handelte sich fast nur um Männer, Ingenieure und Techniker. Eine der Frauen war eine große Blondine; Konkurrenz für Amanda, sagte Pancho sich. Duncan sah aus wie ein Gnom oder ein Troll, selbst wenn er lächelte.

Ebenso verwirrt wie neugierig ließ Pancho es geschehen, dass Randolph sie und Amanda zum Schuppen führte. Er war mit Instrumenten und Konsolen angefüllt. Das einzige Mobiliar war ein wackliger Schreibtisch mit einem verzogenen Stuhl davor.

»Sie bleiben hier und schauen einfach nur zu«, sagte er mit einem seltsamen Grinsen. »Wenn es funktioniert, sind Sie Augenzeugen. Wenn es in die Luft fliegt, müssten Sie weit genug entfernt sein, um nicht zu Schaden zu kommen.«

Der dunkelhaarige Troll namens Duncan lachte glucksend. »Experimentalphysik, wissen Sie. Da muss man immer mit einer Explosion rechnen.«

Der Kran war auf ein Kettenfahrgestell montiert. Mit seiner Hilfe hoben zwei Techniker die Rakete vom Boden auf und transportierten sie fast einen halben Kilometer weit. Dann setzten sie die Rakete vorsichtig auf dem mit Gras bewachsenen Boden ab, so dass sie in die Richtung des von See wehenden Winds zeigte.

Konsolen erwachten im Schuppen zum Leben. Ingenieure verständigten sich in ihrem Fachjargon miteinander. Pancho beobachtete Randolph. Der Mann machte einen entspannten Eindruck, während er mit in die Hüfte gestemmten Händen dastand und der vom Kran abtransportierten Rakete hinterher schaute.

Duncan wuselte im Schuppen umher wie eine Biene in einem Gewächshaus. Spannung baute sich auf, und Pancho spürte sie förmlich von den wissenschaftlichen Mitarbeitern ausgehen, die an den Konsolen standen.

»Glaubst du, dass es Regen gibt?«, flüsterte Amanda.

Pancho schaute zu den dräuenden Gewitterwolken auf. »Früher oder später.«

»Wir sind startbereit«, sagte Duncan schließlich zu Randolph.

»In Ordnung«, entgegnete Randolph. »Bringen wir's hinter uns, ehe der Wolkenbruch einsetzt.«

»Start!«, befahl Duncan.

Pancho richtete ihre Aufmerksamkeit auf die im Gras liegende Rakete. Zunächst tat sich überhaupt nichts, doch dann spie das Heck plötzlich Feuer, und die Rakete ruckte an. Das hochfrequente Kreischen des Düsentriebwerks war kaum an Panchos Ohren gedrungen, als es auch schon von einem anderen Geräusch überlagert wurde: einem tiefen, machtvollen Dröhnen. Die Rakete löste sich vom Boden und schoss im spitzen Winkel in den wolkenverhangenen Himmel, wobei sie eine Rauchschleppe hinter sich herzog.

Irgendetwas fiel von der emporsteigenden Rakete ab. Eine Triebwerksstufe, sagte Pancho sich. Damit haben sie den Vogel vom Boden weggebracht.

Der Flugkörper ging in einer Höhe von knapp hundert Metern in die Horizontale und umkreiste einmal das Feld.

»Nominaler Flug«, rief ein Ingenieur.

»Fusionsantrieb bereit?«, fragte Duncan.

»Aktiviert und bereit.«

»Zünden!«

Die Rakete schien mitten in der Luft stehen zu bleiben und abzustürzen. Pancho sah, dass der qualmende Abgasstrahl abriss und hörte, dass das Kreischen des Triebwerks erstarb. Die Rakete ging in den Gleitflug über und verlor an Höhe.

Dann schien sie sich in der Luft zu verbeißen, hob die Nase und stieg steil in die Höhe, begleitet von einem dünnen kreischenden Wimmern.

»Programmierte Flugbahn«, hörte Pancho jemanden rufen. »Alles im grünen Bereich.«

Der Vogel flog aufs Meer hinaus, bis er zu einem kaum noch sichtbaren Punkt geschrumpft war und raste dann wieder auf sie zu. Die Rakete stieg fast bis auf die Höhe der Gewitterwolken, so dass das gespenstische Heulen kaum noch zu hören war und flog landeinwärts. Dann wendete sie und nahm wieder Kurs aufs Meer. Eine Rennstrecke, sagte Pancho sich.

Plötzlich zuckten Blitze durch die Wolken.

»Nähert sich der Zwei-Minuten-Marke«, sagte einer der Ingenieure. »Marke! Zwei Minuten.«

»Bring sie rein«, befahl Duncan.

»Automatische Trajektorie«, antwortete jemand.

Pancho sah, wie die Rakete wieder auf sie zuflog, die Landeklappen ausfuhr, verzögerte und sanft an der Stelle landete, von der aus sie gestartet war. Das Gras war dort beim Start durch die heißen Abgase der Rakete versengt worden.

Pancho drehte sich um und sah Randolph draußen vor der Tür stehen. Er hatte den Blick auf die anfliegende Rakete geheftet, den Mund leicht geöffnet und die Fäuste geballt.

Die Rakete war noch immer schnell, als sie Bodenberührung hatte. Sie machte noch einen Satz, fiel wieder auf den Boden und pflügte dann mit der Nase durchs Erdreich, wobei sie Grassoden und Steine aufwirbelte. Schließlich drehte sie sich auf den Rücken und schlug dabei so hart auf, dass eine Tragfläche abbrach. Es hörte sich an, als ob ein ganzer Schrottplatz vom Himmel gefallen wäre.

Doch die Ingenieure und Techniker jubelten, machten Luftsprünge, klopften sich gegenseitig auf den Rücken und schrien und fuchtelten mit den Händen wie eine Mannschaft, die bei den Olympischen Spielen eine Goldmedaille errungen hatte. Randolph riss sich die Kappe vom Kopf und warf sie in Richtung Meer.

»Das ist ein Kracher!«, rief Duncan. Er rannte durch die offene Tür auf Randolph zu, warf sich ihm an den Hals und klammerte sich wie ein Affe an ihn. Randolph taumelte rückwärts, und dann fielen sie beide auf den Boden und schütteten sich aus vor Lachen.

Pancho schaute Amanda an. Sie wirkte genauso verwirrt, wie Pancho sich fühlte.

»Jede Landung, nach der man noch einen Schritt zu tun vermag, ist wohl eine gute Landung«, sagte Pancho mit einem Achselzucken.

Amanda schüttelte den Kopf. »Ich glaube, dass du keinen einzigen Schritt mehr tun würdest, wenn du in dem Ding mit geflogen wärst.«

Randolph löste sich aus Duncans Umklammerung und erhob sich vom Boden. Er klopfte sich den Staub von der Jacke und ging zu Amanda und Pancho hinüber, während Duncan zum Schuppen schlurfte.

»Es funktioniert!«, sagte Randolph. »Sie sind Augenzeugen eines historischen Moments geworden, meine Damen. Des ersten Flugs eines fusionsgetriebenen Flugkörpers.«

»Fusion?«, fragte Pancho und schaute ihn mit offenem Mund an. »Wollen Sie damit sagen, dieser Vogel ist mit einem Fusionsantrieb bestückt?«

»Aber ich dachte, Fusionsgeneratoren wären Apparate in der Größe von Kraftwerken«, sagte Amanda.

Duncan kam mit einer dunklen Flasche in der Hand zu ihnen gerannt. Der Rest der Mannschaft scharte sich um sie. Pancho fragte sich, wieso niemand sich um das Wrack des Fluggeräts kümmerte, das noch immer im Gras lag.

Jemand trieb Pappbecher auf, die Duncan schwungvoll mit Hochprozentigem füllte. Zuerst hielt Pancho die Flüssigkeit für Champagner, bis sie sah, dass die Flasche dafür nicht die richtige Form hatte. Scotch, sagte sie sich. Schottlands Geschenk an die Welt.

»He«, sagte Randolph, »da fehlt noch Eis.«

Duncan schauderte sichtlich. »Eis? In einem guten Whisky? Ihr Amerikaner seid Banausen.«

Pancho trank einen kleinen Schluck. »Toll«, stieß sie hervor.

»Auf den Duncan-Antrieb«, sagte Randolph und hob den Pappbecher.

»Zu den Sternen!«, entgegnete Duncan. »Eines Tages werden wir mit diesem Antrieb nach Alpha Centauri fliegen!«

Randolph lachte. »Der Asteroidengürtel ist fürs Erste weit genug entfernt.«

Zwei Männer leerten die Becher in einem Zug und trotteten dann zum schrottreifen Marschflugkörper. Andere gingen zur Baracke.

»Kontrolliert auch die Kameras«, rief Duncan ihnen nach.

»In diesem kleinen Flugkörper steckt ein Fusionsantrieb?«, wiederholte Pancho die Frage an Randolph.

»Anstelle des Gefechtskopfs«, erwiderte Randolph mit einem Kopfnicken.

»Ist das Triebwerk denn so klein?«

»Es ist bloß ein Mini-Testtriebwerk«, sagte Duncan. »Es sollte nur beweisen, dass es genügend Schub zu produzieren vermag.«

»Nun werden wir einen Antrieb bauen, der groß genug ist, um eine praktikable Nutzlast zum Gürtel zu transportieren«, sagte Randolph.

»Nachdem Sie das Geld dafür aufgetrieben haben«, ergänzte Duncan.

»Aber wieso wollten Sie, dass Mandy und ich dabei sind?«, wandte Pancho sich mit einem Seitenblick auf Amanda an Randolph. »Nur um noch ein paar Augenzeugen zu haben?«

Randolphs Grinsen wurde noch breiter. »Teufel, nein«, sagte er. »Ich wollte, dass Sie sich das ansehen, weil Sie beide nämlich die erste Fusionsrakete zum Asteroidengürtel fliegen werden.«

Загрузка...