Trotz der Erschöpfung nach dem Ritt raubte Kahlan der Anblick in der Ferne den Atem. Hinter einer dunklen Flut von Männern der Imperialen Ordnung und den purpurgrauen Schatten, die sich über die weite Ebene gelegt hatten, erhob sich eine mächtige Hochebene und fing die goldenen Strahlen der untergehenden Sonne auf. Auf der Hochebene lag ein ausgedehnter Ort, der den Vergleich mit keiner Stadt zu scheuen brauchte. Die hohen Außenmauern leuchteten im schwindenden Abendlicht. Weißer Marmor, Stuck und Stein bildeten die Fassaden der in Größe, Form und Höhe unterschiedlichen Gebäude, die im letzten rosigen Hauch des Tages schimmerten. Dächer schützten vor der aufziehenden kalten Nacht einer sterbenden Jahreszeit, als hätten sich die Häuser unter ihrer Decke verkrochen.
Es war endlich ein guter, ein edler, ein schöner Anblick nach den endlosen Wochen der Reise zwischen grimmigen, brütenden Männern, die nur darauf warteten, an jemandem ihre Schändlichkeit auslassen zu können.
Diese Männer im Schatten eines solchen Ortes zu sehen, empfand Kahlan als Entweihung. Sie schämte sich, zu diesem unheiligen Pöbei zu gehören, der sich am Fuße der stolz vor ihnen aufragenden vollkommenen Pracht versammelt hatte. Allein der Anblick des Ortes ließ aus irgendeinem Grund ihr Herz aufgehen. Obwohl sie sich nicht erinnern konnte, jemals hier gewesen zu sein, fühlte es sich doch so an.
Um sie herum grunzten Männer, brüllten Maultiere, schnaubten Pferde, ächzten Wagen, und Waffen und Rüstungen’ klirrten - die Laute der Bestie, die gekommen ist, um das Gute zu töten. Der Gestank hing wie eine giftige Wolke über der Armee, als sollte sie jeden, der vorbeikam, mahnen, was für verdorbene Männer er vor sich hatte. Als hätte es eines solchen Hinweises bedurft. Um Kahlan herum ritten die Hilfswachen, die sie nun seit Wochen nicht aus dem Auge ließen. Es waren dreiundvierzig. Kahlan hatte sie gezählt, damit sie den Überblick behielt. Während der Reise hatte sie sich damit beschäftigt, ihre Gesichter und ihre Gewohnheiten zu studieren. Sie wusste, welcher ungeschickt war, welcher dumm, welcher klug und wer gut mit der Waffe umgehen konnte. Es war ein Spiel, bei dem sie während der endlosen Ritte Tag um Tag die Stärken und Schwächen der Männer beobachtete und sich vorstellte, wie sie einen nach dem anderen töten könnte.
Bislang hatte sie keinen umgebracht. Sie hatte entschieden, auf lange Sicht würde es ihre Chancen erhöhen, wenn sie tat, was man ihr sagte, wenn sie sich unterwürfig und gehorsam gab. Die Männer waren gewarnt, sie wussten, dass sie Jagang gehörte, und niemand würde sie anrühren, außer um sie an der Flucht zu hindern. Kahlan wollte sich hinter der Monotonie des täglichen Einerleis verstecken, damit ihre Wachen sie für ungefährlich, harmlos, sogar eingeschüchtert hielten und das Aufpassen auf sie als eine lästige Pflicht betrachteten. Dabei hätte sie mehrmals Gelegenheit gehabt, einen der Männer zu töten, doch hatte sie diese nie wahrgenommen, wie leicht es auch scheinen mochte. Stattdessen hatte sie sich entschieden, die Wachen, was sie betraf, in ein Gefühl der Sicherheit, ja sogar der Langeweile zu wiegen. Solche Unaufmerksamkeit gegenüber der Gefahr, die sie darstellte, würde ihr eines Tages dienlicher sein als ein sinnloser Mordanschlag, mit dem sie eigentlich nichts erreichte. Das würde ihr nicht bei der Flucht helfen, und Jagang würde lediglich den Halsring einsetzen wenn nicht sogar seine Fäuste -, um ihr Schmerzen zu bereiten. Obwohl er keinen Anlass brauchte, sah sie keinen Sinn darin, ihm einen zu liefern. Der Einzige, der sich auf diese Weise nicht zu Gleichgültigkeit und Sorglosigkeit einlullen ließ, war Jagang selbst. Er verkannte weder sie noch ihren unbeugsamen Willen. Offensichtlich genoss er es, ihre Taktik zu beobachten, auch wenn ihre Strategie in Untätigkeit bestand. Wie bei ihr gehörte Geduld zu seinem Arsenal. Als Einziger ließ er auch nie nur für einen Augenblick in seiner Wachsamkeit nach. Kahlan glaubte, er wisse genau, was sie tat.
Dennoch beachtete sie ihn nicht; selbst wenn er es wusste, so dachte sie, würde es seine Aufmerksamkeit trotzdem untergraben, wenn nichts geschah. Es war mühsam, auf etwas zu warten, das niemals passierte, auch wenn man wusste, dass es unausweichlich war. Mochte er die Gewissheit haben, dass sie irgendwann einen Versuch unternehmen würde, so konnte sie doch nach Wochen und Wochen demütiger Unterwürfigkeit auf das Überraschungsmoment zählen, wenn auch nur für einen Augenblick. Dieser Augenblick würde aber möglicherweise ausschlaggebend sein.
Manchmal jedoch konnte sie ihn nicht ignorieren. Wenn er üble Laune hatte und sie seinen Zorn anfachte - für gewöhnlich allein durch ihre Anwesenheit -, prügelte er sie blutig. Zweimal musste sie von den Schwestern behandelt werden, sonst wäre sie verblutet. Und wenn er richtig schlechte Laune hatte, wurde es meist sehr viel schlimmer. Dann war er sehr erfinderisch darin, sie zu misshandeln. In dieser Stimmung schien es ihm weniger um schlichten Schmerz zu gehen, sondern vor allem die Erniedrigung faszinierte ihn offensichtlich. Sie hatte gelernt, dass er nicht aufhören würde, bis sie zu weinen begann.
Wenn sie weinte, dann nur, weil sie Schmerz, Demütigung oder Verzweiflung nicht mehr ertragen und die Tränen nicht länger zurückhalten konnte. Jagang genoss es, sie weinen zu sehen. Sie ergab sich ihm nicht, damit die Qualen aufhörten, sondern weil sie an einem Punkt angelangt war, an dem sie es nicht länger ertrug. Und das war es, was er wollte.
Zu anderen Gelegenheiten brachte er eine Frau mit in sein Zelt, während Kahlan auf dem Teppich neben dem Bett liegen musste, dem Schlafplatz, den er ihr wie einem Hund zugewiesen hatte. Für gewöhnlich handelte es sich um eine unglückliche Gefangene, die allesamt ganz und gar nicht willig waren. Er schien sich jene auszusuchen, die seine Aufmerksamkeit am meisten fürchteten, und dann demonstrierte er ihnen auf brutale Weise, was es bedeutete, als Sklavin im Bett des Kaisers zu landen. War er dann endlich eingeschlafen, hielt Kahlan die verängstigte Frau im Arm, erzählte ihr, dass eines Tages alles besser werden würde, und tröstete sie, so gut es ging.
Vielleicht tat er es, weil es ihm Spaß bereitete, aber das war nur der Nebeneffekt. Eigentlich wollte er Kahlan nur ständig daran erinnern, was ihr bevorstand, wenn ihre Erinnerung zurückkehrte. Kahlan wollte ihr Gedächtnis nicht zurück. Das wäre ihr Verderben. Da sie ihr Ziel nun erreicht hatten, würde es wieder Ja’La-Spiele geben. Kahlan stellte sich vor, wie wieder ein Turnier ausgerichtet würde. Hoffentlich würde das Jagang von ihr ablenken. Sie musste ihn zwar begleiten - stets sollte sie in seiner Nähe bleiben -, aber das war besser, als mit ihm allein zu sein.
Als sie bei den Zelten des Kaisers ankamen, war sie zunächst ein wenig erstaunt, denn das Lager befand sich in deutlicher Entfernung von ihrem Ziel. Bis zu dem Ort wäre es noch ein Ritt von ein oder zwei Stunden gewesen.
Kahlan fragte nicht nach dem Grund, doch fand sie ihn bald heraus, als die Offiziere zur abendlichen Besprechung eintrafen.
»Ich möchte, dass heute Nacht die Schwestern Wache halten«, erklärte Jagang ihnen. »So nah an der Stadt weiß man nicht, welche verderbten Kräfte der Feind dort oben gegen uns einsetzen wird.«
Kahlan bemerkte, dass die Schwestern Ulicia und Armina, die sich in der Nähe aufhielten, über den Befehl erleichtert waren. Sie würden den Männern nicht mehr zu Diensten sein müssen. Auf dem wochenlangen Marsch hatte man sie fast jede Nacht zu den Zelten geschickt, als Strafe für ihre Vergehen gegen Jagang, und beide sahen wie um Jahre gealtert aus.
Waren sie vor noch gar nicht langer Zeit recht anziehende Frauen gewesen, konnte man das nun nicht mehr behaupten. Ihre einstige Schönheit war dahin. Die Augen waren tief gerändert, leer und stumpf. Schwester Arminas himmelblaue Augen schienen Entsetzen auszudrücken, als könne sie ihr Schicksal nicht begreifen. Beide Schwestern hatten tiefe Falten bekommen und wirkten ausgemergelt und niedergeschlagen. Stets waren sie schmutzig, ihr Haar war verfilzt, ihre Kleider zerrissen. Oft erschienen sie am Morgen mit blauen Flecken.
Kahlan sah niemanden gern leiden, aber für die zwei vermochte sie kein Mitleid zu empfinden. Ohne diese beiden wäre sie nicht in den Klauen eines Mannes, der die Augenblicke zählte, bis sie ihre Erinnerung zurückerlangte, damit er ihr unerträgliches Leid zufügen konnte, und zwar nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Mehr als einmal hatte er ihr versprochen, sie zu schwängern, wenn es so weit war, damit sie ihm ein Kind austrug - einen Jungen, behauptete er immer. Und jedes Mal machte er diese dunkle Bemerkung, dass sie erst, wenn sie ihr Gedächtnis wieder gefunden hätte, wahrlich verstehen würde, was für ein Ungeheuer dieses Kind für sie sei. So weit es Kahlan betraf, konnte Jagang die beiden Frauen gar nicht genug quälen.
Nicht nur deswegen, was sie Kahlan angetan hatten. Aus dem, was sie hier und da aufschnappte, erfuhr Kahlan, welchen ungeheuerlichen Plan sie geschmiedet hatten, sodass man sie schon allein deswegen gar nicht brutal genug behandeln konnte. Kahlan hätte die beiden jedoch, wenn man sie gefragt hätte, einfach zum Tode verurteilt. Für Folter hatte sie nichts übrig; sie glaubte, die Schwestern hatten es nicht verdient weiterzuleben. Sie hatten ihr Lebensrecht durch die Verbrechen, die sie anderen angetan hatten, längst verwirkt, und auch durch ihren Plan, der schließlich alle das Leben gekostet hätte. Nach diesen Maßstäben hätte allerdings die ganze Armee den Tod verdient.
Wenn Jagang nur ein solches Schicksal erleiden könnte!
»Zumindest sind ihre Truppen geflohen«, sagte einer der höheren Offiziere zu Jagang, während das Pferd des Kaisers fortgeführt wurde. Ein anderer Mann übernahm Kahlans Stute.
Dem Offizier fehlte das halbe Ohr. Die Wunde war längst zu einer Geschwulst verheilt, dennoch war die Narbe kaum zu übersehen. Männer, die dieses Mal nicht ignorierten, verloren manchmal selbst ein Ohr.
»Sie haben keine Verteidiger mehr«, erklärte ein anderer Offizier.
»Bestimmt haben sie mit der Gabe Gesegnete dort oben«, meinte Jagang, »die für uns kein unüberwindbares Hindernis darstellen sollten.«
»In den Berichten der Kundschafter und Spione heißt es, die Straße sei schmal - zu eng für jede Form eines groß angelegten Sturmangriffs. Außerdem gibt es eine Zugbrücke, die sie hochgezogen haben. Es wird schwierig, gleichzeitig Baumaterial hinaufzuschleppen und uns dabei zu verteidigen, während wir die Kluft überbrücken.
Auch das große Tor, das zum inneren Weg auf die Hochebene führt, ist geschlossen. Niemand glaubt, dass man es aufbrechen kann. Schon seit tausend Jahren hat es jedem Angriff standgehalten. Die mit der Gabe Gesegneten sagen zudem, in der Nähe des Palastes seien ihre Kräfte geschwächt.«
Jagang lächelte. »Ich habe schon einige Ideen.«
Der Mann mit dem halben Ohr neigte den Kopf. »Jawohl, Exzellenz.«
Während Jagang und seine Offiziere sich unterhielten, bemerkte Kahlan in der Ferne eine Gruppe von Reitern, die in halsbrecherischer Geschwindigkeit durch das Lager preschten. Sie kamen von Süden. An jedem Kontrollpunkt brachten sie die Pferde zum Halt, sprachen kurz mit den Posten und wurden durchgewinkt. Jagang waren die Reiter ebenfalls aufgefallen. Das Gespräch mit den Offizieren geriet ins Stocken, und bald schauten alle mit dem Kaiser zu, wie die Reiter die innere Verteidigungslinie erreichten und in einer Staubwolke von den Pferden stiegen. Am letzten Ring aus Stahl warteten sie auf die Erlaubnis, das Lager des Kaisers zu betreten.
Auf Jagangs Zeichen hin wurden die Männer herbeigeführt. Obwohl sie erschöpft wirkten, beeilten sie sich.
Der Mann an der Spitze war ein drahtiger älterer Kerl mit hartem Blick in den Augen. Er salutierte.
»Also«, fragte Jagang, »was gibt es so Dringendes?«
»Exzellenz, Städte in der Alten Welt werden angegriffen.«
»Ist das so?« Jagang seufzte ungeduldig. »Das sind diese Aufrührer aus Altur’Rang. Wurden sie noch nicht niedergeschlagen?«
»Nein, Exzellenz, es sind nicht nur die Aufrührer, obwohl die uns auch Schwierigkeiten machen, allen voran dieser Kerl, den sie Schmied nennen. Aber es wurden zu viele Orte angegriffen, als dass es nur die Aufrührer sein könnten.«
Jagang beäugte den Mann misstrauisch. »Welche Orte wurden angegriffen?«
Der Mann zog ein aufgerolltes Stück Papier aus dem staubigen Hemd. »Hier ist eine Liste der bisher gemeldeten.«
»Bisher?«, fragte Jagang, zog eine Augenbraue hoch und rollte die Liste auf.
»Ja, Exzellenz. Es heißt, eine Welle der Zerstörung würde über das Land hinwegschwappen.«
Jagang überflog die Liste. Kahlan versuchte unbemerkt aus den Augenwinkeln mitzulesen. Sie sah zwei Spalten mit Namen von Städten. Insgesamt musste es sich um fünfunddreißig oder vierzig Orte handeln.
»Ich weiß nicht, was du mit ›über das Land hinwegschwappen‹ meinst«, knurrte Jagang. »Diese Orte liegen weit auseinander, nicht auf einer Linie oder in einer Gegend der Alten Welt. Sie sind überall verstreut.«
Der Mann räusperte sich. »Ja, Exzellenz. So lauten die Berichte.«
»Das ist schlichte Übertreibung.« Um es zu betonen, tippte Jagang mit dem dicken Zeigefinger auf das Papier. Die Silberringe an seiner Hand funkelten im schwindenden Licht. »Taka-Mar zum Beispiel. Taka-Mar wurde angegriffen? Das kann einem Haufen unzufriedener Narren doch nichts einbringen. Dort sind Soldaten stationiert. Es ist ein Zwischenhalt für Nachschubtrosse, der gut verteidigt wird. Und außerdem haben dort Brüder der Glaubensgemeinschaft des Ordens den Befehl. Sie würden diesem Pöbel niemals erlauben, nach Taka-Mar hineinzugelangen. Dieser Bericht ist völlig aus der Luft gegriffen und stammt vermutlich von nervösen Narren, die sich vor ihrem eigenen Schatten fürchten.«
Der Mann verbeugte sich entschuldigend. »Exzellenz, Taka-Mar habe ich mit eigenen Augen gesehen.«
»Und?«, brüllte Jagang. »Was hast du gesehen? Heraus damit!«
»Alle Straßen zur Stadt sind mit Pfählen gesäumt, auf denen verkohlte Schädel stecken«, begann der Mann.
»Wie viele Schädel?« Jagang fuchtelte aufgeregt herum. »Dutzende? Einhundert?«
»Exzellenz, es waren unzählige, und ich habe bei mehreren Tausend aufgehört, ohne besonders weit gekommen zu sein. Die Stadt selbst existiert nicht mehr.«
»Existiert nicht mehr?« Jagang wirkte verwirrt. »Was meinst du damit? Das ist unmöglich.«
»Sie wurde bis auf die Grundmauern niedergebrannt, Exzellenz. Kein einziges Gebäude steht mehr. Das Feuer war so heftig, dass keine Balken mehr geborgen werden können. Die Obstgärten auf dem Weg in die Hügel wurden abgeholzt. Die Felder, die kurz vor der Ernte standen, wurden abgeflammt. Der Boden wurde mit Salz unbrauchbar gemacht. Dort wird nie wieder etwas wachsen. Diese einst fruchtbare Gegend wird niemanden mehr versorgen. Es sieht aus, als hätte der Hüter selbst dort gewütet.«
»Und wo waren die Soldaten? Was haben sie gemacht?«
»Die Schädel auf den Pfählen gehörten den Soldaten. Ich fürchte, sie sind bis zum letzten Mann tot.«
Jagang warf Kahlan einen Blick zu, als wäre sie für die Katastrophe verantwortlich. Irgendwie schien er dieses Unheil mit ihr in Verbindung zu bringen. Er zerknüllte das Papier und wandte sich wieder dem Boten zu.
»Was ist mit den Brüdern des Ordens? Haben sie berichtet, was geschehen ist und warum sie es nicht abwenden konnten?«
»In Taka-Mar gab es sechs Brüder, Exzellenz. Sie wurden mitten auf verschiedenen Straßen zur Stadt gepfählt. Jeden hat man vom Hals abwärts gehäutet. Auf den Köpfen saßen noch die Amtsmützen, an denen wir sie erkennen konnten.
Die meisten Bewohner, die aus der Stadt geflohen sind, sagen, der Angriff sei in der Nacht erfolgt. So verängstigt wie sie waren, konnten wir nicht viel Gescheites aus ihnen herausholen, nur dass die Männer, die sie angriffen, Soldaten des D’Haranischen Reiches waren. Da waren sie sich sicher. All diese Menschen haben ihre Heimat verloren.
Die Angreifer haben die Flüchtlinge nicht niedergemetzelt, solange sie keinen bewaffneten Widerstand leisteten, aber sie haben deutlich gemacht, dass sie die gesamte Alte Welt in Schutt und Asche legen wollen und jeden töten werden, der die Imperiale Ordnung unterstützt.
Die Soldaten haben den Bewohnern gesagt, es sei der Orden und ihr Glauben, der diesen Krieg zu ihnen geführt hat und der ihnen und dem Land den Ruin bringen wird. Die Soldaten schworen, sie würden die Menschen der Alten Welt in die Gräber und dann in die dunkelsten Winkel der Unterwelt treiben, falls sie nicht den Lehren des Ordens und seiner Kriegslust abschworen.«
Kahlan bemerkte erst, dass sie lächelte, als Jagang zu ihr herumfuhr und ihr eine Ohrfeige versetzte, die sie von den Beinen warf. Heute Nacht, das war ihr klar, würde er sie grün und blau prügeln. Es kümmerte sie nicht. Was sie gerade gehört hatte, war es wert. Sie konnte sich das Lächeln einfach nicht verkneifen.