Behutsam schloss Kahlan beide Hände um Niccis zitternde, locker geballte Faust, in der Hoffnung, die blutüberströmte Frau auf Jagangs Bett könnte durch diese Berührung, durch diese simple Geste, wenigstens ein wenig Trost erfahren. So sehr sie sich vor Mitgefühl verzehrte, helfen konnte sie ihr kaum.
Die Nacht war beängstigend gewesen, fürchterlich. Es kam des Öfteren vor, dass Jagang sich weibliche Gefangene in sein Bett holte, und nicht selten tat er ihnen weh, sei es, weil er seine Körperkraft nicht einzuschätzen vermochte, oder auch absichtlich, wenn sie sich nicht willig zeigten.
In diesem Fall jedoch verhielt es sich anders. Bei Nicci hatte er seiner Eifersucht Luft gemacht.
Noch nie hatte er einer dieser anderen Frauen so wehgetan wie Nicci. In seinen Augen zahlte er ihr nur etwas heim, beglich er eine Rechnung, ließ er Nicci dafür bezahlen, dass sie ihm untreu gewesen war. Außerdem hatte er Kahlan vor Augen führen wollen, welche Behandlung sie zu erwarten hatte, sobald ihr Erinnerungsvermögen wieder vollständig hergestellt wäre. Kahlan versuchte, das Gehörte und Gesehene aus ihren Gedanken zu verbannen, da sie sich sonst hätte übergeben müssen, und konzentrierte sich stattdessen auf die Gegenwart - und die Zukunft.
Sie löste eine Hand und drehte sich herum, um einen auf dem Boden liegenden Wasserschlauch aufzunehmen. Nicci klammerte sich fester an die noch verbliebene Hand, offenbar befürchtete sie, das in dieser Berührung enthaltene Mitgefühl könnte ihr entzogen werden.
»Hier.« Kahlans Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als sie ihr den Wasserschlauch an die Lippen hielt. Niccis Gesicht und ihre Haare waren mit Spritzern getrockneten Blutes bedeckt. Sie reagierte nicht, hielt einfach nur weiter locker Kahlans Hand.
»So trinkt doch«, drängte Kahlan. »Es ist Wasser.«
Als Nicci keinerlei Anstalten machte zu trinken, ließ sie ein paar Tropfen über ihre Lippen und in ihren Mund rinnen. Nicci schluckte, drehte dann den Kopf mit einem Schmerzensschrei zur Seite, fort vom Wasserschlauch.
»Sch«, drängte Kahlan. »Ich weiß, es tut weh, aber versucht, leise zu bleiben. Ihr müsst unbedingt trinken. Ihr braucht Wasser. Euer Körper braucht Flüssigkeit, damit Ihr Euch wieder erholen könnt.«
So wie Jagang sie in seinem Zornesausbruch gewürgt hatte, kam es einem Wunder gleich, dass er ihr nicht die Luftröhre zerquetscht hatte. Allerdings hatten seine kräftigen Hände tiefdunkle Blutergüsse hinterlassen, und das nicht nur am Hals.
Niccis blaue Augen öffneten sich langsam und konzentrierten sich auf die Züge Kahlans, die neben dem Bett unten auf dem Boden kauerte. Dicht über Nicci gebeugt, versuchte sie ihre Stimme gesenkt zu halten, damit man sie außerhalb des Schlafgemachs nicht hörte. Sie wollte nicht, dass jemand mitbekam, wie sie mit Nicci sprach, schließlich hatte diese Jagang verheimlicht, dass sie Kahlan sehen konnte. Im Übrigen hielt sie es stets für klug, dem Feind nicht mehr als absolut notwendig zu verraten. Nicci dachte offenbar ebenso.
Es war unbequem, sich über die Bettkante beugen zu müssen, doch Kahlan wagte nicht, den Teppich zu verlassen - sie wusste, welche Folgen es haben würde, wenn sie seinem ausdrücklichen Befehl zuwiderhandelte.
Die schartige Platzwunde an Niccis Haaransatz, rechts an der Stirn, blutete noch immer. Ein Streifschlag von Jagangs beringter Faust hatte dort einen Hautfetzen weggerissen. Kahlan schnappte sich einen kleinen Lappen, faltete ihn zusammen und drückte ihn sachte auf die Wunde, um den losen Hautfetzen zurückzudrücken, während sie durch den Druck die Blutung zu stillen versuchte. Augenblicke später war der Lappen blutdurchtränkt. So gern sie ihr geholfen hätte, etwas anderes als das Stillen ihrer Blutungen und ihr einen Schluck Wasser anzubieten fiel ihr nicht ein.
Die vom Goldring in Niccis Unterlippe zurückgebliebene Wunde nässte noch immer und hatte am Kinn und seitlich am Hals eine Blutspur hinterlassen, war aber ebenso wenig ernst wie die an ihrer Stirn, so dass Kahlan sie gar nicht erst zu behandeln versuchte.
Vorsichtig strich sie ihr eine Locke ihres blonden Haars aus dem Gesicht.
»Es tut mir so leid, was er Euch angetan hat.«
Nicci nickte matt, wobei ihr Kinn leicht zitterte, als sie ihre Tränen unterdrückte.
»Ich hätte ihn gern daran gehindert.«
Nicci fing die Träne mit dem Finger auf, die über Kahlans Wange lief.
»Ihr konntet nichts dagegen tun«, brachte sie hervor. »Gar nichts.«
Ihre Stimme war, bei aller Kraftlosigkeit, noch immer von derselben seidigen Anmut erfüllt wie zuvor, eine Stimme, die perfekt zu ihrer übrigen Erscheinung passte. Kahlan hätte es nie für möglich gehalten, dass eine Stimme von solchem Liebreiz zu solch abgrundtiefer Verachtung fähig wäre, wie Nicci sie gegenüber Jagang an den Tag gelegt hatte.
»Keiner von uns hätte etwas tun können«, hauchte Nicci, während sich ihre Lider wieder schlossen. »Außer vielleicht Richard.«
Einen Moment lang betrachtete Kahlan ihre blauen Augen. »Ihr glaubt wirklich, dieser Richard Rahl hätte etwas tun können?«
Nicci lächelte bei sich. »Verzeiht. Mir war nicht bewusst, dass ich den letzten Teil laut gesprochen habe. Wo ist Jagang?«
Ein kurzer prüfender Blick ergab, dass die Wunde unter dem Stofflappen, den sie auf Niccis Stirn presste, endlich aufgehört hatte zu bluten.
»Habt Ihr ihn nicht gehen hören?«, fragte sie und legte den blutgetränkten Stofffetzen beiseite.
Nicci bewegte den Kopf hin und her. Kahlan zeigte ihr den fraglichen Wasserschlauch. Nicci nickte. Sie zuckte bei jedem Schluck zusammen, aber sie trank.
»Nun«, sagte Kahlan, als Nicci zu Ende getrunken hatte, »jemand rief ihn, dann ging er zum Zelteingang, wo sich ein Mann mit gesenkter Stimme mit ihm unterhielt. Alles habe ich nicht verstanden, aber es klang, als hätte er gesagt, man habe eine Entdeckung gemacht. Daraufhin kam Jagang zurück, um sich anzuziehen. Und nach dem Tempo zu urteilen, das er dabei an den Tag legte, hatte er es offenbar sehr eilig, den Fund in Augenschein zu nehmen. Mir trug er auf, mich auf keinen Fall von der Stelle zu rühren.
Dann kniete er sich aufs Bett, beugte sich über Euch und murmelte eine Entschuldigung.«
Nicci entfuhr ein schnaubendes Lachen, das jedoch abrupt endete, als sie vor Schmerz zusammenzuckte. »Er ist zu Mitleid gar nicht fähig, außer mit sich selbst.«
»Da werde ich Euch nicht widersprechen. Jedenfalls versprach er, eine Schwester mitzubringen, die Euch heilen soll, strich Euch dann mit der Hand übers Gesicht und wiederholte, wie leid ihm alles tue. Schließlich beugte er sich mit den Worten ›Bitte, stirb nicht, Nicci‹ über Euch, ehe er nach draußen eilte, nicht ohne mir noch einmal einzuschärfen, auf dem Boden hocken zu bleiben.
Keine Ahnung, wie lange er fortbleiben wird. Ich vermute aber, dass jeden Moment wenigstens eine Schwester nach Euch sehen wird.«
Nicci nickte. Es schien sie nicht wirklich zu kümmern, ob sie geheilt wurde oder nicht. Irgendwie konnte Kahlan verstehen, dass sie lieber in das ewige Dunkel des Todes hinübergleiten würde, als gezwungen zu sein, sich ihrem künftigen Dasein hier, an diesem Ort, zu stellen.
»Es tut mir wirklich schrecklich leid, dass er Euch aufgegriffen hat. Aber Ihr ahnt gar nicht, wie gut es tut, jemanden um mich zu haben, der mich sehen kann - und der nicht zu denen gehört.«
»Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte Nicci.
»Jillian meinte, sie hätte Euch schon früher gesehen. Zusammen mit Richard Rahl. Sie hat mir ein wenig über Euch erzählt. Ihr seid genauso schön, wie sie behauptet hat.«
»Meine Mutter meinte immer, Schönheit sei nur Huren nützlich. Vielleicht hatte sie ja recht.«
»Vielleicht war sie auf Euch eifersüchtig. Oder einfach eine Närrin.«
Ein so breites Strahlen ging über Niccis Gesicht, dass man es fast für ein Lachen hätte halten können. »Letzteres. Sie hat das Leben gehasst.«
Kahlans Blick schweifte von Nicci fort, während sie an einem losen Faden der Bettdecke zupfte.
»Demnach kennt Ihr diesen Richard Rahl gut?« »Ziemlich gut«, bestätigte Nicci. »Seid Ihr in ihn verliebt?«
Nicci drehte den Kopf und sah ihr lange in die Augen. »Es ist ein wenig komplizierter. Ich habe Verpflichtungen.«
Kahlan lächelte verhalten. »Verstehe.« Sie war froh, dass Nicci nicht gelogen und es abgestritten hatte.
»Ihr habt eine wundervolle Stimme, Kahlan Amnell«, bemerkte Nicci mit leiser Stimme, während sie Kahlan betrachtete. »Wirklich.«
»Danke, aber mir kommt sie gar nicht so wundervoll vor. Manchmal denke ich, ich klinge wie ein Frosch.« Nicci schmunzelte. »Wohl kaum.«
Kahlan runzelte die Stirn. »Dann kennt Ihr mich?« »Eigentlich nicht.«
»Aber Ihr kennt meinen Namen. Wisst Ihr irgendetwas über mich, über meine Vergangenheit? Wer ich wirklich bin?«
Niccis blaue Augen musterten sie auf höchst merkwürdige Weise. »Nur vom Hörensagen.«
»Und was habt Ihr gehört?«
»Dass Ihr die Mutter Konfessor seid.«
Kahlan strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Das habe ich auch schon gehört.«
Wieder schaute sie zur Tür, und als sie den Vorhang noch immer an seinem Platz hängen sah und keine Stimmen näher kommen hörte, wandte sie sich wieder herum zu Nicci. »Ich fürchte, ich habe keine Ahnung, was das bedeutet. Ich weiß nicht eben viel über mich, was, wie Ihr Euch zweifellos vorstellen könnt, ziemlich unbefriedigend ist. Manchmal verlässt mich aller Mut, weil ich mich an überhaupt nichts erinnern kann ...«
Sie ließ den Satz unbeendet, als ein stechender Schmerz Nicci zwang, die Augen zu schließen. Das Atmen bereitete ihr Mühe.
Kahlan legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Haltet durch, Nicci. Bitte, haltet durch. Jeden Augenblick wird eine Schwester hereinkommen und Euch heilen. Ich bin auch schon von ihnen verletzt worden, schwer sogar, und sie haben mich wieder geheilt. Ich weiß also, dass sie dazu imstande sind. Sobald sie erst hier waren, werdet Ihr auch wieder gesund.«
Nicci nickte matt, ohne jedoch die Augen aufzuschlagen. Kahlan wünschte sich, eine der Schwestern würde endlich kommen. Da sie nichts weiter tun konnte, flößte sie Nicci noch etwas Flüssigkeit ein, befeuchtete dann erneut den Lappen und tupfte ihr sachte die Stirn ab. Kahlan war hin und her gerissen zwischen der Möglichkeit, an Ort und Stelle auszuharren, wie man es ihr aufgetragen hatte, und zur Türöffnung des Schlafgemachs hinüberzustürzen und nach einer Schwes ter zu verlangen. Allerdings würde sie wohl kaum zwei Schritte weit kommen, ehe der Halsring sie zu Boden reißen würde. Ein wenig überraschte es sie schon, dass draußen keine Schwester war. Normalerweise war stets eine von ihnen in der Nähe.
»Ich habe noch nie jemanden Jagang so die Stirn bieten sehen«, bemerkte sie.
»Es war ohnehin egal.« Nicci hielt inne, um Luft zu holen. »Er hätte sowieso getan, was er wollte. Nur war ich halt damit nicht einverstanden.«
Niccis Trotz entlockte Kahlan ein Lächeln.
»Jagang war schon lange vor Eurem Eintreffen wütend auf Euch. Schwester Ulicia hatte ihm von Eurer Liebe zu Richard berichtet. Sie wollte gar nicht mehr aufhören, davon zu erzählen.«
Nicci hatte die Augen geöffnet, sagte aber nichts, sondern starrte nur an die Decke.
»Deswegen hat Jagang Euch auch so ausgefragt - wegen Schwester Ulicias Äußerungen über Euch. Er war eifersüchtig.«
»Dazu hat er keinen Grund. Er sollte besser darüber beunruhigt sein, dass ich ihn eines Tages töten werde.«
Nach einem ersten Schmunzeln fragte sich Kahlan, ob sie nun gemeint hatte, er habe keinen Grund zur Eifersucht, weil zwischen ihr und diesem Richard nichts war, oder weil der Kaiser keinen Anspruch auf ihr Herz hatte.
»Glaubt Ihr, Ihr werdet je Gelegenheit dazu erhalten?«
In ihrer Niedergeschlagenheit hob Nicci eine Hand ein kleines Stück, nur um sie dann wieder zurückfallen zu lassen. »Wahrscheinlich nicht. Ich denke, eher werde ich es sein, die getötet wird.«
»Vielleicht fällt uns ja noch etwas ein, bevor es dazu kommt«, erwiderte Kahlan. »Wie hat er es überhaupt geschafft, Euch gefangen zu nehmen?«
»Ich war im Palast.«
»Dann haben sie einen Weg hinein gefunden?«
»Ja - durch die vergessenen Katakomben, die von der Azrith-Ebene bis unter das Hochplateau reichen. Die unterirdischen Kammern und Gänge scheinen schon vor tausend Jahren aufgegeben worden zu sein. Ich glaube, es war ein Erkundungstrupp, der mich aufgegriffen hat. Noch haben sie nicht mit der Invasion des Palasts begonnen, aber sobald alles dafür Benötigte vor Ort ist, werden sie es gewiss tun.«
Kahlan dämmerte, dass es genau das war, was sie unten, verschüttet in der Grube, entdeckt hatten. Da sie nun einen Weg nach drinnen kannten, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie den Palast erstürmen und jeden dort niedermetzeln würden. In diesem Fall wäre alle Hoffnung vergeblich. Jagang würde die letzte Bastion gegen die Imperiale Ordnung erobert haben und wäre dann der Herrscher der gesamten Welt. Zumindest, wenn es ihm gelänge, das dritte Kästchen der Ordnung in die Finger zu bekommen. Allerdings hatte Kahlan keinen Zweifel an seiner Ankündigung, es werde ihm bereits in Kürze gelingen. Die Zeit, so schien es, wurde nicht nur knapp für Richard Rahl, sondern auch für die Hoffnung auf einen Fortbestand der Freiheit.
Nicci sah Kahlan mit bebendem Kinn an. »Bitte, könntet Ihr mich zudecken?«
»Verzeihung. Ich hätte selbst dran denken sollen.«
In Wahrheit hatte sie daran gedacht, nur hatte sie befürchtet, das Laken könnte mit den Wunden verkleben. Allerdings konnte sie gut verstehen, warum Nicci zugedeckt werden wollte.
Kahlan streckte sich, bekam den Rand der goldenen Bettdecke zu fassen und zog sie ein Stück nach oben. Wegen des Halsrings war sie sorgsam darauf bedacht, sich nicht vom Boden zu erheben.
»Danke.« Das letzte Stück konnte Nicci die goldene Bettdecke ohne Hilfe nach oben ziehen.
»Ihr braucht Euch nicht zu schämen«, bemerkte Kahlan. Nicci runzelte leicht die Stirn. »Was meint Ihr damit?«
»Ihr solltet Euch niemals Eurer Opferrolle schämen. Euch trifft keine Schuld. Das Einzige, was Ihr angesichts eines solchen Übergriffs empfinden solltet, ist Zorn. Ihr habt ihn nicht dazu ermutigt, es war eine Vergewaltigung, genau wie Ihr gesagt habt.«
Nicci lächelte zaghaft und berührte Kahlan an der Wange. »Danke.«
Kahlan holte tief Luft. »Mir hat Jagang so ziemlich die gleiche Behandlung angekündigt.«
Nicci drückte kurz Kahlans Hand, um ihr auch ein wenig Trost zu spenden.
Nach kurzem Zögern fuhr Kahlan fort. »Der einzige Grund, warum er es nicht längst getan hat, ist, dass sich meine Lage erst noch verschlimmern soll, dass er noch warten möchte, bis ich weiß, wer ich bin. Ist die Erinnerung an meine Vergangenheit erst zurückgekehrt, werde es, behauptet er, noch schlimmer für mich sein. Außerdem möchte er, dass jemand dabei zusieht, denn auf diese Weise möchte er uns beide vernichten - uns und alles andere.«
Nicci schloss die Augen und bedeckte sie mit einer Hand, als sei ihr die Vorstellung unerträglich.
»Es scheint ziemlich klar, dass er jemanden aus meiner Vergangenheit meinen muss. Wisst Ihr, wer dieser jemand sein könnte?«
Niccis Antwort ließ lange auf sich warten. »Tut mir leid, aber ich habe keine Erinnerung an Euch oder Eure Vergangenheit. Ich weiß nur, was ich vom Hörensagen kenne, Euren Namen zum Beispiel, und dass Ihr die Mutter Konfessor seid.«
Kahlan nickte, dabei war sie einigermaßen sicher, dass sie ihr nicht die volle Wahrheit sagte. Nicci wusste sicher mehr, als sie zugab. Trotzdem hielt sie es für das Beste, sie zu diesem Thema nicht weiter zu bedrängen. Die Vorstellung, sie ausgerechnet jetzt zu etwas zu zwingen, was sie nicht wollte, erschien ihr zu grausam. Vielleicht hatte sie ja ihre Gründe, und vielleicht waren diese Gründe rein persönlicher Natur und gingen Kahlan gar nichts an.
Stattdessen lächelte sie, entschlossen, dieses düstere Thema auszuklammern. »Mir hat gefallen, was Ihr über diesen Richard Rahl gesagt habt. Er scheint genau die Sorte Mann zu sein, die ich mag.«
Nicci lächelte. »Ihr seid beide sehr mutig.«
Kahlan strich mit dem Daumen über den Saum der Bettdecke. »Wie ist er denn so? Ständig höre ich Leute über ihn reden. Und jedes Mal, wenn ich mich herumdrehe, scheint dieses Phantom Richard Rahl irgendwie in meinem Leben herumzuspuken.« Sie blickte auf. »Wie ist er wirklich?«
»Ich weiß nicht. Er ist einfach ... Richard, ein Mann, dem sehr an allen Menschen, die er mag, gelegen ist.«
»Nach Euren Äußerungen gegenüber Jagang scheint Ihr über seine Einstellung zu vielen Dingen bestens informiert zu sein. Auch scheint Ihr oft mit ihm zusammen zu sein. Das alles klingt, als würdet Ihr ihm viel bedeuten.«
Nicci tat die Anspielung mit einer Handbewegung ab. »Draußen vor Jagangs Zelt stehen gewöhnliche Soldaten. Wisst Ihr wieso?«
Der abrupte Themenwechsel zeigte Kahlan, dass sie in Bereiche vorgedrungen war, über die Nicci nicht reden mochte. Sie fragte sich, warum.
Dann nahm sie sich Niccis Frage an. »Die Soldaten haben dort Posten bezogen, weil sie mich wahrnehmen können. Das können nur sehr wenige Menschen. Schwester Ulicia meinte zu Jagang, sie halte es lediglich für eine Anomalie. Nachdem ich zwei seiner Gardisten sowie Schwester Cecilia getötet hatte ...«
Einen angespannten Ausdruck im Gesicht, hob Nicci leicht den Kopf.
»Ihr habt Schwester Cecilia getötet?«
»Ja.«
»Wie habt Ihr es geschafft, eine Schwester der Finsternis zu töten?«
»Das war unten in Caska, dort wo Ihr und Richard Julian begegnet seid.«
»Wer hat Euch das erzählt?« »Julian.«
Nicci ließ den Kopf wieder sinken. »Oh.«
»Nach ihren Worten hat sie ihm geholfen, das Feuerketten-Buch zu finden, das er unten in den Katakomben von Caska suchte. Dort hat Jagang übrigens auch die Schwestern Ulicia, Armina und Cecilia gefangen genommen, die glaubten, dort auf Schwester Tovi zu treffen. Wie sich herausstellte, war diese jedoch längst tot, und stattdessen erwartete sie dort Jagang. Sie waren ziemlich überrascht.«
»Da möchte ich wetten.«
»Wie so ziemlich alle anderen auch, konnte seine Leibgarde mich nicht sehen, also nutzte ich die Gelegenheit, als er mit den Schwestern beschäftigt war, entwendete ihnen das Messer und tötete sie mit ihrer eigenen Waffe, während sie stumm über ihren Kaiser wachten. Sie waren noch nicht vollends zusammengebrochen, da stieß ich Julian schon vor mir her in das Gewirr aus Gängen. Als sie sich auf unsere Verfolgung machten, schleuderte ich ihnen ein Messer entgegen, in der Hoffnung, Jagang damit zu treffen, doch stattdessen trat Schwester Cecilia als Erste durch die Tür. Gleich danach wurde ich gefangen genommen, aber wenigstens hatte ich Jillian noch zur Flucht verhelfen können.«
Kahlan entfuhr ein schwerer Seufzer. »Letztendlich war alles umsonst. Jagang kehrte mit den beiden anderen Schwestern und mir ins Lager zurück, schickte aber einige Soldaten los, die nach Jillian suchen sollten. Schließlich fanden sie sie und brachten sie zurück hierher. Er benutzt sie als Druckmittel, um mich zu zwingen, ihm zu Willen zu sein. Sollte ich jemals seinen Zorn erregen, weil ich mich seinen Befehlen widersetze, wird er ihr fürchterliche Dinge antun.«
»Er ist absolut skrupellos.«
Kahlan nickte. »Nach meinem Fluchtversuch wurde Jagang allerdings klar, dass er einige Bewacher brauchte, die mich sehen können, also ließ er das Lager nach solchen Männern durchforsten und wurde tatsächlich fündig. Achtunddreißig von ihnen sind noch übrig.« Nicci sah kurz zu ihr herüber. »Soll das heißen, es waren anfangs mehr?«
»Ja.«
»Was ist aus den anderen geworden?«
Kahlan sah ihr fest in die Augen. »Ich töte sie, wann immer sich mir eine Gelegenheit bietet.«
Ein breites Lächeln ging über Niccis Züge. »Gutes Mädchen.«
Erst fiel Kahlan in ihr Lächeln ein, das jedoch kurz darauf erlosch.
»Wenn ich jetzt noch mehr von ihnen töte, wird er Jillian dafür foltern lassen.«
Niccis Miene war ihre Sorge um Jillian anzusehen. »Ihr solltet niemals an seinen Worten zweifeln, denn er wird sie ohne Zögern wahrmachen.«
»Ich weiß. Habt Ihr eine Idee, warum mich einige Soldaten sehen können, aber sonst so gut wie niemand? Ist es wirklich eine Anomalie, wie Schwester Ulicia behauptet?«
»Die Schwestern haben Euch mit einem Feuerkettenbann belegt, der bewirkt, dass Ihr aus der Erinnerung aller getilgt worden seid. Richard kam dahinter, dass dieser Bann einen Defekt aufweist, und ...«
»Versteht Ihr jetzt, was ich meine? Schon wieder dieser Richard. Irgendwie ist er mit meinem Leben verknüpft.« Sie schüttelte den Kopf.
»Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob das nun gut ist oder nicht.« Als Nicci nichts erwiderte, drängte sie sie weiterzusprechen. »Und wie hat er diesen Defekt entdeckt?«
»Das ist eine lange Geschichte. Im Grunde hatte es etwas damit zu tun, dass wir auf der Suche nach einer Möglichkeit waren, den Feuerkettenbann aufzuheben.«
»Ihr wolltet mir helfen? Aber habt Ihr nicht eben gesagt, Ihr hättet keine Erinnerung an mich? Warum solltet Ihr so etwas tun, wenn sich kein Mensch an mich erinnert?«
Als Nicci sich daraufhin zurücklehnen musste und Schwierigkeiten mit der Atmung bekam, sagte sie: »Tut mir leid, ich weiß, ich stelle eine Menge Fragen, nur wüsste ich gern ...«
»Wir wollten verhindern, dass alle geschädigt werden«, brachte Nicci schließlich nach einem schmerzhaften Schaudern hervor. »Das Problem umfasst weit mehr, als dass Ihr in Vergessenheit geratet. Wir alle sind von diesem Feuerkettenbann betroffen, der, lässt man ihm freien Lauf, dem Leben als solches ein Ende machen könnte.«
Im Stillen erteilte sich Kahlan selbst einen Rüffel, weil sie sich eingebildet hatte, dieser Richard Rahl hätte sie tatsächlich zu retten versucht, dass er sie womöglich sogar kannte und sie ihm etwas bedeutete.
»Ich wollte gerade ein Prüfnetz wirken«, fuhr Nicci fort, »als Richard innerhalb des Banns Anzeichen - einzigartige Konstruktions-muster – einer Verunreinigung entdeckte. Dadurch wurde vieles klar. Wir müssen diesen Feuerkettenbann aufheben, denn er bewirkt nicht nur, dass Ihr aus der Erinnerung aller getilgt werdet, sondern er verursacht noch sehr viel weiter reichende Probleme.«
»Und welche?«
Nicci unterbrach sich und holte mehrere Male unter schmerzhaftem Zusammenzucken Luft, ehe sie fortfuhr. »Aufgrund seiner Verunreinigung haben sich die zerstörerischen Auswirkungen des Banns auf unerwartete Weise ausgebreitet, so dass wir befürchten, er könnte, wenn ihm nicht Einhalt geboten wird, den Verstand aller von ihm Befallenen zerstören. Die Verunreinigung wiederum könnte dafür verantwortlich sein, dass er nicht in der beabsichtigten Weise funktioniert, was auch erklären würde, dass in einigen isolierten Fällen Personen nicht von ihm befallen sind.«
»Und wieso dreht sich dabei alles um meine Person?«
Es wurde so still, dass Kahlan das leise Zischen der Öllampe hören konnte. Die Geräusche des Lagers draußen vor dem Zelt schienen einer anderen Welt anzugehören.
»Die Schwestern haben Euch mit diesem Bann belegt, um Euch, sozusagen unsichtbar, in den Palast zu schicken, damit Ihr die Kästchen der Ordnung für sie stehlt. Außerdem benötigten sie eine Konfessorin, die ihnen bestätigt, dass das von ihnen benutzte Buch der echte Schlüssel für die Kästchen ist.«
»Das Buch habe ich gesehen.« Kahlan wusste, dass Nicci soweit die Wahrheit sagte, denn sie hatte Jagang tatsächlich bestätigen müssen, ob es sich bei dem Buch um eine korrekte oder fehlerhafte Abschrift handelte. Sie hatte behauptet, es sei eine fehlerhafte. Es musste also mehr dahinterstecken, doch Nicci war sehr darauf bedacht, diesen Dingen immer wieder auszuweichen.
Kahlan zupfte einen Faden aus der Bettdecke. »Ich wünschte, ich könnte mit diesem Richard sprechen. Vielleicht wüsste er ja ein paar Antworten für mich.«
»Ich würde mir auch wünschen, dass Ihr ihn sehen könntet, aber im Moment ist das äußerst unwahrscheinlich.«
Kahlan hätte sie gerne gefragt, ob es denn vor den jüngsten Ereignissen wahrscheinlicher gewesen wäre. Womöglich hatte Nicci soeben mehr verraten, als sie ahnte oder beabsichtigt hatte.
»Ich sage es nur äußerst ungern, aber ich denke, wir beide werden das Ende dieser Auseinandersetzung wohl nicht erleben. Glaubt Ihr wirklich, dieser Richard Rahl ist imstande, diesem Irrsinn ein Ende zu machen? Für alle anderen, meine ich?«
»Ich weiß nicht, Kahlan. Aber eins kann ich Euch sagen, er ist der Einzige, der überhaupt dazu imstande wäre.«
Kahlan ergriff wieder Niccis Hand. »Nun, wenn das so ist, hoffe ich, dass er wenigstens Euch retten kann. Ihr solltet bei ihm sein. Ihr liebt ihn.«
Nicci schloss die Lider und wandte das Gesicht ab, als eine Träne hervorquoll und sich langsam einen Weg durch die festgetrockneten Blutspritzer hindurchbahnte.
»Tut mir leid«, sagte Kahlan. »Ich hätte gar nicht erst davon anfangen sollen. Ihr vermisst ihn ohne Zweifel sehr.«
»Nein«, brachte sie, den Kopf hin und her werfend, hervor. »Das ist es nicht. Was Jagang mir angetan hat, tut mir nur ungeheuer weh, das ist alles. Ich habe Atemschwierigkeiten, außerdem, glaube ich, sind ein paar Rippen gebrochen.«
»Stimmt. Jedenfalls hier, auf dieser Seite. Ich konnte es knacken hören, als er Euch dort schlug. Hätte ich ein Messer gehabt, ich hätte den Bastard kastriert.«
Ein Lächeln ging über Niccis Züge. »Ich glaube, Ihr könntet es schaffen, Kahlan Amnell. Für mich ist es zu spät, aber wenn sich Euch eine Gelegenheit bietet, tut es, ehe er über Euch herfällt.«
»Ihr dürft die Hoffnung nicht aufgeben, Nicci.«
»Für Hoffnung besteht nur wenig Anlass.«
»Doch, den gibt es. Solange es Leben gibt, besteht auch die Chance, dass wir die Dinge zum Besseren verändern können. Habt nicht Ihr oder Richard die Kästchen der Ordnung ins Spiel gebracht?«
»Das war ich. In seinem Namen.«
»Was hat es eigentlich mit diesen Kästchen auf sich? Wozu gibt es eine magische Macht, deren einziger Zweck darin besteht... ich weiß nicht, allen Widerstand zu brechen und die Welt zu beherrschen?«
»Das ist nicht ihr ursprünglicher Zweck. Geschaffen wurden sie als Gegenmittel gegen den Feuerkettenbann.«
In diesem Augenblick wurde Kahlan bewusst, dass Richard ihr zu helfen versucht haben musste. Auch wenn er jetzt andere vor den Auswirkungen des Banns zu bewahren versuchte, den Defekt, wodurch dieser andere schädigte, hatte er erst gefunden, als er bereits darüber nachdachte, wie sich Kahlans Erinnerungsvermögen wiederherstellen ließe. Wegen ihrer Atemschwierigkeiten bekam Nicci einen Hustenanfall, der ihr offensichtlich größte Schmerzen bereitete. Keuchend begann sie nach Luft zu schnappen. Das Rasseln der Flüssigkeit in ihren Lungen war nicht zu überhören. Als ihre Atemversuche erfolglos blieben, war sie der Panik nahe. Die Hände in die Bettdecke gekrallt, den Rücken durchgedrückt, versuchte sie verzweifelt, einen Atemzug in ihre Lungen zu saugen. Sofort schlug Kahlan die Decke ein Stück zurück und legte ihr eine Hand auf den Unterleib. »Hört zu, Nicci. Atmet in meine Hand, langsam.«
Ihr wirrer Blick suchte Kahlans Augen, doch wegen ihrer keuchenden Atemversuche brachte sie kein Wort über die Lippen. Ihr kamen die Tränen.
Sachte massierte Kahlan sie mit kreisenden Handbewegungen und redete so ruhig wie möglich auf sie ein. »Ganz ruhig, Nicci. Konzentriert Euch ganz auf meine Hand. Spürt, wo sie sich befindet, atmet langsam und gleichmäßig in sie hinein. Gleich wird es Euch wieder besser gehen. Ihr habt zu hektisch zu atmen versucht, das ist alles. Ihr seid nicht allein. Es ist alles in Ordnung, versprochen. Atmet in langsamen Zügen, und es wird ganz mühelos funktionieren. Lenkt den Atem bis hinunter zu der Stelle, wo Ihr meine Hand fühlt.«
Unter ihrer Hand konnte sie Niccis rasenden Herzschlag spüren. Sie setzte ihre langsam kreisende Massage fort und redete weiter beruhigend auf sie ein.
»Es ist alles in Ordnung. Ihr bekommt ausreichend Luft, wenn Ihr Euch nur beruhigt und langsam einatmet.«
Nicci sah sie an, als hinge sie an jedem ihrer Worte.
»Das macht Ihr sehr gut. Gleich geht es schon wieder. Ich lasse Euch nicht sterben. Denkt nur an meine Hand. Spürt, wie Euer Atem bis in meine Hand hinunterreicht. Ja, so ist es gut... sachte. Ihr macht das ausgezeichnet. Denkt nur an meine Hand und atmet langsam weiter.«
Niccis Atem beruhigte sich, offenbar bekam sie endlich die so dringend benötigte Luft. Sachte massierte Kahlan weiter Niccis Unterleib gleich unterhalb des Rippenbogens und redete beruhigend auf sie ein. Die ganze Zeit über hielt sie Kahlans andere Hand. Nach kurzer Zeit war die Krise überstanden, und Nicci konnte wieder müheloser atmen, trotzdem benötigte sie mehr Hilfe, als Kahlan ihr geben konnte. Wenn doch nur endlich eine Schwester käme.
»Schaut, Nicci, vielleicht werden wir keine Gelegenheit mehr finden, miteinander zu sprechen, aber gebt nicht auf. Es gibt hier jemanden, der, glaube ich, irgendetwas plant.«
Nicci schluckte und gewann ihre Fassung zurück. »Wovon redet Ihr? Wer ist dieser Jemand?«
»Ein Ja’La-Spieler, die Angriffsspitze einer Mannschaft, die zu Kommandant Karg gehört.«
»Karg!« Sie spie angewidert aus. »Den Kerl kenne ich. Was er Frauen antut, ist in seinem Erfindungsreichtum noch abscheulicher als die Untaten Jagangs. Karg ist ein verquerer Bastard. Haltet Euch bloß von ihm fern.«
Kahlan hob erstaunt eine Braue. »Mit anderen Worten, ich soll ihm einen Korb geben, wenn er mich beim nächsten Ball zum Tanz auffordert?«
Nicci lächelte matt. »Das wäre vermutlich das Beste.«
»Diese Angriffsspitze aus der Mannschaft Kargs hat jedenfalls etwas. Er kennt mich, das sehe ich an seinen Augen. Ihr solltet ihn Ja’La spielen sehen.«
»Ich kann das Spiel nicht ausstehen.«
»Das meinte ich nicht. Dieser Mann ist anders. Er ist... gefährlich.«
Nicci betrachtete sie, die Stirn gerunzelt. »Gefährlich. Inwiefern?«
»Ich glaube, er führt etwas im Schilde.« »Und das wäre?«
»Ich weiß nicht. Er möchte nicht, dass ihn im Lager jemand erkennt.«
»Woher in aller Welt wollt Ihr das wissen?«
»Das ist eine lange Geschichte. Auf jeden Fall hat er einen Weg gefunden, genau das zu verhindern. Er hat sich sein Gesicht und das all seiner Mitspieler mit wüsten Zeichnungen bemalt - in leuchtend roter Farbe.«
Kahlan beugte sich näher. »Vielleicht ist er ein Meuchelmörder oder so etwas. Wäre doch denkbar, dass er plant, Jagang umzubringen.«
Niccis Interesse erlahmte, und sie schloss erneut die Augen. »An Eurer Stelle würde ich meine Hoffnung nicht auf so was setzen.«
»Doch, das würdet Ihr, wenn Ihr die Augen dieses Mannes gesehen hättet.«
Am liebsten hätte sie Nicci tausend Fragen gestellt, doch von jenseits der Türöffnung näherten sich Stimmen. Schließlich hörte sie draußen eine Frau einen Sklaven wegschicken.
»Da kommt die Schwester.« Sie drückte Niccis Hand. »Seid tapfer.«
»Ich glaube nich-« »Richard zuliebe.«
Unfähig, ein Wort hervorzubringen, starrte Nicci sie nur an. Hastig entfernte sich Kahlan ein Stück vom Bett, dann wurde der Vorhang vor der Zeltöffnung zurückgeschlagen und herein kam Schwester Armina, im Schlepp Julian.