ERDE

RIO DE JANEIRO: Es war ein noch größeres Fest als der Karneval. Trotz der sengenden Nachmittagssonne standen die Menschen in der Innenstadt dicht an dicht, vom Teatro Municipal bis hin zu den Mosaikbürgersteigen der Avenida Rio Branco, vorbei am Praha Pio X und der prächtigen alten Candelaria-Kirche, bis hinaus auf die Avenida Presidente Vargas.

Kein Wagen kam durch, nicht einmal ein Fahrrad. Die Straßen waren buchstäblich ausgelegt mit Cariocas, die Samba tanzten, schwitzten, lachten, in der Hitze taumelten und die größte spontane Freudenkundgebung zelebrierten, die die Stadt je erlebt hatte.

Sie drängten sich auf den von Bäumen beschatteten Platz, auf dem riesige Fernsehschirme vor Wohnhochhäusern mit Glasfassaden aufgestellt worden waren. Sie standen auf den Bänken des Platzes und kletterten auf die Bäume, um einen besseren Blick auf die Bildschirme zu haben. Sie jubelten und schrien und brüllten, während sie zusahen, wie die Forscher in ihren Raumanzügen einer nach dem anderen die Leiter hinunterstiegen und auf diesen öden, steinigen Wüstenboden unter dem seltsamen rosafarbenen Himmel traten.

Als Joanna Brumado ihre kurzen Worte sprach, wurde der Jubel so laut, daß die kleinen Ansprachen derjenigen, die nach ihr an die Reihe kamen, darin untergingen.

Dann begannen die Sprechchöre: »Brumado – Brumado –

Brumado! Brumado! Brumado!«

In der Wohnung, die man ihm für diesen Anlaß überlassen hatte, lächelte Alberto Brumado seine Freunde und Kollegen kläglich an. Mit einer Mischung aus väterlichem Stolz und Nervosität, die ihm Tränen in die Augenwinkel trieb, hatte er zugesehen, wie seine Tochter den Boden des Mars betreten hatte.

»Sie müssen hinausgehen, Alberto«, sagte der Bürgermeister von Rio. »Vorher werden sie bestimmt nicht aufhören.«

Man hatte große Fernsehgeräte in die vier Ecken des geräumigen, hohen Wohnzimmers gerollt. Nur ein Dutzend Personen waren eingeladen worden, diesen Augenblick des Triumphs mit ihrem berühmten Landsmann zu teilen, aber mehr als vierzig weitere hatten sich in den Raum gedrängt. Viele der Männer trugen Abendkleidung; die Frauen trugen ihre besten Kleider und ihren schönsten Schmuck. Später würde man Brumado und das ausgewählte Dutzend per Hubschrauber zum Flughafen und von dort nach Brasilia bringen, wo sie vom Präsidenten der Republik empfangen werden würden.

Draußen donnerten die Menschen von Rio: »Bru-ma-rfo!

Brumado!«

Alberto Brumado war ein kleiner, schmächtiger Mann von weit über sechzig Jahren. Sein rundes Gesicht wurde von einem sauber gestutzten grauen Bart und kurzem grauem Haar umrahmt, das immer zerzaust aussah, als hätte er gerade irgendwelche anstrengenden Aktivitäten hinter sich. Es war ein freundliches, lächelndes Gesicht, auf dem nun ein Ausdruck der Verblüffung über das plötzliche, beharrliche Drängen der Menge draußen lag. Brumado war mehr an die Ruhe und Stille der Seminarräume an der Universität oder die gedämpfte Betriebsamkeit der Büros der Großen und Mächtigen gewöhnt.

Wenn die Regierungen der Industrienationen das lenkende Gehirn des Marsprojekts waren und die multinationalen Konzerne seine Muskeln, dann war Alberto Brumado das Herz der Mission. Nein, mehr noch: Brumado war ihre Seele.

Über dreißig Jahre lang war er in der Welt herumgereist und hatte den Mächtigen in den Ohren gelegen, sie sollten eine bemannte Forschungsmission zum Mars schicken. In all diesen Jahren war er zumeist auf kalte Gleichgültigkeit oder unverhüllte Feindseligkeit gestoßen. Man hatte ihm erklärt, eine Expedition zum Mars sei zu teuer, es gebe nichts, was Menschen auf dem Mars tun könnten, was nicht auch von automatischen Robotermaschinen erledigt werden könne, und der Mars könne noch ein Jahrzehnt, eine Generation oder ein Jahrhundert warten. Auf der Erde gebe es genug Probleme, die einer Lösung bedürften, sagten sie. Menschen verhungerten. Krankheit, Unwissenheit und Armut hielten mehr als die Hälfte der Welt in ihrem erbarmungslosen, eisernen Griff.

Alberto Brumado gab nicht nach. Selbst ein Kind der Armut und des Hungers, geboren in einer Hütte aus Pappkartons auf einem schlammigen, vom Regen gepeitschten Hügel mit einem guten Blick auf die noblen residencias von Rio de Janeiro, hatte Alberto Brumado verbissen die staatliche Schule und das College absolviert und eine brillante Karriere als Astronom und Lehrer gemacht. Der Kampf war ihm nicht fremd.

Der Mars wurde zu seiner fixen Idee. »Mein einziges Laster«, pflegte er bescheiden über sich zu sagen.

Als die ersten unbemannten Raumsonden auf dem Mars landeten und keine Spuren von Leben fanden, behauptete Brumado hartnäckig, ihre automatisierte Ausrüstung sei zu simpel, um aussagekräftige Tests durchzuführen. Als eine ganze Reihe russischer und später auch amerikanischer Sonden Steine und Bodenproben mitbrachte, die nichts Komplexeres enthielten als simple organische Stoffe, wies Brumado darauf hin, daß sie kaum ein Milliardstel der Oberfläche jenes Planeten angekratzt hatten.

Er tauchte auf den wissenschaftlichen Kongressen und industriellen Konferenzen der Welt auf und zeigte die Marsfotos vor, auf denen riesige Vulkane, ungeheuer tiefe Grabenbrüche und Schluchten zu sehen waren, die aussahen, als wären sie von enormen Wasserfluten geformt worden.

»Es muß Wasser auf dem Mars geben«, sagte er immer wieder. »Und wo es Wasser gibt, da gibt es auch Leben.«

Er brauchte nahezu zwanzig Jahre, um zu erkennen, daß er mit den falschen Leuten sprach. Was Wissenschaftler dachten oder wollten, war irrelevant. Auf die Politiker kam es an, jene Männer und Frauen, die über die Staatsfinanzen geboten. Und auf die Bevölkerung, die Wähler, die diese Finanzen mit ihren Steuergeldern auffüllten.

Immer mehr verkehrte er in den Hallen der Macht – und in den Sitzungssälen der Konzerne, wo die Politiker vor dem Geld buckelten, das sie wählte. Er wurde zu einer Medienberühmtheit, indem er – unterstützt von talentierten Studenten mit strahlenden Augen -Fernsehshows kreierte, die die Menschen überall auf der Welt in Staunen und Ehrfurcht über das majestätische Universum versetzten, das darauf wartete, von Männern und Frauen erforscht zu werden, die an etwas glaubten, die eine Vision hatten.

Und er hörte zu. Statt den Führern und Entscheidungsträgern der Welt zu erzählen, was sie tun sollten, hörte er sich an, was sie wollten, worauf sie hofften und wovor sie sich fürchteten. Er hörte zu, stellte sich auf sie ein und schmiedete allmählich mit List und Geschick einen Plan, der ihnen allen gefallen mußte.


Er stellte fest, daß jede Pressuregroup, jede Organisation der Regierung, der Industrie oder der ganz normalen Bürger ihre eigenen Ziele, Bestrebungen und Ängste hatte.

Die Wissenschaftler wollten aus Neugier zum Mars fliegen.

Für sie war die Erforschung des Universums ein Ziel an sich.

Die Visionäre wollten zum Mars fliegen, weil er da war. Sie betrachteten die Expansion der Menschheit in den Weltraum mit religiösem Eifer.

Die Militärs waren der Meinung, es habe keinen Sinn, zum Mars zu fliegen; der Planet sei so weit entfernt, daß er keine militärische Funktion hatte.

Die Industriellen erkannten, daß eine bemannte Marsmission als Stimulus zur Entwicklung neuer Techniken dienen würde

– mit risikolosem Geld, das von der Regierung zur Verfügung gestellt wurde.

Die Vertreter der Armen beklagten sich, daß man die Milliarden, die in die Marsmission fließen würden, lieber für die Nahrungsmittelproduktion, für Wohnungen und Bildung ausgeben sollte.

Brumado hörte ihnen allen zu und begann dann, leise und ruhig mit ihnen zu sprechen, und zwar in Worten, die sie verstehen und akzeptieren konnten. In seiner Reaktion spielte er auf der Klaviatur ihrer Ängste und Träume und manipulierte sie so geschickt, daß er ihre Aufmerksamkeit auf sein Vorhaben lenkte. Er orchestrierte ihre Sehnsüchte, bis sie selbst zu glauben begannen, daß der Mars das logische Ziel ihrer eigenen Pläne und Bestrebungen sei.

Mit der Zeit begannen die Makler der Macht in aller Welt vorherzusagen, daß der Mars die erste Probe des neuen Jahrhunderts auf die Kraft, Entschlossenheit und Stärke einer Nation sein werde. Medienexperten sprachen ernste Warnungen aus, daß es für die Wettbewerbsposition eines Staates auf dem Weltmarkt kostspieliger sein könnte, nicht zum Mars zu fliegen, als es zu tun.

Staatsmänner erkannten allmählich, daß der Mars als Symbol einer neuen Ära weltweiter Zusammenarbeit bei friedlichen Unternehmungen dienen und dadurch die Herzen und Köpfe der ganzen Welt erobern konnte.

Die Politiker in Moskau und Washington, Tokio und Paris, Rio und Beijing hörten ihren Beratern aufmerksam zu und trafen dann eine Entscheidung. Ihre Berater waren Brumados Zauber erlegen.

»Wir fliegen nicht aus Stolz, des Prestiges oder der Macht wegen zum Mars«, sagte der amerikanische Präsident zum Kongreß, »sondern im Geist der neuen pragmatischen Kooperation zwischen den Völkern der Welt. Wir fliegen nicht als Amerikaner, Russen oder Japaner zum Mars, sondern als Menschen, als Repräsentanten des Planeten Erde.«

Der Präsident der russischen Föderation erklärte seinem Volk: »Der Mars ist nicht nur das Symbol unseres unerschütterlichen Willens, das Universum zu erforschen und zu erobern, sondern auch das Symbol der Kooperation, die zwischen Ost und West möglich ist. Der Mars ist das Emblem für den unaufhaltsamen Fortschritt des menschlichen Geistes.«

Der Flug zum Mars würde die Krönung einer neuen Ära internationaler Zusammenarbeit sein. Nach einem Jahrhundert voller Kriege, Terrorismus und Massenmord verwandelte eine kosmische Ironie den blutroten Planeten, der nach dem Gott des Krieges benannt war, zum segensreichen Symbol friedlicher Zusammenarbeit im neuen Jahrhundert.


Für die Menschen der reichen Staaten war der Mars eine Quelle der Ehrfurcht, ein größeres Ziel als irgend etwas auf der Erde, eine neue Herausforderung, die der Jugend als Ansporn dienen und ihre Leidenschaften auf eine gesunde, produktive Weise stimulieren konnte.

Für die Menschen der armen Staaten – nun, Alberto Brumado erklärte ihnen, daß er selbst ein Kind der Armut sei, und wenn der Gedanke an den Mars ihn mit Begeisterung erfülle, warum sollten sie dann nicht ebenfalls imstande sein, den Blick über das Elend ihres täglichen Daseins zu erheben und große Träume zu träumen?

Natürlich hatte es seinen Preis. Brumado hatte die Politiker erfolgreich umworben, aber das bedeutete, daß sein geliebtes Ziel – der Mars – das Kind ihrer Ehe war. Folglich wurde die erste Expedition zum Mars nicht so durchgeführt, wie die Wissenschaftler es wollten, nicht einmal so, wie die Ingenieure und Planer der diversen nationalen Raumfahrtagenturen es wollten. Die ersten Menschen, die zum Mars flogen, taten es so, wie die Politiker es wollten: so schnell und so billig wie möglich.

Das unausgesprochene Grundprinzip der ersten Expedition lautete: erst die Politik, dann die Wissenschaft – mit weitem Abstand dazwischen. Es sollte eine ›Fahnen und Fußabdrücke‹-Mission sein, ganz gleich, wie sehr die Wissenschaftler sich wünschten, Forschung betreiben zu können.

Effizienz lag mit noch größerem Abstand auf dem dritten Rang, wie meistens, wenn politische Erwägungen an erster Stelle stehen. Den Politikern fiel es leichter, die erforderlichen Ausgaben vor sich zu begründen, wenn das Projekt schnell abgeschlossen wurde, bevor eine Oppositionspartei die Chance erhielt, an die Macht zu gelangen und sich ihren Erfolg auf die Fahnen zu schreiben. Die Eile bedeutete zwar nicht automatisch, daß alles schiefging, aber sie zwang die Administratoren, eine Mission zu planen, die alles andere als effizient war.

Hunderte von Wissenschaftlern, Kosmonauten und Astronauten wurden für das Marsprojekt rekrutiert, dazu Tausende von Ingenieuren, Technikern, Flugkontrolleuren und Verwaltungskräften. Sie verbrachten zehn Jahre mit der Planung und drei weitere mit dem Training für die Mission, die ihrerseits zwei Jahre dauern sollte. Alles, damit fünfundzwanzig Männer und Frauen sechzig Tage auf dem Mars verbringen konnten. Acht lumpige Wochen auf dem Mars, und dann wieder ab nach Hause. Das war der Missionsplan. Das war das Ziel, für das Tausende dreizehn Jahre ihres Lebens hergaben.

Für die Welt insgesamt wuchs jedoch die Spannung in bezug auf das Marsprojekt mit jedem Monat, der verstrich, während die Auserwählten ihr Training absolvierten und die Raumschiffe auf den Startzentren in der russischen Föderation, den Vereinigten Staaten, Südamerika und Japan Gestalt annahmen.

Die Welt machte sich bereit, die Hand nach dem Roten Planeten auszustrecken. Alberto Brumado war der anerkannte geistige Führer der Marsmission, obwohl er mit nichts Konkreterem als moralischer Unterstützung betraut war. Moralische Unterstützung wurde jedoch im Lauf dieser Jahre mehr als einmal dringend benötigt, als die eine oder andere Regierung vor der jahrzehntelangen finanziellen Belastung zurückscheute und aussteigen wollte. Aber keine tat es.

Brumado war schon zu alt, um selbst ins All zu fliegen. Statt dessen sah er zu, wie seine Tochter an Bord des Raumschiffes ging, das sie zum Mars bringen würde.


Jetzt hatte er zugesehen, wie sie den Boden jener fernen Welt betreten hatte, während die Menge draußen in Sprechchören ihren und seinen Namen intonierte.

Alberto Brumado ging zu den langen, sonnenbeschienenen Fenstern hinüber und fragte sich dabei, ob er das Richtige getan hatte. Als die Menge ihn erblickte, brandete frenetischer Jubel auf.

KALININGRAD: Das Kontrollzentrum der Marsexpedition war weitaus redundanter als das Raumschiff, in dem die Forscher unterwegs waren. Bei dem Raumschiff war Redundanz aus Gründen der Sicherheit erforderlich, beim Kontrollzentrum aus politischen Gründen. Im Kontrollzentrum war jede Position doppelt besetzt; jeweils zwei Personen saßen an identischen, nebeneinanderliegenden Konsolen. Die eine war für gewöhnlich ein Russe, die andere ein Amerikaner, obwohl an ein paar Konsolen auch Japaner, Engländer, Franzosen und sogar ein Argentinier saßen – mit jeweils einem Russen an ihrer Seite.

Die Männer und Frauen im Kontrollzentrum begannen gerade zu feiern. Bis zum Augenblick der Landung hatten sie steif und angespannt vor ihren Bildschirmen gesessen, doch jetzt konnten sie sich endlich zurücklehnen, die Kopfhörer abstreifen, miteinander lachen, Champagner trinken und Siegeszigarren anzünden. Selbst einige Frauen rauchten Zigarren. In einer verglasten Mediensektion hinter den Reihen der Konsolen prosteten Reporter und Fotografen einander und den Leuten vom Kontrollzentrum mit Wodka in Pappbechern zu.

Nur der Leiter des amerikanischen Teams, ein kräftiger, hemdsärmeliger Mann mit schütterem Haar, Schweißflecken in den Achselhöhlen und einer unangezündeten Zigarre zwischen den Zähnen, machte ein unglückliches Gesicht. Er beugte sich über den Stuhl der Amerikanerin, die den archaischen Titel ›CapCom‹ trug, Captain of Communications.

»Was hat er gesagt?«

Sie blickte von ihren Bildschirmen auf. »Ich weiß nicht, was es war.«

»Jedenfalls, verdammt noch mal, nicht das, was er sagen solltet. «

»Soll ich das Band noch einmal abspielen?« fragte der Russe, der neben der jungen Frau arbeitete. Seine Stimme war sanft, aber sie schnitt durch das Stimmengewirr.

Die Frau tippte auf ihrer Tastatur, und der Bildschirm zeigte erneut die Gestalt von James Waterman, der in seinem himmelblauen Druckanzug auf dem sandigen Marsboden stand.

» Ya’aa’tey«, sagte Jamie Watermans Bild.

»Übertragungsfehler?« fragte der Leiter.

»Auf keinen Fall«, sagte die Frau.

Der Russe wandte sich von dem Bildschirm ab und sah den Leiter durchdringend an. »Was bedeutet das?«

»Der Teufel soll mich holen, wenn ich’s wüßte«, grummelte der Leiter. »Aber wir werden es garantiert rausfinden!«

Einem jungen Fernsehreporter oben in der Mediensektion fielen die beiden Männer auf, die sich über den Sitz der Cap

Com beugten. Er fragte sich, warum sie so verdutzt dreinschauten.

BERKELEY: Professor Jerome Waterman und Professor Lucille Monroe Waterman hatten ihre Kurse für diesen Tag abgesagt und waren zu Hause geblieben, um zuzusehen, wie ihr Sohn seinen Fuß auf den Boden des Mars setzte. Keine Freunde.

Keine Studenten oder Kollegen von der Fakultät. Ein Battaillon von Reportern lungerte draußen vor dem Haus herum, aber die Watermans wollten sich ihnen erst stellen, wenn sie die Landung gesehen hatten.

Sie saßen in ihrem behaglich unaufgeräumten, von Büchern gesäumten Arbeitszimmer und sahen sich die Fernsehbilder an. Die Jalousien waren ganz heruntergezogen, um die helle Morgensonne und die Reporter auszusperren, die sich drau

ßen breitgemacht hatten und sie belagerten.

»Es dauert fast zehn Minuten, bis die Signale auf der Erde eintreffen«, sagte Jerry Waterman sinnierend.

Seine Frau nickte geistesabwesend, den Blick auf die himmelblaue Gestalt unter den sechs gesichtslosen Geschöpfen auf dem Bildschirm gerichtet. Sie hielt den Atem an, als Jamie endlich an der Reihe war, sein Sprüchlein aufzusagen.

» Ya’aa’tey«, sagte ihr Sohn.

»O nein!« keuchte Lucille.

Jamies Vater grunzte vor Überraschung.

Lucille wandte sich anklagend an ihren Mann. »Jetzt fängt er schon wieder mit diesem Indianerkram an!«

SANTA FE: Der alte Al wußte immer, wie er seinen Laden gerammelt voll bekam, selbst an einem Tag wie diesem. Er hatte einfach einen Fernseher deutlich sichtbar auf ein Bord neben die Kachina-Puppen gestellt. Von überallher auf der Plaza kamen die Leute und drängten sich in seinen Laden, um Als Enkel auf dem Mars zu sehen.

» Ya’aa’tey«, sagte Jamie Waterman hundert Millionen Kilometer entfernt.


» Hee-ah! « rief der alte Al Waterman aus. »Der Junge hat’s geschafft!«


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