Die Alten lehrten, daß Wunder gar nicht so selten sind. Die Welt ist voll von ihnen.
Leben ist ein so normales Wunder, daß es überall entstehen kann, wo es Wasser und Sonnenlicht gibt. Selbst in der Wüste wimmelt es von Leben, solange nur ein bißchen Wasser und natürlich Sonnenlicht vorhanden sind.
Ist auf der roten Welt Leben entstanden? Haben der Menschenmacher und die anderen Götter der Schöpfung dort ihr Werk begonnen? Falls ja, so ist das Leben dort möglicherweise früher entstanden als auf der blauen Welt, weil das Gestein in der Kruste der roten Welt eher abgekühlt war als jenes der größeren, wärmeren blauen Welt. In den flachen Meeren überall auf der Oberfläche der roten Welt hätte das Leben Gestalt annehmen und sich zu reproduzieren beginnen können. Es wäre schwierig gewesen, weil die rote Welt immer schon kälter war als die blaue. Das Wasser wäre oftmals gefroren, und die Lebewesen darin wären gestorben oder in einen langen Winterschlaf verfallen, der dem Tod sehr, sehr nahegekommen wäre. Trotzdem, das Leben gibt nicht so leicht auf.
Die Alten lehrten, daß diese unsere blaue Welt nicht die erste ist, auf der das Volk lebte. Unsere Lieder vom Anfang berichten davon, wie der Erste Mann und die Erste Frau sich von einer Welt zur nächsten hochkämpften, aus einer Welt der Dunkelheit und Kälte zu einer roten Welt, wo das Große Wasserwesen sie in tobenden Fluten zu ertränken versuchte, weil Cojote seine kleinen Wasserkinder gestohlen hatte. Schließlich erklommen sie die vierte Welt und traten ins goldene Sonnenlicht hier im Mittelpunkt des Universums heraus, in den Bergen, welche die vier Ecken des Daseins bezeichnen.
Der Erste Mann und die Erste Frau kamen nicht allein. Sie brachten die Pflanzen und die Tiere und alle guten Dinge mit.
Und noch jemand begleitete sie: Cojote, der Listenreiche. Cojote, die Macht des Chaos. Cojote, der dem Volk bei dessen Suche nach Ordnung, Harmonie und Schönheit immer aufs neue Steine in den Weg legte.