Voller Liebe betrachtete der Fischer die blonde Frau am Ufer. Sie saß auf einem Fels in der Sonne und stillte ihre kleine Tochter. Sie beide hatten dem Mädchen den Namen Silwyna gegeben. Einen Jungen hätten sie Luthson genannt, denn der Schicksalsweber hatte sie überreichlich beschenkt. Jetzt sprang auch das kleine Mädchen zwischen den Büschen hervor. Sie hatte eine lange Rute bei sich und hielt sie ins Wasser, als wolle sie fischen. Doch schnell wurde sie ungeduldig und lief zu ihrer Mutter hinüber.
Der Fischer holte die Leine mit dem Vogelfuß ein, der ihm wie schon so oft gute Dienste geleistet hatte. Dabei dachte er an den Schneesturm und an die Trolle zurück. Er hatte nie verstanden, warum diese grausamen Menschenfresser sie zu einer Höhle gebracht hatten. Erst hatte er geglaubt, sie würden ihn schlachten. Sie hatten ein großes Feuer entzündet und einen reichlichen Vorrat an Brennholz zusammengetragen. Er konnte sich nicht mehr ganz klar an alles erinnern, was damals vorgefallen war. Ein Fieber hatte ihn geschüttelt. Irgendwann war er erwacht, und die Trolle waren verschwunden. Sie hatten ihnen sogar ein paar Nüsse und Bucheckern zurückgelassen.
Dann war Silwyna gekommen. Der Fischer blickte wieder zu seinem Weib am Ufer. Sie winkte ihm. Es war ihre Entscheidung gewesen, nicht mehr zurückzukehren.
Silwyna hatte ihnen geholfen, dieses einsame Tal mit dem See zu finden. Er lag wie ein großes blaues Auge inmitten von Wäldern. Es gab genug Fisch und Wild, um seine kleine Familie zu ernähren. Mit einem stummen Gebet dankte der Fischer dem Schicksalsweber.
Wieder musste er an die Trolle und die Elfe denken. Es war wohl töricht, als ein Mensch verstehen zu wollen, was Albenkinder zu ihren Taten bewegte.
Der Fischer richtete sich auf und stakte sein Boot dem Ufer entgegen. Was scherten ihn Albenkinder! Er war glücklich. Das war das Einzige, was von Bedeutung war.