»Fahren wir!« rief Kisu.
Der Ubar und ich stiegen gemeinsam die mächtige Treppe hinab.
In diesem Augenblick gab es die Explosion. Sie ereignete sich in mehreren Pasang Entfernung. Ein greller Lichtblitz zuckte auf. Eine gewaltige Feuersäule stürmte vor dem tropischen Himmel empor. Eine riesige Staubund Blätterwolke breitete sich aus. Die Erde bebte, das Wasser des Shaba-Sees geriet in Bewegung. Männer schrien auf, Mädchen kreischten. Wir spürten eine heiße Luftwelle und sahen Bäume umstürzen. Felsbrocken, Äste und andere Bruchstücke regneten hernieder.
Dann war es wieder still, bis auf die Wellen, die gegen die Kaimauern und die hölzernen Schiffsflanken klatschten. Im Südwesten breitete sich am Himmel ein dunkler Fleck aus. Hier und dort brannten die Wipfel noch stehender Bäume. Dann verschwanden die Brände einer nach dem anderen, denn sie kamen gegen die lebendige Frische des Holzes nicht lange an.
»Was war das?« fragte Kisu.
»So etwas wird Explosion genannt«, erklärte ich.
»Und was hat das zu bedeuten?« fragte Bila Huruma.
»Es bedeutet, glaube ich, daß wir nun wohl auf der Fahrt flußabwärts nichts mehr zu befürchten haben«, sagte ich.
Ich lächelte vor mich hin. Der falsche Ring würde nicht mehr im Sardargebirge abgeliefert werden.
»Dann wollen wir ablegen«, sagte Bila Huruma.
»Leinen loswerfen!« rief ich den Männern zu.
Nach kurzer Zeit standen die vier Galeeren und die Kanus, zu denen auch unser Boot zählte, wieder auf dem See.
Ich band mir den Tahari-Ring um den Hals, wo er der goldenen Kette Bila Hurumas Gesellschaft leistete. Dicht neben mir, in wasserdichte Ölfelle eingewickelt, an ein schwimmfähiges Floß gebunden, ruhten das Kartenbehältnis und die Notizen Shabas.
Ich blickte zur Stadt zurück und auch auf die dunkle Stelle am südwestlichen Himmel.
Dann tauchte ich das Paddel ins Wasser und trieb unser Kanu an.