15 Über die Schwelle

Mat hielt die verglaste Laterne hoch über seinen Kopf und spähte den engen Korridor hinunter, der sich tief im Bauch des Steins befand. Nur, wenn mein Leben davon abhängt. Das hatte ich mir vorgenommen. Also, seng mich, jetzt ist es doch wohl soweit!

Bevor die Zweifel ihn wieder packen konnten, eilte er weiter, an Türen vorbei, die vermodert waren und schief in den Angeln hingen, während bei anderen nur noch Holzreste an den verrosteten Scharnieren verblieben waren. Den Boden hatte man kürzlich gefegt, doch die Luft roch noch nach altem Staub und Moder. Irgend etwas huschte durch die Dunkelheit, und er hatte schon ein Messer in der Hand, bevor ihm klar wurde, daß es nur eine Ratte war, die vor ihm wegrannte, vermutlich einem Fluchtloch in der Nähe zu.

»Zeig mir den Weg hinaus«, flüsterte er ihr hinterher, »und ich komme mit dir.« Warum flüstere ich eigentlich? Hier unten ist niemand, der mich hören könnte. Es war ein Ort des Schweigens. Er fühlte das ganze Gewicht des Steins über seinem Kopf und auf seinen Schultern lasten.

Die letzte Tür, hatte sie gesagt. Die hing auch schief in den Angeln. Er trat sie auf, und sie brach zusammen. Überall im Raum sah er schattenhaft Dinge herumstehen, Kisten und Fässer und andere Sachen, die man an den Wänden und auf den Boden gestapelt hatte. Und Staub. Die

Große Sammlung! Es sieht aus wie der Keller eines verlassenen Bauernhauses oder noch schlimmer. Es überraschte ihn, daß Egwene und Nynaeve während ihres Aufenthalts hier unten nicht Staub gewischt und aufgeräumt hatten. Es hätte ihnen ähnlich gesehen. Auf dem Fußboden waren viele sich überlagernde Spuren zu sehen; manche davon stammten von Stiefeln. Zweifellos hatten sie Männer dabeigehabt, die ihnen die schweren Sachen aus dem Weg räumten. Nynaeve suchte immer Möglichkeiten, Männer zum Arbeiten zu bringen. Wahrscheinlich hatte sie sich ein paar Burschen herausgesucht, die gerade ihre Freizeit genossen, und sie hier unten schaffen lassen.

Was er suchte, hob sich vom anderen Schrott deutlich ab. Ein hoher Türrahmen aus Sandstein, der im Schatten ganz eigenartig aufragte. Beim Näherkommen verstärkte sich dieser Eindruck des Eigenartigen. Verdreht. Sein Auge wollte dem Umriß nicht folgen. Die Ecken paßten nicht aufeinander. Das hohe, hohle Rechteck schien schon bei einem Lufthauch umstürzen zu müssen, doch als er es vorsichtig mit der Hand anstieß, stand es fest und sicher. Er schob ein bißchen stärker. Beinahe wünschte er, das Ding würde wirklich kippen, aber nur die Seite, an der er geschoben hatte, knirschte ein Stück weiter durch den Staub. Er hatte eine Gänsehaut an den Armen. Es hätte fast an einem Draht von der Decke her zum Oberteil hängen können. Er leuchtete nach oben. Nichts — kein Draht. Wenigstens wird es nicht kippen, wenn ich drin bin. Licht, gehe ich wirklich da hinein?

Auf dem Deckel eines großen Fasses in seiner Nähe standen eine Reihe von kleinen Plastiken und anderen Dingen herum, die in zerfallenden Stoff gewickelt waren. Er schob das ganze Durcheinander zur Seite, um seine Lampe hinstellen zu können, und dann betrachtete er die Tür. Den Ter'Angreal. Falls Egwene wußte, wovon sie sprach. Wahrscheinlich schon. Zweifellos hatte sie in der Burg alle möglichen seltsamen Sachen gelernt und erfahren, auch wenn sie das abstritt. Sie dürfte eine ganze Menge abstreiten. Bestimmt. Ist dabei, zur Aes Sedai zu werden. Aber das hier hat sie nicht geleugnet, oder? Wenn er die Augen zusammenkniff, sah es einfach wie irgendein anderer Türrahmen aus, matt glänzend und verstaubt. Nur ein einfacher Türrahmen. Na ja, vielleicht doch nicht so ganz einfach. Auf jeder Seite des Rahmens verliefen drei tief eingekerbte Schlangenlinien von oben bis unten. Er hatte auf den Türen von Bauernhäusern schon kunstvollere Ornamente gesehen. Vielleicht würde er sich nach dem Hindurchgehen immer noch im gleichen staubigen Raum befinden.

Ich werde es nicht erfahren, wenn ich es nicht versuche. Glück! Er atmete tief ein — hustete erstmal wegen des Staubs — und setzte einen Fuß auf die Schwelle.

Ein Schritt, und er trat durch einen Vorhang aus blendend weißem Licht, unendlich hell, unendlich dicht. Einen Augenblick lang, und dieser Augenblick schien ihm eine Ewigkeit zu dauern, war er blind. Ein Rauschen erfüllte sein Gehör, als hätten sich alle Geräusche der Welt in diesem einen gesammelt. Alles nur einen einzigen Schritt lang.

Er stolperte einen Schritt weiter und blickte sich erstaunt um. Der Ter'Angreal war immer noch da, aber er befand sich ganz bestimmt an einem anderen Ort als dem, von dem er aufgebrochen war. Der verdrehte steinerne Türrahmen stand im Mittelpunkt eines runden Saals mit einer befindlichen Decke, so hoch droben, daß sie sich im Schatten verlor. Rundherum standen gewundene gelbe Säulen, die sich nach oben in die Düsternis erhoben wie riesenhafte Ranken, die sich einst um runde Pfosten gezogen hatten. Diese hatte man allerdings entfernt. Glühende Kugeln auf ebenfalls spiralförmigen Lampenständern aus einem weißen Metall warfen ein weiches Licht in den Saal. Das Material dieser Ständer war kein Silber; dafür war es zu matt. Und er fand keinen Hinweis darauf, was das Glühen erzeugte. Er konnte keine Flamme entdecken. Die Kugeln leuchteten einfach. Weiße und gelbe Streifen zogen sich spiralförmig um den Ter'Angreal herum. In der Luft lag ein schwerer Geruch, scharf und trocken und nicht besonders angenehm. Er hätte sich beinahe umgedreht und wäre zurückgegangen. »Eine lange Zeit.« Er fuhr zusammen und hatte sofort ein Messer in der Hand. Dann spähte er zwischen die Säulen, woher diese rauchige Stimme gekommen war, die diese Worte so hart ausgesprochen hatte.

»Eine lange Zeit, und doch kommen die Suchenden wieder, um Antworten zu erhalten. Die Frager kommen noch einmal.« Ein Umriß bewegte sich hinten zwischen den Säulen — ein Mann, wie Mat glaubte. »Gut. Ihr habt keine Lampen und keine Fackeln mitgebracht, wie es die Vereinbarung verlangte und immer noch verlangt und immer verlangen wird. Ihr habt kein Eisen bei Euch? Kein Musikinstrument?« Die Gestalt trat hervor, hochgewachsen, barfuß, Arme, Beine und Körper mit Streifen gelben Stoffes umwickelt, und plötzlich war Mat nicht mehr sicher, daß es ein Mann sei. Oder überhaupt menschlich. Auf den ersten Blick wirkte sie menschlich, wenn auch vielleicht etwas zu elegant in der Bewegung, doch sie schien viel zu dünn für ihre Größe und hatte ein schmales, überlanges Gesicht. Die Haut und sogar das glatte schwarze Haar spiegelten das Licht auf eine Art wider, die ihn an die Schuppen einer Schlange erinnerten. Und dann diese Augen. Die Pupillen waren nur schwarze, senkrechte Schlitze. Nein, nicht menschlich.

»Eisen. Musikinstrumente. Ihr habt keine dabei?« Mat fragte sich, was die Gestalt wohl von seinem Messer hielt. Sie schien sich jedenfalls nicht darum zu kümmern. Na ja, die Klinge bestand aus gutem Stahl und nicht einfach aus Eisen. »Nein. Kein Eisen und keine Instrumente... Warum eigentlich?« Er unterbrach sich abrupt. Drei Fragen, hatte Egwene gesagt. Er würde keine davon für ›Eisen‹ oder ›Musikinstrumente‹ verschwenden. Was geht es ihn an, ob ich ein Dutzend Musiker in der Tasche trage und eine Schmiede auf dem Rücken? »Ich bin hergekommen, um wahre Antworten zu erhalten. Falls Ihr nicht derjenige seid, der sie mir geben kann, dann führt mich bitte zu ihm.« Der Mann — Mat hielt ihn jedenfalls für männlich —lächelte leicht. Man sah jedoch keine Zähne dabei. »Wie es der Vereinbarung entspricht. Kommt.« Er deutete mit einer Hand, deren Finger ausgesprochen lang waren. »Folgt mir.« Mat ließ das Messer in seinem Ärmel verschwinden. »Geht voran und ich werde folgen.« Bleib bloß vor mir, so daß ich dich gut sehen kann. An diesem Ort kriege ich eine Gänsehaut.

Als er hinter diesem seltsamen ›Mann‹ herging, sah er außer dem Fußboden selbst keine einzige gerade Linie. Selbst die Decke war überall gewölbt und die Wände gekrümmt. Die Gänge schienen nur Biegungen zu haben, die Türen waren oval und die Fenster waren absolut rund. Die Kacheln bildeten Spiralen und Schlangenlinien und das, was wie in der Decke eingelassene Bronzegitter aussah, bestand überall aus Rundungen und einer Art von Notenschlüsseln. Es gab keine Gemälde irgendeiner Art, keine Gobelins oder sonstige Wandbehänge. Nur Muster und immer wieder Kurven.

Er sah niemanden als seinen schweigenden Führer. Man hätte glauben können, der ganze Ort sei leer bis auf sie beide. Irgendwoher kam ihm eine vage Erinnerung an Säle, die seit Jahrhunderten kein menschlicher Fuß mehr betreten hatte. Hier hatte er ein ähnliches Gefühl. Und doch bemerkte er manchmal aus den Augenwinkeln eine schnelle Bewegung. Wenn er sich aber noch so schnell umwandte, war niemals jemand da. Er gab vor, sich die Unterarme zu reiben, aber in Wirklichkeit überprüfte er den Sitz der Messer, die er in den Jackenärmeln stecken hatte. Das beruhigte ihn.

Was er durch diese runden Fenster sah, war noch schlimmer. Hohe, schmächtige Bäume, die nur an der Krone einen Regenschirm hängender belaubter Aste aufwiesen, dann wieder andere, die wie riesige Fächer mit spitzenähnlich durchbrochenen Blättern aussahen, ein Gewirr von Unterholz und Sträuchern, von Kletten überwuchert, und alles unter einem trüben, bedeckten Himmel, an dem aber keine einzige richtige Wolke sichtbar war. Es gab immer Fenster in den Gängen, jeweils nur an einer Seite der endlosen Kurven, doch diese Seite wechselte gelegentlich, und es konnte sein, daß man erwartete, endlich in einen Innenhof oder in Zimmer hineinsehen zu können und statt dessen einen Wald erblickte. Er erhaschte keinen einzigen Blick auf einen anderen Teil dieses Schlosses, oder was es auch sein mochte, oder auf ein anderes Gebäude, wenn er durch die Fenster blickte. Nur eine Ausnahme gab es...

Durch eines der runden Fenster sah er drei hohe, silbrig glänzende Türme, die sich einander zukrümmten, so daß ihre Spitzen alle auf den gleichen Punkt gerichtet waren. Vom nächsten Fenster aus, nur drei Schritt entfernt, waren sie nicht mehr sichtbar, aber ein paar Minuten später, nachdem sein Führer und er so viele Biegungen durchschritten hatten, daß sie nun bestimmt in eine ganz andere Richtung blickten, sah er sie erneut. Er versuchte, sich einzureden, daß es sich um drei andere Türme handle, aber zwischen ihnen und ihm befand sich einer dieser Fächerbäume mit einem herunterhängenden, abgebrochenen Ast, und dieser Baum war ihm auch beim erstenmal aufgefallen. Nachdem er die Türme und den seltsamen Baum mit dem abgebrochenen Ast zum drittenmal gesehen hatte, diesmal zehn Schritt weiter auf der anderen Seite des Korridors, gab er es auf, überhaupt noch hinauszusehen.

Es schien ewig so weiterzugehen.

»Wann...? Werden...?« Mat knirschte mit den Zähnen. Fragen. Es war so schwer, irgend etwas zu erfahren, ohne Fragen zu stellen. »Ich hoffe, Ihr bringt mich zu denen, die meine Fragen beantworten können. Seng meine Knochen, es muß sein! Mir und Euch selbst zuliebe. Das Licht weiß, daß ich die Wahrheit sage.« »Hier hinein.« Dieser seltsame, in gelb gehüllte Bursche deutete mit einer dieser überschlanken Hände auf eine runde Tür, die doppelt so groß war wie die anderen, die Mat bisher gesehen hatte. Seine eigenartigen Augen musterten Mat eindringlich. Sein Mund stand offen und er sog tief und langsam Luft ein. Mat runzelte die Stirn, und der Fremde zuckte die Achseln. Es wirkte eher wie ein Winden. »Hier könnt Ihr eure Antworten finden. Tretet ein. Tretet ein und stellt Eure Fragen.« Diesmal war es Mat, der tief durchatmen mußte. Dann verzog er das Gesicht und kratzte sich an der Nase. Dieser schwere, beißende Geruch war nicht leicht zu ertragen. Er tat einen zögernden Schritt auf die Tür zu und sah sich noch einmal nach seinem Führer um. Doch der war verschwunden. Licht! Ich weiß nicht, warum mich hier noch irgend etwas überrascht. Na ja, seng mich, wenn ich jetzt noch umkehre. Er bemühte sich, nicht daran zu denken, ob er sich jemals allein zu dem Ter'Angreal zurückfinden könne, und trat ein.

Er befand sich wieder in einem runden Saal mit spiralförmig ausgelegten Fußbodenplatten in Rot und Weiß unter einem Kuppeldach. Es waren diesmal keine Säulen zu sehen und keine Einrichtungsgegenstände irgendeiner Art, bis auf drei hohe, spiralige Podeste genau im Herz der Spiralen auf dem Fußboden. Mat sah keine andere Möglichkeit, dort hinaufzuklettern, als immer außenherum zu gehen, bis man oben war. Und oben auf jedem saß mit übergeschlagenen Beinen ein Mann wie ihr Führer, nur waren alle drei in rote Tücher gehüllt. Auf den zweiten Blick erkannte er jedoch, daß nicht alle Männer waren. Zwei dieser langen Gesichter mit den fremdartigen Augen hatten etwas eindeutig Weibliches an sich. Sie blickten ihn an. Ihre Blicke waren durchdringend und eindringlich. Dabei atmeten sie tief und schwer. Er fragte sich, ob seine Anwesenheit sie irgendwie nervös mache. Ach, wohl kaum. Aber diese Schnauferei und diese Blicke gehen mir langsam unter die Haut.

»Es ist schon so lange her«, sagte die Frau zur Rechten.

»Sehr lange«, fügte die Frau auf der linken Seite hinzu.

Der Mann nickte. »Und doch kommen sie wieder.« Alle drei sprachen mit der gleichen rauchigen Stimme wie ihr Führer, kaum von seiner zu unterscheiden, und ihre Aussprache war genauso hart. Dann sprachen sie im Chor, als kämen alle Worte aus dem gleichen Mund: »Tretet ein und stellt Eure Fragen, wie es der alten Vereinbarung entspricht.« Nun überlief es Mat erst richtig kalt. Er zwang sich dazu, näher heranzutreten. Vorsichtig, so daß er keine Frage irgendeiner Art stellte, erklärte er ihnen die Situation. Die Weißmäntel, die sich mit Sicherheit in seinem Heimatdorf befanden, die sicherlich seine Freunde suchten, vielleicht auch ihn... Seine Familie, wahrscheinlich nicht in Gefahr, aber bei diesen blutigen Kindern des blutigen Lichts in der Gegend... Ein Ta'veren, der ihn derart anzog, daß er kaum noch Bewegungsfreiheit hatte... Er sah keinen Grund, irgendwelche Namen zu nennen oder zu erwähnen, daß Rand der Wiedergeborene Drache sei. Er hatte seine erste Frage und natürlich auch die anderen beiden bereits formuliert, bevor er hinunterging, um die Große Sammlung zu suchen. »Sollte ich nach Hause zurückkehren, um meinen Leuten zu helfen?« fragte er schließlich.

Drei Paar geschlitzter Augen hoben ihren Blick —zögernd, wie ihm schien — von ihm und betrachteten die Luft über seinem Kopf. Schließlich sagte die Frau auf der linken Seite: »Ihr müßt nach Rhuidean gehen.« Im gleichen Moment blickten sie ihn alle wieder an und beugten sich schwer atmend vor, doch plötzlich läutete eine Glocke. Der wohltönende Messingklang rollte durch den Raum. Sie schwankten hoch, blickten sich gegenseitig an und dann erneut in die Luft über Mat.

»Da ist noch einer«, flüsterte die Frau auf der linken Seite. »Diese Belastung. Diese Belastung.« »Dieser Genuß«, sagte der Mann. »Es ist so lange her.« »Die Zeit reicht noch«, sagte die andere Frau zu ihnen. Es klang ruhig — sie hatten alle so eine ruhige Art — aber ihre Stimme wies doch eine gewisse Schärfe auf, als sie sich wieder Mat zuwandte: »Fragt. Fragt.« Mat funkelte sie wütend an. Rhuidean! Licht! Das war irgendwo in der Aiel-Wüste. Das Licht und die Aiel allein wußten, wo. Mehr wußte er nicht darüber. In die Wüste! Der Zorn vertrieb die anderen zurechtgelegten Fragen aus seinem Kopf. Er hatte an sich fragen wollen, wie er die Aes Sedai loswerden könne und die Lücken in seinem Gedächtnis wieder füllen. Statt dessen rief er verärgert: »Rhuidean! Das Licht soll meine Knochen zu Asche verbrennen, wenn ich nach Rhuidean gehen will! Mein Blut soll im Boden versickern, wenn ich das mache! Warum sollte ich überhaupt? Ihr beantwortet meine Fragen nicht. Man erwartet von Euch, daß Ihr Fragen beantwortet und keine Rätsel aufgebt!« »Wenn Ihr nicht nach Rhuidean geht«, sagte die Frau zu seiner Rechten, »werdet Ihr sterben.« Die Glocke läutete wieder und diesmal lauter. Mat fühlte den Boden durch seine Stiefelsohlen hindurch vibrieren. Die drei blickten nun wirklich ängstlich drein. Er öffnete den Mund, aber im Moment kümmerten sie sich nur umeinander.

»Die Belastung«, sagte eine der Frauen hastig, »ist zu groß.« »Diese Ausstrahlung bei ihm!« sagte die andere Frau sofort. »Es ist wirklich schon so lange her.« Noch bevor sie ausgesprochen hatte, äußerte sich auch der Mann: »Die Belastung ist zu groß. Zu groß. Fragt. Fragt!« »Seng Eure verfluchten Seelen!« tobte Mat. »Ich frage ja schon! Warum muß ich sterben, wenn ich nicht nach Rhuidean gehe? Ich werde wahrscheinlich sterben, wenn ich es auch nur versuche! Das ergibt alles keinen... « Der Mann unterbrach ihn und sprudelte hervor: »Ihr würdet Euren Schicksalsfaden verlassen, Euer Schicksal den Winden der Zeit überlassen, und diejenigen, die wünschen, daß Ihr euer Schicksal nicht erfüllt, würden Euch töten. Geht jetzt. Ihr müßt gehen! Schnell!« Mit einemmal stand sein gelb umhüllter Führer neben ihm und zupfte ihn mit diesen überlangen Händen am Ärmel.

Mat schüttelte seine Hände ab. »Nein! Ich gehe nicht! Ihr habt mich von den Fragen abgelenkt, die ich stellen wollte, und mir statt dessen sinnlose Antworten vorgesetzt. Ihr werdet es nicht dabei belassen. Über welches Schicksal sprecht Ihr eigentlich? Ich will wenigstens eine klare Antwort von Euch!« Ein drittes Mal erklang traurig die Glocke, und der gesamte Raum bebte. »Geht!« schrie der Mann. »Ihr habt Eure Antworten gehört. Ihr müßt gehen, bevor es zu spät ist!« Plötzlich umstanden ein Dutzend gelbgekleideter Männer Mat. Sie schienen einfach aus dem Nichts gekommen zu sein, und nun bemühten sie sich, ihn zum Ausgang zu zerren. Er wehrte sich mit Fäusten, Ellenbogen und Knien. »Welches Schicksal? Seng Eure Herzen, welches Schicksal?« Der ganze Raum selbst war es, der nun läutete. Wände und Fußboden bebten, so daß Mat und seine Angreifer beinahe stürzten. »Welches Schicksal?« Die drei standen auf ihren Podesten auf, und er hätte nicht sagen können, welches von ihnen hektisch welche Antwort schrie. »Die Tochter der Neun Monde zu heiraten!« »Zu sterben und wieder zu leben und noch einmal einen Teil dessen zu erleben, was bereits vergangen war!« »Die Hälfte des Lichts der Welt aufzugeben, um die Welt zu retten!« Gemeinsam heulten sie wie Dampf, der unter hohem Druck entweicht: »Geh nach Rhuidean, Sohn der Schlachten! Geh nach Rhuidean, Täuscher! Geh, Spieler!

Geh!« Mats Angreifer packten ihn an Armen und Beinen und rannten los, wobei sie ihn über ihren Köpfen erhoben trugen. »Laßt mich los, Ihr feigen Ziegensöhne!« schrie er zappelnd. »Seng Eure Augen! Der Schatten soll Eure Seelen holen, laßt mich los! Ich verarbeite Eure Gedärme zu Sattelgurten!« Aber so sehr er sich auch wand und fluchte, diese langen Finger ließen in ihrem eisernen Griff nicht locker.

Noch zweimal schlug die Glocke an oder auch das ganze Schloß — wie man es betrachten wollte. Alles zitterte wie in einem Erdbeben. Die Wände dröhnten unter ohrenbetäubenden Erschütterungen, jedesmal lauter als zuvor. Mats ›Träger‹ stolperten dahin, stürzten beinahe, hielten aber in ihrem wilden Rennen nicht inne. Er sah noch nicht einmal, wohin sie ihn brachten, bis sie mit einem Mal stehen blieben, ihn erst sinken ließen und ihn dann emporwarfen. Da erblickte er die verdrehte Tür, den Ter'Angreal, über deren Schwelle er im nächsten Moment flog.

Weißes Licht blendete ihn, und Donner erfüllte seinen Kopf, bis er jeden klaren Gedanken vertrieben hatte.

Er stürzte schwer auf staubigen Boden unter trüber Beleuchtung und rollte hart gegen das Faß, auf dem er in der Großen Sammlung seine Lampe abgestellt hatte. Das Faß schaukelte. Pakete und Statuen stürzten krachend herunter; Stein und Elfenbein und Porzellan zersplitterten. Er sprang auf und warf sich zurück auf den steinernen Türrahmen zu. »Seng mich, Ihr könnt mich nicht einfach herauswerfen...!« Er taumelte durch — und prallte gegen die Kisten und Fässer auf der anderen Seite. Ohne Luft zu holen, drehte er sich um und sprang noch einmal hindurch. Mit dem gleichen Ergebnis. Diesmal fing er sich und hielt sich an dem Faß mit seiner Lampe fest. Die Lampe wäre beinahe auf die sowieso schon zerbrochenen Sachen vor seinen Stiefeln gefallen. Diesmal jedoch packte er sie rechtzeitig, verbrannte sich die Finger und stellte sie auf einen sicheren Platz zurück.

Seng mich, wenn ich weiter hier unten im Dunkeln bleiben will, dachte er und saugte an seinen Fingern. Licht, so, wie sich mein Glück entwickelt, hätte sie hier alles in Brand stecken können und ich wäre mitten drin verbrannt!

Er blickte zornig den Ter'Angreal an. Warum funktionierte er nicht mehr? Vielleicht hatten diese Leute auf der anderen Seite das Tor irgendwie abgeschaltet? Er verstand ja praktisch gar nichts von alledem, was geschehen war. Diese Glocke und ihre Panik! Man hätte denken können, sie hätten Angst, daß ihnen das Dach auf den Kopf fallen könne. Wenn er es richtig bedachte, dann wäre das ja auch beinahe passiert. Und dann Rhuidean und der ganze Rest. Die Wüste war schon schlimm genug, aber sie sagten, es sei sein Schicksal, irgend jemand zu heiraten, die sich Tochter der Neun Monde nannte. Heiraten! Und dem Namen nach noch dazu eine Adlige! Und dann diese Sache mit dem Sterben und wieder leben. Nett von ihnen, daß sie das letztere noch erwähnten! Falls ihn ein schwarz verschleierter Aielmann auf dem Weg nach Rhuidean tötete, würde er ja herausfinden, ob an der Sache etwas dran war. Es war alles Unsinn, und er glaubte kein Wort davon. Nur... Die verfluchte Tür hatte ihn tatsächlich irgendwohin befördert, und sie hatten nur drei Fragen beantworten wollen, genau wie Egwene behauptet hatte.

»Ich werde keine verdammte Adlige heiraten!« verkündete er dem Ter'Angreal. »Ich werde heiraten, wenn ich zu alt bin, um mich noch mit allen zu amüsieren. So ist das! Und was das verfluchte Rhuidean betrifft...!« Ein Stiefel erschien, der sich aus der verdrehten Steintür herausschob. Dann folgte der Rest von Rand, mitsamt dem feurigen Schwert in der Hand. Die Klinge verschwand, als er ganz heraus war, und er atmete erleichtert auf. Selbst in diesem trüben Lichtschein konnte Mat sehen, daß Rand ein besorgtes Gesicht machte. Er fuhr zusammen, als er Mat bemerkte. »Schnüffelst du nur hier herum, Mat, oder bist du auch durchgegangen?« Mat beobachtete ihn einen Augenblick lang mißtrauisch. Wenigstens war dieses Schwert weg. Er schien auch gerade nicht die Macht zu benutzen — aber woran sah man sowas schon? —, und er sah auch nicht unbedingt aus wie ein Wahnsinniger. Im Gegenteil, er schien eigentlich ganz so, wie ihn Mat in Erinnerung hatte. Er mußte sich dazu zwingen, daran zu denken, daß sie eben nicht mehr zu Hause waren, und Rand nicht mehr der Junge von früher. »Ach, ich bin auch durchgegangen, klar. Ein Haufen verdammter Lügner, wenn du mich fragst! Was sind die eigentlich? Sie haben mich an Schlangen erinnert.« »Keine Lügner, glaube ich.« Bei Rand klang das, als wünsche er sich, daß sie Lügner seien. »Nein, das wohl nicht. Sie hatten von Anfang an Angst vor mir. Und als dieses Läuten begann... Das Schwert hat sie zurückgehalten. Sie trauten sich nicht einmal, es anzuschauen. Haben sich weggedreht, die Augen abgewandt. Hast du deine Antworten erhalten?« »Nichts, was irgendeinen Sinn ergibt«, knurrte Mat. »Wie steht's bei dir?« Plötzlich erschien Moiraine aus dem Ter'Angreal. Sie schien graziös aus der Luft hervorzutreten, herauszufließen. Wenn sie nicht gerade eine Aes Sedai wäre, könnte man sehr wohl mit ihr tanzen gehen. Als sie die beiden sah, straffte sich ihre Mundpartie.

»Ihr! Ihr wart beide da drinnen! Deshalb...!« Sie zischte frustriert durch die Zähne. »Einer von Euch wäre schon schlimm genug gewesen, aber zwei Ta'veren gleichzeitig —Ihr hättet beinahe die Verbindung völlig abgerissen und wärt drinnen gefangen gewesen! Ungezogene Jungen, die mit Sachen spielen, deren Gefahren sie überhaupt nicht kennen! Perrin? Ist Perrin etwa auch drin? War er bei Eurer... Heldentat dabei?« »Das letzte, was ich von Perrin gesehen habe«, sagte Mat, »war, daß er ins Bett gehen wollte.« Vielleicht würde ihn Perrin Lügen strafen, indem er als nächster aus dem Ding heraustrat, aber es war besser, wenn er jetzt den Zorn der Aes Sedai ablenkte. Perrin mußte sich dem nicht auch noch aussetzen. Vielleicht kann er ihr endlich ganz entkommen, falls er weg ist, bevor sie es bemerkt. Verfluchte Frau! Ich wette, sie ist als Adlige zur Welt gekommen.

Es gab keinen Zweifel daran, daß Moiraine wütend war. Das Blut war aus ihren Wangen gewichen, und der Blick aus ihren dunklen Augen durchbohrte Rand unnachgiebig. »Wenigstens seid Ihr mit dem Leben davongekommen. Wer hat Euch davon erzählt? Welche von ihnen? Ich werde sie wünschen lassen, ich hätte ihr die Haut bei lebendigem Leib wie einen Handschuh abgezogen.« »Ein Buch hat es mir erzählt«, sagte Rand gelassen. Er setzte sich auf eine Kiste, die unter seinem Gewicht beängstigend knarrte. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust. Alles äußerst gelassen. Mat wünschte, er könne es Rand gleichtun. »Einem Bücherpaar, um es genau zu sagen. Schätze des Steins und Die Politik Tears bezüglich des Territoriums von Mayene. Überraschend, was man so in Büchern ausgraben kann, wenn man lange genug liest, ja?« »Und Ihr?« Sie schwenkte ihren durchbohrenden Blick zu Mat herüber. »Habt Ihr es auch in einem Buch gelesen? Ausgerechnet Ihr?« »Ich lese auch manchmal«, antwortete er trocken. Er hätte wohl nichts dagegen gehabt, wenn sie Nynaeve und Egwene ein wenig die Haut abzog, nach dem, was sie mit ihm gemacht hatten, damit er ihnen gestand, wo er den Brief der Amyrlin versteckt hatte. Es war schon schlimm genug, ihn mit Hilfe der Macht zu fesseln, aber was sie danach noch angestellt hatten! Doch im Moment machte es mehr Spaß, Moiraine an der Nase herumzuführen. »Schätze. Politik. Es stehen so viele Dinge in solchen Büchern.« Glücklicherweise bestand sie nicht darauf, daß er die vollständigen Titel wiederholte. Er hatte nämlich nicht aufgepaßt, als Rand die Bücher erwähnte.

Statt dessen wandte sie sich wieder Rand zu. »Und Eure Antworten?« »Gehören mir«, antwortete Rand. Dann runzelte er die Stirn. »Aber es war nicht leicht. Sie brachten eine Frau herein, um zu... dolmetschen, aber sie sprach wie ein altes Buch. Ich konnte einige der Worte kaum verstehen. Ich habe nie daran gedacht, daß sie eine andere Sprache sprechen könnten.« »Die Alte Sprache«, sagte Moiraine. »Sie gebrauchen die Alte Sprache — einen ziemlich hart klingenden Dialekt, um präzise zu sein —, wenn sie mit Menschen sprechen. Und Ihr, Mat? Konntet Ihr euren Dolmetscher besser verstehen?« Er mußte erst wieder ein bißchen Speichel im Mund sammeln, um antworten zu können: »Die Alte Sprache? Das war es also? Sie haben mir keinen Dolmetscher gegeben. Ich kam auch nicht einmal dazu, Fragen zu stellen. Diese Glocke hat angefangen, die Wände fast zum Einstürzen zu bringen, und sie haben mich rausbefördert, als hätte ich ihnen den Teppich mit Kuhmist verschmutzt.« Sie starrte ihn immer noch an und wollte schier seinen Kopf durchbohren. Sie wußte, daß er manchmal unbewußt die Alte Sprache sprach. »Ich habe... hier und da mal ein Wort verstanden, aber den Zusammenhang nicht begriffen. Ihr und Rand habt Antworten erhalten. Was haben sie eigentlich davon? Diese Schlangen mit Beinen. Wir werden doch wohl nicht hinaufgehen und merken, daß zehn Jahre vergangen sind, so wie Bili im Märchen?« »Empfindungen«, sagte Moiraine und verzog das Gesicht. »Empfindungen, Gefühle, Erfahrungen. Sie kramen darin herum. Man kann es spüren und bekommt eine Gänsehaut. Vielleicht ernähren sie sich auf gewisse Weise von Gefühlen anderer. Die Aes Sedai, die diesen Ter'Angreal untersuchte, als er sich in Mayene befand, schrieb über den ausgeprägten Wunsch, hinterher ein Bad zu nehmen. Ich habe das jedenfalls auch vor.« »Aber ihre Antworten stimmen?« fragte Rand, als sie sich abwenden wollte. »Seid Ihr sicher? Das Buch hat diese Behauptung aufgestellt, aber können sie wirklich mit ihren Antworten die Zukunft vorhersagen?« »Die Antworten stimmen«, sagte Moiraine bedächtig, »soweit sie Eure eigene Zukunft betreffen. Soviel ist gewiß.« Sie beobachtete Rand und schätzte wohl die Wirkung ihrer Worte auf ihn ab. »Wie das möglich ist, darüber kann man nur spekulieren. Ihre Welt ist... auf gewisse Weise... gefaltet. Ich kann es nicht klarer ausdrücken. Es kann sein, daß diese Eigenschaft ihrer Welt ihnen gestattet, den Schicksalsfaden eines menschlichen Lebens zu deuten und die unterschiedlichen Arten zu erkennen, auf die er ins Muster verwoben werden kann. Vielleicht ist es auch ein besonderes Talent dieses Volkes. Jedoch sind die Antworten oft verschleiert. Falls Ihr Hilfe braucht, um herauszubekommen, was Eure Antworten bedeuten, dann stehe ich Euch zur Verfügung.« Ihr Blick huschte vom einen zum anderen und Mat hätte beinahe geflucht. Sie glaubte ihm nicht, daß er keine Antworten erhalten hatte. Oder war es nur das übliche Mißtrauen der Aes Sedai anderen gegenüber?

Rand lächelte sie bedächtig an. »Und werdet Ihr mir ebenfalls erzählen, was Ihr gefragt habt und was sie antworteten?« Statt einer Antwort erwiderte sie seinen ernsten, fragenden Blick, und dann ging sie zur Tür. Plötzlich schwebte eine kleine Lichtkugel vor ihr her, so hell wie eine Laterne, und beleuchtete ihren Weg.

Mat wußte, daß er jetzt Ruhe geben sollte. Sie einfach gehen lassen und hoffen, sie werde vergessen, daß er jemals hier unten gewesen war. Aber in ihm brannte immer noch der Zorn. All diese lächerlichen Sachen, die sie gesagt hatte. Na ja, vielleicht stimmte es, wenn Moiraine dieser Meinung war, aber er hätte am liebsten diese Burschen beim Kragen gepackt, oder was eben bei diesen eigenartigen Hüllen als Kragen zu bezeichnen war, und sie bezwungen, ihm ein paar Sachen zu erklären.

»Warum kann man nicht zweimal hingehen, Moiraine?« rief er ihr nach. »Warum nicht?« Er hätte beinahe gefragt, warum sie sich wegen Eisen und Musikinstrumenten sorgten, aber er biß sich auf die Zunge. Er konnte ja nichts davon wissen, ohne zuzugeben, daß er sie durchaus verstanden hatte.

Sie blieb an der Tür zum Gang kurz stehen, aber es war unmöglich, zu sagen, ob sie nun den Ter'Angreal anblickte oder Rand. »Wenn ich alles wüßte, Matrim, bräuchte ich keine Fragen zu stellen.« Sie spähte noch einen Moment länger in den düsteren Raum hinein — bestimmt sah sie Rand an — und schritt ohne ein weiteres Wort davon.

Eine Weile lang sahen sich Rand und Mat stumm in die Augen.

»Hast du eigentlich herausgefunden, was du wissen wolltest?« fragte Rand schließlich. »Und du?« Eine hell strahlende Flamme erschien plötzlich über Rands Handfläche. Nicht die glatte Lichtkugel der Aes Sedai, sondern eher das unregelmäßige Leuchten einer Fackel. Als Rand sich zum Gehen wandte, setzte Mat noch eine Frage drauf: »Wirst du wirklich zuschauen, was die Weißmäntel zu Hause bei uns alles anstellen? Du weißt, daß sie bestimmt nach Emondsfeld kommen werden. Wenn sie nicht schon dort sind. Gelbe Augen und der blutige Wiedergeborene Drache. Es ist einfach zuviel.« »Perrin wird alles tun, was in seiner Macht steht, um... um Emondsfeld zu retten«, antwortete Rand mit Schmerz in der Stimme. »Und ich muß tun, was notwendig ist, sonst fällt mehr als nur Emondsfeld und an Schlimmeres als die Weißmäntel.« Mat stand da und beobachtete, wie der Schein dieser Flamme langsam schwächer wurde und aus dem Gang verschwand. Dann erinnerte er sich daran, wo er sich befand. Also schnappte er sich seine Laterne und eilte hinaus. Rhuidean! Licht, was mache ich bloß?

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