13

Die Wachen kreuzten ihre Lanzen vor der Tür. »Lord Rahl wünscht mit Euch zu sprechen.«

Von den anderen Gästen blieb niemand im Saal. Brogan hatte bis zuletzt gewartet, um festzustellen, ob jemand um eine Privataudienz bei Lord Rahl ersuchen würde. Die meisten waren in großer Eile aufgebrochen, ein paar jedoch waren noch geblieben, wie Brogan vermutet hatte. Ihre höflichen Anfragen wurden von den Wachen abgewiesen. Auch die Balkone hatte man geräumt.

Brogan und Galtero, mit Lunetta in ihrer Mitte, überquerten die weite Marmorfläche zum Podium, begleitet vom Hall ihrer Schritte und dem metallischen Klirren der Rüstungen der Wachen hinter ihnen. Der Schein der Lampen tauchte den riesigen, prunkvollen Saal aus Stein in ein warmes Licht. Lord Rahl lehnte sich in dem Sessel neben dem der Mutter Konfessor zurück und beobachtete, wie sie näher kamen.

Die meisten der d’Haranischen Soldaten waren zusammen mit den Gästen entlassen worden. General Reibisch stand mit grimmig entschlossener Miene neben dem Podium. Die beiden riesenhaften Wachen an den Enden und die drei Mord-Siths neben Lord Rahl sahen ebenfalls zu — im Stillen angespannt wie eingerollte Vipern. Der Gar ragte hoch hinter den Sesseln auf und verfolgte mit leuchtend grünen Augen, wie sie vor dem Tisch stehenblieben.

»Ihr könnt gehen«, sagte General Reibisch zu den Soldaten, die noch anwesend waren. Sie schlugen sich die Faust vors Herz und zogen ab. Lord Rahl wartete, bis sämtliche Doppeltüren geschlossen worden waren, sah Galtero und Brogan an, dann ließ er seinen Blick auf Lunetta zur Ruhe kommen.

»Willkommen. Ich bin Richard. Wie heißt du?«

»Lunetta, Lord Rahl.« Kichernd machte sie einen unbeholfenen Knicks.

Lord Rahls Blick ging weiter zu Galtero, und Galtero trat von einem Bein aufs andere. »Ich möchte mich entschuldigen, Lord Rahl, daß ich Euch heute fast niedergeritten hätte.«

»Entschuldigung angenommen.« Lord Rahl lächelte in sich hinein. »Seht Ihr, wie einfach das war?«

Galtero schwieg. Endlich richtete Lord Rahl den Blick auf Brogan, und sein Gesichtsausdruck wurde ernst.

»Lord General Brogan, ich möchte wissen, warum Ihr mit Gewalt Menschen entführt habt.«

Tobias breitete die Hände aus. »Menschen mit Gewalt entführt? Lord Rahl, dergleichen haben wir niemals getan, wir kämen nicht einmal auf die Idee.«

»Ich glaube, daß Ihr ein Mann seid, der sich keine Ausflüchte bieten läßt, General Brogan. Das haben wir beide gemeinsam.«

Tobias räusperte sich. »Lord Rahl, da muß ein Mißverständnis vorliegen. Als wir in Aydindril eintrafen, um unsere Hilfe anzubieten, fanden wir die Stadt im Chaos vor und die Verwaltungsangelegenheiten in einem Zustand der Verwirrung. Wir haben ein paar Leute zu uns in den Palast eingeladen, die uns dabei unterstützen sollten, die zu erwartenden Gefahren festzustellen, weiter nichts.«

Lord Rahl beugte sich vor. »So ziemlich das einzige, was Euch interessiert hat, war die Hinrichtung der Mutter Konfessor. Welchen Grund habt Ihr dafür?«

Tobias zuckte die Achseln. »Lord Rahl, Ihr müßt verstehen, mein ganzes Leben lang war die Mutter Konfessor die Machtperson in den Midlands. Hierherzukommen und festzustellen, daß sie womöglich hingerichtet wurde, hat mich zutiefst beunruhigt.«

»Annähernd die halbe Stadt war Zeuge ihrer Hinrichtung und hätte Euch das sagen können. Warum haltet Ihr es für erforderlich, Menschen auf offener Straße aufzugreifen, um sie darüber auszufragen?«

»Nun, die Menschen haben manchmal verschiedene Versionen eines Ereignisses, wenn man sie getrennt befragt — sie erinnern sich unterschiedlich an Geschehnisse.«

»Eine Hinrichtung ist eine Hinrichtung. Welche unterschiedlichen Erinnerungen soll man daran haben?«

»Nun, wie könnte man, von der anderen Seite eines Platzes aus, erkennen, wer zum Block geführt wird? Nur ein paar Leute recht weit vorne können ihr Gesicht gesehen haben, und viele von denen würden ihr Gesicht nicht erkennen, selbst wenn sie es vor sich sähen.« Lord Rahls Augen verloren nichts von ihrer Bedrohlichkeit, daher fuhr er schnell fort. »Seht Ihr, Lord Rahl, ich hatte gehofft, daß Ganze sei vielleicht eine Täuschung gewesen.«

»Eine Täuschung? Die versammelten Menschen waren Zeugen, wie die Mutter Konfessor hingerichtet wurde«, stellte Lord Rahl sachlich fest.

»Manchmal sehen die Leute das, was sie zu sehen glauben. Meine Hoffnung war, daß sie nicht wirklich gesehen hatten, wie die Mutter Konfessor hingerichtet wurde, sondern vielleicht nur ein Schauspiel, damit sie fliehen konnte. Zumindest war dies meine Hoffnung. Die Mutter Konfessor steht für den Frieden. Für die Menschen wäre es ein großes Symbol der Hoffnung, wenn die Mutter Konfessor noch lebte. Wir brauchen sie. Ich hatte vor, ihr meinen Schutz anzubieten, falls sie noch lebt.«

»Schlagt Euch die Hoffnung aus dem Kopf und widmet Euch der Zukunft.«

»Aber Lord Rahl, Ihr habt doch gewiß die Gerüchte über ihre Flucht gehört?«

»Ich habe keine solchen Gerüchte gehört. Kanntet Ihr die Mutter Konfessor überhaupt?«

Brogan ließ ein liebenswürdiges Lächeln über seine Lippen spielen. »Aber ja, Lord Rahl. Recht gut sogar. Sie hat Nicobarese bei zahllosen Anlässen besucht, da wir ein geschätztes Mitglied der Midlands waren.«

»Tatsächlich?« Lord Rahls Gesicht war ausdruckslos, als er auf ihn herabblickte. »Wie sah sie aus?«

»Sie war … nun, sie hatte…« Tobias runzelte die Stirn. Er war ihr zwar begegnet, doch seltsamerweise stellte er plötzlich fest, daß er sich nicht mehr recht an ihr Äußeres erinnern konnte. »Nun, sie ist schwer zu beschreiben, und solche Dinge fallen mir nicht leicht.«

»Wie war ihr Name?«

»Ihr Name?«

»Ja, ihr Name. Ihr sagtet, Ihr hättet sie gut gekannt. Wie lautete ihr Name?«

Tobias runzelte erneut die Stirn. Wie war das möglich? Er verfolgte eine Frau, die Plage aller Gottesfürchtigen, das Symbol für die Unterdrückung der Frommen durch Magie, eine Frau, deren Verurteilung und Bestrafung er mehr herbeisehnte als die aller anderen Schüler des Hüters, und plötzlich wußte er nicht mehr, wie sie aussah, kannte nicht einmal mehr ihren Namen. Das Durcheinander in seinem Kopf überschlug sich, als er mühsam versuchte, sich ihr Äußeres ins Gedächtnis zu rufen.

Plötzlich fiel es ihm ein: der Todeszauber. Lunetta hatte gesagt, wenn er funktionierte, würde er sich wahrscheinlich nicht an sie erinnern. Daß der Zauber sogar ihren Namen auslöschen würde, darauf war er nicht gekommen. Aber das mußte die Erklärung sein.

Tobias zuckte mit den Achseln und lächelte. »Es tut mir leid, Lord Rahl, aber offenbar sind meine Gedanken durch die Dinge, die Ihr heute abend ansprechen mußtet, ein wenig verwirrt.« Er lachte stillvergnügt in sich hinein und tippte sich an die Schläfe. »Vermutlich werde ich alt und vergeßlich. Vergebt mir.«

»Ihr greift Menschen auf offener Straße auf, um sie über die Mutter Konfessor auszufragen, weil Ihr hofft, sie lebend zu finden, um sie beschützen zu können, könnt Euch aber nicht erinnern, wie sie aussieht, und wißt nicht einmal mehr ihren Namen? Ich hoffe, Ihr habt Verständnis dafür, General, daß von meinem Platz hinter diesem Tisch aus ›vergeßlich‹ eine milde Umschreibung dieses Sachverhalts darstellt. Ich muß darauf bestehen, daß Ihr diese törichte, schlechtberatene Suche ebenso vergeßt wie ihren Namen und Euch statt dessen mit der Zukunft Eures Volkes befaßt.«

Brogan merkte, wie es in seiner Wange zuckte, als er erneut die Hände ausbreitete. »Aber Lord Rahl, versteht Ihr denn nicht? Wenn man die Mutter Konfessor lebend fände, wäre Euch dies bei Euren Bemühungen eine große Hilfe. Wenn sie lebt und Ihr sie von Eurer Entschlossenheit und der Notwendigkeit Eures Planes überzeugen könntet, wäre sie Euch von unschätzbarem Wert. Würde sie Euren Plänen zustimmen, dann hätte dies bei den Menschen in den Midlands ein großes Gewicht. Obwohl es wegen des unglücklichen Vorgehens des Rates, das, in aller Offenheit, mein Blut in Wallungen versetzt, nicht den Anschein hat, so empfinden viele in den Midlands großen Respekt für sie und würden sich durch ihr Einverständnis mitreißen lassen. Möglicherweise — und das wäre ein toller Coup — könnt Ihr sie sogar überzeugen, Euch zu heiraten.«

»Ich bin entschlossen, die Königin von Galea zu heiraten.«

»Trotzdem, wenn sie lebte, könnte sie Euch helfen.« Brogan strich sich über die Narbe neben seinem Mund und fixierte den Mann hinter dem Tisch mit den Augen. »Haltet Ihr es für möglich, Lord Rahl, daß sie noch lebt?«

»Ich war zu dieser Zeit nicht hier, doch man hat mir berichtet, Tausende von Menschen hätten mitangesehen, wie sie enthauptet wurde. Sie glauben, daß sie tot ist. Zugegeben, wenn sie noch lebte, wäre sie als Verbündete von unschätzbarem Wert, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, könnt Ihr mir einen einzigen guten Grund nennen, warum sich all diese Menschen irren sollten?«

»Nun, das nicht, aber ich denke —«

Lord Rahl schlug krachend mit der Faust auf den Tisch. Selbst die beiden Wachen schreckten hoch. »Genug davon! Haltet Ihr mich für so dumm, daß ich mich durch diese Spekulationen vom Friedensprozeß abbringen lassen würde?

Glaubt Ihr, ich räume Euch irgendwelche besonderen Vorrechte ein, nur weil Ihr mir Vorschläge macht, wie ich die Bevölkerung in den Midlands für mich gewinnen kann? Ich sagte es Euch bereits, es wird keine Vergünstigungen geben! Ihr werdet genauso behandelt werden wie jedes andere Land.«

Tobias fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Natürlich, Lord Rahl. Das war nicht meine Absicht —«

»Wenn Ihr weiterhin nach einer Frau sucht, deren Enthauptung Tausende gesehen haben, und das auf Kosten Eurer Verantwortung, die Zukunft Eures Landes vorzuzeichnen, dann werdet Ihr am Ende von meinem Schwert durchbohrt.«

Tobias verbeugte sich. »Natürlich, Lord Rahl. Wir werden sofort mit Eurer Botschaft in unsere Heimat aufbrechen.«

»Ihr werdet nichts dergleichen tun. Ihr werdet hierbleiben.«

»Aber ich muß dem König doch Eure Botschaft überbringen.«

»Euer König ist tot.« Lord Rahl zog eine Braue hoch. »Oder wollt Ihr damit sagen, daß Ihr auch seinem Schatten nachjagen wollt, weil Ihr annehmt, er versteckt sich vielleicht zusammen mit der Mutter Konfessor?«

Lunetta lachte leise in sich hinein. Brogan warf ihr einen Blick zu, und das Lachen brach unvermittelt ab. Brogan spürte, daß ihm das Lächeln vergangen war. Es gelang ihm, wenigstens eine Andeutung davon wieder auf die Lippen zu bringen.

»Man wird zweifellos einen neuen König ernennen. So ist es Brauch in unserem Land: Wir werden von einem König regiert. Ihm, dem neuen König, wollte ich die Botschaft überbringen, Lord Rahl.«

»Da jeder neuernannte König zweifellos Eure Marionette wäre, ist Eure Reise überflüssig. Ihr werdet in Eurem Palast bleiben, bis Ihr Euch entschließt, meine Bedingungen zu akzeptieren und Euch zu ergeben.«

Brogans Lächeln wurde breiter. »Wie Ihr wünscht, Lord Rahl.«

Er versuchte, unauffällig das Messer aus der Scheide an seinem Gürtel zu ziehen. Sofort hielt ihm eine der Mord-Siths ihren roten Stab in einem Zentimeter Abstand vors Gesicht. Er stockte.

Er sah hoch in ihre blauen Augen und hatte Angst, sich zu bewegen. »Eine Sitte meines Landes, Lord Rahl. Ich wollte niemanden bedrohen. Ich wollte Euch mein Messer übergeben, zum Beweis meiner Absicht, Euren Wünschen zu entsprechen und im Palast zu bleiben. Es handelt sich um eine Art, mein Wort zu geben, um ein Symbol meiner Aufrichtigkeit. Gestattet Ihr?«

Die Frau starrte ihm unverdrossen in die Augen. »Schon gut, Berdine«, meinte Lord Rahl zu ihr.

Sie zog sich zurück, wenn auch nur widerstrebend und mit haßerfülltem Blick. Brogan zog das Messer langsam heraus und legte es vorsichtig, den Griff zuerst, auf die Kante des Schreibtisches. Lord Rahl nahm das Messer und legte es zur Seite.

»Danke, General.« Brogan hielt seine Hand auf. »Was soll das?«

»Der Brauch, Lord Rahl. In meinem Land ist es bei der feierlichen Übergabe eines Messers Brauch, daß, um Schande zu vermeiden, die Person, der man es überreicht, eine Münze zurückgibt, Silber für Silber, als Zeichen des guten Willens und des Friedens.«

Lord Rahl, Brogan keinen Moment aus den Augen ließ dachte kurz darüber nach, dann lehnte er sich zurück und zog eine Silbermünze aus der Tasche. Er schob sie über den Tisch. Brogan reichte hinauf, nahm die Münze und ließ sie dann in seine Jackentasche gleiten, doch nicht bevor er einen Blick auf die Prägung geworfen hatte: der Palast der Propheten.

Tobias verbeugte sich. »Danke, daß Ihr meinen Brauch respektiert habt, Lord Rahl. Wenn sonst nichts weiter anliegt, werde ich mich jetzt zurückziehen und Eure Worte überdenken.«

»Da wäre tatsächlich noch etwas. Ich hörte, der Lebensborn aus dem Schoß der Kirche betrachtet Magie alles andere als wohlwollend.« Er beugte sich ein wenig weiter vor. »Wie kommt es dann, daß Ihr eine Magierin bei Euch habt.«

Brogan sah hinüber zu der geduckten Gestalt, die neben ihm stand. »Lunetta? Aber sie ist meine Schwester, Lord Rahl. Sie begleitet mich überall hin. Ich liebe sie von ganzem Herzen — ihre Gabe, alles. An Eurer Stelle würde ich den Worten von Herzogin Lumholtz kein großes Gewicht beimessen. Sie ist Keltonierin, und die sollen, wie ich hörte, recht gut mit der Imperialen Ordnung stehen.«

»Das habe ich woanders auch gehört, von jemandem, der kein Keltonier ist.«

Brogan zuckte mit den Schultern. Nur zu gerne hätte er diese Köchin in die Finger gekriegt, um ihr das Plappermaul zu stopfen.

»Ihr batet darum, nach Euren Taten beurteilt zu werden, und nicht danach, was andere über Euch erzählen. Wollt Ihr mir das gleiche Recht verweigern? Was Ihr hört, entzieht sich meiner Kontrolle, aber meine Schwester besitzt die Gabe, und anders wollte ich es auch nicht.«

Lord Rahl lehnte sich in seinem Sessel zurück, sein Blick so durchdringend wie noch nie. »In der Armee der Imperialen Ordnung, die die Menschen in Ebinissia abgeschlachtet hat, gab es auch Soldaten des Lebensborns.«

»Ebenso wie D’Haraner.« Brogan zog die Augenbrauen hoch. »Von denen, die Ebinissia angegriffen haben, lebt keiner mehr. Das Angebot, das Ihr heute abend unterbreitet habt, soll doch ein neuer Anfang sein, oder täusche ich mich da? Jeder erhält Gelegenheit, sich Eurem Friedensangebot zu unterwerfen?«

Lord Rahl nickte langsam. »So ist es. Ein letztes noch, General. Ich habe gegen die Günstlinge des Hüters gekämpft, und ich werde das auch weiterhin tun. Im Kampf mit ihnen habe ich herausgefunden, daß sie keine Schatten brauchen, um sich darin zu verstecken. Es können die sein, die man zuletzt erwartet, schlimmer noch, sie können auf Geheiß des Hüters handeln, ohne es selbst zu merken.«

Brogan neigte den Kopf. »Das habe ich ebenfalls gehört.«

»Seht zu, daß der Schatten, den Ihr jagt, nicht der ist, den Ihr werft.«

Brogan runzelte die Stirn. Er hatte Lord Rahl heute vieles sagen gehört, was ihm nicht gefiel, aber dies war das erste Mal, das er etwas nicht verstand. »Ich bin mir des Bösen, das ich verfolge, sehr gewiß, Lord Rahl. Seid nicht um meine Sicherheit besorgt.«

Brogan wollte sich schon abwenden, doch dann hielt er inne und sah über seine Schulter zurück. »Darf ich Euch zu Eurer Verlobung mit der galeanischen Königin gratulieren … ich glaube wirklich, ich werde langsam vergeßlich. Offenbar kann ich keine Namen mehr behalten. Verzeiht mir. Wie war gleich ihr Name?«

»Königin Kahlan Amnell.«

Brogan machte eine Verbeugung. »Natürlich. Kahlan Amnell. Ich werde es nicht wieder vergessen.«

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