Wil und Eretria ritten den felsigen Pfad hinunter, der vom Heulekamm hinabführte, und der heulende Wind ritt mit ihnen. Tief über die Hälse ihrer Pferde geneigt flogen sie in die Schwärze der unteren Wälder hinunter, und die seidenen Gewänder der Fahrensleute flatterten um ihre Körper, während sie angestrengt in die Düsternis spähten. Rasch schlossen sich die Bäume wieder um sie, und der Nachthimmel verschwand. Ohne an ihre Sicherheit zu denken, jagten sie weiter, im Vertrauen auf die Zuverlässigkeit ihrer Pferde und auf das Glück. Sie hüllten sich beide in tiefes Schweigen. In dem Augenblick, als Wil klar wurde, daß der Raffer so lange suchen würde, bis er den Pfad fand, den er und Amberle eingeschlagen hatten, nachdem sie sich von den Fahrensleuten getrennt hatten, kannte er nur noch einen einzigen Gedanken — daß am Ende dieses Pfades Amberle wartete, allein, verletzt, schutzlos. Wenn er sie nicht vor dem Raffer erreichte, würde sie sterben, und das wäre dann seine Schuld, weil es seine Entscheidung gewesen war, sie allein zurückzulassen. Bilder der zerfetzten und verrenkten Körper, die sie auf dem Pfad gefunden hatten, ihm durch den Kopf. In diesem Augenblick vergaß er alles, außer der Notwendigkeit, rechtzeitig zu Amberle zu gelangen. Mit einem Sprung war er auf seinem Pferd, zog es herum und galoppierte davon. Eretria setzte ihm augenblicklich nach. Sie hätte sich auch anders entscheiden können. Jetzt, da Cephelo tot war, brauchte sie den Schutz des Talbewohners nicht mehr. Sie gehörte niemandem mehr; sie war endlich frei und ihre eigene Herrin. Sie hätte ihr Pferd wenden und auf dem schnellsten Weg aus dem Tal hinaus in Sicherheit reiten können, fort von dem grausamen Mörderwesen, das Cephelo und die anderen getötet hatte. Doch Eretria zog diese Möglichkeit nicht einmal in Betracht. Sie dachte nur an Wil, der da ohne sie davonglitt, sie wieder einmal zurückließ. Stolz, Eigensinn und die merkwürdige Zuneigung, die sie für Wil empfand, flammten in ihr auf. Nicht noch einmal durfte er ihr das antun. Ohne zu zögern, hetzte sie ihm nach. So begann ihre wilde Jagd zur Rettung Amberles. Wie ein Besessener trieb Wil Ohmsford sein Pferd an, tauchte in Finsternis und Nebel, als er vom Heulekamm herab in den dichten Wald hineinstürmte. Kaum konnte er die dunklen Formen der Bäume am Wegrand ausmachen, an denen er vorüberflog. Doch er zügelte sein Pferd nicht; er konnte es nicht. Er hörte den Hufschlag und das Schnauben eines zweiten Pferdes, das ihm nachsetzte, und erkannte, daß Eretria ihm gefolgt war. Er stieß einen kurzen Fluch aus; hatte er nicht schon genug Sorgen? Doch er hatte jetzt keine Zeit, sich mit dem Mädchen zu befassen. Er vertrieb sie aus seinen Gedanken und konzentrierte seine Anstrengungen darauf, die Abzweigung zu finden, die nach Süden führte.
Und dennoch ritt er dann an ihr vorbei. Hätte Eretria ihn nicht mit einem lauten Ruf aufmerksam gemacht, wäre er vielleicht bis zu den Bergen in östlicher Richtung weitergeritten. Verdutzt riß er sein Pferd herum und jagte wieder zurück. Jetzt aber hatte Eretria die Führung übernommen. Besser vertraut mit dem Pfad als er, galoppierte sie nun voraus und rief ihm zu, ihr zu folgen. Neuerlich überrascht, hetzte er ihr nach.
Es war ein anstrengender Gewaltritt. Die Finsternis war so dicht, daß selbst die scharfen Augen Eretrias kaum den Pfad ausmachen konnten, der sich in endlosen Windungen durch den Wald schlängelte. Mehrmals wären die Pferde beinahe gestürzt, konnten gerade in letzter Sekunde noch einem Graben oder einem umgestürzten Baumstamm ausweichen, der quer über dem schmalen Weg lag. Doch diese Pferde, von den besten Reitern der Vier Länder abgerichtet, reagierten mit einer Schnelligkeit und Wendigkeit, wie Wil sie noch nie erlebt hatte.
Dann waren sie plötzlich auf dem Pfad, auf dem Amberle und Wil nachSüden gewandert waren, zur Senke, und Äste und Ranken schlugen ihnen scharf in die Gesichter, während aus den Pfützen und Furchen schlammiges Wasser zu ihnen heraufspritzte. Ohne das Tempo zu verlangsamen, wandten sie sich nach Süden.
Nach einem endlos langen Ritt, wie es Wil schien, erreichten sie den Rand der Senke. Schwarz lag sie zu ihren Füßen wie ein bodenloses Loch in der Erde. Mit harter Hand zugehen sie ihre Pferde und sprangen aus den Sätteln. Tiefe Stille hing über der Senke. Wil zögerte nur eine Sekunde, dann machte er sich auf die Suche nach den Büschen, in deren Schutz er Amberle zurückgelassen hatte. Er fand sie beinahe augenblicklich und brach durch Äste und Laub in ihre Mitte. Aber dort war niemand. Panik drohte ihn zu übermannen. Verzweifelt suchte er nach irgendeinem Zeichen, das ihm verraten hätte, was dem Elfenmädchen zugestoßen war; doch er fand nichts. Seine Angst wurde noch größer. Wo war sie? Er stand auf und sprang wieder aus dem Gebüsch heraus. Vielleicht war dies das falsche, dachte er plötzlich, und sah sich nach einer anderen Gruppe von Büschen um. Nein, es gab keinen Zweifel, er hatte Amberle in diesem Gebüsch zurückgelassen.
Eretria eilte zu ihm.
»Wo ist sie?«
»Ich weiß es nicht«, flüsterte er, das schmale Gesicht von Schweiß überströmt. »Ich kann sie nicht finden.«
Mit großer Willensanstrengung gelang es ihm, sich wieder in die Gewalt zu bekommen. Denk nach, ermahnte er sich. Entweder ist sie geflohen oder der Raffer hat sie getötet. Wenn sie geflohen ist, wohin kann sie sich dann gewendet haben? Er blickte in die Senke hinunter. Dorthin, sagte er sich — zur Hochwarte oder in ihre nächste Nähe. Was aber, wenn der Raffer sie getötet hatte? Was dann? Doch er hatte sie nicht getötet, das sah er jetzt, denn nirgends gab es Spuren eines Kampfes. Sie hätte sich gewehrt; sie hätte ihm irgendein Zeichen hinterlassen. Wenn sie jedoch geflohen war, dann hatte sie gewiß sorgsam darauf geachtet, nur ja nichts zurückzulassen, was ihrem Verfolger ihre Anwesenheit verraten hätte.
Er holte tief Atem. Sie mußte geflohen sein. Dann aber schoß ihm ein neuer Gedanke durch den Kopf. Er ging ständig davon aus, daß Amberle vor dem Raffer geflohen war. Was aber, wenn es nicht der Raffer gewesen war, sondern irgendein Wesen, das aus der Senke hervorgekommen war? Verzweifelt schüttelte er den Kopf. Es gab keine Gewißheit. In dieser Finsternis konnte er nicht hoffen, eine Spur zu finden. Entweder würde er bis zum Morgen warten müssen, und da war es dann vielleicht zu spät, Amberle noch zu helfen, oder…
Oder er würde die Elfensteine gebrauchen müssen.
Er wollte gerade nach dem Beutel greifen, als Eretria ihn plötzlich amArm faßte. Überrascht fuhr er zusammen.
»Heiler!« flüsterte sie. »Da kommt jemand!«
Er spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte. Einen Moment lang stand er wie versteinert, während sein Blick dem des Mädchens folgte, der nach Norden gerichtet war, den Pfad hinauf, über den sie soeben geritten waren. In seinen Schatten bewegte sich etwas. Furcht stieg in Wil auf. Seine Hand griff unter den Kittel und zog die Elfensteine heraus. Eretria riß einen Dolch aus ihrem Stiefel. Seite an Seite blickten sie reglos dem sich nähernden Schatten entgegen.
»Immer ruhig Blut!« rief ihnen eine vertraute Stimme zu.
Wil sah Eretria an, sie blickte ihn an. Langsam senkten sie Elfensteine und Dolch. Die Stimme gehörte zu Hebel. Eretria machte mit gesenkter Stimme eine kurze Bemerkung und lief davon, um die Pferde zurückzuholen, die in den Wald hineingetrottet waren.
Und den Pfad herunter kam Hebel, den zottigen Drifter dicht an seiner Seite. Der alte Mann trug die lederne Kleidung des Waldläufers; auf dem Rücken hatte er einen Sack, an seiner Schulter hingen Pfeil und Bogen, am Gürtel ein Jagdmesser. Schwer auf seinen knorrigen Stock gestützt, kam er ihnen entgegen. Sie konnten sehen, daß er von Kopf bis Fuß mit Schlamm bespritzt war.
»Ihr hättet mich beinahe überrannt, ist Euch das klar«, fuhr er Wil an. »Schaut mich an! Wenn ich so dumm gewesen wäre, ein bißchen weiter auf den Pfad hinauszutreten, als ich Euch da hinten anrief, läge ich jetzt von Hufen zertrampelt im Schlamm. Was denkt Ihr Euch eigentlich dabei, wie die Wilden durch den Wald zu jagen? Da draußen ist es so schwarz wie in einem Grab, und Ihr reitet hier durch, als wär’s heller Tag. Warum habt Ihr nicht angehalten, als ich Euch angerufen hab’?«
»Weil wir Euch nicht gehört haben«, antwortete Wil verwirrt.
»Ja, weil Ihr Eure Ohren nicht aufgesperrt habt, wie sich das gehört.« Hebel war nicht bereit, so schnell zu vergeben. Dicht trat er vor Wil hin. »Den ganzen Tag hab’ ich gebraucht, um hierher zu kommen — den ganzen Tag. Ohne Pferd, wohlgemerkt.
Wieso habt Ihr so verflixt lange gebraucht? So, wie Ihr da eben an mir vorbeigaloppiert seid, hättet Ihr doch schon längst hier sein müssen!«
Jetzt erst gewahrte er Eretria, die mit den Pferden aus den Büschen trat.
»Was tut Ihr denn hier? Wo ist das Elfenmädchen? Hat das Ungeheuer sie etwa erwischt?«
Wil fuhr zusammen. »Ihr wißt vom Raffer?«
»Raffer? Wenn das Ding so heißt, ja, dann weiß ich davon. Es kam heute zu meiner Hütte — kurz nachdem Ihr aufgebrochen seid. Mir scheint, es hat Euch gesucht, aber das wußte ich natürlich zu dem Zeitpunkt nicht mit Sicherheit. Richtig gesehen hab’ ich das Biest gar nicht — nur ganz flüchtig. Ich glaube, wenn ich’s aus der Nähe gesehen hätte, dann wär’ ich jetzt tot.«
»Das glaube ich auch«, stimmte Wil zu. »Cephelo und die anderen hat es erwischt. Am Heulekamm.«
Hebel nickte ernst. »Mit Cephelo mußte es ja früher oder später ein schlimmes Ende nehmen.« Er warf einen Blick auf Eretria. »Tut mit leid, Mädchen, aber das ist nun mal so.« Dann wandte er sich wieder Wil zu. »Also, wo ist das kleine Elfenmädchen?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete Wil. »Ich mußte umkehren —« Er zögerte. »Ich mußte noch einmal umkehren, weil ich etwas bei Cephelo im Wagen vergessen hatte. Amberle hatte sich den Knöchel verstaucht, deshalb ließ ich sie hier zurück. Unterwegs traf ich Eretria, und nachdem wir gesehen hatten, was Cephelo und den anderen zugestoßen war, ritten wir so schnell wir konnten hierher zurück. Aber jetzt ist Amberle fort, und ich weiß nicht, was ihr zugestoßen ist. Ich weiß nicht einmal, ob der Raffer schon hier war, oder ob er uns noch sucht.«
»Er war hier«, behauptete Hebel. »Drifter und ich haben ihn verfolgt, während er Euch verfolgt hat. Aber an der Gabelung haben wir seine Spur verloren, weil der Raffer nach Osten gegangen ist, zum Heulekamm hinauf, während Drifter und ich nach Süden gingen, um Euch einzuholen. Aber ein Stück weiter südlich fanden wir dann die Spur des Ungeheuers wieder. Es muß quer durch die Wildnis gelaufen sein. Und wenn es das schafft, dann ist es gefährlich, Elf.«
»Fragt Cephelo, wie gefährlich es ist«, murmelte Eretria, während sie ängstlich in die Finsternis des Waldes spähte. »Heiler, können wir nicht fort von hier?«
»Erst wenn wir wissen, was Amberle zugestoßen ist«, gab Wil zurück.
Hebel tippte ihm auf den Arm.
»Zeigt mir, wo ihr das Mädchen zurückgelassen habt.«
Wil ging zu dem Gebüsch. Eretria, der alte Mann und der Hund folgten ihm. Er wies auf die Lücke, die in die Mitte der Büsche führte. Hebel bückte sich, spähte hinein und pfiff Drifter heran. Leise sprach er auf den Hund ein, und das Tier schob sich schnüffelnd durch das Gebüsch, um dann kehrt zu machen und zum Rand der Senke hinüberzutrotten.
»Er hat die Witterung«, brummte Hebel befriedigt. Drifter blieb stehen und knurrte leise. »Sie ist unten in der Senke, Elf. Und der Raffer ist auch dort unten. Wahrscheinlich immer noch auf ihrer Spur. Das hätt’ ich mir ja gleich denken können.«
»Dann müssen wir sie sofort finden.«
Wil stürzte vorwärts. Hebel faßte ihn am Arm.
»Nicht so hastig, Elf. Das da unten ist die Senke, Ihr wißt doch! Da unten ist nichts außer den Hexenschwestern und den Wesen, die ihnen dienen. Alles, was sich sonst in die Senke wagt, wird sogleich gefangen — das weiß ich, weil Mallenroh es mir damals vor langer Zeit erzählt hat.« Er schüttelte den Kopf. »Das Mädchen und das Ungeheuer, das ihm auf der Spur ist, leisten längst einer der Schwestern Gesellschaft — oder aber sie sind tot.«
Wil wurde kreidebleich. »Würden die Hexen sie denn töten, Hebel?«
Der alte Mann schien zu überlegen.
»Oh, das Mädchen nicht, denke ich — jedenfalls nicht gleich. Aber das Ungeheuer ganz gewiß. Und glaubt nicht, daß sie es nicht vermögen, Elf.«
»Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich denken soll«, sagte Wil langsam. Er starrte in die Schwärze der Senke hinunter. »Aber dies eine weiß ich — ich gehe da hinunter, und ich werde Amberle finden. Und zwar sofort.«
Er wollte etwas zu Eretria sagen, doch die kam ihm zuvor.
»Spar dir die Worte, Heiler. Ich komme mit.«
Ihr Ton ließ keine Widerrede zu. Wil blickte zu Hebel.
»Ich komme auch mit, Elf«,verkündete der Alte.
»Aber Ihr habt doch selbst gesagt, daß niemand sich in die Senke hinunterwagen sollte«, bemerkte Wil. »Ich versteh’ nicht einmal, warum Ihr überhaupt hierhergekommen seid.«
Hebel zuckte die Schultern.
»Weil es ganz gleichgültig ist, wo ich bin, Elf, schon seit langem. Ich bin ein alter Mann; ich habe in diesem Leben die Dinge getan, die ich tun wollte, war da, wo ich sein wollte, habe gesehen, was ich sehen wollte. Ich habe keine Erwartungen mehr — mich reizt nichts mehr, außer vielleicht diesem einen. Ich möchte sehen, was da unten in der Senke vorgeht.«
Er schüttelte wehmütig den Kopf.
»Jahrelang habe ich immer wieder darüber nachgedacht, habe immer gesagt, daß ich’s eines Tages noch sehen werde — so ähnlich, wißt Ihr, als ob man vor einem tiefen Brunnen steht; und überlegt dauernd, was da unten wohl auf dem Grund ist.« Er rieb sich das bärtige Kinn. »Aber ein vernünftiger Mann verschwendet natürlich nicht mit so was seine Zeit, und als ich jünger war, war ich auch ein vernünftiger Mann, wenn es auch sicher welche gab, die anderer Meinung waren. Aber jetzt bin ich es müde, vernünftig zu sein, jetzt bin ich es müde, immer nur darüber nachzugrübeln, anstatt wirklich runter zu gehen und zu schauen, was da wirklich ist. Ihr habt mir den letzten Anstoß dazu gegeben. Zuerst, als Ihr mir erzählt habt, was Ihr vorhabt, wollte ich Euch davon abbringen — gerade so, wie ich mich selbst immer davon abgebracht habe. Ich war überzeugt, daß Ihr rasch das Interesse verlieren würdet, wenn Ihr hörtet, was ich zu erzählen hatte. Aber ich habe mich getäuscht. Ich hab’ gesehen, daß das, was Ihr sucht, Euch so wichtig ist, daß nicht einmal die Furcht Euch von Eurem Unterfangen abbringen konnte. Weshalb also, dachte ich mir, sollte ich mich so von der Furcht beherrschen lassen? Als dann dieses Ungeheuer, dieser Raffer, mich beinahe erwischt hätte, und mir klar wurde, wie nahe ich dem Tod gewesen war, da hatte ich plötzlich die Angst verloren. Da war mir nur noch wichtig zu sehen, was da unten in der Senke wartet. Deshalb bin ich Euch gefolgt. Ich fand, wir sollten zusammen hinuntergehen.«
Wil verstand. »Wir wollen hoffen, daß wir beide das finden, was wir suchen.«
»Nun ja, vielleicht kann ich Euch ein bißchen helfen.« Der alte Mann zuckte die Schultern. »Auf dieser Seite der Senke hier liegt Mallenrohs Reich. Sie erinnert sich vielleicht an mich, Elf.«
Einen Moment lang schienen seine Gedanken abzuschweifen, dann sah er Wil wieder an. »Fürs erste kann Drifter uns ja führen.«
Er pfiff nach dem Hund. »Führ’ uns runter, Drifter. Na los, alter Bursche.«
Drifter verschwand über dem Rand der Senke. Eretria nahm den Pferden die Sättel und das Geschirr ab und gab beiden einen harten Klaps, so daß sie davongaloppierten, zurück in den Wald. Dann gesellte sie sich zu Wil und dem alten Mann. Im Gänsemarsch traten sie den Abstieg in die Senke an.
»Sehr lange brauchen wir uns ohnehin nicht auf Drifter zu verlassen«, erklärte Hebel. »Mallenroh wird uns schnell genug finden.«
Wenn dem so war, ging es Wil durch den Kopf, dann konnte er nur hoffen, daß sie auch Amberle gefunden hatte.
In der Finsternis des Waldes in der Senke erwachte Amberle. Das leichte Schwanken und Rütteln des Getragenwerdens weckte sie, und für einen Augenblick geriet sie in Panik. Krumme Finger hielten sie, fest um ihre Arme und Beine, ihren Körper, selbst ihren Hals und ihren Kopf gelegt. Die Finger waren so rauh, daß sie sich anfühlten, als wären sie aus Holz geschnitzt. Im ersten Moment hatte sie nur das Bedürfnis, sich von dieser Umklammerung zu befreien, doch sie widerstand dem Impuls und zwang sich, ruhig zu bleiben. Das Wesen, dem sie da in die Finger geraten war, wußte noch nicht, daß sie erwacht war. Darin lag ihr einziger Vorteil. Im Augenblick zumindest konnte sie weiterhin so tun als schliefe sie, um möglichst genau in Erfahrung zu bringen, was da vorging.
Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie geschlafen hatte. Es konnten Minuten gewesen sein oder Stunden, vielleicht war es auch noch länger gewesen. Sie glaubte jedoch, daß dies noch dieselbe Nacht war. Und sie glaubte auch, daß das Wesen, dem sie jetzt in die Hände gefallen war, ganz gleich, was es für ein Ding war, nicht das war, das sie bis in die Senke hinunter verfolgt hatte. Hätte jenes Ungeheuer sie gefunden, so hätte es sie einfach getötet. Dies Wesen hier mußte daher ein anderes sein. Der alte Mann, Hebel, hatte ihr und Wil erzählt, die Senke sei das Reich der Hexenschwestern. Vielleicht war sie einer von ihr in die Fänge geraten.
Nachdem sie mit ihren Überlegungen soweit gekommen war, fühlte sie sich etwas besser und war nicht mehr ganz so angespannt. Sie versuchte, ein wenig von dem Gebiet zu sehen, durch das sie getragen wurde. Das war schwierig; durch das Dickicht der Bäume waren nicht einmal die Sterne und der Mond zu sehen, alles war in tiefste Finsternis gehüllt. Wären nicht die vertrauten Gerüche des Waldes gewesen, so hätte sie vielleicht nicht einmal gemerkt, daß sie sich in einem Wald befand. Das Schweigen war tief. Die wenigen Laute, die sie vernahm, kamen aus weiter Ferne, Schreie aus der Wildnis jenseits der Senke.
Aber dann fiel ihr plötzlich auf, daß da doch noch ein anderes Geräusch war, ein Schaben und Knacken, als ob die Zweige eines Baumes sich im Winde aneinander rieben; aber es ging kein Wind, und das Geräusch kam von unten, nicht von oben. Das Wesen, das sie trug, machte dieses Geräusch.
Flüchtig wanderten ihre Gedanken zu Wil, und sie versuchte sich vorzustellen, was er an ihrer Stelle tun würde. Unwillkürlich mußte sie lächeln. Weiß der Himmel, mit was für einem Bravourstück Wil versuchen würde, sich aus einer solchen Situation zu retten, dachte sie. Dann fragte sie sich, ob sie ihn je Wiedersehen würde.
Sie spürte, wie ihre Muskeln sich verkrampften und überlegte, ob sie es wagen konnte sie ein wenig zu lockern, ohne sich zu verraten. Versuchsweise streckte sie die Beine, tat so, als bewegte sie sich im Schlaf. Die Finger, die sie umklammert hielten, folgten ihrer Bewegung, lockerten aber nicht den Griff.
Das Plätschern fließenden Wassers drang an ihr Ohr, wurde merklich lauter. Sie roch das Wasser jetzt, frisch und nach Waldblumen duftend — ein Bach, der sprudelnd durch die Stille des Waldes sprang. Dann war er unter ihr, und das Knistern von Ästen und die Geräusche danach gingen in seinem Geplätscher unter. Schritte widerhallten dumpf auf hölzernen Planken, und sie wußte, daß man sie über einen Steg getragen hatte. Das Gurgeln des Baches wurde leiser. Ketten klirrten und rasselten, als würden sie eingeholt, und dann folgte ein dumpfer Schlag. Irgend etwas hatte sich hinter ihr geschlossen, eine Tür — eine sehr schwere Tür. Eine Eisenstange und mehrere Riegel knirschten. Sie hörte es ganz deutlich. Wie zuvor flutete die kühle Nachtluft über ihr Gesicht, doch sie brachte den unverwechselbaren Geruch von Stein und Mörtel mit. Wieder stieg Furcht in ihr auf. Sie befand sich innerhalb von steinernen Mauern, in einem Hof vielleicht, und wurde jetzt, das glaubte sie jedenfalls, in ein Gefängnis getragen. Wenn es ihr nicht gelang, sich sofort zu befreien, würde sie nie mehr freikommen. Doch die Finger, die sie umklammerten, lockerten sich nicht, und es waren ihrer viele. Es würde sie eine ungeheure Anstrengung kosten, sich ihnen zu entreißen, und sie glaubte nicht, daß sie noch soviel Kraft besaß. Und wohin, dachte sie niedergeschlagen, sollte sie sich dann wenden, wenn es ihr wirklich gelang, sich zu befreien?
Wieder wurde eine Tür geöffnet. Sie knarrte leise. Noch immer war nirgends ein Lichtschein zu sehen; nichts als Schwärze umgab sie.
»Hübsch«, sagte plötzlich eine Stimme, und Amberle fuhr erschrocken zusammen.
Sie wurde weitergetragen. Hinter ihr schloß sich die Tür, und die Gerüche des Waldes blieben zurück. Sie war drinnen — aber wo drinnen? Durch lange, gewundene Gänge führte der Weg. Es roch nach Moder und Feuchtigkeit. Aber auch einen anderen Geruch konnte sie noch ausmachen, einen schweren Duft nach Räucherwerk oder Parfüm. Tief atmete sie den Duft ein, und einen Moment lang schwamm ihr der Kopf.
Dann endlich, ganz plötzlich und unerwartet, sah sie Licht, das schimmernd durch einen hohen Torbogen fiel. Amberle, deren Augen noch an die Finsternis gewöhnt waren, blinzelte geblendet. Sie wurde durch den Torbogen getragen und dann eine Wendeltreppe hinunter. Das Licht blinkte über ihr, blieb kurz zurück, folgte ihr dann schwankend durch die Dunkelheit.
Ihre Träger hielten an. Sie spürte, wie sie auf einen dicken gewobenen Teppich hinuntergelassen wurde. Die hölzernen Finger ließen sie los. Sie stützte sich auf einen Ellenbogen und blickte blinzelnd zum Licht. Einen Moment lang hing es direkt vor ihren Augen, dann zog es sich langsam hinter einer Wand aus Eisenstangen zurück. Eine Tür flog zu, und das Licht war fort.
Kurz bevor es verschwand, sah Amberle flüchtig die Wesen, die sie gefangengenommen hatten. Ihre schmalen Gestalten hoben sich klar aus dem weißen Licht. Sie schienen aus Holzstöckchen gemacht zu sein.
Auf dem Grund der Senke gab Wil das Zeichen zum Anhalten. Es war so finster, daß er kaum die Hand vor Augen sehen konnte; er konnte weder Hebel noch Eretria erkennen, und auch sie konnten ihn nicht sehen. Wenn sie unter diesen Bedingungen einfach losmarschierten, würden sie einander bald verlieren und sich hoffnungslos verlaufen. Er wartete ein paar Augenblicke, bis sein Blick schärfer wurde. Doch viel half das nicht. Die Senke blieb ein finsteres Meer von Schatten, in dem einzelne Formen kaum auszumachen waren.
Hebel hatte schließlich einen Einfall, wie das Problem zu lösen war. Nachdem er aus dem Sack, den er über der Schulter trug, ein Seil herausgenommen hatte, pfiff er nach Drifter und machte ein Ende des Seils an dem Hund fest; das andere Ende schlang er um seine Hüfte, dann um Wil und Eretria. Auf diese Weise aneinandergebunden, konnten sie einander folgen, ohne Angst haben zu müssen, getrennt zu werden. Der alte Mann prüfte das Seil, dann redete er kurz auf Drifter ein. Der große Hund trottete los.
Wil schien es, als wanderten sie stundenlang durch die Senke. Stolpernd schlugen sie sich durch einen Irrgarten von Bäumen und Büschen, blind fast in der undurchdringlichen Finsternis, den Instinkten des Hundes vertrauend, der sie führte. Sie sprachen nicht miteinander, sondern glitten so leise sie konnten durch den Wald. Nur allzu bewußt waren sie sich der Tatsache, daß irgendwo in diesem Wald der Raffer lauerte. Nie zuvor hatte sich Wil so hilflos gefühlt wie in diesen Augenblicken. Es war schlimm genug, daß er kaum etwas sehen konnte; noch schlimmer aber war das Wissen, daß der Raffer mit ihnen hier unten war. Ständig dachte er an Amberle. Wenn er schon Angst hatte, wie mußte es dann für sie sein? Er schämte sich seiner Furcht. Er hatte kein Recht, sich zu fürchten, während sie doch allein und schutzlos war, da er sie in diese Lage gebracht hatte.
Doch die Furcht ließ ihn nicht los. Um sie abzuschütteln, nahm er den Beutel mit den Elfensteinen in eine Hand und umklammerte ihn so fest, als könnte ihn allein die Tatsache, daß er ihn hielt, gegen alles Unheil schützen, das sich in der Nacht dieses Waldes verbarg. Tief im Inneren jedoch blieb das schreckliche Gefühl, daß die Elfensteine ihn nicht schützen würden, daß ihre Kräfte ihm nicht gehorchten und nie gehorchen würden. Was Amberle ihm gesagt hatte und was er selbst sich gesagt hatte, spielte keine Rolle. Dieses Gefühl beruhte nicht auf logischen Gründen, es war einfach da — quälend, beängstigend. Die Zauberkraft der Elfensteine war ihm verloren.
Er bemühte sich noch immer, das Gefühl abzuschütteln, als das Seil vor ihm plötzlich erschlaffte. Beinahe wäre er gegen Hebel geprallt, der abrupt stehengeblieben war. Eretria lief in ihn hinein, und dicht zusammengedrängt standen die drei nun beieinander und spähten in die Finsternis.
»Drifter hat was gefunden«, flüsterte der Alte Wil zu.
Auf den Knien kroch er bis zu seinem Hund hin, der auf dem Boden herumschnupperte. Wil und Eretria folgten ihm. Beschwichtigend streichelte er den Hund und tastete mit der Hand die Erde ab. Dann stand er auf.
»Mallenroh.« Er sprach den Namen leise. »Sie hat das Elfenmädchen.«
»Seid Ihr sicher?« flüsterte Wil zurück.
Der Alte nickte. »Ganz sicher. Dieses Ungeheuer, der Raffer, ist jetzt irgendwo anders. Drifter wittert ihn jetzt nicht mehr.«
Wil verstand nicht, wie Hebel all dieser Details so sicher sein konnte, zumal es so finster war, daß man beim besten Willen nichts sehen konnte. Doch es wäre sinnlos gewesen, sich mit ihm zu streiten.
»Was tun wir jetzt?« fragte er ratlos.
»Wir gehen weiter«, brummte Hebel. »Drifter — lauf, alter Bursche.«
Der Hund setzte sich wieder in Bewegung, und die drei Menschen folgten ihm. Allmählich begann der Wald sich zu lichten. Zuerst glaubte Wil, seine Augen spielten ihm Streiche, doch schließlich erkannte er, daß die Nacht sich ihrem Ende zuneigte, und ein neuer Tag heraufzuziehen begann. Bäume und Büsche rundum begannen Gestalt anzunehmen, und das Zwielicht erhellte sich langsam, während das schwache Licht der ersten Sonnenstrahlen durch das Dach des Waldes fiel. Zum ersten Mal seit sie in die Senke hinuntergestiegen waren, konnte Wil die zottige schwarze Gestalt Drifters erkennen, der mit gesenktem Kopf voranlief.
Während Wil den Hund noch beobachtete, hob der plötzlich den Kopf und blieb stehen. Verwundert machten auch die drei Menschen halt. Vor ihnen stand das merkwürdigste Geschöpf, das sie je gesehen hatten. Ein menschenähnliches Wesen, das aus Stöcken gemacht war — zwei Arme, zwei Beine und ein Körper, ganz aus Stöcken gebildet. Knorrige Wurzeln an den Enden von Armen und Beinen waren Finger und Zehen. Das Wesen hatte keinen Kopf. Es blickte sie an — zumindest glaubten sie, daß es sie anblickte, da die Wurzeln, die Finger und Zehen bildeten, in ihre Richtung zu deuten schienen. Der dünne Körper schwankte leicht wie ein junges Bäumchen in einem plötzlichen Windstoß. Dann drehte sich das merkwürdige Wesen um und stakste in den Wald zurück.
Hebel warf einen raschen Blick auf die anderen beiden.
»Ich hab’s Euch gesagt. Das ist Mallenrohs Werk.«
Hastig winkte er ihnen zu und eilte schon dem Holzgeschöpf nach. Wil und Eretria tauschten einen zweifelnden Blick, dann folgten sei ihm. Stumm marschierte der kleine Zug auf verschlungenen Pfaden durch das Gewirr des Waldes. Nach einer Weile tauchten rundum andere Holzmännchen auf, genau wie der , dem sie zuerst begegnet waren; kopflose, knorrige Wesen, die sich, abgesehen von dem leichten schabenden Geräusch, das sie beim Gehen verursachten, völlig lautlos bewegten, Beinahe ehe sich’s die Menschen versahen, waren sie von Dutzenden der Geschöpfe umringt, die wie Geister durch die Schatten wanderten.
»Ich hab’s Euch gesagt«, flüsterte Hebel wieder, und sein zerknittertes Ledergesicht war voller Eifer.
Plötzlich hörte der Wald auf. Vor ihnen erhob sich ein einsamer Turm, dessen dunkle Spitze in die Bäume hineinragte, die ihn umgaben. Er thronte auf einer kleinen Anhöhe, ein beinahe fensterloses Verlies auf uraltem Stein, der verwittert war und dicht überwuchert von Rankenpflanzen und Moos. Die Anhöhe war zu einer Insel geworden, eingeschlossen von einem Bach, der irgendwo aus der Tiefe des Waldes hervorsprang und in Windungen den Hügel umrundete, ehe er sich wieder in den Bäumen verlor. Eine niedrige Mauer, die nahe am Ufer des Baches errichtet war, umschloß den Turm; die Zugbrücke stand offen, überspannte das sprudelnde Wasser des Baches, und ihre Ketten hingen schlaff von kleinen Wachhäuschen zu beiden Seiten herab. Rund um den Hügel und dem Turm breiteten mächtige alte Eichen ihre Zweige aus und schirmten die Insel vom Tageslicht ab, so daß sie genau wie die übrige Senke tief im Schatten lag.
Das Holzmännchen, dem sie gefolgt waren, blieb stehen. Es machte eine leichte Wendung, so als wolle seine kopflose Gestalt sich vergewissern, daß sie noch nachkamen. Dann setzte es sich wieder in Bewegung, marschierte auf die Zugbrücke zu. Ohne einen Augenblick des Zögerns schlurfte Hebel ihm hinterher, Drifter an seiner Seite. Wil und Eretria blieben einen Augenblick zurück; sie waren nicht so sicher wie der Alte, ob sie dem Führer folgen sollten. Der Turm war ein unerfreulicher, abschreckender Bau; sie wußten, daß es für sie besser war, ihn nicht zu betreten, wußten, daß sie sich bereits viel weiter vorgewagt hatten, als klug war. Doch Wil spürte irgendwie, daß er hier Amberle finden würde. Er warf Eretria einen Blick zu, dann gingen sie weiter.
Dem schweigsamen Holzmännchen folgend, und rings von der Schar seiner Brüder umgeben, marschierte der kleine Zug zum Bachufer hinunter. Nur die Schabegeräusche der hölzernen Glieder und das Plätschern des Baches waren in der Stille des Waldes zu hören. Das Holzmännchen trat auf die Brücke und überquerte sie. Im Schatten des Tores verschwand es. Die beiden Männer, das Mädchen und der Hund schritten nach ihm über die Brücke, wobei Wil und Eretria immer wieder furchtsame Blicke auf den massigen, finsteren Bau warfen, der auf der anderen Seite wartete.
Dann hatten sie das Tor erreicht. Das Holzmännchen tauchte wieder auf, stand jetzt genau jenseits des schattigen Torbogens. Als sie, in einer Linie hintereinander, sich näherten, setzte es sich erneut in Bewegung und steuerte auf den Turm zu. Kaum hatten sie das Tor hinter sich gelassen, da hörten sie das Knirschen und Klirren der Ketten. Die Zugbrücke hinter ihnen wurde hochgezogen.
Jetzt gab es kein Zurück. Dicht zusammengedrängt gingen sie dem Turm entgegen. Das Holzmännchen wartete. Es stand in einer hohen Türnische, in deren Schutz sich eine breite, mit Eisenbeschlägen gezierte Flügeltür aus Holz befand. Einer der Flügel stand offen. Das Holzmännchen trat hinein und war verschwunden. Wil blickte an der massigen steinernen Mauer des Turmes empor, dann griff er unter seinen Kittel und zog den Beutel mit den Elfensteinen heraus. Zusammen mit den anderen trat er durch die Tür in schwarze Finsternis.
Einen Augenblick rührte sich keiner. Sie standen gleich jenseits der Schwelle und blinzelten blind in die Düsternis. Dann schwang die Tür hinter ihnen plötzlich zu, und Schlösser schnappten ein. In einem Glaszylinder, der von der Decke herabhing, flammte Licht auf, das einen weichen weißen Schein verbreitete; es war keine Öllampe, und es war keine Pechfackel, es war etwas, das flammenlos brannte. Rundherum standen die Holzmännchen, und ihre krummen, knorrigen Schatten tanzten im Licht an den steinernen Mauern.
Aus der Finsternis hinter ihnen tauchte eine Frau auf, ganz in schwarze Gewänder gekleidet, die mit langen flatternden Bändern aus scharlachrotem Nachtschatten geschmückt waren.
»Mallenroh«, flüsterte Hebel, und Wil Ohmsford spürte, wie die Luft um ihn herum zu Eis wurde.