11 ›Zum Neunergespann‹

Ein breitrandiger Strohhut warf seinen Schatten auf Siuans Gesicht, als sie sich von Logain unter der brennenden Sonne des Spätnachmittags durch das Scheilientor nach Lugard hineinführen ließ. Die hohe, graue Außenmauer der Stadtbefestigung befand sich in recht schlechtem Zustand. An zwei verschiedenen Stellen, die sie von hier aus einsehen konnte, hatten Einstürze die Mauer auf nicht viel mehr als einen hohen Zaun reduziert. Min und Leane ritten gleich hinter ihr. Beide waren müde von dem strammen Tempo, zu dem sie der Mann in den Wochen seit Korequellen ständig angetrieben hatte. Er wollte die Führung ihrer Gruppe behaupten, und dazu brauchte es nicht viel. Wenn er den Zeitpunkt ihres Aufbruchs am Morgen bestimmte oder Zeitpunkt und Ort ihres Nachtlagers, wenn er ihr Geld verwaltete, und selbst wenn er von ihnen verlangte, daß sie nicht nur das Essen kochten, sondern es ihm auch noch servierten, dann focht sie das keineswegs an. Alles in allem tat er ihr sogar leid. Er hatte keine Ahnung, was sie in bezug auf ihn plante. Ein großer Fisch als Köder für einen noch größeren, dachte sie grimmig.

Dem Namen nach war Lugard die Hauptstadt von Murandy und der Sitz König Rödrans, doch die Lords in Murandy leisteten wohl ihren Treueeid, zahlten dann aber einfach keine Steuern und taten auch sonst kaum etwas von dem, was Rödran befahl.

Die einfachen Menschen machten es ihnen natürlich nach. Murandy war nur noch dem Namen nach ein Staat. Das Volk wurde kaum durch die vordergründige Anbindung an König oder Königin zusammengehalten. Der Thron wechselte sowieso häufig den Besitzer. Nur die Angst, von Andor oder Illian geschluckt zu werden, wirkte außerdem noch als verbindendes Element.

Kreuz und quer durch die Stadt verliefen weitere Mauern, meist allerdings in noch schlechterem Zustand als die große Stadtmauer. Lugard war im Laufe der Jahrhunderte ganz unregelmäßig und planlos gewachsen und war mehrfach durch sich befehdende Adelsparteien gespalten worden. Es war eine schmutzige Stadt. Viele der breiten Straßen waren ungepflastert und staubig. Die Männer trugen meist hohe Hüte und die Frauen Schürzen über Röcken, die ihre Knöchel zeigten. Sie mußten sich zwischen schwerfällig dahinrumpelnden Wagenzügen hindurchzwängen. In den tiefen Furchen spielten Kinder. Der Handel ernährte Lugard, Handel von Illian und Ebou Dar herauf, von Ghealdan im Westen und von Andor im Norden. Überall in der Stadt sah man große kahle Flächen, auf denen die Planwagen Rad an Rad abgestellt waren. Bei vielen zeichnete sich unter den heruntergelassenen Segeltuchplanen eine volle Ladung ab, während andere leer waren und auf Ladung warteten. An den Hauptstraßen waren ungezählte Schenken zu finden, daneben Pferdeställe und Koppeln. Ihre Anzahl übertraf beinahe die der grauen Steinhäuser und Läden, die alle mit glasierten Ziegeln in Rot oder Blau oder Violett oder Grün gedeckt waren. Staub und Lärm erfüllten die Luft, das Hämmern aus den Schmieden, das Rumpeln der Wagen, das Fluchen der Fahrer oder das schallende Gelächter aus den Schenken. Die Sonne brannte auf ihrem Weg zum Horizont auf Lugard hernieder, und die Luft vermittelte ein Gefühl, als werde es nie mehr regnen.

Als Logain endlich in einen Stallhof einbog und hinter einer Schenke mit grünem Dach und dem Namen ›Zum Neunergespann‹ abstieg, kletterte Siuan dankbar von Belas Rücken und tätschelte der zerzausten Stute ein wenig ängstlich die Nase, da sie deren Gebiß immer noch fürchtete. Ihrer Meinung nach war es einfach keine Art, Reisen auf dem Rücken eines Tieres zurückzulegen. Ein Boot fuhr in die Richtung, in die man es steuerte, aber ein Pferd könnte ja auf die Idee kommen, seiner eigenen Wege zu gehen. Boote bissen auch nicht. Sicher, Bela hatte das bislang auch nicht getan, aber sie war fähig dazu. Wenigstens waren diese furchtbaren Tage vorüber, an denen ihr Kreuz derart schmerzte, daß sie abends im Lager nur noch steif umherhumpeln und auch noch sicher sein konnte, daß Min und Leane hinter ihrem Rücken über sie grinsten. Nach einem vollen Tag im Sattel fühlte sie sich immer noch, als habe man sie gründlich verprügelt, aber jetzt schaffte sie es, ihre Gefühle wenigstens zu verbergen.

Sobald Logain anfing, mit dem Stallmeister zu verhandeln, einem schlacksigen, alten Burschen mit unzähligen Sommersprossen, einer Lederweste und ansonsten nacktem Oberkörper, schob sich Siuan dicht an Leane heran. »Wenn Ihr eure Verführungskünste üben wollt«, sagte sie leise, »dann übt die nächste Stunde über mit Dalyn.« Leane warf ihr einen zweifelnden Blick zu. Sie hatte in einigen Dörfern seit Korequellen ihr Lächeln und verheißungsvolle Blicke an Dorfbewohnern ausprobiert, doch Logain hatte von ihr kaum einmal einen direkten Blick abbekommen. Dann seufzte sie und nickte. Sie atmete tief durch und glitt in anmutigem, herausforderndem Gang vorwärts, ihren stolzen Grauen am Zügel, wobei sie Logain bereits anlächelte. Siuan war nicht klar, wie sie das anstellte. Es war, als seien ihre Knochen plötzlich nicht mehr so steif wie vorher.

Anschließend trat sie nahe an Min heran und sprach genauso leise mit ihr: »In dem Moment, wenn Dalyn mit dem Stallmeister fertig ist, sagt Ihr ihm, Ihr ginget mit zu mir hinein, und eilt los. Haltet Euch von ihm und Amaena fern, bis ich zurück bin.« Dem aus der Schenke dringenden Lärm nach war die Menge drinnen groß genug für eine ganze Armee. Ganz sicher also groß genug, um die Abwesenheit einer einzelnen Frau zu verbergen. Mins Miene nahm wieder einmal einen störrischen Ausdruck an, und sie öffnete den Mund, höchstwahrscheinlich, um nach dem Grund zu fragen, doch Siuan kam ihr zuvor: »Tut nur einfach, was ich Euch sage, Serenla. Oder ich werde Euch nicht nur sein Essen servieren lassen, sondern auch noch seine Stiefel putzen.« Der störrische Blick blieb, aber Min nickte mürrisch.

Siuan drückte Belas Zügel der anderen in die Hand, eilte aus dem Hof und ging die Straße hinunter. Sie hoffte, sie habe die richtige Richtung eingeschlagen. Sie wollte ja nicht die gesamte Stadt absuchen, jedenfalls nicht bei dieser Hitze und dem ewigen Staub.

Schwere Wagen mit Sechser-, Achter- oder sogar Zehnergespannen nahmen fast die ganze Straßenbreite ein. Die Fahrer ließen ihre langen Peitschen knallen und fluchten zu gleichen Teilen über die Pferde und über die Leute, die zwischen den Wagen hindurchhasteten. Grobgekleidete Männer mit den typischen langen Mänteln der Wagenlenker drängten sich mit durch die Menge und machten manchmal vorbeigehenden Frauen lachend zweideutige Angebote. Die Frauen mit ihren bunten Schürzen und leuchtenden Kopftüchern blickten stur geradeaus, als hörten sie nichts. Andere Frauen, die keine Schürzen trugen und deren Haar ihnen offen auf die Schultern hing —ihre Röcke so skandalös kurz, daß sie manchmal einen Fuß oder mehr über dem Boden endeten —, schrien gelegentlich noch ordinärere Bemerkungen zurück.

Siuan fuhr zusammen, als ihr bewußt wurde, daß einige Bemerkungen dieser Männer an ihre Adresse gerichtet waren. Sie wurde nicht wütend deshalb, denn irgendwie schien es ihr nicht, daß sie dadurch getroffen werden könne, nur überrascht war sie. Sie hatte sich noch immer nicht auf die Änderungen in bezug auf die eigene Person eingestellt. Daß Männer sich zu ihr hingezogen fühlten... ? Ihr Spiegelbild in dem schmutzigen Fenster einer Schneiderei fiel ihr auf: das etwas verschwommene Abbild eines Mädchens mit blasser Haut und einem Strohhut auf dem Kopf. Sie war jung. Soweit sie feststellen konnte, erschien sie nicht nur äußerlich jung, nein, sie war es. Nicht viel älter als Min. Wie es ihr von der Warte all jener Jahre aus erschien, die sie bereits erlebt hatte, konnte man sie wirklich als Mädchen bezeichnen.

Wenigstens ein Gutes hatte diese Dämpfung also, sagte sie sich. Sie hatte Frauen kennengelernt, die jeden Preis dafür gezahlt hätten, um wieder fünfzehn oder zwanzig Jahre jünger zu sein. Denen wäre selbst der Preis recht gewesen, den sie hatte zahlen müssen. Sie ertappte sich öfter dabei, wie sie solche Vorteile im Geist auflistete und sich selbst davon zu überzeugen versuchte, daß es sich gelohnt hatte. Sie war nun nicht mehr an die Drei Eide gebunden und konnte lügen, wann es ihr paßte. Und ihr eigener Vater hätte sie nun nicht mehr erkannt. Sie sah nicht so aus wie einst als junge Frau. Die Veränderungen, die mit wachsender Reife gekommen waren, waren immer noch zu sehen, aber durch die sanften Züge der Jugend abgemildert. Wenn sie kalt und objektiv urteilte, dann war sie jetzt etwas hübscher als zu ihrer Mädchenzeit, und das größte Kompliment, das sie damals gehört hatte, war, sie sei hübsch. Häufiger allerdings hatte man sie lediglich als apart bezeichnet. Irgendwie konnte sie keine echte Verbindung von diesem Gesicht zu ihr, zu Siuan Sanche, herstellen. Tief im Innern war sie dieselbe und in ihrem Verstand ruhte nach wie vor alles Wissen. Nur dort, in ihrem Kopf, war alles gleich geblieben.

Einige der Schenken und Tavernen in Lugard trugen Namen wie ›Zum Schmiedehammer‹, oder ›Zum Tanzbär‹, oder ›Zum silbernen Schwein‹. Manchmal waren die Schilder dazu genauso schreiend auffällig wie die Namen selbst. Andere führten sogar Namen, die man nicht hätte genehmigen dürfen. Der ›anständigste‹ unter jenen war noch ›Der Kuß des Domanimädchens‹. Dazu gehörte die Abbildung einer Frau mit kupferfarbener Haut und Schmollmund, die bis zur Hüfte nackt war! Siuan fragte sich, wie Leane das aufnehmen würde, aber so, wie sich die Frau jetzt benahm, fühlte sie sich vielleicht noch davon angeregt.

Schließlich durchschritt sie von einer Seitenstraße aus, die genauso breit war wie die Hauptstraße, eine Öffnung in einer der halb eingestürzten Innenmauern und fand dort die Schenke, nach der sie gesucht hatte. Drei aus grobem Naturstein erbaute Stockwerke trugen ein Dach mit lila Ziegeln. Auf dem Schild über dem Eingang war eine unwahrscheinlich üppige Frau abgebildet, die nur ihr langes Haar trug und mehr oder weniger alles zeigte. Sie ritt ohne Sattel auf einem Pferd. Den Namen überging sie schnell, kaum daß sie ihn gelesen und wiedererkannt hatte.

Der Schankraum drinnen war blau vom Tabaksqualm und voll von ausgelassenen Männern, die tranken und wild lachten und versuchten, die Bedienungen ins Hinterteil zu kneifen. Die wichen aus, so gut es ging, und antworteten mit müdegeduldigem Lächeln. Über dem Lärm war die Musik kaum hörbar. Eine Zither und eine Flöte begleiteten den Gesang einer jungen Frau, die auf einem Tisch ganz am Ende des langen Raums tanzte. Gelegentlich ließ sie dabei den Rock so hoch wirbeln, daß die ganze Länge ihrer nackten Beine sichtbar wurde. Was Siuan vom Text ihres Liedes verstehen konnte, ließ sie wünschen, dem Mädchen den Mund mit Seife auszuwaschen. Warum sollte eine Frau unbekleidet herumlaufen? Warum sollte eine Frau einem Haufen betrunkener Kerle darüber noch vorsingen? Sie hatte sich noch nie in einer solchen Umgebung befunden. So beschloß sie, den Besuch hier so kurz wie möglich zu gestalten.

Die Eigentümerin der Schenke war unschwer zu erkennen: eine große, schwere Frau in einem roten Seidenkleid, das teilweise zu glühen schien, dazu kunstvoll gedrehte und gefärbte Locken — die Natur hatte diesen Rotton niemals hervorgebracht und bestimmt auch nicht in Verbindung mit solch dunklen Augen —, doch ihr Kinn stand hervor, und die Mundpartie war ausgesprochen hart. Sie rief den Bedienungen immer wieder Anweisungen zu, und dazwischen blieb sie an diesem oder jenem Tisch stehen, sprach hier ein paar Worte oder klatschte einem Gast auf die Schultern oder lachte mit ihnen.

Siuan bewegte sich dagegen steif und bemühte sich, die abschätzenden Blicke der Männer zu ignorieren, während sie sich der Frau mit den hochroten Haaren näherte. »Frau Tharne?« Sie mußte den Namen dreimal wiederholen, und jedesmal lauter, bis die Wirtin sie endlich anblickte. »Frau Tharne, ich brauche eine Anstellung als Sängerin. Ich kann... «

»Tatsächlich, könnt Ihr das?« Die massige Frau lachte. »Tja, ich habe wohl eine Sängerin, aber ich kann durchaus noch eine gebrauchen, um ihr eine Pause zu gönnen. Laßt mich mal Eure Beine sehen.«

»Ich kann das ›Lied der Drei Fische‹ singen«, sagte Siuan laut. Das mußte doch wohl die richtige Frau sein, oder? Sicher hatten keine zwei Frauen in der gleichen Stadt Haare wie diese und trugen den richtigen Namen in der richtigen Schenke?

Frau Tharne lachte noch schallender und klatschte einem der Männer am nächsten Tisch so auf die Schulter, daß es ihn beinahe von der Sitzbank warf. »Das wird hier ziemlich selten gewünscht, eh, Pel?« Pel, der große Zahnlücken aufwies und eine Kutscherpeitsche um die Schulter gewickelt hatte, gackerte mit ihr um die Wette.

»Und ich kann auch noch ›Blauer Morgenhimmel‹.«

Die Frau wurde richtiggehend durchgeschüttelt, und sie mußte sich die Tränen aus den Augen wischen, so sehr lachte sie. »Tatsächlich? Oh, ich bin sicher, das wird den Burschen gefallen. Jetzt laß mich deine Beine sehen. Deine Beine, Mädchen, sonst kannst du gleich wieder gehen!«

Siuan zögerte, aber Frau Tharne blickte sie lediglich erwartungsvoll an. Genau wie ein ständig wachsende Zahl von Männern. Das mußte einfach die richtige Frau sein. Langsam zog sie ihren Rock bis an die Knie hoch. Die große Frau gestikulierte ungeduldig. So schloß Siuan die Augen und raffte ihrem Rock weiter und weiter. Sie spürte, wie ihr Gesicht immer dunkler anlief.

»Auch noch verschämt«, gluckste Frau Tharne amüsiert. »Aber falls diese Lieder alles sind, was du singen kannst, mußt du eben viel Bein zeigen, um die Männer zum Toben zu bringen. Na ja, wenn diese Wollstrümpfe weg sind, kann man vielleicht mehr sagen, eh, Pel? Also komm mal mit nach hinten. Vielleicht hast du ja eine gute Stimme, aber hier drinnen kann ich sie bei diesem Lärm nichts hören. Los, Mädchen. Beweg deinen Arsch!«

Siuan riß die Augen auf und wollte sie zornig anfunkeln, doch die große Frau schritt bereits zur Hintertür des Schankraums. Siuan ließ den Rock fallen und folgte ihr, steif wie eine Eisenstange, wobei sie die grinsenden Männer zu ignorieren versuchte, deren lüsterne Bemerkungen ihr bis hinaus folgten. Ihre Miene war steinern, doch innerlich war sie aufgewühlt und schwankte zwischen Sorge und Zorn.

Bevor sie zur Amyrlin erhoben worden war, hatte sie bei den Blauen das Agentennetz der Augen-und-Ohren geleitet und einige von ihnen, wie auch später noch, als ihre ganz persönlichen Spitzel eingesetzt. Sie mochte zwar nicht mehr die Amyrlin sein und nicht einmal mehr eine Aes Sedai, doch diese Agenten kannte sie alle noch recht gut.

Duranda Tharne hatte bereits für die Blauen gearbeitet, als sie damals das Netz übernahm, und sie hatte immer pünktlich und präzise berichtet. Augen-und-Ohren konnte man nicht überall finden, und ihre Zuverlässigkeit schwankte oft. Es hatte eigentlich zwischen Tar Valon und Lugard nur eine einzige wirklich zuverlässige Agentin gegeben — in Vier Könige im Lande Andor —, aber die war verschwunden. Gerade hier in Lugard konnte man durch die Wagenzüge der Kaufleute eine Unmenge an Informationen erhalten, seien es nun wahre Berichte oder auch nur Gerüchte. Bestimmt waren auch die Augen-und-Ohren anderer Ajahs hier am Werk, das sollte sie sich immer wieder ins Gedächtnis zurückrufen. Vorsicht bringt das Boot sicher zum Hafen, dachte sie unwillkürlich.

Die Frau entsprach genau der Beschreibung von Duranda Tharne, und sicherlich trug keine andere Schenke einen so abscheulichen Namen. Doch warum hatte sie so reagiert, als sich Siuan ihr gegenüber als Agentin der Blauen identifiziert hatte? Sie mußte das Risiko eingehen. Min und Leane wurden langsam genauso ungeduldig wie Logain. Vorsicht brachte wohl das Boot sicher zum Hafen, aber manchmal brachte einem ein wenig Kühnheit eine volle Ladung ein. Im schlimmsten Fall mußte sie eben der Frau irgend etwas über den Schädel schlagen und durch die Hintertür fliehen. Zweifelnd beäugte sie die Größe und Körperfülle der Frau und auch die kräftigen Arme. Hoffentlich war sie dazu imstande.

Eine einfache Holztür im Korridor zur Küche führte in ein spärlich eingerichtetes Zimmer. Ein Schreibtisch und ein einzelner Stuhl standen auf einem blauen Läufer, an einer Wand hing ein großer Spiegel und überraschenderweise an einer anderen ein Bücherbrett mit einigen Büchern. Sobald sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte und der Lärm aus dem Schankraum nur noch gedämpft zu ihnen drang, fuhr die mächtige Frau mit auf die breiten Hüften gestützten Fäusten Siuan heftig an: »Also, was ist? Was wollt Ihr von mir? Nennt mir ja keinen Namen; ich will ihn nicht wissen, ob es nun Euer richtiger ist oder nicht!«

Siuan verlor ein wenig von ihrer Anspannung. Der Zorn jedoch blieb. »Ihr hattet kein Recht, mich dort draußen so zu behandeln! Was habt Ihr euch dabei gedacht, mich zu zwingen... «

»Ich hatte jedes Recht dazu«, fauchte Frau Tharne, »und es war notwendig! Wenn Ihr bei Öffnung oder zu der Zeit gekommen wärt, wenn ich schließe, wie es normal wäre, hätte ich Euch schnell hereingeholt, ohne daß es jemand aufgefallen wäre. Ist Euch nicht klar, daß einige der Männer dort draußen Fragen gestellt hätten, wenn ich Euch wie eine lange verschollene Freundin nach hinten geführt hätte? Ich kann es mir nicht leisten, auf irgendeine Weise aufzufallen. Ihr habt Glück gehabt, daß ich Euch nicht wirklich an Susus Stelle für ein oder zwei Lieder auf den Tisch geholt habe! Und achtet gefälligst auf Eure Manieren, wenn Ihr mit mir sprecht!« Sie hob drohend eine breite, schwielige Hand. »Ich habe verheiratete Töchter, die älter sind als Ihr, und wenn ich sie besuche, benehmen sie sich anständig und korrekt. Wenn Ihr bei mir die Frau Schnippisch spielen wollt, dann werdet Ihr einiges lernen müssen. Niemand dort draußen wird Euch hören, wenn Ihr jault, und wenn, dann würden sie trotzdem nicht eingreifen.« Mit einem scharfen Nicken, als sei damit alles Notwendige gesagt, stemmte sie wieder die Fäuste in die Hüften. »Also, was wollt Ihr?«

Mehrmals hatte Siuan in die Gardinenpredigt eingreifen wollen, doch die Frau überrollte sie einfach wie eine Flutwelle. An so etwas war sie nicht gewöhnt. Als Frau Tharne ausgesprochen hatte, bebte sie vor Zorn. Beide Hände hatte sie so in ihren Rock verkrampft, daß die Knöchel vor Anstrengung weiß waren. Sie bemühte sich, so sehr sie nur konnte, an sich zu halten und nicht selbst loszulegen. Sie nimmt ja von mir an, ich sei lediglich eine andere Agentin, sagte sie sich entschlossen. Nicht mehr die Amyrlin, sondern nur eine andere Agentin. Außerdem hegte sie den Verdacht, die Frau könne wirklich ihre Drohung wahrmachen. Auch das war ihr eine vollkommen neue Erfahrung, daß sie sich vor jemandem in acht nehmen mußte, weil die größer und stärker war.

»Man gab mir eine Nachricht für eine Versammlung derjenigen mit, denen wir dienen.« Sie hoffte, Frau Tharne werde die sichtliche Anspannung in ihrem Tonfall als Ängstlichkeit oder Demut deuten, nachdem sie so von ihr heruntergeputzt worden war. Die Frau war ihr vielleicht eher behilflich, wenn sie glaubte, Siuan ordentlich eingeschüchtert zu haben. »Sie befanden sich aber nicht dort, wo ich sie antreffen sollte. Ich kann nur hoffen, daß Ihr etwas wißt, was mir hilft, sie zu finden.«

Frau Tharne verschränkte die Arme unter einem mächtigen Busen und musterte sie. »Ihr wißt also doch, Euch zu beherrschen, wenn es besser ist, eh? Gut. Was ist in der Burg eigentlich geschehen? Und versucht gar nicht erst, zu verleugnen, daß Ihr von dort kommt, mein feines, stolzes Frauenzimmer. Euch steht das Wort Kurier aufs Gesicht geschrieben, und dieses hochnäsige Getue habt Ihr nicht in einem Dorf gelernt.«

Siuan holte tief Luft, bevor sie antwortete: »Man hat Siuan Sanche einer Dämpfung unterzogen.« Sie war stolz darauf, daß ihre Stimme nicht bebte, als sie das sagte. »Elaida a'Roihan ist die neue Amyrlin.« Das klang nun allerdings doch ein wenig beißend.

Auf Frau Tharnes Gesicht zeigte sich keine Reaktion. »Nun ja, das erklärt einige der Befehle, die ich erhalten habe. Ein paar jedenfalls. Eine Dämpfung also, ja? Ich hatte geglaubt, sie werde für immer und ewig Amyrlin bleiben. Ich habe sie einmal vor Jahren in Caemlyn gesehen. Aus der Entfernung. Sie wirkte, als verspeiste sie Lederriemen zum Frühstück.« Diese unmöglich roten Locken schwangen hin und her, als sie den Kopf schüttelte. »Na ja, das ist nun vorbei. Die Ajah bekämpfen sich jetzt also gegenseitig, oder? Nur so läßt sich das alles erklären —meine Befehle und die Dämpfung dieses alten Geiers. Die Burg ist gespalten, und die Blauen laufen davon.«

Siuan knirschte mit den Zähnen. Sie versuchte mit aller Gewalt, sich einzureden, daß diese Frau den Blauen Ajah gegenüber loyal sei, wenn das auch nicht ihr selbst galt, aber es half nicht. Alter Geier? Sie ist alt genug, um meine Mutter zu sein. Aber wenn sie das wäre, würde ich ins Wasser gehen. Mit Mühe brachte sie es fertig, demütig zu klingen: »Meine Botschaft ist wichtig. Ich muß mich so schnell wie möglich auf den Weg machen. Könnt Ihr mir helfen?«

»Wichtig, ja? Also, das möchte ich ja bezweifeln. Das Dumme ist bloß, daß ich Euch wohl etwas sagen kann, aber die Bedeutung müßt Ihr selber herausfinden. Wollt Ihr es hören?« Die Frau wollte ihr die Sache nicht einfacher machen.

»Ja, bitte!«

»Sallie Daera. Ich weiß nicht, wer sie ist oder war, aber man befahl mir, jeder Blauen, die herkam und verloren wirkte, wenn man so sagen will, diesen Namen zu nennen. Ihr seid vielleicht keine der Schwestern, aber Ihr tragt die Nase hoch genug dafür, also sollt Ihr es wissen. Sallie Daera. Macht daraus, was Ihr wollt.«

Siuan unterdrückte einen Schauer der Erregung und bemühte sich, enttäuscht zu wirken. »Ich habe auch noch nie von ihr gehört. Ich muß wohl einfach weitersuchen.«

»Wenn Ihr sie findet, sagt Aeldene Sedai, daß ich weiterhin loyal bleibe, gleich, was geschieht. Ich habe so lange schon für die Blauen gearbeitet, daß ich gar nicht wüßte, was ich sonst anfangen sollte.«

»Das richte ich ihr aus«, sagte Siuan. Sie hatte nicht gewußt, daß Aeldene sie ersetzt hatte und nun die Augen-und-Ohren der Blauen leitete. Die Amyrlin gehörte ja unabhängig von ihrer ursprünglichen Ajah keiner der Parteien mehr an. »Ich schätze, Ihr braucht einen Grund, warum Ihr mich nicht einstellt. Ich kann wirklich nicht singen. Das sollte doch reichen.«

»Als ob das für diese Kerle draußen eine Rolle spielte.« Die große Frau zog eine Augenbraue hoch und grinste auf eine Weise, die Siuan gar nicht gefiel. »Ich werde mir etwas einfallen lassen, mein Frauenzimmerchen. Und ich werde Euch einen Rat geben: Wenn Ihr nicht ein wenig von Eurem hohen Roß herunterkommt, wird Euch irgendwann eine Aes Sedai zurechtstutzen. Es überrascht mich, daß das noch nicht geschehen ist. Jetzt geht aber.

Raus hier.«

Fürchterliche Frau, grollte Siuan innerlich. Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe, würde ich sie zum Strafdienst verdonnern, bis sie nicht mehr kann! Die Frau glaubte, daß man ihr mehr Respekt entgegenbringen müsse, ja? »Danke für Eure Hilfe«, sagte sie kühl und vollführte einen Knicks, der jeder Hofdame Ehre gemacht hätte. »Ihr wart zu gnädig.«

Sie befand sich drei Schritte weit im Schankraum, als Frau Tharne hinter ihr erschien und laut lachend durch den Lärm schrie: »Eine schüchterne Maid, die da! Beine, die weiß und schlank genug sind, um Euch alle zum Lechzen zu bringen, und sie jammerte wie eine Jungfrau, als ich ihr sagte, sie müsse sie Euch auch zeigen! Setzte sich einfach auf den Fußboden und heulte! Und das bei den runden Hüften und...!«

Siuan stolperte, als eine Welle des Gelächters über sie hereinbrach, was aber die Stimme der Frau keineswegs zum Schweigen brachte. Mit puterrotem Gesicht brachte sie noch drei Schritte fertig, aber dann rannte sie fluchtartig aus dem Raum.

Auf der Straße blieb sie erst einmal stehen, um wieder zu Atem zu kommen. Ihr Herzschlag beruhigte sich langsam. Diese schreckliche alte Vettel! Ich sollte...! Es spielte keine Rolle, was sie tun sollte; diese widerliche Frau hatte ihr alles gesagt, was sie benötigte. Nicht Sallie Daera allerdings, denn das war überhaupt keine Frau. Nur eine Blaue konnte das wissen oder auch nur vermuten. Salidar. Der Geburtsort von Deane Aryman, der Blauen Schwester, die als Nachfolgerin von Bonwhin Amyrlin geworden war und die Burg vor dem Ruin gerettet hatte, auf den Bonwhin sie zugesteuert hatte. Salidar. Einer der letzten Orte, an denen man nach einer Aes Sedai suchen würde, außer vielleicht in Amadicia.

Zwei Männer in schneeweißen Umhängen und auf Hochglanz polierten Rüstungen ritten die Straße entlang auf sie zu. Nur zögernd ließen sie ihre Pferde zur Seite treten, um die Planwagen durchzulassen. Kinder des Lichts. Heutzutage tauchten sie überall auf. Sie neigte den Kopf und beobachtete die Weißmäntel mißtrauisch unter dem Rand ihres Hutes hervor. Erschreckt drückte sie sich an die blaugrüne Vorderfront der Schenke. Sie blickten sie kurz im Vorbeireiten an — harte Gesichter unter glänzenden, kegelförmigen Helmen — und verloren sich in der Menge.

Siuan biß sich auf die Unterlippe. Sie hatte wahrscheinlich ihre Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, weil sie vor ihnen zurückgeschreckt war. Und wenn sie ihr Gesicht gesehen hatten...? Aber das machte ja überhaupt nichts. Die Weißmäntel würden vielleicht eine Aes Sedai töten, wenn sie sie allein und hilflos antrafen, doch ihr Gesicht wies ja nicht mehr die typischen Züge einer Aes Sedai auf. Andererseits hatten sie gesehen, wie sie sich vor ihnen zu verstecken suchte. Hätte Duranda Tharne sie nicht so durcheinandergebracht, dann hätte sie auch nicht einen so törichten Fehler begangen. Sie erinnerte sich an Zeiten, wo eine solche Kleinigkeit wie Frau Tharnes Bemerkungen sie bestimmt nicht aus dem Tritt gebracht hätte. Damals hätte dieses übergroße, bunt schillernde Fischerweib nicht gewagt, auch nur ein Wort zu sagen. Wenn diesem Hausdrachen meine Manieren nicht passen, dann werde ich... Was sie nun aber tat, war, einfach mit dem weiterzumachen, was sie vorgehabt hatte, und Erleichterung darüber zu empfinden, von Frau Tharne nicht so verprügelt worden zu sein, daß sie in keinen Sattel mehr paßte. Manchmal war es schwierig, sich daran zu erinnern, daß die Tage vorüber waren, an denen sie sogar Könige und Königinnen herbeizitieren konnte.

Als sie die Straße entlangschritt, machte sie ein so böses Gesicht, daß sich einige der Wagenfahrer ihre Kommentare verbissen, die sie einer allein daherkommenden jungen Frau ansonsten zugeworfen hätten. Nur ein paar von ihnen konnten es nicht lassen.

Min saß auf einer Bank an der Wand des vollen Schankraums im Neunergespann und beobachtete einen Tisch, um den Männer herumstanden, manche mit eingerollten Peitschen, andere mit Schwertern an den Hüften, die unschwer erkennen ließen, daß es sich um die Leibwächter und Begleiter der Wagenzüge handelte. Sechs weitere Personen hockten Schulter an Schulter um den Tisch. Sie konnte gerade noch Logain und Leane erkennen, die an der gegenüberliegenden Seite saßen. Er machte eine mürrische Miene, während die anderen Männer verzückt jedem Wort der lächelnden Leane lauschten.

Die Luft war von Pfeifenrauch erfüllt und einem Geschnatter, in dem die Musik einer Flöte, eines Tambourins und der Gesang eines Mädchens unterging, das auf einem Tisch in der Mitte zwischen den beiden großen Kaminen tanzte. Ihr Lied handelte von einer Frau, die sechs Männer davon überzeugte, daß jeder von ihnen der einzige Mann in ihrem Leben sei. Min fand es interessant, auch wenn sie beim Zuhören einige Male rot wurde. Die Sängerin warf von Zeit zu Zeit eifersüchtige Blicke zu dem umlagerten Tisch hinüber. Oder genauer —sie warf sie Leane zu.

Die hochgewachsene Domanifrau hatte Logain bereits am Gängelband geführt, als sie den Schankraum betraten, und sie hatte weitere Männer wie Honig die Fliegen angelockt mit ihrem Hüftschwung und den verheißungsvoll glühenden Augen. Es hatte sogar schon fast eine Auseinandersetzung zwischen Logain und den Leibwächtern gegeben. Hände hatten nach den Schwertern gegriffen, und Messer waren gezogen worden. Der kräftige Wirt und zwei muskulöse Burschen mit Knüppeln waren herbeigestürzt. Doch Leane hatte das Feuer ebenso schnell gelöscht, wie sie es entfacht hatte: ein Lächeln hier, ein paar nette Worte dort, ein Tätscheln auf eine Wange... Selbst der Wirt war noch eine Weile bei ihnen stehengeblieben und hatte ständig wie ein Narr gegrinst, bis ihn seine Kundschaft weglockte. Und Leane glaubte, sie benötige Übung! Es war einfach nicht fair.

Wenn ich das nur bei einem bestimmten Mann fertigbringen würde, dann wäre ich hochzufrieden. Vielleicht bringt sie es mir bei — Licht, was denke ich da? Sie war sich immer selbst treu geblieben, und jeder andere konnte sie entweder so akzeptieren, oder eben nicht. Nun dachte sie daran, sich zu ändern, und das eines Mannes wegen. Es war schon schlimm genug, daß sie sich hinter einem Rock verstecken mußte, statt Mantel und Hose zu tragen, wie sie es früher immer gehalten hatte. In einem Kleid mit tiefem Ausschnitt würde er dich bestimmt bemerken. Du hast doch mehr vorzuzeigen als Leane, und sie... Hör auf damit!

»Wir müssen nach Süden«, sagte plötzlich Siuan an ihrer Seite, und Min fuhr gehörig zusammen. Sie hatte die andere nicht hereinkommen sehen. »Und zwar sofort.« Siuans blaue Augen glänzten. Offensichtlich hatte sie etwas in Erfahrung gebracht. Ob sie es ihr anvertrauen würde, stand auf einem anderen Blatt. Die Frau schien sich die meiste Zeit über immer noch für die Amyrlin zu halten.

»Wir können aber vor Sonnenuntergang keinen anderen Ort mit einer Schenke erreichen«, sagte Min. »Genausogut können wir uns hier für heute Zimmer suchen.« Es war so angenehm, wieder in einem Bett zu schlafen, statt unter Hecken und in Heustadeln, auch wenn sie ein Bett zwischendurch meist mit Siuan und Leane teilen mußte. Logain war ja gewillt, ihnen Einzelzimmer zu beschaffen, aber Siuan war selbst dann noch geizig, wenn Logain das Geld verwaltete.

Siuan sah sich um, aber jeder im Raum, der nicht gerade Leane anstarrte, lauschte der Sängerin. »Das ist nicht möglich. Ich... ich glaube, daß vielleicht ein paar Weißmäntel nach mir fragen könnten.«

Min pfiff leise durch die Zähne. »Das wird Dalyn nicht gerade gefallen.«

»Dann erzählt es ihm nicht.« Siuan schüttelte den Kopf, als sie die Versammlung um Leane bemerkte. »Sagt lediglich Amaena, daß wir gehen müssen. Er kommt schon nach. Hoffentlich kommen aber nicht all die anderen auch mit.«

Min grinste. Siuan behauptete zwar, es sei ihr gleich, daß Logain — Dalyn — die Führung übernommen hatte, und tat, als ob nichts sei, wenn sie wieder einmal vergeblich versuchte, ihn dazu zu bringen, ihr zu folgen; doch sie war immer noch entschlossen, ihn wieder unter Kontrolle zu bringen.

»Was ist eigentlich ein Neunergespann?« fragte Min im Aufstehen. Sie war zuvor kurz hinausgegangen, um vielleicht irgendwo eine Andeutung zu entdecken, aber das Schild über der Tür trug lediglich diesen Namen. »Ich habe Achtergespanne gesehen und Zehner, aber niemals eines mit neun Pferden.«

»In dieser Stadt«, sagte Siuan knapp, »ist es besser, keine Fragen zu stellen.« Jedoch begannen dabei ihre Wangen zu glühen, so daß Min glaubte, sie wisse durchaus Bescheid. »Geht und holt sie herbei. Wir haben einen langen Weg vor uns und dürfen keine Zeit verlieren. Und laßt die anderen nicht hören, was Ihr ihnen mitteilt.«

Min schnaubte leise. Solange Leane derart lächelte, würde keiner der Männer sie überhaupt bemerken. Sie hätte zu gern gewußt, wie Siuan die Aufmerksamkeit der Weißmäntel erregt hatte. Das war nun wirklich das Letzte, was sie brauchen konnten, und es sah Siuan überhaupt nicht ähnlich, Fehler zu begehen. Sie hätte auch zu gern gewußt, wie sie Rand dazu bringen könnte, sie so anzusehen, wie diese Männer Leane anstarren. Wenn sie schon die ganze Nacht durch reiten mußten, und sie fürchtete, es werde darauf hinauslaufen, dann würde ihr Leane vielleicht doch ein paar Tips geben.

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