Bemerkungen über Schwarze Löcher

Dr. Asmenion: Wenn Sie nun einen Stern haben, der größer ist als drei Solarmassen, und er stürzt zusammen, verwandelt er sich nicht einfach in einen Neutronenstern. Er macht so weiter. Er wird so dicht, dass die Fluchtgeschwindigkeit dreißig Millionen Zentimeter in der Sekunde überschreitet … nämlich …?

Frage: Äh. Die Lichtgeschwindigkeit?

Dr. Asmenion: Richtig, Galina. Das Licht kann also nicht hinausdringen. Der Stern ist schwarz. Deshalb wird er Schwarzes Loch genannt – aber wenn man nah genug herankommt, in die Ergosphäre, wie man das nennt, ist es nicht schwarz. Wahrscheinlich könnte man etwas sehen.

Frage: Wie sähe das aus?

Dr. Asmenion: Da bin ich völlig überfragt, Jer. Wenn jemals einer das erlebt, wird er, falls er kann, zurückkommen und es uns sagen. Aber wahrscheinlich kann er nicht. Man könnte vielleicht so nah herankommen, messen, zurückkehren – und kassieren, ich weiß nicht, na, auf jeden Fall eine Million. Wenn man in das Landefahrzeug steigen und die Hauptmasse des Schiffes rückwärts wegstoßen kann, um sie zu verlangsamen, könnte man sich genug zusätzliche Beschleunigung verschaffen, um zu entkommen. Aber nur schwer. Vielleicht, wenn alles genau passt. Aber wohin dann? Mit einem Landefahrzeug kann man nicht heimfliegen. Und anders herum geht es nicht, ein Landefahrzeug besitzt nicht genug Masse … Ich sehe, dass Bob nicht begeistert ist, also reden wir von Planetentypen und Staubwolken.

Ich erkundigte mich bei Shicky Bakin, ob er etwas von Klara gehört habe. Das war nicht der Fall.

»Fliegen Sie wieder hinaus, Bob«, drängte er mich, nachdem wir uns lange unterhalten hatten. »Das ist die einzige Möglichkeit.«

»Ja, ja.« Ich wollte nicht streiten; er hatte eindeutig Recht. Vielleicht würde ich es tun … »Ich bin ungern ein Feigling, Shicky«, sagte ich, »aber es lässt sich nicht ändern. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich dazu überwinden soll, noch einmal in ein Schiff zu steigen. Ich habe nicht den Mut, mich hundert Tage lang der Angst vor dem Tod auszusetzen.«

Er lachte leise und hüpfte von der Kommode, um mir die Schulter zu tätscheln.

»So viel Mut brauchen Sie gar nicht«, sagte er und flatterte auf die Kommode zurück. »Sie brauchen Mut nur für einen Tag: um in das Schiff zu steigen und loszufliegen. Dann brauchen Sie keinen Mut mehr, weil Sie keine Wahl mehr haben.«

»Vielleicht rede ich noch einmal mit Dane.«

»Er ist unterwegs«, antwortete Shicky erstaunt.

»Seit wann?«

»Ungefähr zu der Zeit, als Sie gestartet sind.«

»Möchte wissen, ob er etwas gefunden hat.«

Shicky flatterte zum Piezophon und gab eine Anfrage ein. Auf dem Schirm tauchte die Liste auf.

»Start 88-173«, las er ab. »Prämie $ 150 000. Gar nicht so viel, wie?«

»Ich dachte, er will etwas Größeres.«

»Tja, das hat er nicht bekommen«, meinte Shicky. »Hier steht, dass er gestern Abend zurückgekommen ist.«


Ich las die Briefe durch, die ich an Klara geschrieben hatte, dann zerriss ich sie. Stattdessen schrieb ich eine schlichte, kurze Mitteilung, in der ich mich entschuldigte und ihr sagte, dass ich sie liebte. Ich ging hinunter, um die Nachricht zur Venus funken zu lassen. Aber Klara war nicht dort. Es stellte sich heraus, dass sie auf ein anderes Schiff umgestiegen sein musste, das sich mit ihrem Schiff getroffen hatte. Ich bekam aber auch von dort keine Antwort.

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