Das Telefon klingelte in Wans Schiff. Nun ja, es war kein richtiges Telefon, und es klingelte auch nicht. Es gab ein Signal, das anzeigte, dass jemand über ÜLG-Funk eine Nachricht an das Schiff sendete. »Aus!«, schrie Wan und wachte ungnädig aus seinem Schlaf auf. »Ich will mit niemandem reden!« Als er aber etwas wacher wurde, schaute er nicht mehr wütend, sondern verwirrt drein. »Es ist ausgeschaltet worden«, sagte er und blickte erstaunt auf das ÜLG-Funkgerät. Dann durchlief sein Gesichtsausdruck das ganze Spektrum der Gefühle bis zur Furcht.

Ich glaube, was Wan mir weniger verhasst machte, war das Geschwür der Angst, das ständig an ihm fraß. Weiß der Himmel, er war ein brutaler Kerl. Er war übellaunig. Er war ein Dieb. Er kümmerte sich um nichts außer um sich selbst. Das heißt aber lediglich, dass er so war, wie wir alle einmal waren; nur dass wir durch Eltern, Spielkameraden, Schule und Polizei aus diesem Zustand heraussozialisiert wurden. Niemand hatte jemals Wan sozialisiert, und so war er immer noch ein Kind. »Ich will mit niemand reden!«, brüllte er und weckte Klara auf.

Ich kann Klara sehen, wie sie damals war, da ich jetzt so viel erkennen kann, was verborgen war. Sie war müde, sie war gereizt und hatte von Wan mehr ertragen müssen, als man es einem Menschen zumuten kann. »Wird dir nichts anderes übrig bleiben, als zu antworten«, meinte sie. Wan warf ihr einen Blick zu, als ob sie den Verstand verloren hätte.

»Antworten? Das werde ich auf keinen Fall tun! Das ist höchstens irgendein übereifriger Bürohengst, der sich beschwert, dass ich die pingeligen Vorschriften nicht eingehalten habe …«

»Der sich beschwert, dass du das Schiff geklaut hast«, verbesserte sie ihn sanft und ging zum ÜLG-Funk hinüber. »Wie lautet deine Antwort?«, fragte sie.

»Sei nicht albern!«, schrie er sie an. »Warte! Stopp! Was machst du denn?«

»Ist das der Schalter?«, fragte sie. Sein Aufschrei war Antwort genug. Er sprang durch die winzige Kabine. Aber Klara war größer und stärker als er. Sie wehrte ihn ab. Das Zirpen des Signals hörte auf. Dann ging das goldene Licht aus. Wan entspannte sich plötzlich und lachte laut auf.

»Haha! Was bist du nur für ein Idiot! Ist gar keiner da!«, rief er.

Aber er irrte sich. Einen Augenblick lang kam ein Zischen aus dem Lautsprecher, dann verständliche Worte – zumindest beinahe verständliche. Eine schrille Stimme mit merkwürdiger Betonung war zu vernehmen:

»Iss fill euss niss ssaden.«

Klara musste ziemlich lange nachdenken. War es ein Fremder mit einem schrecklichen Sprachfehler, der sagen wollte: »Ich will euch nicht schaden?« Und warum würde er das sagen? Die Versicherung, nicht in Gefahr zu sein, zu einem Zeitpunkt, da man keinen Grund zu dieser Annahme hat, ist keineswegs beruhigend.

Wan schaute finster vor sich hin. »Was ist es?«, rief er schrill und fing an zu schwitzen. »Wer ist da? Was willst du?«

Es kam keine Antwort. Der Grund dafür war, dass der Kapitän sein gesamtes Vokabular aufgebraucht hatte und beschäftigt war, die nächste Mitteilung einzuüben. Für Klara und Wan allerdings hatte das Schweigen mehr Bedeutung als die Worte. »Der Schirm!«, rief Wan. »Blödes Weib, setz den Schirm ein, um rauszufinden, was das ist!«

Klara brauchte eine Weile, um die Armaturen zu bedienen. Sie hatte erst auf dieser Fahrt angefangen zu lernen, wie man mit dem Hitschi-Bildschirm umging, da zu ihrer Zeit niemand gewusst hatte, wie man das machte. Es zeichnete sich deutlich ein Schiff ab, ein großes. Das größte, das Klara je gesehen hatte, sehr viel größer als einer der Fünfer, die von Gateway aus gestartet waren. »Was … was … was …«, wimmerte Wan vor sich hin. Erst beim vierten Mal gelang es ihm herauszubringen: »Was ist das?«

Klara versuchte nicht, ihm zu antworten. Sie wusste es nicht. Sie hatte allerdings ihre Befürchtungen. Sie befürchtete, dass dies der Augenblick war, den jeder Gateway-Prospektor herbeigesehnt und vor dem er Angst gehabt hatte. Als der Kapitän mit seiner Einstudierung fertig war und seine nächste Mitteilung machte, war sie sicher.

»Iss ko-o-me an Bo-o-rd.«

An Bord kommen! Es war nicht unmöglich, dass ein Schiff an einem anderen bei voller Fahrt andockte, wie Klara wusste. Es war schon praktiziert worden. Aber kein Erdpilot hatte viel Erfahrung, ein solches Manöver auszuführen.

»Lass ihn nicht rein!«, schrie Wan. »Renn weg! Versteck dich! Mach irgendwas!« Er sah Klara voll Entsetzen an und sprang dann auf die Konsole zu.

»Sei kein Idiot!«, brüllte sie und warf sich dazwischen, um ihn aufzuhalten. Klara war eine kräftige Frau, konnte ihn aber jetzt kaum bändigen. Wahnwitzige Angst machte ihn stark. Er schlug nach ihr, sodass sie zurücktaumelte. Dann stürzte er sich heulend vor Angst auf die Instrumente.

Trotz des Schreckens über diese unerwartete Begegnung blieb in Klara noch Raum für eine andere bohrende Furcht. Sie hatte über Hitschi-Schiffe gelernt, dass man nie, nie versuchen durfte, den Kurs zu ändern, nachdem er einmal eingegeben war. Eine neuere Erkenntnis hatte das zwar jetzt möglich gemacht, wie sie wusste. Aber sie wusste auch, dass es keine leichte Sache war, sondern sorgsame Berechnung und Planung erforderte. Und Wan war für keines von beiden in der nötigen Verfassung.

Und trotzdem – es war ganz egal. Das große haifischförmige Schiff kam näher.

Ohne es zu wollen, sah Klara bewundernd zu, wie der Pilot des anderen Schiffes Kursveränderung und Geschwindigkeitszunahme ohne Schwierigkeiten abstimmte und anglich. Es war ein technisch faszinierender Vorgang. Wan erstarrte zur Salzsäule an den Instrumenten. Mit offenem Mund schaute er zu. Als das andere Schiff sich riesig über ihnen auftürmte und nach unten aus dem Blickfeld der Sensoren entschwand und als von der Luke des Landefahrzeuges ein kratzendes Geräusch erklang, schrie er vor Furcht auf und hechtete in die Toilette. Klara war allein, als sich die Bodenluke zum Landefahrzeug öffnete und zurückklappte. So kam es, dass Gelle-Klara Moynlin das erste menschliche Wesen war, das einem Hitschi begegnete.

Er stieg aus der Luke, richtete sich auf und stand vor ihr. Nicht so groß wie sie. Etwas nach Salmiak riechend. Die Augen waren rund, da diese Form am besten geeignet ist für ein Organ, das sich in alle Richtungen drehen muss. Es waren aber keine menschlichen Augen. Die zentrale Pupille umgaben keine konzentrischen Pigmentringe. Es war auch keine Pupille, sondern ein dunkles Kreuz auf einer rosa Murmel, das ihr entgegenblickte. Das Becken war ausladend. Unter diesem – zwischen dem, was Schenkeln entsprochen hätte, wären die Beine nach menschlicher Art ausgebildet gewesen – hing eine Kapsel aus leuchtend blauem Metall. Wenn man den Hitschi mit irgendetwas vergleichen konnte, dann nur mit einem Kleinkind in Windeln, das gerade hineingemacht hatte.

Diese Vorstellung drang durch Klaras Schrecken und linderte ihn – einen kurzen Augenblick lang, aber nicht ganz. Als sich die Kreatur vorwärts schob, sprang sie zurück.

Der Hitschi folgte ihr, als sich etwas in der Luke bewegte und ein zweiter heraufkam. Aus den zögernden, angespannten Bewegungen schloss Klara, dass er beinahe so viel Angst wie sie hatte. Obwohl sie nicht erwartete, verstanden zu werden, es für sie aber andererseits unmöglich war, gar nichts zu sagen, rief Klara:

»Hallo.«

Die Kreatur betrachtete sie aufmerksam. Eine gespaltene Zunge leckte die glänzenden schwarzen Falten im Gesicht. Dann gab sie einen merkwürdigen, schnurrenden Ton von sich, als ob sie nachdächte. Schließlich sagte sie in etwas, das verständlichem Englisch zumindest nahe kam: »Iss pin Hissi. Iss fill euss niss ssaden.«

Mit Abscheu, aber auch mit Faszination schaute der Hitschi Klara an. Dann plapperte er lebhaft mit dem anderen, der begann, das Schiff zu untersuchen. Sie fanden Wan ohne weiteres. Ebenso mühelos transportierten sie Klara und Wan durch die Luke, über die Verbindungsleitern in das Hitschi-Schiff. Klara hörte, wie sich die Luken knarrend schlossen. Einen Augenblick später spürte sie den Ruck, der anzeigte, dass die Trennung von Wans Schiff erfolgt war.

Sie war Gefangene der Hitschi auf einem Hitschi-Schiff.


Sie taten ihr nichts. Falls sie es vorhatten, beeilten sie sich zumindest damit nicht. Sie waren zu fünft und alle sehr beschäftigt.

Klara hatte keine Ahnung, was sie taten, und offensichtlich war der mit dem begrenzten englischen Wortschatz viel zu sehr von seiner Arbeit beansprucht, um sich der zeitraubenden Aufgabe zu unterziehen, etwas zu erklären. Alles, was sie von Klara zu diesem Zeitpunkt wollten, war, dass sie ihnen aus dem Weg ging. Sie hatten kein Problem, ihr das klarzumachen. Ohne Förmlichkeit nahmen sie Klara am Arm, mit einem ledernen und schmerzhaften Griff, und schoben sie dorthin, wo sie sie haben wollten.

Wan machte ihnen überhaupt keine Schwierigkeiten. Er lag mit fest geschlossenen Augen zusammengerollt in einer Ecke. Als er entdeckte, dass Klara in seiner Nähe war, lugte er mit einem Auge herüber, stupste sie in den Rücken, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, und flüsterte: »Was meinst du, hat er wirklich nicht die Absicht, uns zu schaden?«

Sie zuckte mit den Achseln. Er wimmerte fast unhörbar und zog sich wieder in seine Embryostellung zurück. Mit Ekel sah sie, wie aus einem Mundwinkel Speichel floss. Er war fast in einem katatonischen Zustand.

Wenn ihr irgendjemand helfen konnte, dann bestimmt nicht Wan. Sie würde den Hitschi allein gegenübertreten müssen – was sie auch vorhaben mochten.

Aber die Vorgänge um sie herum waren faszinierend. So viel war ganz neu für Klara! Sie hatte die Jahrzehnte, in denen immer mehr Hitschi-Technologie entdeckt wurde, damit verbracht, mit beinahe Lichtgeschwindigkeit um den Kern des Schwarzen Lochs zu wirbeln. Ihre Bekanntschaft mit Hitschi-Schiffen beschränkte sich auf die uralten Modelle, die sie, ich und die anderen Prospektoren von Gateway aus benutzt hatten.

Das hier war schon etwas anderes! Es war viel größer als ein Fünfer. Es stellte auch Wans Privatjacht in der Ausstattung weit in den Schatten. Hier gab es nicht ein Instrumentenbord, hier waren es drei – natürlich wusste Klara nicht, dass zwei davon anderen Zwecken als der Steuerung des Schiffs dienten. Die beiden waren mit Instrumenten und Anzeigen ausgestattet, die sie nie zuvor gesehen hatte. Das Schiff verfügte nicht nur über das acht- bis zehnfache Kubikvolumen eines Fünfers, es war auch relativ weniger Raum für die Einrichtung vorgesehen. Man konnte sich darin ganz frei bewegen! Es wies die Standardausrüstung auf – das wurmförmige Ding, welches bei einer Fahrt mit Überlichtgeschwindigkeit aufglühte, die V-förmigen Sitze und so weiter. Aber es hatte auch blau schimmernde Kästen, die wimmerten, piepsten und deren Lichter aufflackerten, ferner eine Art von wurmförmigem Kristall, der – wie Wan ihr schreckensbleich erklärte –, zum Anbohren von Schwarzen Löchern diente.

Vor allem gab es auf dem Schiff Hitschi!

Hitschi! Diese halb mythischen, rätselhaften, beinahe göttlichen Hitschi! Kein menschliches Wesen hatte je einen gesehen, nicht einmal ein Bild. Und hier war Gene-Klara Moynlin von nicht weniger als fünf umgeben – knurrend und zischend und piepsend und merkwürdig riechend.

Außerdem sahen sie auch fremdartig aus. Sie waren kleiner als Menschen. Ihre weiten Becken verliehen ihnen den Gang eines Skeletts. Ihre Haut war so glatt wie Plastik und überwiegend dunkel mit vereinzelten golden glänzenden und scharlachroten Flecken und Schnörkeln, wie die Kriegsbemalung der Indianer. Sie waren nicht nur mager, sondern dürr. An diesen flinken, starken Gliedern und Fingern war nicht viel Fleisch. Obwohl ihre Gesichter wie aus glänzendem Plastik geformt schienen, waren sie elastisch genug, um einen Gesichtsausdruck zu erlauben … wenn auch Klara sich nicht sicher über dessen Bedeutung war.

Im Schritt eines jeden, Männlein und Weiblein, baumelte ein großes kegelförmiges Ding.

Zuerst dachte Klara, dass es zu ihren Körpern gehörte, aber als einer von ihnen an einen Ort verschwand, von dem sie annahm, dass es sich um eine Art Toilette handelte, fummelte er einen Augenblick lang herum und nahm den Kegel ab. War es so etwas wie ein Rucksack? Eine Handtasche? Ein Attachékoffer, in dem man Papiere, Bleistifte und die Butterbrote trug? Was es auch war, man konnte es, wenn man wollte, abnehmen. Wenn es angehängt war, erklärte es eines der großen Rätsel der Hitschi-Anatomie, nämlich, wie sie es auf diesen grauenvoll schmerzhaften V-förmigen Sitzen aushielten. Es waren diese Kegelanhängsel, die die V-förmige Lücke ausfüllten. Die Hitschi hockten ganz gemütlich auf ihren Kegeln. Klara schüttelte den Kopf und dachte nach – alle die sinnlosen Vermutungen und Witze über dieses Thema auf Gateway! Warum war nie jemand draufgekommen?

Sie spürte Wans heißen Atem in ihrem Nacken. »Was machen sie?«, wollte er wissen.

Sie hatte beinahe vergessen, dass er hier war. Sie hatte auch beinahe vergessen, Angst zu haben, so fasziniert war sie von allem, was sie sah. Das war aber nicht klug. Wer wusste schon, was diese Ungeheuer mit ihren menschlichen Gefangenen tun würden?

Jahrzehntelang waren die Hitschi-»Gebetsfächer« ein Rätsel gewesen. Wir wussten nicht, dass sie für die Hitschi das Gegenstück zu Büchern und Datenspeichern waren, da die bedeutendsten zeitgenössischen Gehirne (meines eingeschlossen) keinen Weg finden konnten, sie zu lesen, oder auch nur Hinweise dafür, dass sie Lesbares enthielten. Der Grund war, dass das Abtasten zwar einfach, jedoch nur vor dem Hintergrund von Mikrowellenstrahlung möglich war. Die Hitschi hatten damit keine Probleme, da ihre Kegel ständig die erforderliche Strahlung produzierten, indem sie immer auf irgendeine Weise in Verbindung mit den Datenfächern standen, in denen gespeicherte Erinnerungen ihrer Vorfahren gelagert waren – und zwar in diesen Kegeln. Man konnte den menschlichen Wesen wirklich keinen Vorwurf machen, weil sie nicht errieten, dass die Hitschi zwischen ihren Beinen Daten trugen, da die menschliche Anatomie so etwas nicht gestattete. (Die Entschuldigung für mein eigenes Versagen klingt weniger gut.)

Und überhaupt – wer konnte vermuten, was sie jetzt taten? Alle zwitscherten und zischten aufgeregt herum. Die vier größeren umringten das kleinere fünfte – das mit den blauen und gelben Markierungen auf seinen – nein, mit Sicherheit auf ihren Oberarmen. Alle fünf schenkten im Augenblick den Menschen keine Beachtung. Sie konzentrierten sich auf die Schautafeln, die eine Sternkarte zeigten, die Klara irgendwie bekannt vorkam. Eine Sterngruppe und darum ein Haufen Markierungen – hatte nicht Wan auf seinem Schirm das gleiche Muster gehabt?

»Ich hab’ Hunger«, murmelte ihr Wan gereizt ins Ohr.

»Hunger!« Klara rückte heftig von ihm aus Erstaunen und noch mehr aus Ekel ab. Hunger! Sie hatte beinahe Magenkrämpfe vor Angst und Furcht und, wie ihr auffiel, von dem merkwürdigen Geruch – halb Salmiak, halb verfaulter Baumstamm –, der von den Hitschi zu stammen schien. Außerdem musste sie auf die Toilette … und dieses Ungeheuer konnte an nichts anderes denken, als dass er Hunger hatte! »Bitte, halt die Klappe!«, fuhr sie ihn über die Schulter an und erregte damit Wans immer leicht entflammbare Wut.

»Was? Ich, die Klappe halten?«, brauste er auf. »Nein! Du hältst das Maul, blödes Weib!« Beinahe wäre er aufgestanden, kam aber nicht weiter als bis auf die Knie. Dann sank er sofort wieder auf den Boden, da einer der Hitschi aufgesehen hatte und nun auf sie zukam.

Einen Augenblick lang stand er über ihnen. Sein weiter, englippiger Mund arbeitete, als wolle er einstudieren, was er zu sagen hatte.

»Auf Hut«, formulierte er ganz deutlich und wies mit dem knochigen Arm auf den Bildschirm.

Klara schluckte das Lachen herunter, das vor Nervosität aus ihrer Kehle aufsteigen wollte. Hut auf! Vor wem? Warum?

»Auf Hut«, wiederholte er. »dass ssint die Ass-ass-s-i-inen.«

Da war also nun Klara, meine wahre Liebe. Im Verlauf einiger Wochen hatte sie den Schrecken des Schwarzen Lochs, den Schock des Verlustes von Jahrzehnten irdischen Lebens, das Elend mit Wan und das unerträgliche Trauma der Gefangennahme durch die Hitschi ertragen müssen. Und unterdessen …

Und unterdessen hatte ich meine eigenen Probleme. Ich war noch nicht erweitert worden und wusste nicht, wo sie war. Ich hörte die Warnung nicht, auf der Hut vor den Assassinen zu sein. Ich wusste damals noch gar nicht, dass die Assassinen existierten. Ich konnte nicht hinausgreifen, um sie in ihrer Angst zu trösten – nicht nur, weil ich es nicht wusste, sondern weil ich auch zu viele eigene Ängste hatte. Die schlimmste betraf nicht Klara oder die Hitschi, nicht einmal mein verrückt spielendes Albert-Einstein-Programm. Die schlimmste Angst saß in meinem Bauch.

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