Rand wußte nicht, daß Verin da war, bis die Aes Sedai sein Gesicht in ihre Hände nahm. Einen Augenblick lang erkannte er Besorgtheit in ihren Augen und vielleicht sogar Angst, und dann fühlte er sich, als habe man ihn in kaltes Wasser getaucht. Es war kein Gefühl von Nässe, aber er fühlte sich erfrischt. Er schauderte einmal kurz, und sein Lachen erstarb. Sie verließ ihn und beugte sich über Hurin. Die Leserin beobachtete sie genau. Rand auch. Was macht sie hier? Als ob ich das nicht wüßte.
»Wo seid ihr denn abgeblieben?« wollte Mat heiser wissen. »Ihr seid einfach verschwunden, und nun seid ihr vor uns in Cairhien angekommen. Loial?« Der Ogier zuckte unsicher die Achseln, und seine Ohren zuckten mit. Die Hälfte der Zuschauer hatte sich vom Feuer abgewandt und beobachtete die Neuankömmlinge. Ein paar drückten sich näher heran, um zu lauschen.
Rand ließ sich von Perrin auf die Beine helfen. »Wie habt ihr die Schenke gefunden?« Er sah sich nach Verin um, die neben Hurin kniete und den Kopf des Schnüfflers in den Händen hielt. »Sie?«
»In gewisser Weise«, sagte Perrin. »Die Wachen am Tor wollten unsere Namen wissen, und ein Bursche, der gerade aus dem Wachhaus kam, fuhr zusammen, als er den Namen Ingtar hörte. Er sagte, er kenne ihn nicht, aber sein Lächeln schrie förmlich meilenweit das Wort ›Lüge‹ heraus.«
»Ich glaube, ich weiß, wer gemeint ist«, sagte Rand.
»Er lächelt die ganze Zeit so.«
»Verin zeigte ihm ihren Ring«, warf Mat ein, »und flüsterte ihm etwas ins Ohr.«
Er wirkte und klang krank, die Wangen waren gerötet, und die Haut spannte sich straff über die Knochen, doch er brachte ein Grinsen zustande. Rand hatte seine Backenknochen noch nie so hervortreten sehen. »Ich konnte nicht verstehen, was sie sagte, aber ich wußte nicht, ob ihm zuerst die Augen aus dem Kopf fallen würden oder er seine Zunge verschluckte. Mit einem Mal konnte er nicht genug für uns tun. Er sagte uns, daß ihr uns erwartet, und auch, wo ihr euch aufhaltet. Bot uns an, uns höchstpersönlich hinzubringen, aber er sah ganz schön erleichtert aus, als Verin das ablehnte.« Er schnaubte. »Lord Rand aus dem Hause al'Thor.«
»Das ist eine zu lange Geschichte, um hier gleich alles zu erklären«, sagte Rand. »Wo sind Uno und die anderen? Wir werden sie brauchen.«
»In Vortor.« Mat sah Rand finster an und fuhr bedächtig fort: »Uno sagte, sie blieben lieber dort als innerhalb der Stadtmauer. Nach dem zu schließen, was ich sehe, wäre ich lieber bei ihnen. Rand, warum werden wir Uno brauchen? Hast du... sie... gefunden?«
Das war der Augenblick, den Rand gerne vermieden hätte. Er atmete tief ein und sah seinem Freund in die Augen. »Mat, ich hatte den Dolch, und ich verlor ihn. Die Schattenfreunde haben ihn wieder geholt.« Er hörte, wie die lauschenden Zuschauer nach Luft schnappten, aber es war ihm gleich. Sie konnten ihr Großes Spiel spielen, wenn sie wollten, aber Ingtar war gekommen, und er hatte nun seine Ruhe. »Sie können jedoch noch nicht weit sein.«
Ingtar hatte vorher den Mund gehalten, aber jetzt trat er vor und packte Rand am Arm. »Ihr habt es gehabt?
Und den...«, er blickte sich nach der neugierigen Menge um; »... das andere Ding?«
»Sie haben sich auch das wieder geholt«, sagte Rand leise. Ingtar schlug sich mit der Faust auf die Handfläche und wandte sich ab. Ein paar Cairhienianer wichen vor seinem wilden Blick zurück.
Mat kaute auf seiner Lippe herum und schüttelte dann den Kopf. »Ich wußte nicht, daß ihr ihn gefunden hattet, also fühle ich mich nicht, als habe ich ihn verloren. Er ist eben immer noch verloren.« Es war klar, daß er von dem Dolch sprach und nicht vom Horn von Valere. »Wir finden ihn schon wieder. Jetzt haben wir zwei Schnüffler. Perrin ist auch einer. Er folgte der Spur bis nach Vortor, nachdem du mit Loial und Hurin verschwunden warst. Ich glaubte, du wärst vielleicht einfach weggelaufen, um... na ja, du weißt schon, was ich meine. Wo warst du nun eigentlich wirklich? Ich verstehe immer noch nicht, wie du solch einen Vorsprung vor uns gewinnen konntest. Dieser Bursche behauptete, ihr wärt schon seit Tagen hier.«
Rand sah Perrin an — er ein Schnüffler? — und bemerkte so, daß Perrin ihn ebenfalls musterte. Er glaubte, Perrin irgend etwas murmeln zu hören. Schattentöter? Ich muß ihn falsch verstanden haben. Perrins gelber Blick hielt ihn eine Weile lang fest. Er schien Geheimnisse über ihn zu enthalten. Er sagte sich, daß er sich das sicherlich nur einbildete — ich bin doch nicht verrückt — noch nicht —, und riß den Blick von Perrin los.
Verin half gerade einem sichtlich wackligen Hurin auf die Beine. »Ich fühle mich so leicht wie Gänsedaunen«, sagte er. »Noch ein wenig müde, aber...« Er sprach nicht weiter. Er schien sie zum erstenmal bewußt zu sehen und auch jetzt erst zu begreifen, was geschehen war.
»Die Erschöpfung wird noch ein paar Stunden anhalten«, sagte sie zu ihm. »Es ist anstrengend für den Körper, sich selbst schnell zu heilen.«
Die Leserin aus Cairhien erhob sich. »Aes Sedai?« fragte sie leise. Verin neigte den Kopf, und die Leserin knickste tief.
So leise sie auch gewesen waren: Die Worte ›Aes Sedai‹ kursierten durch die Menge und lösten Ehrfurcht, Angst und auch Zorn aus. Mittlerweile blickten alle zu ihnen herüber. Nicht einmal Cuale beachtete seine brennende Schenke noch. Rand war der Meinung, daß ein wenig Vorsicht nun wohl angebracht sei.
»Habt ihr schon Zimmer gefunden?« fragte er. »Wir müssen miteinander reden, und hier geht es nicht.«
»Gute Idee«, meinte Verin. »Ich war früher schon hier im Großen Baum. Dort gehen wir hin.«
Loial ging die Pferde holen. Das Dach der Schenke war vollends eingestürzt, doch die Ställe waren unversehrt. Bald ritten sie durch die Straßen, jedenfalls alle außer Loial, der behauptete, sich zu sehr ans Laufen gewöhnt zu haben. Perrin hielt die Führleine eines der Packpferde, die sie mit nach Süden gebracht hatten.
»Hurin«, fragte Rand, »wie schnell wirst du wieder soweit sein, daß du erneut ihrer Spur folgen kannst? Kannst du ihr auch folgen? Die Männer, die dich niederschlugen und das Feuer legten, haben doch wohl eine Spur hinterlassen, oder?«
»Ich kann ihr schon jetzt folgen, Lord Rand. Und ich konnte sie auf der Straße riechen. Der Gestank wird sich aber nicht lang halten. Es waren keine Trollocs dabei, und sie haben niemanden getötet. Nur Männer, Lord Rand. Schattenfreunde, glaube ich, aber das kann man oft am Geruch nicht feststellen. Vielleicht einen Tag lang wird er sich halten, dann ist er verflogen.«
»Ich glaube, sie können die Truhe genausowenig öffnen, Rand«, sagte Loial, »sonst hätten sie einfach das Horn mitgenommen. Das wäre doch viel einfacher gewesen, als die ganze Truhe wegzuschleppen.«
Rand nickte. »Sie müssen sie in einen Karren oder auf ein Pferd gepackt haben. Sobald sie sie aus Vortor hinausgeschafft haben, werden sie sich wieder den Trollocs anschließen — ganz klar. Dieser Spur wirst du bestimmt folgen können, Hurin.«
»Bestimmt, Lord Rand.«
»Dann mußt du dich ausruhen, bis du wieder stark genug bist«, sagte Rand. Der Schnüffler wirkte bereits einigermaßen sicher auf den Beinen, aber er saß in sich zusammengesunken und mit müdem Gesicht auf dem Reittier. »Im günstigsten Fall haben sie nur wenige Stunden Vorsprung. Wenn wir schnell reiten... « Plötzlich bemerkte er, daß die anderen ihn alle ansahen: Verin und Ingtar, Mat und Perrin. Ihm wurde klar, was er getan hatte, und seine Wangen liefen rot an. »Es tut mir leid, Ingtar. Ich habe mich nun mal daran gewöhnt, das Kommando zu führen, schätze ich. Ich versuche nicht, Euren Platz einzunehmen.«
Ingtar nickte bedächtig. »Moiraine hat eine gute Wahl getroffen, als sie Lord Agelmar bat, Euch zu meinem Stellvertreter zu ernennen. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Amyrlin hätte Euch hier das Kommando übergeben.« Der Schienarer lachte kurz auf. »Zumindest habt Ihr es tatsächlich fertiggebracht, das Horn zu berühren.«
Danach ritten sie schweigend weiter.
Der Große Baum hätte ein Zwilling des Verteidigers der Drachenmauer sein können. Das Gebäude sah wie ein hoher Steinwürfel aus, und der Schankraum war mit dunkler Holztäfelung ausgestattet und mit viel Silber geschmückt. Auf dem Kaminsims stand eine große, matt schimmernde Uhr. Die Wirtin hätte Cuales Schwester sein können. Die Meisterin Tiedra war genauso mollig und hatte ein paar derselben unbewußten Angewohnheiten —und den gleichen durchdringenden Blick; dieselbe Art, auf Dinge zu hören, die unausgesprochen im Raum hingen. Aber Tiedra kannte Verin, und das Lächeln, das sie der Aes Sedai zur Begrüßung schenkte, wirkte warm und herzlich. Sie erwähnte die Bezeichnung Aes Sedai nicht, aber Rand war sicher, daß sie Bescheid wußte.
Tiedra und ein Dienerschwarm kümmerten sich um ihre Pferde und zeigten ihnen dann ihre Zimmer. Rands Zimmer war genauso schön wie das verbrannte, aber er interessierte sich vor allem für die große kupferne Badewanne, die von zwei Dienern durch die Tür gezwängt wurde. Küchenmädchen brachten anschließend Eimer dampfenden Wassers von der Küche hoch. Ein Blick in den Spiegel über dem Waschtisch zeigte ihm ein Gesicht, das aussah, als habe man es mit Holzkohle geschrubbt. Sein Mantel wies auf der roten Wolle schwarze Schmierer auf.
Er zog sich aus und kletterte in die Wanne. Dort dachte er genauso lange nach, wie er sich wusch. Verin war hier. Eine der drei Aes Sedai, bei denen er darauf vertrauen konnte, daß sie ihn weder selbst einer Dämpfung unterziehen noch ihn jenen übergeben würden, die das tun würden. Jedenfalls schien es ihm so. Eine der drei, die ihm weismachen wollten, er sei der Wiedergeborene Drache, oder die ihn als falschen Drachen benützen wollten. Sie ist das Auge Moiraines, das mich beobachtet, Moiraines Hand, die an meinen Fäden zieht. Aber ich habe die Fäden durchtrennt. Seine Satteltaschen waren hochgebracht worden, zusammen mit einem Bündel frischer Kleidung aus der Ladung des Packpferds. Er trocknete sich ab und öffnete das Bündel. Dann seufzte er. Er hatte vergessen gehabt, daß alle anderen Mäntel genauso reich geschmückt waren wie der, den er achtlos über eine Stuhllehne geworfen hatte, damit ihn eines der Mädchen säuberte. Nach einem kurzem Zögern wählte er den schwarzen Mantel aus, dessen Farbe seiner Stimmung entsprach. Silberne Reiher hingen an seinem Stehkragen, und die Ärmel waren mit silbernen Wasserfällen geschmückt — Wasser, daß an den gezackten Felsen als Gischt brodelte.
Als er die Sachen aus seinem alten Mantel in den neuen steckte, fand er die Einladungen wieder. Abwesend steckte er sie in die Tasche, während er Selenes beide Briefe betrachtete. Er fragte sich, warum er sich so närrisch benommen hatte. Sie war die schöne, junge Tochter eines Adelshauses. Er war ein Schäfer, den die Aes Sedai zu benützen versuchten; ein Mann, der dazu verdammt war, wahnsinnig zu werden, falls er nicht vorher starb. Und doch konnte er ihre Anziehungskraft selbst aus ihrer Schrift heraus spüren, konnte beinahe ihr Parfum riechen.
»Ich bin Schäfer«, erzählte er den Briefen, »und kein großer Mann, und wenn ich mal irgendwann heiraten sollte, dann Egwene. Aber sie will Aes Sedai werden, und wie kann ich überhaupt eine Frau heiraten, eine Frau lieben, wenn ich verrückt werde und sie vielleicht dann umbringe?«
Worte konnten den Eindruck von Selenes Schönheit nicht mindern oder die Art, wie sie sein Blut zum Kochen brachte, wenn sie ihn nur anblickte. Es schien ihm fast, als befände sie sich bei ihm im Zimmer, als röche er ihr Parfum wirklich. Er sah sich schnell um und lachte dann über seine närrische Anwandlung. Er war allein.
»Ich habe schon Einbildungen, als sei ich bereits auf dem Weg zum Wahnsinn«, murmelte er.
Mit einem Mal öffnete er den Verschluß der Lampe auf dem Nachttisch, zündete sie an und hielt die Briefe in die Flamme. Außerhalb der Schenke schwoll der Wind zu einem Heulen an. Er drang durch die Läden herein und entfachte die Flamme, so daß die Briefe lodernd brannten. Hastig warf er die brennenden Zettel in den kalten Kamin, gerade rechtzeitig, bevor er sich daran die Finger verbrannte. Er wartete, bis der letzte Rauchfaden verflogen war, dann schnallte er sich das Schwert um und verließ den Raum.
Verin hatte für sie ein privates Speisezimmer genommen, wo auf den Regalen an den dunkel getäfelten Wänden noch mehr Silber stand als im Schankraum. Mat jonglierte drei hartgekochte Eier und bemühte sich, dabei einen selbstverständlichen Eindruck zu erwecken. Ingtar blickte mit finsterer Miene in den kalten Kamin. Loial hatte immer noch ein paar Bücher aus Fal Dara in den Manteltaschen gehabt und saß lesend neben einer Lampe.
Perrin saß zusammengesunken am Tisch und betrachtete seine gefalteten Hände. Mit seinem feinen Geruchssinn roch er das Bienenwachs, das man zum Putzen der Täfelung benützte. Er war es, dachte er. Rand ist der Schattentöter. Licht, was geschieht mit uns allen? Seine Hände verkrampften sich zu großen, kantigen Fäusten. Diese Hände sind für einen Schmiedehammer bestimmt und nicht für eine Streitaxt. Er blickte auf, als Rand eintrat. Perrin glaubte, einen entschlossenen Zug an ihm zu bemerken, als habe er sich zu einem ganz bestimmten Vorgehen entschieden. Die Aes Sedai bedeutete Rand, sich auf einen hohen Lehnstuhl ihr gegenüber zu setzen.
»Wie geht es Hurin?« fragte Rand, während er sein Schwert nach hinten schob, damit er sich setzen konnte. »Ruht er?«
»Er bestand darauf, rauszugehen«, antwortete Ingtar. »Ich sagte ihm, er solle die Spur nur soweit verfolgen, bis er Trollocs roch. Von da an können wir sie morgen wiederaufnehmen. Oder wollt Ihr heute abend noch hinterherreiten?«
»Ingtar«, sagte Rand nervös, »ich wollte wirklich nicht das Kommando übernehmen. Ich habe mir einfach nichts dabei gedacht.« Und doch sagte er das nicht so unsicher, wie er so etwas früher gesagt hätte, dachte sich Perrin. Schattentöter. Wir ändern uns alle. Ingtar antwortete nicht. Er starrte weiter in den dunklen Kamin.
»Es gibt da einige Dinge, die mich sehr interessieren, Rand«, sagte Verin ruhig. »Eines davon ist, wie Ihr spurlos aus Ingtars Lager verschwinden konntet. Ein weiteres wäre, wie Ihr in Cairhien eine Woche vor uns ankommen konntet. Die Angaben des Beamten waren in dieser Hinsicht ganz eindeutig. Ihr müßt geflogen sein.«
Eines von Mats Eiern fiel zu Boden und zerbrach. Aber er beachtete es gar nicht. Er sah Rand an, und auch Ingtar hatte sich umgedreht. Loial gab vor, immer noch zu lesen, aber sein Blick war besorgt, und seine Ohren standen in steifen, haarigen Spitzen hoch.
Perrin wurde klar, daß auch er Rand anstarrte. »Also, geflogen sind sie nicht«, sagte er. »Ich kann keine Flügel erkennen. Vielleicht hat er uns auch noch Wichtigeres mitzuteilen.« Verin widmete ihm kurz ihre Aufmerksamkeit. Er brachte es fertig, ihr in die Augen zu sehen, aber er war es auch, der den Blick zuerst abwandte.
Aes Sedai. Licht, warum waren wir solche Narren, einer Aes Sedai zu folgen? Rand warf ihm einen dankbaren Blick zu, und Perrin grinste ihn an. Es war nicht der alte Rand — er schien mittlerweile in diesen prächtigen Mantel hineingewachsen zu sein; jetzt wirkte er an ihm passend —aber er war doch immer noch der Junge, mit dem Perrin aufgewachsen war. Schattentöter. Ein Mann, vor dem die Wölfe Ehrfurcht haben. Ein Mann, der die Macht benützt. »Ich habe nichts dagegen, jetzt ein wenig zu berichten«, sagte Rand und begann einfach drauflos zu erzählen.
Perrin lauschte mit offenem Mund. Portalsteine. Andere Welten, wo das Land sich ständig zu verändern schien. Hurin, der einer Spur folgte, wo die Schattenfreunde einmal sein würden! Und eine schöne Frau in Not, wie in der Erzählung eines Gauklers.
Mat pfiff leise und staunend durch die Zähne. »Und sie hat euch zurückgebracht? Mit Hilfe eines dieser — Steine?«
Rand zögerte einen Moment lang. »Das muß sie wohl«, sagte er. »Und deshalb sind wir so lange vor euch hier angekommen. Als Fain ankam, haben Loial und ich in der Nacht das Horn von Valere zurückgestohlen und sind weiter nach Cairhien geritten, weil ich nicht glaubte, daß wir an ihnen vorbeikommen konnten, wenn sie erst richtig wach waren, und weil ich wußte, daß Ingtar sie weiter nach Süden verfolgen und schließlich auch in Cairhien ankommen würde.«
Schattentöter. Rand sah ihn an, und seine Augen zogen sich zusammen. Perrin wurde klar, daß er die Bezeichnung laut ausgesprochen hatte. Allerdings wohl nicht laut genug, daß ihn sonst noch jemand im Raum gehört hatte. Niemand sonst sah ihn an. Er hätte so gern Rand von den Wölfen erzählt. Ich habe über dich Bescheid gewußt. Es ist nur gerecht, wenn ich dir auch von meinem
Geheimnis erzähle. Aber Verin war dabei. Er konnte es nicht vor ihr sagen.
»Interessant«, sagte die Aes Sedai mit nachdenklichem Gesichtsausdruck. »Ich würde dieses Mädchen sehr gern kennenlernen. Wenn sie Portalsteine benützen kann... Selbst diese Bezeichnung kennen nicht viele.« Sie schüttelte sich kurz. »Na ja, ein andermal. In den Häusern Cairhiens sollte ein hochgewachsenes Mädchen unschwer zu finden sein. Aaah, da ist unser Essen.«
Perrin roch das Lammfleisch bereits, bevor Frau Tiedra eine Prozession mit Schüsseln voll Essen hereinführte. Ihm lief bei dem Fleischgeruch das Wasser im Mund zusammen. Erbsen und Kürbis, Karotten und Weißkohl oder die heißen, knusprigen Brötchen reizten ihn weniger. Ihm schmeckte Gemüse wohl durchaus noch, aber in letzter Zeit träumte er häufiger von rohem Fleisch. Es verwirrte ihn, als er sich dabei ertappte, daß er die schönen rosa Scheiben Lammfleisch, die ihm die Wirtin herunterschnitt, für zu stark durchgebraten hielt. Entschlossen packte er sich mehr Beilagen auf den Teller. Und noch mal zwei Scheiben Lammbraten.
Sie aßen schweigend; jeder konzentrierte sich auf die eigenen Gedanken. Perrin tat es weh, Mat beim Essen zuzusehen. Mats Appetit war so gesund wie immer, obwohl sein Gesicht fiebrig gerötet war, und so, wie er spachtelte, wirkte es, als esse er seine Henkersmahlzeit. Perrin sah so oft wie möglich auf seinen Teller und wünschte sich, sie hätten Emondsfeld niemals verlassen.
Nachdem die Bedienungen den Tisch abgeräumt hatten und wieder weg waren, bestand Verin darauf, daß sie zusammenblieben, bis Hurin wiederkäme. »Es könnte sein, daß er etwas weiß und wir sofort aufbrechen müssen.«
Mat nahm sein Jonglieren wieder auf, und Loial widmete sich wieder seiner Lektüre. Rand fragte die Wirtin, ob sie Bücher da hätte, und sie brachte ihm Die Reisen des Jain Fernstreicher. Das gefiel auch Perrin, mit all den Geschichten über Abenteuer beim Meervolk und Reisen in Länder jenseits der Aielwüste, dorthin, wo die Seide herkam. Aber dann stand ihm der Sinn doch nicht nach Lesen, und so holte er ein Brettspiel und baute es zwischen sich und Ingtar auf dem Tisch auf. Der Schienarer spielte verwegen und fast leichtsinnig. Perrin hatte immer defensiv gespielt, doch nun ertappte er sich dabei, wie er genauso verwegen zu spielen begann wie Ingtar. Die meisten Partien endeten unentschieden, aber er schaffte es immerhin, genauso oft wie Ingtar zu gewinnen. Am frühen Abend betrachtete ihn der Schienarer mit neuem Respekt. Dann kehrte der Schnüffler zurück.
Hurins Grinsen wirkte gleichzeitig triumphierend und verblüfft. »Ich habe sie gefunden, Lord Ingtar. Lord Rand. Ich habe sie bis zu ihrem Unterschlupf verfolgt.«
»Unterschlupf?« fragte Ingtar scharf. »Soll das heißen, daß sie sich irgendwo in der Nähe verbergen?«
»Ja, Lord Ingtar! Diejenigen, die das Horn stahlen. Ich bin ihnen geradewegs dorthin gefolgt. Überall der Gestank von Trollocs! Und trotzdem haben sie sich hingeschlichen, als ob sie es nicht wagten, sich sehen zu lassen. Kein Wunder!« Der Schnüffler holte tief Luft. »Sie sind in dem großen Herrenhaus, das Lord Barthanes gerade fertigstellen ließ.«
»Lord Barthanes!« rief Ingtar. »Aber er... er ist... er ist doch... «
»Es gibt Schattenfreunde unter den Hochgestellten wie unter den Gemeinen«, sagte Verin verbindlich. »Die Mächtigen verschrieben ihre Seele genauso oft dem Schatten wie die Armen.« Ingtar runzelte die Stirn, als gefalle ihm dieser Gedanke absolut nicht.
»Es gibt Wachen«, fuhr Hurin fort. »Wir können nicht mit zwanzig Mann hineingehen, wenn wir wieder herauskommen wollen. Hundert könnten es vielleicht schaffen, aber zwei wären besser. Das ist meine Auffassung, Lords.«
»Was ist mit dem König?« wollte Mat wissen. »Wenn Barthanes ein Schattenfreund ist, wird uns der König doch helfen!«
»Ich bin ganz sicher«, sagte Verin trocken, »daß Galldrian Riatin gegen Barthanes Damodred vorgehen würde, wenn er nur das Gerücht hörte, Barthanes sei ein Schattenfreund. Er wäre glücklich, einen solchen Vorwand zu haben. Aber ich bin auch sicher, daß Galldrian niemals mehr das Horn von Valere herausrücken würde, hätte er es einmal in Besitz. Er würde es an Feiertagen den Leuten zeigen und ihnen vormachen, wie groß und mächtig Cairhien sei, und ansonsten würde es niemand zu Gesicht bekommen.«
Perrin riß vor Schreck die Augen weit auf. »Aber das Horn von Valere muß doch an dem Ort sein, wo die Letzte Schlacht ausgetragen wird! Er kann es nicht einfach behalten!«
»Ich weiß wenig über Cairhien«, sagte Ingtar zu ihm, »aber ich habe genug über Galldrian gehört. Er würde uns zu einem Festmahl laden und uns für den Ruhm danken, den wir Cairhien eingebracht haben. Er würde uns die Taschen voll Gold stopfen und uns unendlich ehren. Und falls wir versuchten, mit dem Horn zu fliehen, würde er uns genauso selbstverständlich die geehrten Köpfe abschlagen lassen.«
Perrin fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Je mehr er über Könige erfuhr, desto weniger gefielen sie ihm.
»Was ist mit dem Dolch?« fragte Mat in beiläufigem Tonfall. »Den würde er doch wohl nicht wollen, oder?« Ingtar funkelte ihn an, und er rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. »Ich weiß, wie wichtig das Horn ist, aber ich werde nicht in der Letzten Schlacht kämpfen. Dieser Dolch dagegen... «
Verin legte ihre Hände auf die Armlehnen des Stuhls. »Galldrian soll auch ihn nicht bekommen. Was wir brauchen, ist ein Weg in Barthanes Herrenhaus hinein. Wenn wir das Horn finden können, finden wir auch eine Möglichkeit, es wieder herauszuholen. Ja, Mat, und auch den Dolch. Wenn es einmal in der Stadt bekannt ist, daß sich eine Aes Sedai hier befindet — na ja, normalerweise vermeide ich so etwas, aber wenn ich Tiedra sagen würde, ich wolle gern Barthanes neues Herrenhaus sehen, werde ich wohl innerhalb von ein oder zwei Tagen eine Einladung haben. Es sollte auch nicht zu schwierig sein, ein paar von euch mitzubringen. Was gibt es, Hurin?«
Der Schnüffler war ganz unruhig von einem Fuß auf den anderen gehüpft, seit sie eine Einladung erwähnte. »Lord Rand hat doch schon eine. Von Lord Barthanes.«
Perrin sah Rand mit großen Augen an, und er war nicht der einzige.
Rand zog die beiden versiegelten Briefe aus der Manteltasche und gab sie kommentarlos der Aes Sedai.
Ingtar trat heran und blickte über ihre Schulter. Er betrachtete die Siegel. »Barthanes und... Und Galldrian! Rand, wie seid Ihr an diese Einladungen gekommen? Was habt Ihr gemacht?«
»Nichts«, sagte Rand. »Ich habe gar nichts gemacht. Sie haben sie mir eben geschickt.« Ingtar atmete langgezogen aus. Mats Mund stand weit offen. »Sie haben sie wirklich nur einfach geschickt«, sagte Rand ruhig. Es war eine Würde an ihm, die Perrin früher nicht bemerkt hatte. Rand stand als Gleicher unter Gleichen neben der Aes Sedai und dem schienarischen Lord.
Perrin schüttelte den Kopf. Du paßt in diesen Mantel. Wir ändern uns wirklich alle. »Lord Rand hat den ganzen Rest verbrannt«, sagte Hurin. »Jeden Tag sind welche gekommen, und jeden Tag hat er sie verbrannt. Bis auf diese natürlich. Jeden Tag und von den höchsten Häusern.« Es klang stolz, wie er das sagte.
»Das Rad der Zeit webt uns alle in das Muster, wie es will«, sagte Verin, während sie die Briefe betrachtete. »Manchmal gibt es uns, was wir brauchen, bevor wir überhaupt wissen, daß wir es brauchen.«
Nebensächlich zerknüllte sie die Einladung des Königs und warf sie in den Kamin, wo sie wie ein weißer Fleck auf den kalten Scheiten lag. Sie erbrach das andere Siegel mit dem Daumen und las. »Ja. Ja, das paßt genau.«
»Wie kann ich dahin gehen?« fragte Rand. »Sie werden gleich merken, daß ich kein Lord bin. Ich bin schließlich Schäfer und Bauer.« Ingtar blickte skeptisch drein. »Bin ich wirklich, Ingtar. Ich habe es Euch doch gesagt.« Ingtar zuckte die Achseln; er wirkte keineswegs überzeugt. Hurin sah Rand ungläubig an.
Perrin dachte: Seng mich, wurde ich ihn nicht kennen, dann würde ich das auch nicht glauben. Mat beobachtete Rand mit leicht geneigtem Kopf und sah ihn mit gerunzelter Stirn an, als habe er ihn noch nie zuvor gesehen. Er bemerkt es jetzt auch. »Du schaffst das schon, Rand«, sagte Perrin. »Ganz bestimmt.«
»Es wird hilfreich sein«, meinte Verin, »wenn Ihr nicht gleich jedem erzählt, was Ihr nicht seid. Die Leute sehen, was sie zu sehen erwarten. Darüber hinaus seht ihnen in die Augen, und sprecht mit fester Stimme. So, wie Ihr mit mir gesprochen habt«, fügte sie trocken hinzu. Rands Wangen röteten sich, aber er senkte den Blick nicht. »Es ist nicht wichtig, was Ihr sagt. Sie werden alles Ungereimte sowieso der Tatsache zuschreiben, daß Ihr Ausländer seid. Es wird Euch auch helfen, wenn Ihr Euch daran erinnert, wie Ihr Euch vor dem Amyrlin verhalten habt. Wenn Ihr so arrogant seid, nehmen sie Euch den Lord auch noch ab, wenn Ihr in Lumpen herumlauft.« Mat kicherte.
Rand nahm die Hände abwehrend hoch. »In Ordnung. Ich mache mit. Aber ich glaube trotzdem noch immer, daß sie mich durchschauen — fünf Minuten nachdem ich den Mund aufgemacht habe. Wann gehen wir?«
»Barthanes hat Euch zu fünf verschiedenen Gelegenheiten eingeladen, und eine davon ist morgen abend.«
»Morgen!« tobte Ingtar los. »Morgen abend kann das Horn schon hundert Meilen flußabwärts sein, oder... «
Verin schnitt ihm das Wort ab. »Uno und Eure Soldaten können das Herrenhaus beobachten. Falls sie versuchen, das Horn wegzubringen, können wir ihnen leicht folgen und es vielleicht sogar eher zurückgewinnen als innerhalb von Barthanes Mauern.«
»Möglich«, gab Ingtar knurrig zu. »Ich kann einfach die Warterei nicht ertragen, jetzt, wo sich das Horn schon beinahe in meinen Händen befindet. Ich werde es zurückgewinnen! Ich muß! Ich muß!«
Hurin sah ihn mit großen Augen an. »Aber, Lord Ingtar, so geht das doch nicht. Was geschieht, geschieht eben, und was sein soll, das wird... « Ingtars grimmiger Blick ließ seine Worte ersterben, aber er murmelte trotzdem noch vor sich hin: »So geht das nicht, von ›muß‹ zu sprechen.«
Ingtar wandte sich steif Verin zu: »Verin Sedai, die Leute aus Cairhien halten sehr viel von einem starren Protokoll. Wenn Rand keine Antwort schickt, ist Barthanes möglicherweise so beleidigt, daß er uns nicht einläßt, auch wenn wir die Einladung vorzeigen. Aber falls Rand antwortet... also, zumindest Fain kennt ihn. Es könnte für sie eine Vorwarnung sein, so daß sie uns eine Falle stellen.«
»Wir werden sie überraschen.« Ihr kurzes Lächeln war nicht von der angenehmen Sorte. »Aber ich glaube, Barthanes wird Rand auf jeden Fall sehen wollen. Schattenfreund oder nicht, er hat bestimmt seine Pläne in bezug auf den Thron nicht aufgegeben. Rand, er schreibt, du hättest an einem der Projekte des Königs Interesse gezeigt, aber er schreibt nicht, an welchem. Was soll das heißen?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete Rand nachdenklich. »Ich habe überhaupt nichts getan, seit ich hier ankam. Wartet. Vielleicht meint er die Statue. Wir kamen durch ein Dorf, bei dem sie eine riesige Statue ausgruben. Aus dem Zeitalter der Legenden, sagte man uns. Der König will sie nach Cairhien bringen lassen, obwohl mir nicht klar ist, wie er etwas so Großes transportieren will. Aber ich habe lediglich gefragt, was das sei.«
»Wir sind bei Tag daran vorbeigekommen und haben nicht angehalten, um Fragen zu stellen.« Verin ließ die Einladung in ihren Schoß fallen. »Keine kluge Entscheidung Galldrians, das ausgraben zu lassen. Nicht, daß irgendeine Gefahr bestünde, aber es ist nie gut für Leute, die nicht wissen, was sie tun, sich mit Dingen aus dem Zeitalter der Legenden zu befassen.«
»Was ist es nun eigentlich?« fragte Rand.
»Ein SaAngreal.« Es klang, als sei es wirklich nicht besonders wichtig, aber Perrin hatte plötzlich das Gefühl, die beiden hätten eine ganz private Unterhaltung begonnen und sagten sich Dinge, die für niemanden anders bestimmt waren. »Die eine Hälfte eines Paares — die beiden größten, die je angefertigt wurden, soweit wir jedenfalls wissen. Es ist auch ein eigenartiges Paar. Die eine Statue ist immer noch auf Tremalking vergraben und kann nur von einer Frau benützt werden. Diese hier kann wiederum nur von einem Mann benützt werden. Sie wurden als Waffe während des Kriegs um die Macht gebaut, aber wenn man für etwas dankbar sein muß am Ende dieses Zeitalters oder gar, was die Zerstörung der Welt betrifft, dann dafür, daß alles zu Ende war, bevor man sie benützen konnte. Zusammen sind sie möglicherweise mächtig genug, um die Welt erneut zu zerstören, vielleicht noch schlimmer als beim ersten Mal.«
Perrins Hände verkrampften sich ineinander. Er vermied es, Rand direkt anzusehen, aber selbst aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, wie weiß Rands Mundpartie geworden war. Er glaubte, Rand habe Angst, und er konnte es ihm nicht verdenken.
Ingtar wirkte auch erschüttert, was ja wohl kein Wunder war. »Das Ding sollte wieder begraben werden, und zwar so tief, wie es nur geht. Was wäre geschehen, wenn Logain das gefunden hätte? Oder irgendein anderer armer Mann, der die Macht gebrauchen kann, geschweige denn einer, der behauptet, der Wiedergeborene Drache zu sein? Verin Sedai, Ihr müßt Galldrian davor warnen, was er da tut!«
»Was? Ach, das ist nicht nötig, denke ich. Die beiden müssen ja gemeinsam benützt werden, um genügend von der Macht zu beherrschen und damit die Welt zu zerstören. So war es im Zeitalter der Legenden. Wenn ein Mann und eine Frau zusammenarbeiteten, waren sie immer zehnmal so stark wie einzeln. Aber welche Aes Sedai heute würde einem Mann beim Lenken der Macht helfen? Eine allein ist schon mächtig genug, aber ich kann mir nur wenige Frauen vorstellen, die stark genug wären, um den Strom der Macht durch die Statue auf Tremalking zu überleben. Die Amyrlin natürlich. Moiraine und Elaida. Vielleicht noch ein oder zwei andere. Und drei, die sich noch in der Ausbildung befinden. Was Logain betrifft, würde es ihn bereits alle Kraft gekostet haben, sich nicht zu Asche verbrennen zu lassen. Er hätte keine Kraft für etwas anderes übrig gehabt. Nein Ingtar, ich glaube nicht, daß Ihr Euch Sorgen machen müßt. Jedenfalls nicht solange, bis der wirkliche Wiedergeborene Drache sich erklärt, und dann haben wir alle Hände voll zu tun, um erstmal damit fertigzuwerden. Jetzt überlegen wir besser, was wir tun sollen, wenn wir uns in Barthanes Herrenhaus befinden.«
In Wirklichkeit hatte sie die ganze Zeit über mit Rand gesprochen. Perrin war das klar, und dem gequälten Blick Mats nach zu schließen, wußte auch er es. Selbst Loial rutschte unruhig auf seinem Stuhl umher. O Licht, Rand, dachte Perrin. Licht, laß dich nicht von ihr benützen. Rand drückte die Hände so fest auf die Tischfläche, daß seine Knöchel ganz weiß vor Anstrengung waren. Seine Stimme aber war fest. Sein Blick hing stetig an der Aes Sedai. »Zuerst müssen wir das Horn und den Dolch zurückgewinnen. Und dann ist es geschafft, Verin. Dann ist es geschafft.«
Perrin beobachtete Verins leichtes, geheimnisvolles Lächeln und ein Schauder überlief ihn. Er glaubte nicht, daß Rand auch nur die Hälfte von dem wußte, was er zu wissen annahm. Nicht einmal die Hälfte.