16.

Die Stimmung war spürbar besser geworden, als sie zu den anderen zurückgingen; Liz mit einem Tablett voller Tassen und Löffel beladen, Gabi mit der dampfenden Kaffeekanne in der rechten und einer elektrischen Warmhalteplatte, deren Schnur sich aufgewickelt hatte, so daß der Stecker klappernd hinterher schleifte, in der linken Hand. Von der aggressiven Spannung war nicht mehr viel geblieben - Rainer hatte eine Platte aufgelegt und das Licht gedämpft,so daß der Großteil des Zimmers jetzt im Dunkeln lag. Nur über dem Tisch brannte noch eine einsame Lampe und tauchte die gläserne Platte und die Gesichter Stefans und der anderen in gelbes Licht und schwarzbraune tiefe Schatten. Der Anblick erinnerte Liz an eine Spielhölle, wie man sie in zweitklassigen Kriminalfilmen sieht. Dazu passend war der Tisch nun leer geräumt - selbst Rainers Aschenbecher war verschwunden - und balancierte auf seiner Sessel lehne -, und auf dem polierten Glas lag wieder der Stapel mit Spielkarten, den Stefanie vorhin so hastig weggeräumt hatte.

»Kaffee!« rief Gabi. »Jetzt hört auf, Haus und Hof zu verspielen, und trinkt erst einmal.« Sie setzte die Warmhalteplatte ab - nicht auf dem Tisch, wie Liz mit einem leisen Gefühl der Verwunderung registrierte, sondern auf einem kleinen Blumenhocker, der unter ihrem Gewicht bedrohlich zu schwanken begann -, nahm Liz das Tablett aus den Händen und machte eine Kopfbewegung zu Rainer, den Stecker der Heizplatte einzustecken.

»Setz dich, Liebes«, sagte sie, während sie bereits Kaffee in eine der Tassen goß. Es waren sehr große Tassen: Liz rechnete sich überschlägig aus, daß die Kanne leer sein mußte, wenn sie alle auch nur eine Tasse nahmen, und fragte sich, wozu sie wohl die Heizplatte mitgenommen hatte. Nun ja - Gabi war noch nie eine sehr logische Person gewesen.

»Du nimmst noch immer so entsetzlich viel Milch?« vermutete Gabi.

Liz nickte. »Und noch mehr Zucker. Fünf Stücke, bitte.«

Gabi verdrehte die Augen, zählte aber gehorsam fünf Zuckerwürfel ab und rührte ein paar mal um, ehe sie die Tasse Liz reichte.

»Und so etwas kann man trinken?« erkundigte sich Walter.

»Wenn man nicht den Fehler begeht, herumzurühren, ja«, antwortete Liz ernsthaft. Sie nahm einen winzigen Schluck des kochend heißen Getränkes und bedachte Walter mit einem spöttischen Blick. »Was bleibt mir auch anderes übrig?« fuhr sie fort. »Ich hasse Kaffee, wissen Sie? Aber heißes Wasser mit Büchsenmilch und Zucker schmeckt noch scheußlicher.«

Der junge Mann blickte sie einen Moment verwirrt an. Schießlich rettete er sich in ein unsicheres Lachen. Seine Erleichterung war nicht zu übersehen, als Gabi auch ihm seine Kaffeetasse reichte und er sich dahinter verkriechen konnte.

Liz starrte ihn einige weitere Sekunden lang durchdringend an, ehe sie sich endlich zurück lehnte. Ihr Blick begegnete dem Gabis. Der Ausdruck darin war teilweise amüsiert, teilweise aber auch tadelnd - immerhin war Walter ihr Besuch, und vielleicht sollte Liz aufhören, ihre schlechte Laune an ihm auszulassen und auf ihm herumzutrampeln. Was sie mit ihm machte, war nicht besonders fair.

Aber sie hatte eigentlich auch gar keine Lust, zu irgendjemandem fair zu sein. »Wobei haben wir euch eigentlich vorhin gestört?« fragte sie, dem plötzlichen, boshaften Bedürfnis folgend, jemanden zu verletzen. »Bei einer Partie Strip-Poker?« Rainer, Walter und Stefan lachten leise, und auch das Mädchen begann albern zu kichern, aber in Gabis Augen flammte es ärgerlich auf - vielleicht weil sie als einzige spürte, daß die Frage vielleicht nicht ganz so scherzhaft gemeint war, wie die anderen zu glauben schienen. Und das war wohl auch der Grund, aus dem ihre Antwort sehr viel schärfer ausfiel als angemessen schien; nicht einmal in der Wortwahl, wohl aber im Tonfall.

»Nein«, fauchte sie. »Bei einer Geisterbeschwörung.«

Liz erstarrte. Für einen ganz kurzen Moment hatte sie das Gefühl, von einer unsichtbaren Hand berührt zu werden, die gleichzeitig eiskalt wie brennend heiß war: Es war jene Art von enervierendem Schrecken, der unmöglich mit Worten zu beschreiben war und sie mit echter körperlicher Übelkeit erfüllte.

Einen Moment lang starrte sie Gabi beinahe entsetzt an, ehe sie begriff, daß es gar nicht das war, was Gabi gesagt hatte. Was sie so furchtbar traf, war das, was es bedeutete:Die Wirklichkeit hatte sie eingeholt.

»Was... hast du gesagt?« murmelte sie.

Gabi wollte antworten, aber Stefan war schneller. »Es ist natürlich keine echte Geisterbeschwörung«, sagte er, rasch und beinahe selbst in beschwörendem Tonfall; einem Tonfall, dessen Bedeutung Liz nur zu klar war. Er hatte es ihnen gesagt. Er hatte Rainer und diesen beiden wildfremden Kindern erzählt, was Liz passiert war. Es dauerte einen Moment, bis sie überhaupt begriff, was sie soeben gedacht hatte. Es war, dachte sie schockiert, als hätte er Nacktfotos von ihr herum gezeigt. Voller unverhohlener Wut starrte sie ihn an, aber Stefan lächelte nur und nippte an seinem Kaffee.

»Liz ist in den letzten Tagen etwas empfindlich, was solche Dinge angeht«, sagte er. Die Worte galten Gabi, aber er sah Liz dabei unverwandt an, als warte er auf eine ganz bestimmte Reaktion. »Sie... hatte ein paar sonderbare Erlebnisse, glaube ich.«

»Erlebnisse?« fragte Gabi neugierig. »Oh, wie interessant. Erzähl uns davon!«

»Nein. « Erst als sie bemerkte, daß jedermann sie anstarrte, begriff sie, daß sie das Wort beinahe geschrien hatte. Sie lächelte verlegen. »Es war nichts«, sagte sie stockend. »Wirklich. Es war...« Sie brach ab, suchte einen Moment nach Worten und trank einen Schluck Kaffee, um etwas Zeit zu gewinnen.

»Meine Nerven sind ein bißchen angegriffen, in der letzten Zeit, das ist alles. Es war nicht der Rede wert. Wirklich.«

»Doktor Swensen war da anderer Meinung«, sagte Stefan. Liz hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, ihm den Rest ihres Kaffees ins Gesicht zu schütten. Warum sagte er das? Warum, zum Teufel, brachte er sie in eine solche Situation ? Diesmal war es Stefanie, die sie davor bewahrte, ihm zu antworten und damit vollends einen Streit vom Zaun zu brechen.

»Sie sollten darüber reden«, sagte sie.

»Ach?« machte Liz. »Sollte ich?«

Stefanie nickte. »Es kann auf keinen Fall schaden. Und meistens erleichtert es ungemein. Glauben Sie mir.« Liz starrte sie mit all der Feindseligkeit an, die eigentlich Stefan gebührte. »So?« sagte sie böse. »Und woher wissen Sie das alles so genau? Sind Sie zufällig Psychologin?«

»Noch nicht ganz«, antwortete Stefanie offen. »Aber in einem Jahr hoffe ich mein Examen zu machen. Dann bin ich es.«

»Und außerdem ist sie ein Medium«, fügte Gabi hinzu, bevor Liz ihr auch nur einen Teil der Unfreundlichkeiten an den Kopf werfen konnte, die sie sich zurechtgelegt hatte. »Und noch dazu ein ziemlich begabtes.«

»Ein Medium?« Liz starrte das Mädchen entgeistert an.

Verdammt, war das wirklich noch Zufall? Stefanie lächelte, aber sie tat es auf eine ganz, ganz andere Art als bisher. An diesem Lächeln war nichts Schüchternes mehr: Es war jene Art von Lächeln, das sie auch an Stefan manchmal beobachtete, wenn er zum Beispiel in einem Lokal oder der U-Bahnerkannt und angesprochen wurde oder, wenn ihn jemand unversehens um ein Autogramm bat; jenes Lächeln, das verlegen wirken sollte und doch ganz deutlich verriet, wie sehr er es genoß, bewundert zu werden. An Stefan hatte sie dieses Lächeln schon nicht gemocht; an diesem Mädchen fand sie es direkt obszön.

»Ein Medium?« fragte sie noch einmal. »Und was meditieren Sie so?«

Wenn Stefanie den beleidigenden Unterton überhaupt bemerkte, so reagierte sie jedenfalls nicht darauf. »Sie hören sich an, als würden Sie nicht an Parapsychologie und Übersinnliches glauben«, sagte sie.

»Sollte ich das?«

»Nun, bei den Büchern, die Ihr Mann schreibt...«, wandte Walter ein, wurde aber sofort von Liz unterbrochen.

»Sie meinen also, ich müßte an Geister glauben, weil mein Mann Horror-Geschichten schreibt. Und wenn ich mit einem Zigarrenfabrikanten verheiratet wäre, müßte ich selbstverständlich auch Kettenraucher in sein«, sagte sie spitz. Walter fuhr zusammen und duckte sich hinter seine Kaffeetasse, während Stefanies einzige Reaktion darin bestand, daß ihr Lächeln noch eine Spur kälter wurde. Da war nicht mehr viel von dem schüchternen kleinen Mädchen an ihr. Liz erinnerte sich nicht, sich jemals so gründlich in einem Menschen getäuscht zu haben.

»Es ist wirklich nur ein harmloser Spaß, Liebes«, sagte Gabi. »Es kann überhaupt nichts passieren. Und es ist wirklich interessant. Sei keine Spielverderberin.«

»Wer sagt denn, daß ich das bin?« fragte Liz. Die Worte kamen fast gegen ihren Willen über ihre Lippen, und als sie begriff, was sie da sagte, erschrak sie. Verdammt, was redete sie da? Sie wollte nichts mit diesem Unsinn zu tun haben, ganz egal, ob Gabi sie nun für eine Spielverderberin hielt oder nicht! Um so entsetzter war sie, sich selbst weiter reden zu hören:»Ich weiß ja nicht einmal, worum es überhaupt geht. Eine Geisterbeschwörung, sagen Sie?«

Die letzten Worte galten Stefanie, die ebenfalls ein bißchen überrascht zu sein schien, aber nach kurzem Zögern nickte. »Es ist im Grunde ganz einfach«, erklärte sie. »Man braucht fast nichts zu tun, und die einzigen Requisiten sind ein Glas und ein bißchen Papier.« Sie lächelte, und für einen Moment wurde dieses Lächeln fast verlegen. Aber sie fing sich schnell wieder. Sie war jetzt nicht mehr das schüchterne kleine Mädchen, sondern eine junge Frau, die eine Rolle spielte, und das hundertprozentig. Und auf dem Terrain, auf das sie Liz mit diesen wenigen Worten hinaus gelockt hatte, war sie ihr eindeutig überlegen.

»Und was tun Sie genau?« fragte Liz zögernd.

Stefanie deutete auf den Kartenstapel vor sich. »Sie würden es vermutlich eine Seance nennen«, sagte sie. »Der Ausdruck ist nicht ganz richtig, aber auch nicht völlig falsch. Wir nehmen... wir versuchen, Kontakt aufzunehmen.«

»Mit wem?« fragte Stefan spöttisch. »Mit Napoleon?«

»Vielleicht«, antwortete Stefanie. »Es wäre möglich. Aber es ist nicht sehr wahrscheinlich, denke ich.«

»Moment mal«, sagte Liz. »Sie wollen im Ernst behaupten, Kontakt mit den Toten aufzunehmen - mit ein paar Spielkarten!« Etwas in ihr warnte sie, weiterzumachen. Sie war schon viel weiter gegangen, als sie gedurft hätte. Aber sie konnte auch nicht mehr zurück.

»Womit man es tut, ist völlig egal«, sagte Stefanie. »Es ginge selbst ganz ohne irgendwelche Hilfsmittel. Aber es ist einfach leichter, irgend etwas zu nehmen, worauf man sich konzentrieren kann. Eine Art geistiger Brennspiegel, wenn Sie so wollen. Außerdem sind es keine Spielkarten.« Sie drehte den Kartenstapel herum, und Liz erkannte, daß es sich wirklich nicht um normale Spielkarten handelte; jedenfalls nicht mehr. Sie waren längst zweckentfremdet worden:Die Vorderseiten waren mit weißer Folie beklebt, auf der mit dicken schwarzen Tusche strichen gut acht Zentimeter große Buchstaben aufgemalt waren. Sie waren sauber, wiesen aber deutliche Benutzungsspuren auf. Was immer das Mädchen damit tat, sie tat es nicht zum ersten Mal, und sie tat es wahrscheinlich professionell.

»Was wird das?« erkundigte sich Liz mißtrauisch, während Stefanie begann, die Karten auf dem Glastisch zu einem Kreis zu legen.

»Alle Buchstaben des Alphabets«, erklärte Stefanie überflüssigerweise. »Einschließlich je einer Karte für Ja und Nein sowie einer Abstandskarte...« Sie tippte auf eine Spielkarte, die statt eines Buchstabens ein streichholzschachtel-großes schwarzes Quadrat auf wies. »... für die Pausen zwischen den Worten. Das macht die Sache verständlicher.«

»Einer von uns muß alles mitschreiben«, sagte Gabi. »Wie wär's mit dir, Stefan? Du bist ja gewissermaßen prädestiniert für diese Aufgabe.«

Stefan schnaubte abfällig, widersprach aber nicht, als Gabi ihm Block und Bleistift über den Tisch reichte.

»Und was tut man damit?« erkundigte sich Liz, obwohl sie die Antwort zu wissen glaubte.

»Stefanie hat es mir erklärt«, mischte sich Stefan ein. »Man stellt ein umgedrehtes Glas auf den Tisch. Jeder von uns legt einen Finger auf das Glas, und das berührt dann die einzelnen Buchstaben. Hintereinander gelesen ergeben die Buchstaben dann die Antwort der Toten.«

»Ganz so einfach ist es nicht«, sagte Stefanie hastig. »Wie gesagt, es sind nur Requisiten, mehr nicht. Genausogut könnten wir eine Kristallkugel nehmen oder einen Teller mit Kaffeesatz. Die Hauptsache spielt sich hier ab.« Sie tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. »Nun? Versuchen wir es?« Liz schüttelte ganz impulsiv den Kopf, aber als sie etwas sagen wollte, unterbrach sie Stefan mit einer raschen, beinahe schon befehlenden Geste.

»Warum nicht?« fragte er. »Es ist ein harmloser Spaß.«

»Es ist ein dummer Spaß«, sagte Liz heftig. »Ich habe keine Lust dazu.«

Aber das war nicht die Wahrheit. Der wahre Grund war nicht, daß sie keine Lust hatte, sondern der, daß sie allein die bloße Vorstellung mit panischer Angst erfüllte. »Es ist nicht dumm!« sagte Stefanie heftig. »Und es ist erst recht kein Spaß, Herr König. Sie sollten es ernster nehmen. Oder es bleiben lassen.«

»Ich bin für das Bleiben lassen«, sagte Liz. Aber wieder machte Stefan nur diese rasche, ärgerliche Handbewegung.

»Also gut - nehmen wir es ernst. Vielleicht gelingt es Ihnen ja wirklich, mich zu überzeugen. Und wenn nicht, habe ich vielleicht wenigstens Material für eine neue Geschichte.«

Liz starrte ihn an. Sie fühlte sich... betäubt. Das Ganze war Irrsinn. Vollkommener Irrsinn! Bin ich eigentlich verrückt? dachte sie. Was in Dreiteufels Namen tat sie hier?! Sie war hierher gekommen, um dem Wahnsinn zu entfliehen, der in Eversmoor auf sie wartete, und sie hatte nichts Besseres zu tun, als an einer Geisterbeschwörung teilzunehmen!Sie kam sich vor wie eine Alkoholikerin, die eine Entziehungskur damit begann, eine Flasche Whisky in sich hineinzuschütten! Und trotzdem widersprach sie mit keinem Wort mehr. Sie zögerte nicht einmal, die Hand auszustrecken, als Stefanie das Weinglas herumdrehte und auf den leer geräumten Tisch stellte, und sie registrierte fast entsetzt, daß sich ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen. Sie hätte vor Furcht am liebsten geschrien, als ihre Finger das eiskalte Glas des Römers berührten, aber ihre Hände zitterten nicht einmal.

Sie hatte Angst, gleichzeitig fühlte sie eine Ruhe, die schon beinahe unheimlich war, denn es war eine Ruhe, die irgendwie von außen auf sie ein zuströmen schien; nichts, was zu ihr gehörte, sondern ein fremder, betäubender und sehr unangenehmer Einfluß. Für einen Moment kam sie sich vor wie eine Marionette, die an unsichtbaren Fäden hing.

»Wir sollten jetzt alle ruhig sein«, sagte Gabi aufgeregt. Ihre Augen leuchteten vor Begeisterung. »Wenigstens für einen Moment, bis Stefanie sich konzentriert hat.« Es war ein sonderbares, fast schon unheimliches Gefühl. Natürlich gab es mindestens ein Dutzend logischer Erklärungen - angefangen von Muskelspannungen, die sich unbemerkt entluden, über eine besonders geschickt ausgeführte Manipulation Stefanies oder ihres Begleiters - und trotzdem war es ein fast gespenstisches Gefühl, als sich das Glas plötzlich zu bewegen begann.

Zuerst bemerkte sie es kaum - es war nur ein leises, fast unmerkliches Zittern, ein ganz sachtes Vibrieren und Beben, das ihr wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen wäre, hätte der Römer auf der gläsernen Tischplatte nicht ein leises, aber sehr mißtönendes Quietschen verursacht. Dann begann sich das Glas zu bewegen.

Liz war sehr sicher, daß sie keinen Druck auf das Glas ausübte, und sie war auch fast sicher, daß es keiner der anderen tat - aber das Glas begann sich zu bewegen. Zuerst langsam, dann immer rascher und gleichzeitig leichter glitt es über den Tisch, schoß auf den unteren Rand des Buchstabenkreises zu und verharrte im letzten Moment, rutschte ein Stück zurück, glitt nach rechts, nach links, wieder nach rechts ...

»Nun?« fragte Gabi leise. »Hältst du es immer noch für Humbug?«

Sie sah Stefan bei diesen Worten an, aber Liz war, sicher, daß die Frage in Wahrheit ihr galt. Trotzdem war es Stefan, der antwortete. »Vielleicht«, sagte er. »Bis jetzt ist nichts passiert, bis auf...«

Er sprach nicht weiter, denn genau in diesem Moment vollführte das Glas einen so heftigen Ruck nach rechts, daß alle bis auf Liz und Stefanie den Kontakt verloren. Trotzdem schoß der Römer weiter, berührte das ›H‹, jagte in einem fast eleganten Halbkreis herum, stieß gegen die Spielkarte mit dem ›A‹, löste sich davon, traf zweimal kurz und hart hintereinander das ›L‹ und glitt schließlich, langsamer werdend wie ein Autofahrer, der sein Fahrzeug auf dem allerletztem Stück Weges ausrollen läßt, auf das ›O‹ zu.

»Hallo«, sagte Stefan. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht mit zuschreiben. Er schnaubte, schüttelte den Kopf und bedachte Stefanie mit einem Blick, der gleichzeitig mitleidig wie abfällig war.

»Wie eindrucksvoll«, sagte er. »Fast schon ein wenig zu deutlich, finden Sie nicht, meine Liebe?«

»Ich war das nicht, wenn es das ist, was Sie meinen«, sagte Stefanie ruhig. »Ich weiß, Sie glauben, ich hätte manipuliert, nicht wahr? Aber das habe ich nicht.« Stefan schnaubte erneut, sagte aber nichts, sondern sah statt dessen Liz fragend an. »Ich... hatte nicht den Eindruck, daß sie manipuliert«, sagte Liz zögernd. Ihre Worte entsprachen durchaus der Wahrheit: Natürlich war es möglich, daß das Mädchen geschickt genug war, das Glas zu schieben, ohne daß sie es auch nur merkte - aber irgendwie wußte sie, daß es nicht so war. Sie war sehr nervös.

»Aber ich nehme die Hand auch gerne runter«, fügte Stefanie hinzu und zog den Arm zurück. »Möglicherweise überzeugt Sie das mehr.«

»Möglicherweise«, sagte Stefan spöttisch. Verdammt nochmal, was sollte das? dachte Liz verwirrt. Es war seine Idee gewesen, bei diesem albernen Spiel mitzumachen, nicht ihre - hatte er nur darauf bestanden, um sich zu produzieren?

»Sie sind nicht der erste, der der Sache skeptisch gegenübersteht«, sagte Walter. »Aber Sie wären auch nicht der erste, der überzeugt wird.«

»Wovon?« fragte Stefan lächelnd.

Diesmal verzichtete Walter auf eine Antwort. Statt dessen zündete er sich umständlich eine seiner filterlosen Zigaretten an, stieß zwei lange gerade Rauchfäden durch die Nase aus und legte wieder die Hand auf das Glas. »Machen wir weiter«, sagte er. »Vielleicht antworten sie Ihnen ja.«

»Worauf?« Stefan zog demonstrativ die Augenbrauen hoch. »Ich habe ja gar keine Frage gestellt.« Trotzdem beugte auch er sich vor und berührte das Glas mit den Spitzen von Zeige- und Mittelfinger. Nach kurzem Zögern legte auch Liz ihre Fingerspitzen neben die seinen und schließlich Gabi und als letzter Rainer. Stefanie verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. Abermals begann das Glas zu kreisen, wurde schneller, langsamer, schneller, langsamer... zwei-, dreimal glaubte Liz so etwas wie einen Rhythmus in dieser Bewegung zu spüren, aber jedes Mal wenn sie ihn gerade genau zu erkennen glaubte, verschwand er oder änderte sich.

»Ist... jemand hier?« fragte Stefanie. Sie hatte die Hände ausgestreckt und die Finger gespreizt, berührte das Glas aber nicht. Ihre Augen waren geschlossen. Feiner glitzernder Schweiß perlte auf ihrer Stirn. Als sie weiter sprach, bewegten sich ihre Lippen kaum dabei.

»Wenn jemand hier ist, dann soll er antworten. Wir sind deine Freunde. Sag uns deinen Namen.«

Diesmal dauerte es länger, bis das Glas zu zittern begann, und seine Bewegungen waren deutlich langsamer und mühevoller. Dann begann es die Buchstabenkarten, zu berühren, manchmal dicht aufeinander folgend, manchmal mit großen Pausen, als müsse die unsichtbare Macht, die es lenkte, zwischendurch immer wieder Kraft schöpfen. Stefan schrieb pedantisch jeden einzelnen Buchstaben und jede größere Pause mit, aber das Ergebnis war mehr als dürftig - um nicht zu sagen, es war Wasser auf Stefans Mühlen. Zwei-, dreimal bildeten die Buchstaben Kombinationen, die mit einigem guten Willen als Worte zu bezeichnen waren - auf Stefans Zettel stand nach einer Viertelstunde ein GTENTAAK, ein STEFNN und die Buchstaben PEER, von denen Gabi behauptete, es wäre der Name einer ihrer Kontaktpersonen aus dem Geister reich. Danach kam nur noch heilloser Buchstabensalat, aus dem sich auch mit dem allerbesten Willen nichts Sinnvolles mehr herauslesen ließ, weder vor- noch rückwärts. Nicht, daß dieser Mißerfolg Gabis Optimismus auch nur den geringsten Abbruch tat - sie schien ihn im Gegenteil eher als eine Art Bestätigung ihrer Theorie zu betrachten.

Die Zeit verging, und im gleichen Maße, in dem klarer wurde, daß bei diesem Experiment nichts anderes als ein mit Buchstabensalat vollgekritzelter Zettel und ein verschwendeter Abend her ausschauen würden, begann sich Liz alberner vor zukommen. Sie hatte keine Angst mehr. Angst mußte man nur vor richtigen Geistern haben, nicht vor diesen Kindereien, aber sie begann sich einfach dumm vorzukommen. Plötzlich konnte sie Gabis Verlegenheit von vorhin verstehen; auch ihr wäre es alles andere als angenehm, von irgend jemandem bei diesem Unsinn überrascht zu werden.

Das Glas unter ihren Fingern begann zu zittern, wich in beinahe rechtem Winkel von seinem kreiselnden Kurs ab und berührte das ›S‹, das ›T‹, das ›I‹, zweimal rasch hintereinander das ›M‹ und schließlich wieder das ›T‹.

Liz hatte das Gefühl, von einer eisigen Hand berührt zu werden. Ihr Atem stockte. »Hoppla«, sagte Stefan. »Das sieht ja fast aus wie ein Wort.« Er grinste. »Fragt sich nur, was hier stimmt - oder auch nicht.«

Großer Gott, was geht hier vor? dachte Liz entsetzt. Plötzlich verspürte sie das fast übermächtige Bedürfnis, zu schreien, aber sie bekam nicht den kleinsten Laut heraus. Sie hatte nicht einmal die Kraft, die Finger vom Glas zu nehmen. Vielleicht sollten sie etwas bekommen, wovor sie wirkliche Angst haben können, dachte sie. Wie wäre es mit ein wenig ECHTEM Spuk, ihr Narren ?

Gott - was waren das für Gedanken? Es waren ihre Gedanken, ganz eindeutig, und doch wieder nicht, weil irgend jemand - irgend etwas - wollte, daß sie sie dachte.Vielleicht vergeht dir das Lachen, Gabischätzchen, wenn du einem WIRKLICHEN Geist begegnest - sie starrte Stefanie an - und du dir deine Faxen sparen kannst, du kleine Idiotin! Etwas geschah. Irgend etwas Entsetzliches geschah. Jetzt.

Und sie war nicht die einzige, die es spürte. Auch Gabi sah irritiert auf, und in das abfällige Grinsen auf Stefans Zügen mischte sich eine deutliche Spur von Unsicherheit, beinahe Schrecken.

»Was...«

»Ruhig!« unterbrach ihn Gabi aufgeregt. »Es beginnt - merkst du es denn nicht?« Stefan schützte abfällig die Lippen. »Weil die Buchstaben zufällig...«

Das Glas machte einen heftigen Ruck und prallte so hart gegen die ›NEIN‹-Karte, daß sie vom Tisch flog und zu Boden segelte. Stefan blinzelte, sah mit einer Mischung aus Überraschung und unverhohlenem Mißtrauen in die Runde und setzte dazu an, etwas zu sagen, aber in diesem Moment bewegte sich das Glas weiter, so schnell und mit einem so überraschenden Ruck, daß alle bis auf Liz für einen Moment den Kontakt damit verloren. Auch sie wollte loslassen, aber sie konnte es nicht!

»Was, zum Teufel...«, begann Stefan erneut, wurde aber sofort wieder von Gabi unterbrochen. »Still! Fühlst du es denn nicht, du unsensibler Klotz?«

Und plötzlich war es da. Stefanies Augen weiteten sich vor Schrecken, und auch Gabi und Walter fuhren sichtlich zusammen. Irgend etwas war plötzlich anders geworden, von einem Atemzug auf den nächsten. Irgend etwas war im Raum. Es war Liz unmöglich, die Hand vom Glas zu nehmen oder auch nur auf zusehen, aber sie spürte seine Gegenwart, das jähe Dasein von etwas anderem, Bösem, das vor einer Sekunde noch nicht hier gewesen war.

Es war, als wäre ein Fenster geöffnet worden, durch das eiskalte Luft her einströmte, aber es war kein Fenster nach draußen, sondern ein Fenster in die Hölle, durch das ein unsichtbarer Sturmwind herein fauchte, ein Orkan aus Haß und Gewalt und Bosheit, der sich wie ein unsichtbares schleichendes Gift im Raum ausbreitete. Stefanie krümmte sich. Sie sagte keinen Ton, aber ihr Gesicht war plötzlich grau vor Furcht, und in ihren Augen flackerte etwas, was Liz noch nie zuvor bei einem lebenden Menschen gesehen hatte. Es ging so schnell vorüber, wie es kam - für den Bruchteil einer Sekunde nur spürte das Mädchen die Berührung dieses körperlosen bösen Dinges, dann, als hätte es seinen Irrtum eingesehen, löste es sich wieder von ihr, das Entsetzen wich aus ihrem Gesicht.

»Großer Gott«, flüsterte sie. »Was... ist das?«

Das ist ein echter Geist, du jämmerliche kleine Hochstaplerin, dachte Liz, und wieder war es, als zwinge sie ein anderer, diese Dinge zu denken. Es war schlimmer, als Opfer eines fremden Willens zu sein, denn ihr eigenes Bewußtsein war nicht ausgeschaltet, nicht besiegt, sondern zu etwas Fremdem und Feindlichem pervertiert. Es war das Entsetzlichste, was Liz jemals erlebt hatte. Und sie konnte nicht einmal mit einem Blick um Hilfe bitten! »Wer bist du?« flüsterte Stefanie. »Sag... deinen Namen!«

Das Glas zuckte nach rechts, nach links und wieder nach rechts. Schließlich berührte es ganz leicht die ›Nein‹-Karte.

»Sag deinen Namen!« wiederholte Stefanie. »Ich befehle es.«

MEINEN NAMEN? schrieb das Glas. WOZU WILLST DU DEN WISSEN? »Wer bist du?« wiederholte Stefanie. Ihre Stimme zitterte vor Anstrengung. Obwohl es nicht sehr warm im Zimmer war, glänzte ihr Gesicht vor Schweiß. Liz konnte ihre Angst regelrecht riechen. »Sag deinen Namen! Ich befehle es! Wie ist dein Name!« GODZILLA schrieb das Glas.

»Ha!« machte Stefan. »Das ist...«

Das Glas bewegte sich weiter, so rasch, daß sie kaum mehr richtig sahen, welche Karten sein Rand berührte.

»Be - a - en - es - ha - e - e«, buchstabierte Gabi - »Banshee...« Sie runzelte die Stirn und sah erst Stefanie, dann Liz an. »Was heißt das?« Niemand antwortete. Liz saß da, starr, gelähmt vor Schrecken und Unglauben, und auch Stefan wirkte verwirrt. »Bist du das?« fragte Stefanie. Das schwache gelbe Licht ließ ihr Gesicht blaß und krank erscheinen, und ihre Stimme hatte einen sonderbaren, hohlen Klang angenommen.

Aus dem Spiel war Ernst geworden, tödlicher Ernst sogar, dachte Liz entsetzt. Dabei war Stefanies Beschwörung durch und durch genau der Humbug gewesen, als den Stefan ihn bezeichnete. Nein, es war genau anders herum: Dieses Etwas hatte gewartet, geduldig auf eine Gelegenheit gewartet, aus seinem Versteck hervorzubrechen. Es war ihr gefolgt. Sie war ihm in Wahrheit nicht eine Sekunde lang wirklich entkommen. Nein, es hatte einfach abgewartet und gelauert, und es hatte dieses harmlose Spiel genommen und sich zu eigen gemacht.

»Wer bist du?« stammelte Stefanie. In ihrer Stimme war jetzt wirkliche Angst. Ihre Hände zitterten.

DER TOD, antwortete das Glas.

»Das ist geschmacklos«, sagte Stefan leise. »Ich mache das nicht mehr lange mit. Wer von euch ist das?«

Das Glas schoß auf ihn zu, verharrte einen Moment lang, zitterte - und begann wieder zu kreisen. STIRB schrieb es.

»Wen... meinst du?« sagte Stefanie. Ihre Stimme zitterte jetzt unüberhörbar. Vielleicht begriff sie, daß sie zum ersten Mal wirklich das getan hatte, was sie sonst so überaus geschickt behauptete. Die Geister, die sie rief... Liz spürte ein absurdes Gefühl von Befriedigung. Ein Teil von ihr war noch immer mit diesem anderen verbunden; sie teilte seine Empfindungen, auch wenn es sie jetzt nicht mehr zwang, seine Gedanken zu denken.

EUCH ALLE, antwortete das Glas.

»Das... ist nicht mehr komisch, Stefanie«, sagte Stefan gepreßt. »Ich weiß nicht, wie Sie es machen, aber es ist nicht witzig.«

»Das soll es auch nicht sein«, antwortete Gabi an ihrer Stelle. »Stefanie ist das nicht, Stefan, ob du's nun glaubst oder nicht. Und ich ebenso wenig.«

»Natürlich glaube ich dir«, antwortete Stefan böse. »Was da antwortet, das sind die Geister der Toten, wie?«

Das Glas rückte nach rechts und schoß in die Lücke, wo die ›NEIN‹-Karte gelegen hatte. Stefan erbleichte ein ganz kleines bißchen, aber dann loderte Zorn in seinem Blick.

Wütend richtete er sich auf, packte Gabis Handgelenk und drückte ihren Arm so unsanft zur Seite, daß sie einen halblauten Schmerz laut ausstieß.

»He da«, sagte Rainer. »Nicht ganz so grob, ja?«

Stefan fuhr herum. In seinen Augen blitzte es streitlustig. »Was heißt das?« fauchte er. »Ich hätte euch für anständiger gehalten. Ich habe dir erzählt, was mit Liz war, aber ich habe es verdammt noch mal nicht getan, damit ihr einen eurer blöden Scherze macht!« Rainer seufzte, zog an seiner Pfeife und zog seine Hand zurück.

Das Glas bewegte sich weiter, prallte gegen das ›T‹, stieß mit einem fast wütend wirkenden Ruck auch das ›O‹ vom Tisch und fegte das ›T‹ hinterher. Gabi stieß einen leisen, quietschenden Laut aus und schlug die Hand vor den Mund. Stefans Kopf flog hoch. Seine Augen flammten. »Das ist nicht komisch«, sagte er noch einmal. »Und wenn Sie glauben, daß ich darüber lache, Walter, dann...« Auch Walter zog die Hand zurück, so daß jetzt nur noch Stefans und Liz' Finger den Fuß des Römers berührten.

Das Glas bewegte sich weiter.

»Du?« Stefans Augen weiteten sich ungläubig. »Aber...«

»Das ist sie nicht«, sagte Stefanie, leise, aber sehr bestimmt. Sie gab Walter einen Wink. Der Junge beugte sich zur Seite, nahm rasch Block und Stift an sich und schrieb hastig mit, was das Glas buchstabierte.

»Blödsinn!« fauchte Stefan. »Natürlich schiebt sie das Glas.«

»Aber nicht aus freiem Willen«, sagte Stefanie. »Sie ist ...«

Mit einem Schrei zog Liz die Hand zurück. Das Glas bewegte sich weiter, kreiste wie irrsinnig hin und her und fuhr fort, immer schneller und schneller gegen die Karten zustoßen.

»Walter! Schnell!« keuchte Gabi. »Schreib es auf! Schreib es auf!«

Walter gehorchte - wenigstens versuchte er es. Aber die Bewegungen des Glases wurden immer schneller, gleichzeitig ruckhafter und unkontrollierter, bis es so schnell über, den Tisch schoß, daß es die Karten von der Platte katapultierte, gegen die es stieß. Liz sah die Bewegung im letzten Augenblick. Etwas im rasenden Hin und Her des Glases änderte sich; ein kurzer, harter Ruck - und plötzlich fegte das Glas wie ein kleines gefährliches Geschoß auf sie zu, verfehlte ihr Gesicht um Millimeter und zerbarst klirrend hinter ihr an der Wand.

Stefan und Rainer sprangen erschrocken hoch, während Gabi einen keuchenden Laut ausstieß und die Hand vor den Mund schlug. Auch Walter richtete sich kerzengerade auf und wurde bleich. Nur Stefanie rührte sich nicht, aber ihre Augen waren weit und dunkel vor Furcht.

»Ist dir etwas passiert?« fragte Stefan erschrocken.

Liz war nicht ganz sicher, aber sie schüttelte den Kopf.

Das Glas hatte sie nicht durch Zufall verfehlt. Es war eine Warnung gewesen, eine letzte Warnung vielleicht, mit dem aufzuhören, was sie taten.

»Ich bin... in Ordnung«, sagte sie stockend. »Das Blatt. Was... was haben Sie aufgeschrieben, Walter?«

Walter blickte sie einen Moment lang an, als begriffe er gar nicht, was sie gesagt hatte. Dann lächelte er nervös, riß das Blatt mit einem Ruck von seinem Block und reichte es Liz. Mit bebenden Fingern nahm sie es entgegen und überflog den Text, den Walter hastig darauf gekritzelt hatte: NIRREAN ENIELK UD NENNEOK UZ NEMMOKTNE RIM TBUALGEG HCILKRIW UD TSAH »Aber das... das ergibt überhaupt keinen Sinn«, sagte Stefan. Seine Stimme klang eher erleichtert als verwirrt. Aber nur für einen Moment.

»Oh, doch«, widersprach Stefanie. Liz war sich nicht sicher, was sie wirklich in ihren Augen las - Furcht oder Mitleid oder vielleicht auch beides, als sie auf sah und sie anblickte. »Es ergibt einen Sinn«, sagte sie. »Lesen Sie es rückwärts.« Liz tat es.

Und begann zu schreien.

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