Rand und Min standen da, sahen einander an und regten sich nicht, bis er schließlich sagte: »Möchtest du mit mir zum Gut hinauskommen?«
Sie schrak beim Klang seiner Stimme zusammen. »Zum Gut?«
»Eigentlich ist es eher eine Schule. Für die Männer, die wegen des Straferlasses kommen.«
Min erblaßte. »Nein, ich glaube nicht... Merana wird erwarten, von mir zu hören. Und ich sollte sie deine Regeln so bald wie möglich wissen lassen. Jede Aes Sedai könnte unwissentlich die Innere Stadt betreten, und du würdest nicht wollen... Ich muß wirklich gehen.«
Er verstand es nicht. Sie hatte Angst vor den Schülern, ohne auch nur einem von ihnen jemals begegnet zu sein, Männer, die die Macht lenken konnten, Männer, die die Macht lenken wollten. Bei jedem anderen wäre es verständlich, aber auch er konnte die Macht lenken, und sie war bereit, ihm das Haar zu zausen, ihn in die Rippen zu knuffen und ihn offen mit allen möglichen Bezeichnungen zu belegen. »Möchtest du auf dem Weg zurück zur Rosenkrone eine Eskorte haben? Hier treiben wahrhaftig sogar bei Tage Straßenräuber ihr Unwesen. Nicht viele, aber ich möchte nicht, daß dir etwas zustößt.«
Sie lachte ein wenig unsicher. Die Geschichte mit dem Gut regte sie wirklich auf. »Ich habe schon selbst auf mich aufgepaßt, als du noch Schafe gehütet hast, Bauernjunge.« Plötzlich hatte sie in jeder Hand ein Messer. Ein Aufblitzen, und sie wurden wieder in die Ärmel geschoben, wenn auch nicht ganz so glatt, wie sie herausgelangt waren. Sie sagte, jetzt in weitaus nüchternerem Tonfall: »Du mußt auf dich aufpassen, Rand. Ruh dich aus. Du siehst müde aus.« Sie stellte sich überraschenderweise auf die Zehenspitzen, reckte den Kopf und küßte ihn flüchtig auf die Lippen. »Es hat gutgetan, dich zu sehen, Schafhirte.« Und mit einem weiteren, dieses Mal frohen Lachen verließ sie den Raum.
Rand zog, vor sich hin murmelnd, seinen Umhang wieder an und ging ins Schlafzimmer, um sein Schwert aus dem Schrank zu holen, ein dunkler, mit geschnitzten Rosen verzierter Schrank, der ausreichend hoch und breit war, um die Kleidung von vier Männern aufzunehmen. Er entwickelte sich wirklich zu einem eitlen Pfau. Min hatte ihren Spaß daran. Er fragte sich, wie lange sie ihn nur wegen eines Versprechers noch aufziehen wollte.
Ein angemessen großer Stoffbeutel, der klimperte, als er ihn aus einer Kommode mit Lapislazuli-Einlegearbeiten unter seinen Socken hervornahm, wanderte in die Tasche seines Umhangs, und ein viel kleinerer Samtbeutel wanderte auf sein Angreal hinterher. Der Silberschmied, der den Inhalt des größeren Beutels gestaltet hatte, war überaus glücklich gewesen, für den Wiedergeborenen Drachen arbeiten zu dürfen, und wollte aus Ehrgründen jegliche Bezahlung ablehnen. Der Goldschmied, der das Einzelstück in dem anderen Beutel angefertigt hatte, hatte vier Mal nachgefragt, welchen Wert Bashere der Arbeit zumaß, und zwei Töchter des Speers hatten bei ihm gewartet, bis es geklärt war.
Rand hatte bereits seit einiger Zeit erwogen, diese Reise zum Gut zu unternehmen. Er mochte Taim nicht, und Lews Therin würde sich wegen ihm wieder aufregen, aber er konnte den Ort nicht ständig meiden. Besonders jetzt nicht. Soweit er wußte, hatte Taim seine Aufgabe, die Schüler aus der Stadt fernzuhalten, gut erfüllt — zumindest hatte Rand nichts von Zwischenfällen gehört —, aber die Neuigkeiten von Merana und der Abordnung würden vielleicht bis zum Gut durchdringen, und so wie sich Gerüchte verbreiteten, würden aus den neun Aes Sedai neun Rote Schwestern oder neunzig Jäger werden, die besänftigt werden müßten. Einerlei, ob das Ergebnis wäre, daß Schüler bei Nacht davonliefen oder Schüler nach Caemlyn kamen, um den ersten Schlag zu führen — er mußte es rechtzeitig verhindern.
Es gab in Caemlyn schon jetzt zu viele Gerüchte, ein weiterer Grund, warum er fortzugehen plante. Alanna und Verin und die Zwei-Flüsse-Mädchen befanden sich dem Gerede auf den Straßen zufolge schon halbwegs in der Burg, und auch viele andere Geschichten über Aes Sedai schlichen sich in die Stadt, schlichen bei Nacht durch die Tore. Eine Geschichte einer Aes Sedai, die streunende Katzen heilte, war so weit verbreitet, daß er sie schon fast selbst glaubte, aber alle Bemühungen Basheres, den Ursprung der Geschichte herauszubekommen, förderte genauso viel Wahres zutage wie die Geschichte, daß zwei Frauen, die den Wiedergeborenen Drachen überallhin begleiteten, in Wahrheit verkleidete Aes Sedai seien.
Rand wandte sich unbewußt um und schaute auf den Fries weißer Löwen- und Rosenreliefs an der Wand, blickte durch ihn hindurch. Alanna war nicht mehr in Culain's Hund. Sie war gereizt. Wäre sie keine Aes Sedai gewesen, hätte er gesagt, ihre Nerven seien zum Zerreißen gespannt. In der letzten Nacht war er einmal aufgewacht und sicher gewesen, daß sie weinte. Das Gefühl war sehr stark gewesen. Manchmal merkte er, daß er ihre Anwesenheit fast vergaß —, bis etwas geschah, wie zum Beispiel, daß sie ihn weckte. Er vermutete, daß man sich wirklich an alles gewöhnen konnte.
Heute morgen war Alanna auch ... eifrig gewesen. Eifrig schien die beste Bezeichnung. Er hätte ganz Caemlyn verwettet, daß der auslotende Blick von seinen zu ihren Augen geradewegs zur Rosenkrone verlief. Er würde ebenfalls darauf wetten, daß Verin bei ihr war. Nicht neun Aes Sedai. Elf.
Lews Therin murmelte unbehaglich etwas. Es klang nach einem Mann, der sich fragte, ob er mit dem Rücken zur Wand stand. Rand fragte sich das auch.
Elf, und dreizehn könnten ihn so leicht gefangennehmen, wie sie ein Kind hochheben konnten. Wenn er ihnen die Gelegenheit dazu gab. Lews Therin begann leise zu lachen, eine rauhe, trauernde Art zu lachen. Er wurde vertrieben.
Rand dachte einen Moment über Somara und Enaila nach und eröffnete dann unmittelbar über dem in Blau und Gold gemusterten Teppich in seinem Schlafzimmer ein Tor. So mürrisch, wie sie heute morgen waren, würde sicherlich eine von ihnen etwas ausplaudern, bevor die Reise zum Gut vollbracht war, und wenn er sich an seine früheren Besuche erinnerte, wollte er nicht, daß sich die Schüler aus Angst vor ungefähr zwanzig Töchtern des Speers ständig umsahen. Diese Art Dinge trugen wenig zum Vertrauen eines Mannes bei, und sie brauchten Vertrauen, wenn sie überleben sollten.
Taim hatte in einem Punkt recht: Wenn ein Mann Saidin festhielt, wußte er, daß er lebte, und es bedeutete mehr als nur eine Verstärkung der Sinne. Trotz des Makels des Dunklen, trotz des Gefühls, daß schmieriger Abfall die Knochen beschmutzte, wenn die Macht einen schmelzen wollte, wo man gerade stand, einen erstarren lassen wollte, bis man zersprang, wenn ein falscher Schritt oder ein Moment der Schwäche den Tod bedeutete — Licht, man wußte, daß man lebte. Dennoch schob er die Quelle beiseite, sobald er das Tor durchschritten hatte, und das nicht nur, um sich von dem Makel zu befreien, bevor sich sein Magen entleerte. Es schien schlimmer denn je, noch abstoßender, wenn das überhaupt möglich war. Sein wahrer Grund, die Macht abzulegen, war, daß er glaubte, nicht wagen zu können, Taim mit Saidin in seinem Körper und Lews Therin in seinem Kopf entgegenzutreten.
Die Lichtung war brauner, als er sie in Erinnerung hatte, mehr Laub knackte unter seinen Stiefeln, und weniger Laub war an den Bäumen zu sehen. Einige der Pinien waren vollkommen gelb, und eine Anzahl Lederbäume stand leblos, grau und kahl da. Aber wenn sich die Lichtung schon verändert hatte, dann hatte sich das Gut so sehr verändert, daß es fast nicht wiederzuerkennen war.
Das Gutshaus schien mit dem neuen Strohdach in weitaus besserem Zustand, und die Scheune war offensichtlich vollkommen neu aufgebaut worden. Sie war viel größer als vorher und überhaupt nicht mehr schief. Pferde standen in einem großen Pferch neben der Scheune, und die Pferche der Kühe und Schafe waren weiter entfernt errichtet worden. Die Ziegen waren jetzt ebenfalls eingepfercht, und saubere Reihen Ausläufe beherbergten die Hühner. Der Wald war weiter abgeholzt worden. Mehr als ein Dutzend längliche weiße Zelte bildeten jenseits der Scheune eine Reihe, und daneben standen die Gerüste zweier Gebäude, die viel größer würden als das Gutshaus und vor denen eine Gruppe nähender Frauen saß, die mit dem Ball und mit Puppen spielende Kinder beaufsichtigten. Aber die größte Veränderung waren die Schüler, die meisten in eng anliegenden schwarzen Jacken mit hohen Kragen, von denen nur wenige schwitzten. Es mußten weit über hundert in allen Altersstufen sein. Rand hatte nicht geahnt, daß Taims Erhebungsreisen so erfolgreich gewesen waren. Das Gefühl von Saidar schien die Luft zu erfüllen. Einige Männer übten Gewebe, setzten Baumstümpfe in Brand, zerschmetterten Steine oder fingen einander mit Luftsträngen ein. Andere lenkten die Macht, um Wasser heranzuschleppen oder um Dungkarren aus der Scheune zu schieben oder Feuerholz aufzuschichten. Nicht alle lenkten die Macht Henre Haslin beaufsichtigte eine Reihe Männer mit nacktem Oberkörper, die den Schwertkampf übten. Henre mit der knolligen roten Nase besaß nur noch einen Kranz Haare und schwitzte mehr als seine Schüler und wünschte sich zweifellos seinen Wein herbei, aber er beobachtete und verbesserte genauso streng, als wäre er der Schwertmeister der Garde der Königin. Saeric, ein grauhaariger Rotwasser Goshien, dem die rechte Hand fehlte, beaufsichtigte mit strengem Blick zwei Reihen Männer mit ebenfalls nackten Oberkörpern. Einer der Männer trat in Kopfhöhe zu, drehte sich und trat erneut zu, drehte sich wieder und trat dann mit dem anderen Fuß zu und dann das Ganze noch einmal. Die anderen boxten, so schnell sie konnten, vor sich in die Luft. Alles in allem war dieser Anblick weit von der jämmerlichen Handvoll Männer entfernt, die Rand beim letzten Mal gesehen hatte.
Ein Mann in einer schwarzen Jacke, der bald sein mittleres Lebensalter erreicht haben würde, pflanzte sich vor Rand auf. Er hatte eine scharf geschnittene Nase und einen höhnisch verzogenen Mund. »Und wer seid Ihr?« fragte er mit Taraboner Akzent. »Ihr seid vermutlich zum Lernen zur Schwarzen Burg gekommen? Ihr hättet in Caemlyn auf den Wagen warten sollen, der Euch hergebracht hätte, und das Stadtleben noch einen Tag länger genießen können.«
»Ich bin Rand al'Thor«, sagte Rand ruhig und leise, damit kein Zornausbruch erfolgte. Höflichkeit kostete nichts, und wenn dieser Narr nicht bald beschloß, es ebenso zu sehen...
Aber der höhnische Ausdruck verstärkte sich noch. »Also seid Ihr es, hm?« Er betrachtete Rand unverschämt von oben bis unten. »Ihr wirkt auf mich nicht so großartig. Ich glaube, ich könnte selbst...« Ein Luftstrang verdichtete sich, unmittelbar bevor er ihn unter dem Ohr erwischte und er zusammensackte.
»Manchmal brauchen wir strenge Disziplin«, sagte Taim, der sich über den auf dem Boden liegenden Mann stellte. Seine Stimme klang fast fröhlich, aber seine dunklen, schrägstehenden Augen funkelten den Mann todbringend an, den er niedergeschlagen hatte. »Ihr könnt einem Mann nicht sagen, daß er die Macht hat, die Erde zu erschüttern, und dann von ihm erwarten, bescheiden zu sein.« Die Drachen, welche die Ärmel seines schwarzen Gewandes zierten, glänzten im Sonnenlicht. Goldfäden bewirkten dies bei einem der Drachen —, aber was ließ den blauen Drachen so glänzen? Er hob jäh die Stimme. »Kisman! Rochaid! Bringt Tolvar fort und taucht ihn ins Wasser, bis er wieder zu sich kommt. Aber keine Heilung. Kopfschmerzen werden ihn vielleicht lehren, seine Zunge im Zaum zu halten.«
Zwei Männer in schwarzen Umhängen, die jünger als Rand waren, eilten herbei, beugten sich über Tolvar, zögerten dann und schauten zu Taim. Kurz darauf spürte Rand, wie Saidar sie erfüllte. Luftstränge hoben den leblosen Tolvar an, und die beiden trotteten mit seinem schwebenden Körper zwischen sich davon.
Ich hätte ihn schon vor langer Zeit töten sollen, schnaubte Lews Therin. Ich hätte es tun sollen... Ich hätte... Etwas streckte sich nach der Quelle aus.
Nein, verdammt! dachte Rand. Nein, das tust du nicht! Du bist nur eine verdammte Stimme! Lews Therin floh mit verklingendem Jammern.
Rand atmete langsam ein. Taim sah ihn mit diesem Fast-Lächeln an. »Ihr lehrt sie zu heilen?«
»Zunächst nur das wenige, was ich selbst weiß. Und noch bevor ich sie lehre, sich in dieser Hitze nicht zu Tode zu schwitzen. Eine Waffe verliert ihren Nutzen, wenn sie bei der ersten Verletzung abgelegt wird.
Tatsächlich habe ich zugelassen, daß ein Mann sich selbst tötete, als er sich zu tief ausstreckte, und drei weitere brannten sich aus, aber es ist noch niemand im Schwertkampf umgekommen.« Es gelang ihm, das Wort »Schwert« sehr verächtlich klingen zu lassen.
»Ich verstehe«, sagte Rand nur. Einer tot und drei ausgebrannt. Verloren die Aes Sedai in der Burg auch so viele? Aber andererseits gingen sie langsamer vor. Sie konnten es sich leisten, langsamer vorzugehen. »Was ist diese Schwarze Burg, von der dieser Bursche gesprochen hat? Mir gefällt der Klang dieses Namens nicht, Taim.« Lews Therin murrte und klagte erneut, sagte aber noch nichts.
Der hakennasige Mann zuckte die Achseln und ließ seinen Blick mit Besitzerstolz über den Hof und die Schüler gleiten. »Ein Name, den die Schüler benutzen. Man konnte dies nicht einfach weiterhin nur ›das Gut‹ nennen. Sie hatten wohl das Gefühl, das sei nicht richtig. Sie wollten mehr. Die Schwarze Burg als Gegenstück zur Weißen Burg.« Er neigte den Kopf und sah Rand von der Seite an. »Ich kann dem Einhalt gebieten, wenn Ihr es wünscht. Man kann einem Mann leicht verbieten, bestimmte Worte nicht mehr zu sagen.«
Rand zögerte. Man konnte ihnen vielleicht verbieten, diese Worte nicht mehr zu sagen, aber man konnte sie nicht aus ihren Köpfen verbannen. Die Schule mußte einen Namen haben. Er hatte nicht daran gedacht. Warum nicht Schwarze Burg? Als er jedoch das Gutshaus und die Gerüste — größer, aber nur aus Holz — betrachtete, mußte er über den Namen lächeln. »Laßt ihn bestehen.« Vielleicht hatte die Weiße Burg genauso bescheiden angefangen. Nicht daß die Schwarze Burg jemals Zeit haben würde, zu einer Konkurrenz für die Weiße Burg anzuwachsen. Rands Lächeln verblaßte, und er betrachtete die Kinder traurig. Er betrog sich genauso sehr wie sie, gab vor, es bestünde eine Chance, etwas Beständiges aufzubauen. »Versammelt die Schüler, Taim. Ich habe ihnen einiges zu sagen.«
Er war in der Erwartung gekommen, sie um sich zu scharen, aber als er dann ihre Anzahl gesehen hatte, hatte er überlegt, von der Plattform des klapprigen Wagens aus zu sprechen, der jetzt aber anscheinend verschwunden war. Taim besaß jedoch ein Rednerpodest, ein einfacher schwarzer Steinblock, der so glatt poliert war, daß er im Sonnenlicht wie ein Spiegel schimmerte und in dessen Rückseite zwei Stufen geschnitten waren. Er stand auf freiem Gelände jenseits des Gutshauses. Der den Block umgebende Boden war flach und festgetreten. Die Frauen und Kinder versammelten sich auf einer Seite, um ihn zu sehen und ihm zuzuhören.
Von dem Block aus konnte Rand erkennen, wie weit Taims Erhebungsreise ihn geführt haben mußte. Jahar Narishma, den Taim besonders erwähnt hatte, der junge Mann mit dem Talent, hatte mädchenhaft große dunkle Augen, ein blasses vertrauensvolles Gesicht und trug das Haar in zwei langen Zöpfen mit Silberglocken an den Enden. Taim hatte gesagt, er stamme aus Arafel. Rand erkannte bei einem anderen Mann den rasierten Kopf und das Haarbüschel eines Shienarers. Zwei Männer trugen durchscheinende Schleier, die in Tarabon häufig von Männern und Frauen gleichermaßen getragen wurden. Er sah die schrägstehenden Augen aus Saldaea und hellhäutige, kleine Burschen aus Cairhien. Ein alter Mann trug einen geölten und fast in der für einen tairenischen Lord typischen Art geschnittenen Bart, und nicht weniger als drei Männer trugen Barte, bei denen die Oberlippe freiblieb. Er hoffte, daß Taim nicht Sammaels Interesse erweckt hatte, indem er Illianer eingezogen hatte. Er hatte hauptsächlich jüngere Männer erwartet, aber frische Gesichter wie die Ebens und Fedwins waren lediglich in gleichem Maße vertreten wie graue oder kahlwerdende Köpfe, deren einige noch ergrauter waren als Damer. Als Rand jetzt darüber nachdachte, erschien es ihm nicht mehr rätselhaft. Es gab keinen Grund, warum nicht genauso viele Großväter wie Jungen hiersein sollten, die gelehrt werden konnten.
Er war kein großer Redner, aber er hatte lange und angestrengt über das nach gedacht, was er sagen wollte. Nicht über den ersten Teil seiner Rede, der mit etwas Glück am schnellsten abgehandelt sein würde. »Ihr habt wahrscheinlich alle Geschichten darüber gehört, daß die Burg — die Weiße Burg — sich gespalten hat. Nun, es ist wahr. Es gibt einige aufrührerische Aes Sedai, die mir vielleicht folgen wollen, und sie haben eine Abordnung gesandt. Neun von ihnen befinden sich gerade in Caemlyn und erwarten meine Gunst. Wenn Ihr also von Aes Sedai in Caemlyn hört, glaubt keinen Gerüchten. Ihr wißt, warum sie dort sind, und könnt Burschen, die Gerüchte verbreiten, ins Gesicht lachen.«
Keine Reaktion erfolgte. Sie standen einfach da und starrten zu ihm hoch, wobei sie kaum zu blinzeln schienen. Taim wirkte wenig einverstanden, sehr wenig einverstanden. Rand berührte den größeren Beutel in seiner Tasche und fuhr mit dem Teil seiner Rede fort, den er genau ausgearbeitet hatte.
»Ihr braucht einen Namen. Aes Sedai bedeutet in der Alten Sprache ›Diener aller‹ oder doch etwas sehr Ähnliches. Die Alte Sprache ist nicht leicht zu übersetzen.« Er kannte selbst nur wenige Worte, einige von Asmodean, eine Handvoll von Moiraine und einige, die von Lews Therin durchgesickert waren. Zudem hatte ihn Bashere mit den notwendigsten Worten versorgt. »Ein anderes Wort in der Alten Sprache lautet Asha'man. Es bedeutet ›Wächter‹ oder ›Verteidiger‹ und vielleicht noch ein paar andere Dinge. Ich sagte Euch bereits: Die Alte Sprache ist sehr dehnbar. Aber ›Wächter‹ scheint mir die beste Übersetzung. Aber es bezeichnet nicht einfach jeden Verteidiger oder Wächter. Man könnte keinen Mann als Asha'man bezeichnen, der eine ungerechte Sache verficht, und niemals einen schlechten Menschen. Ein Asha'man war ein Mann, der für jedermann Wahrheit und Gerechtigkeit und Recht verteidigte. Ein Wächter, der nicht aufgab, selbst wenn die Hoffnung erloschen war.« Das Licht wußte es: Die Hoffnung würde erlöschen, wenn Tarmon Gai'don käme, wenn nicht schon vorher. »Das sollt Ihr hier werden. Wenn Ihr Eure Ausbildung beendet habt, werdet Ihr Asha'man sein.«
Murmeln erhob sich wie Blätter, die im Wind raschem, und der Name wurde wiederholt, aber es wurde auch schnell wieder still. Aufmerksame Gesichter spähten zu ihm hoch. Er konnte die Ohren fast auf die nächsten Worte lauschen sehen. Zumindest war das etwas besser als der vorherige Gleichmut. Der Stoffbeutel klimperte leise, als er ihn aus der Tasche nahm.
»Aes Sedai beginnen als Novizinnen, werden dann Aufgenommene und schließlich vollwertige Aes Sedai. Ihr werdet auch verschiedene Grade durchlaufen, aber nicht die gleichen Grade wie sie. Es wird unter uns keinen Ausschluß und kein Davonschicken geben.« Davonschicken? Licht, er würde fast alles tun, außer ihnen die Hände und Füße zu fesseln, um jedermann festzuhalten, wenn er die Macht auch nur ein wenig lenken konnte. »Wenn ein Mann zur Schwarzen Burg kommt...«, dieser Name gefiel ihm nicht, »...wird er Soldat genannt werden, weil es das ist, was er wird, wenn er sich uns anschließt, das, was Ihr alle wurdet: ein Soldat, der den Schatten bekämpfen soll, und nicht nur den Schatten, sondern jedermann, der sich der Gerechtigkeit in den Weg stellt oder die Schwachen unterdrückt. Wenn ein Soldat gewisse Fertigkeiten erreicht, wird er Geweihter genannt werden und dies tragen.« Er nahm eines der Abzeichen, die der Silberschmied angefertigt hatte, aus dem Stoffbeutel: ein kleines, schimmerndes Silberschwert, das mit seinem langen Heft und der leicht gebogenen Klinge perfekt gestaltet war. »Taim.«
Taim schritt starr zum Block, und Rand beugte sich herab, um das Silberschwert am hohen Kragen seiner Jacke zu befestigen. Es schien vor dem schwarz gefärbten Tuch noch stärker zu schimmern. Taims Gesicht war genauso ausdruckslos wie der Stein unter Rands Stiefeln. Rand reichte ihm den Beutel und flüsterte: »Gebt diese denjenigen, von denen Ihr glaubt, daß sie dafür geeignet sind. Aber versichert Euch, daß sie es wirklich wert sind.«
Er richtete sich auf und hoffte, daß es genügend viele Abzeichen waren. Er hatte wirklich nicht annähernd so viele Männer erwartet. »Geweihte, die ihre Fähigkeiten ausreichend verbessern, werden Asha'man genannt werden, und sie werden dies tragen.« Er nahm den kleinen Samtbeutel aus seiner Tasche und hielt den Inhalt hoch. Das Sonnenlicht funkelte auf kunstvoll gearbeitetem Gold und üppigem roten Emaille: eine sich windende Gestalt, genau wie diejenige auf dem Drachenbanner. Rand befestigte auch dies, auf der anderen Seite, an Taims Kragen, so daß Schwert und Drache neben seiner Kehle schimmerten. »Ich war vermutlich der erste Asha'man«, belehrte Rand die Schüler, »aber Mazrim Taim ist der zweite.« Taims Gesicht ließ einen Stein noch weich wirken. Was stimmte mit diesem Mann nicht? »Ich hoffe, daß Ihr letztendlich alle Asha'man sein werdet, aber ob dies gelingt oder nicht — erinnert Euch daran, daß wir alle Soldaten sind. Viele Kämpfe stehen uns bevor, vielleicht nicht immer die erwarteten, und schließlich die Letzte Schlacht. Das Licht sende sie letztendlich. Wenn das Licht auf uns scheint, werden wir siegen. Wie werden siegen, weil wir siegen müssen.«
Als er geendet hatte, hätten Hochrufe erklingen sollen. Er hielt sich nicht für die Art Redner, der Männer dazu bringen konnte, aufzuspringen und Hochrufe auszustoßen, aber diese Männer wußten, warum sie hier waren. Ihnen zu sagen, daß sie siegen würden, hätte etwas bewirken sollen, wie schwach auch immer es gewesen wäre. Aber da war nur Schweigen.
Rand sprang von dem Steinblock herab, und Taim bellte: »Verteilt euch auf eure Unterrichtsstunden und Aufgaben.« Die Schüler — die Soldaten — gingen fast genauso schweigend davon, wie sie dagestanden hatten. Nur leises Murmeln war zu hören. Taim deutete auf das Gutshaus. Er hielt den Beutel mit den Abzeichen so fest, daß es ein Wunder war, daß er nicht durch den Stoff gestochen wurde, »Wenn mein Lord Drache Zeit für einen Becher Wein hat?«
Rand nickte. Er wollte dem hier auf den Grund gehen, bevor er in den Palast zurückkehrte.
Der vordere Raum des Gutshauses stellte sich genauso dar, wie man es wohl erwarten sollte: ein blanker, makellos sauber gefegter Fußboden, nicht zueinander passende Stühle mit leiterförmigen Stuhllehnen, die vor einem sauberen, roten Ziegelsteinkamin standen, der es unmöglich erscheinen ließ, daß jemals ein Feuer darin gebrannt hatte. Ein weißes Tischtuch mit aufgestickten Blumen bedeckte einen kleinen Tisch. Sora Grady betrat schweigend den Raum und stellte ein hölzernes Tablett mit einem blauen Krug Wein und zwei weißen glasierten Bechern darauf.
Rand hatte gedacht, ihr Blick würde nach all dieser Zeit nicht mehr schmerzen, aber die Anklage in ihren Augen bewirkte, daß er froh war, als sie wieder ging. Er hatte gesehen, daß sie geschwitzt hatte. Taim warf den Beutel auf das Tablett und goß den ganzen Inhalt des Kruges in die Becher.
»Lehrt Ihr die Frauen nicht, wie man sich konzentriert?« fragte Rand. »Es ist grausam, sie schwitzen zu lassen, während ihre Männer nicht schwitzen.«
»Die meisten wollen nichts damit zu tun haben«, antwortete Taim kurz angebunden. »Ihre Ehemänner und Geliebten wollen es sie lehren, aber die meisten weigern sich, auch nur zuzuhören. Es hat vielleicht mit Saidar zu tun, versteht Ihr?«
Rand betrachtete den dunklen Wein in seinem Becher. Er mußte behutsam vorgehen. Er durfte nicht aufbrausen, nur weil ihn Verärgerung antrieb. »Es freut mich zu sehen, daß die Erhebung so erfolgreich war. Ihr sagtet, Ihr würdet es der Burg ... der Weißen Burg...« Weiße Burg, Schwarze Burg. Was würden die Geschichten daraus machen? »...in weniger als einem Jahr gleichtun, und wenn Ihr so weitermacht, wird Euch das gelingen. Ich verstehe nicht, wie Ihr so viele Männer finden konntet.«
»Siebt genug Sand«, sagte Taim steif, »und Ihr werdet schließlich einige Goldkörner finden. Ich überlasse das jetzt anderen, bis auf eine oder zwei Reisen, die ich noch selbst unternehme. Damer, Grady — es gibt ein Dutzend Männer, denen ich einen Tag lang vertrauen kann. Sie sind alt genug, nichts Törichtes zu tun, und es gibt genügend junge Männer mit der nötigen Kraft, ein Tor zu eröffnen — wenn nicht viel mehr —, die die Älteren geleiten können, die nicht dazu in der Lage sind. Ihr werdet Eure tausend Mann noch vor Jahresende zur Verfügung haben. Was ist mit jenen, die ich nach Caemlyn schicke? Habt Ihr sie schon zu einem Heer vereint?«
»Das überlasse ich Bashere«, erwiderte Rand ruhig. Taim verzog spöttisch den Mund, und Rand stellte den Weinbecher ab, bevor er in seinem Griff zerbrach. Bashere tat sein Möglichstes mit den Männern, in einem Lager irgendwo westlich der Stadt. Sein Möglichstes, wenn man bedachte, daß sie, wie die Saldaeaner es darlegten, eine Ansammlung mittelloser Bauern, davongelaufener Lehrlinge und erfolgloser Handwerker waren, die niemals ein Schwert in Händen gehalten oder ein gesatteltes Pferd geritten hatten oder mehr als fünf Meilen von ihrem Geburtsort entfernt gewesen waren. Rand hatte sich um zu vieles zu kümmern, als daß er sich über solche Leute Gedanken gemacht hätte. Er hatte Bashere gesagt, was er mit ihnen tun sollte und daß er ihn nur behelligen sollte, wenn sie aufbegehrten.
Er sah Taim an, der sich keineswegs bemühte, seine Verachtung zu verhehlen, barg die Hände hinter dem Rücken und ballte sie zu Fäusten. Lews Therin grollte in der Ferne, ein Echo seines eigenen Zorns. »Was ist in Euch gefahren? Ihr seid verstimmt, seit ich Euch diese Abzeichen angesteckt habe. Hat es etwas damit zu tun? Wenn dem so ist, verstehe ich es nicht. Die Männer werden ihre Abzeichen höher schätzen, wenn sie sehen, daß Ihr Eures vom Wiedergeborenen Drachen bekommen habt. Zudem werden sie auch Euch höher schätzen. Vielleicht braucht Ihr die Disziplin nicht mehr aufrechtzuerhalten, indem Ihr Männern mit der Keule auf den Kopf schlagt. Nun, was habt Ihr dazu zu sagen?« Er hatte angemessen begonnen, in ruhigem, wenn auch nicht nachsichtigem Tonfall — er hatte nicht beabsichtigt, nachsichtig zu sein —, aber während des Sprechens wurde seine Stimme fester und lauter. Er schrie nicht, und doch klang diese letzte Frage wie ein Peitschenhieb.
Der andere Mann veränderte sich auf die bemerkenswerteste Weise. Taim zitterte sichtbar — vor Zorn, hätte Rand behauptet, nicht aus Angst —, aber als das Zittern aufhörte, war er wieder sein altes Selbst. Sicherlich nicht freundlich, ein wenig spöttisch, aber sehr entspannt und beherrscht. »Da Ihr es wissen wollt — die Aes Sedai machen mir Sorgen, und Ihr. Neun Aes Sedai in Caemlyn, und zwei weitere macht elf. Dann könnten vielleicht genausogut noch eine oder zwei mehr dort sein. Ich habe sie noch nicht finden können, aber... «
»Ich habe Euch gesagt, Ihr sollt der Stadt fernbleiben«, unterbrach Rand ihn tonlos.
»Ich habe einige Männer gefunden, die für mich Fragen stellen.« Taims Stimme klang staubtrocken. »Ich bin der Stadt nicht näher gekommen, als ich es jetzt bin, seit ich Euch vor dem Grauen Mann gerettet habe.«
Rand sagte nichts dazu. Die Stimme in seinem Kopf war zu leise, um sie verstehen zu können, aber sie klang eiskalt. »Sie werden eher mit den Händen Rauch auffangen als Gerüchte.« Er sagte dies mit all der Verachtung, die er empfand — Taim hatte ihn gerettet? —, und der Mann zuckte zusammen. Äußerlich schien er noch immer ruhig, aber seine Augen glänzten dunkel.
»Und wenn sie sich den Roten Aes Sedai anschließen?« Seine Stimme klang kühl und belustigt, aber seine Augen funkelten. »Auf dem Land halten sich Rote Schwestern auf. In den letzten Tagen sind mehrere Gruppen von ihnen eingetroffen. Sie versuchen, Männer daran zu hindern hierherzukommen.«
Ich werde ihn töten, schrie Lews Therin, und Rand spürte dieses tastende Ausstrecken nach Saidar.
Geh weg, sagte er fest. Das Tasten blieb, und auch die Stimme.
Ich werde zuerst ihn töten und dann sie. Sie müssen ihm dienen. Es ist offensichtlich: Sie müssen ihm dienen.
Geh weg, schrie Rand wortlos zurück. Du bist nur eine Stimme! Er streckte sich nach der Quelle aus.
Oh, Licht, ich habe sie alle getötet. Alle, die ich geliebt habe. Wenn ich auch ihn getötet habe, wird es jedoch gut sein. Ich kann es wiedergutmachen, wenn ich ihn letztendlich töte. Nein, nichts kann es wiedergutmachen, aber ich muß ihn dennoch töten. Sie alle töten. Ich muß es tun. Ich muß es tun.
Nein! schrie Rand in seinem Kopf. Du bist tot, Lews
Therin. Ich lebe, verdammt seist du, und du bist tot! Du bist tot!
Er erkannte plötzlich, daß er am Tisch lehnte und sich mit schwachen Knien abstützte. Leise murmelte er: »Du bist tot! Ich lebe, und du bist tot!« Aber er hatte Saidar nicht ergriffen. Und Lews Therin auch nicht. Er sah Taim zitternd an und war überrascht keine Sorge auf dem Gesicht des Mannes zu sehen.
»Ihr müßt fest bleiben«, sagte Taim sanft. »Wenn Ihr Euch die geistige Gesundheit bewahren wollt, müßt Ihr es tun. Der Preis für ein Versagen ist zu hoch.«
»Ich werde nicht versagen«, sagte Rand und stieß sich wieder hoch. Lews Therin schwieg. In seinem Kopf schien nichts außer ihm selbst zu sein. Und das Bewußtsein von Alannas Anwesenheit natürlich. »Haben diese Roten schon jemanden gefangengenommen?«
»Nicht daß ich wüßte.« Taim beobachtete ihn vorsichtig, als erwarte er einen weiteren Ausbruch. »Die meisten der Schüler kommen jetzt durch Tore, und bei all den Menschen auf den Straßen dürfte es nicht leicht sein, einen Mann herauszupicken, der hierhereilt es sei denn, er redet zuviel.« Er hielt inne. »Auf jeden Fall könnte man sie nur zu leicht loswerden.«
»Nein.« War Lews Therin wirklich fort? Er wünschte es sich, und wußte doch, daß er ein Narr war, wenn er es glaubte. »Wenn sie Männer gefangennehmen, werde ich etwas tun müssen, aber im Moment bedeuten sie auf dem Land keine Bedrohung. Und glaubt mir — niemand, den Elaida schickt, wird sich jenen Aes Sedai in der Stadt anschließen. Beide Gruppen würden eher Euch als einander willkommen heißen.«
»Was ist mit jenen, die sich nicht auf dem Land aufhalten? Elf? Einige Unfälle könnten diese Anzahl auf ein weitaus sichereres Maß reduzieren. Wenn Ihr Euch nicht selbst die Hände schmutzig machen wollt, bin ich bereit...«
»Nein! Wie oft muß ich nein sagen! Wenn ich in Caemlyn einen Mann die Macht lenken spüre, werde ich Euch holen kommen. Ich schwöre, daß ich es tun werde. Und glaubt nicht, daß Ihr weit genug vom Palast entfernt bleiben und Euch in Sicherheit wiegen könntet, daß ich es nicht spüren würde. Wenn eine jener Aes Sedai tot umfällt, werde ich wissen, wen ich dafür zur Rechenschaft ziehen muß. Nehmt Euch vor mir in acht!«
»Ihr steckt weite Grenzen«, sagte Taim trocken. »Wenn Sammael oder Demandred beschließen, Euch mit einigen toten Aes Sedai auf Eurer Schwelle zu verhöhnen, muß ich bluten?«
»Sie haben es bis jetzt nicht getan, und Ihr solltet hoffen, daß sie nicht damit anfangen. Ich rate Euch: Nehmt Euch vor mir in acht.«
»Ich habe meinen Lord Drache gehört und gehorche natürlich.« Der hakennasige Mann verbeugte sich leicht. »Aber ich sage dennoch, daß elf Aes Sedai eine gefährliche Anzahl sind.«
Rand mußte wider Willen lachen. »Taim, ich beabsichtige, sie nach meiner Flöte tanzen zu lehren.« Licht, wie lange hatte er schon keine Flöte mehr gespielt? Wo war seine Flöte? Er hörte Lews Therin leise kichern.