Glathriel

Es war ein kleines Ruderboot mit drei Insassen, obschon die beiden an den schweren Riemen bemerkenswerte Ähnlichkeit mit einem bewölkten Himmel hatten und nur schwer zu erkennen waren. Am Bug, in die Düsternis starrend, befand sich ein winziges Wesen, das deutlicher zu sehen war. Ein kleiner Affe mit Eulengesicht, ein Parmiter aus dem Nordwesten, starrte zum dunklen Ufer hinüber. »Sind Sie sicher, daß wir weit genug über Gehegen und Dörfern sind, um nicht gesehen zu werden?«fragte eine tiefe Stimme hinter dem Parmiter.

»Ich bin sicher, Grüne«, sagte der Parmiter mit seiner hohen Quiekstimme. »Die Eingeborenen hier haben große Angst vor der Dunkelheit und entzünden Fackeln und Feuer, um sie abzuwehren. Was die anderen angeht, nun, ihr habt die Bilder gesehen. Wir müßten unmittelbar vor ihnen landen, damit sie uns sähen.«

Grüne schien zufrieden zu sein.

»Wir nähern uns dem Strand«, sagte er. »Hört ihr die Brandung?«

»Wir lassen uns jetzt hineintragen«, sagte der Parmiter, »aber haltet euch bereit. Sie auch, Doc. Wir dürfen nicht umkippen. Schließlich müssen wir mit ihr zum Schiff zurück.«

Doc seufzte.

»Ich verstehe einfach nicht, weshalb wir uns die Mühe machen. Ich meine, es wäre doch ganz einfach, sie zu töten — und in diesen primitiven Gegenden läßt sich ordentlich Beute machen. Hier wird Tabak angebaut. Wißt ihr, was der anderswo wert ist?«

»Denken Sie an den Auftrag, Doc!«sagte der Parmiter erregt. »Wir bekommen das Fünfzigfache dessen, was wir in den beiden letzten Jahren verdient haben. Aber es muß klappen!«

Als sie den Strand erreichten, sprangen zwei große, kaum wahrnehmbare Umrisse ins Wasser, ergriffen das Boot und zogen es auf den Sand, dort, wo das Unterholz begann. Für ganz kurze Zeit waren die großen Wesen deutlich sichtbar — lange Echsen mit scharfen Hornplatten um die Köpfe und harter Lederhaut. Dann begannen sie wieder zu verblassen, indem sie ihre Hautfärbung automatisch der Umgebung anpaßten. Sie zogen eine Tarnhülle über das kleine Boot. Im Dunkeln hätte man darüber stolpern müssen, um es zu bemerken.

Vorsichtig gingen die drei den Strand entlang; der kleine Parmiter saß auf Docs Kopf, unmittelbar vor der Stirnplatte.

Der Parmiter griff in seinen Körperbeutel und zog die Gaswaffe heraus, um sie auf Ladung und Druck zu untersuchen.

»Habt ihr alle die Filter?«


* * *

Joshi griff mit den Zähnen nach einem einen Meter langen Zündholz und zündete es mit einer schnellen Kopfbewegung an, darauf achtend, daß seine Ohren nicht im Weg waren. Vorsichtig berührte er mit der Flamme einen kleinen Topf voll stinkender Flüssigkeit, und sie entzündete sich und beleuchtete das Innere des Geheges. Dann stieß er das Streichholz in den Sandboden, damit es erlosch, und zog an einem langen Seil, das den brennenden Topf in die Höhe hievte, bis das Licht sich ausbreitete. Mit dem Seil zwischen den Zähnen ging er ein paarmal um den Pfosten herum und wickelte das Seil um einen Nagel. Es hielt.

Mavra gab sich nie mit Feuer ab, weil ihre langen Haare zu stark gefährdet waren, aber er, geboren im Feuer und versengt davon, kannte solche Ängste nicht.

Sie begannen sauberzumachen. Ihr Versorgungsschiff, die ›Toorine Trader‹, sollte am nächsten Tag kommen.

Mit Besen zwischen den Zähnen wischten sie die Holzböden auf und glätteten den Sand ringsherum. Wenn man Mavra und Joshi in ihrer Isolierung betrachtete, hätte man sie für hilflose, armselige Wesen halten können, aber bei der Arbeit wirkten sie normal, natürlich und fast zu allem fähig.

Gewiß, sie bedurften anderer zur Herstellung von Zündhölzern, Töpfen und vielen notwendigen Gegenständen, doch niemand war ganz selbständig.

Plötzlich fingen ihre Ohren seltsame Geräusche auf.

»Horch!«zischte sie Joshi zu. »Hörst du etwas?«

Joshi blieb stehen und richtete ein großes Ohr auf.

»Da scheint jemand den Strand heraufzukommen«, erwiderte er verwundert. »Noch dazu große Leute. Die ›Trader‹ kann wohl nicht zu früh eingetroffen sein?«

Sie schüttelte langsam den Kopf.

»Das glaube ich nicht. Außerdem kenne ich die Schritte und Geräusche gut.«

»Auch keine Ambreza«, meinte er. »Ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon gehört zu haben. Sie geben sich auch große Mühe, leise zu sein, nicht?«

Sie nickte. Alte Instinkte, über zwei Jahrzehnte lang nicht benötigt, nicht benutzt, machten sich bemerkbar. Irgend etwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu.

»Willst du eine Notrakete abschießen?«flüsterte Joshi.

»Es dauert zu lange, bis die Ambreza kommen«, erwiderte sie leise.

»Wer oder was das auch sein mag, es ist schon vor der Tür«, sagte er und trat so nah an sie heran, daß er ihr ins Ohr flüstern konnte.

»Wenn sie hereinkommen, machst du dich durch die Schleuse davon«, sagte sie. »Ich glaube, damit rechnet niemand.«

Er nickte, und sie zogen sich lautlos in die Schatten zurück.

»Wenn wir nur das Licht ausmachen könnten«, wisperte sie. »Warte, vielleicht kannst du das Seil aufwickeln und festhalten. Jeder, der hereinkommt, muß unter dem Topf durchgehen. Wenn du ihn fallen läßt, wird alles mit brennendem Öl bespritzt.«Er nickte und löste vorsichtig das Seil vom Nagel.

»Helft mir!«rief eine klagende Stimme vor der Tür, viel zu schwach und zu dünn für ein Wesen von der Größe, wie sie es erfühlt hatten. »Bitte! Hilfe!«

Joshi murmelte etwas, das Seil zwischen den Zähnen.

Mavra begriff.

»Ein Trick, um uns hinauszulocken«, flüsterte sie. »Damit seine großen Freunde uns packen können. Verdammt, wenn ich nur wüßte, wer sie sind und warum sie es auf uns abgesehen haben.«Sie schaute sich um und bemerkte eine Dachstütze, die schon lange wacklig war. Sie hatte vorgehabt, die Besatzung der ›Trader‹ morgen um Hilfe zu bitten, aber jetzt mochte die Stütze zupaß kommen. Sie hatte die Hinterbeine eines Maultieres und konnte damit gewaltig ausschlagen.

»Helft mir! Bitte, helft mir!«winselte die Stimme.

Mavra flüsterte Joshi hastig zu, was sie vorhatte. Er konnte nicht einmal nicken, um das Seil nicht zu verlieren, und klopfte mit dem rechten Vorderbein dreimal auf den Boden. Jünger als Mavra, konnte Joshi besser hören als sie. Drei waren es. Zwei große, ein kleines Wesen, den Klopfzeichen nach.

Man hörte ein Scharren. Das kleine Wesen kroch auf die Türklappe zu, und sie sahen, wie sie sich langsam nach innen öffnete. Ein sonderbares, kleines Wesen zwängte sich herein, die Beine nachziehend, als wären sie gebrochen. Mavra wußte aus ihrer Lektüre, daß es ein Parmiter war — ein Wesen, das sich sehr weit von seiner Heimat entfernt hatte, mindestens zwei- oder dreitausend Kilometer.

Der Parmiter sah überrascht zu ihnen hinauf. Diese Wesen waren wirklich überaus sonderbar, und sie wirkten völlig hilflos. Sein Blick verfolgte das Seil, das Joshi im Mund hielt, über Rollen bis zu dem Topf mit brennendem Öl.

»Verdammter Mist!«kreischte der Parmiter, sprang auf und riß eine seltsam aussehende Pistole aus einem Körperbeutel.

Die beiden Begleiter des Parmiters beschlossen, sich nicht länger mit Feinheiten abzugeben. Sie rammten die Holzwand.

»Warte!«schrie Mavra Joshi zu und hetzte dem Parmiter entgegen, den plötzlich das Gefühl beschlich, in der Falle zu sitzen.

Er hob die Gaspistole, aber sie sprang mit ihren Sechsundsechzig Kilo auf den nicht mehr als fünfzehn Kilogramm schweren Parmiter.

»Chrrg!«ächzte der Parmiter, als ihm die ganze Luft aus dem Körper gepreßt wurde. Er ließ die Pistole fallen.

Doc und Grüne warfen sich ein zweites- und drittesmal gegen die Wand aus Baumstämmen, und das genügte. Die Wand splitterte nicht nur und brach auseinander, das Halbdach stürzte gleich mit ein.

Als sie in das Gehege stürzten, ließ Joshi das Seil los.

Mavra überschlug sich blitzschnell und stand wieder auf den Beinen.

»Zum Bach!«kreischte sie Joshi zu, und er fuhr herum.

Der brennende Topf landete direkt auf einer der großen Echsen, die qualvoll aufschrie, hinstürzte und ihren Begleiter mitriß.

Genährt durch das trockene Stroh, das überall herumlag, entzündeten die Flammen das eingestürzte Dach.

Blitzschnell sprangen Mavra und Joshi in den eisigen Bach und liefen im Kieselbett zum Wald, bemüht, nicht auszurutschen.

Der Parmiter lag im Gehege und ächzte. Er war überzeugt davon, sich jetzt wirklich etwas gebrochen zu haben. Aus einem Mundwinkel rann Blut. Er schaute sich betäubt um.

»Nichts wie weg hier!«kreischte er seinem Begleiter zu. »Wenn die Eingeborenen mit ihren Speeren und Bogen kommen, sind wir erledigt!«

Er sprang mit Mühe auf die unversehrte Echse, und die beiden hetzten hinaus, gefolgt von dem großen Wesen, das sich verbrannt hatte.

Mavra und Joshi blieben keuchend stehen und schauten sich nach dem Gehege um. Sie sahen den Feuerschein, aber er schien begrenzt zu bleiben. Sie verfolgten, wie die zwei riesigen Umrisse auf den Strand hinausstürzten. Einer schien mit seiner Umgebung zu verschmelzen, aber der andere hatte große, dunkle Flecken, die ihn deutlich erkennbar machten.

»Was, zum Teufel, ist bloß los hier?«stieß Joshi hervor.

Sie schüttelte den Kopf.

»Ich weiß es nicht, aber es ist jedenfalls das Ende unserer Welt, soviel steht fest.«

»Was meinst du damit?«sagte er verblüfft. »Die kommen bestimmt nicht wieder.«

»O doch«, erklärte sie. »Sie oder jemand, der noch schlimmer ist. Das waren nicht einfach Piraten, Joshi. Sie sind hier gelandet, um uns auszuschalten — zu töten oder zu entführen, ich weiß nicht, was. Aber das waren Profis. Sie hätten es nicht auf uns abgesehen, wenn in der Nähe eine ganze Tabakernte liegt. Jemand hat einen Preis auf meinen Kopf ausgesetzt.«

Er schüttelte ungläubig den Kopf.

»Aber — warum denn?«

»Ich kann mir nur vorstellen, daß jemand endlich einen Weg zum Raumschiff im Norden gefunden hat und man die Konkurrenz ausschalten will«, erwiderte sie kalt und sachlich, mit einer Stimme, wie er sie von ihr noch nie gehört hatte. Er lernte zum erstenmal die wahre Mavra Tschang kennen, und sie stürzte ihn in Verwirrung.

Aber ihre Augen glänzten. Nach all den Jahren war das große Spiel wieder im Gange, das Spiel, für das sie wie geschaffen war.

»Das Feuer brennt nieder, ist fast schon ausgegangen«, meinte er. »Wollen wir sehen, was wir noch retten können?«

»Wir halten uns fern und verbringen die Nacht hier im Dickicht«, sagte sie.

»Die Eingeborenen —«

»Kommen am Schiffstag nicht in die Nähe, das weißt du.«

»Und die Ambreza?«

»Es sind keine Leuchtraketen abgefeuert worden, also ahnen sie nichts«, erwiderte sie. »Wenn sie nicht zufällig jemanden auf Spähgang geschickt haben, erfahren sie, was geschehen ist, vielleicht erst, wenn es schon zu spät ist.«

»Zu spät wofür?«fragte er betroffen.

»Ich habe in so vielen Jahren keinen Fluchtversuch mehr unternommen, daß sie das schon für selbstverständlich halten«, erklärte sie. »Sie passen nicht mehr so gut auf. Ich habe immer noch ein kleines Vorratslager, das weißt du. Der getrocknete Tabak im Anbau und die kleinen Goldbarren, die ich im Laufe der Jahre über die ›Trader‹ erworben habe.«

»Ich dachte immer, das sei nur für kleine Bestechungen. Ich hätte nie geglaubt —«

»Wer an alles denkt, bleibt am Leben«, sagte sie. »Wenn wir Glück haben, können wir mit unserem kleinen Bankkonto eine Schmuggelfahrt auf der ›Toorine Trader‹ bezahlen.«

Die ›Trader‹ traf früh am nächsten Morgen ein. Mavra und Joshi konnten ihre Segel am klaren Horizont von weitem erkennen.

Es war bei weitem nicht das einzige Schiff auf dem Meer von Turagin, aber eines von nur sechs Paketbooten, die eine vollständige Rundreise unternahmen, alle Hexagons anliefen, die Wert darauf legten oder darauf angewiesen waren, Handel zu treiben. Es war ein großartiges Schiff, fast hundert Meter lang und aus dem besten kupferumkleideten Hartholz. Die Besatzung hätte Stahl vorgezogen, aber für schnelle Fahrt unter Besegelung hatte er sich als zu schwer erwiesen.

Es war ein Dreimaster mit seltsamem Bugspriet und Bordwänden, durch die im Notfall gefährlich aussehende Kanonen hinausgeschoben werden konnten. Der Aufbau trug außerdem aber auch zwei schwarze Schornsteine über einer Maschine, die in allen außer den Nicht-tech-Hexagons große Doppelschrauben am Heck anzutreiben vermochte. Everod, das Meeres-Hex neben der Küste von Glathriel, war nicht-technisch; die Bewohner, große, muschelartige Wesen, aus deren Schalen Fühlerbüschel wucherten, lebten im tiefen Wasser, und es gab keine ernsthaften Kontakte zwischen ihnen und den Landbewohnern.

Die Besatzung der ›Trader‹, vierunddreißig Köpfe, setzte sich aus vielen Turagin-Rassen zusammen. Fledermausartige Drika übernahmen die Nachtwachen und gingen zeitweise auf Spähflug, um Stürme rechtzeitig zu erkunden. Die Skorpione von Ecundo erkletterten geschickt die Takelage und bedienten mit Klauen von erstaunlicher Behendigkeit die Segel. Der Kapitän glich einem riesengroßen, wirren Knäuel von Nylonschnüren, aus dem je nach Bedarf verschiedene dünne Gliedmaßen hervorkamen.

Sie refften die Segel und ankerten an einer Sandbank, die mit gelben Bojen markiert war. Es war nicht gut für das Geschäft, im tiefen Wasser zu ankern und einem Everod vielleicht eines auf die Schale zu geben.

Das Langboot wurde am Heck herabgelassen, und lange Riemen hoben und senkten sich rhythmisch, als es auf das Gehege zuglitt.

Der Maat, ein schimmernder, dreieckiger Wygonier, dessen sechs Tentakel wie große, wuschelige Pfeifenreiniger aussahen, suchte das Ufer mit seinen kleinen, an Stielen befestigten Augen ab und murmelte seinen muskulösen Twosh-Ruderern gelegentlich Anweisungen zu. Als er endlich die eingestürzte Wand sah, rief er ihnen zu, sie sollten langsamer rudern. Aus dem Inneren stieg noch immer dünner Rauch empor.

Mavra und Joshi trabten oberhalb des Langbootes auf den Strand und gingen zur Anlegestelle. Ihr Anblick beruhigte den Maat ein wenig, und das Langboot drehte und legte an.

Sie waren inzwischen alte Freunde.

»Mavra!«rief Tbisi, der Maat. »Was, um alles in der Welt, ist hier passiert?«

Sie berichtete kurz von den nächtlichen Besuchern und ihren Befürchtungen. Die Matrosen nickten mitfühlend; sie wußten, warum sie hier war und warum sie so aussah.

»Ihr seht, wir können nicht hierbleiben«, sagte sie abschließend, »und wir können nicht zu den Ambreza zurück. Ihr wißt, was geschehen würde. Ortega würde uns nur nach Zone bringen und für den Rest unseres Lebens einsperren. Stellen Sie sich das vor, Tbisi!«

»Aber was können wir tun?«fragte der Maat.

Sie wies mit dem Kopf auf das Gehege.

»Da liegen fast eine halbe Tonne reifer Tabak und ungefähr dreißig Pfund Gold. Ihr bekommt alles, wenn ihr uns mitnehmt.«

»Aber wo wollt ihr hin?«fragte Tbisi.

»Nach Gedemondas«, sagte sie. »Ich weiß, da gibt es keine Küste, aber ihr bedient Mucrol nebenan. Ein kleiner Umweg?«

Er schüttelte langsam seinen unglaublich dünnen Kopf.

»Gewiß, wir könnten es tun, aber nicht direkt. Wir müssen an unseren Beruf, unsere Arbeit denken. Es würde mindestens einen Monat dauern, vielleicht länger. Wenn Ortega oder sonst jemand euch sucht, wird die ›Trader‹ sehr auffallen.«

Sie überlegte.

»Also, wie wäre es damit? Bringt uns hinüber zur Insel, nach Ecundo. Ich weiß, da macht ihr halt. Wir gehen über Land durch Ecundo und Wuckl und treffen euch auf der anderen Seite, sagen wir am Wuckl-Hafen Hygit. Dann ist der Weg nur kurz.«

»Ich weiß nicht«, meinte der Maat zweifelnd. »Wir haben zwar ein paar Ecundaner, gute Leute, in der Besatzung, aber im allgemeinen sind das üble Typen. Diejenigen, welche bei uns sind, werden zu Hause gesucht. Mit Fremden wollen die Ecundaner nichts zu tun haben.«

»Das weiß ich, aber sie haben Bunda-Herden, und Bundas sehen uns sehr ähnlich. Ich glaube, wir könnten es schaffen.«

»Aber die Ecundaner essen Bundas«, sagte Tbisi. »Das könnte euch auch passieren. Und was wollt ihr fressen? Du redest von 350 Kilometer Weg durch Ecundo, dann die ganze Strecke durch Wuckl — alles in allem fast tausend Kilometer zu Fuß.«

»Wie sind die Wuckl?«fragte Joshi.

»Hoch-technologisches Hex. Schwer zu beschreiben. Eigentlich nette Leute und Vegetarier dazu. Ich bin sicher, daß ihr keine Schwierigkeiten hättet, wenn ihr euer Problem darlegt, auch wenn sie euch nicht gerade mit Begeisterung helfen. Aber wartet mal! Ich rede so, als könnte dieser Wahnsinn Erfolg haben: Hören Sie, Mavra, wenn Sie recht haben und jemand versucht, Sie als Bedrohung für das Raumschiff loszuwerden, wird Ortega Sie dann nicht brauchen?«

Sie lachte verächtlich.

»Ebensogut kann Ortega ungeduldig geworden sein und beschlossen haben, alle drei Piloten umzubringen. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, könnte es sein, daß irgendeine Seite einen Vorsprung hat und handeln will, um jede mögliche Bedrohung auszuschließen. Es spielt keine Rolle — ich muß so vorgehen, als wäre das der Fall. Bitte! Wollt ihr mir nicht helfen?«

Sie wollten, konnten und entschieden sich schließlich dafür. Man verstand sie.

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