Bozog, Startplatz fünf Stunden später

Die Ortega-Gruppe betrachtete das Gebäude eher erleichtert. Mehrere Tage steckte man in den Raumanzügen; alles juckte und stank. Selbst Trelig und Burodir fühlten sich nicht wohl; sie mußten sich von Zeit zu Zeit mit Wasser benetzen, und es war immer wieder dasselbe Wässer.

Sie waren auch mehr Leute; zwei große Dillianer, zwei Makiem, dazu Renard, Vistaru und der Ghiskind bildeten ein Konglomerat mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen. Alle befanden sich nicht in ihrem Element.

Der Bozog blieb vor der Luftschleuse stehen.

»Die anderen sind in ihren Räumen«, sagte er warnend. »Sie haben die Raumanzüge abgelegt und hatten viel Zeit, sich vorzubereiten. Solange ich bei Ihnen bin, werden sie nichts unternehmen, davon sind wir überzeugt — das würde uns zum Eingreifen zwingen. Sobald ich aber gehe, sind Sie auf sich allein gestellt. Ich werde bleiben, so lange ich kann, damit Sie alle Möglichkeiten wahrnehmen können, aber danach müssen Sie sich selbst helfen.«

Sie verstanden vollkommen und waren dankbar für die Hinweise. Die beiden Dillianer zogen Pistolen und deckten die anderen.

Von der Yaxa-Gruppe war nichts zu sehen, als sie eintraten, durch einen hell beleuchteten Korridor gingen und ihre Räume durch eine Klappe mit Scharnieren an der Oberseite erreichten. Als sie an einer ähnlichen Klappe auf der rechten Seite vorbeigingen, bildete der Rückenkreis des Bozog einen Arm und wies lautlos darauf, bevor er sich wieder zurückbildete.

Sie begriffen. Die Gegner waren zur Stelle, in Bereitschaft, keine zwanzig Meter von ihnen entfernt.

Der Bozog unterhielt sich geraume Zeit mit ihnen, während Vistaru, Renard und die Makiem die Anzüge ablegten und ihre Waffen wählten. Renard holte seinen Taster heraus und ergriff mit der anderen Hand eine Pistole.

»Hoffentlich kann ich mir merken, in welcher Hand ich was halte«, versuchte er zu witzeln, obwohl ihm wenig danach zumute war. »Wäre schlimm, wenn ich mit dem Taster schieße und den Strom durch die Pistole jage.«

Trelig und Burodir überprüften ihre eigenen Handfeuerwaffen. Die Zentauren zogen ihre Anzüge aus, bevor der Bozog sich veranlaßt sah, sie allein zu lassen. Er verabschiedete sich heiter, quoll hinaus und verschwand.

»Am besten lassen wir sie herankommen«, sagte der Ghiskind leise. »Die beiden Dillianer neben die Tür, die Makiem in die Ecken, Agitar zu mir in der Mitte, ein wenig abseits der direkten Schußlinie von der Tür. Vistaru, können Sie hier fliegen?«

Sie versuchte es. Sie konnte es, und es war wunderbar, emporzusteigen und umherzuflitzen, obwohl ihre Flügel durch die erzwungene Untätigkeit sie schmerzten. In ihrer winzigen Hand hielt sie eine Pulsar-Pistole der Lata, und aus ihrem rot-schwarz gestreiften Stachel tropfte Gift.

»Was nun?«fragte Renard gepreßt.

»Wir warten«, flüsterte Trelig in seiner Ecke.

Die Zeit verging. Es kam nichts dabei heraus und war höchst unbehaglich; sie waren alle todmüde. Auch die Anspannung tat ihre Wirkung und führte ein Gefühl lähmender Lethargie herbei. Renard hatte sich hingesetzt und schüttelte den Kopf. Vistaru entspannte sich.

»Warum kommen sie nicht einfach, damit die Sache ein Ende hat?«knurrte Renard. »Ich dachte, sie würden sofort angreifen, als der Bozog ging.«

»Wir haben raffinierte Leute gegen uns«, sagte Trelig. »Ich bin sicher, daß das ihr erster Plan war, aber inzwischen wird ihnen gewiß etwas Diabolischeres eingefallen sein. Das Warten gehört mit Sicherheit dazu — wir sollen in unserer Wachsamkeit nachlassen.«

»Es wirkt auch«, murrte seine Frau in der anderen Ecke. »Mir fallen die Augen zu.«

»Wenn es um Raffinesse geht, sollen Sie doch absolute Spitze sein«, sagte Renard mit schiefem Grinsen und sah Trelig über die Schulter an.

»Hören Sie auf damit!«befahl der Ghiskind. »Wenn wir uns untereinander streiten, ist das unser sicherer Untergang. Warum ihnen die Arbeit abnehmen?«

»Nur ruhig«, sagte Faal. »Wir sind in der Überzahl, vergeßt das nicht. Tschang und ihr Begleiter sind keine Gefahr, sie werden nicht einmal beteiligt sein. Damit stehen nur drei von ihnen gegen sieben von uns.«

Renard sprang plötzlich auf.

»Was ist?«fragten die anderen erschrocken.

Er schaute sich um, einen verwirrten Ausdruck in seinem blauen Teufelsgesicht.

»Ich weiß nicht recht«, sagte er. »Irgend etwas stimmt nicht. Ihr wißt, wie ich auf Elektrisches reagiere. Ich könnte schwören, daß das Licht ganz kurz geflackert hat und heller geworden ist.«

Sie waren alle plötzlich hellwach und angespannt.

Im grellen Licht hatte niemand bemerkt, daß ein seltsamer Umriß, nahezu zur Unsichtbarkeit verblaßt, unter einer Trennwand, die zwei, drei Zentimeter über dem Boden aufhörte, hereingeflossen war und an der Bodenleiste zur Tür glitt, bis sie Makorix, den großen männlichen Zentaur, erreichte, der die Pistole im Anschlag hatte.

Das Wesen floß in den Dillianer hinein, stürzte sich auf Nervenzentren und lähmte die Bewegungsfähigkeit. Das Dillianer-Gehirn war mit dem menschlichen verwandt, und das zentrale Nervensystem der Geschöpfe war ein guter Kompromiß zwischen Mensch und Pferd. Der Torshind hatte, während er Mavra und Joshi nach Yugash brachte, die Bewegungen der Pferdewesen studiert; abgesehen von der Größe war Yulins Dasheen-Gehirn dem dillianischen sehr ähnlich. Der Torshind hatte keine Schwierigkeiten, die maßgeblichen Punkte zu finden.

Langsam bewegte sich die Hand mit der Pistole. Ein Daumen schob den kleinen Steuerhebel hinauf. Die Energiedichte würde stark vermindert sein, aber noch immer lähmen; der Strahl würde außerdem viel breiter streuen.

Der Lauf bewegte sich unmerklich von der Tür fort zur linken Seite des Raumes, wo Renard, Vistaru und Burodir saßen und warteten.

Plötzlich bemerkte Vistaru, wohin er zielte.

»Vorsicht!«kreischte sie und schoß in die Höhe.

Renards Reflexe waren unglaublich schnell; er sprang mit seinen kraftvollen Beinen ab und schnellte hoch, als Makorix' Pistole feuerte.

Der Strahl streute durch das Zimmer und traf den Ghiskind und Burodir voll. Auf den Yugash hatte er keine Wirkung, aber der weibliche Riesenfrosch krächzte und fiel um.

Plötzlich explodierte die Tür, als eine riesige, orangerote Form hindurchbarst, gefolgt von einer gedrungenen, menschenähnlichen Gestalt, die wild um sich schoß.

Vistaru war im Nu bei Makorix und hieb ihm die Pistole aus der Hand. Der Dillianer griff fauchend nach ihr, und sie stach im selben Augenblick zu.

Der Zentaur schrie auf und brach zusammen.

Faal, die kaum begriff, was vorging, richtete die Pistole auf das orangefarbene Wesen und wurde von Yulin niedergeschossen.

Renard hatte seinen Taster verloren und war, um dem ersten Schuß zu entgehen, fast senkrecht an der Wand hinaufgelaufen; mit seiner vollen Ladung fuhr er herum und schnellte auf das orangefarbene Wesen zu, aber die Yaxa sah ihn und spie eine dicke, braune Flüssigkeit aus, die ihn mitten im Sprung traf. Sie brannte wie Feuer, wo sie auftraf, und er stürzte hilflos zu Boden.

Der Torshind verließ den bewußtlosen Körper des Zentauren und war auf dem Weg zum Ghiskind, als Trelig das Feuer eröffnete. Er glich einem Wahnsinnigen und vollführte Sprünge bis zu zehn Metern. Auf jeder Fläche, wo er landete — sogar an den Wänden und an der Decke —, feuerte er. Plötzlich fiel er direkt auf die Yaxa hinab.

Die Kristallform des Ghiskind prallte mit ihnen zusammen und trennte sie voneinander.

Vistaru, die in der Luft herumflog, wagte nicht einzugreifen, aus Angst, einen Freund zu treffen. Sie schaute sich um und schrie:»Wo ist der verdammte Torshind?«

Wooly brüllte etwas, und Yulin hetzte zur Tür hinaus. Spuckend und die Vordertentakel als Peitschen benutzend, zog sich die Yaxa ebenfalls hinter die Tür zurück, die krachend herunterpolterte.

Vistaru schaute sich entsetzt um. Beide Dillianer waren bewußtlos oder tot, Burodir lag starr am Boden, Renard war ohnmächtig und mit klebrigem Yaxa-Stoff bedeckt.

Sie sah die beiden noch Kampffähigen an.

»Nichts als los auf sie, bevor sie es noch einmal versuchen!«schrie sie.

»Genau!«brüllte Trelig und hieb eine neue Energiekapsel in seine Pistole.

»Los!«

»Laßt mich zuerst hinaus«, sagte der Ghiskind. »Ich bin nicht so leicht zu töten.«

Es gab keinen Widerspruch, und er glitt hinaus, Sekunden später folgten die beiden anderen, als sie nichts hörten.

Der Korridor war verlassen, aber eine dünne Spur hellgrünen Blutes führte zum anderen Raum. Offenbar war die Yaxa verletzt worden.

»Vorsicht«, sagte der Ghiskind. »Wir dürfen ihnen nicht in die Hände spielen. Wir sind jetzt drei gegen drei. Wenn wir einfach hineinstürmen, löschen sie uns aus. Überlegen wir.«


* * *

Obwohl Mavra und Joshi den Plan kannten, vermochten sie so oder so nichts zu tun. Das war nicht ihr Kampf; sie wollten nur eines — ihn überleben.

Als Wooly und Yulin wieder hereingestürzt kamen, wußten die beiden, daß der Plan nur teilweise Erfolg gehabt hatte; Woolys Tentakel wiesen Schnittwunden auf, die sie behinderten, und Yulin hatte am Rücken dicke, rote Schwielen. Der Torshind glitt herein und schlüpfte wieder in seinen Kristallpanzer.

»Macht euch bereit«, sagte der Yugash. »Die Überlebenden werden kommen, sobald sie können. Es wird Stunden dauern, bis sie auf jemanden von den anderen rechnen können, und so lange warten sie nicht.«

Woolys Totenkopf nickte.

»An ihrer Stelle würde ich schon durch die Tür hier kommen. Seht eure Waffen nach und macht euch fertig. Yulin, drehen Sie das Licht herunter, damit der Ghiskind nicht unser Beispiel nachmacht. Mavra und Joshi, bleibt hinten.«

Sie warteten angespannt auf den Gegenangriff, und er ließ auch nicht lange auf sich warten.

Die Tür ging langsam auf, und sie richteten alle ihre Waffen darauf, um zu feuern, sobald das Wesen sichtbar wurde.

Es war der Ptir des Ghiskind gegen den sie nur ihre Energiepistolen einsetzen konnten, aber sie schossen trotzdem.

Das entsprach genau den Vorstellungen des Ghiskind.

Die Schüsse entzündeten eine Reihe von Rauch- und Sprenggranaten an dem Wesen; sie explodierten mit ohrenbetäubendem Knall, so daß die Tür fast aus den Scharnieren gerissen wurde und alles in dichtem, ätzendem, gelbem Rauch verschwand.

Alle waren blind, und Yulin begann zu husten. Dann traf ihn etwas Hartes an Nacken und Hals, warf ihn nieder und raubte ihm halb das Bewußtsein. Seine Pistole schlitterte in den Rauch.

Der Ghiskind, dessen Panzer durch die Explosionen zerrissen worden war, schwebte durch den Raum auf die beiden Pferdewesen zu, die hilflos an der Wand kauerten, schlüpfte in das erstbeste hinein und übernahm es. Mavra, plötzlich lebendig, stürmte auf die Kristallschale des Torshind zu und riß sie nieder. Das Pferd bäumte sich auf und hieb mit den Vorderhufen auf die zerbrechliche Kristallform ein, die zersplitterte.

Der Nebel begann sich zu lichten, so daß Trelig und Vistaru, die ihre Atemgeräte trugen, eingreifen konnten.

Der Torshind gab seinen Körper auf und schlüpfte in den nächstbesten — in Wooly. Die Yaxa war überrascht, aber der Torshind kannte das Yaxa-System gut und war fast augenblicklich fähig, die volle Kontrolle zu übernehmen. Er fuhr herum und spie die bräunliche Substanz auf Trelig.

Das Material warf den Frosch nicht nieder, wie das bei dem Agitar der Fall gewesen war, aber für kurze Zeit war er blind. Wooly wandte sich dem Pferd zu, das Torshinds Panzer ganz zertrat, und hob die Pistole.

Joshi, noch völlig entgeistert, weil Mavra sich in den Kampf gestürzt hatte, bemerkte die Bedrohung als einziger. Ohne zu überlegen, sprang er hoch und warf sich zwischen die Yaxa und Mavra, die sich gerade umdrehte.

Die Pistole wurde mit voller Ladung abgefeuert und hüllte Joshi in ein blendendes elektrisches Licht ein, das wie ein Fotonegativ flackerte und dann erlosch.

Als Mavra das sah, explodierte etwas in ihr, und der Ghiskind wurde mit unerwarteter Gewalt hinausgestoßen.

»Joshi!«kreischte sie auf und stürzte auf die Yaxa zu.

Der Ghiskind verlor die Orientierung und schwebte über ihr dahin, als sei er an ihr festgenagelt. Vistaru, die aus dem Rauch geflogen kam, sah, was geschehen war, und stürzte sich auf die Yaxa hinab.

In diesem Augenblick erhob sich Ben Yulin schwankend und sah eine rasche Bewegung. Er packte eine Satteltasche und schleuderte sie auf Vistaru, die zu Boden gerissen wurde und unter der Tasche liegenblieb.

Sie hob den Kopf und sah Mavras Pferdekörper auf die Yaxa zufliegen, die ihre Pistole hob.

»Kally! Um Gottes willen, wehr dich! Setz dich durch! Mein Gott, Kally! Sie ist unsere Enkelin!« kreischte die Lata.

Ein Tentakel versuchte den Abzug zu betätigen, aber es ging nicht. Der Yaxa-Körper wand sich, und Mavra Tschang prallte gegen ihn, riß ihn um und landete auf dem Falter-Wesen.

Inzwischen sah Trelig zu, wie Yulin seine Pistole aufhob, und sprang auf den Minotaurus zu. Yulin fuhr herum, sah den Frosch, duckte sich blitzschnell — und der Makiem flog über ihn hinweg.

Wie ein Schwimmer warf Trelig sich mitten in der Luft herum, seine kräftigen Füße mit den Schwimmhäuten prallten an die Wand und schnellten ihn wieder nach vorn. Er landete auf dem Boden, überschlug sich und richtete die Pistole auf Yulin.

Und Yulins Pistole war auf Trelig gerichtet.

Der Ghiskind, über Mavra, erholte sich von dem geistigen Schlag, den er abbekommen hatte. Weder er noch irgendein anderer Yugash hatten je einen Geist von solcher Stärke erlebt.

Inzwischen löste Mavra sich von der zuckenden Yaxa, um nicht zerquetscht zu werden. In dem schimmernden, gelbschwarzen Schädel ging offenbar ein Kampf auf Leben und Tod vor sich.

Trelig und Yulin starrten einander an.

»Patt«, sagte Trelig glucksend. »Wie wäre es mit einem Waffenstillstand, Ben? Wir sind alte Freunde. Warten wir ab, was bei der Sache herauskommt. Sie und ich, auf Neu-Pompeii wieder zusammen!«

Yulins große, braune Augen glänzten, seine Miene wurde weich. Die Pistole senkte sich ein wenig.

»Okay, Antor. Aber diesmal als Partner. Ja?«

Trelig hielt eines seiner Augen auf Yulin gerichtet, während das andere das am Boden ablaufende Drama verfolgte.

Und es war jetzt klar, wer gewann.

Langsam und schwankend löste sich der Torshind aus dem Yaxa-Körper; Wooly sank zusammen und erschlaffte.

Der Ghiskind stürzte sich sofort auf die geisterhaft leuchtende rote Form. Als die beiden zusammenprallten, wurden ihre Umrisse zu einem verschwommenen, stumpfroten Energiebündel, einer Kugel matten Feuers, die zwei Meter über dem Boden schwebte.

Währenddessen konnte Vistaru die schwere Satteltasche von sich wälzen und stand wankend auf. Sie schaute sich um, sah Yulin und Trelig keine drei Meter voneinander entfernt im gelblichen Dunst stehen.

Mavra lag verkrümmt am Boden, atmete aber noch. Große, dicke Tränen rannen aus den Pferdeaugen.

Der Kampf zwischen den beiden Yugash hatte an Heftigkeit zugenommen. Die Energiekugel wurde dichter, kompakter und leuchtender. Dann gab es nur noch eine einzige, glühende, rote Kugel, fast zu grell für die Augen. Sie hatte die Größe einer Grapefruit.

Plötzlich fand eine ungeheure Explosion statt, der Donner grollte durch die Gänge des Gebäudes, ließ Trennwände und Türen erzittern.

Es roch scharf nach Ozon.

Dann stürzte, so undeutlich, daß man sie kaum wahrnehmen konnte, eine Form zu Boden und schien sich wie ein Ballon aufzublasen. Sie bewegte sich ein wenig, war aber sehr schwach und betäubt, das ließ sich deutlich erkennen.

Einer der Yugash hatte überlebt.

»Welcher?«stieß Vistaru hervor. »Ich möchte wissen, wer es ist.«

Trelig wandte sich ihr ein wenig zu.

»Das wissen wir erst, wenn er in einen Körper schlüpft«, sagte er. »Bis dahin —«

Yulin nützte die Ablenkung, ließ sich auf ein Knie fallen und feuerte direkt auf den Frosch. Wie Joshis Kopf erstarrte Trelig im Feuer, schien ein Negativ von sich selbst zu werden, dann erlosch er flackernd.

Antor Trelig hatte den ersten schweren Fehler seines langen Lebens gemacht und war tot.

Vistaru stockte der Atem. Sie riß ihre Pistole aus dem kleinen Halfter. Yulin drehte sich nach ihr um und sah, daß sie ihn in Schach hielt.

Er erstarrte, dann zuckte er mit den Schultern und warf seine Energiepistole in eine Ecke.

Die Lata glotzte ihn an.

»Warum?«fragte sie fassungslos.

Er lachte.

»Ich bin der einzige, der euch zu Obie bringen kann«, sagte er. »Und der einzige Pilot mit Händen. Ich glaube, es wird Zeit für ein Bündnis.«

Vistaru traute ihm nicht, wußte aber nicht, was sie tun sollte. Mavra befand sich offenkundig in einem Schockzustand; der Yugash, welcher der beiden es auch sein mochte, war schwer mitgenommen und konnte sich nicht mitteilen; Wooly war bewußtlos; Trelig war tot; die anderen Verbündeten waren ohne Bewußtsein oder auch tot.

Sie und Ben Yulin waren die einzigen unverletzten und sich bei Bewußtsein befindlichen Personen, vielleicht im ganzen Haus.

Yulin stand auf und schaute sich um. Sein massiver Bullenkopf drehte sich langsam, und seine Augen betrachteten die umherliegenden Gestalten und die Verwüstung im Zimmer.

»Mein Gott! Was für ein Blutbad!«sagte er dumpf.

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