Barbaren und Verrückte
In Wirklichkeit wäre ich am liebsten auf dem schnellsten Weg nach Severen zurückgekehrt. Ich wollte wieder in einem Bett schlafen und mich in der Gunst des Maer sonnen, solange sie währte. Außerdem wollte ich Denna finden und mich mit ihr aussprechen.
Aber Tempi steckte in Schwierigkeiten, weil er mich unterrichtete. Ich konnte nicht einfach weglaufen und ihn seinem Schicksal überlassen. Außerdem hatte der Cthaeh gesagt, Denna habe Severen bereits verlassen – obwohl ich kein wahrsagendes Fae-Wesen brauchte, um das zu wissen. Ich hatte Severen schon vor einem Monat verlassen, und Denna hatte noch nie lange auf jemanden gewartet.
So verabschiedete ich mich am folgenden Morgen von meinen anderen Gefährten. Dedan, Hespe und Marten setzten die Reise nach Süden fort. Sie würden dem Maer Bericht erstatten und ihren Lohn einstreichen. Tempi und ich dagegen brachen nach Nordosten zum Stormwall-Gebirge und nach Ademre auf.
»Soll ich dem Maer wirklich nicht die Kassette bringen?«, fragte Dedan zum fünften Mal.
»Ich habe versprochen, dass ich sie ihm persönlich übergebe«, log ich. »Aber gib ihm bitte das für mich.« Ich reichte Dedan den Brief, den ich am Vorabend geschrieben hatte. »Ich schreibe darin, warum ich dich zum Anführer der Gruppe gemacht habe.« Ich grinste. »Vielleicht kannst du dafür ja etwas Extrageld herausschinden.«
Dedan nahm den Brief und straffte sich unwillkürlich.
Marten, der neben ihm stand, machte ein Geräusch, das man für Husten hätte halten können.
Unterwegs konnte ich von Tempi einige weitere Einzelheiten in Erfahrung bringen. So hörte ich etwa, dass es für einen Adem seines Ranges üblich war, um Erlaubnis zu fragen, bevor er einen Schüler unterrichtete.
Erschwerend kam in meinem Fall hinzu, dass ich ein Außenseiter, ein Barbar war. Indem er mich unterrichtete, hatte Tempi offenbar nicht nur gegen Sitte und Herkommen verstoßen, sondern das Vertrauen seines Lehrers und Volkes missbraucht.
»Wird es einen Prozess geben?«, fragte ich.
Tempi schüttelte den Kopf. »Nein. Shehyn wird mich befragen. Ich werde sagen: ›Ich habe in Kvothe gutes Eisen gefunden. Er ist offen für den Geist des Lethani. Er braucht Lethani zu seiner Führung.‹« Tempi nickte mir zu. »Shehyn wird dich nach dem Lethani fragen, um zu überprüfen, ob ich recht habe, und dann entscheiden, ob du ein würdiges Eisen bist.« Er beschrieb mit der Hand einen Kreis, die Geste für Unbehagen.
»Und was passiert, wenn ich das nicht bin?«, fragte ich.
»Dir?« Unsicherheit. »Mir? Ich werde abgeschnitten.«
»Abgeschnitten?«, fragte ich und hoffte, dass ich ihn missverstanden hatte.
Tempi hob die fünf Finger seiner Hand. »Adem.« Er ballte die Hand zur Faust und schüttelte sie. »Ademre.« Dann öffnete er sie wieder und berührte den kleinen Finger. »Tempi.« Er berührte nacheinander die anderen Finger. »Freund, Bruder, Mutter.« Er berührte den Daumen. »Shehyn.« Dann machte er eine Bewegung, als trenne er den kleinen Finger ab. »Abgeschnitten«, sagte er.
Man würde ihn also nicht töten, sondern verbannen. Ich wollte schon aufatmen, da begegnete ich dem Blick seiner hellgrauen Augen. Seine vollkommen unbewegte Miene hatte für einen kurzen Moment einen Riss bekommen, und dahinter sah ich die Wahrheit. Der Tod war eine mildere Strafe als das Abgeschnittenwerden. Tempi hatte eine solch panische Angst davor, wie ich sie nur selten bei einem Menschen erlebt hatte.
Wir vereinbarten, dass ich mich für die Dauer der Reise nach Haert ganz in die Hände Tempis begeben sollte. In rund fünfzehn Tagen musste ich mich so gut wie möglich mit der Welt der Adem vertraut machen. Auf diese Weise würde ich, so hofften wir, einen guten Eindruck machen, wenn ich vor Tempis Lehrer stand.
Bevor wir an jenem ersten Tag anfingen, wies Tempi mich noch an, meinen Schattenmantel abzulegen. Widerstrebend gehorchte ich. Er ließ sich zu einem überraschend kleinen Päckchen zusammenfalten, das ohne Mühe in meinem Reisesack Platz fand.
Tempi gab ein mörderisches Tempo vor. Zuerst absolvierten wir die tanzähnlichen Dehnübungen, wie ich es ihn schon oft hatte tun sehen. Dann rannten wir eine Stunde lang im Dauerlauf, statt wie sonst zügig zu marschieren. Anschließend führten wir die Übungen des Ketan aus, und Tempi korrigierte meine unendlich vielen Fehler. Zum Abschluss gingen wir eine Meile.
Dann setzten wir uns und sprachen über Lethani. Erschwerend war, dass wir uns auf Ademisch unterhielten, doch fanden wir beide, dass ich möglichst tief in die Sprache eintauchen sollte, um mich bei meiner Ankunft in Haert wie ein zivilisierter Mensch ausdrücken zu können.
»Was ist Lethani?«, fragte Tempi.
»Ein Weg, dem wir folgen können?«
»Nein«, erwiderte Tempi streng. »Lethani ist kein Weg.«
»Was dann?«
»Es leitet uns in unserem Handeln. Wer dem Lethani folgt, handelt richtig.«
»Ist das nicht dasselbe wie ein Weg?«
»Nein. Lethani hilft uns, einen Weg zu wählen.«
Anschließend fingen wir wieder von vorne an: Auf den einstündigen Dauerlauf folgten Ketan, Marsch und Gespräch über Lethani. Wir brauchten dazu etwa zwei Stunden. Gleich nach Ende des kurzen Gesprächs begann der nächste Durchgang.
Einmal machte ich während unseres Gesprächs über Lethani die Handbewegung für Untertreibung. Tempi unterbrach mich, indem er die Hand auf meine legte.
»Wenn wir über Lethani sprechen, darfst du keine der folgenden Gesten machen.« Er machte rasch die Handbewegungen für Aufregung und Ablehnung und einige weitere, die ich nicht kannte.
»Warum nicht?«
Er überlegte kurz. »Wenn du über Lethani sprichst, darf es nicht von hier kommen.« Er klopfte an meine Stirn. »Und auch nicht von hier.« Er klopfte auf die Stelle über meinem Herzen und fuhr mit den Fingern zu meiner linken Hand hinunter. »Das wahre Wissen über Lethani liegt tiefer. Etwa hier.« Er klopfte mir auf den Bauch unterhalb des Bauchnabels. »Du musst von hier sprechen, ohne nachzudenken.«
Nach und nach begriff ich, welchen unausgesprochenen Regeln unsere Gespräche folgten. Ich sollte nicht nur lernen, was Lethani war, sondern zugleich zeigen, wie tief der Geist des Lethani bereits in mir verwurzelt war.
Das heißt, Fragen waren schnell zu beantworten und ohne die sonst für Gespräche auf Ademisch charakteristischen absichtlichen Pausen. Ich sollte keine überlegten Antworten geben, sondern aufrichtige und ernsthafte. Wie gut jemand Lethani verstand, zeigte sich in seinen Antworten.
Bis zur Mittagspause absolvierten wir die Einheit aus Dauerlauf, Ketan, Marsch und Gespräch drei Mal. Sechs Stunden brauchten wir dazu. Ich war schweißgebadet und halbtot vor Erschöpfung. Anschließend ruhten wir eine Stunde aus und aßen etwas. Bis zum Abend folgten weitere drei Durchgänge.
Am Rand der Straße bezogen wir unser Lager für die Nacht. Beim Abendessen schlief ich schon fast. Anschließend breitete ich meine Decke aus und wickelte mich in meinen Schattenmantel. Er kam mir in meiner Erschöpfung so weich und warm wie eine Eiderdaunendecke vor.
Mitten in der Nacht weckte Tempi mich. Obwohl ein animalischer Teil in mir ihn dafür hasste, wusste ich, sobald ich mich bewegte, dass es notwendig war. Mein ganzer Körper war steif und schmerzte. Erst die vertrauten langsamen Bewegungen des Ketan lockerten meine verspannten Muskeln. Ich musste mich strecken und Wasser trinken. Anschließend schlief ich den Rest der Nacht wie ein Stein.
Der zweite Tag war noch schlimmer. Meine Laute wurde zu einer schrecklichen Last, obwohl ich sie mir fest auf den Rücken geschnallt hatte. Das Schwert, mit dem ich ja gar nicht umgehen konnte, zog an meiner Hüfte, und mein Reisesack hing so schwer an mir wie ein Mühlstein. Ich bereute, dass ich Dedan nicht die Geldkassette des Maer mitgegeben hatte. Meine Muskeln waren weich wie Wachs und gehorchten mir nicht, der Atem brannte mir beim Laufen im Hals.
Ausruhen konnte ich nur während der Gespräche mit Tempi über Lethani, doch waren sie enttäuschend kurz. In mir drehte sich alles vor Erschöpfung, und es kostete mich meine ganze Kraft, meine Gedanken zu ordnen und die richtigen Antworten zu geben. Trotzdem ärgerten meine Antworten Tempi nur. Er schüttelte in einem fort den Kopf und erklärte, warum ich unrecht hatte.
Endlich gab ich es auf, das Richtige sagen zu wollen. Vor Müdigkeit war mir alles egal. Ich versuchte nicht mehr, meine Gedanken zu ordnen, und freute mich lediglich daran, eine kurze Weile sitzen zu können. Vor lauter Erschöpfung vergaß ich oft gleich wieder, was ich gesagt hatte, aber Tempi schienen meine Antworten zu meiner Überraschung besser zu gefallen. Für mich war das ein Segen. Denn wenn meine Antworten ihm gefielen, dauerten unsere Gespräche länger, und ich konnte länger ausruhen.
Am dritten Tag ging es mir deutlich besser. Die Muskeln taten mir nicht mehr so weh, und das Atmen fiel mir leichter. Mein Kopf war ganz klar und leicht wie ein im Wind schwebendes Blatt. In dieser Verfassung gingen mir die Antworten auf Tempis Fragen so leicht von der Zunge wie ein Lied.
Wieder absolvierten wir die Abfolge aus Laufen, Ketan, Marschieren und Gespräch drei Mal. Beim letzten Ketan am Straßenrand brach ich zusammen.
Tempi, der mich aufmerksam beobachtet hatte, fing mich auf, bevor ich den Boden berührte. Alles drehte sich eine Weile um mich herum, bis ich schließlich merkte, dass ich im Schatten eines Baumes neben der Straße lag. Tempi musste mich dorthin getragen haben.
Er hielt mir meinen Wasserschlauch hin. »Trink.«
Ich hatte eigentlich gar keine Lust auf Wasser, nahm aber trotzdem einige Schlucke. »Tut mir leid, Tempi.«
Er schüttelte den Kopf. »Du hast einen weiten Weg zurückgelegt, ohne dich zu beklagen, und dadurch gezeigt, dass dein Wille stärker ist als dein Körper. Das ist gut. Dass der Wille den Körper beherrscht, entspricht dem Geist des Lethani. Doch auch die eigenen Grenzen zu kennen ist Lethani. Besser man hält an, wenn es sein muss, als man geht bis zum Umfallen weiter.«
»Es sei denn, das Umfallen wäre im Geist des Lethani«, sagte ich, ohne nachzudenken. Mein Kopf schien immer noch so leicht wie ein vom Wind getragenes Blatt.
Tempi schenkte mir ein seltenes Lächeln und nickte. »Du beginnst zu verstehen, was Lethani ist.«
Ich erwiderte sein Lächeln. »Und du sprichst schon sehr gut Aturisch, Tempi.«
Er sah mich besorgt an. »Wir sprechen gerade meine Sprache, nicht deine.«
»Aber ich …«, setzte ich an und hörte die Worte, die ich sprach. Sceopa teyas. Einen kurzen Augenblick erfasste mich Schwindel.
»Trink noch etwas Wasser«, sagte Tempi. Obwohl seine Miene und Stimme keine Gefühlsregung erkennen ließen, spürte ich doch, dass er sich Sorgen machte.
Ihm zuliebe nahm ich noch einen Schluck. Dann, als habe mein Körper erkannt, dass er Wasser brauchte, hatte ich plötzlich sehr großen Durst und nahm einige große Schlucke. Ich hörte auf, bevor ich zuviel trank und Magenkrämpfe bekam. Tempi nickte, Billigung.
»Spreche ich nicht schon ganz gut?«, sagte ich, um mich von meinem Durst abzulenken.
»Für ein Kind ja und auch für einen Barbaren.«
»Nicht besser? Benütze ich die falschen Wörter?«
»Du siehst dein Gegenüber zu oft an.« Tempi riss die Augen auf und starrte mich unverwandt an. »Und die Wörter, die du benutzt, sind gut, aber einfach.«
»Dann musst du mir mehr beibringen.«
Er schüttelte den Kopf. Im Ernst. »Du weißt schon zu viele.«
»Zu viele? Ich kenne doch nur ganz wenige.«
»Es kommt nicht so sehr auf die Wörter an als auf ihre Verwendung. In Adem ist das Sprechen eine Kunst. Manche können mit einem Wort sehr vieles sagen, zum Beispiel Shehyn. Sie sagen etwas, und andere brauchen ein ganzes Jahr, um die Bedeutung auszuschöpfen.« Sanfter Tadel. »Du sagst oft mehr als notwendig. Du solltest das Ademische nicht verwenden wie das Aturische in deinen Liedern. Dort rühmst du eine Frau mit hundert Worten. Zu viele. Wir reden sparsamer.«
»Wenn ich eine Frau kennen lerne, soll ich also nur sagen: ›Du bist schön‹?«
Tempi schüttelte den Kopf. »Nein, du sagst nur ›schön‹ und lässt die Frau entscheiden, was du damit meinst.«
»Aber ist das nicht zu …« Ich kannte die Worte für »schwammig« und »ungenau« nicht und musste deshalb noch einmal neu ansetzen. »Führt das nicht zu Missverständnissen?«
»Es fördert die Aufmerksamkeit«, erwiderte Tempi entschieden. »Man deutet nur an. Man sollte beim Reden immer darauf achten, nicht zu viele Worte zu machen.« Er schüttelte den Kopf. Missbilligung. »Das ist …« Er suchte nach einem Wort.
»Unhöflich?«
Verneinung, Ungeduld. »Ich gehe nach Severen, und dort gibt es Menschen, die stinken, und welche, die nicht stinken. Beide sind Menschen, aber die, die nicht stinken, sind Menschen einer besseren Qualität.« Er klopfte mir mit zwei Fingern auf die Brust. »Du bist kein Ziegenhirte, sondern ein Schüler des Lethani. Mein Schüler. Du musst sprechen wie diese besseren Menschen.«
»Und wie steht es um die Klarheit? Wenn man etwa eine Brücke bauen will, braucht man dazu viele Teile und muss alle eindeutig benennen können.«
»Natürlich.« Zustimmung. »Manchmal ist das notwendig. Aber bei vielen anderen, wichtigen Dingen ist es besser, nur anzudeuten, sparsam zu sein.«
Tempi fasste mich an der Schulter, hob den Kopf, sah mir in die Augen und hielt meinen Blick einen kurzen Moment lang, was er sonst nie tat. Dann lächelte er still.
»Stolz«, sagte er.
Der restliche Tag galt der Erholung. Wir gingen einige Meilen, machten die Übungen des Ketan, sprachen über Lethani und gingen wieder. Abends kehrten wir in einer an der Straße gelegenen Herberge ein. Dort aß ich für drei und fiel ins Bett, noch bevor die Sonne untergegangen war.
Am nächsten Tag gingen wir zur gewohnten Abfolge über, machten aber nur je zwei Durchgänge am Vormittag und am Nachmittag. Mein Körper brannte und schmerzte, aber mir war nicht mehr schwindlig vor Erschöpfung. Glücklicherweise gelang es mir mit ein wenig gedanklicher Anstrengung, jenen seltsam hellsichtigen geistigen Zustand wiederherzustellen, in dem ich am Tag zuvor Tempis Fragen beantwortet hatte.
In den folgenden Tagen fiel mir auch ein Name dafür ein: Kreiselndes Blatt.
Er erschien mir als ferner Verwandter des Steinernen Herzens, jener geistigen Übung, die ich vor so langer Zeit gelernt hatte. Die Unterschiede waren freilich groß. Das Steinerne Herz diente einem praktischen Zweck, nämlich der geistigen Konzentration unter Ausschluss aller Gefühle. Es half mir, mein Bewusstsein in verschiedene Teile aufzuspalten oder das so überragend wichtige Alar herzustellen.
Das Kreiselnde Blatt schien dagegen keinem bestimmten Zweck zu dienen. Es war entspannend, das Bewusstsein wachsen zu lassen, bis es ganz klar und leer war, und dann schwerelos von einem Ding zum anderen zu schweben. Doch abgesehen davon, dass es mir half, Tempis Fragen ohne weiteres Nachdenken zu beantworten, sah ich darin keinen praktischen Wert. Es kam mir vor wie die geistige Entsprechung eines Kartentricks.
Am achten Tag unseres Marsches verschwanden die ständigen Schmerzen, und Tempi fügte der Abfolge ein neues Element hinzu. Nach den Übungen des Ketan kämpften wir. Da der Ketan mich am meisten anstrengte, fiel mir das besonders schwer, doch nach dem Kämpfen setzten wir uns immer, ruhten aus und sprachen über Lethani.
»Warum hast du gelächelt, als wir heute gekämpft haben?«, fragte Tempi etwa.
»Weil ich glücklich war.«
»Das Kämpfen hat dir Freude bereitet?«
»Ja.«
Tempi bekundete sein Missfallen. »Das widerspricht dem Geist des Lethani.«
Ich überlegte einen Moment. »Man soll sich nicht am Kampf freuen?«
»Nein. Man freut sich daran, richtig zu handeln und dem Lethani zu folgen.«
»Und wenn das erfordert, dass ich kämpfe? Sollte ich mich dann nicht freuen?«
»Nein. Die Freude besteht allein darin, dem Lethani zu folgen. Wer gut kämpft, soll stolz darauf sein, etwas gut zu machen. Aber kämpfen soll man nur aus Pflichtgefühl und mit Bedauern. Nur Barbaren und Verrückte freuen sich daran. Wer den Kampf um seiner selbst willen liebt, ist weit vom Lethani entfernt.«
Am elften Tag zeigte Tempi mir, wie man das Schwert in den Ketan einbezieht. Als Erstes lernte ich, wie schnell ein Schwert bleischwer wird, wenn man es auf Armeslänge von sich weg hält.
Ein Durchgang dauerte nun mit dem Übungskampf und unter Einbeziehung des Schwertes zweieinhalb Stunden. Trotzdem behielten wir unser tägliches Pensum bei: drei Durchgänge vor dem Mittagessen und drei danach, insgesamt fünfzehn Stunden. Ich spürte, wie ich meinen Körper stählte und er geschmeidig und hager wurde wie der von Tempi.
So gingen die Tage dahin. Ich lernte, und Haert rückte stetig näher.