XV

Sie war schon ungefähr ein oder zwei Dutzend Schritte weit gekommen, bevor Alica sie einholte und derb am Arm zurückriss. »He, was soll das?«, beschwerte sie sich. »Wenn wir uns in diesem Durcheinander hier aus den Augen verlieren, finden wir uns nie wieder!«

Pia machte sich mit sanfter Gewalt los. »Immer vorausgesetzt, du kniest dich hin, damit ich dich nicht sehe«, erwiderte sie spöttisch, ging aber trotzdem weiter und sah Alica nicht einmal an, sondern versuchte konzentriert, das Kind nicht aus den Augen zu verlieren. Was ihr nicht sonderlich schwerfiel, denn der Knirps lief immer nur einige wenige Schritte weiter und blieb dann wieder stehen, um zu ihr zurückzublicken; ein bisschen kam er ihr vor wie ein abgerichteter Hund, der gekommen war, um seinen Besitzer auf etwas ungemein Wichtiges aufmerksam zu machen.

»Hat der Zwerg dich etwa bestohlen?« Alica war ihrem Blick gefolgt.

»Bestohlen?« Pia sah demonstrativ an sich herab. Nachdem sie Lasar die wenigen Münzen ausgehändigt hatte, gab es nicht mehr viel, was man ihr hätte wegnehmen können. Außerdem war es noch nie jemandem gelungen, sie zu bestehlen. Alica sollte das eigentlich wissen. Kopfschüttelnd ging sie weiter, nicht nur weil auch das Kind wieder ein paar Schritte zurückgelegt hatte und jetzt eindeutig ungeduldig zu ihr hinsah, sondern weil sie einfach nicht stillstehen konnte. Alica begann hektisch mit beiden Armen zu gestikulieren und sagte irgendetwas, aber Pia hörte gar nicht mehr hin, sondern ging nun schneller, um zu ihrem kleinwüchsigen Führer aufzuschließen. Das Kind begann seinerseits zu rennen, bog in eine Seitengasse ab und legte einen kurzen Zwischenspurt ein, bei dem es mit unglaublichem Geschick zwischen all den flanierenden Menschen hindurch flitzte, ohne einen von ihnen auch nur zu berühren. Pia folgte ihm nahezu genauso schnell, wenn auch deutlich weniger elegant. Sie kam sich ein bisschen vor wie ein Wal, der durch eine Schule aus Delfinen pflügte. Sie war jetzt sicher, dass das Kind sie irgendwo hinführen wollte. Und zumindest ihre Schuhe schienen auch der Meinung zu sein, dass es richtig war, ihm zu folgen.

Dabei sah sie eine Menge Dinge, die zwar auf den ersten Blick auf diese Mischung von mittelalterlichem Markt und Rummel zu passen schienen, auf den zweiten aber … zumindest merkwürdig waren: Feuerspucker und Jongleure, Gaukler und Seiltänzer (ungefähr vierzig Zentimeter über dem Boden) und in einem aus daumendicken Eisenstäben gefertigten Käfig etwas, das bei flüchtigem Hinsehen an einen Bären erinnerte, obwohl ihr irgendetwas sagte, dass es etwas gänzlich anderes war. Einmal kamen sie sogar an einem großen Zelt vorbei, hinter dessen offenem Eingang ein prachtvoller weißer Hengst angebunden war, dem jemand mit großer Kunstfertigkeit ein Paar riesiger weißer Flügel angeklebt hatte. Es sah so echt aus, dass Pia mitten im Schritt innehielt und ungläubig die Augen aufriss. Gern wäre sie hingegangen, um den vermeintlichen Pegasus näher in Augenschein zunehmen, aber der Junge war schon wieder stehen geblieben, sah ungeduldig in ihre Richtung und ging dann weiter. Pia folgte ihm schweren Herzens, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Das neckische Spielchen wiederholte sich noch zwei- oder dreimal: Sie holte auf, fiel zurück und holte wieder auf, und fast ohne es zu bemerken, erreichten sie auf diese Weise das andere Ende des Marktplatzes, das von der hoch aufstrebenden Stadtmauer begrenzt wurde. Alica versuchte die ganze Zeit, sie zum Umkehren zu bewegen, was ihr aber ebenso wenig gelang, wie ganz zu ihr aufzuschließen. Erst als Pia stehen blieb, langte sie keuchend – und sichtlich verärgert – neben ihr an und fasste sie beinahe schon herrisch mit der Hand am Oberarm.

»Verzeiht, wenn es Eurer unwürdigen Sklavin nicht gelungen ist, mit Euch Schritt zu halten, Durchlaucht«, stieß sie kurzatmig hervor. Dann wurde sie schlagartig ernst. Ihre Stimme wurde leiser und klang jetzt auch deutlich beunruhigt. »Hältst du das für eine gute Idee, hierherzukommen?«

Pia hätte ihr gerne widersprochen, aber sie konnte es nicht. Während der letzten Minuten war sie so auf ihren vermeintlichen Führer konzentriert gewesen, dass ihr gar nicht aufgefallen war, wie sehr sich ihre Umgebung verändert hatte. Dafür sah sie es jetzt umso deutlicher. Die Gassen waren enger, die Verkaufsstände, Karren und Buden kleiner und schäbiger, das Angebot deutlich ärmlicher. Auch hier wimmelte es von Menschen, doch ihre Zahl hatte deutlich abgenommen, und die Blicke, die sie immer noch ununterbrochen und aus allen Richtungen trafen, waren vielleicht nicht mehr bloß neugierig und überrascht. Dieser Teil des Jahrmarkts war deutlich dunkler, was nicht nur an dem gewaltigen Schatten lag, den die Stadtmauer warf. Alica hatte recht, flüsterte ihr die Stimme ihrer Vernunft zu. Es war vielleicht keine gute Idee gewesen, hierherzukommen.

Aber statt auf sie zu hören, streifte sie abermals Alicas Hand ab und ging weiter hinter dem Kind her.

Es war erneut vorausgelaufen und dann wieder stehen geblieben. Hinter ihm erhob sich ein rundes, ausladendes Zelt, das vor sehr langer Zeit einmal prächtig ausgesehen haben mochte, jetzt aber nur noch schäbig war. Ehemals bunte Wimpel mit nahezu vollkommen verblassten Farben hingen wie traurig gebrochene Papageienflügel an seinen Flanken herab, der Stoff war an unzähligen Stellen geflickt und mit mehr gutem Willen als wirklichem Können repariert, und auf der linken Seite gab es einen großen Brandfleck, als hätte jemand vor nicht allzu langer Zeit versucht, das Zelt samt seinen Bewohnern anzuzünden.

»Du willst doch nicht etwa dort rein?«, murmelte Alica. »Also, nichts gegen deinen Mut. Du musst mir nichts beweisen, aber …«

Sie verstummte, als Pia ganz offensichtlich gar nicht daran dachte, auf ihre Warnung zu hören, sondern ganz im Gegenteil schneller ging. Das Kind hatte sich immer noch nicht von der Stelle gerührt, doch als Pia es fast erreicht hatte, wirbelte es wieder herum und verschwand hinter dem schmalen Eingang. Pia versuchte in dem Sekundenbruchteil, den es dafür brauchte, einen Blick ins Innere des Zeltes zu werfen, sah aber nichts als vages rötliches Licht und durcheinander huschende Schatten.

Gerade als sie die Hand nach der Zeltplane ausstrecken wollte, kam auch Lasar bei ihnen an. Er war vollkommen außer Atem und trug ein unordentlich zusammengedrücktes, helles Bündel unter dem Arm. »Das solltet Ihr nicht tun, Erhabene«, stieß er hervor. »Das hier ist kein guter Ort.«

Pias Stiefel wollten weitergehen. Es kostete sie spürbare Überwindung, stehen zu bleiben und sich halb zu dem Jungen umzudrehen. »Wieso?«

Lasar warf einen ebenso raschen wie eindeutig beunruhigten Blick in die Runde, bevor er antwortete. »Ich kann hier nicht für Eure Sicherheit garantieren.«

Pia blinzelte, maß den kaum anderthalb Meter großen, schmächtigen Jungen mit einem beredten Blick und beließ es darüber hinaus bei einem Schulterzucken. Ohne ein weiteres Wort schlug sie die Zeltplane zur Seite und trat ein. Sie war nicht überrascht, als Alica ihr folgte, und noch viel weniger, als Lasar es nicht tat.

Das Innere des Zeltes erweckte auf den ersten Blick den schon fast unheimlichen Eindruck, deutlich größer als sein Äußeres zu sein, was wohl an der schwachen, aber äußerst geschickt eingesetzten Beleuchtung lag. Vielleicht auch daran, dass es bis auf einen niedrigen Tisch mit zwei noch kleineren dreibeinigen Schemeln vollkommen leer war. Erneut fiel ihr auf, dass jegliches Mobiliar hier gerade eine Winzigkeit zu klein war, um richtig auszusehen. Das knappe Dutzend ruhig brennender roter Kerzen erzeugte eine Atmosphäre, die irgendwo zwischen anheimelnd und unheimlich lag, und die junge Frau, die an dem kleinen Tisch saß und ihr unverhohlen neugierig entgegensah, verstärkte dieses Gefühl noch. Sie hatte langes, bis weit über die Schultern fallendes, gelocktes Haar (erst jetzt, bei ihrem Anblick, wurde Pia klar, dass es überhaupt die erste Frau in WeißWald war, die sie ohne Kopfbedeckung sah – wenn sie Malu und ihr zweifelhaftes Etablissement einmal außen vor ließ), ein schmales Gesicht und ebenso schmale, gepflegte Hände mit nicht ganz so gepflegten Fingernägeln. Das war alles, was Pia von ihrer Gestalt erkennen konnte. Der Rest verbarg sich unter dem hier üblichen unförmigen …Etwas, von dem die Bewohner dieser Stadt glaubten, es wäre Kleidung. Das vielleicht Sonderbarste an ihr waren die Augen. Sie waren hell, wach und blickten durchdringend genug, dass es sich eigentlich unangenehm hätte anfühlen müssen, was es aber nicht tat. Pia konnte sich nicht dagegen wehren – sie fühlte sich sofort von dieser Frau eingenommen.

»So, jetzt hast du alles gesehen«, sagte Alica neben ihr. »Können wir wieder gehen?« Ohne dass es ihr wahrscheinlich selbst bewusst war, hatte sie ihre Stimme zu einem Flüstern gesenkt, aber Pia entging das sachte Zittern darin trotzdem nicht.

Sie ignorierte sie, trat mit zwei raschen Schritten an den Tisch heran und fragte sich beiläufig, wo das Kind geblieben war, das sie hierhergeführt hatte. Hier drinnen war es jedenfalls nicht, und es gab auch absolut nichts, wo es sich hätte verstecken können. Doch der Gedanke entglitt ihr, noch bevor sie ihn ganz zu Ende denken konnte.

»Setzt Euch, Erhabene.« Die dunkelhaarige Frau machte eine knappe Geste, von der Pia nicht ganz sicher war, ob sie befehlend oder einladend sein sollte. Jedenfalls gehorchte sie ihr. Der Blick der seltsam durchdringenden Augen ließ sie keine Sekunde los.

»Pia, was tust du da?« Alica war stehen geblieben, und aus irgendeinem Grund war Pia sicher, dass sie es einfach nicht wagte, sich dem Tisch und ihrer seltsamen Gastgeberin weiter zu nähern.

»Eure Begleiterin scheint mich zu fürchten«, fuhr die junge Frau fort. Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihre vollen Lippen und verschwand augenblicklich wieder. »Das ist nicht nötig.« Bei den letzten Worten schien fast so etwas wie Trauer in ihrer Stimme mitzuschwingen.

»Was soll das heißen, nicht nötig?«, ereiferte sich Alica. »Ich bin schließlich …« Sie brach ab, schwieg ein paar Sekunden, und als sie weitersprach, klang ihre Stimme regelrecht fassungslos. »He! Wieso verstehe ich Sie?«

»Weil ich die Dinge so sehe, wie sie sind«, antwortete die Dunkelhaarige, wobei Pia nicht sagen konnte, ob diese Worte ihr oder Alica galten.

»Wer sind Sie?«, murmelte sie.

»Ich bin Valoren«, antwortete ihr Gegenüber. »Jedenfalls ist das der Name, unter dem man mich in diesem Teil des Landes kennt. Ihr seid Gaylen.« Zum ersten Mal ließ ihr Blick Pia los und suchte Alica. »Und du bist Alica.«

Alica ächzte halblaut, und Pia wiederholte den Namen, den die Dunkelhaarige genannt hatte, ein paarmal in Gedanken. Valoren … das klang sonderbar, fremdartig und zugleich vertraut … und so falsch, wie es überhaupt nur ging. Ein Name, wie man ihn vielleicht in einem Fantasy-Roman las (in keinem besonders guten) oder in den Credits eines (ebenso mittelmäßigen) Hollywood-Filmes. Niemand hieß so.

Als hätte sie ihre Gedanken gelesen, lächelte Valoren, und etwas in ihrem Blick wurde weich. »Das ist nicht mein wirklicher Name«, sagte sie. »Aber hier und jetzt mag er genügen.«

»Und was …« willst du von mir?, wollte sie fragen. Stattdessen hörte sie sich fast zu ihrer eigenen Überraschung den Satz beenden: »… will ich von dir?«

Diesmal machte ihr Valorens angedeutetes Lächeln beinahe ein bisschen Angst, denn sie tat es auf eine Art, als hätte sie nicht nur gewusst, was Pia sagen würde, sondern es gewollt. »Vielleicht erfahren, warum du hergeschickt worden bist.«

»Hergelockt trifft es wohl besser«, sagte Alica, bevor Pia antworten konnte. »Dieses kleine Balg gehört doch zu dir, habe ich recht?«

Die Frau mit dem Elfennamen lächelte nur weiter und sah Pia stumm aus ihren hellen, so sonderbar wissenden Augen an, doch so schnell gab Alica nicht auf. Offensichtlich hatte sie nicht nur ihre Überraschung, sondern auch ihre Scheu überwunden, denn sie kam nun näher und blieb nicht nur hinter Pia stehen, sondern legte ihr auch in einer eindeutig beschützenden Geste die Hand auf die Schulter.

»Du bist so eine Art Wahrsagerin, habe ich recht?«, sagte sie. »Wo ist deine Kristallkugel?«

»Alica. Lass es«, sagte Pia leise.

»Davon träumst du«, schnappte Alica. »Du fällst doch nicht wirklich auf diesen Unfug rein?«

»Immerhin kennt sie unsere Namen«, gab Pia zu bedenken. Sie wollte zu Alica hochsehen, aber es ging nicht. Der Blick dieser unheimlichen Augen hielt sie fest, jedoch war an diesem Gefühl erstaunlicherweise rein gar nichts Erschreckendes oder gar Bedrohliches.

»Kunststück!«, sagte Alica abfällig. »Wahrscheinlich weiß mittlerweile jeder in der Stadt, wie wir heißen und wo wir herkommen. Brack ist die schlimmste Tratsche, der ich je begegnet bin.«

»Er ist ein aufrechter Mann«, sagte Valoren, »soweit ein Mann hier aufrecht sein kann und dabei überlebt. Ihr könnt ihm trauen … wenn auch nicht allzu weit.«

»Warum hast du mich gerufen?«, fragte Pia.

»Dreimal darfst du raten«, sagte Alica. »Aber ich muss dich enttäuschen, ehrwürdige Wie-auch-immer. Wir haben kein Geld. Bei uns ist nichts zu holen. Du kannst also mit deinem Hokuspokus aufhören.«

Die Wahrsagerin nahm Alicas Worte gar nicht zur Kenntnis, sondern beantwortete Pias Frage. »Um deine Fragen zu beantworten. Du musst sie nur stellen.«

»Au ja, jetzt kommt das«, sagte Alica abfällig. »Wenn man nicht weiterweiß, dann rettet man sich in ein bisschen esoterisches Blabla, nicht wahr?«

»Verdammt, Alica, halt endlich die Klappe«, sagte Pia. »Ich will mit ihr reden.«

Alica wäre nicht Alica gewesen, hätte sie nicht mit einem trotzigen Schnauben auf diese Worte reagiert – aber sie gehorchte auch und verbiss sich zumindest in diesem Moment eine weitere patzige Antwort.

»Du weißt also, wer wir sind«, begann Pia, »und wie wir hierherkamen.«

»Warum stellst du keine Fragen, deren Antworten du noch nicht kennst?«, erwiderte Valoren.

Vielleicht hatte Alica ja recht, dachte Pia, und das alles war nichts als – wie hatte sie es genannt? Esoterisches Blabla? Sie waren nicht gerade im seriösesten Teil des Marktes, und vielleicht war das alles hier nichts als geschickte Effekthascherei. Eine Antwort wie diese hätte eigentlich Wasser auf Alicas Mühlen sein müssen, aber seltsamerweise ließ sie die Gelegenheit ungenutzt verstreichen, und auch ihr selbst wollte es einfach nicht gelingen, Valoren als das zu sehen, was sie zumindest Alicas Meinung nach war. Diese Frau strahlte eine … Wahrhaftigkeit aus, der sie sich einfach nicht entziehen konnte.

»Bevor wir fortfahren, solltest du wissen, dass wir …«

»… kein Geld haben, um mich zu bezahlen?«, fiel ihr Valoren sanft ins Wort. »Keine Sorge. Du bist nicht deswegen hier.«

»Weshalb dann?«

»Du solltest gar nicht hier sein.«

»Das ist vermutlich wahr, aber keine Antwort«, sagte Pia.

»Das ist wahr, Erhabene.« Valoren senkte demütig das Haupt, und auch mit dieser Bewegung war es wie mit allem anderem hier: Sie sollte lächerlich oder wenigstens aufgesetzt wirken, tat es jedoch nicht. Alles hier wirkte auf eine Art echt, die sie weder in Worte noch in Gedanken kleiden konnte, die aber keinen Zweifel zuließ.

»Was tue ich hier?«, fragte sie noch einmal. »Nicht in diesem Zelt, meine ich.« Schatten flüsterten rings um sie herum, und in der Dunkelheit begannen sich Dinge zu regen, die nicht da, ihr aber dennoch vertraut waren.

»Das ist schon eine bessere Frage«, sagte Valoren. »Aber ich weiß die Antwort nicht.«

»Ich dachte, du weißt alle Antworten auf alle Fragen«, sagte Alica spöttisch. »Oder bessert sich dein Gedächtnis vielleicht schlagartig, wenn ich nach draußen gehe und nachsehe, ob Lasar noch ein paar Münzen übrig hat?«

Valoren lächelte. »Eure Freundin ist eine tapfere junge Frau. Ihr könnt Euch glücklich schätzen, eine solche Weggefährtin zu haben. Gebt gut auf sie acht. Sie wird noch eine wichtige Rolle bei dem spielen, was vor Euch liegt.«

»Darauf kannst du Gift nehmen«, sagte Alica grimmig. »Als Erstes sorge ich dafür, dass dieser Spuk hier aufhört. Gibt es hier so etwas wie Polizei?«

Statt ihre Frage zu beantworten, fuhr Valoren an Pia gewandt fort: »Nicht alle Fragen sind bereits beantwortet. Ich sehe die Dinge, wie sie sind, und die, die noch nicht sind, so wie sie sein sollten. Aber manchmal entwickeln sie sich anders.«

Alica verdrehte die Augen, und Pia fragte sich, ob sie nicht vielleicht doch recht hatte. Das war genau die Art von Antwort, die Alica vorausgesagt hätte: Eine Menge wohlklingender Worte, die im Grunde gar nichts bedeuteten.

»Aber ich kann Euch sagen, dass Ihr nicht hier sein solltet, Erhabene«, fuhr Valoren fort.

»Wie wahr«, spöttelte Alica.

Pia spürte, wie sich ihre Geduld ganz allmählich dem Ende entgegen neigte, aber Valoren reagierte auch jetzt wieder nur mit einem geduldigen Lächeln.

»Nicht hier? Du meinst, nicht in diesem Zelt, sondern in WeißWald, nehme ich an.«

»Nein«, antwortete Valoren. »Auf dieser Seite. Die Zeit ist noch nicht reif. Nicht für dich und nicht für uns. Noch lange nicht.«

Pia wünschte sich, diese sonderbare Frau würde endlich aufhören in Rätseln zu sprechen. »Wenn du mit dieser Seite diese ganze verrückte Geschichte hier meinst«, sagte sie mit einem wehmütigen Lächeln, »dann stimmt das wohl. Glaub mir, ich würde lieber heute als morgen wieder nach Hause, und Alica auch, aber wir wissen nicht, wie.« Sie legte fragend den Kopf auf die Seite. »Wenn du uns sagen kannst, wie, dann würde sich wahrscheinlich sogar Alica bei dir bedanken.«

»Auf demselben Wege, auf dem ihr hergekommen seid«, antwortete Valoren.

»Ja, genau das ist die Art von Antwort, die ich erwartet habe«, sagte Alica. »Nur immer hübsch schwammig bleiben. Bloß nie etwas sagen, worauf man dich festnageln könnte, nicht wahr?« Sie schnaubte. »Weißt du was, Va-lo-ren? Da, wo wir herkommen, könntest du Karriere machen. Bei uns wimmelt es nur so von Hirnis, die darauf warten, sich so einen Brei anzuhören. Echt.«

Pia brachte sie mit einer ärgerlichen Geste zum Schweigen. »Du meinst, ich habe das gemacht?«, flüsterte sie.

»Also doch!«, sagte Alica.

»Nutzt die Kraft Eures Blutes, Erhabene«, antwortete Valoren ernst.

»Und wie?«

»Wie soll ich diese Frage beantworten, wenn Ihr selbst sie nicht einmal stellen könnt?«

»Sag ich doch«, meinte Alica böse. »Blabla.«

»Ihr werdet lernen, die Kraft Eures Blutes zu nutzen, Erhabene«, antwortete Valoren. »Mehr zu sagen, steht mir nicht zu – ganz davon abgesehen, dass ich es gar nicht könnte.«

»Obwohl du alles weißt?«, fragte Alica.

»Ich weiß die Antworten«, erwiderte Valoren. »Doch längst nicht alle Fragen sind bereits gestellt. Manche sollte man vielleicht nicht stellen.«

»Blabla«, sagte Alica ernsthaft.

»Und wenn …«, Pia unterbrach sich, versuchte wenigstens den Anschein von Ordnung in das Chaos hinter ihrer Stirn zu zwingen und setzte dann noch einmal neu an: »Kannst du uns sagen, wie wir wieder nach Hause kommen?«

Nach Hause? Aber du bist zu Hause. Valorens Blick sagte das so deutlich, dass Pia einen Moment lang fest davon überzeugt war, sie hätte es laut ausgesprochen. »Es heißt, es gebe Orte, wo die Nebel zwischen den Welten weniger dicht seien als an anderen«, sagte Valoren.

»Ach, heißt es das?«, fragte Alica betont.

»Früher gab es viele solcher Orte, Orte voller Magie und großer Macht, doch heute sind sie selten geworden.«

Benutzt das Tor, Erhabene. »Und ich nehme nicht an, dass es einen solchen … Ort hier in WeißWald gibt?«, fragte Pia.

Valoren zögerte vielleicht den Bruchteil einer Sekunde zu lange, um ihre Antwort so zweifelsfrei glaubhaft zu machen wie alles andere, was sie zuvor gesagt hatte. Und wenn man es genau nahm, antwortete sie eigentlich gar nicht. »Die Magie wird schwächer in diesem Land. Es geschieht langsam und die Menschen merken es kaum, aber der alte Zauber erlischt, mit jedem Jahr ein wenig mehr. Die alten Zeiten gehen und die neuen kommen. Wer will sagen, ob sie besser oder schlimmer sind?«

»Du?«, schlug Alica vor. »Wo du doch alles weißt?«

»Das ist keine Antwort auf meine Frage«, sagte Pia. Es fiel ihr sonderbar schwer, die Worte auszusprechen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es ihr nicht zustand, so mit Valoren zu reden.

Dennoch nickte Valoren nur. »Das ist wahr. Doch selbst wenn es einen solchen Ort in den Mauern WeißWalds gäbe, wäre es viel zu gefährlich, ihn zu betreten.«

»Du meinst den Turm des Hochkönigs«, sagte Pia.

Diesmal dauerte Valorens Schweigen noch länger, und es war Pia, als stelle sie ihr in diesem zeitlosen Moment eine Frage, die sie auf dieselbe lautlose Weise beantwortete, ohne sie auch nur gehört zu haben; aber trotzdem richtig. Die Schatten bewegten sich hektischer und ihr Flüstern wurde lauter. Etwas wie dürre Spinnenbeine aus Eis schien an Pias Seele zu kratzen. »Es wäre Euer Tod, dorthin zu gehen«, sagte Valoren schließlich. »Und …« Sie brach ab, hob mit einer fast erschrocken aussehenden Bewegung den Kopf und schien einen Augenblick in sich hineinzulauschen.

»Stimmt etwas nicht?«, fragte Pia alarmiert.

»Nein«, antwortete Valoren. »Ich meine: doch. Es ist alles in Ordnung. Ich hatte bloß gehofft, dass uns ein wenig mehr Zeit bleibt, das ist alles.«

»Zeit, wofür?«, fragte Pia.

»Ich bin nur eine einfache Seherin, Erhabene«, antwortete Valoren. »Wenn ich Eure Ankunft gespürt habe, dann werden andere vielleicht auch davon wissen. Ihr solltet nicht hierbleiben.«

Ich sollte gar nicht hier sein, dachte Pia. »In deinem Zelt?«

»In dieser Stadt.«

Warum war sie eigentlich nicht überrascht? »Wir können nicht weg«, sagte sie.

»Nein? Könnt Ihr nicht?«

»Wohin denn?«, fragte sie. »Wir kennen nur diese Stadt …und nicht einmal die wirklich. Und wenigstens Brack sagt, dass wir vor dem nächsten Frühjahr nirgendwo hinkönnen.«

»Sagt er das?«

»Stimmt es etwa nicht?«, fragte Alica.

»Er hat euch sicher nicht belogen«, antwortete Valoren. »Nach allem, was ich über ihn gehört habe, ist er ein ehrlicher Mann. Aber er weiß nicht alles. Eigentlich«, fügte sie nach einem unmerklichen Zögern und mit einem unmöglich zu deutenden Achselzucken hinzu, »weiß er so gut wie nichts.«

»Das heißt, es gibt einen Weg hier heraus?«, fragte Alica scharf. Jede Spur von Spott oder Häme war aus ihrer Stimme verschwunden.

»Das Land ist groß und voller Gefahren«, erwiderte Valoren. »In diesem Punkt hat Brack die Wahrheit gesagt. Auch was den bevorstehenden Winter angeht.«

»Und ich dachte, jetzt käme erst einmal der Sommer?«, sagte Alica.

»Das ist wahr.« Valoren nickte. »Die Sommer in diesem Land sind kurz, und sie werden kürzer mit jedem Jahr, das vergeht. Brack hat recht, was die Gefahren angeht, von denen er gesprochen hat. Aber er weiß eben nicht alles.«

»Und du könntest uns helfen, einen dieser … anderen Wege zu finden?«, fragte Pia direkt.

Valoren zögerte jetzt spürbar, und Pia war sogar sicher, dass sie es ganz bewusst tat, um ihr klarzumachen, wie schwer es ihr fiel, weiterzusprechen. »Ihr müsstet mir vertrauen, Erhabene«, sagte sie. »Ich weiß, das ist viel verlangt. Ich bin eine vollkommen Fremde für Euch, und Eure Freundin traut mir nicht. Aber Ihr müsst mir glauben, dass Ihr in Gefahr seid, wenn Ihr länger in dieser Stadt bleibt.«

»Stell dir vor, darauf sind wir auch schon ganz von selbst gekommen«, sagte Alica.

Pia brachte sie mit einer unwilligen Geste zum Schweigen. »In welcher Gefahr?«

Bevor sie antwortete, sah Valoren noch einmal rasch und auf dieselbe, in gleichem Maße nachdenklich wie alarmiert wirkende Art zum Ausgang des Zeltes hin. »Die Kunde von Eurer Rückkehr hat sich bereits herumgesprochen«, sagte sie. »Hier in der Stadt, und bald werden es auch andere wissen.«

»Was wissen?«, fragte Pia. »Ich bin nicht die, für die mich alle hier zu halten scheinen.« Sie versuchte zu lachen, aber es verunglückte. »Ich meine: Ich wüsste es, wenn ich eine Elfenprinzessin wäre und über Zauberkräfte verfügen könnte, meinst du nicht auch?«

»Seid Ihr da sicher, Gaylen?«, gab Valoren zurück, wobei sie ihren Namen auf sonderbare Weise betonte, hob aber zugleich die Hand und schüttelte sacht den Kopf, um sie am Antworten zu hindern. »Vielleicht seid Ihr es, vielleicht nicht. Ich fürchte, das spielt im Moment keine besondere Rolle. Nicht für Euch.«

»Wieso?«, wollte Alica wissen.

»Weil es reicht, wenn andere glauben, dass Ihr diejenige seid, deren Rückkehr sie erwarten.« Valoren sprach jetzt eine Winzigkeit schneller, und auch wenn ihr sanftes Lächeln und der Ausdruck in ihren sonderbaren Augen vollkommen unverändert blieben, spürte Pia doch die plötzliche Nervosität, die von ihr Besitz ergriffen hatte. »Wir ziehen morgen bei Sonnenaufgang weiter«, fuhr sie fort. »Es wäre zu gefährlich, wenn Ihr mich begleitet. Die Männer der Stadtwache wüssten sofort, wo sie Euch zu suchen hätten. Aber ich werde jemanden schicken, der Euch hilft. Drei Tage vor dem nächsten Vollmond ist Viehmarkt. Ein Mann wird eine Karawane mit Rindern bringen. Sein Name ist Ter Lion. Wenn Ihr Euch entschließt, mir zu vertrauen, dann nehmt Kontakt mit ihm auf. Er wird Euch an einen sicheren Ort bringen. Aber sprecht nicht selbst mit ihm, das wäre zu gefährlich. Schickt Eure Freundin oder den Jungen, der Euch begleitet. Ihr könnt ihm trauen.«

Pia war nicht ganz klar, wen sie damit meinte – den Fremden, von dem sie gesprochen hatte, oder Lasar. Hatte Bracks angeblicher Küchenjunge sie vielleicht sogar hierhergebracht? Sie überlegte ernsthaft, eine entsprechende Frage zu stellen, doch da wurde es draußen vor dem Zelt laut. Aufgeregte Stimmen und schnelle, schwere Schritte näherten sich, und sie glaubte Lasar etwas rufen zu hören. Ganz instinktiv drehte sie sich auf dem schmalen Schemel zum Ausgang, und auch Alica fuhr herum und spannte sich. Im nächsten Moment wurde die Zeltplane grob zur Seite geschlagen, und eine Gestalt in einem schweren Fellmantel, Harnisch, Helm und mit einem Speer in der Hand stürmte herein. Pia schnappte einen flüchtigen Eindruck von Lasar auf, der sein Stoffbündel fallen gelassen hatte und mit heftig wedelnden Armen versuchte, einen zweiten Soldaten der Stadtwache aufzuhalten, aber einfach beiseite gestoßen wurde. Sie sprang auf und wich dann ganz automatisch einen halben Schritt zurück, als der Krieger, der ihr zwar kaum bis zur Schulter reichte und nicht unbedingt wie der Mutigste aussah, dafür aber umso entschlossener, das zu tun, weshalb auch immer er hier war, seinen Speer auf sie richtete. Sie stieß gegen den Tisch, woraufhin zwei der Kerzen, die darauf standen, umfielen und erloschen, und der eisige Windzug, der mit den beiden Soldaten hereingefaucht war, brachte auch die anderen zum Flackern. Tanzende Schatten erfüllten das Zelt, und irgendetwas schien davonzuhuschen.

»Was hat das zu bedeuten?«, wandte sie sich an den Soldaten. Sie hatte ihn anfahren wollen, aber ihre Stimme zitterte so stark, dass sie sich selbst dafür verfluchte.

Der Soldat beantwortete ihre Frage nicht, sondern sah sich mit wilden Blicken im Zelt um. »Wo ist sie?«

»Von wem …?«, begann Pia und brach dann verwirrt mitten im Wort ab. Um dem Speer auszuweichen, dessen Spitze unerbittlich auf ihr Gesicht zielte, hatte sie einen weiteren Schritt zur Seite gemacht und sich dabei halb umgedreht. Weit genug jedenfalls, um zu sehen, dass Alica und sie mit den beiden Soldaten allein im Zelt waren. Valoren war verschwunden.

»Die Hexe!«, herrschte sie der Soldat an. »Wo ist sie geblieben?«

»Das wüsste ich auch gern«, murmelte Alica neben ihr. Sie klang vollkommen fassungslos und damit ungefähr so, wie auch Pia sich fühlte. Von dem Moment an, in dem der Mann hereingestürmt war, bis jetzt waren kaum mehr als zwei oder höchstens drei Sekunden verstrichen, und das Zelt hatte keinen zweiten Ausgang. Dass Valoren an ihnen und den beiden Männern vorbeigekommen sein und unbemerkt das Zelt verlassen haben sollte, war ganz und gar ausgeschlossen.

Trotzdem war sie nicht mehr da.

»Die Hexe!«, sagte der Soldat noch einmal. »Wohin ist sie gegangen? Sie war hier! Ich weiß das!«

»Ich verstehe nicht genau, wovon du sprichst.« Pia war noch immer vollkommen verwirrt, hatte sich jetzt aber so weit in der Gewalt, um dem Impuls zu widerstehen, einen weiteren Schritt vor der fuchtelnden Speerspitze zurückzuweichen, und auch ihre Stimme klang schon wieder halbwegs sicher. Der Soldat blickte aus funkelnden Augen zu ihr hoch und versuchte mutig auszusehen, aber er war es nicht. Seine Hand umklammerte den Speerschaft viel zu fest, und er hatte die Kiefer so heftig aufeinander gepresst, dass Pia seine Zähne knirschen hören konnte. Trotzdem beging sie nicht den Fehler, ihn zu unterschätzen. Ganz im Gegenteil. Feinde, die Angst hatten, waren nur zu oft die gefährlichsten.

»Ich habe doch gesehen, dass sie …«, begann er, und Pia schnitt ihm mit einer ruhigen, aber sehr bestimmten Geste das Wort ab.

»Du musst dich täuschen«, sagte sie. »Hier ist niemand. Niemand außer uns.«

»Sie war hier!«, beharrte der Mann nervös.

»Nicht, seit wir hereingekommen sind«, erwiderte Pia. »Meine Freundin und ich waren neugierig, und wir wollten für einen Moment aus der Kälte heraus. Hätten wir das nicht gedurft? Ich entschuldige mich, wenn wir etwas Verbotenes getan haben. Wir kennen uns mit euren Gebräuchen noch nicht so gut aus.«

Alica starrte immer noch abwechselnd sie, die beiden Männer und das völlig leere Zelt ringsum an, und Pia trat einen weiteren vorsichtigen Schritt zur Seite und machte zugleich eine deutende Geste mit beiden Händen. »Du siehst es doch selbst.« So wie sie. Und sie konnte es immer noch nicht glauben. Wo war Valoren?

»Das kann nicht sein!«, beharrte der Soldat. »Das ist Zauberei! Schwarze Magie und Hexenwerk!«

»Ja, das muss es wohl sein«, antwortete Pia spöttisch – was ein Fehler war. Die Worte klangen sogar in ihren eigenen Ohren eher unheimlich, und Alica starrte sie für eine Sekunde beinahe entsetzt an. Der Soldat tat dasselbe, und sie konnte sehen, wie die Furcht in seinen Augen regelrecht explodierte. Dann senkte er zwar den Speer ein wenig, sodass er jetzt nicht mehr genau auf ihr Gesicht deutete (dafür auf ihr Herz, was für ein prachtvoller Tausch), schüttelte aber nur den Kopf und machte ein noch grimmigeres Gesicht.

»Das ist übler Zauber!«, behauptete er. »Was habt ihr damit zu tun?«

»Nichts«, beteuerte Pia. »Ich sagte doch, hier drinnen war niemand, als wir …«

Der Mann schnitt ihr mit einer rüden Geste das Wort ab. »Genug!«, fauchte er. »Ich will kein Wort mehr hören!« Er tauschte einen raschen, bezeichnenden Blick mit seinem Begleiter, der bisher kein Wort gesagt und auch seine Waffe nicht auf sie oder Alica gerichtet hatte, aber mindestens genauso nervös und erschrocken aussah wie er, dann machte er mit der freien Hand eine wedelnde Geste zum Ausgang. »Ihr werdet uns begleiten! Sollen andere entscheiden, was mit euch zu geschehen hat!«

Pia war klug genug, nicht zu widersprechen, sondern nur mit einem Nicken zu antworten und sich zum Ausgang zu wenden.

»Würdest du mir freundlicherweise verraten, was hier los ist?«, fragte Alica kläglich.

»Ach, nichts Besonderes«, erwiderte Pia. »Ich schätze, wir sind gerade verhaftet worden.«

»Verhaftet?«, wiederholte Alica verwirrt. »Weswegen?«

Pia überlegte eine Sekunde. »Hexerei?«, schlug sie dann vor.

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