Prolog

Vor allem war Oktober, ein köstlicher Monat für Jungen. Nicht daß alle anderen Monate nicht auch köstlich wären. Doch sind böse und gute darunter, wiedie Piraten sagen. September zum Beispiel ist ein böser Monat, die Schule beginnt. Oder August, ein guter Monat; die Schule hat noch nicht wieder angefangen?Juli? Ja, der Juli ist auch schön: weit und breit kein Schulbeginn in Sicht. Der Juni aber, daran kann kein Zweifel bestehen, der Juni ist der allerbeste Monat, denn da öffnen sich die Schultore weit und der September ist noch eine Ewigkeit entfernt.

Aber betrachten wir einmal den Oktober. Seit einem Monat geht man wieder in die Schule, die Zügel werden etwas lockerer gelassen, man trabt so dahin. Man hat schon wieder Zeit, an den Müll zu denken, den man dem alten Prickett auf die Veranda kippen will, oder an das Affenkostüm, das man am letzten Abend des Monats zum Jugendfest tragen wird. Und wenn um den Zwanzigsten ein rauchiger Duft in der Luft liegt und der Himmel in der Dämmerung orangefarben und aschgrau schimmert, dann glaubt man, die Geisternacht vor Allerheiligen würde nie mit klappernden Besenstielen und leise um die Ecken flatternden Bettüchern hereinbrechen.

Doch in dem einen seltsam wilden dunklen langen Jahr,da kam Allerheiligen verfrüht.

Eines Jahres begann Allerheiligen schon am 24.Oktober, drei Stunden nach Mitternacht.

In diesem Jahr war James Nightshade aus der Oak Street Nummer 97 dreizehn Jahre, elf Monate und dreiundzwanzig Tage alt. William Halloway von nebenan war dreizehn Jahre, elf Monate und vierundzwanzig Tage alt. Beide streckten ihre Hände nach dem vierzehnten Geburtstag aus und spürten ihn fast schon leise zitternd zwischen ihren Fingern.

Das war jene Woche im Oktober, in der sie über Nacht erwachsen wurden, in der das Jungsein ihnen entglitt...

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