9

Es war dunkel, als Achmed aufwachte und die Reste des Traums abschüttelte, der sich in seinen Schlaf geschlichen hatte. Noch ehe er die Augen aufschlug, spürte er, dass Grunthor schon wach war. Der Sergeant starrte mit verwunderter Miene auf das Mädchen, das sich, von einem Albtraum heimgesucht, wimmernd hin und her warf.

»Armes Ding.« Der Bolg lehnte sich zurück. »Meinst du, wir sollten sie aufwecken?«

Achmed schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Sie ist eine Sängerin und hat womöglich eine Vorahnung.«

»Hübsches Ding. Gefällt mir.«

Achmed musste schmunzeln. »Möglich, dass sie hellsichtig ist und in die Zukunft oder Vergangenheit blicken kann. Manche Sängerinnen sind dazu durchaus in der Lage – dann nämlich, wenn sie mit den Schwingungen der Welt im Einklang sind. In Alb träumen stecken mitunter wichtige Lehren.«

Rhapsody fing an zu schluchzen. Grunthor schüttelte den Kopf. »Keine angenehme Gabe, wie’s scheint. Ich würd sie an ihrer Stelle wieder zurückgeben.«

Achmed schloss die Augen und lauschte den Herzschlägen. Da waren natürlich seine und die von Grunthor, kräftige, rhythmische Schläge, die ihm fast so vertraut waren wie die eigenen. Dagegen hörten sich die Herztöne des Mädchens geradezu fahrig an, so als flatterten sie. Und zuletzt war da noch das Herz der Erde, das, von weither rufend, mit dumpfem Widerhall durch seine Adern, die Wurzeln des Großen Baums pulsierte, langsam und gleichmäßig. Seit undenklichen Zeiten.

Alle anderen Geräusche wurden von der Erde verschluckt; nur manchmal hörte man Wasser tropfen und Bröckchen von den Wänden rieseln. Schließlich schlug Achmed die Augen wieder auf und musterte den Freund, der nach wie vor die Sängerin betrachtete und sich dabei so hingesetzt hatte, dass sie geschützt war und von dem schmalen Absatz, auf dem sie lag, nicht abstürzen konnte.

»Es war wohl besser, wir binden sie fest, zumindest so lange sie schläft«, meinte Grunthor. Achmed stand auf und schaute über den Rand in die Tiefe. Wie die Wurzel, die immer dünner würde, verengte sich auch der Schacht. Er verschränkte die Arme und blickte wieder hinter sich.

»Für wie edel hältst du dich, Grunthor?«

Der Bolg blickte verwundert auf und schmunzelte dann. »Edel bin ich durch und durch, und zwar seit ich vor einigen Jahren diesen Edelmann verspeist hab. Warum?«

»Ich glaube, wir werden einen kleinen Umweg einschlagen.«

Das Gefühl von Wärme auf dem Gesicht weckte Rhapsody, und der Albtraum, der sie gequält hatte, löste sich vor ihren geöffneten Augen auf.

Mit einem brennenden Pilz in der Hand ging Achmed vor ihr in die Hocke. Sein Gesicht war von der Kapuze verhüllt. Noch schlaftrunken fragte sich Rhapsody, ob sie sich ihm gegenüber ein erstes Mal freundlich zeigen sollte, hatte er sie doch bei Licht erwachen lassen und ihr den Anblick seines erschreckenden Gesichts erspart. Sie bekämpfte den Widerwillen, den sie ihm gegenüber empfand, seit er sie genötigt hatte, in den Baum hinabzusteigen.

»Guten Morgen«, sagte sie.

Die verhüllte Gestalt zuckte mit den Schultern. »Wie du meinst. Für mich sieht’s aus, als wär’s noch Nacht.« Er streckte die Hand aus, um ihr aufzuhelfen.

Rhapsody erschauderte, als sie an ihm vorbei und über den Rand der großen Pilzkappe hinwegschaute, auf der sie lagerten. Lange Schatten lungerten an der hohen Tunnelwand. Der Riese war nirgends zu sehen.

»Wo ist Grunthor?«

»Auf der anderen Seite der Wurzel. Wir schlagen einen anderen Weg ein. Der wird dir bestimmt besser gefallen. Dazu müssen wir zuerst wieder ein Stück zurück nach oben klettern; doch dann geht’s ein gutes Stück auf gleicher Höhe weiter.«

Sie gab ihm die grob gewirkte Decke zurück, unter der sie aufgewacht war, und versuchte, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. »Woher weißt du, dass uns dieser Weg nicht in die Irre führt? Was, wenn wir uns hier unten verlaufen?«

Achmed achtete nicht weiter auf ihre Frage. Er langte nach dem Seil, das Grunthor gesichert hatte, und machte sich auf den Weg um die Wurzel herum.

»Mir nach.«

Sich seitlich an der Wurzel entlang zu hangeln war schwerer, als an ihr hinabzusteigen. Dank des Seils, das Grunthor ausgelegt und fest verankert hatte, kam Rhapsody dennoch gut voran. Schon bald aber zitterten ihr die Arme und Beine vor Anstrengung, und sie hütete sich, in den Abgrund zu blicken, der sich dunkel und drohend unter ihr auftat. Die Luft wurde kühler. »Komm, Herzchen. Ich hab das Seil. Und lass dir ruhig Zeit.« Rhapsody holte tief Luft. Sie wusste, dass der Riese sie noch nicht sehen konnte. Seit sie sich auf den Weg gemacht hatte, rief er ihr aufmunternde Worte zu. In der dunklen Bassstimme schwang diesmal ein Ton der Unsicherheit mit. Sie hatte sich eine Weile nicht bewegt, und der Bolg schien deswegen besorgt zu sein. Sie raffte sich auf.

»Ich komme«, rief sie und erschrak über den brüchigen Klang der eigenen Stimme. Sie räusperte sich.

»Bin gleich da, Grunthor.« Bald war der Scheitelpunkt der Wölbung erreicht, und sie sah den Riesen in der Mündung eines kleinen, horizontal verlaufenden Tunnels stehen, grinsend und die Hand nach ihr ausgestreckt. Der Wurzelstock hatte hier viele kleine Ableger gebildet, die sich rechts und links ins Erdreich bohrten. »Nich so hastig«, warnte Grunthor. »Lass dir Zeit.« Rhapsody nickte und schloss die Augen. Die Hände fest am Seil, suchte sie mit den Füßen Halt und lauschte dabei ihrem rasenden Herzen. Schritt für Schritt, langsam. Wie in der Nacht zuvor stimmte sie leise summend ihren ureigenen Grundton an, brachte ihn in Harmonie mit dem Lied des Baumes und fühlte, wie ihr die Musik neue Kraft verlieh.

Eine Ewigkeit schien ihr vergangen zu sein, als sie endlich die kräftigen Hände des Riesen auf dem Arm und im Rücken spürte. Grunthor löste sie vom Seil und setzte sie sanft auf festem Boden ab. Rhapsody schlug die Augen auf und fand sich in einem Tunnel wieder, in dem Grunthor gerade aufrecht stehen konnte. Der Seitentrieb der Wurzel hing waagerecht neben ihr in der Luft. Mit einem Ausruf der Erleichterung fiel sie spontan auf die Knie und ertastete mit beiden Händen den Boden unter ihr.

Der Riese lachte. »Das gefällt dir wohl, nich wahr?« Er reichte die ihr eine Hand. »Nun denn, vielleicht sollten wir uns wieder auf den Weg machen, Euer Liebden. Wir ham Zeit wettzumachen.«

Doch erschöpft, wie sie war, schüttelte Rhapsody den Kopf, legte sich auf den Rücken und streckte alle viere von sich. »Ich kann nicht. Ich muss mich ausruhen, tut mir Leid.« Sie fuhr mit der Hand über die Tunnelwand und starrte unter die bröckelnde Decke.

Der Bolg-Sergeant wurde ernst. »Na schön, Euer Liebden, aber nich lange. Wir müssn weiter. Hier kann jeden Moment die Decke über uns einstürzen«, sagte er in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete.

Seufzend ergriff Rhapsody seine Hand. »Sei’s drum«, flüsterte sie. »Dann geht’s eben weiter.«

Der Wurzelstollen wurde enger und enger, und Grunthor musste sich immer tiefer ducken, bis er schließlich nur noch kriechend vorankam. Doch dann öffnete sich der Gang in einen weiten Raum, in den von hoch oben sogar ein wenig Licht fiel. Rhapsodys Herz machte einen Freudensprung. Die Oberfläche schien nicht mehr fern zu sein.

Sie trat in den weiten Raum und richtete sich auf. Was sie sah, benahm ihr den Atem.

Vor ihr ragte ein riesiger, knollenartiger Turm auf, von dem dünne Seitentriebe abzweigten, die lang und schlaff herabhingen.

Im Vergleich dazu war der Wurzelstock, an dem sie in die Tiefe geklettert waren, nichts weiter als ein Ableger.

Die Augen vermochten ihr nicht zu folgen, so hoch türmte sich die Wurzel in dem weiten Schacht auf. War der Gang, durch den sie abgestiegen waren, noch vollkommen dunkel gewesen, schimmerte hier ein schwacher roter Schein, der weniger Licht denn Wärme ausstrahlte. Andere waagerechte Stollen gab es keine; zu sehen war nur ein weiterer Abgrund, aus dem diese neue Wurzel aufstieg. Die Enttäuschung darüber, nun doch nicht, wie erhofft, dicht unter der Oberfläche zu sein, machte ängstlicher Verwunderung Platz. »Himmel, was ist das?«, dachte Rhapsody laut.

»Wird wohl die Pfahlwurzel sein, das, was den Baum mit der Hauptlinie verbindet«, spekulierte Grunthor.

»Hauptlinie? Was soll das heißen?«

Aus dem Dunkel vor ihr war ein abfälliges Schnaufen zu vernehmen, und gleich darauf zeigte sich Achmed am Rand des Tunnels. Sie hatte ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen, so gut hielt er sich in der Dunkelheit versteckt.

»Man sollte doch meinen, dass du dich in der lirinschen Stammeskunde zumindest halbwegs auskennst. Hast du etwa geglaubt, dass wir das Ende schon erreicht hätten? Wir haben es noch nicht einmal bis zur eigentlichen Wurzel geschafft.«

Rhapsody fühlte sich wie erschlagen. Um nicht der Verzweiflung nachzugeben, die von ihr Besitz zu ergreifen drohte, besann sie sich auf die Geschichten von der Sagia, die sie kannte. Es ist die Eiche der tiefen Wurzeln, hatte die Mutter erzählt; deren Venen und Arterien sind Lebensadern, die sich durch die ganze Erde ziehen und überall auf der Welt auch anderen heiligen Bäumen, den so genannten Wurzelgeschwistern, Nahrung spenden. Sie hatte von den gewaltigen Ausmaßen des Baums gesprochen, womit Rhapsodys kindliche Vorstellung indes schlichtweg überfordert gewesen war. Die Wurzeln der heiligen Bäume verliefen entlang der Axis Mundi – so hatte die Mutter jene Mittellinie der Erde genannt, die nach Ansicht der Lirin und im Unterschied zur Lehrmeinung aller anderen Völker rund war. Diese Hauptachse, um die die Erde kreiste, wurde als eine unsichtbare Kraftlinie angesehen, mit der die Wurzel der Sagia verschmolzen war. Darin lag auch der Grund dafür, warum der Baum die Weisheit aus Jahrtausenden widerhallen ließ und warum er so unglaubliche Dimensionen angenommen hatte. Er sei mit der Seele der Welt verbunden, hatte die Mutter gesagt. Ob Achmed darauf anspielte?

»Du meinst die Axis Mundi.«

»Genau die und keine andere.«

Achmed spuckte in die Hände und ergriff eine der Radix genannten schlaffen Seitenwurzeln. Er zog sich daran hoch und stieg mit den Füßen von dem Wulst, auf dem er stand, auf den nächst höheren. So kletterte er an der Pfahlwurzel empor. Um gut zwei Körperlängen vorangekommen, blickte er über die Schulter nach unten. »Worauf wartet ihr noch?«, fragte er mit seiner Reibeisenstimme, die Rhapsody schon in Ostend hatte aufhorchen lassen. Er musterte sie mit einer Miene, die zweierlei zum Ausdruck brachte: Ablehnung und Gleichgültigkeit. »Kommst du?«

»Wie weit geht es noch?«

»Keine Ahnung. Ein Ende ist nicht abzusehen, so gut meine Augen unter Tage auch sind. Uns bleibt jedoch keine andere Wahl. Oder hast du einen besseren Vorschlag?«

Rhapsody war sich immer noch nicht schlüssig, ob sie Achmed als ihren Retter oder Entführer ansehen sollte. Jedenfalls war sie ihm ausgeliefert. Er hatte sie ins Innere des Baums gelockt, aus dem es kein Heraus gab, außer entlang der Wurzel, und auch dieser Weg ließ nicht viel hoffen. Sie versuchte, sich äußerlich nichts von der Wut anmerken zu lassen, die sie empfand, und sagte: »Tut mir Leid, den habe ich nicht. Ich komme.«

Der Anstieg war überaus anstrengend. Ein ums andere Mal rutschte Rhapsody ab und drohte abzustürzen. Dabei hatte sie anfangs kaum Schwierigkeiten gehabt. Die vielen Unebenheiten und Auswüchse der Wurzel boten Händen und Füßen genügend Halt, sehr viel mehr als an jener Wurzel der Sagia, über die sie abgestiegen waren.

Aber je länger die Kletterei andauerte, desto ärger schmerzten ihr die Schultern. Um die Arme zu entlasten, versuchte sie, die Beine besser einzusetzen, doch auch das half kaum. Zu groß war die Erschöpfung. Die beiden Begleiter hatten sie schon weit hinter sich gelassen. Doch so überlegen sie ihr an Kräften auch waren, sie mussten der Anstrengung ebenfalls Tribut zollen, wurden selbst immer langsamer und blieben in Sichtweite, das hieß, nur Grunthor blieb für sie in Sicht, denn er versperrte den Blick auf alles andere. Nach unten hin war nichts mehr zu erkennen, kein Grund, nur Dunkelheit. Ihr war, als schwebte sie in der Luft, zwischen Himmel und Erde.

Der Gedanke an einen Himmel voller Sterne trieb ihr Tränen in die Augen, doch bei der Erinnerung an Achmeds warnende Worte über das Weinen biss sie die Zähne zusammen. Das Volk, dem ihre Mutter entstammte – die Liringlas oder Himmelssänger –, glaubte, dass alles Leben Teil ihres Gottes war. Der Himmel, das schirmende Firmament, war für sie heilig und gehörte ihrer Vorstellung nach zur Seele des Universums. Deshalb feierten sie die tagtäglichen Veränderungen am Himmel mit Liedern, ehrten voller Hingabe Auf- und Untergang der Sonne und das Auftauchen der Sterne.

Die in ihrem Leben erlittenen Schmerzen hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Als junges Mädchen war sie von zu Hause weggelaufen, doch es verging seitdem kaum ein Tag, an dem sie sich nicht danach sehnte, reumütig zu den Eltern zurückzukehren. Die tägliche Andacht, vor allem die Lieder an die Sterne, waren ihre Art, Trost zu suchen, bis sich diese Sehnsucht endlich irgendwann erfüllen würde. So sang sie mit treuem Herzen ihre morgendlichen Aubaden und am Abend ihre Serenaden, und sie dachte dabei an ihre Mutter, von der sie wusste, dass auch sie die alten Lieder ihres Volkes singen und an ihr verlorenes Kind denken würde. Jetzt steckte dieses Kind gefangen in der Erde, tief unter der Oberfläche, in der Angst, den Himmel womöglich nie mehr wieder zu sehen.

»Alles in Ordnung da unten?« Grunthors Bass schreckte sie aus ihren traumverlorenen Gedanken auf. Hoch über ihr lehnte sich der Sergeant zurück, um besser sehen zu können, was sich in der Dunkelheit unter ihm tat.

Rhapsody seufzte. »Alles in Ordnung«, antwortete sie und setzte den Aufstieg fort, so schwer er ihr auch fiel.

Zum Glück dauerte es nicht mehr lange, bis Achmed einen Sims erreichte, der ihm und Grunthor ausreichend Platz zum Ausruhen bot. Gleich darunter befand sich in der Wurzel eine Höhlung, in der auch Rhapsody ihre erschöpften Glieder ausstrecken konnte. Grunthor beugte sich über den Rand und reichte ihr eine Flasche, gefüllt mit Tropfwasser, das er unterwegs aufgefangen hatte.

»Da, lass es dir schmecken, Euer Hochwohlgeboren. Es geht doch, oder?«

Sie fühlte sich zu schwach zu antworten, nickte nur lächelnd und trank. Wenig später landete ein Seil in ihrem Schoß.

»Binde dich damit an einer der kleinen Wurzeln fest«, rief Achmed. »Wir werden hier schlafen. Doch ungesichert solltest du niemals die Augen zumachen.« Rhapsody schaute auf und begegnete seinem Blick. Obwohl vor Erschöpfung ganz benommen, verstand sie doch sehr wohl: Ein Ende, wenn es denn überhaupt eines gab, war immer noch nicht in Sicht.

Sie setzten ihren Aufstieg weiter fort. Jedes Zeitgefühl ging verloren. In Zeit und Raum schien es nichts anderes zu geben als sie selbst, die Wurzel und den endlosen Aufstieg. Wie lange er nun schon andauerte, war unmöglich zu sagen. Rhapsody empfand nur selten Hunger, und aus Rücksicht auf sie aßen die beiden Männer noch seltener; darum aber ließ sich auch nicht anhand regelmäßig eingenommener Mahlzeiten der Ablauf der Zeit bestimmen, was sie schließlich gar nicht mehr ernstlich versuchte. Sie resignierte vor dem Gedanken, dass sie womöglich auf immer weiterklettern musste und auf diesem Weg kein Ende erreichen konnte.

Achmed und Grunthor hatten sich inzwischen an ihre Begleiterin gewöhnt. Sie beklagte sich nie und sprach selten. Problematisch war nur, dass ihr die Kletterei besonders schwer fiel. Sie war klein und der Wurzelstock so groß, dass sie nur wenig Halt daran fand und häufig ausrutschte. Grunthor musste immer wieder Pausen einlegen, um sie aufschließen zu lassen.

Am meisten machten den beiden ihre Albträume zu schaffen, zumal sie bei der Suche nach geeigneten Schlafplätzen darauf achteten, dass sie möglichst nahe beieinander blieben. Es verging keine Schlafrast, ohne dass Rhapsody nicht schweißüberströmt, in Panik und keuchend aufgewacht wäre. So tief unter der Erde zu sein schlug sich auch auf ihre Träume nieder. Sie hatte die seltsamsten Visionen und unerklärliche Gesichte, die von wirklicher Erfahrung weit entfernt waren. Oft träumte sie von der Sagia; manchmal ging sie in der Dunkelheit des stillen Tals um den Baum herum, berührte staunend die schimmernde Borke und konnte doch die Öffnung nicht finden, durch die sie zu dritt eingestiegen waren.

In einem besonders verstörenden Traum sah sie einen Stern ins Meer fallen und das Wasser zu turmhohen Wellen aufrühren, die brennend die Insel verschlangen. In den Zweigen der Sagia sah sie tausende von Lirin-Sängern hängen, in grünen Kleidern und mit Kränzen aus Wildblumen im Haar und um den Hals, und während der Baum im Meer versank, erklangen ihre wunderschönen Gesänge. Rhapsody stöhnte und weinte im Schlaf, wälzte sich hin und her und zerrte an den Stricken, mit denen sie sich festgebunden hatte. Einmal, als Achmed gerade Wache schob, rupfte er eine der zahllosen knolligen Wucherungen von der Wurzelhaut und bewarf sie damit in der Hoffnung, dass sie zu weinen aufhörte. Und tatsächlich wurde sie still, denn der Traum wechselte und führte sie zurück in die Vergangenheit.

Sie träumte von dem Bordell, in dem sie noch vor wenigen Jahren gearbeitet hatte. Im Geiste sah sie die Kammer ganz genau vor sich, das schäbige rote Mobiliar, wie es in allen Bordellen zu finden war, das große Bett. Im Schlaf schluchzte sie, als sie sich an das erinnerte, was sie sonst nach Möglichkeit zu verdrängen suchte...

Michael lag quer auf dem Bett, faul und träge ausgestreckt; der Dreck an den Stiefeln verschmutzte das Laken.

»Na, da bist du ja, Rhapsody, mein Liebling«, sagte er sichtlich zufrieden. »Ich dachte schon, du kämst nicht mehr.«

»Das wollte ich auch nicht«, antwortete sie gereizt. »Was ist? Was hast du zu Nana gesagt? Warum ist sie so verstört?«

»Ich habe sie nur um eine Verabredung mit meiner Favoritin gebeten. Das dürfte doch wohl noch erlaubt sein.«

»Sie wird dir aber bestimmt gesagt haben, dass ich dich nicht mehr zu sehen wünsche. Also, warum bist du hier?«

Michael richtete sich auf, schwang die dreckigen Stiefel über den Bettrand und riss dabei das Laken zur Hälfte von der Matratze. »Ich hatte gehofft, du änderst deine Meinung, wenn du siehst, wie ich leide.« Er zog die Stiefel aus und nickte einem seiner Spießgesellen zu, der daraufhin die Tür hinter Rhapsody ins Schloss fallen ließ.

Sie machte aus ihrem Ärger kein Hehl und kniff die Brauen zusammen. »Du siehst nicht aus wie jemand, der leidet, Michael. Bitte, geh. Ich will nicht, dass du hier bist!«

Michael musterte sie mit bewundernden Blicken. Sie war klein und zierlich, aber stark, und er fühlte sich von ihrer Kraft inspiriert. Er kannte keine andere Frau, die es wagte, ihm die Stirn zu bieten. Und das erregte ihn noch mehr als die Furcht, denn er wusste, dass er sie besiegen würde.

»Hab dich nicht so, Rhapsody. Ich bin einen weiten Weg gekommen, um dich zu sehen. Darf ich dir nicht wenigstens sagen, was ich will?«

»Nein, es interessiert mich nicht. Und jetzt geh!«

»Autsch«, sagte er und fasste sich an die Brust, gerade so, als wäre er verwundet. »Du bist unverschämt, Liebling. Einem Mann würde ich so etwas nicht durchgehen lassen, aber bei dir finde ich es sogar ganz reizvoll. Komm her und setz dich an meine Seite.« Er klopfte neben sich aufs Bett und machte sich dann daran, die Hose aufzuknöpfen.

Rhapsody wandte sich der Tür zu. »Tut mir Leid, Michael. Wie gesagt, ich bin an dir nicht interessiert. Es gibt aber bestimmt viele andere Mädchen, die überglücklich wären, dir gefällig sein zu dürfen.«

»Da hast du Recht«, sagte er, als sein Kumpan vor der Tür Aufstellung nahm. »Dein Mangel an Interesse kränkt mich zwar zutiefst, aber ich bin vorbereitet für den Fall, dass du stur bleibst. Möchtest du wissen, wie?«

»Nein«, sagte Rhapsody und schleuderte dem grinsenden Lakaien einen wütenden Blick zu. Sie ließ sich nicht einschüchtern, am wenigsten von Michaels Spießgesellen, zumal er wissen musste, dass Nanas Leibwächter die besten in ganz Ostend waren und beiden Männern sehr wohl überlegen. Außerdem unterhielt Nana gute Kontakte zur Stadtwache. Rhapsody spürte Michaels frostiges Grinsen im Rücken. »Na schön, Rhapsody, ganz wie du willst. Schade, dass wir nicht übereinkommen. Lass sie vorbei, Karvolt.« Der Angesprochene öffnete die Tür und machte ihr grinsend und mit übertrieben höflicher Geste den Weg frei.

Vom Flur her näherte sich aber nun ein dritter Söldner, der ein Kind an der Hand mit sich führte, ein kleines, heftig zitterndes Mädchen von etwa sieben Jahren. Es war ein Liringlas, so wie Rhapsodys Mutter, das einen schmutzigen, blutverschmierten Schal um die Schultern geschlungen hatte, der einem Erwachsenen zu gehören schien. Kaum hatte das Mädchen die Kammer betreten, richtete es seine Augen auf Rhapsody. Sein Blick spiegelte schieren Schrecken, obwohl das Gesicht keinerlei Regung zeigte, was für Liringlas typisch war.

Entsetzt fuhr Rhapsody herum und wandte sich Michael zu, der mit breitem Grinsen die Hose von den Beinen streifte.

»Was tut das Mädchen hier?«

»Noch nichts«, erwiderte er selbstgefällig und tauschte mit seinen Männern belustigte Blicke. »Leb wohl, meine Liebe.«

»Augenblick«, sagte Rhapsody, als Michael das Hemd über den Kopf zog und sich rücklings auf die Matratze fallen ließ. »Was hast du vor? Woher kommt das Mädchen?«

»Sprichst du von der da?« Er gab sich unschuldig und zeigte auf das Kind. »Das ist Petunia, mein liebes kleines Mündel. Eine sehr traurige Geschichte, wirklich. Der Familie ist ein schreckliches Unglück widerfahren. Ihr Langhaus hat Feuer gefangen, und bis auf das Mädchen sind alle in den Flammen umgekommen. Tragisch. Aber mach dir keine Sorgen, Rhapsody, ich kümmere mich um die Kleine. Du kannst getrost gehen, meine Liebe.«

Rhapsody riss sich von dem Söldner los, der sie beim Arm gepackt hielt, und ging mit ausgestreckten Armen in die Hocke. Das kleine Mädchen lief auf sie zu und fiel ihr um den Hals.

»Nein, Michael, das darfst du nicht. Himmel, du bist wirklich der widerlichste Hund, der mir je über den Weg gelaufen ist«, zischte sie ihm zu.

Michael lachte. Seine Erregung nahm zu. »Nein? Warum nicht? Sie gehört mir schließlich und ist nicht etwa angestellt in diesem Haus. Wir verbringen hier nur die Nacht miteinander. Und ich will nicht, dass die Gäste im Wirtshaus durch, nun, laute Geräusche gestört werden. Das ist doch nur rücksichtsvoll, nicht wahr? Hier wird niemand Anstoß nehmen. Im Gegenteil, manche Kunden finden wahrscheinlich Gefallen daran.«

Rhapsody starrte in seine kristallblauen Augen, die ohne jeden seelischen Ausdruck zu sein schienen. Er schmunzelte triumphierend, wusste er doch, dass sie ihm nun zu Willen sein würde. Sie schaute dem kleinen Mädchen ins Gesicht und sah, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Es zitterte vor Angst und schmiegte sich eng an sie. Rhapsody schloss die Augen und seufzte.

»Lass sie gehen.«

»Sei nicht albern, sie braucht mich.«

Rhapsody stieß einen Fluch in ihrer Muttersprache aus. »Lass sie gehen«, wiederholte sie dann.

»Aber warum denn, Rhapsody? Bist du etwa eifersüchtig? Hast du deine Meinung so plötzlich geändert? Wie kommt’s? Liegt’s vielleicht am Anblick meiner Herrlichkeit?«

»Wohl kaum«, entgegnete sie zornig. Sie fuhr dem Kind mit der Hand durchs Haar und flüsterte ihm tröstende Worte ins Ohr. Und an Michael gewandt: »Also gut, was willst du?«

»Nun, zunächst einmal ein paar Minuten ungestörter Entspannung.«

»Wenn’s weiter nichts ist«, erwiderte Rhapsody und nahm das Kind bei der Hand. »Dich allein zu lassen wird uns eine Freude sein.«

Michaels Blick verfinsterte sich. »Stiehl mir nicht die Zeit, Rhapsody. Auf die Dauer wird dein Spielchen fade. Sobald du versprichst, mir in meinen Wünschen entgegenzukommen, werde ich meine Männer losschicken, dass sie die Kleine bei Nana abliefern. Das wäre doch auch in deinem Sinne, oder? Ich weiß, ich kann dir vertrauen, Liebste. Du stehst zu deinem Wort. Dein Ruf eilt dir voraus.«

»Das und nur das haben wir miteinander gemein«, sagte sie. »Sei’s drum, du krankes Miststück. Bin gleich wieder zurück.« Sie drehte sich um und führte das Kind zur Tür.

»Warte«, sagte Michael in einem Tonfall, der sie in Alarmbereitschaft versetzte. »Wir haben uns noch nicht über meine Bedingungen unterhalten.«

»Bedingungen? Ist dir heute etwa nach etwas anderem als sonst zumute? Nach einer Nähstunde vielleicht?«

Er lachte. »Du bist wirklich erstaunlich, meine Liebe. Selbst mit dem Rücken zur Wand noch frech und trotzig.« Er wälzte sich auf den Bauch, kroch auf die andere Seite des Bettes und spannte die Muskeln an wie eine zum Sprung bereite Großkatze.

»Karvolt, bring das Kind nach unten.« Mit funkelnden Augen nahm er zur Kenntnis, dass sein Mann unverzüglich gehorchte. Rhapsody ließ die Hand des Mädchens los und fuhr ihm streichelnd mit der Hand übers Haar.

»Hör zu, meine Liebe. Ich schlage dir folgendes Geschäft vor: Ich und meine Männer werden für zwei Wochen hier bleiben und danach auf unbestimmte Zeit weg sein. Wahrscheinlich wird es Jahre dauern, bis wir uns wieder sehen. Aber das verspreche ich dir, ich werde zu dir zurückkommen. Du liegst mir am Herzen, Rhapsody. Ich träume fast jede Nacht von dir, und ich weiß, dir ergeht es ähnlich in Bezug auf mich.« Er schmunzelte über die Grimasse, die sie schnitt.

»Hier also meine erste Bedingung: Bis zu meiner Abreise wirst du mir zur Verfügung stehen, wann immer ich Lust auf dich verspüre. Nana war so großzügig, mir für die gesamte Zeit diese Kammer zu vermieten. Wenn du meinen Wünschen nachkommst – woran ich keinen Zweifel habe –, bin ich bereit, das Kind an dich abzutreten. Solltest du aber Schwierigkeiten machen, werde ich es mit mir nehmen. Du kannst dir sicher ausmalen, was ich so alles mit ihm anstellen würde.

Zweitens: Auch du begehrst mich und lässt es mich wissen. Ich erwarte, dass du deine tief empfundene Zuneigung für mich und dein Verlangen nach mir demonstrativ zum Ausdruck bringst.«

»Mit Vergnügen«, sagte Rhapsody und versuchte, sich die Wut, die sie empfand, nicht anmerken zu lassen. »Gern demonstriere ich dir, wonach mich jetzt am meisten gelüstet. Gib mir deinen Gürtel!«

»Karvolt? Wie geht’s der Kleinen?« Im Flur war ein Schrei zu hören, der Rhapsody die Haare zu Berge stehen ließ. »Tut mir Leid, Liebste, ich habe dich nicht verstanden. Was wolltest du mir sagen?«

Michael lachte laut auf, amüsiert über ihren vernichtenden Blick. »Übertreib nicht gleich, Rhapsody, ich glaub dir ja, dass du wütend bist. Was ist denn?« Das selbstgefällige Grinsen verschwand aus seinem Gesicht; stattdessen setzte er eine Miene auf, die Unheil versprach.

»Zurück zum Geschäft. Du wirst meine Wünsche nicht nur befriedigen, sondern auch Lust und Engagement dabei an den Tag legen. Du wirst deine Liebe zu mir nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit Worten zum Ausdruck bringen. Wenn ich diesen Ort verlasse, will ich dein Herz gewonnen haben und es mit mir nehmen. Haben wir uns verstanden? Versprichst du mir, meine Gefühle für dich zu erwidern?«

»Wie könnte ich? Der ersten Bedingung stimme ich zu, aber wie du schon richtig sagtest: Mein Ruf eilt mir voraus. Ich kann und werde dir nichts vormachen, Michael. Du würdest mich sowieso durchschauen.«

Michael drückte sich mit seinen kräftigen Armen vom Bett ab. »Karvolt, bring Petunia zurück und leg sie direkt unter mich.«

Rhapsody wirbelte auf dem Absatz herum, als der Söldner das kleine Mädchen in die Kammer zerrte.

»Nein, Michael, bitte. Bitte.«

Das Kind fing an zu schluchzen. Rhapsody trat vor den Söldner und stellte sich zwischen ihn und das Bett. Der Söldner hob das Mädchen vom Boden auf, worauf es laut aufschrie. Rhapsody nahm es an sich und wandte sich wieder Michael zu. Seine Augen leuchteten mit einer Intensität, die Angst machte.

»Also gut, Michael, ich sage alles, was du nur hören willst. Lass sie gehen.«

»Zeig’s mir, Rhapsody. Nenn mir einen Grund, warum ich dir glauben sollte.«

Rhapsody sah hinüber zu den Söldnern, von denen einer gehässiger als der andere grinste. Eilends führte sie das Kind zur Tür und schob es in den Flur hinaus.

»Nana«, rief sie über den Treppenabsatz nach unten, »bitte, schaff sie hier raus und besorg ihr etwas zu essen.« Sie lächelte dem Kind aufmunternd zu und deutete nach unten, wo Nana und die anderen Frauen warteten. Als das Kind verschwunden war, kehrte Rhapsody seufzend in die Kammer zurück. Michael schüttelte die Kissen auf.

»Nun, Rhapsody, sag mir, wie du es dir wünschst«, sagte er im Flüsterton, der zugleich lustvoll und bedrohlich klang.

Rhapsody hielt seinem Blick stand. Mit geübter Hand langte sie in den Ausschnitt ihrer Bluse und knöpfte sie aufreizend langsam auf.

»Verschwindet«, sagte sie zu den Söldnern. »Wir wollen allein sein.«

Michael grinste bis über beide Ohren. »Ja, verschwindet«, wiederholte er. »Diese wunderschöne Frau möchte ihren Liebsten verwöhnen, ohne dabei gestört zu werden. Hab ich nicht Recht, Rhapsody?«

»Ja«, antwortete sie mit ausdrucksloser Miene und ließ die Bluse zu Boden fallen. »Lasst mich mit ihm allein.«

Mit schmerzvoll verzogenem Gesicht warf sich Rhapsody von einer Seite auf die andere. Sie hatte im Schlaf zu murmeln angefangen, worüber Achmed aufgewacht war. Er kauerte ein Stück oberhalb auf einem Vorsprung und stieß Grunthor mit dem Fuß an.

Grunthor rührte sich und war von jetzt auf gleich hellwach. Achmeds Blick folgend, sah er sie und hörte sie derbe Flüche hauchen. Dann fing sie plötzlich zu wimmern an und zerrte an dem Strang, mit dem sie sich gesichert hatte.

Grunthor seilte sich zu ihr ab und sah, dass sie am ganzen Leib schwitzte. Kaum war er zur Stelle, hatte sie sich losgerissen – und stürzte ins Dunkel. Sie schreckte auf, streckte hastig die Hände aus und suchte nach Halt. An der Wurzel entlangrutschend, scheuerte sie sich die Haut auf. Da schlang sich ein starker Arm um ihre Taille und hob sie auf.

»Na, na, Euer Liebden, wolltest du jetzt ’nem andern verfallen?«

Rhapsody wusste nicht, wo ihr der Kopf stand. Es dauerte eine Weile, bis sie die Orientierung wiedergefunden hatte. Grunthor hielt sie an seine mächtige Brust gedrückt. Sie lehnte sich zurück und blickte zu ihm auf. Er grinste.

»Danke«, sagte sie und legte die Stirn in Falten. Sie warf einen flüchtigen Blick in die Tiefe und schaute dann wieder in sein hässliches Gesicht. »Vielen Dank.«

»War mir ein Vergnügen, Herzchen. Wenn ich so frei sein darf, schlag ich vor, du schläfst in Zukunft zwischen uns.«

»Das halte ich für keine gute Idee«, meldete sich die Stimme von oben. »Wie soll unsereins dann ruhig schlafen? Und bei all ihrer Zappelei stößt sie uns womöglich über den Rand.«

»Du hörst, was er sagt.« Grunthor zuckte mit den Achseln und bedachte sie mit einer Miene, die ihr Sympathie zum Ausdruck zu bringen schien.

»Verstehe«, erwiderte sie und hielt sich an der Wurzel fest. Als sie zurück zu ihrem Platz zu klettern versuchte, rutschte sie an der glatten Oberfläche aus. Wieder musste Grunthor helfend eingreifen.

»Hier geht’s lang, Herzchen, rauf mit dir.« Er nahm sie wie ein Kind in den Arm, hob sie mühelos auf seinen Vorsprung, lehnte sich an die Wurzel und drückte sie an sich.

»Versuch doch einfach hier zu schlafen, Euer Liebden«, sagte er und fuhr ihr tätschelnd mit der Pranke über den Kopf.

Rhapsody sah in sein monströses Gesicht und glaubte, pure Freundlichkeit darin lesen zu können, jedenfalls alles andere als Fresslust. Trotz seiner erschreckenden Erscheinung und obwohl sie wusste, wozu er in der Lage war, fasste sie Vertrauen zu ihm.

»Danke«, flüsterte sie und lächelte scheu. »Ich werd’s versuchen.« Sie legte den Kopf auf seine Brust und machte die Augen zu.

Grunthor schüttelte sich voller Behagen. »Oooooh. Was für ein Lächeln. Nimm dich nur ja davor in Acht, mein Herr.«

»Danke für die Warnung«, tönte es von oben zur Antwort.

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