Horner Dees hielt Wort und traf sie am frühen Morgen, um die Vorbereitungen für die Reise zu leiten, die sie über das Charnalgebirge nach Eldwist führen würde. Er erwartete sie an der Tür der Herberge, in der sie sich für die Nacht eingemietet hatten, einem knarrenden zweistöckigen Rasthaus, das in früheren Zeiten einmal eine Residenz und dann ein Laden gewesen war. Er gab sich nicht damit ab, ihnen zu erklären, wie er sie gefunden hatte, sondern lieferte ihnen eine Liste von Dingen, die sie brauchen würden, und Anweisungen, wo sie sie erhalten konnten. Er wirkte noch zerzauster und bärenhafter als am Vorabend, breiter als die Tür, vor der er stand, und vornübergebeugt wie eine aufgeplusterte Urwaldstaude. Er murrte und brummte, und seine Anweisungen klangen, als litte er darunter, am Vorabend zu viel getrunken zu haben. Pe Ell hielt ihn für einen unnützen Trunkenbold, und Morgan Leah fand ihn ganz einfach höchst unangenehm. Da sie sehen konnten, daß Quickening es von ihnen erwartete, nahmen sie die Anweisungen wortlos entgegen. Aber Walker Boh sah etwas anderes. Zuerst hatte er sich in der vergangenen Nacht wegen Dees genug Sorgen gemacht, um Quickening beiseite zu nehmen, nachdem der alte Mann fortgegangen war, und ihr anzudeuten, daß er vielleicht doch nicht der Mann wäre, nach dem sie suchten. Was wußten sie schließlich über Dees außer dem, was er ihnen erzählt hatte? Falls er tatsächlich nach Eldwist gekommen war, dann lag das zehn Jahre zurück. Und wenn er inzwischen den Weg vergessen hatte? Wenn er sich gerade so weit erinnerte, daß sie sich hoffnungslos verirrten? Aber Quickening hatte ihn in der ihr eigenen Weise beruhigt und allen Zweifel darüber beiseite geräumt, ob Horner Dees tatsächlich der Mann sei, den sie brauchten. Als er dem alten Fährtensucher jetzt zuhörte, war er geneigt, ihr zuzustimmen. Walker hatte in seinem Leben eine ganze Menge Reisen gemacht, und er wußte etwas von den Vorbereitungen, die vonnöten waren. Es war klar, daß auch Dees es wußte. Bei all seinem groben Gerede und seinem ergrauten Aussehen wußte Horner Dees ganz genau, was er tat.
Die Zeit der Vorbereitungen verstrich schnell. Walker, Morgan und Pe Ell trugen Nahrungsmittel, Bettzeug, Planen, Seile, Klettergeräte, Kochgeschirr, Kleidung und Erste-Hilfe-Ausstattung zusammen, die Dees sie zu kaufen geschickt hatte. Dees seinerseits besorgte Packtiere, zottige Maultiere, die das schwere Gepäck tragen würden und die Gebirgsstürme ertrugen. Alles wurde zu einem alten Stall am nördlichen Ortsausgang von Rampling Steep gebracht, einem Gebäude, das Dees als Behausung zu dienen schien. Er bewohnte die Werkzeugkammer, und wenn er nicht gerade Befehle austeilte oder ihre Bemühungen, sie auszuführen, überwachte, zog er sich dorthin zurück.
Quickening war noch zurückgezogener. Wenn sie nicht bei ihnen war, was sehr selten vorkam, hatten sie keine Ahnung, wo sie steckte. Sie wirkte wie eine dahinziehende Wolke, eher ein Schatten als ein Lebewesen. Sie mochte aus der Stadt in den Wald wandern, wo sie sich wohler fühlte. Sie mochte sich auch einfach nur verstecken. Wo immer sie hinging, sie verschwand so vollständig wie die Sonne am Tagesende, und sie vermißten sie ebensosehr. Erst wenn sie wiederkam, fühlten sie sich wieder erwärmt. Sie sprach jeden Tag mit ihnen, immer einzeln, nie zusammen. Sie gab ihnen ein wenig von sich selbst, kleine Aufmunterungen, die sie nicht recht zu definieren imstande waren, aber auch nicht fehlzudeuten. Wäre sie jemand anderer gewesen, hätten sie sie verdächtigt, Spielchen mit ihnen zu treiben. Doch sie war Quickening, die Tochter des Königs vom Silberfluß, und in ihrem Leben gab es weder die Zeit noch den Wunsch noch die Notwendigkeit für Spiele. Sie stand weit über einem solchen Verhalten, und obgleich sie sie nicht ganz verstanden und fühlten, daß sie sie vielleicht nie verstehen würden, so waren sie doch überzeugt, daß in ihr keinerlei Täuschung oder Verrat war. Ihre Anwesenheit allein hielt sie zusammen, band sie an sie, so daß sie sich nicht abwandten. Sie strahlte, ein Geschöpf von überwältigendem Leuchten, so magisch, daß sie von ihr so gefesselt waren wie von einem Regenbogen. Sie brachte sie dazu, überall nach ihr Ausschau zu halten. Sie warteten darauf, daß sie erschien, und wenn sie es tat, fanden sie sich erneut in ihrem Bann. Sie warteten darauf, daß sie mit ihnen sprach, sie berührte, ja sogar nur auf einen kleinen Blick von ihr. Sie spann sie in den Strudel ihrer Existenz, und selbst wenn sie sich verzaubert fühlten, sehnten sie sich danach, daß es weiterginge. Sie beobachteten einander wie Habichte, waren sich ihrer jeweiligen Rollen in ihren Plänen nicht gewiß, wußten nicht, wozu sie gebraucht würden und wozu sie nötig waren. Sie kämpften darum, etwas von ihr zu erfahren, das nur ihnen allein gehörte, und sie maßen die Zeit, die sie mit ihr verbrachten, als wäre es goldener Staub.
Und dennoch waren sie nicht frei von Zweifeln und Befürchtungen. In ihren tiefsten, geheimsten Gedanken sorgten sie sich – ob es weise von ihr war, sie ausgewählt zu haben, ob ihre Neugier auf das Unterfangen, an dem teilzunehmen sie eingewilligt hatten, und ob ihr Wunsch, ihr nahe zu sein, ausreichende Gründe waren, weiterzumachen.
Pe Ells Grübeleien waren die intensivsten. Er hatte sich in erster Linie auf diese Reise begeben, weil das Mädchen ihn faszinierte, weil sie anders war als jene, die zu töten er je ausgeschickt worden war, weil er so viel wie möglich über sie in Erfahrung bringen wollte, ehe er den Stiehl benutzte, und auch, weil er herausfinden wollte, ob dieser Talisman, von dem sie sprach, dieser schwarze Elfenstein, so mächtig war, wie sie glaubte, und ob er ihn sich würde aneignen können. Es hatte ihn gestört, als sie darauf bestand, den dreisten Hochländer und den großen, bleichen Einarmigen mitzunehmen. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie beide allein gegangen wären, weil er davon überzeugt war, daß sie außer ihm niemanden brauchte. Dennoch hatte er den Mund gehalten und war geduldig geblieben, überzeugt, daß die beiden anderen kein Problem für ihn darstellen würden.
Aber jetzt war da auch noch Horner Dees im Weg, und irgend etwas an diesem alten Mann beunruhigte Pe Ell. Es war seltsam, daß Dees ihm so zu schaffen machte; er wirkte wie ein nutzloser, alter Tölpel. Die Ursache seines Unbehagens, nahm er an, war die Tatsache, daß sie zu zahlreich wurden. Wie viele wollte das Mädchen denn noch in die kleine Reisegesellschaft aufnehmen? Demnächst würde er an jeder Ecke über Krüppel und Taugenichtse stolpern, von denen keiner die kleine Anstrengung wert war, die es kosten würde, ihn zu beseitigen. Pe Ell war ein Einzelgänger; er mochte Gruppen nicht. Doch das Mädchen fuhr fort, ihre Zahl zu vergrößern, und das alles für ein reichlich unklares Ziel. Ihre Magie schien fast grenzenlos; sie vermochte Dinge, die kein anderer konnte, nicht einmal er. Er war davon überzeugt, daß ihre Magie, trotz der Behauptung des Gegenteils, ausreichen würde, sie nach Eldwist zu führen. Dort angekommen, brauchte sie niemand anderen als ihn. Was hatte es also für einen Sinn, die anderen mitzunehmen? Zwei Nächte zuvor, ehe der Regen aufgehört hatte, hatte Pe Ell sie aus Enttäuschung und Unzufriedenheit zur Rede gestellt und versucht, ihr die Wahrheit über die Sache abzunötigen. Quickening hatte ihn irgendwie abgelenkt, hatte ihn beruhigt und ihm seine Entschlossenheit, sie zu demaskieren, irgendwie genommen. Die Erfahrung, mit welcher Leichtigkeit sie ihn manipuliert hatte, hatte ihn verblüfft, und während einiger Zeit hatte er daran gedacht, sie einfach zu töten und die Sache damit zu erledigen. Er hatte ihre Absichten in Erfahrung gebracht, nicht wahr? Warum also nicht tun, wie Felsen-Dall geraten hatte, die Sache damit erledigt sein lassen, den schwarzen Elfenstein vergessen und diese Dummköpfe ohne ihn danach jagen lassen? Er hatte beschlossen zu warten. Jetzt war er froh darüber. Denn während er die störende Gegenwart Dees und der anderen überdachte, war es ihm, als verstünde er langsam ihren Zweck. Quickening hatte sie als Ablenkung mitgenommen, weiter nichts. Was für Dienste konnten sie schließlich anbieten? Die Kraft des einen steckte in einem zerbrochenen Schwert, die des anderen in einem verstümmelten Körper. Was waren solche dürftigen Zauber im Vergleich zu seinem Stiehl? War er nicht der Mörder, der Meistertöter, der, dessen Magie alles niederstrecken konnte? Das war mit größter Wahrscheinlichkeit der Grund, warum sie sie mitgenommen hatte. Sie hatte es nie geäußert, aber er wußte, daß es so war. Felsen-Dall hatte sich geirrt, als er meinte, sie würde nicht erkennen, wer er war. Quickening, mit ihrer außerordentlichen Einsicht und Intuition, konnte eine so offensichtliche Wahrheit nicht entgehen. Deshalb hatte sie ihn natürlich mitgenommen – deshalb hatte sie ihn vor allen anderen angesprochen. Sie brauchte ihn, damit er Belk tötete; er war der einzige, der dazu in der Lage war. Sie brauchte die Magie des Stiehls. Die anderen, einschließlich Dees, waren nichts als das Anmachholz, das ins Feuer geworfen werden sollte. Am Ende war sie ganz allein auf ihn angewiesen.
Morgan Leah, falls Pe Ell sich die Mühe gemacht hätte, ihn zu fragen, hätte vielleicht zugestimmt. Er war der Jüngste und trotz seiner kecken Art der Unsicherste. Er war noch immer eher ein Junge als ein erwachsener Mann, eine Tatsache, die er sich gezwungenermaßen selbst eingestehen mußte, wenn auch keinem anderen. Er war weniger weit herumgekommen und hatte weniger geleistet. Er wußte über praktisch alles weniger gut Bescheid. Den größten Teil seines Lebens hatte er im Hochland von Leah verbracht, und auch wenn er den Föderationsoffizieren die Besetzung seiner Heimat, die sie zu regieren suchten, einigermaßen unerfreulich gestaltet hatte, so hatte er doch darüber hinaus wenig Beachtenswertes geleistet. Er war hoffnungslos in Quickening verliebt, und er hatte ihr nichts anzubieten. Das Schwert von Leah war die Waffe, die sie für ihre Suche nach dem schwarzen Elfenstein brauchte, der Talisman, der Uhl Belk besiegen konnte. Doch das Schwert hatte den größten Teil seiner Magie eingebüßt, als es an der runengeschmückten Tür, die aus der Grube führte, zersplitterte. Was davon übrig war, war unzureichend und – schlimmer noch – unzuverlässig. Und ohne das Schwert sah er nicht, wie er in dieser Angelegenheit von Nutzen sein könnte. Vielleicht hatte Quickening recht, wenn sie meinte, er könne die Magie des Schwertes wiedererlangen, wenn er mit ihr ginge. Aber was würde geschehen, wenn sie bedroht würde, ehe das geschah? Wer von ihnen würde sie beschützen? Er hatte nur ein zerbrochenes Schwert. Walker Boh schien ohne seinen Arm weit weniger großartig als zuvor – ein Mann auf der Suche nach sich selbst. Horner Dees war alt und ergraut. Nur Pe Ell mit seiner nach wie vor geheimnisvollen Magie und seiner rätselhaften Art schien in der Lage, die Tochter des Königs vom Silberfluß zu verteidigen.
Trotzdem war Morgan entschlossen, die Suche fortzusetzen. Er war sich nicht ganz sicher über die Gründe. Vielleicht war es Stolz, vielleicht eine starrsinnige Weigerung, sich selbst aufzugeben. Was immer es war, es hielt eine leise Hoffnung am Leben, daß er sich irgendwie diesem wundersamen, merkwürdigen Mädchen, in das er sich verliebt hatte, als nützlich erweisen könnte, daß er irgendwie imstande wäre, sie vor allem zu beschützen, was immer sie bedrohte, und daß er mit Zeit und Geduld herausfinden würde, wie er die Magie des Schwertes von Leah wiederherstellen könnte. Er erledigte fleißig die Aufgaben, die Horner Dees ihm zur Ausrüstung der kleinen Mannschaft für die Reise nach Norden stellte, und war meistens eifriger als die anderen. Er dachte ständig an Quickening, spielte mit Bildern von ihr in seinem Bewußtsein. Sie war ein Geschenk, das wußte er. Sie war die Erfüllung all dessen, was er erträumt hatte. Es war mehr als nur die Tatsache, daß sie hinreißend war, mehr als nur ihr Anblick oder ihre Berührung, oder daß sie ihn aus dem Föderationsgefängnis befreit oder den Zwergen von Culhaven die Meadegärten wiedergegeben hatte. Es war das, was er zwischen ihnen beiden fühlte, ein unantastbares Band, das sich von dem, das sie mit den anderen verband, unterschied. Es war da, wenn sie mit ihm sprach, wenn sie ihn beim Vornamen nannte, was sie bei den anderen nicht tat. Es lag in der Weise, wie sie ihn anschaute. Es war etwas unglaublich Kostbares.
Er faßte den Entschluß, es nicht aufzugeben, was immer es war, als was immer es sich herausstellen würde. Es wurde, zu seiner Überraschung und sogar zu seiner großen Freude, das Wichtigste in seinem Leben.
Auch Walker Boh hatte etwas in der Hand, aber es war nicht so leicht zu bestimmen. Entsprechend Morgans Entschlossenheit zu lieben, und Pe Ells, zu töten, gab es eine Verbindung, die ihn mit Quickening verkettete. Da war diese seltsame Verwandtschaft zwischen ihnen, diese Gemeinsamkeit von Magie, die ihnen den Einblick ineinander gab und die kein anderer besaß. Wie der Hochländer und der Mörder glaubte auch er, daß ihre Beziehung anders war als die der anderen, persönlicher und bedeutsamer, dauerhafter. Er fühlte nicht Liebe zu ihr wie Morgan, er wollte sie nicht besitzen wie Pe Ell. Ihm lag daran, ihre Magie zu verstehen, denn wenn ihm das gelänge, so würde er, davon war er überzeugt, endlich auch seine eigene begreifen.
Das Dilemma lag darin, festzulegen, ob es eine gute Idee war oder nicht. Es reichte nicht, daß sein Bedürfnis unwiderstehlich war. Der Tod von Cogline und Ondit hatte das bewirkt. Er wußte, daß er die Magie verstehen mußte, wenn er die Schattenwesen vernichten wollte. Aber er hatte noch immer Angst vor einem solchen Wissen. Die Magie verlangte immer ihren Preis. Er war fasziniert davon, seit er entdeckte, daß er sie besaß – und hatte gleichzeitig Angst davor. Angst und Neugier hatten ihn sein Leben lang hin und her gerissen. So war es gewesen, als sein Vater ihm von seinem Erbe berichtet hatte, als er sich erfolglos abgemüht hatte, bei den Leuten von Shady Vale zu Hause zu sein, als Cogline zu ihm gekommen war und ihm angeboten hatte, ihn zu lehren, wie die Magie funktionierte, und als er aus der Druidengeschichte von der Existenz des schwarzen Elfensteins erfahren und begriffen hatte, daß die Aufgabe, die Allanons Schatten ihm anvertraut hatte, erfüllt werden konnte. Und jetzt war es wieder so.
Er hatte sich eine Weile Sorgen gemacht, daß er die Magie gänzlich verloren habe, daß sie durch das Gift des Asphinx zerstört worden sei. Doch mit der Genesung seines Körpers war auch sein Geist wiederhergestellt, und damit das Bewußtsein, daß seine Magie überlebt hatte. Er hatte sie unterwegs mit Kleinigkeiten getestet. Er wußte, daß sie da war, wenn zum Beispiel etwas in seinem Inneren auf Quickenings Gegenwart reagierte und auf ihre Wirkung auf andere, darauf, wie sie ihre eigene Magie einsetzte, um Morgan und Pe Ell und ihn selbst an sich zu binden. Sie war auch spürbar in der Weise, wie er Dinge fühlte. Er hatte das Zögern in dem Blick, den Horner Dees Pe Ell gewidmet hatte, bemerkt. Er konnte die Beziehungen zwischen den Mitgliedern der Gruppe und Quickening wahrnehmen, er hatte ein Gespür für die Gefühle, die unter der Oberfläche der Blicke und Worte lagen, die sie austauschten. Manchmal hatte er Einsichten, Vorahnungen. Es gab keinen Zweifel. Die Magie war noch immer da.
Doch sie war geschwächt und nicht mehr die furchteinflößende Waffe, die sie einst gewesen war. Das gab Walker Luft. Es war eine Gelegenheit, sich ihrem Einfluß zu entziehen, dem Schatten, den sie auf sein Leben warf, dem Vermächtnis von Brin Ohmsford und den Druiden, allem, was ihn zum Dunklen Onkel gemacht hatte. Wenn er es nicht auf die Probe stellte, gäbe es auch kein Unheil. Die Magie würde schlummern, glaubte er, wenn sie nicht aufgestört wurde. Wenn er sie in Ruhe ließ, mochte er sich vielleicht losbrechen können.
Doch ohne sie würden auch die Schattenwesen ungeschoren bleiben. Und was hatte es für einen Sinn, diese Reise nach Eldwist zu unternehmen und Uhl Belk herauszufordern, wenn er nicht die Absicht hatte, die Magie zu benutzen? Welchem Zweck sollte der schwarze Elfenstein dienen?
So strich jeder in seinem selbstgemachten Käfig herum, Walker Boh und Morgan Leah und Pe Ell, mißtrauische Katzen mit scharfen Augen und hungrigem Blick, jeder begierig auf das, was er in den kommenden Tagen tun würde, und gleichzeitig noch immer zu sehr voller Fragen, um sicher zu sein. Sie leisteten sich gegenseitig Gesellschaft, ohne sich näherzukommen. Vorräte wurden zusammengetragen und eingepackt, und die Zeit verging wie im Fluge. Horner Dees schien zufrieden, doch er war der einzige. Die drei anderen kämpften gegen die Zwänge ihrer Ungewißheit, Ungeduld und Zweifel an, trotz ihrer Entschlossenheit, es anders sein zu lassen, und nichts, was sie taten oder dachten, schaffte ihnen Erleichterung. Finsternis lag vor ihnen, baute sich wie eine Gewitterwolke auf, und sie konnten nicht sehen, was sie dahinter erwartete. Sie sahen, wie sie sich vor ihnen auftürmte wie eine Mauer, ein Zusammentreffen von Ereignis und Umständen, eine Explosion von Magie und roher Gewalt, eine Offenbarung von Bedürfnis und Absicht. Schwarz und undurchdringlich und bereit, sie zu verschlingen.
Und wenn dies geschah, ahnten sie, würde nicht jeder von ihnen überleben.
Drei Tage später verließen sie Rampling Steep. Sie brachen bei Sonnenaufgang auf, der Himmel dick verhangen mit Wolken, die sich an den Gipfeln rieben und das Licht nicht durchließen. Es roch nach Regen, und der Wind blies scharf und kalt vom Gebirge herunter. Die Stadt schlief noch, als sie hinauszogen, wie ein verängstigtes Tier gegen die Finsternis geduckt, verschlossen und reglos. Ein paar vergessene Öllampen glimmten vor Türen und schimmerten durch Spalten in den Fensterläden, doch die Leute rührten sich nicht. Walker Boh warf einen Blick zurück auf die Ansammlung farbloser Häuser, die ihn an Kassiaschoten erinnerten, hohl und verlassen und faszinierend häßlich.
Mittags begann es zu regnen, und es regnete eine ganze Woche lang. Manchmal wurde es zu einem Nieseln, doch es hörte nie ganz auf. Die Wolken blieben über ihren Köpfen wie festgenagelt, Donner grollten und Blitze zuckten in der Ferne. Sie waren naß, sie froren und sie konnten nichts tun, um ihr Unbehagen zu lindern. Das Vorgebirge war weiter unten bewaldet, doch höher oben war es kahl. Der Wind fegte ungehindert über sie hinweg, und ohne die Sonnenwärme blieb er frostig und kalt. Horner Dees gab einen stetigen Schritt vor, doch die Gruppe kam zu Fuß und mit den Maultieren im Schlepp nicht schnell voran. Nachts schliefen sie im Schutz der Planen, die den Regen abhielten, und sie konnten sich ihrer nassen Kleider entledigen und in Decken hüllen. Doch es gab kein Holz für ein Feuer, und die Nässe blieb. Sie wachten jeden Morgen steif und durchkühlt auf, aßen etwas, weil es nötig war, und drängten weiter.
Nach mehreren Tagen verließen sie die Vorberge, gelangten in das eigentliche Gebirge, und der Weg wurde ungewisser. Die Spur, der sie gefolgt waren, zunächst breit und deutlich zu erkennen, verschwand vollständig. Dees führte sie in ein Labyrinth aus Graten und Schluchten, an Rändern breiter Steilhänge entlang und um massige Felsformationen herum, die die Gebäude von Rampling Steep wie Zwerge hätten erscheinen lassen. Der Abhang wurde gefährlich steil, und sie mußten an jeder Biegung sorgfältig aufpassen, wohin sie ihre Füße setzten. Die Wolken drückten sich tiefer, füllten die Luft mit einer durchdringenden Feuchtigkeit und umschlängelten die Felsen wie riesige, substanzlose Würmer, deren Haut aus feuchtem Dampf bestand. Donner krachte, und es war, als befänden sie sich mittendrin. Der Regen prasselte ohne Unterlaß. Sie verloren jegliche Sicht auf das, was hinter ihnen lag, und sie konnten nicht erkennen, was vor ihnen wartete.
Ohne Dees’ Führung hätten sie sich hoffnungslos verirrt. Das Charnalgebirge verschluckte sie wie ein Ozean einen Kiesel. Alles sah gleich aus. Klippen bildeten unüberwindliche Mauern unter Regen und Nebel, Schluchten stürzten in bodenlose, schwarze Leere, und die Berge dehnten sich als scheinbar unendliche Anhäufung von schneebedeckten Gipfeln, soweit das Auge reichte. Es war so kalt, daß ihnen die Haut gefühllos wurde. Manchmal wandelte sich der Regen in Graupeln oder gar Schnee. Sie hüllten sich in große Umhänge und schwere Stiefel und stapften weiter. Durch all dies hindurch blieb Horner Dees standhaft und sicher, und sie lernten schnell, sich auf seine gewaltige, struppige Gegenwart zu verlassen. Er war im Gebirge zu Hause, zufrieden, trotz des widerwärtigen Klimas und des schwierigen Geländes im Einklang mit sich und der Welt. Er summte vor sich hin, verloren in Träumereien von anderen Zeiten und Orten. Hin und wieder blieb er stehen, um auf etwas hinzuweisen, das ihnen sonst entgangen wäre – es lag ihm daran, daß sie nichts verpaßten. Daß er das Charnalgebirge kannte, war von Anfang an klar; daß er es liebte, wurde sehr bald unübersehbar. Er sprach offen über diese Liebe, über die Mischung aus Wildheit und Heiterkeit, die er hier fand, über die Weite und die Beständigkeit. Seine tiefe Stimme brummte und wankte, als würde sie von Sturm und Wind geschüttelt. Er erzählte, wie das Leben im Charnalgebirge einst gewesen war, und er gab in seinen Geschichten einen Teil von sich selbst preis.
Er konnte sie jedoch nicht bekehren – außer vielleicht Quickening, die sich wie üblich nicht ansehen ließ, was sie dachte. Die drei anderen knurrten nur hier und da und bewahrten im übrigen ein wohlbedachtes Schweigen, während sie einen hoffnungslosen Kampf fochten, die Unbequemlichkeit zu ignorieren. Das Gebirge würde niemals ihre Heimat sein; das Gebirge war nichts als ein Hindernis, das sie überwinden mußten. Sie mühten sich stoisch und warteten darauf, daß die Reise ein Ende nähme.
Das tat sie nicht. Statt dessen ging sie weiter, als wäre sie ein verirrter Hund auf der Suche nach seinem Herrn, den Geruch fest im Sinn, doch abgelenkt von anderen Gerüchen. Der Regen ließ nach und hörte schließlich auf, doch die Luft blieb eisig, der Wind peitschte sie nach wie vor, und das Gebirge zog sich hin. Die Männer, das Mädchen und die Tiere stapften weiter, geschüttelt und gerüttelt vom Wetter und dem Gelände. Als die zweite Woche zur Hälfte um war, sagte Dees, daß sie jetzt den Abstieg begännen, doch nichts ließ erkennen, ob es tatsächlich der Fall war, nichts an den Felsen und dem Gestrüpp um sie herum wies darauf hin. Wo auch immer sie hinschauten, das Charnalgebirge war noch immer überall.
Nach zwölf Tagen gerieten sie hoch oben auf einem Paß in einen Schneesturm und kamen beinahe ums Leben. Der Sturm kam so unerwartet, daß selbst Dees von ihm überrascht wurde. Hastig seilte er sie aneinander, und da auf dem Paß kein Schutz zu finden war, mußten sie weiterziehen. Die Luft wurde undurchdringlich weiß und alles rundum verschwand. Füße und Hände erstarrten ihnen. Die Maultiere gerieten in Panik, als ein Teil des Hanges ins Rutschen geriet, schrien und stolperten an den verzweifelten Menschen vorbei, bis sie überrollt wurden, abstürzten und verloren waren. Nur eines konnte gerettet werden, und es trug keine Nahrungsmittel.
Sie fanden einen Unterschlupf, überlebten den Sturm und zogen weiter. Selbst Dees, der sich als der ausdauerndste von ihnen erwiesen hatte, begann zu ermüden. Das übriggebliebene Maultier mußte am nächsten Tag notgeschlachtet werden, nachdem es in eine schneebedeckte Spalte geraten war und sich ein Bein gebrochen hatte. Die Wetterausrüstung war verlorengegangen, und sie hatten nur noch ihre Rucksäcke, in denen sich ein paar magere Nahrungsmittel und etwas Wasser, ein paar Seile und nicht viel anderes befanden.
In jener Nacht sackte die Temperatur ab, und sie wären erfroren, hätte Dees nicht etwas Holz für ein Feuer gefunden. Sie hockten die ganze Nacht eng zusammengekauert, drückten sich nah an die Flammen, rieben sich Hände und Füße, redeten, um wach zu bleiben, weil sie fürchteten, daß sie sonst im Schlaf sterben würden. Es war ein seltsames Bild, wie die fünf zwischen den Felsen eng zusammengekauert neben dem kleinen Feuer hockten, nach wie vor auf der Hut voreinander, jeder sich selbst beschützend, und gezwungen, Raum, Zeit und Umstände miteinander zu teilen. Es waren nicht die Worte, die sie verrieten, nicht so sehr, was sie sagten, sondern wie und wann und warum. Es brachte sie einander auf merkwürdige Weise näher, verband sie, wie kaum etwas anderes es vermocht hätte, und obgleich die Nähe eher körperlich als emotional war und sowieso sehr begrenzt, so entstand dennoch ein Gefühl von Gemeinsamkeit, das bis dahin gefehlt hatte.
Danach wurde das Wetter besser, die Wolkendecke brach auf, die Sonne erwärmte die Luft, und Schnee und Regen hörten endlich auf. Die Berge weiteten sich vor ihnen, und jetzt gab es keine Zweifel mehr, daß sie den Abstieg begonnen hatten. Es gab wieder Bäume, zunächst vereinzelt, dann ganze Haine und schließlich Wälder, soweit das Auge reichte bis hinunter in ferne Täler. Sie waren in der Lage, zu fischen und zu jagen, in warmen Baumnischen zu schlafen und trocken und ausgeruht zu erwachen. Die Stimmung besserte sich.
Fünfzehn Tage nachdem sie Rampling Steep verlassen hatten, gelangten sie schließlich zu den Stacheln.
Lange Zeit standen sie auf einer Klippe und schauten ins Tal hinunter. Es war beinahe Mittag, und die Luft duftete süß. Ein breites, tiefes Tal lag im Schatten von Bergen, die es zu beiden Seiten umsäumten. Es war trichterförmig, nach Süden weitete es sich, und im Norden war es eng und verschwand zwischen fernen Hügeln. Bäume standen dicht und üppig am Talboden, doch in der Mitte zog sich eine schroffe Felsenkette entlang, und die Bäume dort hatten bei einem Eissturm ihr Laub verloren, und ihre Stämme und Äste ragten kahl in die Höhe wie das gesträubte Nackenfell eines in die Enge getriebenen Tieres.
Wie Stacheln, dachte Morgan Leah.
Er schaute zu Horner Dees hinüber. »Was gibt’s dort unten?« fragte er. Seine Haltung gegenüber dem alten Fährtensucher hatte sich im Laufe der vergangenen zwei Wochen verändert. Er hielt ihn nicht mehr für einen unangenehmen, alten Mann. Er hatte länger dazu gebraucht als Walker Boh, aber er mußte schließlich auch anerkennen, daß Dees durch und durch Profi war, besser als irgend jemand, dem der Hochländer bislang begegnet war. Morgan wäre gern auch nur halb so gut gewesen. Er hatte angefangen, auf das, was der alte Mann tat und sagte, zu achten.
Dees zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Es ist zehn Jahre her, seit ich hier langgekommen bin.« Dees seinerseits gefiel Morgans Enthusiasmus und seine Arbeitswilligkeit. Er mochte es, daß Morgan sich nicht fürchtete, etwas zu lernen. Nachdenklich runzelte er die Stirn, als er den Blick des anderen erwiderte. »Ich bin nur vorsichtig, Hochländer.«
Sie betrachteten das Tal eine Weile.
»Da unten ist etwas«, sagte Pe Ell leise.
Keiner widersprach ihm. Pe Ell war der Zurückhaltendste von ihnen geblieben, doch sie kannten ihn inzwischen gut genug, um seinem Instinkt zu trauen.
»Wir müssen hier hinuntergehen«, sagte Dees schließlich, »oder auf dieser oder der anderen Seite dem Gebirge folgen. Wenn wir das tun, verlieren wir eine ganze Woche.«
Für geraume Zeit fuhren sie fort, schweigend das Gelände zu betrachten, und jeder überdachte die Angelegenheit für sich, bis Horner Dees schließlich sagte: »Laßt uns weitergehen.«
Sie begannen den Abstieg und entdeckten einen Pfad, der direkt nach unten in die Mitte des Tals zu dem kahlen Riff führte. Sie bewegten sich leise, Dees ging voran, gefolgt von Quickening; Morgan, Walker und Pe Ell bildeten die Nachhut. Sie verließen den sonnenbeschienenen Teil, gelangten in den Schatten, und die Luft wurde kühl. Das Tal kam ihnen entgegen und verschlang sie für eine Weile. Dann führte der Pfad sie auf das Felsenriff, und sie kamen zu den kahlen Bäumen. Morgan untersuchte die leblosen Skelette, die Schwärzung der Rinde, die verwelkten Blätter und Knospen, wo es noch welche gab, und wandte sich instinktiv zu Walker. Der Dunkle Onkel hob sein blasses Gesicht und starrte ihn mit seinen kalten Augen an. Sie dachten beide das gleiche. Die Stacheln waren von derselben Krankheit befallen wie das übrige Land. Auch hier waren die Schattenwesen am Werk. Sie überquerten den sonnigen Streifen, wo die Sonne durch eine Lücke zwischen den Gipfeln schien, und stiegen wieder abwärts in eine Niederung. Es war ungewöhnlich still hier, eine Stille, die die Geräusche ihrer Schritte zu verstärken schien, während sie vordrangen. Morgan war zunehmend nervös geworden. Er dachte an seine Begegnung mit den Schattenwesen auf der Reise nach Culhaven mit den Ohmsfords. Seine Nase prüfte die Luft nach dem ranzigen Gestank, der ihre Gegenwart anzeigen würde, und er lauschte auf die winzigsten Geräusche. Dees ging zielstrebig weiter, Quickenings langes Haar wehte silbrig hinter ihr her. Keiner der beiden zeigte auch nur einen Anflug von Zögern. Doch sie standen alle unter Spannung, Morgan spürte es.
Sie stiegen aus der Niederung wieder zum offenen Riff hinauf. Eine Weile waren sie hoch genug über den Bäumen, so daß Morgan das Tal von einem Ende bis zum anderen überblicken konnte. Sie hatten schon mehr als den halben Weg zurückgelegt und näherten sich dem schmalen Ende des Trichters, wo die Berge sich teilten und die Bäume zu dem dahinterliegenden Hügelland hin spärlicher wurden. Morgans Nervosität löste sich langsam, und er mußte an zu Hause denken, an das Hochland von Leah, an die Landschaft, wo er aufgewachsen war. Er vermißte das Hochland, stellte er fest – viel mehr, als er erwartet hätte. Es war eine Sache, sich zu sagen, daß seine Heimat ihm nicht mehr gehörte, da die Föderation sie besetzte; es war etwas anderes, sich selbst dazu zu bringen, es auch zu glauben. Wie Par Ohmsford lebte er mit der Hoffnung, daß sich die Dinge eines Tages wieder ändern würden.
Der Pfad führte wieder abwärts und eine weitere Niederung tat sich auf, diese hier voller Gestrüpp und Unterholz, das die Lücken zwischen den inzwischen abgestorbenen Bäumen ausgefüllt hatte. Sie gingen hinein, bahnten sich den Weg durch Dornsträucher und Klebranken zu dem freieren Gelände, wo der Pfad sich weiterschlängelte. Die Niederung lag in tiefem Schatten, und das Licht kroch langsam westwärts. Die Wälder rundum bildeten eine Mauer dunklen Schweigens.
Sie waren gerade auf eine Lichtung in der Mitte der Niederung gelangt, als Quickening plötzlich stehenblieb. »Seid still!« warnte sie.
Sie gehorchten augenblicklich, schauten erst zu ihr und dann auf das Gestrüpp rundum. Etwas regte sich. Gestalten lösten sich langsam aus ihren Verstecken und bewegten sich ins Licht. Hunderte von ihnen – kleine, stämmige Gestalten mit haarigen, knorrigen Gliedmaßen und knochigen Gesichtern. Sie sahen aus, als seien sie aus dem Gestrüpp herausgewachsen, so sehr glichen sie der Vegetation, und nur die kurzen Hosen und die Waffen schienen den Unterschied auszumachen. Die Waffen waren furchterregend – kurze Speere und seltsam geformte Wurfgeräte mit rasierklingenscharfen Kanten. Die Geschöpfe hielten sie drohend in die Höhe, während sie sich näherten.
»Urdas«, sagte Dees leise. »Rührt euch nicht.«
Niemand muckste, nicht einmal Pe Ell, der sich in sehr ähnlicher Weise duckte wie die Kreaturen, die ihn bedrohten.
»Wer sind sie?« fragte Morgan und schob sich beschützend vor Quickening.
»Gnome«, erwiderte Dees. »Mit ein bißchen Trollblut dabei. Keiner kennt die genaue Mischung. Man findet sie nirgendwo südlich des Charnalgebirges. Sie sind Nordländer wie die Trolle. Stammesgruppen wie die Gnome. Äußerst gefährlich.«
Die Urdas waren jetzt rund um sie herum, so daß an Flucht nicht zu denken war. Sie hatten kräftige, muskulöse Körper mit kurzen, starken Beinen und langen Armen, und ihre Gesichter waren starr und ausdruckslos. Morgan versuchte, in ihren gelben Augen zu lesen, was sie dachten, doch es gelang ihm nicht.
Dann bemerkte er, daß sie alle auf Quickening schauten.
»Was sollen wir tun?« flüsterte er Dees besorgt zu.
Dees schüttelte den Kopf.
Die Urdas näherten sich auf wenige Meter und blieben stehen. Sie drohten nicht, sie sagten nichts. Sie standen nur da, musterten Quickening und warteten.
Was erwarten sie? dachte Morgan.
Fast im selben Augenblick teilte sich das Gestrüpp, und ein goldblonder Mann trat hervor. Sofort ließen sich die Urdas auf ein Knie sinken und beugten ehrfurchtsvoll die Köpfe. Der goldblonde Mann schaute die fünf belagerten Mitglieder der umzingelten Gruppe an und lächelte.
»Der König ist gekommen«, sagte er strahlend. »Lang lebe der König.«