Erster Juni

Länger als fünf Monate war ich an mein Bett gefesselt – ich litt an der Reaktion auf die furchtbare Anspannung, der mein Hirn unterworfen gewesen. Nun bin ich auf dem Wege zur Genesung.

Ich sitze in einem Rollstuhl im Garten des Krankenhauses und diktiere Janice einen Brief.

Sie schreibt an Chloe Barton. Ich will den vertraulichen Bericht an Chloe schicken. Ich bin überzeugt, sie wird für Sternli sorgen und den Wunsch ihres Vaters erfüllen, sich um die armen Verwandten der Hinds in Reno und Seattle zu kümmern.

Janice zeigte mir einen höchst merkwürdigen Zeitungsausschnitt: »Cyril Hinds, vor einigen Monaten zum Tode verurteilt, wurde gehängt. Jedoch öffnete sich bei der Hinrichtung die Falltür nicht. Hinds mußte in seine Zelle zurückgebracht werden, und der Mechanismus der Falltür wurde repariert.

Dieser seltsame Vorgang wiederholte sich ein zweites Mal. Die Tür klemmte, der Hebel reagierte nicht auf den Druck.

Da ein Mann nur dreimal gehängt werden darf, wollte der Henker nun sichergehen. Er stützte die Falltür mit einem hölzernen Balken, den er im rechten Augenblick mit dem Fuß beiseite stieß. Dieses Mal starb Hinds.«

Ich beobachtete Janice, als sie mir die Notiz vorlas. Ihre Stirn furchte sich. Sie zerriß den Ausschnitt in kleine Fetzen und sah mich dabei mit einem schwermütigen Lächeln an.

Ich wußte, was sie dachte: Donovans unauslöschbare Energie schweift noch in dieser sterblichen Welt umher. Wieder hatte er versucht, seinen Willen durchzusetzen und Hinds vor dem Gehenktwerden zu retten! Energie kann nicht vernichtet werden.

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