Fünfter Dezember

Janice traf heute ein, ohne ihr Kommen angemeldet zu haben. Sie ist sehr nervös. Ich saß ihr im Schlafzimmer gegenüber und lauschte ihrer Erzählung von Patricks sonderbarem Verhalten – und hätte alles beantworten können; aber ich durfte ihr nichts sagen. Ich fürchtete, das Hirn könne meine Gedanken lesen, also plauderte ich leichthin mit ihr und riet ihr, sich Patrick eine Weile aus dem Sinn zu schlagen. Vielleicht ginge sie am besten zu ihrer Mutter zurück?

Aber sie fuhr wieder nach Los Angeles; sie wußte, Patrick würde sie bald brauchen. Einen Augenblick lang überzeugte sie sogar mich, daß dies für sie das Richtigste sei – aber ich wollte es ihr nicht sagen.

Sie war ganz aufgeregt, weil sie dachte, ich nähme Patricks Partei gegen sie. Sie glaubte, ich hätte sie verlassen! Sie war blind, sonst hätte sie die Lieblosigkeit ihrer Worte empfunden.

Sie fragte mich viele Dinge – und ich mußte lügen, ich durfte nicht einmal wagen, sie die Wahrheit ahnen zu lassen. Sie ging bald fort.

Es war ein trauriger Tag für mich, aber es tröstete mich zu wissen, daß sie mich später verstehen wird.

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