Ich blickte zum Himmel auf.
»Beeil dich!« befahl ich dem Mädchen.
»Ja, Herr«, sagte sie und schnitt hastig Grasbrocken. Die Decke aus Ästen und Stäben über der Grube deckt man mit lebendigem Gras ab, um zu verhindern, daß sich die Begrünung innerhalb weniger Stunden verfärbt. Manchmal muß man zwei oder drei Tage lang im Loch ausharren.
Dieses Loch ist etwa zehn Fuß lang, fünf Fuß breit und vier Fuß tief. Es muß lang genug sein, um den Fesselstamm, den Jäger und manchmal auch den Köder zu beherbergen.
Wir hörten einen Schrei, der von einem Flieger zu kommen schien. Cuwignaka hatte aufgepaßt. »Runter!« sagte ich und drückte das Mädchen in das hohe Gras.
Fluchend blickte ich zum Himmel auf. Ein einsamer Tarnkämpfer, einer der Kinyanpi, flog nach Nordwesten.
Wir befanden uns in einem Gebiet, in dem auch die Kinyanpi so jagten, wie wir es vorhatten.
»Weitermachen!« sagte ich zu dem Mädchen, meiner Sklavin Mira.
Der Fesselstamm war letzte Nacht von zwei Kaiila hierhergezerrt worden. Den Aushub aus dem Loch hatten wir unter Büschen versteckt und im Gras verstreut.
»Fertig«, sagte das Mädchen und setzte den letzten Grasbrocken ein.
»Steig in die Grube!« sagte ich zu Mira.
»Ja, Herr.« Ich folgte ihr durch die Öffnung, die wir zum Ein- und Ausstieg gelassen hatten. Dann hockten wir uns gegenüber hin. Der Fesselstamm befand sich links von mir. Ich band das Mädchen mit dem rechten Fußgelenk an den Stamm fest. Eine viel dickere Lederleine war um den Stamm gewickelt und lag griffbereit auf dem Holz. Andere Lederseile lagen neben uns in dem Loch.
Ich blickte durch die Öffnung, die etwa achtzehn Zoll im Quadrat maß. Eine ähnliche, etwas kleinere Öffnung befand sich am anderen Ende der Vertiefung. Sie hatte ihren Zweck. Durch mein Fenster vermochte ich den Himmel und die Wolken zu sehen.
»Jetzt warten wir«, sagte ich.
»Ja, Herr.«