Auszüge (15)

das Gehirn ist labil, und erwiesenermaßen ist es mit Maschinen kompatibel und lässt sich zudem durch Stammzellen, Drogen, Elektroden und Gehirnzellen anderer Spezies manipulieren

Evolution konserviert die Dinge, die funktionieren. So auch in unserem Gehirn, dessen verschiedene Bereiche unterschiedlich alt sind – im Prinzip ist es hinten und unten ein Reptiliengehirn, in der Mitte ein Säugetiergehirn und vorne und oben menschlich. Das Reptiliengehirn dient zum Atmen und Schlafen, das Säugetiergehirn zur Rudelbildung und das menschliche Gehirn, um über all das nachzudenken

eine übermäßige Auslese nach nur einem Merkmal verzerrt die Evolution, und es kann zu Ergebnissen kommen, bei denen »das Schlechte normal wird«. Im Zuge der Ausdifferenzierung der Menschen in verschiedenartige selbst entwickelte Posthumane kann man solche Ergebnisse häufig beobachten, wie zum Beispiel bei

Teile des Gehirns feuern beim Anblick von Bildern von Nahrung, aber nicht beim Anblick von Nahrung selbst. Menschen jagen gern. Die Jagd nimmt viele Formen an. Die Jagd nach einem Geschäft, die Jagd nach einem Sinn. Wenn ein Raubtier tötet, ist es dabei ruhig und befriedigt. Zorn fühlt sich immer schlecht an, Zorn ist ein schmerzhaftes Gefühl. Wenn das Raubtier keine Beute macht, ist es vielleicht nicht dazu in der Lage, die Jagd abzubrechen. Angst zügelt Wut. Tiere verlernen eine starke Angst nie. Und wir sind Tiere. Die Piloerektion

krankhafte Aggression: Delfine töten ohne jeden Grund Schweinswale, sie essen sie nicht, und es handelt sich bei ihnen auch nicht um Konkurrenten. Lässt das den Schluss zu, dass das »Uncanny Valley« für alle Säugetiere existiert?

Verstand kann ohne Gefühle nicht funktionieren. Menschen, die sich von ihren Gefühlen abschotten, können keine Entscheidungen treffen. Daher hat die Entscheidung, das Gehirn mit Hormontherapien zu manipulieren, weitreichende Konsequenzen. Bisexuelle Therapien verändern den Oxytocin- und den Vasopressinspiegel im Gehirn sowie den ihres Vorläufers Vasotocin. Ein Oxytocin-Nasenspray sorgt für sofortigen gesteigerten Blickkontakt. Endorphine sind die natürliche Version von Morphinen. Das Gehirn schüttet bei Verletzungen Endorphine aus, ebenso bei Berührungen eines geliebten Wesens. Menschen auf der Suche nach Nervenkitzel lindern einen Schmerz

drei Prozent der Säugetiere sind monogam. Im Spiel lernen Säugetiere, wie sie mit Überraschungen

fünf verschiedene Bereiche des Gehirns bewerten Melodie, Rhythmus, Versmaß, Tonalität und Timbre. Musik war die erste menschliche Sprache, und sie ist nach wie vor die Sprache der Tiere und Vögel. Die Musik ist etwa 160 Millionen Jahre älter als der Mensch. Die Einführung von Vogelgesang-Hirnarealen in den passenden Bereichen des menschlichen Gehirns hat bereits zu Aphasien und zu Temporallappenerscheinungen wie einem allgegenwärtigen Gefühl der Erhabenheit und Hypermusikalität mit Hyperventilationsfolge (Pfeifen oder Singen) geführt

menschliche Stimmbänder sind seit jeher zum Schnurren fähig, und man muss lediglich Amygdala-, Hippocampus- und Hypothalamuszellen von Katzen einsetzen, um

die Leistung menschlicher Piloten in Flugwaldos wird deutlich durch die Implantation von Greifvogel- oder Kolibriflug-Hirnzentren verbessert. Die andersartige Struktur von Vogelgehirnen macht die Einführung in interstitielle Zellen ausgesprochen

vermutlich ist der Orgasmus bereits die größtmögliche Belastung für einen Organismus, ohne dabei Schäden wie Leisten- und Rippenbrüche, Thrombosen und Herzanfälle zu verursachen. Passagiere auf Sexlinern, die Vasotocin eingenommen haben, sind bekanntermaßen oft

der subgenuale anteriore cinguläre Cortex oder sgACC ist das Areal, das den Körper dazu bringt, Angst zu ignorieren. Es ist das Hirnzentrum für Mut, durch seine Anregung kann man Menschen dabei helfen, ihre Phobien zu überwinden. Man kann ihn allerdings auch zu stark anregen, was dazu führt

der Temporallappen ist der Bereich, in dem Gefühle wie ein Zustand der allgegenwärtigen Erhabenheit, Hyperreligiosität, Hypersexualität, Hypergrafie, Inklusionszwang und derlei mehr empfunden werden. Eine absichtliche Anregung dieses Bereichs im Gehirn oder seine Anpassung, um einen dieser Zustände zu begünstigen, kann leicht die anderen mit auslösen oder epileptische

menschliche Testpersonen (Freiwillige), die die enceladanischen Lebensformen einschließlich von Enceladusea Irwinii eingenommen haben, berichten von Synästhesien und individuell gesteigerten Sinneswahrnehmungen, die teilweise auch durch Versuche bestätigt werden konnten. Verstärkte Sinneswahrnehmungen werden oft durch eine verringerte Fähigkeit zur Verallgemeinerung oder Berechnung aufgewogen

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