Prometheus, Pandora, Janus, Epimetheus und Mimas: Das sind die Monde, die Saturns Ringe hüten.
Die Ringe sind nur 400 Millionen Jahre alt, Teile eines Eisasteroiden aus dem Kuipergürtel, der seinen Mantel verloren hat, als er zu dicht am Saturn vorbeiflog.
Mimas, der Zentralmond, hat einen Durchmesser von 400 Kilometern, während sein Krater Herschel 140 Kilometer durchmisst. Der Herschel-Aufschlag hat Mimas beinahe in Stücke gerissen.
Hyperion ist das Bruchstück eines vergleichbaren Zusammenpralls, der tatsächlich einen Mond zerrissen hat, und hat die Form eines Hockey-Pucks. Der Einschlag hat Dampfexplosionen ausgelöst, die den Mond entlang einer geraden Schnittfläche entzweigespalten haben wie ein Meißel Granit. Die entstandene Fläche ist von einem Feld randloser, staubgefüllter Kraterlöcher übersät und sieht aus wie ein Wespennest.
Pandora ist bohnenförmig.
Thetys und Dione waren ursprünglich jeweils etwa 1100 Kilometer lang (etwa die Größe Frankreichs), und beide hatten eine rissige, von kilometertiefen Schluchten durchzogene Oberfläche. Die Ithaka-Spalte auf Tethys ist doppelt so tief und viermal so lang wie der Grand Canyon, tausendmal älter und schwer mitgenommen von den ewigen Bürgerkriegen des Saturn.
Dione hingegen wurde in den Zehnerjahren des 22. Jahrhunderts von selbst replizierenden Eisschneidern zerlegt, und die Einzelteile, die jeweils etwa so groß wie Hector waren, wurden systemabwärts Richtung Venus geschickt. Sie trafen parallel zum Äquator auf der Venus auf und verschafften der dortigen Bevölkerung ein tiefes Ozeanbecken und das nötige Wasser, um es zu füllen, während sie gleichzeitig einen guten Teil der erstickenden Venusatmosphäre ins All schleuderten.
Rhea ist etwa so breit wie Alaska und weist die übliche Unzahl von Kratern auf, einschließlich frischer Einschlagstellen, aus deren Innerem helle Eisstrahlen hervorschießen.
Iapetus’ Umlaufbahn verläuft in einem Neigungswinkel von 17 Grad zu Saturns Äquator, wodurch man von ihm aus einen besonders guten Blick auf die Ringe hat; deshalb kommen die Leute gern dorthin. Seine Erhebung bildet die größte Stadt des Saturn-Systems.
Epimetheus ist ein missgestalteter Haufen lose zusammenhängenden Gerölls. Alle acht Jahre tauscht er mit dem Mond Janus die Umlaufbahnen; es sind ko-orbitale Monde, was sehr selten vorkommt – ein Anzeichen für frühere Zusammenstöße.
Enceladus ist von einem Eisgeflecht bedeckt. Keine Krater – dafür ist die Oberfläche zu frisch, da ständig neue Schichten aus dem darunterliegenden Flüssigwassermeer ausgeworfen werden. Hitzequellen bringen Teile dieses kohlesäurehaltigen Wassers zum Kochen und lassen Geysire mehrere Kilometer ins All hinausschießen. Das Wasser gefriert im Flug, und ein Teil davon schafft es bis hoch zum schmalen E-Ring; der Rest stürzt zurück, wird unter dem Druck des eigenen Gewichts zu Firn und dann wieder zu Eis. Im Jahre 2244 entdeckte man im enceladanischen Ozean eine Fülle mikroskopischer Lebensformen, und seitdem hat man auf der Mondoberfläche Forschungsstationen eingerichtet. Darüber hinaus gibt es einen Kult von Menschen, die eine bestimmte Zusammenstellung dieser Lebensform einnehmen, wobei die Wirkung unbekannt ist.
Es gibt 26 unregelmäßige kleine Monde. Bei allen handelt es sich um Objekte aus dem Kuipergürtel, die eingefangen wurden, als sie den ersten Gasmantel des Saturn durchquert haben. Phoebe ist mit einem Durchmesser von 220 Kilometern der größte dieser Körper. Er hat eine retrograde und stark geneigte Umlaufbahn, die in einem Neigungswinkel von 26 Grad zur Äquatorebene Saturns steht; damit handelt es sich bei ihm um einen weiteren beliebten Aussichtspunkt.
Titan, der mit Abstand größte Saturnmond, ist größer als Merkur und Pluto. Mehr über Titan folgt.