27 Beschuss aus den eigenen Reihen

Gareth Bryne schritt durch das Lager, das er auf der arafelischen Seite mehrere Hundert Schritte von der kandorischen Grenze östlich der Furt aufgebaut hatte, und ignorierte Soldaten, die ihm salutieren wollten. Siuan eilte neben ihm her, auf der anderen Seite übergaben Boten Berichte. Ihnen folgte ein Schwarm aus Wächtern und Dienern, die Karten, Tinte und Papier trugen.

Der ganze verfluchte Ort erzitterte von den Explosionen der Macht. Schrecklicher Lärm und Unheil … als befände man sich mitten in einem Bergsturz.

Der Rauchgestank störte ihn nicht länger. Er durchdrang alles. Wenigstens hatte man einige Feuer löschen können; diese seanchanischen Machtlenkerinnen hatten sich am Fluss formiert und lenkten Wasserströme.

Ein Gestell mit Stangenwaffen kippte lärmend zu Boden, als ein Gewebe der Einen Macht einschlug. Bryne stolperte, Erde sprühte ihm und Siuan entgegen. Steinchen prasselten gegen seinen Helm und Harnisch.

»Redet weiter, Mann«, fauchte er Holcom an, den Boten.

»Äh, ja, mein Lord.« Der dürre Mann hatte ein Pferdegesicht. »Die Aes Sedai auf den Hügeln Rot, Grün und Blau halten alle stand. Die Grauen sind zurückgefallen, und die Weißen berichten, dass sie die Kräfte verlassen.«

»Die anderen Aes Sedai werden ebenfalls müde«, sagte Siuan. »Ich bin nicht überrascht, dass die Weißen das als Erste zugeben. Für sie ist das nichts, weswegen man sich schämen muss, sondern lediglich eine weitere Tatsache.«

Bryne grunzte und ignorierte den nächsten Erdregen, der auf sie niederging. Er musste in Bewegung bleiben. Der Schatten hatte jetzt zu viele Wegetore. Sie würden versuchen, bei seinem Kommandoposten zuzuschlagen. Das würde jedenfalls er an ihrer Stelle tun. Dieser Strategie begegnete man am besten dadurch, keinen Kommandoposten zu haben, zumindest keinen, der leicht zu finden war.

Zog man alles in Betracht, verlief die Schlacht nach Plan. Manchmal war das eine Überraschung, wenn das auf einem Schlachtfeld geschah, auf dem man eigentlich damit rechnete, bei jeder Wendung mit seiner Taktik wieder von vorn anfangen zu müssen – aber dieses eine Mal war alles glattgegangen.

Von den Hügeln südlich der Furt schlugen Aes Sedai auf die Sharaner ein, unterstützt von einem stetigen Geschosshagel von Bogenschützen, die unter ihnen auf den Hängen stationiert waren. Aus diesem Grund konnte der Befehlshaber des Schattens – Demandred persönlich – seine Truppen nicht gegen die Verteidiger am Fluss konzentrieren. Er konnte seine Truppen auch nicht gegen die Aes Sedai einsetzen – sie würden ihnen einfach durch Reisen aus dem Weg gehen –, also würde er sich nur Blößen geben, wenn er sie dort mit aller Kraft vorrücken ließ, und nur wenig erreichen. Stattdessen hatte er seine Streitkräfte geteilt und die Trollocs von seiner rechten Flanke aus zu den Hügeln geschickt. Sie würden schwere Verluste erleiden, aber er würde die Aes Sedai bedrängen. Die Sharaner brachte er nach vorn, um die Masse der Truppen der Weißen Burg am Fluss in einen Kampf zu verwickeln.

Die Seanchaner beanspruchten den größten Teil der Aufmerksamkeit der feindlichen Machtlenker. Trotzdem hielt das einige der Sharaner nicht davon ab, Feuer quer über den Fluss auf Brynes Lager zu schleudern. Es war sinnlos, sich vor einem möglichen Treffer zu fürchten. Hier war er genauso sicher wie an jedem anderen Ort, es sei denn, er hätte sich in die Weiße Burg zurückgezogen. Die Vorstellung konnte er nicht ertragen, irgendwo in Sicherheit in einem Raum zu sitzen, Meilen vom Schlachtfeld entfernt.

Licht, dachte er. So werden Befehlshaber vermutlich in der Zukunft arbeiten. Eine sichere Kommandoposition, die allein durch Wegetore zu erreichen ist. Aber ein General musste die Strömungen eines Schlachtfeldes fühlen. Das konnte er nicht, wenn er meilenweit entfernt war.

»Wie kommen die Pikenmänner auf den Hügeln voran?«, wollte er wissen.

»Sehr gut, mein Lord«, sagte Holcom. »So gut, wie es zu erwarten ist, wenn man stundenlang die Trollocs abgewehrt hat.« Auf jedem Hügel hatte Bryne auf halber Höhe Verteidigungslinien aus Pikenhaufen aufgebaut; jeder Trolloc, der es schaffte, diesen Kordon zu durchbrechen, konnte von den Bogenschützen in der Höhe erschossen werden, ohne dass die Arbeit der Aes Sedai oben auf dem Kamm gestört werden musste. »Aber die Piken, die die Roten Ajah auf dem mittleren Hügel verteidigen, brauchen bald Verstärkung; beim letzten Sturmangriff haben sie viele Männer verloren.«

»Sie müssen noch eine Weile durchhalten. Die Roten sind bösartig genug, um sich um jeden Trolloc zu kümmern, der die Pikenformation durchbricht.« Zumindest hoffte er das. Eine Explosion zerstörte ein Zelt in der Nähe. »Was ist mit den Bogenschützenschwadronen dort oben?« Bryne trat eine Hellebarde aus dem Weg.

»Einige haben nur noch wenige Pfeile, mein Lord.«

Nun, da konnte er nicht viel tun. Er blickte zur Furt, aber dort herrschte Verwirrung. Es widerte ihn an, so nahe am Kampf zu sein und trotzdem nicht zu wissen, wie es um seine Truppen stand.

»Weiß jemand Genaueres darüber, was an der Furt passiert?«, brüllte er und wandte sich seinen Adjutanten zu. »Ich kann da nichts erkennen, bloß eine Masse Körper und diese Feuerbälle, die hin und her fliegen und uns alle blenden!«

Holcom erbleichte. »Diese seanchanischen Frauen lenken die Macht, als steckte ihnen ein glühend heißes Eisen … ich meine, sie machen es den Sharanern sehr schwer, mein Lord. Unsere linke Flanke hat viele Verluste erlitten, aber jetzt scheint sie sich bewundernswert zu wehren.«

»Habe ich dort nicht Joni den Befehl über die Lanzenreiter übergeben?«

»Hauptmann Shagrin ist tot, mein Lord«, meldete ein anderer Bote und trat vor. Er hatte einen frischen Schnitt auf dem Kopf. »Ich komme gerade von dort.«

Verflucht! Nun, Joni hatte immer in der Schlacht fallen wollen. Bryne ließ sich seinen Kummer nicht anmerken. »Wer befiehlt dort jetzt?«

»Uno Nomesta«, sagte der Bote. »Als Joni fiel, hielt er uns zusammen, aber er schickt die Warnung, dass sie schwer bedrängt werden.«

»Beim Licht, Nomesta ist nicht einmal Offizier!« Trotzdem hatte er seit Jahren schwere Kavallerie ausgebildet, und vermutlich gab es keinen besseren Mann im Sattel als ihn. »Also gut, geht zurück und sagt ihm, dass ich ihm Verstärkung schicke.«

Bryne wandte sich wieder Holcom zu. »Geht zu Hauptmann Denhold und lasst ihn seine Reserveschwadron Kavallerie über die Furt schicken, um unsere linke Flanke zu stärken. Wollen wir mal sehen, was diese Illianer tun können! Wir dürfen diesen Fluss nicht verlieren!«

Die Boten eilten los. Ich muss etwas unternehmen, um diese Aes Sedai zu entlasten. Er brüllte: »Annah, wo steckt Ihr?«

Zwei Soldaten, die sich in der Nähe unterhielten, wurden zur Seite gestoßen, als eine stämmige junge Frau – eine ehemalige Karawanenwächterin und jetzt Fußsoldatin und Botin für General Bryne – sich ihren Weg bahnte. »Mein Lord?«

»Annah, geht und bittet dieses kaiserliche Ungeheuer von seanchanischer Anführerin, ob sie wohl so freundlich wäre, uns ein paar ihrer verdammten Kavalleristen auszuborgen.«

»In genau diesen Worten?«, fragte Annah und salutierte mit einem Lächeln auf den Lippen.

»Wenn Ihr das tut, Mädchen, werfe ich Euch über eine Klippe und lasse Yukiri Sedai ein paar ihrer neuen Sturzgewebe an Euch ausprobieren. Geht!«

Die Botin grinste, dann rannte sie in Richtung Reisegelände.

Siuan musterte ihn. »Du wirst mürrisch.«

»Du hast einen guten Einfluss auf mich«, fauchte er und blickte auf, als ein Schatten über sie hinwegflog. Er griff nach dem Schwert, erwartete einen neuen Schwarm Draghkar zu sehen. Stattdessen war es nur eine dieser fliegenden Bestien aus Seanchan. Ein Feuerball fegte die Kreatur vom Himmel. Sie wirbelte um die eigene Achse, schlug mit den brennenden Flügeln. Bryne fluchte und sprang zurück, als das monströse Tier direkt ein Stück voraus auf dem Weg aufschlug, wo die Botin Annah lief. Der Tierkadaver rollte über sie hinweg und krachte in eines der Nachschubzelte, das mit Soldaten und Quartiermeistern gefüllt war. Der Reiter des Raken schlug einen Augenblick später auf dem Boden auf.

Bryne fasste sich und sprang vor, duckte sich in die Masse aus Zelttuch und Stangen, die den Weg bedeckte. Zwei seiner Leibwächter fanden einen Soldaten, der zur Hälfte unter dem Flügel der toten Kreatur begraben lag, und zogen ihn heraus. Siuan kniete nieder und holte ihr Angreal aus dem Beutel, um ihn zu Heilen.

Bryne begab sich zu der gestürzten Annah. Die tote Bestie hatte sie zerquetscht, als sie über sie gerollt war. »Verflucht!« Er verdrängte jeden Gedanken an die Tote, um zu entscheiden, was er jetzt machen sollte. »Ich brauche jemanden, der zu den Seanchanern geht!«

Von seinem Gefolge waren nur noch zwei Wächter und ein Sekretär im Lager. Er brauchte die Seanchaner, um mehr Kavalleristen zu bekommen; ihn beschlich das Gefühl, dass eine Menge davon abhängen würde, die Aes Sedai auf den Hügeln zu beschützen. Schließlich war die Amyrlin dort oben bei ihnen.

»Anscheinend müssen wir selbst gehen«, sagte er und wandte sich von Annahs Leiche ab. »Siuan, bist du stark genug, um mit diesem Angreal ein Wegetor zu weben?«

Sie erhob sich und verbarg ihre Erschöpfung, aber er konnte sie sehen. »Das kann ich, aber es wird so klein sein, dass wir durchkriechen müssen. Ich kenne diese Gegend nicht gut genug. Wir müssen zurück in die Lagermitte.«

»Verdammt!«, sagte Bryne und drehte sich um, als eine Reihe von Explosionen vom Fluss ertönte. »Dafür haben wir keine Zeit.«

»Ich kann gehen und noch ein paar Boten besorgen«, sagte ein Leibwächter. Der andere half dem Soldaten, den Siuan Geheilt hatte. Der Mann stand auf wackeligen Beinen.

»Ich weiß nicht, ob es noch Boten gibt«, sagte Bryne. »Gehen wir …«

»Ich gehe.«

Ganz in der Nähe stand Min Farshaw vom Boden auf und staubte sich ab. Bryne hatte ganz vergessen, dass er sie einem der Nachschubregimenter als Sekretärin zugeteilt hatte.

»Sieht nicht so aus, als würde ich in der nächsten Zukunft hier irgendwelche Listen führen«, sagte Min und betrachtete das eingestürzte Zelt. »Ich kann genauso schnell laufen wie Eure Boten. Was soll ich tun?«

»Findet die seanchanische Kaiserin«, sagte Bryne. »Ihr Lager ist ein paar Meilen nördlich von hier auf der arafelischen Seite. Geht zum Reisegelände, dort wird man wissen, wo man Euch hinschicken muss. Sagt der Kaiserin, dass sie mir Kavallerie schicken muss. Unsere Reserven sind erschöpft.«

»Ich erledige das«, versicherte Min.

Sie war keine Soldatin. Nun, manchmal hatte es den Anschein, als wäre die Hälfte seiner Armee vor wenigen Wochen noch keine Soldaten gewesen. »Geht«, sagte er, dann lächelte er. »Die heutigen Arbeitsstunden ziehe ich von denen ab, die Ihr mir noch schuldet.«

Sie errötete. Hatte sie etwa geglaubt, er würde eine Frau ihren Eid vergessen lassen? Es war ihm egal, in welchen Kreisen sie sich bewegte. Ein Eid war ein Eid.


Min rannte durch die hinteren Reihen des Heeres. Das Lager hatte neue Zelte und Karren aus den Nachschublagern in Tar Valon oder Tear bekommen, um jene zu ersetzen, die während des ersten Angriffs der Sharaner zerstört worden waren. Sie erwiesen sich als Hindernisse, die sie auf dem Weg zum Reisegelände umgehen musste.

Das Gelände bestand aus einer Reihe mit Seilen abgesperrter Rechtecke, auf deren Boden man nummerierte Bretter ausgelegt hatte. Vier Frauen mit grauen Stolen unterhielten sich mit gedämpften Stimmen, während eine von ihnen ein Wegetor für einen mit Pfeilen beladenen Nachschubkarren aufhielt. Die stumpfsinnigen Ochsen schauten nicht einmal auf, als ein kometenähnlicher Feuerball in der Nähe einschlug und glühende rote Steine in die Luft und auf einen Stapel Bettrollen schleuderte, die sofort zu qualmen anfingen.

»Ich muss zur seanchanischen Armee«, sagte Min zu den Grauen. »Befehl von Lord Bryne.«

Eine der Grauen Schwestern, Ashmanaille, sah sie an. Sie registrierte Mins Hosen und Locken, dann runzelte sie die Stirn. »Elmindreda? Süße, was macht Ihr denn hier?«

»Süße?«, fragte eine der anderen. »Sie ist doch eine der Sekretärinnen, nicht wahr?«

»Ich muss zur seanchanischen Armee«, wiederholte Min und keuchte von ihrem Lauf. »Befehl von Lord Bryne.«

Dieses Mal schienen sie sie gehört zu haben. Eine der Frauen seufzte. »Platz vier?«, fragte sie.

»Drei, meine Liebe«, sagte Ashmanaille. »Auf vier müsste sich jetzt jeden Augenblick ein Tor aus Illian öffnen.«

»Drei«, sagte die erste Schwester und winkte Min herüber. Ein kleines Wegetor zerschnitt die Luft. »Alle Boten kriechen«, bemerkte sie. »Wir müssen unsere Kräfte einteilen; die Wegetore werden so klein wie möglich gewebt.«

Ist das vernünftig?, dachte Min ärgerlich und lief zu dem kleinen Loch. Sie ließ sich auf Hände und Knie fallen und kroch hinein.

Sie kam auf einen Kreis aus Gras, das man verbrannt hatte, um die Stelle zu markieren. In der Nähe standen zwei seanchanische Wächter mit quastenverzierten Speeren, deren Gesichter unter insektenhaften Helmen verborgen lagen. Min stand auf und setzte sich in Bewegung, aber einer der Männer hob die Hand.

»Ich bin eine Botin von General Bryne«, sagte sie.

»Neue Boten warten hier«, sagte einer der Wächter.

»Es ist dringend!«

»Neue Boten warten hier.«

Eine weitere Erklärung erhielt sie nicht, also trat sie aus dem schwarzen Kreis – für den Fall, dass ein weiteres Wegetor geöffnet wurde –, verschränkte die Arme und wartete. Von hier aus konnte sie den Fluss sehen; an seinem Ufer erstreckte sich ein großes Militärlager. Die Seanchaner werden in dieser Schlacht einen großen Unterschied machen. Es sind so viele. Hier war sie weit vom Kampf entfernt, ein paar Meilen nördlich von Brynes Lager, aber immer noch nahe genug, um die Lichtblitze sehen zu können, wenn die Machtlenker tödliche Gewebe schleuderten.

Sie ertappte sich dabei, wie sie unruhig wurde, also zwang sie sich dazu, still dazustehen. Die Explosionen des Machtlenkens klangen wie dumpfe Schläge. Sie ertönten nach den Blitzen. Als würde es bei einem Gewitter nach den Blitzeinschlägen donnern. Warum nur?

Eigentlich ist das nicht wichtig. Sie brauchte Kavallerie für Bryne. Wenigstens tat sie etwas. Die vergangene Woche hatte sie überall angepackt, wo man Hilfe brauchte. Es war überraschend, wie viel es in einem Kriegslager abgesehen vom Kampf zu tun gab. Die Arbeit war nicht speziell für sie gedacht gewesen, aber es war immer noch besser, als in Tear zu sitzen und sich um Rand zu sorgen … oder auf ihn wütend zu sein, weil er ihr verboten hatte, nach Shayol Ghul zu gehen.

Du wärst dort nur eine Belastung gewesen, sagte sie sich. Und das weißt du auch. Er konnte nicht zugleich die Welt retten und sie vor den Verlorenen beschützen. Manchmal fiel es schwer, sich in einer Welt der Machtlenker wie Rand, Elayne und Aviendha nicht bedeutungslos vorzukommen.

Sie betrachtete die Wächter. Bei einem schwebte ein Bild über seinem Kopf. Ein blutiger Stein. Er würde von einem hohen Felsen stürzen und sterben. Es schien Jahrzehnte her zu sein, dass sie das letzte Mal etwas Hoffnungsfrohes über jemandes Kopf gesehen hatte. Tod, Zerstörung, Symbole der Furcht und der Dunkelheit.

»Und wer ist sie?«, fragte eine mit einem starken seanchanischen Akzent behaftete Stimme. Eine Sul’dam war gekommen, eine ohne Damane. Die Frau hielt einen A’dam und klopfte den Silberkragen gegen die andere Hand.

»Neue Botin«, sagte der Wächter. »Sie ist noch nie durch das Wegetor gekommen.«

Min holte tief Luft. »Mich schickt General Bryne …«

»Es war vereinbart, dass er sämtliche Boten mit uns abspricht«, sagte die Sul’dam. Sie hatte schwarze Haut und Locken, die ihr bis zu den Schultern fielen. »Die Kaiserin – möge sie ewig leben – muss beschützt werden. In unserem Lager herrscht Ordnung. Jeder Bote wird überprüft, keine Gelegenheit für Attentäter.«

»Ich bin keine Attentäterin«, sagte Min.

»Und die Messer in Euren Ärmeln?«, fragte die Sul’dam.

Min zuckte zusammen.

»So wie Eure Manschetten fallen, ist das offensichtlich, Kind«, behauptete die Sul’dam, die kaum älter als Min war.

»Eine Frau wäre eine Närrin, sich ohne Waffe auf einem Schlachtfeld aufzuhalten«, sagte Min. »Lasst mich meine Botschaft einem der Generäle überbringen. Die andere Botin wurde getötet, als einer eurer Raken getroffen wurde und aus dem Himmel auf unser Lager stürzte.«

Die Sul’dam hob eine Braue. »Ich bin Catrona«, sagte sie. »Und Ihr werdet genau das tun, was ich sage, solange Ihr im Lager seid.« Sie drehte sich um und bedeutete Min, ihr zu folgen.

Dankbar eilte Min hinter der Frau her. Das seanchanische Lager unterschied sich sehr von Brynes. Sie überbrachten Botschaften und Berichte mit fliegenden Raken, ganz davon zu schweigen, dass sie eine Kaiserin beschützen mussten. Sie hatten ihr Lager weit von den Kampfhandlungen entfernt aufgeschlagen. Es sah auch viel ordentlicher als Brynes Lager aus, das fast zerstört und neu aufgebaut worden war und in dem sich Menschen aus vielen verschiedenen Ländern und mit unterschiedlicher militärischer Erfahrung aufhielten. Das seanchanische Lager war disziplinierter und mit gedrillten Soldaten gefüllt.

Zumindest interpretierte Min die Ordnung so. Schweigend standen Soldaten zu Reihen formiert und warteten auf den Einsatzbefehl. Teile des Lagers waren mit Pfosten und Seilen markiert, alles war streng organisiert. Niemand eilte umher. Männer gingen zielbewusst oder warteten ab. Man konnte die Seanchaner ja in vielem kritisieren – und Min hätte einiges zu dieser Unterhaltung beitragen können –, aber organisieren konnten sie.

Die Sul’dam führte Min zu einer Stelle, wo mehrere Männer an Stehpulten standen. Mit langen Gewändern bekleidet und mit den zur Hälfte rasierten Schädeln der oberen Dienerschaft versehen, machten sie stumm Einträge in große Bücher. Unschicklich gekleidete Frauen trugen lackierte Tabletts zwischen den Pulten umher. Darauf standen dünne weiße Tassen mit einer dampfenden schwarzen Flüssigkeit.

»Haben wir in letzter Zeit Raken verloren?«, fragte Catrona die Männer. »Wurde einer im Flug von einer feindlichen Marath’Damane getroffen und hätte in General Brynes Lager abstürzen können?«

»Darüber ist soeben eine Meldung eingetroffen«, sagte ein Diener und verneigte sich. »Es überrascht mich, dass Ihr davon gehört habt.«

Catronas Braue schnellte ein Stück höher, als sie Min musterte.

»Habt Ihr nicht mit der Wahrheit gerechnet?«, fragte Min.

»Nein«, erwiderte die Sul’dam. Sie steckte ein Messer zurück in die Scheide an ihrem Gürtel. »Folgt mir.«

Min stieß die Luft aus. Nun, sie hatte es mit Aiel zu tun gehabt; die Seanchaner konnten unmöglich noch schwieriger sein. Catrona führte sie über einen anderen Weg tiefer in das Lager hinein, und Min wurde langsam nervös. Wie lange war es her, dass Bryne sie geschickt hatte? War es schon zu spät?

Beim Licht, die Seanchaner hielten viel davon, alles zu bewachen. An jeder Wegkreuzung standen zwei Soldaten mit gehobenen Speeren und musterten alles durch ihre schrecklichen Helme. Hätten diese Männer nicht kämpfen sollen? Schließlich führte Catrona sie zu einem richtigen kleinen Haus, das man hier erbaut hatte. Es war kein Zelt. Die Wände bestanden aus über einem Holzgerüst gespannter Seide, es gab einen Holzboden und ein mit Schindeln gedecktes Dach. Vermutlich konnte man den Bau schnell wieder zusammenlegen und transportieren, trotzdem erschien er wie ein übertriebener Luxus.

Die Wächter waren Hünen in schwarzer und roter Rüstung. Sie boten einen bedrohlichen Anblick. Sie salutierten Catrona, als die Sul’dam an ihnen vorbeiging. Sie und Min betraten das Gebäude, und Catrona verneigte sich. Nicht bis zum Boden – anscheinend befand sich die Kaiserin nicht im Raum –, aber immer noch sehr tief, da viele Angehörige des Blutes anwesend waren. Catrona warf Min einen Blick zu. »Verneigt Euch, Ihr Närrin!«

»Ich stehe ganz gut«, erwiderte Min und verschränkte die Arme, als sie die versammelten Kommandanten betrachtete. Vor ihnen stand eine vertraute Gestalt. Mat trug seidene Seanchanerkleidung – sie hatte gehört, dass er sich in diesem Lager aufhielt –, hatte aber seinen bekannten Hut aufgesetzt. Ein Auge war mit einer Klappe verhüllt. Also hatte sich zumindest diese Vision endlich erfüllt, oder?

Mat schaute sie an und grinste. »Min?«

»Ich bin ja so dumm«, sagte sie. »Ich hätte einfach sagen sollen, dass ich dich kenne. Dann hätte man mich ohne dieses Theater sofort hergebracht.«

»Ich weiß nicht, Min«, erwiderte er. »Sie sind hier ganz vernarrt in ihr Theater. Nicht wahr, Galgan?«

Ein breitschultriger Mann mit einem schmalen weißen Haarkamm auf dem ansonsten kahl geschorenen Kopf warf Mat einen Blick zu, als wüsste er nicht so recht, was er von ihm halten sollte.

»Mat«, sagte Min und konzentrierte sich, »General Bryne braucht Kavallerie.«

Mat grunzte. »Das bezweifle ich nicht. Er hat seine Truppen hart angetrieben, selbst die Aes Sedai. Allein schon dafür sollte man ihm einen Orden verleihen. Ich habe noch nie erlebt, dass diese Frauen auch nur einen Schritt weichen, wenn es ein Mann ihnen vorschlägt, selbst wenn sie im Regen stehen. Die Erste Legion, Galgan?«

»Sie wird reichen«, erwiderte Galgan, »solange es den Sharanern nicht gelingt, die Furt zu überqueren.«

»Das werden sie nicht«, sagte Mat. »Bryne hat da eine gute Verteidigungsstellung aufgebaut, die den Schatten mit ein bisschen Ermunterung viel kosten wird. Laero lendhae an indemela.«

»Was habt Ihr da gesagt?« Galgan runzelte die Stirn.

Min hatte es ebenfalls nicht verstanden. Etwas über eine Flagge? In letzter Zeit hatte sie die Alte Sprache studiert, aber Mat sprach so schnell.

»Hm, was?«, fragte Mat. »Habt Ihr das nie zuvor gehört? Das ist ein Sprichwort der Gefallenen Armee von Kardia.«

»Wer?« Galgan erschien verblüfft.

»Wie auch immer«, sagte Mat. »Tylee, würdet Ihr gern Eure Legion auf das Schlachtfeld führen, vorausgesetzt, der gute General ist damit einverstanden?«

»Es wäre mir eine Ehre, Rabenprinz«, sagte eine Frau in Rüstung. Der Helm unter ihrem Arm wies vier Federn auf. »Die Methoden dieses Gareth Bryne wollte ich sowieso gern aus der Nähe betrachten.«

Mat warf Galgan einen Blick zu, der sich das Kinn rieb und die Karten anschaute. »Nehmt Eure Legion, Generalleutnant Tylee, wie es der Rabenprinz vorschlug.«

»Und wir müssen diese sharanischen Bogenschützen im Auge behalten«, fügte Mat hinzu. »Sie werden nördlich am Fluss vorbeiziehen, damit sie besser an Brynes rechte Flanke herankommen.«

»Wie könnt Ihr Euch da so sicher sein?«

»Das ist doch offensichtlich.« Mat tippte auf die Karte. »Wenn Ihr wollt, könnt Ihr ja einen Raken schicken, um sicherzugehen.«

Galgan zögerte, dann gab er den Befehl. Min war sich nicht sicher, ob sie noch gebraucht wurde, also wandte sie sich ab, aber Mat schnappte sich ihren Arm. »Hey. Ich könnte dich … äh … brauchen, Min.«

»Mich brauchen?«, fragte sie tonlos.

»Du könntest mir von Nutzen sein«, sagte er. »Das habe ich sagen wollen. In letzter Zeit habe ich Probleme mit dem, was ich so sage. Nur die dummen Worte scheinen rauszukommen. Aber egal, könntest du … äh … du weißt schon …«

»Ich sehe bei dir nichts Neues«, sagte sie, »obwohl ich glaube, dass du endlich begriffen hast, wozu der Zeiger an der Waage da ist.«

Mat zuckte zusammen. »Ja. Das ist verflucht offensichtlich. Was ist mit Galgan?«

»Ein Dolch, der durch das Herz eines Raben gerammt ist.«

»Verfluchte Asche …«

»Ich glaube nicht, dass du damit gemeint bist«, fügte sie hinzu. »Ich kann nicht sagen, warum das so ist.«

Galgan unterhielt sich mit einigen unbedeutenden Adligen. Zumindest wiesen sie mehr Haare als er auf, was das Zeichen eines niederrangigen Adligen war. Ihr Tonfall war gedämpft, und gelegentlich warf Galgan Mat einen Blick zu.

»Er weiß nicht, was er von mir halten soll«, sagte Mat leise.

»Wie ungewöhnlich. Mir will keiner einfallen, der je so auf dich reagiert hat, Mat.«

»Ha ha. Bist du sicher, dass der verdammte Dolch nicht mich meint? Raben … nun, mit Raben bin doch irgendwie ich gemeint, richtig? Manchmal? Ich bin jetzt der verfluchte Prinz der verdammten Raben.«

»Du bist nicht damit gemeint.«

»Er sucht den richtigen Augenblick, wann man mich umbringen soll«, sagte Mat und blickte mit einem zusammengekniffenen Auge in Galgans Richtung. »Man hat mich ihm direkt unter die Nase gesetzt, was die Befehlskette angeht, und er macht sich Sorgen, dass ich ihn ersetze. Tuon sagt, er sei ein hingebungsvoller Soldat, also wird er bis nach der Letzten Schlacht damit warten.«

»Das ist ja schrecklich!«

»Ich weiß. Er will nicht mit mir Karten spielen. Ich hatte gehofft, ich könnte ihn für mich gewinnen. Ein paarmal absichtlich verlieren.«

»Ich glaube nicht, dass dir das gelingt.«

»Tatsächlich habe ich schon vor ewigen Zeiten herausgefunden, wie ich verlieren muss.« Er schien das völlig ernst zu meinen. »Tuon sagt, es wäre ein Zeichen von Respektlosigkeit, wenn er nicht versucht, mich zu töten. Sie sind verrückt, Min. Sie sind alle völlig verrückt.«

»Bestimmt würde Egwene dir bei der Flucht helfen, wenn du sie fragst.«

»Nun, ich habe nicht gesagt, dass sie nicht auch witzig sind. Nur verrückt.« Er rückte den Hut zurecht. »Aber wenn auch nur einer von ihnen verdammt noch mal versucht …«

Er unterbrach sich, als sich die Wächter vor der Tür auf die Knie warfen und dann weiter auf den Bauch. Mat seufzte. »›Sprich den Namen der Dunkelheit aus, und sein Blick ruht auf dir.‹ Yalu kazath d’Zamon patra Daeseia asa darshi.«

»Was?«, fragte Min.

»Kennst du den auch nicht? Steckt heutzutage eigentlich keiner mehr mal die Nase in ein Buch?«

Die Kaiserin von Seanchan trat durch die Tür. Es überraschte Min, dass sie kein Gewand trug, sondern weite silbrige Hosen. Oder … nun, vielleicht war es ja doch ein Gewand. Min konnte nicht erkennen, ob es ein Rock war, den man zum Reiten abgenäht hatte, oder sehr weite Hosen. Fortuonas Oberteil war aus eng anliegender roter Seide maßgeschneidert, darüber trug sie einen offenen blauen Mantel mit einer sehr langen Schleppe. Es erschien wie die Kleidung eines Kriegers, eine Art Uniform.

Überall im Raum warfen sich die Leute auf die Knie und verneigten sich, bis sie den Boden berührten, sogar General Galgan. Mat blieb stehen.

Mit zusammengebissenen Zähnen ließ sich Min auf ein Knie herunter. Schließlich war diese Frau eine Kaiserin. Weder vor Mat noch den Generälen hätte sie sich verbeugt, aber Fortuona Respekt zu erweisen verlangte allein schon der Anstand.

»Wer ist das, Knotai?«, fragte die Kaiserin neugierig. »Sie hält sich für eine hochrangige Person.«

»Ach, das ist bloß die Frau des Wiedergeborenen Drachen«, antwortete Mat unbekümmert.

Catrona, die auf der anderen Seite des Raumes auf dem Bauch lag, stieß einen erstickten Laut aus. Mit hervortretenden Augen starrte sie zu Min hoch.

Licht, dachte Min. Vermutlich glaubt sie jetzt, sie hätte mich beleidigt.

»Wie drollig«, sagte Fortuona. »Das würde sie ja zu Eurer Gleichgestellten machen, Knotai. Natürlich scheint Ihr schon wieder das Verbeugen vergessen zu haben.«

»Mein Vater wäre entsetzt«, erwiderte Mat. »Er war immer so stolz auf mein Erinnerungsvermögen.«

»Und wieder beschämt Ihr mich in der Öffentlichkeit.«

»Nur so sehr ich mich selbst beschäme.« Er lächelte, dann zögerte er, als würde er diese Worte noch einmal überdenken.

Die Kaiserin lächelte ebenfalls, aber bei ihr sah es sehr raubtierhaft aus. Sie ging weiter, und die Anwesenden erhoben sich, also stand auch Min wieder auf. Mat fing sofort an, sie in Richtung Tür zu drängen.

»Mat, warte«, flüsterte sie.

»Einfach weitergehen«, sagte er leise. »Riskiere bloß nicht, dass sie sich dich schnappt. Sie ist nicht gerade gut darin, Dinge wieder gehen zu lassen, sobald sie sie erst einmal hat.« Als er das sagte, klang er allen Ernstes stolz.

Du bist doch genauso verrückt wie sie, dachte Min. »Mat, eine blutige Blume.«

»Was?« Er drängte sie noch immer weiter.

»Eine blutige Blume um ihren Kopf«, sagte Min. »Eine Todeslilie. Jemand wird schon bald versuchen, sie zu ermorden.«

Mat erstarrte. Fortuona drehte sich ruckartig um.

Min war sich gar nicht bewusst, dass sich zwei Wächter bewegten, bis sie plötzlich am Boden lag und dort festgehalten wurde. Das waren die merkwürdigen Männer in der schwarzen Rüstung – obwohl sie jetzt aus dieser Nähe erkennen konnte, dass es sich eigentlich um ein dunkles Grün handelte.

Du Närrin, dachte sie, als man ihr Gesicht in den Staub drückte. Ich hätte mich zuerst von Mat aus dem Raum bringen lassen sollen. So einen Fehler hatte sie schon seit Jahren nicht mehr gemacht – laut genug von einer Vision zu sprechen, dass andere sie mitbekamen. Was war bloß los mit ihr?

»Halt!«, sagte Mat. »Lasst sie aufstehen!«

Man hatte ihn zwar zum Blut erhoben, aber offensichtlich hatten die Wächter nicht das geringste Problem damit, einen direkten Befehl von ihm zu ignorieren.

»Woher weiß sie das, Knotai?«, fragte Fortuona und kam näher. Sie klang wütend. Vielleicht auch enttäuscht. »Was geht hier vor?«

»Nicht das, was Ihr annehmt, Tuon«, sagte Mat.

Nein, nicht …

»Sie sieht Dinge«, fuhr Mat fort. »Nichts, weswegen man ärgerlich werden müsste. Das ist bloß eine Marotte des Musters. Min sieht bei Menschen Visionen, die sie wie kleine Bilder umschwirren. Ihre Worte waren bedeutungslos.« Er lachte. Es klang gezwungen.

Stille trat in den Raum ein. Es war sogar so still, dass Min wieder die Explosionen in der Ferne hören konnte.

»Unheilseherin«, flüsterte Fortuona.

Plötzlich ließen die Wächter Min los und wichen zurück. Stöhnend setzte sie sich auf. Die Wächter hatten sich schützend an die Seiten ihrer Kaiserin begeben, aber derjenige, der sie berührt hatte, zog seine Panzerhandschuhe aus und schleuderte sie zu Boden. Er wischte sich die Hand am Harnisch ab, als versuchte er verzweifelt, sie von etwas zu säubern.

Fortuona schien keine Angst zu haben. Sie trat näher an Min heran, erschien beinahe schon ehrfürchtig. Die junge Kaiserin streckte die Hand aus und berührte ihr Gesicht. »Was er da sagt … ist das wahr?«

»Ja«, gab Min widerstrebend zu.

»Was seht Ihr bei mir?«, fragte Fortuona. »Sprecht es aus, Unheilseherin. Ich werde Eure Omen beurteilen können und wissen, ob Ihr die Wahrheit sagt oder lügt!«

Das klang gefährlich. »Ich sehe eine blutige Todeslilie, wie ich Mat bereits sagte«, erklärte Min. »Und drei segelnde Schiffe. Ein Insekt in der Dunkelheit. Rote Lichter ausgebreitet auf einem Feld, das üppig und reif sein sollte. Ein Mann mit den Zähnen eines Wolfes.«

Fortuona holte zischend Luft. Sie schaute zu Mat hoch. »Ihr habt mir ein großartiges Geschenk gebracht, Knotai. Genug, um Eure Strafe zu bezahlen. Selbst genug für einen darüber hinausgehenden Kredit. Solch ein wunderbares Geschenk.«

»Nun … Ich …«

»Ich gehöre niemandem«, protestierte Min. »Ausgenommen vielleicht Rand, und er gehört mir.«

Fortuona ignorierte sie. »Diese Frau ist meine neue Soe’feia. Unheilseherin, Wahrheitssprecherin! Eine heilige Frau, die unberührbar ist. Wir sind gesegnet worden. Verkündet es überall. Der Kristallthron hatte seit über drei Jahrhunderten keine wahrhaftige Omenleserin mehr!«

Min saß sprachlos da, bis Mat sie auf die Füße zog. »Ist das gut?«, fragte sie ihn flüsternd.

»Ich weiß es wirklich nicht«, erwiderte Mat. »Aber weißt du noch, was ich darüber sagte, von ihr wegzukommen? Nun, das kannst du jetzt wahrscheinlich vergessen.«

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