31

Khal’ak überkam ein Schauder, als sie den Schrei des Amani hörte. Sie wartete, lauschte darauf, ob das Jaulen wieder lauter wurde, ob es abrupt verstummte oder ob das Poltern von Steinen weitere Schreie ankündigte, doch da war nur das Geheul des Trolls, und es verebbte nun zu einem erbärmlichen Winseln. Entweder war sein Schrei mehr aus Schrecken denn aus Schmerz geboren, oder aber der Schmerz war so stark, dass er das Bewusstsein verloren hatte.

Sie hatte nicht vorgehabt, Amani oder Gurubashi in den Kampf miteinzubeziehen. Natürlich hatte sie eine große Menge beider Trollvölker mitgebracht, denn man konnte wohl kaum von den Zandalari erwarten, dass sie selbst kochten oder Wäsche wuschen oder die Ausrüstung trugen. Unglücklicherweise neigten ihre Truppen aber zu stoischem Gleichmut, was die Fallen anging, die den Weg vor ihnen säumten. Sie schrien nicht, wenn sie in eine hineintappten, und sie gerieten auch nicht in Panik. Kurzum, sie machten nicht genug Lärm, um die anderen auf die Gefahren hinzuweisen.

Und Gefahren hatte es mehr als genug gegeben. Die meisten davon, das wusste Khal’ak, waren das Werk des Schattenjägers. Fallgruben und herabrollende Baumstämme, Felsrutsche und kleine Belagerungsmaschinen, die Pfeile auf sie herabregnen ließen; alles war so platziert, dass es die Vorzüge des Terrains voll ausschöpfte. Der steile Pfad zwang die Truppen, langsamer zu marschieren, und hie und da stauten die Einheiten sich an Engpässen, aber inzwischen hatten die Zandalari gelernt, an diesen Stellen besonders vorsichtig zu sein, sodass sie den Schaden minimieren konnten.

Den körperlichen Schaden zumindest.

Denn Trolle gesundeten schnell, und was sie nicht sofort umbrachte, verheilte wieder. Aber obwohl die Zandalari ihre Verbände wie Symbole des Mutes trugen und die Bemühungen des Feindes verspotteten, konnte Khal’ak doch bereits sehen, welchen Effekt die zahlreichen Fallen auf sie hatten. Sie bewegten sich viel vorsichtiger. Das war nicht unbedingt etwas Schlechtes für eine Armee, aber ihre Leute blieben auch dann zaghaft, wenn Mut und Entschlossenheit gefragt waren.

An manchen Stellen, wo es eine direkte, obschon schwierige Möglichkeit gab, um einen solchen Flaschenhals zu umgehen, kletterten ihre Truppen geschickt den nackten Fels empor. Oben angekommen, fanden sie nicht selten kleine Belagerungsmaschinen vor und Spuren, die von dort zum Eingang von Höhlen führten. Oft bargen diese Höhlen weitere Fallen, außerdem kamen die Zandalari dort nur mühsam voran, und stets fanden sie sich nach fünfzig oder hundert Fuß beschwerlichen Herumkriechens vor einer Barrikade wieder.

Es war frustrierend, aber es war nichts verglichen mit dem, was ein paar Stunden später folgte, als die Kletterer, die sich die Finger aufgekratzt oder Steinsplitter unter ihren Nägeln hatten, plötzlich feststellen mussten, dass ihre Finger und Zehen taub wurden. Dann schwollen sie an. Die Einkerbungen im Fels, an denen sie Halt gesucht hatten, waren mit Giften bestrichen worden, die zwar niemanden töteten, aber sie kampfunfähig machten und zudem schauerliche Halluzinationen auslösten. Fortan zögerten die Zandalari, wann immer sie eine feuchte Stelle oder einen öligen Fleck sahen. Sie versuchten abzuschätzen, ob sie vergiftet waren, und das bedeutete, dass sie von ihrer eigentlichen Aufgabe abgelenkt wurden.

Vol’jin griff ihren Geist an, und er tötete ihren Kampfwillen.

Zudem verhöhnte der Schattenjäger sie. Fast gegen ihren Willen drehte Khal’ak eine kleine Holzscheibe zwischen Daumen und Fingern. Auf eine Seite war das Trollsymbol für die Zahl „Dreiunddreißig“ eingebrannt, auf der anderen das entsprechende Mogu-Zeichen. Diese Scheiben hatten sie auf dem Grund von Fallgruben verstreut gefunden oder an Stellen, von wo aus Späher ihren Vormarsch beobachtet hatten. Gerüchte machten die Runde, wonach eine dieser Scheiben sogar in Khal’aks Zelt gelegen hätte, was darauf hindeutete, dass der Schattenjäger sie hätte umbringen können, ebenso problemlos und unbemerkt, wie er die Soldaten auf der Insel des Donnerkönigs getötet hatte. Was die Zahl anging, so meinten einige, dass es die Jahrtausende seit dem Fall des Donnerkönigs wären oder dass diese Zahl vielleicht eine Rolle bei seinem Untergang gespielt hatte oder dass Vol’jin womöglich der dreiunddreißigste Schattenjäger einer bestimmten Tradition war. Welche Tradition das sein sollte, konnte niemand sagen, und Khal’ak hatte sich gezwungen gesehen, einen Amani hinrichten zu lassen, um zu demonstrieren, was mit Leuten geschah, die solche Gerüchte verbreiteten. Aber die Geschichten hatten in den Köpfen der Krieger bereits Fuß gefasst, und es gab nichts, was sie daran ändern konnte.

Die Theorie, die ihr selbst am besten gefiel, war die, dass jeder Verteidiger geschworen hatte, dreiunddreißig Feinde zu töten, bevor er starb. Das würde bedeuten, dass sie es mit weniger als anderthalb Dutzend Verteidigern zu tun bekommen würden. Doch obwohl solche Schwüre höchstens in den Liedern von Minnesängern strategischen Wert hatten, machte das Ganze Khal’ak doch nachdenklich. Soll ich eine deiner dreiunddreißig sein, Vol’jin?

Sie lauschte im Wind nach einer Antwort, aber sie hörte nichts.

Hauptmann Nir’zan eilte zu ihr und salutierte. „Ein Amani-Koch hat den gesicherten Bereich verlass’n, um sich zu erleichtern. Als er einen passenden Ort gefund’n hatte, gab der Bod’n unter ihm nach. Er fiel nach vorne auf die Knie und hat sich dabei Schenkel, Unterleib und einen Arm aufgespießt. Aber er wird es überleb’n.“

„Hat man ihn bereits befreit?“

„Nein.“

„Dann lass ihn dort und sorg dafür, dass die ganze Truppe an ihm vorbeimarschiert, wenn wir morgen früh weiterzieh’n!“

Der Troll-Krieger nickte. „Wie Ihr wünscht, Mylady.“

„Gut. Falls er genug Kraft hat, um zu überleben, bis alle an ihm vorbeigegang’n sind, kannst du ihn befreien.“

„Ja, Herrin.“

Als er sich nicht bewegte, zog sie eine Augenbraue nach oben. „Und?“

„Ein Bote hat uns Nachricht von der Flotte überbracht. Sie wird nach Zouchin zurückkehr’n. Aus dem Norden zieht ein schwerer Sturm herauf, mit heftigen Winden, Eis und Schnee. Das wird auch die Ankunft der anderen Schiffe von der Insel des Donnerkönigs verzögern.“

„Gut. Dann haben wir mehr Zeit, unsere Stellung in Pandaria zu festig’n, nachdem wir das Kloster zerstört haben.“ Khal’ak blickte am Berg hinauf zu ihrem Ziel und dann nach unten zu ihrem Lager. Die Zelte waren weit verteilt und wo immer möglich auf der Schattenseite von Hügeln errichtet, um sie vor Lawinen oder Angriffen zu schützen. Es brannten zudem nirgends Lagerfeuer; so würde es dem Feind schwerer fallen, ihre Zahl abzuschätzen.

Sie tippte sich einen Moment lang mit dem Finger an die Lippen, dann nickte sie. „Wir müssen möglichst schnell vorstoß’n. Einem Sturm werden wir auf offenem Gelände nicht standhalten können, und wir sind näher am Kloster als an einer sicheren Stelle weiter unten am Berg. In anderthalb Tag’n sollten wir den Gipfel erreichen können, oder?“

„Wenn wir unser gegenwärtiges Tempo beibehalt’n, ja. Wir sollten zeitgleich mit dem Sturm dort ankomm’n.“

„Schicke zwei Kompanien unserer besten Krieger los, aber lass sie die Rüstung mit den Gurubashi tausch’n. Sie sollen vorausgehen und unsere Flanken sichern. Bis Mitternacht sollen sie sämtliche Höhlen auf dem Weg vor uns sichern. Falls der Sturm früher hier ist, werd’n wir einen Unterschlupf brauchen. Während der Rest von uns dann nachrückt, soll’n sie die Fluchttunnel der Mönche aufbrechen und sich so vorarbeit’n. Wer verletzt wird, wird liegen gelass’n, bis wir ihn später mitnehmen. Ihre Fallen sind darauf ausgelegt, uns zu verlangsamen, aber wir müssen schnell und entschlossen vorstoß’n.

Und heute Nacht werden wir Lagerfeuer entzünd’n. Große Feuer, zwei pro Zelt.“

Ihr Untergebener kniff die Augen zusammen. „Herrin, das wird den Großteil unseres Feuerholzes aufzehr’n.“

„Den Großteil? Verbrennt alles.“ Sie deutete auf das Kloster. „Unsere Krieger sollen erst dann wieder Wärme genieß’n, wenn sie vor dem Scheiterhaufen der Shado-Pan steh’n!“


Vol’jin konnte nicht anders, als zu lächeln, während der Tag der Abenddämmerung erlag und die langen Schatten sich in Richtung des nächsten Morgengrauens reckten. Und in Richtung der Zandalari. Ihre Fallen und Angriffe hatten nicht annähernd so viele von Khal’aks Kriegern ausgeschaltet, wie er gehofft hatte, aber immerhin hatten sie den Feind zu einigen Verzweiflungstaten gezwungen. Zwei Kompanien hatte Khal’ak seitlich vorverlagert und dadurch ihre Schlagkraft verringert; so hatten alle weiteren Angriffe, durch die die Zandalari hindurchgestürmt waren, noch größeren Schaden angerichtet. Wenn sie das Kloster erreichten, würden sie wütend, frustriert und erschöpft sein – drei Dinge, die kein General in seiner Armee wollte.

Da die Invasoren genau dort ihr Lager für die Nacht aufgeschlagen hatten, wo die Verteidiger es vorausberechnet hatten – abgesehen von den beiden Flankenkompanien, die ein Stück weiter oben Rast machten –, hatte Taran Zhu sich bereit erklärt, die dreiunddreißig zusammenzurufen. Das hieß, eigentlich waren es nur einunddreißig, denn Bruder Cuo und Tyrathan übernahmen die erste Wache, während der alte Mönch seine Mitstreiter im Tempel des Weißen Tigers versammelte.

Die Mönche standen in zwei Reihen von jeweils zehn und einer dritten Reihe mit acht Pandaren vor dem Meister des Klosters, wobei Chen und Vol’jin die hinteren beiden Ecken dieses Rechtecks bildeten. Neben ihnen türmten sich auf einigen Tischen Nahrungsmittel und ein Gebräu, das Chen auf die Schnelle zusammengestellt hatte – dennoch behauptete er, dass es seine beste Kreation sei, und Vol’jin wollte ihm nicht widersprechen. Er hatte seinen Freund selten so konzentriert gesehen wie bei der Zubereitung, und seinen Behauptungen wohnte tiefe Überzeugung inne, aber keine Übertreibung.

Der alte Mönch breitete die Arme aus. „Ihr seid alle zu jung, um Euch noch an die Zeit zu erinnern, als wir die Mogu stürzten. Und obwohl einige von Euch im Scherz darüber spekuliert haben, bin auch ich zu jung dafür. Doch ein Einblick in die Geschichte und alte Erinnerungen war mir vergönnt, in Form der Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, seit der Zeit, bevor das Kloster überhaupt existierte. Seit der Zeit, als der Kampf gegen die Mogu keine große Ehre war, sondern eine Notwendigkeit.

Ihr seid nun Teil dieser alten Tradition, ebenso wie all Eure Brüder und Schwestern. Viele von ihnen wären jetzt gerne hier, aber das Schicksal verlangt, dass sie andernorts sind. Es wird Euch sicher erfreuen, zu hören, dass Schwester Quan-li nicht aus den Knochen des Berges gefallen ist. Auch sie lebt also noch, um sich unseren einstigen Herren entgegenzustellen.“

Vol’jin nickte, nicht ohne eine gewisse Befriedigung. Er war sicher, dass Quan-li der Allianz genügend Informationen liefern konnte, um sie zum Handeln zu zwingen. Und die Spione der Horde würden diese Informationen anschließend an ihre Vorgesetzten weiterleiten. Der Gedanke, was Garrosh mit diesen Informationen anfangen würde, behagte ihm zwar nicht, aber zumindest in diesem Fall könnte die Kriegslust des Häuptlings sich als nützlich erweisen. Die dreiunddreißig würden hier zwar sterben, aber die Zandalari-Invasoren würden ihnen schon bald ins Grab folgen. Und die Trolle wären gerettet.

Taran Zhu legte die Handflächen aneinander. „Obwohl ich nicht dabei war, als die Mogu fielen, kann ich doch mit Gewissheit sagen, dass die Geschichte, die man sich über den letzten Mogu-Kaiser erzählt, wahr ist. Er war mit einem Pandaren-Diener zum Gipfel der Ruhe, hoch über uns, hinaufgeklettert. Dort stand er, die Arme gespreizt, und drehte sich im Kreis, wieder und wieder. Er blickte auf Pandaria hinab, und was er sah, gefiel ihm. Dann sagte er zu seinem Diener: ‚Ich möchte etwas tun, das jeden Pandaren zum Lächeln bringt.‘ Und der Diener sagte: ‚Was, Ihr wollt springen?‘“

Die Mönche lachten, und das fröhliche Echo hallte durch den Raum. Vol’jin hoffte, dass er sich an dieses Lachen erinnern könnte, wenn die Schreie der Verwundeten und Sterbenden die Luft erfüllten. Es ergab keinen Sinn, darüber nachzudenken, ob einer von ihnen überleben würde. Sie würden alle sterben, aber falls er der Letzte sein sollte, der fiel, dann schwor er sich, zu lachen und sich an diesen Moment in diesem Raum zu erinnern.

„Die Geschichte verrät nicht, was mit diesem Diener geschah, aber es heißt, der Kaiser sei so verletzt und wütend gewesen, dass er verkünden ließ, dieser Teil des Berges sei beschmutzt. Kein Mogu solle ihn mehr besuchen. Das eröffnete uns die Möglichkeit, uns zu versammeln und zu trainieren und den Aufstand zu planen. An diesem Ort blieben wir unbemerkt, denn niemand dachte daran, hier nach uns zu suchen.“

Taran Zhu verbeugte sich erst vor Chen und Vol’jin, bevor er fortfuhr: „Vor einigen Monaten ging es mir wie den Mogu. Ich suchte nicht, obwohl ich die Augen hätte offen halten sollen. Meister Sturmbräu brachte mir erst den Menschen und dann den Schattenjäger. Ich gestattete ihnen zu bleiben, aber ich wies Meister Sturmbräu an, sonst niemanden mehr herzubringen. Das war eine Entscheidung, die ich heute bedaure. Hier, in diesem Raum, sprach ich mit Meister Sturmbräu über diese Angelegenheit, über Anker und das Meer, über Huojin und Tushui. Ich fragte ihn, was von beidem wichtiger sei, und er meinte: weder Anker noch Meer, sondern die Mannschaft. Ich habe lange über diese Antwort nachgedacht, und jetzt steht Ihr hier, vor mir: meine Mannschaft.“

Er legte die Pfoten um seinen Nacken. „Ihr alle kamt aus den unterschiedlichsten Gründen hierher, und Ihr habt im Gleichklang Eure Lektionen gelernt. Doch erst diese Krise, dieses noble Unterfangen, eint Euch wirklich.“

Nun hielt Taran Zhu eine der Holzscheiben hoch. „Meister Sturmbräu hat ein Getränk vorbereitet, das wir alle teilen sollen. Er nennt es Dreiunddreißig, uns zu Ehren. Und unter diesem Namen sollen wir für alle Zeit bekannt sein: die dreiunddreißig. Die Pandaren werden an uns denken und sich voller Stolz unserer Taten erinnern. Und wisset auch, dass ich nie stolzer war, als hier jetzt bei Euch zu sein.“

Er verbeugte sich tief und so lange, wie der Respekt es gebot, anschließend erwiderten Vol’jin und Chen die Geste gemeinsam mit den Mönchen. Der Dunkelspeer spürte einen Kloß in seiner Kehle. Es war bemerkenswert, dass er sich auf diese Art vor einer Kreatur verbeugte, die jeder andere Troll als minderwertig betrachtet hätte; und doch schwoll sein Herz an, weil er sich zu Taran Zhu und den anderen Pandaren zählen durfte.

Sie waren die dreiunddreißig, und die dreiunddreißig waren, was er sich stets von der Horde erhofft hatte. Ihre Stärke rührte von ihren Unterschieden her, die sie in den Dienst einer gemeinsamen Vision stellten. Ihre Geister – die Art von Geist, die Bwonsamdi als Troll betrachten würde – waren durch ihr Ziel verschmolzen. Ja, Vol’jin sah sich noch immer als Troll, aber das war nicht länger alles, was ihn definierte, wenngleich es natürlich noch immer eine wichtige Rolle spielte.

Die Mönche richteten sich wieder auf; damit war die Versammlung beendet, und alle wandten sich den Tischen mit dem Essen zu. Den Kämpfern am Abend vor der Schlacht reichlich Speis und Trank anzubieten, war ein weiser Zug, und da Chens Gebräu nur wenig Alkohol enthielt, mussten sie auch keine Katastrophe befürchten. Die Mönche hatten reichlich Essen vorbereitet, und der Gedanke, sich heute den Bauch vollzuschlagen, damit der Feind nur noch eine leere Speisekammer vorfand, war für alle ein Quell grimmigen Humors.

Begleitet von Yalia brachte Chen Vol’jin einen Krug seines Gebräus. „Mein bestes Rezept habe ich mir wirklich bis zum Schluss aufgehoben.“

Vol’jin hob den Krug und trank. Der Geruch von Beeren und Gewürzen kitzelte seine Nase, und das Getränk, mehr warm als kalt, hatte ein vollmundiges Aroma, vermischt mit der Schärfe starken Apfelweins. Merkwürdige Geschmackseindrücke, manche sanft und süß, andere herb und stechend, tanzten über seine Zunge, und es wäre ihm schwergefallen, auch nur die Hälfte davon zu identifizieren. Doch sie passten so gut zusammen, dass er gar nicht auf den Gedanken kam, das Getränk zu analysieren.

Er wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. „Das erinnert mich an die erste Nacht, nachdem wir die Echo-Inseln zurückerobert hatt’n. Ein warmer Abend, eine sanfte Brise, der Geruch des Meeres. Ich verspürte keinerlei Angst, denn ich war genau dort, wo ich sein sollte. Danke, Chen!“

„Ich muss mich bedanken, Vol’jin.“

„Warum das?“

„Deine Geschichte zeigt, dass meine beste Kreation genau das bewirkt, was ich erhoffte.“

„Dann bist du der Größte unter uns, denn du schenkst uns allen Mut. Dies ist der Ort, wo wir zu Hause sind. Ein Ort ohne jede Furcht.“ Vol’jin nickte und nahm einen weiteren Schluck. „Zumindest, bis die Zandalari kommen und ihre Furcht mitbringen. Und wenn es so weit ist, werde ich ihnen noch mehr geben, was sie fürchten können.“

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