12

Vol’jin spürte noch immer den bitteren Geschmack von Chens Gebräu auf der Zunge, als er vom Kloster aufbrach. Taran Zhus Worte hallten in seinem Kopf wider und wurden noch durch Tyrathans Geschichte über die Erntezeit bei den Menschen bekräftigt. Der Herbst, die Zeit, wenn die Welt starb; der Tod, die Linie zwischen alt und neu, eine andere Definition von Wandel. Solche Kreisläufe standen für das Neue, und Wesen, die sich ihrer selbst und der Zeit bewusst waren, wählten oft eine Jahreszeit oder ein willkürliches Datum, um ein Ende zu beschließen oder einen Anfang zu feiern.

Das Ende wovon? Der Anfang von was?

Er hatte nicht gelogen, als er die Gefühle und die Erinnerungen, die Chens Kreation in ihm hervorriefen, mit den anderen geteilt hatte. Ihm war aber klar, dass es harsche Worte gewesen waren und ganz sicher nicht das, was der Pandaren-Braumeister zu hören erwartete. Doch so waren die Erinnerungen eines Trolls nun einmal, und nur weil sie nicht denen eines Pandaren entsprachen, waren sie nicht weniger richtig. Jeder Troll hätte dasselbe gespürt, denn das war ihre Natur, das, was sie zu Trollen machte. Trolle sind die Herr’n der Welt.

Er fröstelte, als er in nördlicher Richtung den Berg hinaufkletterte. Seine Füße fanden nichts als Schnee, und er kauerte sich in den Schatten zusammen, um Frost und Eis tief in sich aufzusaugen. Sie sollten ihn abhärten, doch sie erinnerten ihn vor allem an die Kälte des Grabes. Die Trolle waren einst die Herren der Welt gewesen.

Sein Vater Sen’jin hatte erkannt, dass die anderen Trolle, die vom Wiederaufstieg ihres Volkes träumten, Narren waren. Sie wollten die Welt nach ihren Wünschen verbiegen, wollten alles und jeden unterwerfen. Doch wofür?

Damit sie die Freiheit spüren konnten, mit der Chens Gebräu ihn erfüllte?

So unwillkürlich wie ein Blitz traf ihn eine Erkenntnis, zu der auch sein Vater gelangt sein musste, die er aber nie mit ihm geteilt hatte. Falls dieses Gefühl der Freiheit das Ziel war, dann stellte sich die Frage, ob völlige Eroberung der einzige Weg war, es zu erreichen. Um frei von Furcht zu sein, frei von Nöten, frei, in die Zukunft zu blicken, musste man seine Feinde nicht töten. Nun ja, vielleicht einige wenige, aber tote Feinde waren nicht das Fundament, auf dem diese Freiheit fußte.

Der Troll dachte an die Tauren, die im relativen Frieden und der Abgeschiedenheit von Donnerfels lebten. Viele von ihnen schlossen sich der Horde an und kämpften, doch sie schienen nicht dazu gezwungen zu werden. Vielmehr traten sie bei, weil es richtig und ehrenhaft war und weil sie ihren Verbündeten im Krieg gegen die Allianz helfen wollten, nicht weil irgendwelche jahrtausendealte Traditionen es verlangten.

Es war nicht so, als hätte sein Vater die Abkehr von den alten Sitten befürwortet. Hin und wieder hatte Vol’jin Trolle gesehen – blaue Tauren, wie Chen sie nannte –, die unter den Tauren lebten und ihre Traditionen angenommen hatten. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, ob sie einen friedlicheren Eindruck gemacht hatten als die anderen Trolle, aber er wusste noch, dass sie wegen des zerrütteten Verhältnisses zu ihren Bräuchen nicht mit den anderen harmonisierten. Sie hatten eine Kultur gegen eine andere eingetauscht, aber es schien, als würden sie in keine von beiden mehr richtig hineinpassen.

Nein, Sen’jin hatte großen Respekt vor allen Troll-Traditionen gehabt. Wäre dem nicht so gewesen, hätte er völlig mit den alten Sitten brechen wollen, dann hätte Vol’jin wohl kaum den Weg eines Schattenjägers eingeschlagen. Sein Vater hatte ihn auf diesem Weg stets unterstützt, und zwar indem er nach vorne blickte. Er hatte betont, wie wichtig Lektionen in Führerschaft waren; wichtiger, als blind Traditionen nachzuahmen.

Eine Bemerkung, die Chen gemacht hatte, fiel Vol’jin wieder ein, als er sich erhob und weiterging, höheren Lagen und kälteren Schatten entgegen. Etwas, das wohl Taran Zhu gesagt hatte, über Schiffe und Anker und Wasser. Traditionen konnten das Wasser sein, das es dem Schiff erlaubte zu reisen; sie konnten aber auch der Anker sein, der jegliche Bewegung verhinderte. Die Loa und was sie von den Trollen verlangten, könnte man wohl als einen Anker betrachten. Die Geister und ihre Bedürfnisse entstammten einer früheren Zeit. Um diese Bedürfnisse zu erfüllen und die Loa zu ehren, hatten Trolle gewaltige Reiche gegründet und ganze Zivilisationen ausgelöscht.

Falls er das Band zu ihnen durchschnitt, wäre er frei von diesem Anker, aber dann würde er haltlos durch gefährliche Gewässer treiben. Es wäre eine unüberlegte und radikale Handlung, genau die Art, von der sein Vater ihm abgeraten hätte. Doch was, überlegte Vol’jin, wenn die Loa die Strömung und das Meer waren, die das Schiff antrieben.

Dann wäre unsere Geschichte der Anker, der uns auf ewig in derselben Bucht festhält.

Doch bevor er sich weiter mit diesem Gedanken beschäftigen konnte, umrundete er eine Biegung, und da stand Tyrathan Khort, das Gesicht nach Nordosten gewandt, und starrte in die dunstige Ferne. Vol’jin zögerte; er wollte in seine eigene Einsamkeit flüchten, und auch die des Menschen wollte er nicht stören.

„Du bewegst dich weniger geräuschvoll als die meisten Trolle, Vol’jin, aber ich wäre schon tausendmal gestorben, wenn ich nicht hören könnte, wie du dich an mich herangeschlichen hast.“

Vol’jin reckte den Kopf hoch. „Trolle schleichen nicht. Und du hast mich auch nicht gehört.“ Er beobachtete, wie der Bergwind den roten Wollmantel an den Körper des Mannes drückte. „Was hat mich verrat’n? Chens Gebräu oder ein Geruch?“

Tyrathan drehte sich langsam herum, ein Lächeln auf den Lippen. „Ich habe viele Stunden damit verbracht, deinen Geruch aus den Bettlaken zu waschen.“

„Ich wollte dich nicht stör’n.“

Der Mensch schüttelte den Kopf. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen.“

„Du hast mir nichts getan.“ Vol’jin ging in die Hocke, seine Füße sanken im Schnee ein. Er wollte noch hinzufügen, dass jede Geringschätzung, die ein Mensch ihm erweisen könnte, ohnehin unter seiner Würde wäre, aber dann begnügte er sich mit den Worten, die bereits gesprochen waren.

„Als ich sagte, du hättest Angst, wollte ich dich kränken. Ein Schatten von dir blieb in meinem Kopf zurück. Sogar jetzt spüre ich ihn noch. Er wird zwar immer schwächer, aber er ist trotzdem da. Du bist da. Nun, ich dachte, ich könnte ihn vertreiben, indem ich dich vertreibe. Ich wollte nicht, dass du in meiner Nähe bist, darum habe ich dich verletzt.“ Tyrathan blickte mit gefurchter Stirn zu Boden. „Dieses Verhalten ist unter der Würde des Mannes, der ich war, und es soll auch nicht Teil des Mannes sein, der ich werden möchte.“

Vol’jin kniff die Augen zusammen. „Wer willst du denn werd’n?“

Der Mensch schüttelte den Kopf. „Ich kann dir sagen, was ich nicht sein will, aber nicht, was ich sein will. Weißt du, warum ich an dem Tag, als der Sturm kam, hier angehalten habe? Weißt du, warum ich so gedankenverloren war, dass ich den Blizzard nicht kommen sah? Dir müsste doch besser als jedem anderen klar sein, dass solch ein Sturm sich nicht an mich heranschleichen könnte.“

„Dein Körper war hier. Dein Geist nicht.“

„Ja.“ Tyrathan drehte sich halb herum und zeigte mit der Hand auf die fernen grünen Täler. „Bevor ich Sturmwinds Ruf folgte, um hier zu kämpfen, schwor ich, dass ich nicht sterben würde, bevor ich nicht noch einmal die grünen Täler meiner Heimat gesehen hätte. Das war mein Versprechen an meine … Familie. Ich habe noch nie mein Wort gebrochen. Sie wussten, dass ich zurückkehren würde. Doch die Person, die ich war, die diesen Schwur abgelegt hat, die gibt es nicht mehr. Bin ich noch immer an dieses Versprechen gebunden?“

Etwas in Vol’jins Magen zog sich zusammen. Bin ich an die Traditionen und Versprechen gebund’n, die von lange toten Trollen gemacht wurd’n? Bin ich ihren Träumen und Wünschen verpflichtet?

Er strich mit dem Finger durch den Schnee und hinterließ eine Furche in der Kruste. „Wenn du die Rolle des Mannes annimmst, der du mal warst, wirst du wieder zu ihm. Wenn du eine neue Person sein willst, dann ist das hier das Tal deiner Heimat.“

„Dann sind Schattenjäger also auch Philosophen, hm?“ Tyrathan Khort lächelte. „Ich hatte dich schon einmal gesehen, bevor du ins Kloster kamst. Ich war bei den Truppen aus Kul Tiras – man hatte mich an Daelin Prachtmeer ausgeliehen. Damals war ich natürlich viel jünger, mein Haar war dunkler und meine Haut glatter. Aber du hast dich nicht wirklich verändert, abgesehen von ein paar Narben. Ein anderer Jäger wollte zehn Gold wetten, dass er dich töten könnte. Später hörte ich, dass er bei der Trolljagd gestorben ist.“

„Du bist nicht auf die Wette eingegangen.“

„Nein. Wenn man sich völlig auf ein Ziel konzentriert, verliert man die anderen aus den Augen.“ Der Mann seufzte, und sein Atem wallte als weißer Dampf hervor. „Hätte man mir aber befohlen, dich zu töten …“

„Hättest du bei der Jagd dein Bestes gegeb’n.“

„Wenn ich Menschen oder Trolle jage – überhaupt jede denkende Kreatur –, werde ich daran erinnert, dass wir alle Tiere sind. Ich habe sowohl Menschen als auch Trolle getötet, und von beiden zu viele. Nicht, dass ich mitgezählt hätte.“ Tyrathan schauderte. „Ich kenne Jäger, die ihre Opfer zählen, aber ich finde das respektlos, morbide. Es reduziert ein lebendes Wesen auf eine Zahl. Und ich würde gerne glauben, dass ich mehr bin als nur ein Strich in jemandes Tagebuch.“

„Ist das deine Ansicht oder die deines alten Ichs?“

Der Mann beugte den Kopf. „Wir beide fühlen so. Und jetzt mehr denn je. Da ist etwas an der Art, wie die Mönche hier leben und wie sie sich verhalten. Sie haben Respekt vor dem Leben. Dieses Konzept von Balance, dem Streben nach Harmonie. Fragst du dich manchmal, ob das Neue das Alte ausgleichen kann, Vol’jin?“

„Das beschäftigt dich, hm?“

„Das tut es.“

„Ich glaube, es ist möglich.“

„In deinem Fall, oder auch in meinem?“

Der Troll öffnete die Hände und erhob sich. „Bei uns beiden. Du hast es selbst gesagt. Ein Kind trägt keine Last. Es kennt keine Grenzen. Aber es fehlt ihm an Erfahrung, darum kann es keine Balance find’n. Wir schon.“

„Dann können wir unserer Vergangenheit nicht entfliehen.“

„Nein? Ich bin Vol’jin, Anführer der Dunkelspeertrolle. Und du bist ein Mensch, ein Trollschlächter. Aber keiner von uns liegt tot oder blutend am Boden, und wir kämpf’n auch nicht.“

„Gutes Argument.“ Tyrathan kratzte sich am Bart. „Hier sind wir keine Feinde.“

Wieder fiel Vol’jin die Metapher des Schiffes ein. Er lächelte. „Du siehst deine Vergangenheit als Last. Du willst sie abwerfen. Solltest du es tun, wärst du frei, aber du würdest nicht wissen, wer du bist. Stell dir das Ganze als Schiffswrack vor. Ein Wrack kann man nie wieder ganz reparier’n. Aber man kann Teile davon bergen. Dieser Ort hier fühlt sich jetzt vielleicht wie ein Zuhause für dich an. Aber nur wegen der Erinnerungen, die du geborg’n hast.“

„Ich bin jedenfalls definitiv auf Grund gelaufen.“

Vol’jin nickte. „Die Jägerin, die getötet wurde. Wer war sie?“

Tyrathan schüttelte den Kopf und hob die behandschuhte Linke vor seinen Mund. „Ich weiß es nicht wirklich.“

„Deine Erinnerung an sie ist sehr stark.“

„Ihr Name war Larsi. Ich begegnete ihr, bevor wir in See stachen. Vorher hatte ich sie nie gesehen. Aber sie dankte mir. Als sie gehört hatte, dass ich zu einer unerforschten Insel aufbrechen würde, war ihr klar gewesen, dass sie sich ein solches Abenteuer nicht entgehen lassen konnte, wie sie sagte.“ Er schlang die Arme um sich. „Sie … wann immer ich einen Freiwilligen brauchte, trat sie vor. Sie sorgte dafür, dass warmes Essen für mich bereitstand und mein Zelt aufgestellt wurde. Wir waren keine Liebenden. Wir haben nicht einmal sonderlich viel miteinander gesprochen. Sie hatte einfach das Gefühl, als würde sie mir etwas schulden. Und da sie nur da war, weil ich dort war …“

„Du wälzt dich in deinem Schmerz. Aber dadurch entehrst du sie.“ Der Troll nickte ernst. „Wenn du sie ehren willst, dann berge ihren Glauben an dich aus diesem Wrack.“

„Dieser Glaube hat sie das Leben gekostet.“

„Nein. Du hast keinen Anspruch auf ihren Tod. Es war ihre Wahl. Und es würde sie freuen, dass du noch am Leb’n bist.“

„Da wäre nur eine Sache.“ Der Mensch blickte wieder nach Nordosten zu der gezackten Küstenlinie. „Mein altes Leben – da sind so viele Trümmer, die über die ganze Küste verstreut sind. Sie alle zu bergen würde eine lange, lange Zeit dauern.“

„Dann betrachte es als Spiel.“ Vol’jin trat neben den Mann an den Rand des Vorsprungs. In der Ferne schimmerte das Sonnenlicht silbern auf dem Meer. Sie waren zu weit oben, um außer dem Spiel des Lichts auf den Wellen noch etwas anderes zu erkennen, aber Vol’jin stellte sich vor, dass auch die Trümmer seines Lebens dort verteilt lagen. Was werde ich berg’n?

Etwas strich über sein Gesicht, leicht und unwirklich. Es fühlte sich an wie ein Spinnennetz, aber als er die Hand hob, um es fortzuwischen, war da nichts. Stattdessen erinnerte er sich daran, eine Spinne zu sein, die in der Luft schwebte, und sein Blick wanderte erneut aufs Meer hinaus.

Das Bild vor seinen Augen veränderte sich, wurde geschärft durch eine Linse, welche nicht nur das Licht, sondern auch die Zeit krümmte. Er sah die schwarze Flotte über die Welle segeln, die ihm bereits in seiner Vision begegnet war. Doch nun erkannte er, dass er sich geirrt hatte: Der Traum hatte ihm zwar eine andere Zeit gezeigt, aber es war nicht die graue Vorzeit. Was er jetzt sah, was er in der Vision gesehen hatte, war nur wenige Tage entfernt, und zwar nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft.

„Komm, schnell! Wir müssen mit Taran Zhu sprechen.“

Ein alarmierter Ausdruck sprengte Tyrathans verschlossene Miene. Er starrte aufs Meer hinaus, dann wandte er sich mit einem verständnislosen Blick zu Vol’jin um. „Deine Augen sind nicht so viel schärfer als meine. Was hast du gesehen.“

„Ärger. Großen Ärger.“ Der Troll schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht sicher, ob wir ihn eindämmen, geschweige denn verhindern können.“

So schnell sie konnten, rannten sie den Berg hinab. Vol’jins längere Beine legten mit jedem Schritt eine größere Entfernung zurück, aber schon nach Kurzem begannen Schmerzen in seine Seite zu stechen. Er ließ sich auf ein Knie fallen, um Atem zu schöpfen, was Tyrathan die Möglichkeit gab, zu ihm aufzuschließen. Vol’jin winkte ihn weiter, und der Mensch eilte davon; sein Humpeln war kaum zu erkennen.

Einer der Mönche auf den Mauern musste sie gesehen haben, denn als sie den Hof erreicht hatten, trat ihnen Taran Zhu entgegen. „Was ist los?“

„Kart’n? Habt Ihr Kart’n? Landkart’n?“ Vol’jin suchte nach dem pandarischen Wort, aber er war nicht sicher, ob er es überhaupt gelernt hatte.

Taran Zhu gab einen scharfen Befehl, dann nahm er Vol’jin beim Arm und führte ihn nach drinnen. Tyrathan Khort folgte ihnen in den Raum, wo sie Chens Gebräu gekostet hatten, auch wenn der Tisch inzwischen längst abgeräumt war. Kurz darauf tauchte noch ein anderer Mönch mit einer Rolle aus Reispapier auf.

Taran Zhu nahm die Rolle und breitete sie auf dem Tisch aus. Vol’jin musste neben ihn treten, damit Norden oben war, und obwohl er die Symbole nicht lesen konnte, entdeckte er mühelos das Kloster und den Berggipfel östlich davon. Sein Blick wanderte ein Stück weiter nach Osten, dann tippte er auf eine Stelle an der nördlichen Küste.

„Was ist das für ein Ort?“

Chen Sturmbräu trampelte die Treppe herunter. „Das ist Zouchin. Ich baue dort eine neue Brauerei.“

Vol’jin studierte den nördlichen und nordöstlichen Teil der Karte. „Warum ist die Insel nicht verzeichnet?“

Chen zog eine Augenbraue nach oben. „Was für eine Insel? Da draußen gibt es nichts.“

Taran Zhu blickte den Mönch an, der die Karte gebracht hatte, und gab ihm auf Pandarisch einen Befehl. Chen wandte sich ab, um dem anderen aus dem Raum zu folgen. „Nein, Meister Sturmbräu, bleibt bitte! Bruder Kwan-ji wird die anderen holen.“

Chen nickte und kehrte an den Tisch zurück. Das Lächeln, das seine Ankündigung über die Brauerei in Zouchin begleitet hatte, war inzwischen völlig verschwunden. „Welche Insel?“

Der Shado-Pan-Mönch verschränkte die Pfoten hinter dem Nacken. „Pandaria ist nicht nur die Heimat der Pandaren. Es gab eine Zeit, da herrschte ein anderes, ein mächtiges Volk über dieses Land: die Mogu.“

Vol’jin richtete sich auf. „Ich kenne die Mogu.“

Tyrathan blinzelte verwirrt, und Chen kniff die Augen zusammen.

„Dann wisst Ihr, dass Ihre Zeit vorüber ist. Doch dass Ihr es wisst, heißt leider nicht, dass sie es ebenfalls wissen.“ Taran Zhu berührte die nordöstliche Ecke der Karte, woraufhin der ungleichmäßige Umriss einer Insel erschien, so als würden die Nebel, die sie verborgen hatten, langsam auseinanderdriften. „Das ist die Insel des Donnerkönigs. Viele halten sie für eine Legende, nur die wenigsten wissen, dass es sie wirklich gibt. Und wenn Ihr davon wisst, Vol’jin, dann könnten andere, die auch Kenntnis davon haben, großes Unheil heraufbeschwören.“

„Ich wusste nicht davon, bis ich eine Vision hatte.“ Der Troll deutete auf Zouchin. „Gerade hatte ich noch eine. Eine Flotte ist von dieser Insel aufgebroch’n. Eine Zandalari-Flotte. Ihre Absichten können nur böse sein. Wir müssen schnell handeln, wenn wir sie noch aufhalt’n wollen.“

Загрузка...