9.

Sie zögerte einen Moment, bevor sie antwortete. Er sagte sich, daß sie wohl so außer sich war, daß sie seine Frage nicht vorausgesehen hatte.

»Eine zentrale Behörde? Nein, die gibt es auf Uria schon seit tausend Jahren nicht mehr. Auch auf anderen fortschrittlichen Planeten gibt es das nicht. Regierungen gehören zur primitiven Phase der Menschheit. Wir haben Maschinen, die sich zum Beispiel mit der Verteilung der Güter befassen. Es gibt auch eine Polizei, aber die tut kaum etwas.«

»Was ist mit dem Sicherheitsbüro?«

»Die überwachen nur die Verbindungen. Oh … und, so glaube ich, die Erschließung neuer Planeten.«

»Wer hält denn die Verbindung zwischen Uria und dem Büro aufrecht?«

»Da gibt es einen Rat. Drei Menschen und ein Urianer.«

»Arbeitest du für diesen Rat?«

Sie schien geschockt. »Ich arbeite für niemanden! Sie baten mich, mich mit dir zu treffen, das war alles. Ich habe dich davor gewarnt, was dir geschieht, wenn du versuchst, den Planeten zu verlassen.«

»Warum hast du ihre Bitte erfüllt?«

»Weil du deine Persönlichkeit verlieren würdest, wenn du versuchst, Uria zu verlassen. Deine Zukunft würde sich ändern, und wir würden uns nie mehr sehen.« Ihre Lippen bebten.

»Das ist ein persönlicher Grund«, meinte Corson, »aber warum ist der Rat an mir interessiert?«

»Das hat man mir nicht gesagt. Ich glaube, sie denken Uria brauche deine Hilfe. Sie fürchten, daß eine Gefahr den Planeten bedroht, und sie sind überzeugt, daß nur du diese Gefahr abwenden kannst. Warum weiß ich auch nicht.«

»Ich kann es mir schon denken«, meinte Corson. »Kannst du mich zum Rat bringen?«

Antonella schien über diese Frage bestürzt zu sein.

»Das wäre ziemlich schwierig«, sagte sie. »Sie leben dreihundert Jahre in der Zukunft. Ich selbst habe keine Mittel, um eine Zeitreise zu machen.«

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