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Turalyon kam aus dem Spalt und blinzelte. „Ist... ist das... Draenor?“

Sie waren Draenors Vernichtung entgangen, indem sie in eine andere Welt geflohen waren. Eine, die sie kaum verstehen konnten.

Khadgar und die anderen Magier hatten sie vor den Erschütterungen abgeschirmt, die durch den Spalt gedrungen waren. Und nachdem es ruhiger geworden war, waren sie zurückgekehrt.

Sie hofften, Kameraden zu finden, die überlebt hatten. Aber als er erkannte, was geschehen war, blieb Turalyon stehen und sah sich um. Nur Allerias Ziehen an seiner Hand erinnerte ihn daran, dass er beiseitetreten musste, damit die anderen nachkommen konnten.

„Ja. Oder zumindest das, was davon übrig geblieben ist“, sagte Khadgar. Turalyon erkannte das Geröll, das einst das Dunkle Portal gewesen war, mit der Ehrenfeste und der Höllenfeuerzitadelle in der Ferne. Die aufgeplatzte rote Erde sah aus wie immer. Aber der Himmel...!

Von dort oben waberten jetzt neue Farben, und Bänder aus Licht zogen sich darüber, die niemals den Boden berührten.

Die Sonne war verschwunden, der Himmel dunkelrot, aber Turalyon konnte den Mond über ihnen stehen sehen, der größer wirkte als je zuvor. Eine zweite rötliche Sphäre befand sich tief am Horizont, und eine hellblaue schwebte direkt darüber. Irrlichter flogen hin und her.

Und während der Boden dieselbe Farbe und Konsistenz wie zuvor besaß, sah Turalyon nicht weit entfernt einen Keil zerborstener Erde, der vielleicht dreißig Meter hoch aufragte. Er bewegte sich leicht in den wilden Winden, die um sie herum tobten, blieb aber sonst an Ort und Stelle liegen. Andere Bruchstücke bewegten sich auch.

„Die Schäden haben die Realität, wie wir sie bislang kannten, angegriffen und verändert“, fuhr Khadgar fort. „Schwerkraft, Raum, vielleicht die Zeit selbst funktionieren hier nicht mehr richtig.“

Khadgars Worte wurden von einem reißenden Geräusch unter ihnen verschluckt. Turalyon fasste Khadgar und Alleria am Arm und zerrte sie beide instinktiv weg.

„Zurück!“, rief Turalyon, obwohl er sich nicht sicher war, ob seine Männer ihn über das Aufbrechen des Bodens und das Heulen des Windes hinweg hören konnten. „Fort von dem Spalt!“

Er deutete nach Westen, zur Ehrenfeste. Sie rannten los und vergaßen in der Panik alle Befehle.

Sie setzten keinen Augenblick zu früh zur Flucht an. Als Turalyon Khadgar und Alleria mit sich zog, begann der Untergrund, auf dem sie standen, zu beben. Sie sprangen vor und erreichten knapp den Boden dahinter, bevor der Vorsprung hinter ihnen zusammenbrach. Felsbrocken und Erdreich flogen davon.

Vorher war das Dunkle Portal teilweise von Bergen im Osten umgeben gewesen und an einer Seite vom Meer begrenzt. Jetzt war ein Großteil der Berge verschwunden und erschreckenderweise auch das Wasser. Die herabfallenden Erdbrocken landeten auf einer leeren Ebene. Sie waren das Überbleibsel einer Welt, die in gähnender Dunkelheit lag. Nur hier und da zuckten Lichtblitze.

„Herr Kommandant“, sagte einer der Männer. „War das... war das nicht dort, wo früher der Spalt klaffte?“

„Ja“, antwortete Turalyon. „Das war es.“

Der Spalt, durch den sie zuerst von Draenor geflohen waren, hatte sich tatsächlich auf der Kuppe befunden und war kollabiert. Nur die Überreste des Dunklen Portals waren zurückgeblieben.

Stille kehrte ein, und Turalyon spürte die wachsende Verzweiflung. „Schaut dort!“ In geringer Entfernung entdeckte er eine vertraute Ansammlung von Gebäuden. „Die Ehrenfeste steht noch. Wir haben sie als unsere Festung auf Draenor errichtet, und als solche nutzen wir sie auch.“

Staubig und erschöpft sah er die Männer an. „Wir wussten, dass wir vielleicht nicht zurückkehren könnten. Beim Licht, wir erwarteten zu sterben, aber wir leben. Das Portal ist geschlossen. Wir haben erledigt, wofür wir hierherkamen. Was wir jetzt tun – liegt an uns. Andere sind noch dort draußen. Wir müssen sie finden und herbringen. Wir werden diese Welt auskundschaften. Uns neue Verbündete suchen. Die Horde weiter bekämpfen –jedenfalls das, was von ihr übrig ist. Damit sie so etwas nie wieder versucht. Das Licht ist mit uns. Wir haben viel Arbeit vor uns. Aber die Welt wird so werden, wie wir sie gestalten!“

Alleria trat neben ihn, ihre Augen strahlten. Er drückte fest ihre Hand. Turalyon sah zu Khadgar, der nickte. Seine jungen Augen lächelten zustimmend.

Der Paladin sah wieder seine Männer an. Sie waren immer noch besorgt, immer noch unsicher. Aber die Verzweiflung und die Angst waren fort.

Diese Welt wird so werden, wie wir sie uns gestalten.

„Auf!“, sagte Turalyon und wies zur Ehrenfeste. „Gehen wir heim...“

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