18

Es war unmöglich, dass Leutnantin Skaaiat mich wiedererkannte. Sie verbeugte sich zum Gruß, ohne dass ihr bewusst wurde, dass ich sie kannte. Es war seltsam, sie in Dunkelblau zu sehen, so viel nüchterner, so viel ernster als zu der Zeit, die ich mit ihr in Ors verbracht hatte.

Die Inspektionsleiterin einer Station, in der es so geschäftig zuging wie in dieser, setzte wahrscheinlich niemals einen Fuß in die Schiffe, die ihre Untergebenen inspizierten, aber Inspektionsleiterin Skaaiat trug fast genauso wenig Schmuck wie ihre Assistentin. Eine lange Kette aus grünen und blauen Juwelen wand sich von einer Schulter zur gegenüberliegenden Hüfte, und an einem Ohr hing ein roter Stein, doch ansonsten wurde ihre Uniformjacke von einer ähnlichen (wenn auch kostspieligeren) Ansammlung von Freundinnen, Geliebten und verstorbenen Verwandten geziert. Ein schlichtes Abzeichen in Gold hing von der Manschette ihres rechten Ärmels, unmittelbar neben dem Ansatz des Handschuhs. Diese Platzierung konnte nur bedeuten, dass es sich um etwas handelte, woran sie erinnert werden wollte — sie selbst, aber auch alle anderen. Es sah billig, maschinell gefertigt aus. Nichts, was sie normalerweise tragen würde.

Sie verbeugte sich. »Bürgerin Seivarden. Geehrte Breq. Bitte setzen Sie sich. Nehmen Sie Tee?« Immer noch mühelos elegant, selbst nach über zwanzig Jahren.

»Danke, Inspektionsleiterin, Ihre Assistentin hat uns bereits Tee serviert«, sagte ich. Inspektionsleiterin Skaaiat warf einen kurzen Blick auf mich und dann auf Seivarden, leicht überrascht, wie ich dachte. Sie hatte hauptsächlich Seivarden angesprochen, weil sie Seivarden für die höherrangige Person von uns beiden hielt. Seivarden zögerte kurz und nahm dann neben mir Platz, die Arme immer noch verschränkt, um die bloßen Hände zu verbergen.

»Ich wollte Sie persönlich treffen, Bürgerin«, sagte Inspektionsleiterin Skaaiat, als sie sich ebenfalls gesetzt hatte. »Ein Privileg meiner Stellung. Es geschieht nicht jeden Tag, dass man einer Person begegnet, die tausend Jahre alt ist.«

Seivarden lächelte gepresst. »In der Tat«, stimmte sie zu.

»Und ich hielt es für unangemessen, Sie am Dock zu verhaften. Obwohl …« Inspektionsleiterin Skaaiat gestikulierte beschwichtigend, wobei die Nadel an ihrer Manschette einmal aufblitzte. »Sie befinden sich in gewissen juristischen Schwierigkeiten, Bürgerin.«

Seivarden entspannte sich ein wenig, ließ die Schultern sinken und lockerte die Kiefermuskeln. Kaum merklich, sofern man sie nicht näher kannte. Skaaiats Akzent und einigermaßen respektvoller Tonfall zeigten Wirkung. »Ich beabsichtige«, gestand Seivarden ein, »ein Gesuch einzureichen.«

»Also gibt es in dieser Angelegenheit einige Fragen zu klären.« Recht gestelzt und förmlich. Eine Frage, die keine Frage war. Aber es kam auch keine Antwort. »Ich kann Sie persönlich zum Büro im Palast bringen, um jegliche Einmischung durch die Sicherheit zu umgehen.« Natürlich konnte sie das. Sie hatte es bereits mit der Sicherheitschefin ausgehandelt.

»Dafür wäre ich dankbar.« Seivarden klang wieder mehr wie sie selbst, wie ich sie im vergangenen Jahr niemals erlebt hatte. »Dürfte ich Sie vielleicht fragen, ob Sie mir behilflich sein könnten, Kontakt zur Hausherrin von Geir aufzunehmen?« Geir hatte vermutlich ein gewisses Maß an Verantwortung gegenüber diesem letzten Mitglied des Hauses, das es übernommen hatte. Sie hasste Geir, das seine Feindin geschluckt hatte — Vendaai, das Haus von Seivarden. Vendaais Beziehungen zu Awer waren nicht besser gewesen als die zu Geir, aber ich vermutete, die Bitte war ein Zeichen dafür, wie verzweifelt und allein Seivarden sich fühlte.

»Ah.« Inspektionsleiterin Skaaiat zuckte leicht zusammen. »Awer und Geir stehen sich nicht mehr so nahe wie einst, Bürgerin. Vor zweihundert Jahren gab es einen Austausch von Erben. Die Geir-Cousine beging Selbstmord.« Der Begriff, den Inspektionsleiterin Skaaiat benutzte, implizierte, dass es sich nicht um genehmigten, medizinisch durchgeführten Suizid handelte, sondern um eine schmutzige, unzulässige Angelegenheit. »Und die Awer-Cousine wurde wahnsinnig und lief davon, um sich irgendwo irgendeiner Sekte anzuschließen.«

Seivarden stieß einen gehauchten, amüsierten Laut aus. »Typisch.«

Inspektionsleiterin Skaaiat hob eine Augenbraue, sagte aber nur in gemäßigtem Tonfall: »Der Vorfall hinterließ ungute Gefühle auf beiden Seiten. Also sind meine Beziehungen zu Geir nicht so, wie sie sein könnten, und ich kann nicht sagen, ob ich in der Lage sein werde, Ihnen zu helfen. Und Geirs Verantwortung Ihnen gegenüber könnte … schwierig zu bestimmen sein, obwohl das für Sie möglicherweise nützlich ist, wenn Sie ein Gesuch einreichen.«

Seivarden gestikulierte abweisend — sie hob lediglich einen Ellbogen, da sie die Arme immer noch fest verschränkt hatte. »Es klingt nicht danach, als würde sich die Mühe lohnen.«

Inspektionsleiterin Skaaiat antworte mit einer Geste der Ambivalenz. »Sie werden hier auf jeden Fall Essen und Unterkunft erhalten, Bürgerin.« Dann wandte sie sich an mich. »Und nun zu Ihnen, Geehrte. Sie sind als Touristin hier?«

»Ja.« Ich lächelte und hoffte, dass ich einer Touristin von der Gerentate sehr ähnlich sah.

»Sie sind einen sehr weiten Weg gekommen.« Inspektionsleiterin Skaaiat lächelte höflich, als wäre diese Feststellung müßig.

»Ich war sehr lange auf Reisen.« Natürlich war sie — und damit auch andere — sehr neugierig auf mich. Ich war in Gesellschaft von Seivarden eingetroffen. Die meisten Leute hier hatten ihren Namen vermutlich noch nie gehört, aber jene, die ihn kannten, mussten von der erstaunlichen Unwahrscheinlichkeit fasziniert sein, dass sie nach tausend Jahren wieder aufgefunden worden war, ganz zu schweigen von der Verbindung zu einem berüchtigten Ereignis wie Garsedd.

Inspektionsleiterin Skaaiat lächelte immer noch freundlich und fragte: »Suchen Sie hier etwas? Gehen Sie etwas aus dem Weg? Oder reisen Sie einfach nur gern?«

Ich antwortete mit einer mehrdeutigen Geste. »Ich schätze, ich reise gern.«

Inspektionsleiterin Skaaiat verengte leicht die Augenlider, als sie meinen Tonfall hörte, und die Muskeln um ihren Mund spannten sich kaum merklich an. Wie es schien, glaubte sie, dass ich ihr etwas verheimlichte, und jetzt war sie interessiert, erheblich neugieriger als zuvor.

Für einen kurzen Moment fragte ich mich, warum ich so geantwortet hatte. Und erkannte, dass die Anwesenheit von Inspektionsleiterin Skaaiat äußerst gefährlich für mich war — nicht weil sie mich möglicherweise wiedererkannte, sondern weil ich sie wiedererkannt hatte. Weil sie am Leben war und Leutnantin Awn nicht. Weil alle Personen von ihrem Stand Leutnantin Awn im Stich gelassen hatten, ebenso wie ich, und wenn die damalige Leutnantin Skaaiat diesem Test unterzogen worden wäre, hätte auch sie ihn nicht bestanden. Leutnantin Awn selbst hatte das sehr wohl gewusst.

Ich war in Gefahr, mein Verhalten durch meine Emotionen beeinflussen zu lassen. Es war bereits geschehen, diesen Einfluss gab es immer. Aber bis jetzt war ich nie zuvor mit Skaaiat Awer konfrontiert worden.

»Meine Antwort ist zweideutig, ich weiß«, sagte ich und machte die gleiche beschwichtigende Geste, die auch Inspektionsleiterin Skaaiat benutzt hatte. »Ich habe meinen Wunsch zu reisen niemals hinterfragt. Als ich ein Baby war, sagte meine Großmutter, sie hätte schon an meinen allerersten Schritten erkannt, dass ich dazu geboren war, auf Reisen zu gehen. Sie sagte es immer wieder. Ich habe es wohl selbst immer schon geglaubt.«

Inspektionsleiterin Skaaiat gestikulierte Bestätigung. »Jedenfalls wäre es eine Schande, Ihre Großmutter zu enttäuschen. Ihr Radchaai ist sehr gut.«

»Meine Großmutter hat immer wieder gesagt, dass ich lieber Sprachen studieren sollte.«

Inspektionsleiterin Skaaiat lachte. Fast so, wie ich mich aus Ors an sie erinnerte, auch wenn die Spur von Schwermut immer noch vorhanden war. »Verzeihen Sie mir, Geehrte, aber besitzen Sie Handschuhe?«

»Ich wollte welche kaufen, bevor wir an Bord gingen, aber ich beschloss, noch zu warten und die richtigen zu kaufen. Ich hatte gehofft, man würde mir eine Ankunft mit bloßen Händen vergeben, weil ich eine unzivilisierte Fremde bin.«

»Für beide Überlegungen ließen sich Argumente finden«, sagte Inspektionsleiterin Skaaiat immer noch lächelnd. Einen Hauch entspannter als noch vor wenigen Augenblicken. »Dennoch.« Sie wurde wieder ernst. »Sie sprechen die Sprache sehr gut, aber ich weiß nicht, wie viel Sie von anderen Dingen verstehen.«

Ich hob eine Augenbraue. »Welche Dinge?«

»Ich möchte nicht taktlos erscheinen, Geehrte. Aber Bürgerin Seivarden scheint über keinerlei Geldmittel zu verfügen.« Neben mir spannte sich Seivarden wieder an und schluckte etwas hinunter, dass sie hatte sagen wollen. »Eltern«, fuhr Inspektionsleiterin Skaaiat fort, »kaufen Kleidung für ihre Kinder. Der Tempel gibt seinen Angestellten Handschuhe — den Blumen- und Wasserträgerinnen und so weiter. Das ist in Ordnung, weil jede der Göttin gegenüber zur Loyalität verpflichtet ist. Und ich weiß aus Ihrem Einreiseantrag, dass Sie Bürgerin Seivarden als Ihre Dienerin beschäftigen, aber …«

»Ah.« Jetzt verstand ich sie. »Wenn ich Handschuhe für Bürgerin Seivarden kaufen würde — die sie ganz klar benötigt —, würde es aussehen, als hätte ich ihr eine Klientinnenschaft angeboten.«

»So ungefähr«, stimmte Inspektionsleiterin Skaaiat zu. »Was in Ordnung wäre, wenn das ohnehin Ihre Absicht wäre. Aber ich glaube nicht, dass es in der Gerentate so abläuft. Und offen gesagt …« Sie zögerte, da sie sich anscheinend wieder in einen heiklen Bereich begab.

»Und offen gesagt«, vervollständige ich den Satz für sie, »befindet sie sich in einer schwierigen juristischen Situation, bei der ihr die Verbindung zu einer Fremden möglicherweise nicht von Hilfe ist.« Für gewöhnlich war meine Miene ohne jeden Ausdruck. Ich konnte mühelos meine Verärgerung aus meinem Tonfall heraushalten. Ich konnte mit Inspektionsleiterin Skaaiat sprechen, als wäre sie in keiner Weise mit Leutnantin Awn verbunden, als hätte Leutnantin Awn keine Sorgen oder Hoffnungen oder Befürchtungen wegen einer möglichen Patronage gehabt. »Selbst wenn sie reich ist.«

»Ich bin mir nicht sicher, ob ich es ganz genauso ausdrücken würde«, begann Inspektionsleiterin Skaaiat.

»Ich werde ihr jetzt einfach etwas Geld geben«, sagte ich. »Das müsste genügen.«

»Nein.« Seivardens Tonfall war scharf. Wütend. »Ich brauche kein Geld. Jede Bürgerin hat Anspruch auf die notwendigsten Dinge, und Kleidung ist ein Grundbedürfnis. Ich werde bekommen, was ich brauche.« Als Inspektionsleiterin Skaaiat sie überrascht und fragend ansah, fügte Seivarden hinzu: »Breq hat gute Gründe, dass sie mir zuvor kein Geld gab.«

Inspektionsleiterin Skaaiat musste wissen, was das wahrscheinlich bedeutete. »Bürgerin, ich möchte Ihnen keine Vorträge halten«, sagte sie. »Aber wenn das der Fall ist, sollten Sie sich vielleicht von der Sicherheit in die Krankenstation bringen lassen. Wobei ich verstehe, dass Sie es nur widerstrebend tun würden.« Es war nicht leicht, das Thema Umerziehung auf höfliche Weise anzusprechen. »Aber es könnte Ihnen wirklich das Leben erleichtern. Was häufig der Fall ist.«

Noch vor einem Jahr hätte ich erwartet, dass Seivarden bei einem solchen Vorschlag die Beherrschung verlor. Aber seit dieser Zeit hatte sich etwas in ihr verändert. Sie sagte nur mit leicht gereiztem Unterton: »Nein.«

Inspektionsleiterin Skaaiat sah mich an. Ich hob eine Augenbraue und eine Schulter, als wollte ich sagen: So ist sie.

»Breq war sehr geduldig mit mir«, sagte Seivarden zu meiner großen Verblüffung. »Und sehr großzügig.« Sie sah mich an. »Ich brauche kein Geld.«

»Wie Sie meinen«, sagte ich.

Inspektionsleiterin Skaaiat hatte den Wortwechsel aufmerksam und mit leichtem Stirnrunzeln verfolgt. Neugierig, wie mir schien, nicht nur darauf, wer und was ich war, sondern auch, was ich für Seivarden bedeutete. »Nun gut«, sagte sie schließlich, »dann lassen Sie sich jetzt von mir in den Palast führen. Geehrte Breq Ghaiad, ich lasse Ihr Gepäck in Ihre Unterkunft bringen.« Sie stand auf.

Ich erhob mich ebenfalls, genauso wie Seivarden an meiner Seite. Wir folgten Inspektionsleiterin Skaaiat ins äußere Büro, das leer war. Daos Ceit (Inspektionsgehilfin Ceit, musste ich mir einprägen) hatte zu dieser Uhrzeit vermutlich bereits Feierabend gemacht. Inspektionsleiterin Skaaiat führte uns nicht durch die vorderen Büros, sondern durch einen hinteren Korridor, durch eine Tür, die sich ohne wahrnehmbares Signal von ihr öffnete. Also konnte es nur die Station gewesen sein, die KI, die hier den Betrieb aufrechterhielt, die die Station war und sehr genau auf die Inspektionsleiterin ihrer Docks achtgab.

»Alles in Ordnung mit Ihnen, Breq?«, fragte Seivarden und sah mich verwirrt und besorgt an.

»Ja, alles gut«, log ich. »Nur ein wenig müde. Es war ein langer Tag.« Ich war mir sicher, dass sich mein Gesichtsausdruck nicht verändert hatte, aber Seivarden schien irgendetwas bemerkt zu haben.

Hinter der Tür begann ein weiterer Korridor, dann kamen mehrere Lifte, von denen sich einer für uns öffnete, wieder schloss und ohne Signal in Bewegung setzte. Die Station wusste, wohin Inspektionsleiterin Skaaiat unterwegs war — zur Hauptpromenade, wie sich herausstellte.

Die Lifttüren öffneten sich auf einen weiten und überwältigenden Anblick — eine Prachtstraße, die mit schwarzen, weiß geäderten Steinen gepflastert war, siebenhundert Meter lang und fünfundzwanzig breit, darüber das Dach in sechzig Metern Höhe. Genau vor uns erhob sich der Tempel. Die Treppe war keine richtige Treppe, sondern ein Bereich, der in der Pflasterung durch rote, grüne und blaue Steine markiert war, weil Handlungen auf der Treppe vor dem Tempel eine potenzielle juristische Bedeutung hatten. Der Eingang selbst war vierzig Meter hoch und acht breit, eingerahmt von den Bildern mehrerer Hundert Göttinnen, viele in menschlicher Gestalt, einige nicht, eine einzige Farborgie. Kurz hinter dem Eingang befand sich ein Becken, in dem sich die Besucher die Hände waschen konnten, und dahinter Behälter mit Schnittblumen, ein Meer aus Gelb, Orange und Rot, sowie Körbe mit Weihrauch, den man als Opfergabe käuflich erwerben konnte. Zu beiden Seiten der Promenade gab es Geschäfte, Büros und Balkone, von denen sich blühende Ranken herabwanden. Dazu Bänke und Pflanzen und selbst zu dieser Stunde, wenn die meisten Radchaai beim Abendessen waren, liefen oder standen Hunderte von Bürgerinnen herum, in Gespräche vertieft, uniformiert (im Weiß des Übersetzungsbüros, im Hellbraun der Stationssicherheit, im Dunkelbraun des Militärs, im Grün des Gartenbaus, im Hellblau der Verwaltung) oder auch in Zivil, alle mit funkelnden Edelsteinen besetzt, allesamt wahrlich zivilisiert. Ich sah, wie eine Hilfseinheit ihrer Kapitänin in einen überfüllten Teeladen folgte, und fragte mich, von welchem Schiff sie kamen. Welche Schiffe hier waren. Aber danach konnte ich nicht fragen, weil es nicht das war, wofür sich Breq von der Gerentate interessieren würde.

Plötzlich sah ich sie für einen Moment durch Nicht-Radchaai-Augen, eine wirbelnde Menge aus Leuten von irritierend uneindeutigem Geschlecht. Ich sah all die Merkmale, die für Nicht-Radchaai Geschlechtsmarkierungen darstellten — doch zu meiner Verärgerung niemals in gleicher Kombination. Kurzes oder langes Haar, offen (über einen Rücken fallend oder in einem dichten Nimbus gelockt) oder zusammengebunden (zu Zöpfen geflochten, mit Nadeln festgesteckt, von Bändern zusammengehalten). Fette oder dünne Körper, Gesichter mit zarten oder rauen Zügen, mit Kosmetik oder ohne. Eine Überfülle von Farben, die an anderen Orten bestimmte Geschlechter markiert hätten. All das war wahllos kombiniert mit Körpern, die sich an Brust und Hüften wölbten oder auch nicht, mit Bewegungen, die verschiedene Nicht-Radchaai als feminin bezeichnen würden, und im nächsten Moment mit maskulinen. Zwanzig Jahre Gewohnheit holten mich ein, und für einen Augenblick verzweifelte ich daran, die richtigen Pronomen zu wählen, die richtigen Benennungen und Anredeformen. Aber darüber musste ich mir hier keine Gedanken machen. Ich konnte diese Sorge vergessen, eine kleine, aber ärgerliche Bürde, die ich die ganze Zeit mit mir herumgetragen hatte. Ich war zu Hause.

Dies war ein Zuhause, das für mich niemals ein Zuhause gewesen war. Ich hatte mein Leben mit Annexionen verbracht, in Stationen, die gerade zu einem Ort wie diesem wurden, war weitergereist, bevor es so weit gekommen war, um irgendwo anders wieder ganz von vorn zu beginnen. Dies war die Art von Ort, von dem meine Offizierinnen kamen und zu dem sie anschließend versetzt wurden. Ein Ort, an dem ich selbst nie gewesen war, und dennoch war er mir völlig vertraut. In gewisser Weise waren Orte wie diese der eigentliche Grund für meine Existenz.

»So ist es ein etwas längerer Fußweg«, sagte Inspektionsleiterin Skaaiat, »aber es wirkt wesentlich dramatischer.«

»So ist es«, stimmte ich ihr zu.

»Wozu all die Jacken?«, fragte Seivarden. »Das hat mich schon beim letzten Mal gestört. Obwohl damals die Mäntel knielang getragen wurden. Hier sieht es aus, als wären es entweder Jacken oder Mäntel, die bis zum Boden reichen. Und die Kragen sehen einfach falsch aus.«

»Auf den bisherigen Stationen unserer Reise haben Sie sich nicht an der Mode gestört«, sagte ich.

»Es waren fremde Orte«, erwiderte Seivarden gereizt. »Es war kein Zuhause

Inspektionsleiterin Skaaiat lächelte. »Ich denke, Sie werden sich irgendwann daran gewöhnen. Der eigentliche Palast befindet sich hier.«

Wir folgten ihr über die Promenade, wobei meine und Seivardens unzivilisierte Kleidung und unsere bloßen Hände einige neugierige und angewiderte Blicke auf sich zogen. Dann erreichten wir den Eingang, der lediglich durch einen einfachen schwarzen Balken über der Tür gekennzeichnet war.

»Ich werde schon zurechtkommen«, sagte Seivarden, als hätte ich etwas gesagt. »Ich werde später nachkommen, wenn ich fertig bin.«

»Ich werde auf Sie warten.«

Inspektionsleiterin Skaaiat beobachtete, wie Seivarden den Palast betrat, und sagte dann: »Geehrte Breq, auf ein Wort, bitte.«

Ich bestätigte mit einer Geste, worauf sie sagte: »Sie sind sehr besorgt um Bürgerin Seivarden. Das verstehe ich, und es spricht für Sie. Aber es gibt keinen Grund, sich um ihre Sicherheit zu sorgen. Die Radch kümmert sich um ihre Bürgerinnen.«

»Sagen Sie mir, Inspektionsleiterin, wenn Seivarden irgendeine Niemand aus einem bedeutungslosen Haus wäre, die die Radch ohne Genehmigungen verlassen hätte — und was auch immer sie sonst getan haben mag, ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob da noch etwas anderes war —, wenn sie eine Person wäre, von der Sie noch nie gehört haben, mit einem Hausnamen, den sie nicht kennen oder mit dessen Geschichte Sie nicht vertraut sind, wäre sie am Dock dann höflich empfangen worden und hätte sie Tee bekommen, um dann in den eigentlichen Palast geführt zu werden und ihr Anliegen vorbringen zu können?«

Sie hob die rechte Hand, kaum einen Millimeter weit, und dieses kleine unpassende goldene Abzeichen blitzte auf. »Sie befindet sich nicht mehr in einer solchen Stellung. Sie ist praktisch ohne Haus und bankrott.« Ich sagte nichts, sah sie nur an. »Nein, es hat etwas für sich, was Sie sagen. Wenn ich nicht wüsste, wer sie ist, hätte ich niemals daran gedacht, irgendetwas für sie zu tun. Aber sicher werden solche Dinge in der Gerentate doch genauso gehandhabt.«

Ich lächelte leicht und hoffte, einen freundlicheren Eindruck als bisher zu machen. »Sicher.«

Inspektionsleiterin Skaaiat schwieg für einen Moment, beobachtete mich, dachte über etwas nach, aber ich hatte keine Ahnung, was es sein könnte. Bis sie sagte: »Beabsichtigen Sie, ihr eine Klientinnenschaft anzubieten?«

Das wäre eine unglaublich unhöfliche Frage gewesen, wäre ich eine Radchaai gewesen. Aber als ich mit Skaaiat Awer zu tun gehabt hatte, hatte sie häufig Dinge gesagt, die besser unausgesprochen geblieben wären. »Wie könnte ich? Ich bin keine Radchaai. Und in der Gerentate schließen wir keine solchen Verträge.«

»Nein, das stimmt«, sagte Inspektionsleiterin Skaaiat. Unverblümt. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, plötzlich tausend Jahre in der Zukunft aufzuwachen, nachdem ich mein Schiff bei einem berüchtigten Zwischenfall verloren habe, nachdem all meine Freundinnen tot sind und mein Haus nicht mehr existiert. Auch ich würde vielleicht davonlaufen. Seivarden muss eine Möglichkeit finden, sich irgendwo einzufügen. Aus der Sicht der Radchaai sieht es so aus, als würden Sie ihr dieses Angebot machen.«

»Sie machen sich Sorgen, dass ich Seivarden falsche Hoffnungen machen könnte.« Ich dachte an Daos Ceit im äußeren Büro, an die wunderschöne, sehr teure Nadel aus Perle und Platin, die kein Zeichen einer Klientinnenschaft war.

»Ich weiß nicht, welche Hoffnungen sich Bürgerin Seivarden macht. Es ist nur … Sie verhalten sich so, als wären Sie für sie verantwortlich. Für mich sieht das einfach falsch aus.«

»Wenn ich eine Radchaai wäre, würde es dann immer noch falsch aussehen?«

»Wenn Sie eine Radchaai wären, würden Sie sich anders verhalten.« Die Anspannung ihres Unterkiefers verriet, dass sie verärgert war, aber versuchte, es zu verbergen.

»Wessen Name steht auf dieser Nadel?« Die unbeabsichtigte Frage klang schroffer, als angemessen gewesen wäre.

»Was?« Sie runzelte verdutzt die Stirn.

»Diese Nadel an Ihrem rechten Ärmel. Sie ist anders als alles, was Sie sonst tragen.« Wessen Name steht darauf?, wollte ich erneut fragen und: Was haben Sie für Leutnantin Awns Schwester getan?

Inspektionsleiterin Skaaiat blinzelte und wich ein kleines Stück zurück, als hätte ich sie geschlagen. »Es ist ein Gedenken an eine verstorbene Freundin.«

»Und in diesem Moment denken Sie an sie. Sie bewegen ständig Ihr Handgelenk, drehen es immer zu sich hin. Das machen Sie schon seit mehreren Minuten.«

»Ich denke häufig an sie.« Sie atmete ein und wieder aus. Und noch einmal. »Ich glaube, ich bin vielleicht nicht fair zu Ihnen, Breq Ghaiad.«

Ich wusste es. Ich wusste, welcher Name auf dieser Nadel stand, obwohl ich ihn nicht gelesen hatte. Ich wusste es. War mir nicht sicher, ob mir dieses Wissen eine bessere Meinung von Inspektionsleiterin Skaaiat gab oder eine viel schlechtere. Aber ich war in diesem Moment in Gefahr, auf eine Weise, die ich nicht vorhergesehen hatte. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass es dazu kommen könnte. Ich hatte bereits Dinge gesagt, die ich niemals hätte sagen dürfen. Und wollte noch viel mehr sagen. Hier war die einzige Person, der ich in zwanzig langen Jahren begegnet war, die erkennen konnte, wer ich war. Die Versuchung, einfach Leutnantin, ich bin es, ich bin Eins Esk der Gerechtigkeit der Torren, schauen Sie mich an! zu rufen, war überwältigend.

Stattdessen sagte ich sehr vorsichtig: »Ich stimme mit Ihnen überein, dass Seivarden sich hier ein Zuhause suchen muss. Es ist nur so, dass ich der Radch nicht so vertraue, wie Sie es tun. Wie Seivarden es tut.«

Inspektionsleiterin Skaaiat öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch dann schnitt Seivardens Stimme ab, was auch immer Inspektionsleiterin Skaaiat hatte sagen wollen. »Es hat wirklich nicht lange gedauert!« Seivarden trat neben mich, sah mich an, runzelte die Stirn. »Sie haben wieder Probleme mit Ihrem Bein. Sie sollten sich setzen.«

»Bein?«, fragte Inspektionsleiterin Skaaiat.

»Eine alte Verletzung, die nicht richtig verheilt ist«, sagte ich, für einen Moment froh darüber, dass Seivarden mein Unbehagen darauf zurückführte. Jedenfalls würde es die Station tun, falls sie alles beobachtete.

»Und Sie hatten einen langen Tag, und ich habe Sie hier stehen lassen. Das war sehr unhöflich von mir, bitte verzeihen Sie mir, Geehrte«, sagte Inspektionsleiterin Skaaiat.

»Natürlich.« Ich schluckte die Worte hinunter, die daraufhin meinen Mund verlassen wollten, und wandte mich an Seivarden. »Wie ist also der Stand der Dinge?«

»Ich habe mein Gesuch eingereicht und müsste irgendwann in den nächsten Tagen einen Termin bekommen«, sagte sie. »Ich habe auch Ihren Namen angegeben.« Als Inspektionsleiterin Skaaiat eine Augenbraue hochzog, fügte Seivarden hinzu: »Breq hat mir das Leben gerettet. Mehr als einmal.«

Inspektionsleiterin Skaaiat sagte nur: »Ihre Audienz wird vermutlich erst in einigen Monaten stattfinden.«

»In der Zwischenzeit«, fuhr Seivarden nach einer kleinen bestätigenden Geste mit immer noch verschränkten Armen fort, »wurde mir eine Unterkunft zugewiesen, und ich stehe jetzt auf der Rationsliste, und ich habe noch fünfzehn Minuten, um mich bei der nächsten Versorgungsstelle zu melden und mir Kleidung abzuholen.«

Unterkunft. Nun gut, wenn es für Inspektionsleiterin Skaaiat nicht richtig war, dass sie bei mir wohnte, würde es aus den gleichen Gründen auch für Seivarden falsch aussehen. Und selbst wenn sie nicht länger meine Dienerin war, hatte sie mich aufgefordert, sie zu ihrer Audienz zu begleiten. Das war, rief ich mir ins Gedächtnis, der wichtigste Punkt. »Möchten Sie, dass ich Sie begleite?« Ich wollte es nicht. Ich wollte allein sein, mein inneres Gleichgewicht wiederfinden.

»Ich komme schon zurecht. Sie sollten Ihr Bein schonen. Ich werde mich morgen bei Ihnen melden. Inspektionsleiterin, es war gut, Sie kennenzulernen.« Seivarden verbeugte sich, eine perfekt kalkulierte Höflichkeit gegenüber einer sozial Gleichgestellten, erwidert durch eine identische Verbeugung von Inspektionsleiterin Skaaiat, und entfernte sich dann über die Promenade.

Ich wandte mich Inspektionsleiterin Skaaiat zu. »Welche Unterkunft würden Sie mir empfehlen?«

Eine halbe Stunde später war ich, wie ich es mir gewünscht hatte, allein in meinem Zimmer. Es war kostspielig, nicht weit von der Hauptpromenade, ein unglaublich luxuriöses Quadrat mit fünf Metern Seitenlänge, ein Boden aus etwas, das fast wie echtes Holz war, und dunkelblaue Wände. Ein Tisch und Stühle sowie ein Bildprojektor im Boden. Viele, wenn auch nicht alle Radchaai besaßen optische und auditorische Implantate, die ihnen ermöglichten, Unterhaltungsprogramme, Musik oder Nachrichten direkt wahrzunehmen. Aber die Leute hatten immer noch Spaß daran, sich etwas gemeinsam anzuschauen, und die sehr Wohlhabenden legten manchmal großen Wert darauf, ihre Implantate abzuschalten.

Die Decke auf dem Bett fühlte sich an, als könnte sie tatsächlich aus Wolle bestehen statt aus etwas Synthetischem. An einer Wand war eine herunterklappbare Pritsche für eine Dienerin befestigt, die ich natürlich nicht mehr hatte. Und der unglaublichste Luxus für die Radch war, dass das Zimmer über ein eigenes winziges Bad verfügte — eine Notwendigkeit für mich, in Anbetracht der Waffe und der Munition, die ich mir unter meinem Hemd um den Körper geschnallt hatte. Die Scanner der Station hatten nichts davon bemerkt und würden auch nichts bemerken, aber menschliche Augen konnten es sehen. Wenn ich diese Dinge im Zimmer zurückließ, konnten sie von einer Prüferin gefunden werden. Auf gar keinen Fall konnte ich sie im Umkleideraum eines öffentlichen Bades zurücklassen.

Eine Konsole an der Wand in der Nähe der Tür verschaffte mir einen Zugang zu Kommunikationssystemen. Und zur Station. Und dadurch war es der Station möglich, mich zu beobachten, obwohl ich mir sicher war, dass die Station auch auf andere Weise in mein Zimmer schauen konnte. Ich war wieder in der Radch, niemals allein, niemals privat.

Nachdem ich das Zimmer übernommen hatte, war mein Gepäck innerhalb von fünf Minuten eingetroffen, ebenso ein Tablett mit einem Abendessen aus einem Restaurant in der Nähe, Fisch und Gemüse, immer noch dampfend und nach Gewürzen duftend.

Es bestand immer die Möglichkeit, dass niemand mich beachtete. Aber als ich mein Gepäck öffnete, stand fest, dass es durchsucht worden war. Vielleicht weil ich eine Fremde war. Vielleicht auch nicht.

Ich nahm meine Teekanne und die Tassen heraus, dann die Ikone von Ihr, die der Lilie entsprang, und stellte sie auf den niedrigen Tisch neben dem Bett. Ich benutzte einen Liter meiner Wasserzuteilung, um die Kanne zu füllen, und setzte mich dann, um zu essen.

Der Fisch war so köstlich, wie er roch, und besserte meine Stimmung ein wenig. Nachdem ich gegessen hatte, fiel es mir zumindest leichter, mich meiner Situation zu stellen, und ich gönnte mir eine Tasse Tee.

Die Station konnte zweifellos einen großen Prozentanteil ihrer Bewohner genauso intim beobachten, wie ich es mit meinen Offizierinnen hatte tun können. Den Rest — nun einschließlich mir — sah sie weniger detailliert. Temperatur, Herzfrequenz, Atmung. Weniger beeindruckend als der Datenstrom von genauer überwachten Bewohnerinnen, aber immer noch eine Menge Informationen. Wenn man gründliche Kenntnisse über die beobachtete Person hinzufügte, ihre Lebensgeschichte, ihre gesellschaftliche Stellung, war die Station fast in der Lage, Gedanken zu lesen.

Fast. Natürlich konnte sie nicht buchstäblich Gedanken lesen. Und die Station kannte meine Lebensgeschichte nicht, hatte keine vorherige Erfahrung mit mir. Sie würde die Anzeichen meiner Emotionen erkennen, hatte aber keine gute Basis, um zutreffend zu erraten, warum ich eine bestimmte Empfindung hatte.

Ich hatte tatsächlich Schmerzen in der Hüfte gehabt. Und was Inspektionsleiterin Skaaiat zu mir gesagt hatte, war in Radchaai-Begriffen unglaublich unhöflich. Hätte ich wütend reagiert, für die Station sichtbar, falls sie zugeschaut hätte (für Anaander Mianaai sichtbar, falls auch sie zugeschaut hätte), wäre das absolut natürlich gewesen. Weder die eine noch die andere hätte mehr tun können als raten, was mich so aufgebracht hatte. Ich konnte jetzt die Rolle der erschöpften Reisenden spielen, unter den Schmerzen einer alten Verletzung leidend, die nichts mehr benötigte als Essen und Ruhe.

Im Zimmer war es sehr still. Selbst wenn Seivarden wieder einmal geschmollt hatte, war es nie so erdrückend lautlos gewesen. Ich hatte mich nicht so gut an das Alleinsein gewöhnt, wie ich gedacht hatte. Und wenn ich an Seivarden dachte, sah ich plötzlich, was ich bisher nicht gesehen hatte, dort auf der Promenade und blind vor Wut auf Skaaiat Awer. In jenem Moment hatte ich gedacht, Inspektionsleiterin Skaaiat wäre die einzige Person, der ich bereits begegnet war und die mich erkennen konnte, aber das stimmte nicht. Seivarden hätte mich erkennen können.

Aber Leutnantin Awn hatte nie etwas von Seivarden erwartet, hatte nie verletzt oder enttäuscht auf sie reagiert. Wären sie sich jemals begegnet, hätte Seivarden sicher keinen Zweifel an ihrer Verachtung gelassen. Leutnantin Awn hätte sich auf steife Weise höflich verhalten, mit unterschwelliger Wut, die ich bemerkt hätte, aber sie hätte niemals die Betroffenheit und den Schmerz empfunden, den sie gespürt hatte, als die damalige Leutnantin Skaaiat gedankenlos etwas Abweisendes gesagt hatte.

Aber vielleicht täuschte ich mich, wenn ich glaubte, meine Reaktion auf die beiden, Skaaiat Awer und Seivarden Vendaai, wären sehr unterschiedlich. Ich hatte mich schon einmal in Gefahr gebracht, aus Wut auf Seivarden.

Ich konnte es nicht entwirren. Und ich musste eine Rolle spielen, für meine eventuellen Beobachterinnen, ein Bild, das ich auf dem Weg hierher sorgfältig vorbereitet hatte. Ich stellte meine leere Tasse neben die Teekanne, kniete mich auf dem Boden vor der Ikone nieder, wobei meine Hüfte leicht protestierte, und begann zu beten.

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