Abgesehen von den Stunden, in denen die Kommunikation unterbrochen war, hatte ich eigentlich nie das Gefühl dafür verloren, ein Teil der Gerechtigkeit der Torren zu sein. Meine vielen Kilometer aus weißwandigen Korridoren, meine Kapitänin, die Dekaden-Kommandantinnen, die Leutnantinnen jeder Dekade, die kleinste Geste von allen, jeder Atemzug, alles war für mich sichtbar. Ich hatte nie das Wissen über meine Hilfseinheiten verloren, die jeweils zwanzig Körper von Eins Amaat, Eins Torren, Eins Etrepa, Eins Bo und Zwei Esk, die Hände und Füße, die diesen Offizieren dienten, die Stimmen, die zu ihnen sprachen. Meine mehrere Tausend Hilfseinheiten im Kälteschlaf. Ich hatte auch nie den Blick auf Shis’urna verloren, blau und weiß, alte Grenzen und Aufteilungen durch die Ferne ausgelöscht. Aus dieser Perspektive waren die Ereignisse in Ors gar nichts, unsichtbar und absolut unbedeutend.
Während des Anflugs mit dem Shuttle spürte ich, wie sich die Distanz verringerte, spürte immer intensiver, das Schiff zu sein. Eins Esk wurde wieder mehr das, was sie schon immer gewesen war — ein kleiner Teil von mir. Meine Aufmerksamkeit wurde nicht mehr von Dingen beansprucht, die sich außerhalb des Schiffes befanden.
Zwei Esk hatte die Stelle von Eins Esk übernommen, während Eins Esk auf dem Planeten gewesen war. Im Esk-Dekadenraum bereitete Zwei Esk Tee für ihre Leutnantinnen zu — meine Leutnantinnen. Sie schrubbte den weißwandigen Korridor vor Esks Badezimmern, reparierte Uniformen, die beim Landgang beschädigt worden waren. Zwei meiner Leutnantinnen saßen an einem Spielbrett im Dekadenraum, schoben Steine hin und her, schnell und leise, während drei andere zuschauten. Die Leutnantinnen der Dekaden Amaat, Torren, Etrepa und Bo, die Dekaden-Kommandantinnen, Hundert-Kapitänin Rubran, die Verwaltungsoffizierinnen und Ärztinnen unterhielten sich, schliefen, badeten, je nach ihrem Zeitplan und ihrer Neigung.
Jede Dekade bestand aus zwanzig Leutnantinnen und ihrer Dekaden-Kommandantin, aber Esk war jetzt mein niedrigstes bewohntes Deck. Unterhalb von Esk, von Var abwärts, war alles, also die Hälfte meiner Dekadendecks, kalt und leer, obwohl die Frachträume immer noch gefüllt waren. Die Leere und Stille dieser Räume, in denen einst Offiziere gelebt hatten, war für mich zu Anfang beunruhigend gewesen, aber inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt.
Im Shuttle saß Leutnantin Awn vor Eins Esk, schweigend, mit angespannten Zügen. In mancherlei Hinsicht fühlte sie sich körperlich wohler als zu irgendeinem Zeitpunkt in Ors — die Temperatur, zwanzig Grad Celsius, war ihrer Uniform aus Jacke und Hosen wesentlich angemessener. Und der Gestank nach Sumpfwasser war durch den vertrauteren und leichter zu ertragenden Geruch von recycelter Luft ersetzt worden. Aber in den winzigen Räumen — auf die sie mit Stolz und freudiger Erwartung ihrer Zukunft reagiert hatte, als sie zum ersten Mal die Gerechtigkeit der Torren betreten hatte — schien sie sich nun eingesperrt und beengt zu fühlen. Sie war angespannt und unglücklich.
Esk-Dekaden-Kommandantin Tiaund saß in ihrem winzigen Büro. Dort gab es nur zwei Stühle und einen Schreibtisch, der nahe an einer Wand stand, kaum mehr als ein Regalbrett und Platz für vielleicht zwei weitere Personen, wenn sie standen. »Leutnantin Awn ist zurückgekehrt«, sagte ich zu ihr und zu Hundert-Kapitänin Rubran auf dem Kommandodeck. Das Shuttle dockte mit einem dumpfen Klacken an.
Kapitänin Rubran runzelte die Stirn. Sie war überrascht und bestürzt über die Nachricht von Leutnantin Awns plötzlicher Rückkehr gewesen. Der Befehl war direkt von Anaander Mianaai gekommen und wurde deshalb nicht hinterfragt. Gleichzeitig war der Befehl gekommen, keine weiteren Fragen zu stellen.
In ihrem Büro auf dem Esk-Deck seufzte Kommandantin Tiaund, schloss die Augen und sagte: »Tee.« Sie saß schweigend da, bis Zwei Esk ihr eine Tasse und eine Kanne brachte, eingoss und beides neben dem Ellbogen der Kommandantin abstellte. »Sie wird mich aufsuchen, sobald es ihr möglich ist.«
Die Aufmerksamkeit von Eins Esk war hauptsächlich auf Leutnantin Awn gerichtet, die sich ihren Weg durch den Lift und die engen weißen Korridore suchte, die sie zur Esk-Dekade führen würden, zu ihrem eigenen Quartier. Ich las ihre Erleichterung, als sie feststellte, dass sich bis auf Zwei Esk niemand in diesen Korridoren aufhielt.
»Kommandantin Tiaund wird Sie empfangen, sobald es Ihnen genehm ist«, sendete ich direkt an Leutnantin Awn. Sie nahm es mit einem kurzen Fingerzucken zur Kenntnis, während sie in die Esk-Korridore trat.
Zwei Esk verließ den Schreibtisch, lief durch den Korridor bis zum Frachtraum und den wartenden Suspensionskapseln, und Eins Esk übernahm die Aufgaben, um die Zwei Esk sich gekümmert hatte, und folgte gleichzeitig Leutnantin Awn. Weiter oben in der Krankenstation legte eine technische Medizinerin alles bereit, was sie benötigte, um das fehlende Segment von Eins Esk zu ersetzen.
An der Tür zu ihrem kleinen Quartier — dasselbe, das über eintausend Jahre zuvor Leutnantin Seivarden gehört hatte — drehte sich Leutnantin Awn um und wollte etwas zu dem Segment sagen, das ihr gefolgt war, doch dann hielt sie plötzlich inne. »Etwas stimmt nicht. Was?«
»Bitte verzeihen Sie mir, Leutnantin«, sagte ich. »In den nächsten paar Minuten wird die technische Medizinerin ein neues Segment verbinden. Ich könnte für eine Weile nicht ansprechbar sein.«
»Nicht ansprechbar«, sagte sie und fühlte sich kurz überwältigt, aus irgendeinem Grund, den ich nicht verstand. Gefolgt von Schuldgefühlen und Wut. Sie stand vor der ungeöffneten Tür ihres Quartiers, nahm zwei tiefe Atemzüge, drehte sich dann um und kehrte durch den Korridor zum Lift zurück.
Das Nervensystem eines neuen Segments muss für die Verbindung einigermaßen funktionieren. Man hatte es in der Vergangenheit mit leblosen Körpern versucht, aber es war nie gelungen. Das Gleiche galt für vollständig sedierte Körper — die Verbindung kam nie richtig zustande. Manchmal erhält das neue Segment ein Beruhigungsmittel, aber manchmal ziehen die technischen Medizinerinnen es vor, den neuen Körper aufzutauen und ihn schnell zu fesseln, ohne jegliche Sedierung. Das eliminiert den riskanten Schritt, die Sedierung exakt zu dosieren, die Verbindung wird allerdings dadurch jedes Mal zu einer äußerst unangenehmen Prozedur.
In diesem Fall kümmerte sich die Medizinerin wenig um mein Wohlergehen. Natürlich war sie auch nicht dazu verpflichtet.
Leutnantin Awn betrat den Lift, der sie zur Krankenstation bringen würde, genau in dem Moment, als die Medizinerin den Impuls zur Öffnung der Supensionskapsel gab. Der Deckel schwang auf, und für eine Hundertstelsekunde lag der Körper still und eiskalt in der Flüssigkeit.
Die technische Medizinerin rollte den Körper aus der Kapsel auf einen Tisch, wobei die Flüssigkeit herablief, und im selben Augenblick wachte der Körper auf, zuckend, hustend, würgend. Das Konservierungsmedium rinnt problemlos von selbst aus Kehle und Lungen, aber bei den ersten paar Malen ist diese Erfahrung äußerst unbehaglich. Leutnantin Awn trat aus dem Lift und lief durch den Korridor zur Krankenstation, dicht gefolgt von Eins Esk Achtzehn.
Die Medizinerin machte sich zügig an die Arbeit, und plötzlich befand ich mich auf dem Tisch (ich lief hinter Leutnantin Awn, ich flickte die Uniform, die Zwei Esk auf dem Weg zu den Frachträumen zurückgelassen hatte, ich legte mich in meine kleine, enge Koje, ich verschob einen Spielstein im Dekadenraum), und ich konnte sehen und hören, auch wenn ich keine Kontrolle über den neuen Körper hatte, und dessen Erschrecken erhöhte die Herzschlagfrequenz aller Eins-Esk-Segmente. Das neue Segment öffnete den Mund und schrie, und im Hintergrund hörte es Gelächter. Ich schlug um mich, die Fesseln lösten sich, und ich rollte vom Tisch, fiel anderthalb Meter zu Boden und schlug schmerzhaft auf. Nicht nicht nicht, dachte ich in Richtung des Körpers, doch er hörte gar nicht zu. Ihm war übel, er war in Panik, er lag im Sterben. Er stemmte sich hoch und kroch benommen irgendwohin, Hauptsache weg von hier.
Dann legten sich Hände unter meine Arme (woanders rührte sich Eins Esk nicht) und halfen mir auf, und da war Leutnantin Awn. »Hilfe«, krächzte ich, nicht auf Radchaai. Die verdammte Medizinerin hatte einen Körper ohne anständige Stimme ausgesucht. »Helfen Sie mir.«
»Alles in Ordnung.« Leutnantin Awn griff nach, legte die Arme um das neue Segment, zog mich näher heran. Es zitterte, immer noch unterkühlt von der Suspension und vor Angst. »Alles in Ordnung. Alles wird gut.« Das Segment keuchte und schluchzte, scheinbar eine Ewigkeit, und ich dachte, es würde sich übergeben, bis … plötzlich die Verbindung stand und ich es unter Kontrolle hatte. Ich unterdrückte das Schluchzen.
»So«, sagte Leutnantin Awn. Erschrocken. Angewidert. »Schon viel besser.« Ich sah, dass sie wieder wütend geworden war. Oder es war vielleicht nur ein erneutes Aufwallen der Pein, die ich seit dem Tempel an ihr bemerkt hatte. »Verletzen Sie meine Einheit nicht«, sagte Leutnantin Awn brüsk, und mir wurde klar, dass sie zwar immer noch mich ansah, aber mit der technischen Medizinerin sprach.
»Das habe ich nicht getan«, erwiderte die Medizinerin mit einer Spur von Verachtung in der Stimme. Sie hatten ein solches Gespräch schon einmal während der Annexion ausführlicher und schärfer geführt. Schließlich ist es nicht menschlich, hatte die Medizinerin gesagt. Es lag seit tausend Jahren im Frachtraum, es ist nicht mehr als ein Teil des Schiffs. Leutnantin Awn hatte sich bei Kommandantin Tiaund beschwert, die Leutnantin Awns Wut verstanden und es ihr auch gesagt hatte, doch anschließend hatte ich mich nicht mehr um diese Medizinerin gekümmert. Wenn Sie so zimperlich sind, hatte die Medizinerin hinzugefügt, sind Sie hier vielleicht am falschen Ort.
Leutnantin Awn drehte sich verärgert um und verließ den Raum, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Ich ging mit einiger Beklemmung an den Tisch. Das Segment leistete bereits Widerstand, und ich wusste, dass es dieser Medizinerin egal wäre, ob es schmerzhaft war, wenn sie meine Rüstung und meine restlichen Implantate einfügte.
Zu Anfang war es immer eine unbeholfene Angelegenheit, wenn ich mich an ein neues Segment gewöhnte — es ließ gelegentlich Dinge fallen oder feuerte desorientierende Impulse ab, willkürliche Angst- oder Übelkeitsanfälle. In solchen Zeiten war ich immer ein wenig aus dem Gleichgewicht. Aber nach ein oder zwei Wochen beruhigte sich die Sache normalerweise. Wenigstens die meiste Zeit. Manchmal funktionierte ein Segment einfach nicht richtig, und dann musste es entfernt und ersetzt werden. Natürlich wurden die Körper vorher durchleuchtet, aber man konnte sich niemals sicher sein.
Die Stimme gefiel mir nicht besonders, und das Segment kannte keine interessanten Lieder. Zumindest keine, die mir nicht längst vertraut waren. Ich konnte den leichten und eindeutig irrationalen Verdacht nicht abschütteln, dass die technische Medizinerin diesen speziellen Körper ausgesucht hatte, um mich zu ärgern.
Nach einem schnellen Bad, bei dem ich assistierte, und dem Wechsel in eine saubere Uniform stellte sich Leutnantin Awn bei Kommandantin Tiaund vor.
»Awn.« Die Dekaden-Kommandantin wies Leutnantin Awn mit einer Geste einen Stuhl zu. »Ich bin natürlich froh, Sie wieder hier zu haben.«
»Vielen Dank«, sagte Leutnantin Awn und setzte sich.
»Ich hatte nicht erwartet, Sie so bald wiederzusehen. Ich war davon überzeugt, dass Sie sich noch eine ganze Weile da unten aufhalten würden.« Leutnantin Awn sagte nichts dazu. Kommandantin Tiaund wartete fünf Sekunden lang schweigend ab und fuhr dann fort: »Ich würde Sie gern fragen, was geschehen ist, aber mir wurde befohlen, es nicht zu tun.«
Leutnantin Awn öffnete den Mund, holte Luft, um etwas zu sagen, hielt inne. Überrascht. Ich hatte ihr nichts von dem Befehl gesagt, keine Fragen nach den Ereignissen zu stellen. Es waren keine entsprechenden Befehle für Leutnantin Awn gekommen, nicht darüber zu sprechen. Ein Test, vermutete ich, und ich war recht zuversichtlich, dass Leutnantin Awn ihn bestehen würde.
»Schlimm?«, fragte Kommandantin Tiaund, die darauf brannte, mehr zu erfahren, und bereits mit dieser Frage ihr Glück herausforderte.
»Ja.« Leutnantin Awn blickte auf ihre Hände, auf die Handschuhe, die in ihrem Schoß ruhten. »Sehr.«
»Ihre Schuld?«
»Ich bin für alles verantwortlich, was während meiner Dienstzeit geschieht, nicht wahr?«
»Ja«, stimmte Kommandantin Tiaund zu. »Aber es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass Sie etwas tun könnten, das … nicht anständig wäre.« Das Wort hatte viel Gewicht auf Radchaai, war Teil einer Triade aus Gerechtigkeit, Anstand und Nützlichkeit. Kommandantin Tiaund implizierte damit viel mehr als nur die Erwartung, dass Leutnantin Awn den Vorschriften oder der Etikette folgte. Sie deutete damit den Verdacht an, dass irgendeine Ungerechtigkeit hinter den Ereignissen steckte. Obwohl sie es natürlich nicht so offen sagen konnte — sie war nicht mit den Fakten der Angelegenheit vertraut und wollte auf gar keinen Fall den Eindruck erwecken, sie wüsste mehr. Und falls Leutnantin Awn wegen irgendeines Verstoßes bestraft werden sollte, würde sie in der Öffentlichkeit niemals Partei für sie ergreifen, ungeachtet ihrer privaten Ansichten.
Kommandantin Tiaund seufzte, vielleicht aus enttäuschter Neugier. »Nun gut«, fuhr sie mit vorgetäuschter Fröhlichkeit fort. »Jetzt haben Sie jede Menge Zeit, Ihre Trainingsstunden nachzuholen. Es ist ja auch höchste Zeit, dass Sie Ihr Zertifikat für Zielgenauigkeit erneuern.«
Leutnantin Awn zwang sich zu einem humorlosen Lächeln. In Ors hatte es keine Fitnessräume gegeben und erst recht nichts, was auch nur annähernd einem Schießstand nahe kam. »Ja.«
»Und gehen Sie bitte nur dann zur Krankenstation hinauf, wenn es unbedingt notwendig ist, Leutnantin.«
Ich erkannte, dass Leutnantin Awn protestieren, sich beklagen wollte. Aber auch das wäre die Wiederholung eines bereits geführten Gesprächs gewesen. »Ja.«
»Sie können gehen.«
Als Leutnantin Awn endlich in ihr Quartier trat, war es nicht mehr lange bis zum Abendessen — eine offizielle Mahlzeit, die im Dekadenraum in Gesellschaft der anderen Esk-Leutnantinnen eingenommen wurde. Leutnantin Awn machte Erschöpfung geltend, was nicht einmal gelogen war. Sie hatte kaum sechs Stunden geschlafen, seit sie Ors vor fast drei Tagen verlassen hatte.
Sie setzte sich auf ihre Koje, sackte zusammen und starrte vor sich hin, bis ich eintrat, ihr die Stiefel auszog und den Mantel abnahm. »Also gut«, sagte sie dann, schloss die Augen und schwang die Beine aufs Bett. »Ich habe den Hinweis verstanden.« Fünf Sekunden, nachdem sie den Kopf aufs Kissen gelegt hatte, war sie eingeschlafen.
Am nächsten Morgen standen achtzehn meiner zwanzig Esk-Leutnantinnen im Dekadenraum, tranken Tee und warteten auf das Frühstück. Es war üblich, dass sie sich nicht ohne die ranghöchste Leutnantin setzen durften.
Die Wände des Esk-Dekadenraums waren weiß, mit einer gemalten blau-gelben Bordüre knapp unter der Decke. An einer Wand, gegenüber einem langen Tresen, waren verschiedene Trophäen vergangener Annexionen befestigt — die Fetzen zweier Fahnen, rot und schwarz und grün, ein Dachziegel aus Ton in Rosa mit einem eingeschmolzenen Reliefmuster aus Blättern, eine antike Seitenwaffe (ungeladen) in einem elegant gefertigten Holster, eine juwelenbesetzte Maske der Ghaonish. Ein komplettes Fenster aus einem valskaayanischen Tempel, Buntglas in Form einer Frau mit einem Besen in einer Hand, drei kleine Tiere zu ihren Füßen. Ich erinnerte mich, wie ich es selbst aus der Wand genommen und es hierhergebracht hatte. Jeder Dekadenraum an Bord des Schiffs hatte ein Fenster aus demselben Gebäude. Die Inneneinrichtung des Tempels war auf die Straße geworfen worden oder hatte einen Weg in andere Dekadenräume anderer Schiffe gefunden. Es war übliche Praxis, jede Religion zu absorbieren, auf die die Radch stieß, und die jeweiligen Gottheiten in eine bereits unglaublich komplexe Genealogie einzufügen — oder schlicht festzustellen, dass die höchste Schöpfergottheit mit Amaat identisch war und sich nur durch den Namen unterschied; der Rest fügte sich dann irgendwie. Wegen irgendeiner Marotte fiel das den Angehörigen der valskaayanischen Religion besonders schwer, und das Resultat war vernichtend gewesen. Zu den jüngsten Änderungen der Radch-Gesetze gehörte die Entscheidung Anaander Mianaais, die Praxis der beharrlich separaten Religion von Valskaay zu legalisieren, worauf die Gouverneurin von Valskaay das Gebäude zurückgegeben hatte. Es wurde auch darüber gesprochen, die Fenster zurückzugeben, da wir zu diesem Zeitpunkt noch im Orbit um Valskaay gewesen waren, aber schließlich wurden sie durch Kopien ersetzt. Wenig später wurden die Dekaden unterhalb von Esk geleert und geschlossen, aber die Fenster hingen immer noch an den Wänden der leeren, dunklen Dekadenräume.
Leutnantin Issaaia trat ein, ging direkt zur Ikone von Torren in einer Ecknische und entzündete den Weihrauch, der in einer roten Schale zu Füßen der Ikone bereitstand. Sechs Offizierinnen runzelten die Stirn, und zwei murmelten etwas, sehr leise, aber hörbar überrascht. Nur Leutnantin Dariet sprach. »Kommt Awn nicht zum Frühstück?«
Leutnantin Issaaia drehte sich zu Leutnantin Dariet um und setzte einen überraschten Gesichtsausdruck auf, der, soweit ich feststellen konnte, nicht ihren tatsächlichen Gefühlen entsprach. »Bei Amaats Gnade!«, sagte sie. »Ich habe völlig vergessen, dass Awn zurück ist.«
Im Hintergrund der Gruppe, außerhalb des Sichtfeldes von Leutnantin Issaaia, warf eine sehr junge Leutnantin einer anderen sehr jungen Leutnantin einen Blick zu.
»Es war so still«, fuhr Leutnantin Issaaia fort. »Es ist schwer zu glauben, dass sie tatsächlich zurück ist.«
»Schweigen und kalte Asche«, zitierte die Junior-Leutnantin, die den bedeutungsvollen Blick erhalten hatte und wagemutiger als ihre Kameradin war. Das zitierte Gedicht war eine Elegie für eine Person, deren Bestattungsbeigaben absichtlich vernachlässigt worden waren. Ich sah, wie Leutnantin Issaaia mit einem Augenblick der Ambivalenz reagierte — in der folgenden Zeile ging es darum, dass den Toten keine Speiseopfer dargebracht wurden, und die Junior-Leutnantin wollte Leutnantin Awn möglicherweise dafür kritisieren, dass sie weder am Vorabend zur Mahlzeit noch rechtzeitig zum Frühstück an diesem Morgen erschienen war.
»Es ist wirklich Eins Esk«, sagte eine andere Leutnantin, die ihr Grinsen über die durchtriebene junge Leutnantin verbarg und aufmerksam die Segmente beobachtete, die in diesem Moment Tabletts mit Fisch und Obst auf den Tresen stellten. »Vielleicht hat Awn ihr ein paar schlechte Angewohnheiten ausgetrieben. Ich hoffe es jedenfalls.«
»Warum so still, Eins?«, fragte Leutnantin Dariet.
»Ach, fangen Sie bitte noch nicht an«, stöhnte eine andere Leutnantin. »Es ist noch viel zu früh für so viel Lärm.«
»Wenn es Awn war, wäre es gut für sie«, sagte Leutnantin Issaaia. »Wenn auch etwas spät.«
»Wie jetzt«, sagte eine Leutnantin an Leutnantin Issaaias Seite. »Gebt mir zu essen, solange ich noch lebe.« Ein weiteres Zitat, eine weitere Anspielung an Bestattungsbeigaben und eine Zurückweisung, falls die Junior-Leutnantin die Kränkung in die falsche Richtung ausgesprochen hatte. »Kommt sie oder nicht? Wenn sie nicht kommt, sollte sie es sagen.«
In diesem Moment befand sich Leutnantin Awn im Bad, wo ich ihr assistierte. Ich hätte den Leutnantinnen mitteilen können, dass Leutnantin Awn bald eintreffen würde, aber ich sagte nichts, registrierte nur die Menge und Temperatur des Tees in den schwarzen Glastassen, die verschiedene Leutnantinnen in den Händen hielten, und machte weiter mit dem Servieren der Frühstückstabletts.
In der Nähe meines eigenen Waffendepots reinigte ich meine zwanzig Gewehre, damit ich sie zusammen mit der Munition einlagern konnte. In jedem Quartier meiner Leutnantinnen zog ich die Laken von den Betten. Die Offizierinnen von Amaat, Torren, Etrepa und Bo waren alle mit dem Frühstück beschäftigt und plauderten lebhaft miteinander. Die Kapitänin aß mit den Dekaden-Kommandantinnen, wobei leisere und ernstere Gespräche geführt wurden. Eins meiner Shuttles näherte sich mir, vier Bo-Leutnantinnen, die vom Landurlaub zurückkehrten, an ihre Sitze geschnallt, bewusstlos. Sie würden nicht glücklich sein, wenn sie aufwachten.
»Schiff«, sagte Leutnantin Dariet, »wird Leutnantin Awn uns beim Frühstück Gesellschaft leisten?«
»Ja, Leutnantin«, sagte ich mit der Stimme von Eins Esk Sechs. Im Bad goss ich Wasser über Leutnantin Awn, die mit geschlossenen Augen auf dem Gitterrost über dem Abfluss stand. Ihr Atem ging gleichmäßig, aber ihre Herzfrequenz war leicht erhöht, und sie wies noch andere Anzeichen für Stress auf. Ich war mir ziemlich sicher, dass ihre Verspätung Absicht war, damit sie das Bad für sich hatte. Nicht weil sie nicht mit Leutnantin Issaaia zurechtkommen würde — das war nicht das Problem. Sondern weil sie immer noch bestürzt über die Ereignisse der vergangenen Tage war.
»Wann?«, fragte Leutnantin Issaaia mit leicht gerunzelter Stirn.
»In etwa fünf Minuten, Leutnantin.«
Ein Chor aus Stöhnen ertönte. »Ich bitte Sie, meine Leutnantinnen«, tadelte Leutnantin Issaaia. »Immerhin ist sie unsere Vorgesetzte. Und wir alle sollten im Moment etwas Geduld mit ihr haben. Es war eine sehr plötzliche Rückkehr, nachdem wir alle dachten, die Göttliche würde niemals einverstanden sein, dass sie Ors verlässt.«
»Hat sie festgestellt, dass sie doch keine so gute Wahl war?«, spöttelte die Leutnantin an Leutnantin Issaaias Seite. Sie stand Leutnantin Issaaia in mehr als nur einer Hinsicht nahe. Keine von ihnen wusste, was geschehen war, und keine von ihnen durfte danach fragen. Und ich hatte natürlich nichts gesagt.
»Unwahrscheinlich«, sagte Leutnantin Dariet mit etwas lauterer Stimme als gewöhnlich. Sie war wütend. »Nicht nach fünf Jahren.« Ich nahm die Teekanne, wandte mich vom Tresen ab, ging zu Leutnantin Dariet hinüber und goss elf Milliliter Tee in die fast volle Tasse, die sie in der Hand hielt.
»Sie mögen Leutnantin Awn natürlich«, sagte Leutnantin Issaaia. »Wir alle mögen sie. Aber sie ist von keiner guten Herkunft. Für so etwas wurde sie nicht geboren. Sie arbeitet sehr hart für alles, was uns natürlich leichtfällt. Es würde mich kaum überraschen, wenn fünf Jahre das Äußerste waren, was sie aushalten konnte, ohne daran zu zerbrechen.« Sie blickte in die leere Tasse zwischen den Fingern ihres Handschuhs. »Ich brauche mehr Tee.«
»Sie glauben, Sie hätten an Awns Stelle bessere Arbeit geleistet«, stellte Leutnantin Dariet fest.
»Ich zerbreche mir nicht den Kopf über hypothetische Fragen«, erwiderte Leutnantin Issaaia. »Die Fakten sind die Fakten. Es gibt einen Grund, warum Awn die vorgesetzte Esk-Leutnantin war, lange bevor wir anderen hierherkamen. Offensichtlich hat Awn eine besondere Fähigkeit, weil sie sonst nie so gute Leistungen erbracht hätte, doch nun ist sie an ihre Grenzen gestoßen.« Ein leises Raunen der Zustimmung. »Ihre Eltern sind Köchinnen«, fuhr Issaaia fort. »Ich bin davon überzeugt, dass sie in ihrem Metier hervorragend sind. Ich bin mir sicher, dass auch sie wunderbar eine Küche organisieren könnte.«
Drei Leutnantinnen kicherten. Leutnantin Dariet sagte gepresst und scharf: »Wirklich?« Leutnantin Awn war endlich angezogen, die Uniform so perfekt, wie es mir möglich gewesen war, und trat aus dem Ankleidezimmer in den Korridor, fünf Schritte vom Dekadenraum entfernt.
Leutnantin Issaaia registrierte Leutnantin Dariets Laune, war dabei wie so oft hin- und hergerissen. Leutnantin Issaaia hatte einen höheren Rang, aber Leutnantin Dariets Haus war älter und wohlhabender als das von Leutnantin Issaaia, und die Angehörigen von Leutnantin Dariets Zweig innerhalb dieses Hauses waren direkte Klientinnen eines prominenten Zweiges von Mianaai. Theoretisch spielte das hier keine Rolle. Theoretisch.
All die Daten, die ich an diesem Morgen von Leutnantin Issaaia empfangen hatte, hatten einen unterschwelligen Geschmack der Verstimmung, der derzeit stärker wurde. »Die Organisation einer Küche ist ein absolut respektabler Job«, sagte Leutnantin Issaaia. »Aber ich kann mir nur vage vorstellen, wie schwierig es sein muss, als Dienerin aufgezogen zu werden und dann keine angemessene Aufgabe zu übernehmen, sondern auf eine Position mit so großer Verantwortung gestoßen zu werden. Nicht jede hat das Zeug zur Offizierin.« Die Tür ging auf, und Leutnantin Awn trat herein, als Leutnantin Issaaias gerade ihren letzten Satz aussprach.
Stille breitete sich im Dekadenraum aus. Leutnantin Issaaia wirkte ruhig und unbesorgt, doch in Wahrheit war es ihr peinlich. Sie hatte offensichtlich nicht die Absicht gehabt — und hätte es auch niemals gewagt —, solche Dinge offen in Leutnantin Awns Gegenwart auszusprechen.
Nur Leutnantin Dariet ergriff das Wort. »Guten Morgen, Leutnantin.«
Leutnantin Awn antwortete nicht, sah sie nicht einmal an, sondern ging in die Ecke des Raumes, wo der Dekadenschrein mit der kleinen Figur von Torren und eine Schale mit brennendem Weihrauch stand. Leutnantin Awn zollte Torren ihre Ehrerbietung und blickte dann mit leicht gerunzelter Stirn auf die Schale. Wie zuvor waren ihre Muskeln angespannt, ihre Herzfrequenz erhöht, und ich wusste, dass sie den Inhalt oder zumindest die Richtung des Gesprächs erriet, das die anderen vor ihrem Eintreten geführt hatten. Sie wusste, wer nicht das Zeug zur Offizierin hatte.
Sie drehte sich um. »Guten Morgen, Leutnantinnen. Ich bitte um Entschuldigung, dass ich Sie habe warten lassen.« Und stimmte ohne weitere Vorrede das Morgengebet an. »Die Blüte der Gerechtigkeit ist der Frieden …« Die anderen sprachen die Worte mit, und als sie damit fertig waren, ging Leutnantin Awn zu ihrem Platz am Kopfende des Tisches und setzte sich. Bevor die anderen sich niedergelassen hatten, war ich zur Stelle und servierte ihr Tee und Frühstück.
Ich bediente auch die anderen, während Leutnantin Awn einen Schluck von ihrem Tee nahm und mit der Mahlzeit begann.
Leutnantin Dariet hob ihr Besteck auf. »Es ist gut, Sie wieder hier zu haben.« Ihre Stimme hatte nur eine leichte Schärfe, schaffte es kaum, ihre Wut zu verbergen.
»Vielen Dank«, sagte Leutnantin Awn und nahm einen weiteren Bissen vom Fisch.
»Ich brauche immer noch Tee«, sagte Leutnantin Issaaia. Die anderen am Tisch waren angespannt und beobachteten schweigend. »Die Stille ist nett, aber vielleicht ist die Effizienz auch verringert.«
Leutnantin Awn kaute, schluckte und nahm einen weiteren Schluck Tee. »Wie bitte?«
»Es ist Ihnen gelungen, Eins Esk zum Verstummen zu bringen«, erklärte Leutnantin Issaaia, »aber …« Sie hob ihre leere Tasse.
In diesem Moment stand ich mit der Kanne hinter ihr und goss die Tasse wieder voll.
Leutnantin Awn hob eine Hand, tat Leutnantin Issaaias Bemerkung mit einer Geste als irrelevant ab. »Ich habe Eins Esk nicht zum Verstummen gebracht.« Sie betrachtete das Segment mit der Teekanne und runzelte die Stirn. »Zumindest nicht absichtlich. Singen Sie, wenn Sie möchten, Eins Esk.« Mehrere Leutnantinnen stöhnten. Leutnantin Issaaia lächelte unaufrichtig.
Leutnantin Dariet hielt inne, während sie einen Bissen Fisch halbwegs zu ihrem Mund führte. »Ich mag den Gesang. Er ist nett. Und er ist eine gute Ablenkung.«
»Der Gesang ist einfach nur peinlich«, sagte die Leutnantin an Leutnantin Issaaias Seite.
»Ich finde ihn ganz und gar nicht peinlich«, sagte Leutnantin Awn ein wenig steif.
»Natürlich nicht«, sagte Leutnantin Issaaia. In der Mehrdeutigkeit ihrer Worte klang unterdrückte Boshaftigkeit mit. »Also, warum so still, Eins?«
»Ich war sehr beschäftigt, Leutnantin«, antwortete ich. »Und ich wollte Leutnantin Awn nicht stören.«
»Ihr Gesang stört mich nicht, Eins«, sagte Leutnantin Awn. »Es tut mir leid, dass Sie das gedacht haben. Bitte, singen Sie, wenn Sie möchten.«
Leutnantin Issaaia hob eine Augenbraue. »Eine Entschuldigung? Und ein Bitte? Das ist etwas zu viel.«
»Höflichkeit«, sagte Leutnantin Dariet in ungewöhnlich steifem Tonfall, »ist jederzeit nur anständig und stets nützlich.«
Leutnantin Issaaia schmunzelte. »Danke, Mutter.«
Leutnantin Awn sagte nichts.
Viereinhalb Stunden nach dem Frühstück dockte das Shuttle an, das die vier Bo-Leutnantinnen von ihrem Landurlaub nach Hause brachte.
Sie hatten drei Tage lang getrunken und damit weitergemacht, bis sie die Station Shis’urna verlassen hatten. Die Erste, die durch die Schleuse kam, taumelte leicht und schloss dann die Augen. »Ärztin«, hauchte sie.
»Man erwartet Sie bereits«, sagte ich durch das Segment von Eins Bo, das ich dorthin abkommandiert hatte. »Brauchen Sie Hilfe, wenn Sie den Lift nehmen?«
Die Leutnantin unternahm einen schwachen Versuch, mein Angebot mit einer abwinkenden Geste zurückzuweisen, und machte sich langsam auf den Weg durch den Korridor, eine Schulter gegen die Wand gelehnt, um sich abzustützen.
Ich bestieg das Shuttle, stieß mich hinter der Grenze meiner künstlich erzeugten Schwerkraft ab — das Shuttle war zu klein, um selbst welche generieren zu können. Zwei der Offizierinnen, ebenfalls betrunken, versuchten, die vierte zu wecken, die besinnungslos auf ihrem Sitz zusammengesunken war. Die Pilotin — die jüngste der Bo-Offizierinnen — saß steif und besorgt da. Zuerst dachte ich, ihr Unbehagen hätte mit dem Gestank zu tun, der vom verschütteten Arrack und dem Erbrochenen herrührte — zum Glück hatte sich Ersterer ausschließlich auf die Leutnantinnen ergossen, bereits in der Station Shis’urna, und von Letzterem war fast alles in den entsprechenden Behältnissen gelandet —, doch dann blickte ich (Eins Bo) zum Heck und sah dort drei Anaander Mianaais schweigend und teilnahmslos auf den hintersten Plätzen sitzen. Für mich nicht anwesend. Sie musste insgeheim in der Station Shis’urna zugestiegen sein. Hatte die Pilotin angewiesen, mich nicht in Kenntnis zu setzen. Die anderen waren vermutlich zu betrunken gewesen, um sie zu bemerken. Ich dachte daran, wie sie mich auf dem Planeten gefragt hatte, wann sie mich zuletzt besucht hatte. An meine unerklärliche und reflexhafte Lüge. Das wahre letzte Mal war in vielerlei Hinsicht wie dieses Mal gewesen.
»Herrin«, sagte ich, als alle Bo-Leutnantinnen außer Hörweite waren. »Ich werde die Hundert-Kapitänin informieren.«
»Nein«, sagte ein Anaander. »Dein Var-Deck ist leer.«
»Ja, Herrin«, bestätigte ich.
»Dort werde ich mich aufhalten, während ich an Bord bin.« Nichts weiter, kein Warum oder Wie lange. Oder wann ich der Kapitänin über mein Tun berichten konnte. Ich war verpflichtet, Anaander Mianaai zu gehorchen, noch vor meiner eigenen Kapitänin, aber ich erhielt nur sehr selten einen Befehl von der einen, ohne dass die andere davon wusste. Das war unangenehm.
Ich schickte Segmente von Eins Esk los, um Eins Var aus dem Frachtraum zu holen, leitete die Erwärmung einer Sektion des Var-Decks ein. Die drei Anaander Mianaais lehnten mein Angebot ab, ihnen mit ihrem Gepäck zu helfen, und trugen ihre Sachen selbst nach Var hinunter.
Das war schon einmal geschehen, bei Valskaay. Meine unteren Decks waren größtenteils leer gewesen, weil viele meiner Soldatinnen den Frachtraum verlassen hatten und arbeiteten. Sie hatte sich damals auf dem Esk-Deck aufgehalten. Was hatte sie zu jener Zeit gewollt, was hatte sie getan?
Zu meiner Bestürzung stellte ich fest, dass meine Gedanken der Antwort auswichen, die vage und unsichtbar blieb. Das war nicht richtig. Das war ganz und gar nicht richtig.
Zwischen dem Esk- und dem Var-Deck gab es einen direkten Zugang zu meinem Gehirn. Was hatte sie bei Valskaay getan, woran ich mich nicht erinnern konnte, und was beabsichtigte sie jetzt zu tun?