Kapitel 89

Ein angenehmer Nachmittag

Am nächsten Tag wurde ich auf dem großen, mit Kopfstein gepflasterten Hof, den man früher Quoyan Hayel genannt hatte, ausgepeitscht. Das Haus des Windes. Ein passender Ort, wie ich fand.

Wie vorherzusehen war, hatte sich eine große Menschenmenge eingefunden. Hunderte Studenten füllten den Platz bis auf das letzte Fleckchen. Weitere schauten aus den Fenstern und den Eingängen der Gebäude. Einige waren sogar, der besseren Sicht wegen, auf die Dächer geklettert. Ich nahm es ihnen nicht übel, wirklich nicht. So eine Gratisvorstellung lässt man sich einfach nicht entgehen.

Ich bekam sechs Peitschenhiebe auf den Rücken. Da ich niemanden enttäuschen wollte, lieferte ich ein wenig Gesprächsstoff und hielt es wie beim letzten Mal: Ich schrie nicht, blutete nicht und wurde auch nicht ohnmächtig. Und ich verließ den Hof auf eigenen Füßen und hoch erhobenen Hauptes.

Nachdem Mola meinen Rücken mit siebenundfünfzig Stichen genäht hatte, tröstete ich mich mit einem Ausflug nach Imre. Dort kaufte ich von Ambroses Geld eine vorzügliche Laute, zwei schöne gebrauchte Kleidergarnituren für mich, ein Fläschchen mit meinem eigenen Blut und ein neues, warmes Kleid für Auri.

Es war, alles in allem, ein sehr angenehmer Nachmittag.

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