5

Brox hatte ein schlechtes Gefühl, was ihre Mission anging, ein sehr schlechtes Gefühl.

»Wo sind sie?«, murmelte er. »Wo sind sie?«

Wie versteckt man einen Drachen?, fragte sich der Orc. Die Spuren des Riesenreptils waren bis zu einem gewissen Punkt klar zu erkennen, aber dann konnten er und Gaskal nur noch die Fußspuren eines Menschen finden, möglicherweise auch die von zwei Menschen. Da die Orcs so nahe waren, dass sie es bemerkt hätten, wenn sich ein Drache in die Luft erhob – und etwas solch Erstaunliches hatten sie nicht bemerkt –, musste sich der Leviathan noch in der unmittelbaren Umgebung befinden.

»Vielleicht ist er hier entlang«, schlug Gaskal vor und legte seine breite Stirn in tiefe Falten. »Durch diesen Pass.«

»Zu eng«, knurrte Brox. Er schnüffelte. Drachengeruch füllte seine Nase. Und ganz schwach, durch die Echsenausdünstungen fast überlagert, der Geruch von Mensch. Ein Drachen und ein Zauberer.

Vertrag hin, Vertrag her, dies war ein guter Tag zum Sterben – was ihre Gegner betraf. Und falls Brox sie stellen konnte.

Als er sich auf die Knie niederließ, um die Fährten besser lesen zu können, musste der Veteran sich eingestehen, dass Gaskais Vorschlag den meisten Sinn machte. Die beiden Spuren führten in den schmalen Pass, wo die des Drachen einfach aufhörte. Trotzdem war sich Brox sicher, dass die Bestie, sobald sich die Orcs den anderen Eindringlingen widmeten, augenblicklich erscheinen würde.

Ohne seinem Gefährten durch irgendein Zeichen seine wahren Absichten zu erkennen zu geben, erhob sich der ältere Krieger. »Geh’n wir.«

Die Waffen kampfbereit umklammert, trotteten sie vorsichtig in den Pass. Brox grunzte, als er den Felskorridor studierte. Eindeutig zu schmal für einen Drachen, selbst für einen, der noch nicht ausgewachsen war. Wo war die Kreatur?

Sie hatten erst eine kurze Strecke zurückgelegt, als sie weiter vorne in der Schlucht ein monströses Brüllen hörten. Die beiden Orcs blickten einander an, aber sie wurden nicht langsamer. Kein wahrer Krieger floh beim ersten Laut einer Gefahr.

Sie drangen tiefer in die Schlucht vor. Schatten spielten über die Felsen und erweckten den Eindruck, als tanzten groteske Geschöpfe um sie herum. Brox’ Atem ging schneller. Er versuchte, mit Gaskai Schritt zu halten. Die Axt wog schwer in seiner Hand.

Ein Schrei – ein menschlicher Schrei – hallte durch den Pass. Er kam von irgendwo voraus.

»Brox …«, setzte der jüngere Orc an.

Doch in diesem Moment füllte eine Vision ihr Blickfeld aus, ein feuriges Bild, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatten.

Der Schrecken nahm die ganze Breite des Passes ein und schien sogar in den Fels hinein zu fließen. Er erweckte nicht den Eindruck, lebendig zu sein, und doch bewegte er sich, als verfolge er ein Ziel. Geräusche – willkürliche, chaotische Laute – füllten die Ohren der Orcs, und als Brox in das Zentrum der Erscheinung blickte, fühlte er sich, als starre er in die Ewigkeit.

Orcs waren keine Wesen, die sich schnell ängstigten, aber die schaurige und gewiss magische Vision überwältigte die beiden Krieger. Brox und Gaskai erstarrten vor ihr und ahnten, dass diese Erscheinung gewiss nicht vor ihren Waffen weichen würde.

Brox hatte sich einen heldenhaften Tod gewünscht, nicht das hier. Es lag keine Ehre darin, auf solche Art zu sterben. Das Ding sah aus, als könne es ihn mit Haut und Haaren verschlingen. Ohne ihn überhaupt zu bemerken. Wie eine Fliege.

Und so war die Entscheidung für ihn klar. »Gaskai! Beweg dich! Lauf!«

Doch Brox selbst gelang es nicht, seinem eigenen Befehl nachzukommen. Ja, er wirbelte herum, um fortzurennen. Aber er rutschte in dem glatten Schnee aus wie ein tölpelhaftes Kind. Der riesige Orc stürzte zu Boden und stieß sich den Kopf. Er verlor seine Axt, die außerhalb seiner Reichweite niederfiel.

Gaskai, der nicht mitbekommen hatte, was mit seinem Kameraden geschehen war, rannte nicht zurück, sondern warf sich zur Seite und fand in einer Vertiefung der Felswand Zuflucht. Er drückte sich gegen den kalten Stein und war offenbar der Ansicht, hier geschützt zu sein.

Brox erkannte Gaskais Fehleinschätzung. Er erhob sich auf die Knie und schrie: »Nicht da! Weg da!«

Doch die Kakophonie des kreischenden Chaos ertränkte seine Warnung, und die furchterregende Abnormität bewegte sich weiter voran … Brox sah mit Grausen, wie Gaskai von ihrem Rand erfasst wurde.

Tausend Schreie entströmten Gaskais Kehle, während er gleichzeitig älter und jünger wurde. Die Augen des Orcs traten hervor, als wollten sie aus seinem Schädel platzen, und sein Körper floss wie Wasser. Er dehnte sich aus, wurde kleiner, dehnte sich wieder aus …

Und mit einem letzten verzweifelten Schrei schrumpfte Gaskai in sich zusammen wie ein Stück Pergament, das von einer riesigen Hand zerknüllt wird. Er wurde kleiner und kleiner, bis er vollkommen verschwunden war.

»Bei der Horde!«, keuchte Brox, wie versteinert im Angesicht des Schreckens. Er starrte auf den Punkt, wo kurz zuvor sein jüngerer Gefährte gestanden hatte, und hoffte irgendwie immer noch, dass dieser wie durch ein Wunder unversehrt erscheinen würde.

Dann erkannte er plötzlich, dass auch er selbst nur wenige Atemzüge davon entfernt war, von der Monstrosität verschlungen zu werden.

Brox wirbelte herum, langte instinktiv nach seiner Axt und rannte. Er fühlte keine Scham ob seiner Flucht. Kein Orc konnte gegen dieses Ding kämpfen. Zu sterben, wie Gaskai gestorben war, wäre eine sinnlose Geste gewesen.

Doch so schnell der Orc auch lief, die flammende Vision war schneller. Während das Kreischen der Geräusche und Stimmen ihn beinahe taub machte, biss Brox die Zähne zusammen. Er wusste, er konnte dem Strudel nicht entkommen. Nicht mehr. Dennoch hastete er weiter …

Ihm gelangen nur noch zwei weitere Schritte, bevor die Monstrosität seinen Leib völlig verschlang.


Jeder Knochen, jeder Muskel, jeder Nerv in Krasus’ Körper brüllte, und letztlich gelang es ihm dadurch, sich aus dem schwarzen Abgrund der Bewusstlosigkeit empor zu kämpfen.

Was war geschehen? Der Drachenmagier wusste es noch immer nicht wirklich. Im einen Moment versuchte er, Rhonin zu erreichen, und im nächsten verschlang ihn die Anomalie – obwohl er überhaupt nicht in ihrer Nähe war. Seine mentale Verbindung zu dem Menschen hatte Krasus gemeinsam mit dem jungen Zauberer in das Phänomen hinein gezogen.

Wieder durchblitzten Bilder seinen verwirrten Geist. Landschaften, Kreaturen, Artefakte. Krasus hatte die Zeit in ihrem ultimativen Aspekt erlebt, alle Zeit auf einmal!

Aspekt? Dieses Wort beschwor eine andere machtvolle Vision herauf, die er glücklicherweise bis dahin vergessen hatte. Inmitten des wirbelnden Chaos der Zeit hatte Krasus einen Blick auf etwas erhascht, das sein Herz und all seine Hoffnungen zerschmetterte.

Dort, im Zentrum des wütenden Sturms, hatte er Nozdormu gesehen, den großen Aspekt der Zeit … gefangen wie eine Fliege im Netz der Spinne.

Nozdormu war in all seiner schrecklichen Glorie dort gewesen, ein gigantischer Drache, nicht aus Fleisch, sondern aus dem goldenen Sand der Ewigkeit gewoben. Seine edelsteingleichen Augen, die in der Farbe der Sonne leuchteten, waren weit offen gewesen, und dennoch hatten sie die unbedeutende Gestalt von Krasus nicht bemerkt. Der große Drache hatte sich in den Qualen von Kampf und Schmerz gewunden. Gefangen hatte er weiterhin darum gerungen, alles zusammen zu halten – absolut alles.

Nozdormu war sowohl Opfer als auch Retter. Treibend im sturmgepeitschten Ozean der gesammelten Zeit, hatte allein er verhindert, dass sie vollkommen aus den Fugen geriet. Wenn nicht der Aspekt gewesen wäre, das Gewebe der Realität wäre längst geborsten. Die Welt, die Krasus kannte, wäre für immer verschwunden. Schlimmer noch, sie würde niemals existiert haben.

Eine neue Welle aus Schmerz suchte Krasus heim. Er schrie in der alten Sprache der Drachen und verlor für einen Augenblick die Kontrolle, an die er so gewöhnt war. Doch mit dem Schmerz kam auch die Erkenntnis, dass er noch lebte. Dieses Wissen brachte ihn dazu, zu kämpfen, sich wieder zu vollem Bewusstsein zu zwingen …

Er öffnete die Augen.

Bäume begrüßten seinen Blick. Hoch aufragende Bäume mit grünen Kronen, die fast den Himmel verbargen. Ein Wald in voller Blüte und Lebendigkeit. Vögel sangen, während irgendwo andere Kreaturen raschelnd durch das Unterholz huschten. Vage nahm Krasus die untergehende Sonne und weiche, treibende Wolken wahr.

Die Landschaft war so friedlich, dass der Drachenmagier sich fast fragte, ob er nicht doch gestorben und ins Jenseits eingegangen war. Dann erweckte ein wenig himmlisches Geräusch seine Aufmerksamkeit, ein gemurmelter Fluch. Krasus blickte nach links.

Rhonin rieb sich den Hinterkopf, während er versuchte, sich ein wenig aufzurichten. Der Mensch mit Haaren wie Feuer war mit dem Gesicht nach unten nur wenige Yards von seinem früheren Mentor entfernt gelandet. Der Zauberer spuckte kleine Gras- und Erdbatzen aus, dann blinzelte er. Aus purem Zufall blickte er zuerst in Krasus’ Richtung.

»Was …?«, war alles, was er herausbrachte.

Krasus versuchte zu sprechen, aber aus seiner Kehle drang nur ein kränkliches Krächzen. Er schluckte. Dann versuchte er es noch einmal. »Ich … weiß nicht. Bist du … bist du irgendwie verletzt?«

Rhonin streckte Arme und Beine – und schnitt eine Grimasse. »Tut alles höllisch weh … aber … aber es scheint nichts gebrochen zu sein.«

Nach einer ähnlichen Prüfung gelangte der Drachenmagier für sich selbst zum gleichen Ergebnis. Dass sie so unversehrt angekommen waren, erstaunte ihn, aber er erinnerte sich an die Magie Nozdormus, die in der Anomalie gewirkt hatte. Vielleicht hatte der Aspekt der Zeit sie ja doch bemerkt und alles in seiner Macht Stehende beigetragen, um sie zu retten. Doch wenn dies der Fall war …

Rhonin rollte sich auf den Rücken. »Wo sind wir?«

»Das kann ich nicht sagen. Ich habe das Gefühl, ich sollte diese Gegend kennen, aber …« Krasus musste innehalten, als er plötzlich von einem Schwindelgefühl übermannt wurde. Er fiel zurück auf den Boden und schloss die Augen, bis es vorbei war.

»Krasus? Was ist passiert?«

»Nichts … nichts Schlimmes … glaube ich. Ich habe mich nur noch nicht ganz von dem erholt, was uns widerfuhr. Meine Schwäche wird bald vorbei sein.« Doch ihm fiel auf, dass Rhonin bereits sehr viel erholter aussah, sich sogar aufsetzte und versuchte, die Glieder zu strecken. Warum überstand ein zerbrechlicher Mensch das Chaos der Anomalie besser als er?

Mit grimmiger Entschlossenheit setzte sich auch Krasus auf. Das Schwindelgefühl wollte ihn wieder überwältigen, aber der Drachenmagier kämpfte es nieder. Er versuchte, seinen Geist von seinen Sorgen abzulenken, und blickte sich ein weiteres Mal um. Ja, er spürte ganz eindeutig eine gewisse Vertrautheit mit dieser Umgebung. Irgendwann einmal hatte er diese Region besucht, aber wann?

Wann?

Die einfache Frage erfüllte ihn mit jähem Entsetzen. Wann

Nozdormu gefangen in der Ewigkeit … alle Zeit von den Klauen der Anomalie zerfetzt …

Der dichte Wald und die wachsenden Schatten, die die sinkende Sonne schuf, machten es praktisch unmöglich, genug zu sehen, um die Gegend zu identifizieren. Er würde sich in die Luft erheben müssen. Ein kurzer Flug sollte risikolos sein. Dieses Gebiet erweckte nicht den Anschein, als gäbe es in der Nähe irgendwelche Siedlungen.

»Rhonin, du bleibst hier. Ich werde die Umgebung von oben erkunden. Ich bin bald zurück.«

»Ist das klug?«

»Ich fürchte, es ist absolut notwendig.« Ohne ein weiteres Wort hob Krasus seine Arme und begann sich zu verwandeln.

Oder besser: Er versuchte, sich zu verwandeln. Doch der Drachenmagier brach, von Schmerz und Schwäche überwältigt, zusammen. Sein ganzer Körper fühlte sich an, als sei ihm das Innere nach außen gekehrt worden.

Starke Arme fingen ihn auf, als er fiel. Rhonin führte ihn vorsichtig zu einer weichen Stelle, dann half er seinem Gefährten, sich niederzusetzen.

»Bist du in Ordnung? Du siehst aus, als ob –«

Krasus schnitt ihm das Wort ab. »Rhonin … ich … ich konnte mich nicht verwandeln. Ich konnte mich nicht verwandeln!«

Der junge Zauberer runzelte die Stirn und verstand nicht. »Du bist noch schwach. Die Reise durch dieses Ding –«

»Aber du stehst auf deinen Beinen! Ich möchte dich nicht beleidigen, Mensch, aber das, was wir gerade hinter uns haben, hätte dich viel stärker mitnehmen sollen als mich.«

Der andere nickte. Er verstand. »Ich hatte nur angenommen, du hättest dich verausgabt, als du versuchtest, mich in diesem Phänomen am Leben zu erhalten.«

»Ich fürchte, da muss ich dich enttäuschen. Sobald wir in die Anomalie hineingezogen waren, konnte ich nicht mehr für dich tun als für mich selbst. Und ich glaube, wenn Nozdormu nicht gewesen wäre …«

»Nozdormu?« Rhonins Augen weiteten sich. »Was hat er mit unserem Überleben zu schaffen?«

»Hast du ihn nicht bemerkt?«

»Nein.«

Der Drachenmagier holte tief Luft und beschrieb, was er gesehen hatte. Im Laufe seiner Worte wurde Rhonins Gesichtsausdruck zunehmend grimmiger.

»Unmöglich!«, stieß der Mensch schließlich hervor.

»Schrecklich«, korrigierte ihn Krasus. »Und jetzt muss ich dir noch etwas sagen. Auch wenn Nozdormu uns vor den barbarischen Kräften im Inneren der Anomalie gerettet hat, so fürchte ich, dass er uns nicht dorthin hat zurücksenden können, von wo wir gekommen sind … oder auch nur, von wann

»Du glaubst … du glaubst, wir befinden uns in einer anderen Zeit?«

»Ja … aber in welcher Ära … kann ich nicht sagen. Und ich habe auch keine Ahnung, wie wir wieder in unsere eigene Zeit zurückgelangen könnten.«

Rhonin ließ sich im Sitzen auf den Boden zurückfallen. Auf dem Rücken liegend, starrte in den leeren Raum vor seinen Augen. »Vereesa …«

»Fass Mut! Ich sagte, ich habe keine Ahnung, wie wir zurückkommen können, aber das heißt nicht, dass wir es nicht versuchen werden! Trotzdem müssen wir uns zunächst darum kümmern, etwas zu essen aufzutreiben … und wir müssen etwas über dieses Land in Erfahrung bringen. Wenn wir wissen, wo wir sind, können wir vielleicht auch herausbekommen, wo wir die Hilfe finden, die wir benötigen. Jetzt hilf mir hoch.«

Mit der Hilfe des Menschen kam Krasus wieder auf die Beine. Nach ein paar zögerlichen Schritten, erklärte er, das Weitergehen bewältigen zu können. Eine kurze Diskussion über die Richtung, die sie einschlagen sollten, endete damit, dass sie sich darauf einigten, sich nach Norden zu wenden, auf eine Reihe ferner Hügelkuppen zu. Dort sollten sie bis zum morgigen Tag in der Lage sein, weit genug über die Bäume zu blicken, um ein Dorf oder eine Stadt auszumachen.

Kaum eine Stunde, nachdem sie ihre Wanderung begonnen hatten, versank die Sonne hinter dem Horizont, aber das Paar zog weiter. Glücklicherweise hatte Rhonin in einer seiner Gürteltaschen noch ein paar kleine Rationen, und ein Busch, an dem sie vorbeikamen, lieferte ihnen eine Handvoll genießbarer, wenn auch saurer Beeren. Die kleinere, fast elfische Gestalt, die Krasus trug, benötigte weit weniger Nahrung als seine wahre Drachengestalt. Trotzdem war ihnen beiden klar, dass sie am nächsten Tag etwas kräftigere Kost finden mussten, wenn sie überleben wollten.

Die dickere Kleidung, die sie für die Berge getragen hatten, erwies sich als perfekt, um sie warm zu halten, sobald es dunkel geworden war. Krasus’ überlegenes Sehvermögen ermöglichte ihnen zudem, ziemlich sicher ihren Weg zu finden. Trotzdem kamen sie nur langsam voran, und der Durst begann sie zu plagen.

Schließlich führte sie ein leises, von Westen kommendes Plätschern zu einem kleinen Bach. Rhonin und Krasus knieten sich dankbar am Ufer nieder.

»Dank sei den Fünf«, erklärte der Drachenmagier, während sie tranken. Rhonin nickte schweigend und war viel zu sehr damit beschäftigt, den ganzen Bach zu leeren, um eine richtige Antwort zu geben.

Nachdem sie ihre Bäuche gefüllt hatten, lehnten sie sich zurück. Krasus wollte weitergehen, aber es war klar, dass weder er noch der Mensch die nötige Kraft dazu hatten. Sie würden die Nacht über hier rasten müssen und dann im ersten Morgenschimmer aufbrechen.

Als er dies vorschlug, stimmte Rhonin bereitwillig zu. »Ich glaube nicht, dass ich noch einen Schritt weiter gehen kann«, sagte der junge Zauberer. »Aber ich kann uns immer noch ein Feuer machen, wenn du möchtest.«

Die Idee eines Feuers war verlockend, aber etwas warnte Krasus davor. »Wir werden es in unseren Sachen warm genug haben. Ich würde es vorziehen, wenn wir die nächste Zeit lieber etwas übervorsichtig wären.«

»Du hast wahrscheinlich Recht. Nach allem, was wir wissen, könnten wir zu Zeiten der ersten Invasion der Horde angekommen sein.«

Das schien Krasus angesichts der Friedlichkeit dieses Waldes unwahrscheinlich, aber die Jahrhunderte hatten andere Gefahren hervorgebracht. Aber ihr gegenwärtiger Standort würde sie vor den meisten Kreaturen verbergen, die in ihrer Nähe vorbeikommen mochten. Ein kleiner Hügel bot sich zudem an, sich hinter ihm zu verstecken.

Ihre Erschöpfung war größer, als sie sich hatten eingestehen wollen, und sie schliefen fast sofort ein. Doch Krasus’ Schlaf wurde von unruhigen Träumen heimgesucht, in denen sich die kürzlichen Ereignisse widerspiegelten.

Wieder erschien ihm Nozdormu, der gegen das kämpfte, was sein eigentliches Wesen war. Der Drachenmagier sah alle Zeiten zu einem unlösbaren Knoten miteinander verwoben und mit jedem Augenblick, den die Anomalie weiter existierte, instabiler werdend.

Krasus sah auch etwas anderes, einen schwachen, aber feurigen Blick, fast wie Augen, die hungrig auf alles starrten, was sie ausmachen konnten. Der Drachenmagier wälzte sich in seinem Schlaf, während sein Unterbewusstsein versuchte, sich zu erinnern, warum ihm dieses Bild so schrecklich vertraut erschien …

Doch dann drang das leichte Klirren von Metall gegen Metall in die Bilder und zerstreute seine Träume, riss die Vision in Fetzen, als Krasus gerade kurz davor stand, sich zu entsinnen, wofür die flammenden Augen standen.

Er wollte sich gerade rühren, als Rhonins Hand sich fest über seinem Mund schloss. Früher in seinem langen, langen Leben hätte ein solcher Affront den Drachen dazu gebracht, der sterblichen Kreatur eine schmerzhafte Lektion in Sachen gute Manieren zu erteilen, aber jetzt hatte Krasus nicht nur mehr Geduld als in seiner Jugend, er hatte auch mehr Vertrauen.

Da erklang wieder das Scheppern von Metall. Nur ganz leise, doch für die trainierten Ohren der beiden Zauberer so laut wie Donner.

Rhonin zeigte nach oben. Krasus nickte. Die beiden Männer standen vorsichtig auf und versuchten, über den Rand des Hügels zu spähen. Offensichtlich waren mehrere Stunden vergangen, seit sie eingeschlafen waren. Der Wald lag still, bis auf das Zirpen einiger Insekten. Wenn nicht die unnatürlichen Geräusche gewesen wären, die sie gehört hatten, Krasus hätte geglaubt, alles sei in Ordnung.

Dann materialisierten zwei große, fast monströse Gestalten jenseits des Hügels. Zuerst waren sie nicht klar zu erkennen, aber schließlich konnte Krasus’ nicht nur zwei Kreaturen ausmachen, sondern derer gleich vier.

Zwei Reiter auf riesigen, muskulösen Panthern.

Die Männer waren groß und, obwohl sehr schlank, doch eindeutig Krieger. Sie trugen Rüstungen von der Farbe der Nacht und hohe Helme mit Nasenschützern. Krasus konnte ihre Gesichter noch nicht erkennen, aber sie bewegten sich mit einer geschmeidigen Eleganz, wie man sie nur selten bei Menschen antraf. Die Soldaten und ihre schlanken, schwarzen Reittiere gaben sich, als würde ihnen die Finsternis wenig ausmachen, was den Drachenmagier dazu bewegte, seinen Gefährten zur Vorsicht zu ermahnen.

»Sie werden dich sehen, bevor du sie klar erkennen kannst«, flüsterte Krasus. »Ich weiß nicht, was sie sind, aber sie sind nicht von deiner Art.«

»Da sind noch mehr!«, gab Rhonin zurück. Trotz seines schlechteren Sehvermögens bei Nacht hatte er in genau die richtige Richtung geblickt, um ein weiteres Reiterpaar auszumachen, das sich ihrem Hügel näherte.

Die vier Soldaten bewegten sich in fast vollkommener Stille. Nur leise Geräusche verrieten die Krieger, die sich auf einer Jagd zu befinden schienen …

Krasus kam zu dem besorgniserregenden Schluss, dass sie Rhonin und ihn suchten.

Einer der vorderen Reiter zog an den Zügeln seines monströsen, mit Säbelzähnen bewehrten Reittiers und brachte es zum Stehen. Dann hob er eine Hand an sein Gesicht. Ein kurzer Blitz blauen Lichts beleuchtete die Gegend um ihn herum. In seiner rechten Hand hielt der Reiter einen kleinen Kristall, den er auf die dunkle Landschaft richtete. Einen Moment später bedeckte er das Artefakt mit der anderen Hand und löschte das Licht.

Der Einsatz des magischen Kristalls bereitete Krasus noch die geringsten Sorgen. Das Wenige, das er von dem mürrischen, brutalen Gesicht des Jägers erkannt hatte, machte ihn weit nervöser.

»Nachtelfen …«, flüsterte er.

Der Reiter, der den Kristall benutzt hatte, blickte sofort in Krasus’ Richtung.

»Sie haben uns gesehen!«, flüsterte Rhonin.

Krasus fluchte über seine eigene Dummheit und zog den jungen Zauberer mit sich fort. »In den Wald! Wir müssen uns ins Gebüsch schlagen! Es ist unsere einzige Chance!«

Ein vereinzelter Schrei hallte durch die Nacht … und plötzlich wimmelte der Wald vor Reitern. Die Furcht einflößenden, aber agilen Reittiere sprangen flink vor, und die weichen Sohlen ihrer Pfoten verursachten keinerlei Geräusch auf dem Waldboden. Wie ihre Herren hatten auch sie leuchtende, silberne Augen, die es ihnen trotz der Finsternis ermöglichten, ihre Beute ausfindig zu machen. Die Panther brüllten laut und freuten sich auf ihre Beute.

Rhonin und Krasus schlitterten einen Abhang hinab und in ein Dickicht. Ein Reiter raste an ihnen vorbei, aber ein anderer wirbelte herum und setzte die Verfolgung fort. Hinter ihnen verteilten sich mehr als ein Dutzend weiterer Reiter über das Gebiet, um den beiden Männern den Weg abzuschneiden.

Die Zauberer erreichten den dichter bewachsenen Bereich, aber der vorderste Reiter war fast bei ihnen. Rhonin wirbelte herum und schrie ein einzelnes Wort.

Ein blendend heller Ball reiner Energie traf den Nachtelf mitten in die Brust und schleuderte ihn von seinem Panther. Mit gewaltigem Lärm krachte er in einen Baum.

Rhonins Gegenangriff schien die anderen Nachtelfen nur noch in ihrer Absicht zu bestärken, sie zu fangen. Obwohl sie auf dem waldigen Gelände nur mühsam vorankamen, trieben die Reiter ihre Tiere weiter.

Krasus blickte nach Osten und sah, dass einige der Soldaten bereits vor ihnen angekommen waren und daran gingen, ihnen den Weg abzuschneiden. Instinktiv wob er einen eigenen Zauber. Gesprochen in der Zunge der reinen Magie hätte er eine Flammenwand schaffen sollen, um die Verfolger auf Abstand zu halten. Stattdessen erwachten winzige Feuer wahllos über das Gebiet verteilt zum Leben, von denen nur die wenigsten zur Verteidigung zu gebrauchen waren. Sie lenkten bestenfalls eine Handvoll Reiter für ein paar Sekunden ab. Die meisten der Nachtelfen beachteten sie nicht einmal.

Und was noch schlimmer war: Krasus brach erneut unter Schmerz und Schwäche zusammen.

Auch dieses Mal eilte ihm Rhonin zu Hilfe. Er wiederholte eine schwächere Variante des Zaubers, den der Drachenmagier gerade versucht hatte. Doch wo Krasus glanzlose Resultate und körperliche Schmerzen für seine Bemühungen geerntet hatte, vollbrachte der menschliche Magier ganz Erstaunliches. Im Wald vor ihren Verfolgern explodierten hungrige, mächtige Flammen, die die Soldaten in vollkommener Verwirrung zurücktrieben.

Rhonin blickte ebenso überrascht auf das Ergebnis seines Zaubers wie die Nachtelfen, aber er erholte sich rascher als sie von seinem Schrecken. Er rannte an Krasus’ Seite und half dem schwer angeschlagenen Magier wieder auf die Beine. Gemeinsam zogen sie sich vom Schauplatz des Kampfes zurück.

»Sie werden …« Krasus rang um Atem. »Sie werden bald einen Weg um das Feuer herum finden! Es scheint, als würden sie diesen Ort sehr gut kennen!«

»Wie hast du sie genannt?«

»Das sind Nachtelfen, Rhonin. Erinnerst du dich an sie?«

Der Drachenmagier und der Mensch hatten den Krieg gegen die Brennende Legion nur aus der Umgebung von Dalaran erlebt, aber auch dort hatten sie Berichte über das Erscheinen der Nachtelfen erreicht, jenes legendären Volkes, von dem Vereesas Leute abstammten. Die Nachtelfen waren erschienen, als es so ausgesehen hatte, als sei die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten, und es war nicht untertrieben zu behaupten, dass der Krieg wahrscheinlich einen ganz anderen Ausgang genommen hätte, wenn sie sich nicht den Verteidigern angeschlossen hätten.

»Aber wenn das Nachtelfen sind, sind wir doch Verbündete?«

»Du vergisst, dass wir uns nicht unbedingt im gleichen Zeitalter befinden. Um genau zu sein, bis zu ihrem Wiedererscheinen glaubten selbst die Drachen, dieses Volk sei seit langem ausgestorben, seit dem Ende des …« Krasus stockte und war sich nicht sicher, ob er die Gedanken, die ihn plötzlich überfielen, bis zu ihrem logischen Schluss weiterverfolgen wollte.

Schreie brachen in ihrer Nähe aus. Drei Reiter preschten mit erhobenen Krummschwertern auf sie zu, und an ihrer Spitze ritt der Mann, der den blauen Kristall benutzt hatte. Rhonins Flammen erhellten sein Gesicht, dessen elfentypische Schönheit unwiederbringlich durch eine große Narbe ruiniert war, die auf der linken Wange vom Auge bis zur Lippe verlief.

Krasus versuchte, einen weiteren Zauber zu weben, aber wieder überkamen ihn nur Schmerz und Schwäche. Rhonin half ihm sanft zu Boden, dann stellte er sich den Angreifern.

»Jiytonus Zerak!«, schrie er.

Das Geäst der Bäume, an denen die Nachtelfen vorbei ritten, flocht sich plötzlich zusammen und bildete eine netzähnliche Barriere. Ein Reiter verfing sich darin und glitt von seiner Raubkatze. Ein zweiter brachte seinen protestierenden Panther hinter dem Gestürzten zum Stehen.

Doch der Anführer schnitt durch die Zweige, als zerteile er Luft, und hinterließ einen roten Blitz in seinem tödlichen Kielwasser.

»Rhonin!«, gelang es Krasus herauszubringen. »Flieh! Verschwinde von hier!«

Sein früherer Schüler hatte ebenso wenig die Absicht, einem solchen Befehl zu gehorchen, wie sie der Drachenmagier an seiner Stelle gehabt hätte. Rhonin griff in seine Gürteltasche und zog etwas daraus hervor, das zunächst wie ein Band aus leuchtendem Quecksilber aussah. Die Substanz verband sich schnell zu einer leuchtenden Klinge, einem Geschenk, das ein Elfenkommandant Rhonin gegen Ende des Krieges gemacht hatte.

Im Licht der magischen Klinge verwandelte sich der hochmütige Ausdruck auf dem Gesicht des Soldaten in Überraschung. Trotzdem stellte er sich Rhonins Schwert mit seinem eigenen.

Rote und silberne Funken sprühten. Rhonins ganzer Leib erzitterte. Der Nachtelf stürzte beinahe aus dem Sattel. Der Panther brüllte, doch wegen seines Reiters konnte er den Feind nicht mit seinen rasiermesserscharfen Krallen erreichen.

Wieder trafen sich die Klingen. Rhonin mochte ein Zauberer sein, doch er hatte im Laufe seines Lebens gelernt, dass es nützlich war, auch das Schwert zu beherrschen. Vereesa hatte ihn so gut trainiert, dass er selbst gegen erfahrene Krieger bestehen konnte … und mit der Elfenklinge hatte er gute Chancen, gegen jeden Gegner den Sieg davonzutragen, der ihm im Zweikampf gegenübertrat.

Aber nicht gegen eine ganze Bande auf einmal. Während er noch den Nachtelf und seine Bestie auf Abstand hielt, trafen drei weitere Reiter ein, von denen zwei ein Netz zwischen sich führten. Krasus hörte ein Geräusch hinter sich und blickte über die Schulter, wo noch drei andere Reiter erschienen, die ebenfalls ein großes Netz schleppten.

Wie sehr er es auch versuchte, er brachte die Worte der Macht nicht über seine Lippen. Er, der Drache, war hilflos.

Rhonin sah das erste Netz und wich zurück. Er hielt sein Schwert bereit, falls die Nachtelfen versuchten sollten, ihn damit einzufangen. Der Anführer trieb sein Reittier vorwärts und zog Rhonins Aufmerksamkeit auf sich.

»Hinter dir!«, rief Krasus, der wieder von Schwäche überwältigt wurde. »Das ist noch ein …«

Ein schwerer Stiefel trat dem geschwächten Magier gegen den Kopf. Krasus behielt das Bewusstsein, aber er konnte sich nun vollends nicht mehr konzentrieren.

Durch verschleierte Augen musste er zusehen, wie sich die dunklen Gestalten der Elfen um seinen Gefährten sammelten. Rhonin wehrte zwei Schwerter ab, trieb eine der Großkatzen zurück … und dann erwischte ihn das Netz von hinten.

Es gelang ihm, einen Teil davon zu zerschneiden, aber dann fiel das zweite Netz auf ihn, und Rhonin verfing sich vollends in den Maschen. Der junge Magier wollte den Mund zu einem weiteren Zauber öffnen, aber der Anführer der Nachtelfen stürmte vor und rammte ihm die Faust hart gegen den Kiefer.

Der menschliche Zauberer brach zusammen.

Wutentbrannt gelang es Krasus, sich teilweise von seiner Benommenheit zu befreien. Er murmelte ein paar magische Worte und zeigte auf den Anführer.

Dieses Mal funktionierte sein Zauber, aber er ging fehl. Der goldene Blitz traf nicht das Ziel, das der Drachenmagier ins Auge gefasst hatte, sondern nur einen Baum neben einem der anderen Jäger. Drei große Äste brachen weg und stürzten auf den Mann. Sie begruben ihn und seinen Panther unter sich.

Der Anführer der Nachtelfen starrte finster in Krasus’ Richtung. Der Drachenmagier versuchte vergeblich, sich zu schützen, als Fäuste und Stiefel auf ihn einprasselten … und er schließlich das Bewusstsein verlor.


Er sah zu, wie seine Untergebenen auf die seltsame Gestalt einprügelten, die einen der ihren mehr durch Zufall als mit Absicht getötet hatte. Auch nachdem ihr Opfer längst bewusstlos geworden war, ließ er seine Krieger weiter ihre Wut an dem bewegungslosen Körper austoben. Die Panther fauchten und knurrten, witterten Blut, und ihre Reiter hatten Mühe, sie davon abzuhalten, sich ebenfalls dem Gewaltausbruch anzuschließen.

Als er zu dem Schluss kam, dass sie die Grenze erreicht hatten, dass jeder weitere Schlag das Leben des Gefangenen gefährden würde, befahl er seinen Männern aufzuhören.

»Lord Xavius will sie lebend«, schnappte der narbengesichtige Elf. »Wir wollen ihn doch nicht enttäuschen, oder?«

Die anderen erstarrten, und plötzlich zeichnete sich Furcht auf ihren Gesichtern ab. Eine berechtigte Furcht, dachte er grinsend, denn Lord Xavius neigte dazu, Nachlässigkeit mit dem Tode zu ahnden … mit einem schmerzhaften, langsamen Tod.

Und oft wählte er die bereitwillige Hand von Varo’then, um diesen Tod zu schenken.

»Wir waren vorsichtig, Hauptmann Varo’then«, erklärte einer der Soldaten rasch. »Sie werden beide die Reise überleben …«

Der Hauptmann nickte. Es erstaunte ihn noch immer, wie der Berater der Königin überhaupt die Präsenz dieser ungewöhnlichen Fremden entdeckt hatte. Als er den treuen Varo’then zu sich gerufen hatte, hatte Lord Xavius nur erklärt, es habe eine seltsame Manifestation gegeben und er wolle, dass der Hauptmann sie untersuche. Er solle jede ungewöhnliche Person mitbringen, die er in der Umgebung des Phänomens anträfe. Varo’thens stets scharfe Augen hatten das leichte Runzeln auf der Stirn des Beraters der Königin bemerkt, den einzigen Hinweis darauf, dass ihn diese unbekannte »Manifestation« mehr verstörte, als er es zugeben wollte.

Varo’then betrachtete die Gefangenen, während ihre gefesselten Körper rücksichtslos über einen der Panther geworfen wurden. Was auch immer der Berater erwartet hatte, es war sicher nicht dieses Paar hier gewesen. Der Schwache, dem der letzte Zauber gelungen war, hatte eine vage Ähnlichkeit mit einem Nachtelf, aber seine Haut war bleich, fast weiß. Der andere, offensichtlich ein jüngerer und viel talentierterer Magier … nun, Varo’then wusste nicht, was er von ihm halten sollte. Auch er hatte eine leichte Ähnlichkeit mit den Nachtelfen, aber er gehörte offensichtlich einem anderen Volk an. Der erfahrene Soldat hatte noch nie eine Kreatur wie diese gesehen.

»Egal. Lord Xavius wird das schon klären«, murmelte Varo’then leise. »Und wenn er ihnen alle Gliedmaßen ausreißen oder sie lebendig häuten muss, um die Wahrheit zu ergründen.«

Und für welche Methode der Berater sich auch entscheiden mochte, der gute, treue Hauptmann Varo’then würde zur Stelle sein, um ihm dabei mit ganzer Erfahrung zur Hand zu gehen.

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