Siebzehn

Das mobile Kriminallabor rollte vom Parkplatz und entfernte sich auf der Landstraße, die von der Stadt wegführte. Hier war es deutlich holpriger als auf der Straße, die nach Mission’s Ridge führte. Sam beobachtete aus dem Fenster, wie die Landschaft als ein beständiger Strom grüner Hügel und blauen Himmels an ihnen vorbeizog.

„Wenn diese Dämonen sich die Zeit genommen haben, das gesamte Feld mit Kanonen umzupflügen“, sagte Sam, „dann müssen die sich ja verdammt sicher gewesen sein, dass die Schlinge in Beauchamps Sarg ist.“

„Dann lass uns mal nachsehen.“

Sam betrachtete den Sarg.

„Jetzt?“, fragte er zweifelnd. „Bist du sicher?“

„Kein Problem. Besorg mir ’nen Schraubendreher.“

„Nein, ich meine, bist du sicher, dass du ihn wirklich aufmachen willst?“

„Darum sind wir doch hier, oder?“

„Wir wissen doch gar nicht, was dann passiert.“

Dean schnaufte. „Ganz offensichtlich kann der Sarg die Macht der Schlinge nicht stoppen. Also müssen wir sie da rausholen und zerstören.“

„Lass mich erst mal versuchen, Bobby anzurufen.“ Sam kramte sein Handy heraus und wählte. Es klingelte ein paarmal, bis Sam auf der Mailbox landete. „Er nimmt nicht ab.“

„Das war’s dann also.“ Dean sah sich um. Die Wände des Fahrzeugs waren mit Stahlschränken und Schwenkbehältern verkleidet, in denen sich Unmengen ordentlich verstauter Instrumente, Chemikalien und medizinischer Werkzeuge fanden. „Hier.“ Dean nahm sich eine Schaufel und schob sie unter den Deckel, während er sich neben den Sarg kauerte. „Das wird gehen.“

Der Fahrer sah in den Rückspiegel und blickte sie wütend an.

„Hey!“, rief er. „Ihr wisst schon, dass wir uns nicht an den Beweismitteln zu schaffen machen dürfen.“

„Das ist schon in Ordnung“, sagte Dean. „Wir sind dazu autorisiert worden.“

„Von wem?“

„Äh, Colonel … Sanders.“

„Was?“

Sam starrte seinen Bruder mit einem „Was soll der Scheiß?“-Blick an. Dean zuckte nur mit den Schultern und drückte den Griff der Schaufel, so fest er konnte, nach unten. Etwas innerhalb des Sarges brach, und der Deckel hob sich quietschend in seinen Scharnieren.

„Ihr da hinten, ihr lasst die Finger von dem Sarg, nicht wahr?“

Dean ignorierte den Fahrer und drückte die Schaufel noch kräftiger nach unten. Sam hockte sich neben ihn, schob die Finger unter den Deckel und drückte ihn mit angewidertem Gesichtsausdruck und nach Luft schnappend nach oben.

„Puh“, schreckte Dean zurück. „Noch mehr Gestank? Echt jetzt?“

Sam zuckte mit den Schultern und bedeckte seine Nase. Die Hinterräder des Trucks holperten auf und ab, was den Geruch sogar noch zu verstärken schien. Es stank nicht ganz so ranzig wie der Mief aus dem Massengrab. Es roch intensiver, irgendwie konserviert und scharf, wie Beef Jerky, das man ein ganzes plus ein halbes Jahrhundert irgendwo gelagert hatte.

Sam sah in den Sarg hinein. Er enthielt Knochen, von denen die meisten auf eine Seite gerutscht waren, was sie irgendwie kleiner und zusammengewürfelt aussehen ließ. Eine der Rippen hing in etwas, das wie ein alter Gurt mitsamt Metallschnalle aussah. Dort lag auch ein rostiger Revolver, der schon vor langer Zeit begonnen hatte, sich in seine Einzelteile aufzulösen.

„Oh Mann! Was ist passiert?“ Dean stocherte in den verfärbten und brüchigen Überresten herum wie ein Kind, dessen Weihnachtsgeschenk kaputtgegangen war, bevor es damit spielen konnte. Er hob den Schädel auf und legte ihn an die Seite.

Scherben menschlicher Knochen und ein Paar abgenutzter genagelter Stiefel waren alles, was von Jubal Beauchamp übrig geblieben war. Es lagen noch ein paar zerfledderte graue Lumpen von seiner Uniform im Sarg, und ein paar Messingknöpfe klapperten auf dem Boden wie lose Zähne. Das war alles.

„Was sagt man dazu, kein Überraschungspreis in den Cracker Jacks“, sagte Dean. „Wo ist die Schlinge?“

„Sie ist nicht da.“

„Hey!“ Der Fahrer hatte sich zu ihnen umgedreht. „Hey!“

„Nun, wo ist sie denn?“

„Das weiß ich nicht, Dean.“

„Warum fragen wir nicht unseren Johnny Reb.“ Dean hob Beauchamps Schädel auf und drehte ihn so, dass er ihm im Hamlet-Stil in die Augen sehen konnte. „Hey, Jubal! Wo ist denn die Schlinge? Sag schon, Kumpel!“ Er sah Sam an. „Was sagt man dazu, der antwortet nicht.“

„Dean …“

Aber Dean sah ihn nicht mehr an. Er starrte den Schädel an, den er immer noch in der Hand hielt – und die dunklen Tentakel einer rauchähnlichen Substanz, die plötzlich aus seinen Augenhöhlen aufstiegen.

„Äh, Dean …“

Die dunkle Substanz begann aufwärts zu schweben, immer noch langsam und gemächlich, als würde sie aus einem langen Schlaf erwachen. Sam erkannte, dass in ihren Tiefen etwas wirbelte und dass dieses Etwas bösartig, wach und entsetzlich bewusst war.

Moa’ah.

Das Zeug, das vor ihnen in der Luft schwebte, wirbelte langsam zu Sam hinüber und legte sich mit entdeckungsfreudiger Neugier um Sams Hals. Es formte einen Ring, der ihn unter den gegebenen Umständen an eine Schlinge erinnerte. Das Zeug erinnerte Dean an die Tintenwolke eines Oktopus, die durchs Wasser trieb … Mit dem Unterschied, dass es durch die Luft schwebte und im Laderaum eines mobilen Kriminallabors eingeschlossen war. Eine Sekunde lang wand es sich zur Form eines Fragezeichens. Dann zog es sich zu.

Wie bei einem abrupten Luftdruckwechsel begann es in Sams Kopf zu pochen. Ihm wurde schwindlig und schlecht, und er fühlte sich genau wie jemand, der gerade erkannt hat, dass bei ihm ein besonders unangenehmer Grippevirus zugeschlagen hat.

„Schau es nicht an“, sagte Dean.

„Nicht …?“ Sam zog eine Augenbraue hoch. „Ist das so eine Sache wie bei Jäger des verlorenen Schatzes?“

„Verdammt, Sam …“

„Okay, schon in Ordnung. Ich schaue nicht hin.“

„Und keine plötzlichen Bewegungen“, befahl Dean. „Ich glaube, es wacht gerade noch auf. Es war lange Zeit im Dunkeln eingeschlossen.“ Mit seinen Blicken folgte Dean den Bewegungen der Substanz in der Luft. „Aber es wird ziemlich schnell kapieren, was hier gerade mit ihm gespielt wird, und dann wird es bestimmt sauer.“

„Ich werde den Schädel zurücklegen“, fügte er hinzu.

„Gute Idee.“

So sanft wie möglich legte er ihn wieder in den Sarg. Das Moa’ah, das aus den Augenhöhlen ausgetreten war, begann nach unten zu gleiten und floss wieder zurück in seine knöcherne Behausung. Vor die Wahl gestellt, einen Fremden anzugreifen oder bei den menschlichen Überresten zu bleiben, die ihm in den vergangenen einhundertsechzig Jahren Gesellschaft geleistet hatten, zog es die bekannten Gefilde vor. Jedenfalls fürs Erste.

„Was in Gottes Namen …?“, brüllte der Fahrer. Er drehte sich um und starrte wütend nach hinten. „Der ganze Truck stinkt ja zum Himmel!“

„Entschuldigung.“ Deans Stimme mühte sich kläglich, Normalität vorzutäuschen. „Ich hatte Armeebohnen zum Frühstück.“

„Ihr könnt doch nicht …“

„Passen Sie auf!“, schrie Sam.

Der Fahrer sah wieder nach vorn, doch es war zu spät. Als er auf die Bremse trat, war der Kombi, der vor ihnen quer über der doppelten gelben Mittellinie parkte, schon keine zehn Meter mehr entfernt. Das Forensik-Mobil fuhr immer noch neunzig Sachen, als es gegen das Auto knallte und es mit der vollen Wucht von eineinhalb Tonnen Stahl regelrecht aufspießte.

Für einen Wimpernschlag wurde die ganze Welt rot. Dann erwachten Sams Sinne einer nach dem anderen wieder zum Leben. Er hörte Glas splittern. Dann wurde er zusammen mit seinem Bruder von der Kraft des Aufpralls nach vorne geworfen und prallte gegen die Metallschränke.

Ein Glas voller faulig riechender Flüssigkeit zerbrach direkt unter Sams Nase und erfüllte die Luft mit dem stechenden Geruch von Formaldehyd. Der Sarg mit den Knochen rutschte ebenfalls nach vorne. Von der Trägheit der eigenen Masse beschleunigt, schoss die Metallkiste geradewegs auf den Fahrersitz zu, als wäre sie von einem unsichtbaren Katapult abgefeuert worden. Dann krachte es noch einmal, als die Windschutzscheibe zerbarst.

Vorne in der Kabine begann der Fahrer zu schreien. Verschwommen wie durch eine beschlagene Scheibe sah Sam, dass die schwarze Substanz den Kopf des Mannes einhüllte. Sie machte irgendetwas mit seinem Gesicht. Er wurde brutal im Sicherheitsgurt hin- und hergerissen. Seine Arme ruderten in der Luft, als er verzweifelt versuchte, sich zu befreien.

Dann verstummten seine Schreie.

Es war still. Bis Sam ein mahlendes, saugendes Geräusch vernahm, das von vorne, vom Fahrersitz her, kam. Sam sah, dass das Moa’ah sich immer noch da vorne aufhielt. Es waberte weiter um das Gesicht des Fahrers herum. Absurderweise fiel ihm eine Zeile aus dem unsterblichen Gedicht Als der Nikolaus kam ein.

… und der Rauch, der umwand wie ein Kranz seinen Schopf …

Hinter ihm war das Klirren von Glas und herumfallenden Instrumenten zu hören. Dean hatte sich stöhnend vom Boden des Trucks erhoben.

„Sammy? Alles in Ordnung?“

„Ja.“ Aber eigentlich war es das nicht. Seine Schulter schmerzte, und seine rechte Hüfte fühlte sich an, als hätte sie jemand mit dem Vorschlaghammer bearbeitet. Trotzdem erhob er sich aus den Trümmern. „Ich sehe mal nach dem Fahrer.“

Sam bückte sich ein wenig und hinkte in geduckter Haltung in Richtung Fahrersitz. Einen Moment war er vollkommen von der Aussicht gefesselt, die sich durch die geborstene Windschutzscheibe bot. Das Forensik-Mobil hatte den Kombi von der Straße katapultiert und ihn seitlich in den Graben am rechten Straßenrand geschoben, wo er jetzt wie ein zusammengefalteter Akkordeonbalg dalag und unter seiner Motorhaube fauchend Dampf ausstieß. Die holzverkleidete Seitenwand war eingedrückt, und Sam konnte erkennen, dass der Wagen leer war. Wer immer ihn quer auf der Straße geparkt hatte, war einfach verschwunden.

Dann wandte Sam seine Aufmerksamkeit anderen Dingen zu. Direkt vor ihrem Fahrzeug, nicht weit vom Kühlergrill entfernt, lag der Sarg mitten auf der Straße, dort, wo die Wucht des Aufpralls ihn hingeschleudert hatte. Der Sarg war auf die Seite gekippt, und Jubal Beauchamps Knochen lagen über den Asphalt verstreut. Nur ein kleines Häufchen war im Sarg geblieben.

Sam konnte den Schädel nicht sehen, aber er musste irgendwo da draußen sein. Die übrigen Knochen sahen aus wie ein kompliziertes, extravagantes Würfelspiel, dessen Ausgang über das kosmische Schicksal aller Beteiligten bestimmten würde.

Zum Schluss blickte Sam nach links auf den Fahrersitz. Er konnte nur die Hinterseite des Kopfes sehen, weil der Fahrer ihn etwas nach links gedreht hatte, als würde er aus dem Fenster in den Seitenspiegel blicken.

„Hey, Kumpel!“ Eigentlich erwartete er gar keine Antwort.

Er machte einen letzten Schritt vorwärts, sodass er auf einer Linie mit dem Fahrer- und Beifahrersitz stand. Er tippte dem Mann auf die Schulter, bevor er an ihm rüttelte. Der Kopf rollte herum und enthüllte ein klaffendes rotes Loch dort, wo eigentlich das Gesicht sein sollte. Augen, Nase und Mund des Fahrers waren nicht mehr da, und man konnte die Innenseite des Hinterkopfes sehen. Auf seinem Hemd klebte ein Lätzchen aus Blut, Hirnmasse und Glassplittern von der geborstenen Windschutzscheibe. Sam dachte blitzartig zurück an die Schreie des Mannes und das saugende Geräusch, das auf sie gefolgt war.

Das Moa’ah hat das getan. Aber warum?

Dann sah er es.

Beauchamps Schädel war während des kurzen, aber heftigen Flugs dort vorne aus dem Sarg gefallen. Und er war auf dem Schoß des Fahrers gelandet.

Sam sah genauer hin. In den Augenhöhlen war gerade noch so die pulsierende schwarze Substanz zu erkennen.

Vorhin war das Zeug da vielleicht noch nicht ganz wach, dachte Sam. Aber jetzt ist es das definitiv. Und Dean hatte recht, es ist sauer.

„Sam?“, rief Dean von hinten. „Wie schlimm sieht es da vorne aus?“

Sam antwortete nicht. Er wagte kaum zu atmen.

Vorsichtig, als würde er ein Hornissennest hochheben, ergriff er die Hinterseite von Beauchamps Schädel und hob ihn hoch. Er konnte spüren, wie das Moa’ah in der hohlen, knochigen Hemisphäre brummte wie der Vibrationsalarm eines Handys. Er hielt den Schädel kurz mit den Fingerspitzen fest, drehte ihn und warf ihn dann, so schnell er konnte, durch das Loch in der Windschutzscheibe auf die Straße. Es klapperte beim Aufprall. Der Schädel rollte über das Pflaster und blieb neben einem schwarzen Stiefel liegen.

„Danke, Sam! Wie umsichtig von dir, dass du die Arbeit für uns erledigst!“

Sam sah sich erstaunt nach der Quelle dieser hämischen Stimme um. Vielleicht zwanzig Meter vor ihnen stand eine Gruppe von fünf Rollenspielern in Unions- und Konföderationsuniformen samt passender Kopfbedeckungen. Die Männer warteten Seite an Seite mitten auf der Straße. Sie lächelten, und ihre Augen wurden lackschwarz.

„Dean“, Sam durchfuhr eine Welle der Erschöpfung. „Dämonen.“

„Schön. Ich alarmiere die Medien“, brummte Dean sarkastisch.

„Sam und Dean Winchester“, sagte der konföderierte Soldat, der dem Schädel am nächsten stand. „Wieder einmal haben wir euch bewiesen, dass ihr nichts besitzen könnt, das wir euch nicht wegnehmen können.“

Dean stöhnte.

„Zitiert der aus Indiana Jones?“

„Das scheint mir angemessen zu sein“, sagte der Dämon. „Nette Schutzkleidung übrigens. Hattet die FBI-Anzüge wohl satt, was?“

Ohne eine Antwort abzuwarten, bückte sich der Dämon und hob Beauchamps Schädel auf. Er hielt ihn auf Armeslänge, um das pulsierende Moa’ah darin besser sehen zu können.

„Wo ist die Schlinge, Jungs?“, fragte er.

„Sie ist nicht da“, sagte Dean.

„Was?“

„Du hast mich gehört, Hackfresse.“ Dean quetschte sich an Sam vorbei auf den Beifahrersitz, öffnete die Tür und stieg aus. „Sieht so aus, als ob du und der Rest der Bande falschen Informationen aufgesessen seid.“

„Versucht gar nicht erst, uns anzulügen!“

„Machen wir nicht“, sagte Sam. „Die Schlinge war nicht im Sarg. Seht es euch selbst an!“

Während er immer noch Beauchamps Schädel in der Hand hielt, ging der Soldatendämon auf den Sarg zu. Die anderen folgten ihm. Zwei von ihnen gingen in die Hocke und durchsuchten Knochen und Trümmer.

„Er hat recht“, bestätigte der eine. „Sie ist nicht da.“

„Sieht aus, als hättet ihr gerade Scheiße gebaut. Du hast verloren, Sonnenschein“, spottete Dean. „Sag nicht, dass wir dich nicht …“

Der konföderierte Soldat stieß ein dröhnendes Knurren voller ungezügelter Wut aus. Dann schleuderte er den Schädel, so heftig er konnte, auf die Erde. Er bekam einen Sprung, zerbrach aber nicht.

„Ich würde das lieber nicht tun“, sagte Sam, als er aus dem Wagen stieg und sich zu seinem Bruder gesellte.

Der Dämon ignorierte ihn und ließ seinen Stiefel mit voller Wucht auf den Schädel heruntersausen. Daraufhin passierten zwei Dinge gleichzeitig. Der Schädel zerbrach mit einem kurzen keramischen Knacken unter dem Absatz des Dämons, und das Moa’ah – inzwischen in hellwachem und ziemlich wütendem Zustand – jagte heraus. Es sammelte sich in der Luft und schoss dann wie eine Lanze mit aller Brutalität auf den Dämon zu.

Sam hatte noch nie einen Dämon so schreien hören. Das Moa’ah hatte den Körper des Dämons in weniger als einer Sekunde ausgeweidet, indem es durch den Brustkorb des Soldaten fetzte und ihn dabei fast entzweiriss. Der Dämon stieß einen schrillen Schrei aus und war tot, bevor sein Körper auf dem Asphalt aufschlug. Da hatte das Moa’ah schon seinen Kurs geändert und schlug einen Bogen zurück zu den anderen Soldaten, die sich um Beauchamps Knochen versammelt hatten. Es zerriss die Dämonen zwei und drei mit einer Geschwindigkeit und Rage, der das menschliche Auge kaum noch folgen konnte. Dann wirbelte es herum und löschte die beiden anderen mit einem einzigen abwärtsgerichteten Schlag aus. Schließlich wandte es sich um und ließ sich auf den restlichen Knochen in dem Sarg nieder, in dem es in den letzten eineinhalb Jahrhunderten ein Zuhause gefunden hatte. Der Deckel schloss sich mit einem Scheppern.

„Oha!“, sagte Dean. „Sollten wir jetzt wegrennen?“

„Ja, rennen klingt gut.“

„Also“, sagte Dean. „Was meinst du, wie weit ist es bis zur Stadt?“

„Ein paar Meilen.“

„Super.“

„Sam sah ihn an.

„Was?“

„Weißt du“, sagte Dean und strich über seinen flachen Bauch. „Ich könnte wirklich etwas Bewegung vertragen.“

„Dann drehten sich beide um und rannten los.

Sie waren noch keine zwanzig Meter weit gekommen, als sie sahen, wie von der Stadt her Blaulichter genau auf sie zugerast kamen. Es war zu spät, um sich zu verstecken.

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