Die zwei Meilen bis zur Schlucht nahmen kein Ende. Der Himmel war, wie ein blutiges Symbol, in flammendes Rot getaucht, und obwohl die Sonne bereits unterging und mit lodernden Flammenfingern den Horizont berührte, wurde es heller; die Wolkendecke riß auf, und gleichzeitig flaute der Sturm ab. Zum ersten Mal seit Tagen sank das Brüllen des Windes so weit ab, daß sie sich auch über eine Entfernung von mehr als zwei, drei Metern unterhalten konnten, ohne zu schreien.
Sie bewegten sich in der gleichen Marschordnung wie seit Tagen - El-tra, der das Aussehen Verions angenommen, seine Rüstung übergestreift und sein Pferd bestiegen hatte, voraus, dahinter Skar und Gowenna. Bend, der zweite Sumpfmann, bildete den Abschluß. Skars Hände waren gebunden, und zwar so, daß man den Strick, der seine Handgelenke fesselte und in einem lockeren Bogen unter dem Leib des Pferdes hindurch auf der anderen Seite eine Schlinge um seinen Hals bildete, schon von weitem deutlich sehen konnte, während Gowenna, schlaff und mit lose pendelnden Armen, um für tot oder bewußtlos gehalten zu werden, über dem Hals ihres Reittieres lag.
Skar fühlte sich mit jedem Schritt, den sie sich der Kluft näherten, unbehaglicher. Ihr Vorgehen erschien ihm nach allem, was hinter ihnen lag, beinahe zu einfach. Sich in der Verkleidung des Gegners dessen Lager zu nähern, war wahrlich kein neuer Einfall. Aber andererseits war es auch nicht gerade normal, nicht nur die Kleider eines gefangenen Gegners, sondern auch sein Gesicht und seinen Körper überzustreifen.
Die Brücke kam nur langsam näher. Sie war größer, als es von weitem den Anschein gehabt hatte, und entsprechend war auch die Strecke, die zwischen ihr und dem Rand des Ruinenfeldes lag, weiter, als Skar angenommen hatte. Die dunkelfarbigen Metallträger, zwischen denen sich die verzweigten Streben des halbmondförmigen Geländers spannten, waren so stark wie ein Pferdeleib, aber auch an ihnen war das Chaos nicht spurlos vorübergegangen. Weiter zur anderen Seite hin war das Eisen zerborsten, da und dort geschmolzen und zu bizarren mannsgroßen Tropfen erstarrt; die vierzig Manneslängen breite Brücke selbst war von zahllosen Löchern und Rissen übersät und auf halber Strecke bis auf einen dünnen, über die große Entfernung nur wie ein Faden erscheinenden Steg zerbrochen.
So grandios der Anblick von weitem gewirkt hatte, so ernüchternd war die Realität. Die Brücke über die Hellgor war, wie alles hier, nur ein weiteres Symbol der Zerstörung. Ihr Metall war unter der Hitze des Götteratems spröde und brüchig geworden. Es erschien Skar fast wie ein Wunder, daß sie die Jahrtausende des Sturmes, der an ihr gezerrt und gerüttelt hatte, überhaupt überstanden hatte.
»Wo sind die Wachen?« fragte er.
»In dem Turm links neben dem Aufstieg«, antwortete Verion El-tra, ohne sich umzudrehen. »Keinen Laut mehr jetzt. Die Luft trägt weit. Und sie dürfen nicht sehen, daß wir reden.«
Skar unterdrückte ein Nicken. Sein Rücken begann, von der unnatürlich-aufrechten Haltung, die er einnehmen mußte, um die Schlinge um seinen Hals nicht zu sehr zu spannen, zu schmerzen, aber er widerstand der Versuchung, das Seil ein wenig zu lockern. Die Stricke lagen nur lose um seine Hände; ein kräftiger Ruck würde reichen, sie abzustreifen.
Aufmerksam sah er zu dem Turm hinüber, den El-tra bezeichnet hatte. Verglichen mit der Gigantomanie der Brücke, die er bewachte, wirkte er winzig: ein vielleicht zwanzig Fuß hoher und halb so breiter Zylinder, dessen flaches Dach von dreieckigen Zinnen gesäumt wurde. Trotzdem eine Festung - der Eingang lag auf der anderen, der Schlucht zugewandten Seite, und die wenigen Fenster waren nur als dünne Linien zwischen den Fugen des Mauerwerks zu erkennen; Schießscharten, mehr nicht. Eine Handvoll Männer würde diesen Turm gegen eine Armee halten können.
Ein zweiter, gleichartiger Turm erhob sich auf der anderen Seite der Brücke; in ihrer Einfachheit eine nahezu unüberwindliche Verteidigungsanlage.
Verteidigung? dachte er. Gegen wen?
El-tra zügelte sein Pferd, als sie sich dem Turm bis auf dreißig Schritte genähert hatten. Skar glaubte eine Bewegung hinter einem der schmalen Fenster wahrzunehmen. Ein Schatten erschien auf dem Dach des Turmes und huschte geduckt hinter die Deckung der Zinnen.
»Die Losung!« forderte eine Stimme.
El-tra richtete sich ein wenig im Sattel auf und formte mit den Händen einen Trichter. »Tuan lebt!« antwortete er laut. Skar fuhr beim Klang der beiden Worte unmerklich zusammen, beherrschte sich aber.
Der Mann hinter den Zinnen zögerte. Für einen quälend langen Augenblick herrschte Schweigen, ehe er sich - noch immer langsam und zögernd - aufrichtete und aus seiner Deckung hervortrat. In seinen Händen lag eine gespannte Armbrust.
»Wen bringt ihr da?« fragte er mißtrauisch.
El-tra deutete erst auf Skar, dann auf Gowenna, deren schulterlanges Haar unter der hochgeschlagenen Kapuze verborgen war. »Den Satai und eine dieser Sumpfkreaturen«, antwortete er. »Der andere ist tot.«
Wieder schwieg der Wächter eine Weile. Die Sonne sank tiefer und verwandelte seinen Körper in einen flachen schwarzen Schattenriß, aber Skar glaubte den stechenden Blick seiner Augen selbst durch das heruntergelassene Visier seines Helmes zu fühlen. »Gut«, sagte er schließlich. »Kommt näher.«
El-tra machte eine befehlende Geste, und Skar und die anderen setzten sich in Bewegung. Ein eisiger Hauch stieg aus den Tiefen der Hellgor empor und hüllte sie ein. Skar fröstelte. Irgendwo in ihm schien sich etwas zu regen. Das Puppenstadium war fast beendet. Irgendwann, bald, vielleicht schon sehr bald, würde der Kokon aufbrechen.
Sie umrundeten den Turm, näherten sich der zerborstenen eisernen Rampe, die hinauf auf die Brücke führte, bis auf wenige Schritte und ritten dann zur Rückseite des Gebäudes. Ihre Pferde scheuten, als sie sie bis auf wenige Schritte an den jäh aufklaffenden Abgrund heranlenkten. Skar warf einen flüchtigen Blick in die Tiefe und sah dann hastig weg. Unter ihm war nichts als brodelnde Finsternis.
Auf der Rückseite des Turmes war eine schmale, mit einem zusätzlichen Eisengitter gesicherte Tür. Als sie näher kamen, wurde sie geöffnet, und der flackernde rote Lichtschein einer Fackel fiel aus dem Gebäude. Das Gitter schwang quietschend nach außen, und zwei untersetzte, in schwarzes Leder gehüllte Gestalten traten aus dem Turm.
Skar sah unauffällig nach oben. Der dritte Mann stand noch immer hinter den Zinnen und blickte zu ihnen herab. Seine Haltung verriet Anspannung. Von dem vierten Wächter war keine Spur zu sehen.
El-tra stieg aus dem Sattel, nahm mit einer raschen Bewegung seine Armbrust vom Rücken und legte sie auf Skar an, während der andere Sumpfmann sein Pferd neben ihn dirigierte und mit einem raschen Schnitt das Seil durchtrennte, das ihn am Sattel festhielt.
»Steig ab, Satai«, sagte Verion-El-tra. Seine Stimme bebte: die Stimme eines Mannes, der sich darüber im klaren ist, daß er einen gefährlichen Gegner vor sich hat.
Skar nickte, stieg umständlich aus dem Sattel und trat mit hängenden Schultern auf die beiden Turmwächter zu.
»Seid vorsichtig«, mahnte El-tra. »Er ist gefährlich. Immer noch.«
Skar warf dem Sumpfmann einen wütenden Blick zu. Für seinen Geschmack spielte er seine Rolle fast zu gut. Aber vielleicht spielte er sie ja auch gar nicht.
Die beiden Männer zogen ihre Schwerter aus den Gürteln und glitten hastig ein paar Schritte auseinander, so daß er, sogar wenn er selbstmöderisch genug gewesen wäre, einen Angriff zu versuchen, nur einen von ihnen hätte überraschen können, ehe ihm der andere sein Schwert in den Leib gerammt hätte.
»Was ist mit dieser Sumpfbestie?« fragte einer der Wächter. El-tra zuckte betont gelassen die Achseln. »Er stirbt«, sagte er. »Du hättest ihn töten sollen.«
»Mag sein. Aber vielleicht lebt er lange genug, daß wir ihn zu Tantor bringen können. Er wollte die Gefangenen lebend haben.«
»Nicht die Gefangenen«, verbesserte ihn der Wächter. »Nur ihn.« Er deutete mit der freien Hand auf Skar, überlegte einen Moment und wies dann mit einer Kopfbewegung auf den Turm. »Nun gut. Vielleicht war es richtig, so zu handeln. Das sollen andere entscheiden. Bringt sie erst einmal herein. Larn wird sich um euere Pferde kümmern. Kommt.«
Er wandte sich mit einer abgehackten Bewegung um und verschwand im Inneren des Gebäudes. Skar stolperte - ermuntert durch einen rüden Stoß El-tras - hinterher, während der zweite Sumpfmann Gowenna wie eine gewichtslose Stoffpuppe aus dem Sattel hob und sich über die Schulter legte. Der zweite Wächter steckte seine Waffe zurück und nahm El-tras Pferd beim Zügel. Skar spannte sich. Seine Rechte schloß sich fester um den fünfzackigen Metallstern, der darin verborgen war.
»Noch nicht«, raunte El-tras Stimme an seinem Ohr. Skar nickte unmerklich.
Hintereinander betraten sie den Turm. Sein Inneres war größer, als es von außen den Anschein gehabt hatte; der schwarze Stein, aus dem er erbaut worden war, und die gedrungene, wehrhafte Form suggerierten eine Beengtheit, von der hier drinnen nichts mehr zu spüren war. Ein halbes Dutzend blakender Fackeln erfüllten die Luft mit beißendem Rauch, der nur träge abzog. Vor der gegenüberliegenden Wand gab es vier schmale, strohgedeckte Pritschen, davor einen niedrigen Tisch mit vier Schemeln, außerdem einen offenen Schrank, in dem sich Geschirr und Vorrate stapelten. Über das Glas des Bodens war Erdreich gestreut und festgestampft worden, nur hier und da lugte ein winziger Splitter der brüchigen grünen Leichendecke Tuans hervor. El-tra versetzte Skar einen Stoß, der ihn durch den Raum und vor den Tisch taumeln ließ, trat vom Eingang zurück und gab seinem Bruder ein Zeichen, nachzukommen. Wie durch Zufall stand er dadurch so, daß er den beiden Soldaten den Blick auf die reglose Gestalt über El-tras Schulter verwehrte.
»Leg den Schlammfresser auf eines der Betten«, befahl der Krieger, der schon draußen das Wort geführt hatte; offenbar der Kommandant der Wachgruppe.
Bren El-tra nickte stumm, schob sich rasch an ihm vorüber und lud Gowenna unsanft auf einer Liege ab. Ihr Gesicht war zur Wand gedreht.
»Ich helfe Larn bei den Pferden«, sagte er. Ohne eine Antwort des Offiziers abzuwarten, wandte er sich um, verließ den Turm und warf die Tür hinter sich zu.
Skar tauschte einen fragenden Blick mit Verion-El-tra. Der Sumpfmann deutete ein Kopfschütteln an. Skar begriff. Sie hatten zwei der Wächter vor sich. El-tra würde sich um den dritten kümmern. Aber einer von Velas Soldaten war noch immer oben auf dem Dach des Turmes - und der einzige Weg dort hinauf führte über eine schmale, nahezu senkrechte Treppe, die unter einer massiven Eisenklappe endete. Sie mußten warten, bis er herunterkam.
Der Offizier sah ihn aus mißtrauisch zusammengekniffenen Augen an. Er hatte ein schmales, pockennarbiges Gesicht, das von grauen Strähnen ungepflegten Haares eingerahmt war. Um seinen Mund lag ein grausamer Zug. Als er näherkam und Skar im Licht der Fackeln betrachtete, sah Skar eine glänzende, münzgroße Stelle über seinem linken Auge. In ihrem Zentrum saß ein winziger roter Punkt.
»Du bist also dieser Satai«, sagte er abfällig. »Skar. Das war doch dein Name, oder?«
»Warum fragst du, wenn du es weißt?« gab Skar patzig zurück. Der Offizier stieß ein wütendes Zischen aus, hob die Hand und trat einen Schritt auf ihn zu, aber Verion hielt ihn mit einer raschen Bewegung zurück. »Nicht, Crom«, sagte er eilig. »Er ist gefährlich. Wenn du ihm eine Chance gibst, tötet er dich.«
»Unsinn.« Crom riß seine Hand mit einem Ruck los, bedachte El-tra mit einem ärgerlichen Blick und baute sich breitbeinig vor Skar aus. Aber ein Teil seiner Überheblichkeit war aus seiner Stimme gewichen.
»Wo ist dieses Weib?« fragte er.
Skar verzog geringschätzig die Lippen und sah demonstrativ weg.
»Sie muß tot sein«, sagte El-tra.
»Tot?« Crom legte den Kopf auf die Stelle und musterte Skar aus kleinen, tückischen Augen. »Stimmt das?«
»Von ihm erfährst du kein Wort«, sagte El-tra.
»Und woher weißt du es dann?«
»Wir haben sie überrascht, Crom. Er und der Sumpfmann« - damit deutete er auf Gowenna, die noch immer reglos und wie tot auf der Pritsche lag - »schliefen. Sie hatten drei Pferde und drei Lagerstellen.«
»Geschlafen habt ihr, so?« Crom lachte. Ein leiser, unangenehmer Laut. »Ein Satai, der sich im Schlaf überraschen läßt«, fuhr er kopfschüttelnd fort. »Eigentlich sollte ich enttäuscht sein. Man hört Wunderdinge von euch, und dann laßt ihr euch im Schlaf gefangennehmen.« Er schüttelte noch einmal den Kopf, drehte sich um und schlenderte auf Gowenna zu. Skar hielt instinktiv den Atem an.
»Sei lieber froh, daß er geschlafen hat«, sagte Verion-El-tra hastig. »Sonst wären wir nämlich jetzt tot. Wir hatten Mühe, mit den Sumpfleuten fertig zu werden.«
Crom sah einen Moment nachdenklich auf die zusammengekrümmte graue Gestalt auf der Liege hinunter, streckte die Hand aus, als wolle er sie berühren, und drehte sich dann um, ohne die Bewegung zu Ende zu führen.
»Ich hätte nicht gedacht, daß ihr so weit kommt«, fuhr er, nun wieder an Skar gewandt, fort. »Es scheint, als wären wir gut beraten gewesen, hier auf euch zu warten.«
Skars Blick irrte verzweifelt an ihm vorbei die Leiter empor. Er konnte die gedämpften, regelmäßigen Schritte des Mannes oben auf der Plattform hören. Wenn es ihnen nicht gelang, ihn zu überwältigen, dann war alles umsonst gewesen.
»Ist Tibor noch oben?« fragte El-tra.
Crom sah ihn verwundert an. »Sicher«, antwortete er. »Wo soll er sonst sein? Und warum fragst du?«
»Es ist Zeit für die nächste Patrouille«, erwiderte El-tra ruhig. »Und er ist an der Reihe.«
Crom machte eine wegwerfende Handbewegung. »Die Patrouillen werden nicht mehr nötig sein«, sagte er. »Unsere Gäste sind bereits angekommen. Wir brauchen nicht länger zu warten. Aber du hast recht - es ist kalt dort oben, und ein Becher heißen Weines wird ihm guttun. Außerdem ist es vielleicht besser, wenn wir diesen Satai zu viert bewachen, nachdem du doch so großen Respekt vor ihm hast.« Der spöttische Unterton in seiner Stimme klang nicht ganz überzeugend.
Er trat an die Leiter, nahm eine lange Holzstange, die griffbereit daneben an der Wand lehnte, und stieß mehrmals hintereinander wuchtig gegen die eiserne Klappe. »Du kannst herunterkommen!« rief er mit erhobener Stimme. »Deine Wache ist vorbei!« Die Schritte stockten für einen Moment, kamen dann eilig auf die Klappe zu und brachen erneut ab. Ein schmaler Streifen blutroten Lichts wurde sichtbar, als die Luke geöffnet wurde. Crom wandte sich von der Leiter ab und blieb neben Gowennas Lager stehen. »Und nun zu dir«, sagte er, während er sich herabbeugte und sie auf den Rücken drehte. »Du -«
Seine Stimme versagte, als er in das Gesicht unter der grauen Kapuze blickte. Für den Bruchteil einer Sekunde schien er starr vor Überraschung, aber diese winzige Zeitspanne genügte, ihn das Leben zu kosten. Gowenna schlug seine Hand mit dem Unterarm beiseite, fuhr hoch und stieß mit der anderen Hand zu. Der winzige, nadelspitze Dolch, den sie die ganze Zeit unbemerkt darin verborgen gehalten hatte, fuhr zielsicher durch den schmalen Spalt zwischen Harnisch und Helm Croms, bohrte sich in seinen Hals und tötete ihn auf der Stelle.
Sein Kamerad überlebte ihn nicht einmal eine Sekunde. Skar riß mit einer blitzschnellen Drehung die Handfesseln herunter, holte aus und schleuderte seinen Shuriken. Die Waffe verwandelte sich in ein flirrendes silbernes Rad, traf den Mann auf der Leiter im Nacken und ließ ihn mit einem krächzenden Schrei nach hinten kippen. Er war tot, noch bevor sein Körper auf dem Boden aufschlug.
Skar fuhr blitzartig herum, aber auch der dritte Wächter schien nicht einmal Zeit gefunden zu haben, wirklichen Schrecken zu empfinden. Er lag, in seltsam verkrümmter Haltung und mit weit geöffneten, starren Augen, zu El-tras Füßen, die Hände in einer erloschenen Bewegung, die er nicht mehr hatte zu Ende führen können, zu seinem gebrochenen Genick erhoben.
Skar atmete hörbar aus. Die Anspannung fiel plötzlich von ihm ab, seine Hände und Knie begannen zu zittern. Haltsuchend griff er hinter sich, bekam die Tischkante zu fassen und klammerte sich daran fest.
Die Tür ging auf, und der zweite Sumpfmann betrat den Turm.
»Was ist mit dem Wächter?« fragte Gowenna. Skar fand die Frage überflüssig, aber El-tra antwortete trotzdem darauf, ganz gegen seine sonstige Gewohnheit.
»Er ist tot«, sagte er. »Oder jedenfalls bald.«
Skar runzelte die Stirn. »Was heißt das?«
El-tra-Ben grinste, deutete mit dem Zeigefinger auf den Boden zu seinen Füßen und wippte auf den Absätzen, als hole er Schwung für einen Sprung. »Er ist auf dem Weg nach unten«, sagte er.