Die Ebene war endlos. Sie waren kurz nach Sonnenaufgang losgeritten, aber Skar wußte längst nicht mehr, wieviel Zeit seither vergangen war. Es wurde nicht hell; nicht wirklich. Der Schneesturm hatte noch an Kraft zugenommen, und wenn er auch, durch eine gnädige Laune der Natur, erst in hundert oder mehr Manneslängen Höhe seine volle Wucht entfaltete und sie hier am Boden nichts als einen schwachen Hauch seiner wirklichen Macht spürten, so war der Himmel doch hinter einer grauweißen, wirbelnden Decke verborgen, unter der sie wie unter der Kuppel eines gewaltigen natürlichen Gewölbes nach Süden krochen, und der Tag schien nichts als eine Fortsetzung der Dämmerung zu sein, so wie die Landschaft, durch die sie ritten, eine getreuliche Wiederholung jener Gegend war, durch die sie auf dem Weg vom Gebirge nach Combat und zurück gekommen waren. Skar hatte es längst aufgegeben, nach irgendwelchen Zeichen oder besonderen Landmarken Ausschau zu halten. Sie ritten durch eine Apokalypse, eine bizarre Vision des Weltuntergangs, schlimmer, als sie sich jede Phantasie hätte ausmalen können. Der Boden bestand aus schwarzgeschmolzenem Glas, und jeder einzelne Hufschlag ihrer Pferde erzeugte einen hellen, harten Ton, als würde ein Spiegel zerschlagen. Die schwarzen Lavabrocken lagen auch hier noch in großer Zahl, wenn auch nicht mehr ganz so zahlreich wie in der unmittelbaren Nähe Combats, und sie passierten immer wieder die zerfallenen Überreste einstiger Gebäude; Opfer der Zeit und des beständig heulenden Windes, der seit Urzeiten mit ungebändigter Kraft von den Bergen herunterraste; manchmal aber auch zermalmt, zerschmolzen von den Urgewalten, die dieses Land verbrannt und verstümmelt hatten.
Skar bildete zusammen mit einem El-tra die Spitze der kleinen Kolonne. Er hockte vornrüber gebeugt im Sattel, den Blick starr nach Süden gerichtet, und es fiel ihm zunehmend schwerer, sich noch auf dem Rücken des Pferdes zu halten. Der Schmerz in seinen gebrochenen Rippen war zu einem dumpfen, qualvollen Pochen geworden, und er hatte das Gefühl, langsam von innen heraus zu verbrennen. Es war Stunden her, seit er sich das letzte Mal im Sattel umgedreht und den Weg zurückgeblickt hatte, den sie gekommen waren. Sie mußten, obwohl sie nur langsam vorankamen und immer wieder Umwege zu machen hatten, schon mehr als zwanzig Meilen zurückgelegt haben, aber das lodernde Fanal am Horizont war bisher nicht sichtbar kleiner geworden. Der Anblick des brennenden Giganten gab ihm das Gefühl, zur Größe eines Insekts zusammenzuschrumpfen, und er hatte beschlossen, nicht mehr hinzusehen. Er hatte nicht mehr die Kraft, sich irgendeinem Kampf zu stellen. Nicht einmal diesem.
Sein Pferd strauchelte, als seine Hufe auf dem glatten Boden plötzlich keinen Halt mehr fanden. Es fing sich sofort wieder, aber die abrupte Bewegung riß Skar schmerzhaft aus der Lethargie, in die er im Laufe der vergangenen Stunden versunken war. Er fuhr auf, tätschelte ihm mit einer unbewußten, zärtlichen Geste den Hals und legte die linke Hand mit sanftem Druck zwischen seine Ohren. Das Tier schnaubte, beruhigte sich aber beinahe augenblicklich wieder und fiel in normale Gangart zurück.
Skar sah besorgt nach rechts. Auch das Tier des Sumpfmannes lief lange nicht mehr so elegant und ruhig wie am Morgen. Es setzte zwar noch immer gehorsam einen Fuß vor den anderen, aber es schien vor jedem Schritt unmerklich zu zögern, und der Ausdruck in seinen dunklen Augen kündete eindeutig von Schmerz. Das Laufen auf dem Boden Tuans, der härter war als Stein, mußte den Tieren unsägliche Qualen bereiten. Ihre empfindlichen Fesseln waren für federnden Prärieboden, allenfalls für eine kurze Strecke über Felsen oder Sand, geschaffen. Die Tiere werden keine zwei Wochen durchhalten, dachte Skar. Nicht einmal zwei Tage.
El-tra sah seinen Blick, und er mußte auch spüren, was hinter seiner Stirn vorging. Aber er schüttelte nur stumm den Kopf und deutete nach Süden. Sie konnten keine Rast einlegen, weder jetzt noch in den nächsten Stunden, und Skar fügte sich stumm. Wäre es nur um ihn und die beiden Männer aus Cosh gegangen, wäre er trotz seiner Schwäche aus dem Sattel gestiegen und neben dem Pferd hergegangen. Aber es ging nicht nur um sie.
Er drehte sich halb im Sattel um, hob die Hand vor das Gesicht, als der Wind wie ein schneidendes Messer in seine Augen stach, und ließ sein Pferd ein wenig langsamer gehen, um an Gowennas Seite zu gelangen. Ihre Gestalt schien vor dem brennenden Hintergrund Combats zu flackern, und die Flammen versahen ihr Haar mit einem dünnen lodernden Kranz. Ihr linker Arm hing schlaff herunter, und als sie näher kam, drehte sie den Kopf ein wenig, um die verbrannte Hälfte ihres Gesichts abzuwenden. Ihre Miene war starr und ausdruckslos, aber es war jene Art von Ausdruckslosigkeit, hinter der sich Schmerz und ein fast übermenschliches Maß an Selbstbeherrschung verbargen. Um ihre Hüfte und ihren Oberkörper schlang sich ein Geflecht von dünnen ledernen Riemen; die Sumpfmänner hatten sie auf dem Rücken des Pferdes festgebunden, um zu verhindern, daß sie bei einem plötzlichen Schwächeanfall aus dem Sattel stürzte. Sie hatten bei den Medikamenten, die Tantor ihnen zurückgelassen hatte, auch einen Beutel mit einem schmerzstillenden Pulver gefunden, einem Mittel, das einen Menschen in die Lage versetzte, weißglühendes Eisen zu berühren und dabei zu lächeln, das aber auch die Gedanken vernebelte und die Sinne abstumpfte. Gowenna hatte sich geweigert, es zu nehmen.
»Wie fühlst du dich?« fragte er. Es war eine dumme und überflüssige Frage, doch der Anblick ihres zerstörten Gesichts lähmte ihn und ließ ihn Zuflucht zu einem Gemeinplatz suchen, um nicht nur wortlos neben ihr herzureiten und sie anzustarren.
Gowenna versuchte zu lächeln, aber ihre Lippen, zur Hälfte gelähmt und starr, ließen eine Grimasse daraus werden. Eine plötzliche Windbö griff nach ihrem Haar und warf es nach vorne, so daß es wie ein dichter schwarzer Schleier vor ihrem Gesicht wehte. Sie hob die Hand, um es zurückzustreifen, führte die Bewegung aber nicht zu Ende.
»Ich glaube, ich fühle mich ungefähr so, wie du aussiehst, Skar«, antwortete sie mit einiger Verspätung auf seine Frage. Die gezwungene Fröhlichkeit in ihrer Stimme versetzte Skar einen schmerzhaften Stich.
»Wenn du willst, rasten wir eine Weile«, erwiderte Skar. »Den Pferden würde eine Pause auch guttun.«
Gowenna schüttelte den Kopf. »Nein. Wir müssen weiter. Wenn wir überhaupt eine Chance haben, lebend hier herauszukommen, dann nur, wenn wir keine Zeit verschwenden.«
Skar wollte widersprechen, aber Gowenna hatte recht - sie hatten genug Fleisch, und er war sicher, daß sie auch Wasser finden würden; das war nicht das Problem. Aber es war - und jetzt, als ihm dieser Vergleich einfiel, wunderte er sich fast, daß er ihm nicht schon viel früher eingefallen war - wie in Combat: Auch dort hatte es Plätze gegeben, an denen sie sicher und von keiner Gefahr bedroht gewesen waren, aber es reichte, dort zu sein. Ihre bloße Anwesenheit hier war ein Frevel, der nicht ungesühnt bleiben würde. Er war nie abergläubisch gewesen, und noch vor wenigen Tagen hätte er über diesen Gedanken gelacht, aber Tuan hatte mit der Welt, die er kannte, nichts gemein. Es war mehr als ein totes Land - es war fremd. Es würde seinen Preis fordern, wie Combat ihn gefordert hatte.
Er deutete mit einer Kopfbewegung nach Süden. »Was weißt du über dieses Land?«
»Nichts. Nichts jedenfalls, was uns weiterhelfen würde. Es ... gibt eine Menge Legenden, die sich um Tuan und seine Geister ranken, aber Enwor hat mehr Legenden als Menschen, und ich weiß sowenig wie du, was uns erwartet.«
»Aber du warst schon einmal hier.«
Gowenna schüttelte den Kopf. »Nicht hier, Skar. Ich war in Combat, aber ich nahm den gleichen Weg, den wir genommen haben - über die Berge. Auch zurück. Doch ich glaube nicht, daß wir etwas anderes finden als das, was wir bereits gefunden haben.« Skars Blick glitt eine Weile unsicher über die zerrissene, von Kratern und Ruinen und jäh aufklaffenden Spalten verstümmelte Landschaft. »Was mag hier geschehen sein?« murmelte er. Seine Worte waren nicht als Frage gedacht gewesen, aber Gowenna antwortete trotzdem darauf. »Der Atem der Götter, Skar. Die gleiche Macht, die Combat in Brand setzte.«
»Götter ...« Skar lächelte dünn. »Ich glaube nicht an Götter, Gowenna. Ich habe Enwor von einem Ende zum anderen durchstreift, aber ich habe nirgends einen getroffen. Vielleicht«, fügte er nach kurzem Zögern hinzu, obwohl ihn der Gedanke fast selbst erschreckte, »war es eine Waffe.«
»Eine Waffe, die Stein zu Glas zerschmilzt und ein ganzes Land verbrennt?« fragte Gowenna zweifelnd.
»Was ist daran absurder als an der Vorstellung einer Stadt, die groß wie ein Land ist, absurder als an der Vorstellung einer Stadt, die brennt, ohne jemals zu verbrennen, oder eines Kristalls, der tötet, wenn man ihn berührt?« gab Skar zurück. »Diese Ruinen begleiten uns, seit wir die Berge verlassen haben, Gowenna. Diese Stadt muß mehr Einwohner gehabt haben als Besh-Ikne, Malab und Endor zusammengenommen.«
»Das hat sie sicher«, nickte Gowenna. »Combat war nur ihr Zentrum, das Herz Tuans, das Stadt und Land in einem war. Eine Festung. Weißt du, daß Combat in der Sprache der Alten nichts anderes als Kampf bedeutet?«
»Ich dachte, du weißt nichts über dieses Land«, erwiderte Skar überrascht.
»Ich weiß auch nichts darüber«, antwortete Gowenna ruhig. »Eine Legende, mehr nicht. Das Praktische an Legenden ist, daß man sich immer die für wahr heraussuchen kann, die einem am dienlichsten erscheint.« Sie lachte, stockte für die Dauer eines Atemzugs und begann dann plötzlich und scheinbar ohne jeden Grund zuerst zu schluchzen, dann zu weinen. Ihre Schultern bebten.
Skar lenkte sein Tier näher an das Gowennas heran, streckte die Hand aus und berührte sie flüchtig an der Schulter. Gowenna fuhr auf, schlug seinen Arm beiseite und wandte sich mit einem Ruck ab.
»Laß mich, Satai!« stieß sie hervor. »Ich brauche dein Mitleid nicht! Deines am allerwenigsten!«
Skar erstarrte. »Das glaube ich dir gerne, Gowenna«, sagte er gepreßt. »Du hast genug davon in dir. Wer so viel Selbstmitleid hat wie du, braucht das anderer nicht mehr. Er hat auch kein Anrecht mehr darauf.«
Seine Worte trafen sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie fuhr herum, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, brachte aber nur ein schmerzhaftes Krächzen zustande. Ihr unverletzt gebliebenes Auge sprühte vor Zorn.
»Satai!« zischte sie, und diesmal klang es, wie es gemeint war: als Beschimpfung. »Ihr versteht nichts. Nichts. Ihr wißt ein Schwert zu führen, aber was wißt Ihr von einem Menschen?«
»Genug«, antwortete Skar so ruhig, wie er konnte. Die Kluft zwischen ihnen war wieder da, unüberbrückbar wie zuvor, und Skar begriff plötzlich, daß alles, was er bisher gefühlt - nicht einmal wirklich gefühlt, sondern nur zu fühlen geglaubt hatte - nur eine barmherzige Lüge gewesen war. Sie waren von einem Moment zum anderen von Feinden zu Verbündeten geworden, aber es war nur ein Burgfrieden, eine aus Not geschmiedete Gemeinschaft, und die alte Feindschaft war noch da und würde immer da sein, ganz egal, wie lange sie zusammen blieben. »Genug jedenfalls«, fuhr er fort, »um zu wissen, daß weder Selbstmitleid noch blinder Haß eine Lösung sind. Wenn du ein Ziel erreichen willst, dann nur durch Härte. Ich weiß, daß du stark wie ein Mann und stolz darauf bist, aber das ist es nicht, was ich meine.« Die Flamme brannte höher, griff gierig nach der Nahrung, die er ihr so lange vorenthalten hatte.
Er hatte Gowenna vom ersten Tag an zur Zielscheibe des Hasses gemacht, der Vela gebührt hätte. Ohne daß er sagen konnte warum, hatte es ihm stets ein Gefühl der Befriedigung bereitet, sie zu quälen, zu schlagen, wenn schon nicht mit Fäusten, so mit Worten, und trotz allem, was geschehen war, bereitete es ihm noch immer dasselbe boshafte Vergnügen, zu sehen, wie sie unter seinen Worten zusammenzuckte, obwohl auch jetzt in seinem Inneren eine Stimme war, die ihn anschrie, aufzuhören, sie nicht weiter zu peinigen.
»Du glaubst, Vela zu hassen«, fuhr er fort, »und nicht einmal das ist wahr. Der einzige Mensch auf der Welt, den du haßt, bist du selbst. Du haßt dich, weil du weißt, daß du nie wieder unter Menschen treten kannst, ohne daß man dir Blicke nachwirft und dir entweder Ekel oder Furcht entgegenbringen wird. Du haßt dich, weil du es nie wieder wagen wirst, in einen Spiegel zu schauen. Und du haßt dich, weil du versagt hast.«
»Ich habe -«
»Du hast versagt, Gowenna. Ich rede nicht von Combat. Du wußtest vorher, daß ich es sein würde, der den Stein holt. Ich rede davon, daß Vela dich betrogen hat. Dafür haßt du dich. Nicht sie. Was sie getan hat, ist ihre Sache, aber du wirst dir - dir selbst, Gowenna - niemals verzeihen, daß sie es tat. Deshalb habe ich dein Angebot abgelehnt, in deine Dienste zu treten. Du verachtest uns Satai« - er betonte das Wort auf die gleiche Weise wie sie zuvor, aber er sah an der Reaktion auf ihrem Gesicht, daß sie den Unterschied genau spürte - »aber du hast immer noch nicht begriffen, was wir wirklich sind. Sowenig«, fügte er, leiser und nach einer genau bemessenen Pause hinzu, »wie du jemals begreifen wirst, was eine Errish ist. Es gehört mehr dazu, eine Ehrwürdige Frau zu werden, als Krankheiten zu heilen und ein wenig Hokuspokus aufführen zu können, so wie mehr dazu gehört, als ein Schwert zu führen, um ein Satai zu sein. Härte, Gowenna. Vela konnte dich schlagen, weil sie hart ist, und ich werde sie besiegen, weil ich ebenso hart bin. Nicht Härte anderen gegenüber, sondern dir selbst gegenüber. Erst, wenn du begriffen hast, daß dein eigenes Leben nichts, absolut nichts wert ist, erst dann kannst du wirklich stark werden.«
»Und das bist du, ja?« fragte Gowenna spöttisch. Er hatte sie in die Enge getrieben, und sie flüchtete sich in Sarkasmus und Hohn. »Der große, tapfere Satai. Der Supermann. Warum hast du sie nicht getötet, Satai, wenn du so verdammt stark bist? Warum hast du sie nicht erschlagen? Du hast mehr Grund als ich, sie zu hassen, und einer dieser Gründe heißt Del. Sie hat dich dazu gebracht, einem Mann, den du als deinen Freund bezeichnest, in einem Kampf auf Leben und Tod gegenüberzutreten. Warum hast du sie nicht getötet, wenn dir dein eigenes Leben so wenig gilt? Du kannst es nicht, Skar. Ein kleiner Liebeszauber, von dem du nichts gemerkt hast - ich hoffe, du verzeihst mir diesen kleinen Kunst - griff«, versuchte sie Velas Worte nachzuäffen. »Aber sag mir, Satai, wie kann man einen Mann behexen, der keine Gefühle kennt? Man kann es - jedenfalls bei dir. Sie hat es bei eurem zweiten Treffen in Ikne getan, und du hast es nicht einmal gespürt. Ich hätte es auch tun können, Skar. Ich kann alles, was sie kann. Hätte ich gewollt, würdest du mich abgöttisch lieben und im Staub kriechen, wenn ich nur mit den Fingern schnippe. Aber ich wollte, daß du mir freiwillig hilfst. Ich wollte keine Marionette, sondern einen Freund.«
Plötzlich kam Skar ihre Unterhaltung absurd vor, absurd und lächerlich. Sie waren beide mehr tot als lebendig, Gowenna verbrannt vom Säureatem des Drachen, er noch immer verseucht von dem Gift, das in seinen Adern pulsierte, und sie hatten nichts Besseres zu tun, als sich zu streiten. Er lachte.
Gowenna preßte die Lippen zusammen. »Verzeih mir, wenn ich etwas Dummes gesagt habe, Satai«, sagte sie. »Aber ich bin nur ein naives Mädchen, vergiß das nicht.«
Skar schüttelte den Kopf. »Das war es nicht, Gowenna. Ich habe mich nur für einen Moment gefragt, warum wir nicht aus den Sätteln steigen und uns mit Sand bewerfen.«
Gowenna starrte ihn verständnislos an, und sein Lächeln erlosch schlagartig. »Verzeih«, murmelte er. »Das war unfair. Ich ... ich wollte dir nicht weh tun.«
»Doch, Skar, das wolltest du. Und du hast es erreicht. Du wolltest mich verletzen, so wie ich dich vom ersten Tage an verletzen wollte.«
»Und jetzt?« fragte Skar. »Willst du es nicht mehr?«
Gowenna schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich ... versuche es nicht mehr zu wollen«, sagte sie stockend. »So, wie -«
»So, wie du versuchst, Vela zu hassen«, vollendete Skar den Satz. »Und du kannst beides nicht. Und das ist auch der Grund, aus dem du sie niemals besiegen wirst, Gowenna. Vielleicht wirst du deine Worte wahr machen und sie bis ans Ende der Welt jagen und töten. Aber besiegen wirst du sie nie.«
Er sah an ihrem Blick, daß sie etwas darauf erwidern wollte, aber bevor sie Gelegenheit dazu bekam, zwang er sein Pferd herum und ritt schnell zu El-tra an die Spitze der Kolonne.