11

Drake saß in seinem abgedunkelten Vorzimmer in den Phoenix Towers. Bei Sonnenaufgang war er zurückgekehrt und hatte sich seitdem hier aufgehalten. Bislang hatte aus Furcht vor seinem Zorn niemand gewagt, nach ihm zu sehen. Immerhin hatte er bereits zwei Vampirwachen schwer verletzt, nur weil sie es gewagt hatten, ihm vorzuschlagen, er solle statt der Treppe doch den Aufzug nehmen. Wie es schien, war Drake mit der modernen Welt gar nicht zufrieden.

Der König der Vampire saß schweigend da, die Gedanken in den trüben Regionen der Vergangenheit. Schatten lagen wie finstere Seile über seinem Körper und fesselten ihn an die Gegenwart. Die einzige Lichtquelle im Raum bildete eine Reihe von kleinen Oberlichtern in der Decke, durch die blendend weißes Licht fiel, das sich wie ein Messer durch die Finsternis schnitt.

Drake schien am Ende seiner Überlegungen angekommen zu sein und stieß einen Seufzer aus, der aus den tiefsten Tiefen seines Wesens kam. Dann sah er hinauf zum taghellen Himmel und ließ es zu, dass die Lichtstrahlen aufsein Gesicht fielen, als könnten sie ihn so von seinen Sorgen befreien. Mit geschlossenen Augen nahm er Sonnenschein in sich auf und ließ sich von dem goldenen Schein das kalte Fleisch erwärmen.

Leise, zaghafte Schritte waren in der Dunkelheit zu hören. Sie näherten sich der Tür und stoppten, einen Augenblick später waren sie wieder zu hören, doch nun entfernten sie sich rasch.

Nach einigen Schritten wurde es wieder ruhig, und dann kamen sie abermals näher, diesmal entschlossener als zuvor.

Drake öffnete die Augen und sah Danica vorsichtig eintreten. Sie blieb in der Dunkelheit stehen und hielt Distanz zu dem Lichtschein, der auf ihn schien. Danica wirkte wie ein kleiner Hund, der auf den Hausschuhen seines Herrchens herumgekaut hatte, als niemand zu Hause war, und der nun auf seine Bestrafung oder den Erlass seiner Sünden wartete. Ihr Blick wanderte über Drakes Gesicht und suchte nach irgend etwas, das ihr einen Hinweis auf ihr Schicksal geben konnte.

Er rieb sich müde mit einer Hand über die Augen und bedeutete Danica näher zu kommen. Es war sinnlos, zu verheimlichen, wie er über diese Welt dachte. Er hatte gehofft, eine blühende Gemeinde von Vampiren reinen Blutes vorzufinden. Aber an ihrer Stelle gab es nur kränkliche, lichtscheue Mischlinge, die wie Ratten auf der Straße lebten.

Sollte es auf der ganzen Welt so aussehen? Er würde das herausfinden müssen.

Er wandte sich von Danica ab und sagte ohne aufzusehen: „Diese Welt macht mich krank. Die Menschen haben sie verschmutzt.“

Danica hielt sich weiter im Schatten auf. „Wir können ihre Städte dem Erdboden gleichmachen. Wir können die alte Welt auferstehen lassen.“ Ihre Stimme hatte etwas Beharrliches, Flehendes.

Und sie klang nach jemandem, der um jeden Preis gefallen wollte.

Drake drehte abrupt den Kopf herum und blickte Danica mit zusammengekniffenen Augen durchdringend an. Er mochte die Art nicht, wie sie mit ihm sprach. Respekt nahm er hin, er erwartete ihn auch. Aber Danicas maßlose Unterwürfigkeit ging ihm allmählich auf die Nerven.

Doch in ihrer Einstellung entdeckte Drake noch etwas anderes, etwas, das ihm gefiel.

Danica hatte Angst vor ihm.

Oder besser gesagt: Sie hatte Angst vor dem, was er verkörperte.

Drake erinnerte sich an die Art, wie die Mischlinge ihn angesehen hatten, ehe diese so genannte Vampirnation im sechzehnten Jahrhundert in mörderische Kämpfe in den eigenen Reihen untergegangen war. Zu der Zeit war jeder in seinem Rat von reinem Blut gewesen, allesamt ferne Nachfahren seiner Kinder und Enkelkinder. Lediglich eine Handvoll der leichter ersetzbaren Mischlinge hatte er als Wachen in seinem Dienst gehabt, um die Ratsmitglieder vor Angriffen von außen und manchmal auch aus den eigenen Reihen zu beschützen.

Trotz der Tatsache, dass diese Wachen zwanzigmal stärker waren als der stärkste Mensch und ein Gewicht heben konnten, das dem eines Pferdes entsprach, ohne dabei in Schweiß auszubrechen, waren sie nichts im Vergleich zu denen, die von reinem Blut waren. Und das wussten sie ganz genau.

Drake sah es ihren Augen an, wann immer er sie anblickte.

Über die Jahrhunderte hinweg hatte sich die Eifersucht der Mischlinge in Angst verwandelt, was schon bald zu Kämpfen und Blutvergießen geführt hatte. Auch wenn Drake wusste, dass er jeden Einzelnen von ihnen hätte zerquetschen können, war er der ständigen Reibereien bald überdrüssig.

Konsequent hatte er sich von allen seinen Kindern abgewandt, ob sie nun reinen Blutes waren oder nicht.

Kurz bevor er sich in den Untergrund zurückgezogen hatte, kamen auf jeden Vampir reinen Blutes hundert Mischlinge – diejenigen, die von Menschen in Vampire ,verwandelt’ worden waren, nicht aber als solche geboren wurden. Drake hatte sie wegen ihrer unverschämten Art verabscheut, doch es war auch dazu gekommen, dass er die Reinblütigen ablehnte, da sie offenbar unfähig waren, die Subjekte unter Kontrolle zu halten.

Und so wandte sich Drake von ihnen allen ab, kehrte heimlich in das Land zurück, in dem er vor so vielen Jahrtausenden zur Welt gekommen war, und hoffte, wenn er sich zur Wiederkehr entschloss, würde die Vampirnation entweder wieder zu Herz und Rückgrat zurückgekehrt sein, oder aber sie würde sich selbst komplett ausgelöscht haben.

Nun sah es danach aus, als würde Letzteres eintreten.

Drake sah wieder zum Himmel, dann wanderte sein Blick zu der jungen Vampirin, die im Schatten verharrte. „Komm näher.“

Danica deutete hilflos auf den Sonnenschein. „Ich kann nicht.“

Er ließ sich in seinem Sessel nieder und zog eine finstere Miene. „Und weißt du auch warum?“

Schweigen. Danicas Wangen wurden in der Dunkelheit schlagartig rot, und ohne zu wissen, warum es so war, schämte sie sich auf einmal.

Drake seufzte auf und lehnte sich in seinem Sessel nach hinten, der dabei leise knarrte. Er legte die Fingerspitzen aneinander und legte sein Kinn darauf. „Einst konnte sich meine Art ins Tageslicht wagen. Wir waren Jäger, die Welt gehörte uns.“ Er warf Danica einen kurzen Seitenblick zu. „Aber irgendwo auf dem Weg wurde die Reinheit unserer Blutlinie verdünnt. Verschmutzt vom Blut der Menschen.“

Danica schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Aber das ist unmöglich.“

„Tatsächlich?“ Drake erhob sich, und im nächsten Moment stand er bereits neben ihr – Danica hatte nicht die leiseste Bewegung erkennen können. Ihr Blick wanderte zur Tür, doch sie blieb stehen.

Drake betrachtete sie einige Sekunden lang nachdenklich und nahm ihre Angst in sich auf, dann streckte er eine Klauenhand aus und packte Danicas Handgelenk. „Ihr seid alle Mischlingskinder. Ihr seid längst nicht mehr so rein, wie ihr von euch so gern behauptet.“

Mit diesen Worten zog er Danica zu sich und damit auf den Lichtkegel zu.

Danica zuckte nicht einmal zusammen, sondern sah Drake flehend an, damit er aufhörte. Er war ihr Erlöser. Dies hier sollte hoffentlich nur eine weitere Prüfung sein.

Er zog ihre Hand bis an den Rand des Sonnenstrahls, bis an die Grenze zwischen Licht und Dunkel.

Genau dort hielt er inne.

Gemeinsam sahen sie zu, wie UV-Strahlung von dem Strahl in die Dunkelheit abgegeben wurde, die sofort die Haut ihrer Hand angriff und den äußersten Punkt ihrer Fingerspitzen zu versengen begann. Danica musste unwillkürlich zucken, als sich das Licht in ihr Fleisch fraß. Während der Gestank von verbrannter Haut sich im Raum verteilte, blickte sie auf und sah, wie Drakes Augen sich auf sie richteten und ohne Gefühlsregung zuschauten, wie sie litt.

Nach ein paar Sekunden ließ er los, woraufhin Danica reflexartig ihre Hand zurückzog und sie schützend an ihre Brust drückte, während sie gegen die Tränen ankämpfte, die der Schmerz auslöste. Sie senkte ihren Blick, da sie sich für ihre Schwäche schämte.

Drake beobachtete sie noch einen Moment länger, dann streckte seinen Arm aus und wischte eine Träne von Danicas Wange. „Mein Volk. Wie tief ist es doch gesunken.“

Schließlich wandte er sich ab und ließ sie allein, während er abwechselnd durch Licht und Dunkelheit ging, ehe er in den Schatten am anderen Ende des Raums verschwand.

Blade sah zu, wie seine neuen Gefährten den Waffenraum förmlich plünderten und so viele Waffen mitnahmen, als wollten sie einen kleinen Krieg beginnen. Die schweren hölzernen Werkbänke waren in der Mitte des Raums zusammengeschoben worden, und nun ächzten sie unter der Last einer beträchtlichen Waffensammlung mitsamt Munition.

Er war beeindruckt. Er hatte nur um ein Reservemagazin für seine neue Pistole gebeten, und die Nightstalker hatten sofort die Gelegenheit ergriffen, um ihm zu zeigen, welche technischen Fortschritte sie gemacht hatten. Wenn Blade sich nicht irrte, ging es ihnen mehr darum, ein wenig zu prahlen und weniger darum, etwas Nützliches zu finden. Doch er genoss diesen Moment, um sich in Ruhe anzusehen, wie weit man Anti-Vampir-Waffen entwickeln konnte. Im Lauf der Jahre hatten die Vampire es geschafft, gegen jede von ihm und Whistler erfundene Waffe eine Abwehr zu entwickeln, ob es nun Schutzpanzer aus Keramik waren, die Pflöcke abprallen ließen, oder komplett isolierte Overalls, mit denen sie sich vor seinen UV-Fackeln schützten. Es war gut, einmal auf neue Ideen gebracht zu werden.

Vielleicht waren diese Nightstalker doch zu etwas nütze.

Hedges beugte sich über den Tisch, seine Augen strahlten und konnten seinen Stolz nicht verbergen. „Wir haben eine große Auswahl im Angebot.“ Er griff in den Berg, der noch immer anwuchs, und zog eine merkwürdig aussehende Pistole mit klobigen Gummigriffen hervor, um sie Blade zu reichen. „Eine elektronische Pistole. Mit integriertem Sicherheitssystem, das auf den Fingerabdruck reagiert. Feuert in einer fünfhundertstel Sekunde eine Salve von drei Schüssen ab. Die Kugeln können auch per Fernsteuerung ausgelöst werden.“ King zog das Magazin heraus und warf Blade eine der Patronen hin.

Blade fing sie auf und hielt sie ins Licht, um sie eingehender zu studieren. Über die gesamte Hülse zogen sich feine Rillen in einem Zickzackmuster, als habe das Geschoss mehrere Arbeitsgänge durchwandert. Die Spitze war transparent und aus robustem Glas gefertigt. Blade verstand sofort, was er vor sich hatte. Whistler hatte an so etwas noch kurz vor seinem Tod gearbeitet. Er hielt die Kugel hoch und sah zu King. „Explosive Patronen?“

King nickte. „Aber mit einem konzentrierten UV-Licht-Impuls anstelle der üblichen hohlen Spitze. Ich nenne sie Sundogs.“

Er wandte sich um und zeigte auf eine beeindruckend aussehende Waffe am anderen Ende des Tischs. „Hedges! Rüste mich auf, Baby!“

Hedges warf ihm eine gewaltige Schusswaffe mit vier Läufen zu, die er mit einer lässigen Bewegung in den Anschlag nahm, um dann das Gehäuse mit einer Ecke seines T-Shirts auf Hochglanz zu polieren. Blade bemerkte, dass am Gewehrkolben das respektlose Abziehbild eines Mädchens mit mürrischer Miene klebte und die Waffe fast wie einem Cartoon entsprungen wirken ließ.

King strich liebevoll über das Metall. „Dieses kleine Blasrohr ist eine modifizierte ,Objective Individual Combat Weapon’ unserer werten Army. Die Waffenart darfst du dir aussuchen: Pflöcke, Sundogs, wärmeempfindliche Miniraketen… was immer dich heiß macht, dieses Baby schießt es für dich ab.“ Er deutete auf Blades Klinge und fuhr sarkastisch fort: „Natürlich hat es nicht die Reichweite eines Schwerts, aber…“

Blade sah den grinsenden King ausdruckslos an und tat dann so, als sei er mit seinen Fingernägeln beschäftigt, während er die Waffe aus den Augenwinkeln begutachtete. Er hatte sie schon in dem Augenblick besitzen wollen, als er sie gesehen hatte. Wenn es ihm bloß gelingen würde, die anderen für einen Moment abzulenken…

Dann riss Blade auf einmal die Augen auf, als er ein anderes Spielzeug in Hedges’ Händen entdeckte, ein todbringend aussehendes Objekt, das die Form eines Halbmondes hatte.

Blade wusste nicht, was es war, aber das wollte er auch haben.

Einen Moment lang zögerte er, da er zwischen beiden Waffen hin und her gerissen war. Es kribbelte ihm in den Fingern, die Werkbank einfach umzuwerfen und sich alles zu greifen, was er nur tragen konnte, um dann zu seinem Charger zu rennen und…

Augenblick mal. Stand der Charger nicht noch immer am Bootshaus?

Blade sank ein wenig in sich zusammen, als ihm die Lücke in seinem Plan bewusst wurde.

Schmollend sah er zu, wie Hedges die verchromten Seiten des silbernen Halbmonds an seinem ausgefransten Ärmel polierte. Dann hielt er den Arm ausgestreckt und drehte leicht an den beiden Hälften. „Das bezeichnen wir als den UV-Bogen.“

Aus jedem Ende des Objekts schoss eine metallene Teleskopverlängerung hervor, beide Spitzen waren im nächsten Moment durch einen konzentrierten blau-weißen Laserstrahl verbunden, dessen Summen sich tief in Blades Gehirn fraß.

Er schüttelte den Kopf, um sich von der Wirkung des Geräuschs zu befreien, dann wanderte sein sehnsüchtiger Blick zu der Waffe. Es war ein denkbar simples Prinzip, doch er konnte sich lebhaft ausmalen, wie viel Spaß er damit in einem Kampf haben würde. Ihm fielen auch gleich ein paar Vampire ein, an denen er die Waffe auf der Stelle testen würde.

Hedges lächelte mit einem Anflug von beruflichem Stolz, als er Blades Gesichtsausdruck sah, dann begann er die Funktionsweise zu erläutern, als wolle er in einem Verkaufssender um Kunden werben. „Man hält den Bogen in der Mitte fest, die offene Seite von sich abgewandt. Die beiden Spitzen sind durch einen leistungsstarken UV-Laserstrahl miteinander verbunden. Da er so hochkonzentriert ist, schneidet sich der Laser durch Vampirfleisch wie ein vorgewärmtes Messer durch ein Stück Butter.“

King nickte anerkennend und lehnte sich gleich neben Blade gegen die Werkbank. Ihm fiel auf, dass der Blick des Daywalkers nachdenklich zu dem Tomb of Dracula-Comic auf der Bank gewandert war. Er versuchte, die frühere Unterhaltung wiederaufzugreifen. „Wir versuchen immer noch, in Sachen Dracula Wahrheit und Dichtung voneinander zu trennen. Er soll sich in Nebel auflösen können? Wohl kaum. Aber vielleicht ist er eine Art Gestaltwandler.“

Blade hob eine Augenbraue. Davon hatte er noch nie gehört, ausgenommen natürlich in Filmen. Soweit er wusste, war der Wissenschaft keine Methode bekannt, wie ein Körper sich so vollständig in etwas anderes verwandeln konnte.

Wäre Whistler hier, würde er sicher ein paar Dinge beisteuern, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich das Prinzip des Gestaltwandeins war. Blade dachte daran zurück, wie er sich mit dem alten Mann DVDs angesehen hatte. Whistler hatte jeden Monsterfilm bis zum Letzten zerpflückt und es genossen, unablässig alle logischen Fehler aufzudecken. „Das kann so gar nicht funktionieren“, hatte er dann verächtlich geschnaubt, regelmäßig fünfeinhalb Sekunden verstreichen lassen und dann mit erhobenem Zeigefinger hinzugefügt: „Und ich werde dir auch erklären, wieso…“. Dann hatte er die nächsten zehn Minuten damit verbracht, entsetzlich langweilige wissenschaftliche Begründungen abzuspulen, bis Blade davon Kopfschmerzen bekam und den Fernseher abschaltete.

Als Folge davon hatte Blade immer gewartet, bis Whistler ins Bett gegangen war, ehe er sich Neuerscheinungen ansah. Und selbst dann war von oben die unglaublich durchdringende Stimme des Mannes ertönt: „Spinnen schießen ihr Netz aus dem Arsch, nicht aus den Armen. Idiotische Drehbuchautoren…“

King bemerkte den wehmütigen Ausdruck auf Blades Gesicht und hielt es für eine zweifelnde Miene. „Er könnte sich nicht in eine Fledermaus oder einen Wolf verändern, aber zum Beispiel in einen anderen Menschen, der in etwa die gleiche Masse besitzt. Mit genug Übung sollte das funktionieren.“

Blade dachte darüber nach, dann stellte er die Eine-Million-Dollar-Frage: „Und wie?“

Hedges klappte den UV-Bogen zusammen und schaltete sich in ihre Unterhaltung ein. „Er dürfte keine herkömmliche Skelettstruktur besitzen. Mehr so wie eine Schlange, also mit Tausenden von kleinen Knochen.“ Er sah ein wenig verlegen zu Blade, fuhr dann aber weiter fort. „Das würde natürlich auch bedeuten, dass er das elektrische Potenzial seines ganzen Gewebes unglaublich gut kontrollieren kann, was zur Folge hätte, dass er nach Belieben die Form verändern könnte und…“

King hob eine Hand, um ihn zu unterbrechen, während Blade sich in die Zeit von Whistlers ausschweifenden Erklärungsversuchen zurückversetzt sah. „Eine Frage, Hedges: Hattest du schon mal Sex?“

Eine Stunde später waren Blade, King und Abigail für ihre Mission einsatzbereit. Sie trugen Schutzwesten aus Kevlar, Ellbogen- und Knieschützer, Stiefel mit Stahlkappen, eben alles, was dazugehörte. Niemand konnte sagen, wem oder was sie in dieser Nacht begegnen würden.

Blade zog seinen langen Ledermantel an und legte einen Gurt mit Klettverschluss um seine Brust, damit er eine Auswahl an Waffen an seinem Körper festmachen konnte.

Dann ging er hinüber zu King und Abigail, die neben einem neuen Land Cruiser standen. Der glänzte im gedämpften Sonnenschein, der durch die Oberlichter fiel. Dex kam zu ihnen und winkte stolz in Richtung des Wagens. „Ich habe euch einen neuen fahrbaren Untersatz besorgt.“

Blade griff einen Sekundenbruchteil schneller nach dem Griff der Fahrertür als King. Einen Moment lang sahen sie sich an, dann grinste Blade, woraufhin King ihm den Vortritt ließ und um den Wagen ging, um sich ein wenig mürrisch auf den Beifahrersitz zu setzen.

Penetranter Hurensohn.

Blade griff an sich vorbei und schob seine auf den Rücken geschnallte Waffen ein Stück weit nach oben, damit er seinen Sicherheitsgurt anlegen konnte. „Zeit, ein wenig Druck auszuüben“, sagte er und drehte den Rückspiegel so, dass er Abigail sehen konnte. „Das schwächste Glied in der Befehlskette der Vampire waren schon immer die Vertrauten. Am Tag können sich die Vampire nicht auf die Straße wagen, also lassen sie sie ihre Drecksarbeit erledigen. Bluttransporte, Überwachung von Verstecken und so weiter.“ Er schlug die Wagentür zu. „Wir lassen die Möchtegern-Vampire ein wenig bluten, dann führen sie uns schon zu ihren Herren und Meistern.“

Er startete den Motor und sah über die Schulter zu Abigail, die auf der Rückbank Platz genommen hatte. Sie hatte schon länger nichts mehr gesagt. Blade sah, dass sie einen Laptop auf den Knien platziert hatte, den sie eindringlich betrachtete. Was hatte es damit auf sich? Vielleicht eine Art taktische Berechnung?

Blade hob die Augenbrauen. Auch wenn er es niemals laut ausgesprochen hätte, musste er doch eingestehen, dass diese Nightstalker eine aufgeweckte Truppe waren. Nicht ganz so aufgeweckt wie er und Whistler, aber jeder fing mal klein an.

King bemerkte Blades Blick und bedeutete ihm, näherzukommen, um Abigail nicht zu stören. „Sie stellt gerade eine Titelliste zusammen. Auf der Jagd hat sie am liebsten ihren MP3-Player dabei. Sozusagen ihre persönliche Filmmusik.“ Er warf Abigail einen fast zärtlichen Blick zu. „Darkcore, Trip-Hop. Alles, was sich die Kids heute so anhören.“ Dann lächelte er. „Ich bin mehr ein Fan von Kenny G.“

Beide sahen sie zu, wie Abigail auf das Touchpad tippte und ihre silbernen Ohrhörer einsetzte, während die Titelliste auf die Festplatte ihres MP3-Players überspielt wurde. Zufrieden lächelnd lehnte sich zurück, als der Bass von „A Day at the Races“ von Jurassic 5 ertönte.

Das war ihre Musik.

Blade ließ den Motor des Cruisers aufheulen, dann fuhr er aus dem Lagergebäude in Richtung Innenstadt, deren Straßen in hellen Sonnenschein getaucht waren.

Sie hielten vor einer vergammelten Bar, die ein ganzes Stück von der edleren Downtown entfernt war. Der Cruiser machte einen Satz, als er die Bordsteinkante überfuhr und vor der Eingangstür zum Stehen kam.

Abigail und King lösten ihren krampfhaften Griff um die Armlehnen, die Knöchel weiß von der festen Umklammerung. Sie starrten Blade an, während rings um den Wagen Rauch von den strapazierten Reifen aufstieg.

Das erklärte das mitgenommene Aussehen des Wagens, mit dem der Daywalker sonst unterwegs war.

Blade ignorierte die beiden und deutete auf ein Vampirschriftzeichen, das inmitten von Graffiti und Konzertplakaten an der Hauswand zu sehen war. Diese archaischen Symbole standen für Vampirsprüche, die der jeweilige Eigentümer aussuchte, um sein Territorium auf die gleiche Weise zu kennzeichnen, wie sie ihre menschlichen Vertrauten brandmarkten.

Soweit Blade das erkennen konnte, basierten die Schriftzeichen auf Passagen der angebeteten Vampirbibel, einem antiken Text mit Namen Buch von Erebus. Es war in Akkadisch auf Pergament geschrieben worden, das man aus Menschenhaut hergestellt hatte. Vor einigen Jahren war es ihm gelungen, die älteste Fassung dieser so genannten Bibel aufzutreiben und zu vernichten, doch Gerüchte besagten, dass immer noch Fragmente des Buchs existierten. Rückblickend wünschte er sich, er hätte einen Blick hineingeworfen, ehe er es verbrannt hatte. Möglicherweise hätte er dort etwas Nützliches über ihren neuen Gegner erfahren.

Blade verwarf den Gedanken aber schnell wieder. Stattdessen holte er sein Schwert zwischen den Vordersitzen hervor, sprang aus dem Cruiser und ging zielstrebig zum Eingang der Bar.

Die muffige Atmosphäre in der Bar haftete wie eine zweite Haut an den zwielichtigen Gästen des Lokals. Aus den Lautsprechern drang ein Jazz-Trance-Remix, der die düstere Stimmung nur noch verstärkte, die in erster Linie durch die schwarzgestrichenen Fenster ausgelöst wurde. Über der Theke flackerte ein rotes Neonschild, das für diverse Getränke warb, manche davon legal, andere nicht.

Ein Mann, der wie ein Hafenarbeiter angezogen war, saß auf einem Hocker an der Theke. Schwermütig starrte er in das Glas in seiner Hand, das er leicht kreisen ließ. Er hatte Bacardi mit Cola bestellt, aber das hier schmeckte nach etwas, das längst nicht so hochprozentig und zudem mit Zucker verschnitten worden war. Vermutlich war das sogar noch eine schmeichelnde Untertreibung, so wie er die Barkeeperin kannte.

Aber er hatte dafür bezahlt, dann würde er es verdammt noch mal auch trinken.

Der Mann hieß Jack Hoop. Er kam an jedem Werktag in diese Bar, und das mit der Präzision eines Uhrwerks. Einerseits brauchte er etwas, um sich von der Nachtschicht unten an den Docks zu erholen. Vor allem aber ging es ihm darum, nicht zu schnell zu seiner Frau Sally-Anne zurückkehren zu müssen.

Vermutlich würde mancher sagen, dass Sally eine gute Frau war. Nur, dass sich dieses „Gute“ auf eine höchst unangenehme Weise zeigte, unter anderem in ihrem Putz- und Ordnungstick, der Hoop im günstigsten Fall ein wenig auf die Nerven ging.

Nicht nur, dass seine Hände sauber zu sein hatten, nein, sie mussten klinisch sauber sein, so wie sein Gesicht, seine Stiefel und jede andere Körperpartie, die sie mit ihrem in Desinfektionsmittel getränkten Lappen erreichen konnte. Wenn er nach Hause kam, durfte er nicht einfach hereinkommen und sich auf die Couch setzen, schließlich konnte er Krankheitserreger hereinschleppen, die sich im Haus ausbreiten könnten.

Am schlimmsten war dabei, dass ihr Reinlichkeitsfimmel sich auf ihr Schlafzimmer erstreckte. Sally weigerte sich rigoros, Hoop zu nahe zu kommen, solange sie nicht geduscht, sich die Zähne geputzt, die Fingernägel geschrubbt und nochmals geduscht hatten. Hoop war meistens längst auf dem Bett eingeschlafen, wenn Sally endlich aus dem Badezimmer kam. Nach sechs Jahren Ehe waren sie noch immer kinderlos.

In letzter Zeit fühlte sich Hoop unwiderstehlich zu der jungen Frau hingezogen, die hier in der Bar arbeitete. Sie trug eine Woche lang dieselbe Strumpfhose, kaute mit offenem Mund auf Nachos herum und würde selbst dann nicht wissen, dass sie Zahnseide vor sich hatte, wenn sie jemand mit dem Zeugs erwürgte.

Hoop starrte sie an und sah mit weit aufgerissenen Augen zu, wie sie das übergelaufene Bier, das sich auf dem Tablett unter dem Zapfhahn gesammelt hatte, in ein Glas schüttete, einen raschen Blick über die Schulter warf, um sicher zu sein, dass niemand sie beobachtete, und dann einen hastigen Schluck aus dem Glas trank. Dann wischte sie sich mit dem nassen Handtuch schnell das Kinn ab.

Hoop seufzte und beobachtete sie lüstern.

Eines Tages würde sie ihm gehören…

Er wurde aus seinem schmutzigen Tagtraum gerissen, als auf einmal die Tür aufgetreten wurde und drei Fremde hereinkamen. Er ignorierte die beiden Männer – ein großer, gefährlich aussehender Afroamerikaner in einem langen Ledermantel und mit Sonnenbrille, der andere ein Weißer in abgewetzter Jacke – und richtete seinen Blick stattdessen auf die Frau, die mit ihnen hereinkam. Eine Woge der Lust durchzuckte seinen Körper, als er sie ansah.

Mann, war das eine heiße Braut.

Hoop starrte sie begeistert an, von ihren Stiefeln mit den Metallbeschlägen bis zu ihrem zerzausten blonden Haar. Sie hatte die Figur einer Amazone, hohe Wangenknochen und eine Haut, die aussah wie edles Porzellan. Sie trug eine Tarnhose, Lederhandschuhe und eine coole Motorradjacke mit rotem Besatz. Auf ihrer Kleidung lag eine dünne Staubschicht, als wäre sie mit offenem Fenster unterwegs gewesen.

Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, während er überlegte, ob sie wohl erst ihr Make-up entfernen würde, bevor sie ins Bett ging.

Als würde sie seinen hitzigen Blick spüren, blickte die Schönheit auf einmal zu ihm hin. Hoops dämliches Grinsen erstarrte zu einer Fratze, als sich die Augen der Frau wie zwei Laser in sein Gehirn bohrten.

Sie wusste es.

Er fühlte es mit absoluter Sicherheit, während sein Herz kurz auszusetzen schien. Ehe sein Gehirn ihm sagen konnte, was er machen sollte, hatten sein Beine längst das Denken übernommen und trugen ihn in aller Eile zur Hintertür. Er wusste nicht, warum er rannte, er wusste nur, dass er schnellstens von hier verschwinden musste.

Als er die Flucht ergriff, sah er noch, wie der große schwarze Kerl hinter die Theke sprang und den Kühlschrank darunter aufmachte. Shit! Jedes Fach war mit gefrorenen Blutbeuteln vollgestopft, die alle aus der innerstädtischen Blutbank stammten.

Hoop hatte das Gefühl, dass sich die Welt von ihm zurückzog. Diese Bar war nur eine Tarnung, wie so viele andere Plätze in der Stadt auch. Er wusste, dass im hinteren Teil Dutzende von hochmodernen, sargähnlichen Betten standen, in denen die Vampire den Tag über ungestört schlafen konnten.

Dass die Fremden hergekommen waren, konnte nur eines bedeuten: Sie waren aufgeflogen.

Unterbewusst stieß er einen leisen Angstlaut aus und rannte an den Toiletten vorbei, um durch die Hintertür nach draußen zu verschwinden. Der warme, faulige Gestank aus den Mülltonnen hinter dem Gebäude schlug ihm entgegen, doch er war draußen – unter freiem Himmel in der Morgensonne.

Erleichtert atmete er auf, dass er entkommen war, doch fast im gleichen Moment stieß er einen Schrei wie ein kleines Mädchen aus, als er mit der Amazone aus der Bar zusammenstieß.

Sie hatte ihn bereits erwartet.

Hoop machte auf dem Absatz kehrt und wollte zurückrennen, doch er merkte, wie ihm die Beine unter dem Leib weggerissen wurden. Ehe er jedoch hinfallen konnte, hatte die Frau bereits einen Arm um seinen Hals gelegt, während sie mit dem anderen nach seinem Handgelenk griff und seinen freien Arm so sehr auf den Rücken drehte, dass er vor Schmerz aufschrie.

Auf einem Knie stützte sie das Gewicht seines Körpers ab und zog seinen Kragen nach unten, als würde sie im Supermarkt einen Kopfsalat begutachten. In aller Ruhe untersuchte sie seinen Nacken und entdeckte das Vampirschriftzeichen, das ziemlich grobschlächtig mit dunkelblauer Tinte in seine Haut tätowiert worden war.

Dann lächelte sie.

Zwei Stunden später warfen die Straßenschluchten der Stadt das Echo panischer Schreie zurück. Blade schien vom Gebrüll seines Opfers gar nichts wahrzunehmen, als er zur Brüstung des Parkdecks ging und dabei den zappelnden, arg verprügelten Hoop fest im Griff hatte. Von dem guten Dutzend Vertrauter, die sie in den letzten Stunden aufgegriffen und verhört hatten, weigerte sich nur Hoop, mit der Sprache herauszurücken.

Blade wusste, dass es dafür nur zwei Erklärungen gab. Entweder verschwieg Hoop etwas, oder er war einfach nur sehr, sehr dumm.

Der Daywalker trat näher an die Brüstung heran, spähte über den Rand und pfiff anerkennend, als er die tief unter ihm liegende Straße betrachtete.

Dann warf er den mageren Vertrauten vom Dach.

Es war ein Sturz über fünf Etagen, und Hoop schrie sich die Lunge aus dem Hals, als der Fußweg auf ihn zugeschossen kam.

Sein Kopf wurde herumgerissen, als sein Sturz abrupt gestoppt wurde – keine drei Meter über dem Boden. Er baumelte umher, die Welt drehte sich um ihn, und er schrie noch immer, bis ihm die Luft ausging. Er wünschte sich, niemals geboren zu sein. Das dicke Seil um seine Knöchel knarrte beängstigend und zog sich brutal zusammen, doch es hielt.

Noch.

Blade stand auf dem Dach, das andere Ende des Seils lässig um die Schultern gelegt. Mühelos zog er den Mann wieder zu sich nach oben, ließ sich aber unerträglich viel Zeit. Als er nur noch ein paar Meter unter ihm war, hielt er inne. King und Abigail standen hinter Blade und starrten ihn an.

Hoop hing kopfüber da und drehte sich am Seil, alle Gedanken ausschließlich auf den Boden unter ihm gerichtet.

Blade hatte noch nie jemanden gesehen, der so grün im Gesicht war. Jedenfalls keinen Menschen.

„Noch eine Runde, Arschloch?“ Blade grinste und amüsierte sich köstlich. In einem hatte Whistler auf jeden Fall Recht gehabt: Es waren die kleinen Dinge im Leben, die den meisten Spaß machten. Er nahm eine Hand vom Seil und winkte Hoop zu, der wieder zu schreien begann. „Wenn du so weitermachst, platzt dir noch dein Kopf.“

Hoop versuchte, mit blutenden Händen an den unverputzten Ziegelsteinen des Gebäudes Halt zu finden. „Scheiße! O Jesus, bitte…“

„Wer erteilt dir deine Befehle?“ Blade spielte mit einem losen Faden, der aus dem Seil lugte.

„Ich weiß nicht, wie er heißt. Ich schwöre…“

Falsche Antwort. Blade machte sich bereit, den Mann erneut fallen zu lassen.

Ein Kombi schraubte sich auf der kreisförmigen Ausfahrtspur des Parkdecks langsam nach unten. Die beiden Jungen auf der Rückbank quetschten die Nasen an den Fenstern platt, um besser sehen zu können, wie der irre Typ an einem Seil auf und ab baumelte. Das war toll. Drei Stunden lang waren sie von ihrer Mutter von einem Schuhgeschäft zum nächsten gezerrt worden, doch der Typ hier entschädigte sie für alles.

Hoch oben über ihnen kniff Hoop die Augen zu und schrie auf, da er den dritten und letzten Sturz in die Tiefe erwartete. Auf einmal klingelte in seiner Tasche ein Mobiltelefon. Hoop öffnete die Augen wieder und blickte wild um sich, ehe er begriff, dass er nicht fallengelassen worden war. Er begann hektisch zu zappeln und versuchte, das Telefon aus der Tasche zu ziehen. O nein, das war überhaupt nicht gut!

Neugierig zog Blade den Mann bis zur Dachkante, klemmte das Seil zwischen die Knie, um dann mit einer Hand Hoops Jacke aufzureißen und mit der anderen das Mobiltelefon herauszuholen. Er klappte das Gerät auf und las auf dem Display den Namen des Anrufers. ,Edgar Vance’ stand dort zu lesen, dazu die Nummer eines Piepers.

Blade lächelte.

Jackpot.

Er wählte die Nummer, lauschte einen Moment lang, dann klappte er das Telefon zu und sah Hoop an. Der lächelte mit einer Mischung aus Verzweiflung und Schuldbewusstsein. Sein Gesicht war kreidebleich.

Blade erwiderte das Lächeln, in seinen Augen blitzte etwas auf.

Dann ließ er Hoop fallen.

Der schreiende Vertraute stürzte in die Tiefe und wurde abermals drei Meter über dem Betonboden unsanft gestoppt. Mehrere Stockwerke über ihm befestigte Blade das Seil an einem Metallgitter und ging fröhlich pfeifend davon.

Am Fuß der Rampe kam der Kombi an Hoop vorbei. Die beiden Jungs beobachteten aufmerksam den baumelnden Mann, ohne ein Wort zu sagen. Hoffentlich würden sie ihn nächste Woche wieder zu sehen bekommen, wenn ihre Mutter Lebensmittel einkaufen musste.

Hoch über ihnen überquerten Blade und die Nightstalker den Parkplatz. King musste sich sputen, um mit dem Daywalker mitzuhalten, während er ausgelassen drauflos redete. „Du solltest mal darüber nachdenken, an deiner Psyche zu arbeiten. Setz dich mit jemandem zusammen, verbring etwas Zeit mit ihm. Versuch, dein inneres Kind zu finden…“

Das Schweigen, mit dem Blade reagierte, war fast ohrenbetäubend.

King sprach unbeeindruckt weiter. „Ich weiß, wir haben uns gerade erst kennen gelernt, aber du bist mir wichtig. Ich möchte nicht, dass du in einen beschämenden Teufelskreis gerätst.“ Er sah zu Blade. „Und ab und zu könntest du ruhig auch mal blinzeln… ist nur so ein Gedanke.“

Blade bedachte King mit einem Seitenblick.

Dann endlich begriff King. „Tut mir Leid, ich habe in letzter Zeit viel Zucker zu mir genommen.“

Die drei gingen weiter zum Aufzug, der sie nach unten bringen würde.

Es war Zeit, die Jagd auf Edgar zu eröffnen.

Загрузка...