»Platz! Platz!« lachte der stämmige junge Bursche. Er trug ein nacktes Mädchen über der Schulter, das an Händen und Füßen gefesselt war. Er hatte sie beim Mädchenfangen gewonnen, einem Wettbewerb, der aus der wirtschaftlichen Rivalität zweier kleiner Städte hervorgegangen war. »Platz!« rief er. »Platz!« Die Menschenmenge, durch die ich mich bewegte, wich ihm aus.
Der junge Mann drängte sich an mir vorbei. Das Haar des Mädchens war noch auf dem Kopf verknotet. Um den Hals trug sie einen schmalen grauen Sklavenkragen, an dem mit Draht ein kleines Schild befestigt war, das sie als sein Eigentum kennzeichnete. Der Mann schien ein junger Flußfischer zu sein; das Mädchen war ausgesprochen hübsch.
Ich blickte ihm nach, wie er sich einen Weg durch die Menge bahnte, dem hohen Palisadenzaun entgegen, der zum Sardargebirge hin lag, dessen schneebedeckte Gipfel dahinter aufragten.
Der junge Mann würde auf die Palisaden steigen und dort im Angesicht des Sardar das Haar des Mädchens lösen und sie freudig in die Arme nehmen, den Priesterkönigen dankend, daß sie nun ihm gehörte.
»Wo sind die Tische der Kaufleute, die die Wertquoten für die Kaissaspiele ausgeben?« fragte ich einen Burschen aus Torvaldsland. Er trug das blonde Haar zu Zöpfen geflochten, war in eine struppige Felljacke gekleidet und kaute an einem Riesenstück Boskfleisch herum.
»Keine Ahnung«, sagte er. »Kaissa wird doch nur im Norden gespielt.«
»Vielen Dank, guter Mann«, sagte ich. Es stimmte, daß sich das Kaissa des Nordens in mancher Hinsicht vom Turnierkaissa unterschied, wie es im Süden gespielt wurde. Doch waren die Regeln sehr ähnlich. Kaissa gab es fast überall auf dem Planeten, in verschiedenen Formen, wenn auch eine gewisse Vereinheitlichung auf die Turnierregeln des Südens festzustellen war – Unterschiede, die teilweise nur in der verschiedenen Bezeichnung von Spielsteinen bestanden hatten.
Der Mann aus Torvaldsland biß energisch ab. »Wo sind die Sklavenmärkte?« erkundigte er sich.
»Da gibt es viel Auswahl«, gab ich zurück. Auf dem Jahrmarkt von En’Kara konnte man in der Tat an vielen Orten öffentlich wie auch privat Sklaven kaufen. Auf dem Territorium dieser Jahrmärkte, die viermal im Jahr stattfinden, darf nicht gekämpft, getötet oder versklavt werden, doch im Hinblick auf den Handel mit mitgebrachten Waren gibt es keine Beschränkungen – Im Gegenteil, eine Hauptfunktion dieser Veranstaltungen war es, den Handel mit Gütern aller Art zu erleichtern; dazu gehören natürlich auch die Sklaven. Selbstverständlich haben die Jahrmärkte noch so manchen anderen guten Zweck. Zum Beispiel finden hier viele Kastentreffen statt, außerdem werden Erfindungen und Forschungsergebnisse ausgetauscht und veräußert. So können Physiker und Architekten und Handwerker zum Sardargebirge kommen und Ideen und Fertigungstechniken besprechen. Hier werden auch die Handelsvorschriften erweitert und vertieft. Hier werden Lieder vorgetragen und Gesangsdramen. Dichter und Musiker, Jongleure und Zauberer werben um die Aufmerksamkeit der Menge. Hier findet man kleine Hausierer ebenso wie mächtige Handelsherren. Die einen verkaufen billige Andenken, die anderen Schuldscheine großer Städte. Die Veranstaltung hilft zugleich, die goreanische Sprache zu vereinheitlichen. Die Jahrmärkte sind außerdem neutraler Boden für so manche Auseinandersetzung. Angehörige verfeindeter Städte können hier unbesorgt zusammentreffen. Natürlich gibt es auch politische Intrigen und heimliche Verhandlungen aller Art. Nicht selten wird über Krieg und Frieden und damit zusammenhängende Verträge in Zelten auf dem Jahrmarktsgelände entschieden. Organisiert werden die Jahrmärkte von der Kaufmannskaste.
»Der nächste Markt«, sagte ich zu dem Mann aus Torvaldsland und deutete in einen Gang zwischen Zelten und Buden, »ist etwa eine Viertel-Pasang entfernt, hinter den Buden der Teppichhändler. Der größte dagegen, die Plattformen der Sklavenschau und das große Verkaufszelt, befinden sich links von dir, zwei Pasangs entfernt, hinter den Schmieden und Kettenhändlern.«
»Für einen Mann aus dem Süden äußerst du dich sehr klar«, gab er zurück und hielt mir den Boskschinken hin. Ich packte den Knochen mit beiden Händen und biß kräftig ab. Seit meiner Ankunft am frühen Morgen hatte ich noch nichts zu mir genommen.
»Vielen Dank«, sagte ich.
»Ich heiße Oleg.«
»Man hat mich im Norden Jarl Rothaar genannt«, antwortete ich.
»Jarl!« rief er. »Verzeih mir. Das wußte ich nicht!«
»Das Fleisch ist gut.« Ich gab ihm den Knochen zurück.
»Ich hab mit dir gekämpft«, sagte er, »im Lager der Ungeheuer. einmal sah ich dich bei den Zelten Thorgards aus Scagnar.«
»Ein guter Kampf.«
»Und ob!« rief er und schnalzte mit den Lippen.
»Herrscht Ruhe im Norden?« fragte ich. »Oder stiften die Kurii in Torvaldsland viel Unheil?«
»Nein«, sagte er. »Es gibt nur wenige Zwischenfälle. Der Norden ist ruhig.«
»Gut.« Die Kurii waren in Torvaldsland also nicht aktiv. Sie waren von den Männern mit den hochgebauten Versammlungshäusern aus ihrem felsig-öden Land vertrieben worden.
Er grinste mich an.
»Gute Jagd auf den Sklavenmärkten«, sagte ich.
»Ja, Jarl«, antwortete er grinsend und wandte sich dem nächsten Sklavenmarkt zu. Im Gehen warf er den großen Knochen zur Seite und wischte sich die Hände an der Jacke ab. Auf seiner Schulter hing die mächtige Torvaldsland-Axt.
Es hatte in der Nacht geregnet, und die Straßen des Jahrmarkts waren verschlammt. Ich bog in eine feuchte Gasse ein, an der Töpfer und Weber ihre Stände aufgeschlagen hatten. Ich nahm mir vor, mein Heil in der Straße der Münzen zu versuchen, wo die Buchmacher vielleicht ihre Tische aufgestellt hatten.
Ich bog um die nächste Ecke.
»Kauft Silber aus Tharna!« rief ein Mann. »Das beste Silber auf ganz Gor.«
Er stand in einer Bude hinter einem Tresen. Wie in Tharna üblich, trug er zwei gelbe Schnüre als Gürtel, jeweils achtzehn Zoll lang. Im Hintergrund kniete eine nackte Sklavin.
Ich trat zur Seite, um einer Prozession der Kaste der Wissenden Platz zu machen. Die Kaste der Wissenden ist eine reiche Kaste. Mit Glockenklang und qualmenden Weihrauchgefäßen marschierten die Reihen der Männer an mir vorbei. Sie waren auf dem Weg zum Palisadenzaun. Der Wissende, der die Gruppe anführte, trug eine Standarte mit dem Zeichen der Priesterkönige, einem goldenen Kreis – ein Symbol ohne Anfang oder Ende, das Zeichen der Ewigkeit. Die Männer trugen weiße Roben und hatten sich die Köpfe kahlgeschoren.
»Wo werden Wetten auf die Kaissaspiele angenommen?« fragte ich den Silberhändler aus Tharna.
»Das weiß ich nicht.«
»Ich danke dir.« Gleich darauf wandte ich mich mit meiner Frage an einen kleinen Mann in der Kleidung der Lederarbeiter. An seiner Mütze trug er die Farben von Tabor.
»Das würde ich auch gern wissen«, gab er zurück.
»Bist du für Scormus aus Ar?«
»Und ob!«
Ich nickte und nahm mir vor, nach einem Kaufmann zu suchen, der zu den Organisatoren gehörte, oder mich an einem der Informationsstände zu erkundigen.
Wieder trat ich zur Seite. Durch den Gang zwischen den Zelten kamen vier Männer in der weiten Kleidung der Tahari. Sie waren verschleiert. Der erste führte eine gemächlich ausschreitende Sand-Kaiila am Zügel, auf der eine geschlossene seidene Kurdah-Sänfte festgeschnallt war. Die Männer hatten die Hände an den Griffen ihrer Krummschwerter. Ich wußte nicht, ob die Kurdah eine hochstehende freie Frau enthielt oder vielleicht eine kostbare Sklavin, nackt und juwelenbehängt, die zu einem Privatverkauf gebracht wurde.
Zwei Angehörige der Wagenvölker gingen vorbei, dichtauf gefolgt von einem Mann in einer weiten turianischen Robe. Auf dem Jahrmarkt herrscht wahrhaftig Waffenstillstand.
Gleich darauf kamen mir sechs junge Leute in weißer Kleidung entgegen. Ich wußte, was sie vorhatten: sie würden vor dem Palisadenzaun stehen und den geheimnisvollen Bewohnern des Sardargebirges, den Priesterkönigen, ihre Ehrerbietung darbringen.
Von jedem jungen Goreaner wurde vor dem fünfundzwanzigsten Lebensjahr eine solche Pilgerwanderung zum Sardargebirge erwartet, zur Ehre der Priesterkönige, der eigentlichen Herrscher von Gor. Die meisten haben damit keine Probleme, einige jedoch fallen Banditen und Sklavenhändlern in die Hände. Mehr als eine Schönheit, die eigentlich nur auf den Plattformen vor dem Gebirge hatte beten wollen, landete statt dessen als hilflos gefesselte Sklavin auf den Auktionsblöcken dieses Jahrmarkts.
Neben mir kreischten bunte Vögel auf ihren Stangen. Sie wurden von Kaufleuten aus Schendi feilgeboten, die diese Tiere in den Regenwäldern des Landesinneren fingen. Die Männer trugen schwarze Gesichtsmasken und bunte Tuniken.
In der Menge bewegten sich zahlreiche Sklavinnen im Dienste ihrer Herren.
Ich verweilte einen Augenblick lang und verfolgte eine Puppenaufführung. Auf der Bühne stritten sich zwei Gestalten und droschen mit Knüppeln aufeinander ein.
Zwei Bauern schoben sich an mir vorbei. Sie trugen primitive knielange Tuniken aus der weißen Hurt-Wolle. In den Händen hielten sie Stäbe und über den Schultern Kornsäcke. Ein dritter Angehöriger der Kaste führte zwei Milch-Verr durch die Ladenstraße; offenbar hatte er die Tiere neu erworben.
Ich wandte mich wieder der Puppenbühne zu. Dort lief die Geschichte des Ubar und des Bauern ab. Die beiden, erschöpft von ihren Aufgaben, beschließen die Rollen zu wechseln. Natürlich erweist sich das für keinen der beiden als angenehm. Der Ubar muß feststellen, daß er den Bosk nicht lenken kann, während der Bauer entdeckt, daß auf den Steinen der Städte kein Korn wächst. Beide können aus ihrer Haut nicht heraus. Schließlich kehrt der Ubar dankbar auf seinen Thron zurück, während der Bauer dankbar seine Felder wiedersieht und noch Zeit zur Frühlingsaussaat hat. Bei seiner Rückkehr beginnen die Felder voller Freude zu singen. Goreaner lieben solche Geschichten, die Kasten sind ihnen heilig.
Weiter vorn in der Menge bewegte sich ein untersetzter Mann, breitschultrig und muskulös, offenbar sehr kräftig. Obwohl der Winter gerade erst vorbei war, war er bis zur Hüfte unbekleidet. Seine Haut war dunkel, rötlich wie Kupfer, das Haar blauschwarz und einfach getrimmt, seine Augen waren geschlitzt. Über einer Schulter lag ein zusammengerolltes geflochtenes Seil aus Sleenleder, und in seiner Hand hatte er einen Sack und ein zusammengeschnürtes Bündel Felle. Auf seinem Rücken bewegten sich ein Köcher mit Pfeilen und ein kurzer Bogen aus aufeinandergeschichtetem Horn, mit Sehnen zusammengebunden.
Solche Männer sind auf Gor nur selten zu sehen – Bewohner des Polarbeckens.
Die Herde von Tancred war nicht in den Norden zurückgekehrt. Ich fragte mich, ob er davon wußte.
Ich hatte dafür gesorgt, daß Samos ein Schiff mit Proviant in den Norden schickte.
Im nächsten Augenblick war der Fremde in der Menge untergetaucht. Dafür entdeckte ich einen Kaufmann mit dem Zeichen der Jahrmarktsorganisatoren an der Mütze. Hinter ihm standen zwei Wächter mit Peitschen.
»Wo finde ich die Tische der Buchmacher für das Kaissaspiel?« fragte ich.
»Man hat sie erst heute früh aufgestellt«, antwortete er. »Du findest sie in der Nähe der Schlafzelte nahe dem Amphitheater.«
»Vielen Dank, Offizier«, sagte ich.
»Es stehen dort schon lange Schlangen.«
»Ich wünsche dir alles Gute«, sagte ich und wandte mich ab. Eine Sklavin, die sich an mir vorbei drängte, lächelte mir einladend zu.
Ich bog in die Gasse der Andenkenhändler und Kunsthändler ein. Mein Ziel waren die Hotelzelte nahe bei dem Amphitheater.
Gleich darauf fiel mein Blick auf den Mann aus der Polarregion. Er verhandelte mit einem korpulenten Händler, dem einer der Stände gehörte. Hinter dem Tresen stand außerdem ein hagerer Schreiber. Anscheinend sprach der Mann aus dem Norden kaum Goreanisch. Er nahm Gegenstände aus dem Fellsack, den er bei sich führte. Der dicke Mann hinter dem Tresen untersuchte sie. Die Gebilde ließen sich nicht hinstellen, denn sie waren am Fuß gerundet, Formen, wie man sie in der Natur findet. Sie waren dazu bestimmt, in einem Beutel mitgeführt und von Zeit zu Zeit herausgenommen und betrachtet zu werden. Alle Details müssen vollkommen sein, aus jedem Blickwinkel – wie in der Natur. Es handelte sich um Darstellungen von Meeres-Sleen und Fischen und Walfischen und Vögeln und anderen großen und kleinen Lebewesen des Nordens. Die Kunstwerke waren aus einem weichen bläulichen Stein geschnitzt, und aus Elfenbein und Knochen.
Ich setzte meinen Weg fort.
Wenige Minuten später hatte ich die Zone der Hotelzelte erreicht und fand ohne Mühe die Schlangen vor den Tischen der Kaissabuchmacher. Es gab Dutzende von Tischen, vor denen ein großer Andrang herrschte.
Die Nacht wollte ich in einem solchen Zelt verbringen. Für fünf Kupfertarsks konnte man sich Felle und ein Plätzchen mieten. Das ist viel Geld, aber schließlich herrschte auf dem Jahrmarkt von En’Kara Hochbetrieb. In solchen Zelten kann es vorkommen, daß einfache Bauern dicht neben Kapitänen und reichen Kaufleuten schlafen. Während des En’Kara gehen manche Unterschiede zwischen den Kasten unter.
Leider werden in den Zelten keine Mahlzeiten serviert. Nach dem Preis zu urteilen, hätte man eigentlich ein Festessen erwarten können. Es gibt aber auf dem Gelände zahlreiche öffentliche Küchen und Tische. Außerdem bieten ambulante Händler Suppe, Gebäck oder Süßigkeiten an.
Ich stellte mich an eine der langen Schlangen.
Einen gewissen Ausgleich findet man allerdings in den Hotelzelten. Man kann Paga und Wein bestellen, die von Sklavinnen serviert werden, die gleich mit im Preis enthalten sind. Aber so angenehm das scheinen mag, man ist die ganze Nacht von kopulierenden Paaren umgeben und findet kaum Ruhe.
»Suppe! Suppe!« rief ein Mann.
»Suppe!« rief ich und hob die Hand. Für einen Kupfertarsk erstand ich eine Schale mit Suppe, in der heiße Boskstücke und poröse Brocken Sul schwammen.
»Für wen bist du beim großen Spiel?« fragte ich.
»Für Scormus aus Ar«, sagte er.
Ich nickte. Als ich gegessen hatte, reichte ich ihm die Schale zurück. Ich fürchtete, daß sich zu viele Leute für Scormus entscheiden würden. Trotzdem würde ich auf ihn setzen. Allerdings gefiel mir nicht, daß ich einen Gold-Tarn ausgeben mußte, um einen Silbertarsk dazuzugewinnen.
Auf Hügeln zu beiden Seiten des Amphitheaters waren goldene Zelte aufgestellt. In einem residierte Scormus aus Ar, in dem anderen, das sich auf der anderen Seite der großen Anlage befand, sollte Centius aus Cos einziehen.
»Haben Sie schon um das Gelb gezogen?« fragte ich.
»Nein«, antwortete der Mann.
Normalerweise würden viele Leute ihre Wetten zurückhalten, bis bekannt war, welcher Spieler das Gelb hatte, das über den ersten Zug entschied – und dieser erste Zug bestimmte natürlich die Eröffnung.
Doch es wurde bereits lebhaft gewettet.
Ich machte mir meine Gedanken über die Auswirkungen, die das Ziehen des Gelb auf die Quoten haben würde. Wenn Centius anfangen durfte, so sagte ich mir, würden sich die Quoten zu Gunsten Scormus’ etwas reduzieren, aber vermutlich nicht viel; sollte jedoch Scormus das Gelb ziehen, mochten die Quoten dermaßen zu seinen Gunsten steigen, daß sich eine vernünftige Wette nicht mehr plazieren ließ. Nur wenige Leute würden unter solchen Umständen eine Wette von zwanzig zu eins annehmen. Ich vermutete ohnehin, daß ich mindestens zehn zu eins auf Scormus setzen mußte, der als absoluter Champion galt. Mein Blick fiel auf einen Mann aus Cos, der einige Plätze vor mir in der Schlange stand. »Auf wen setzt du?« fragte ich ihn.
»Auf Centius aus Cos«, antwortete er herausfordernd.
Ich lächelte vor mich hin. Das würden wir sehen. Ich fragte mich, ob sein Patriotismus bis zum Wettisch anhalten würde.
»Schaut!« rief jemand.
Ich war noch etwa zwanzig Mann vom Tisch entfernt.
Zwei Gruppen von Männer lösten sich von den goldenen Zellen und näherten sich dem Amphitheater von beiden Seiten. In diesen Gruppen befanden sich Scormus aus Ar und Centius aus Cos. Der Vorsitzende der Kaste der Spieler erwartete die beiden Meisterspieler sicher jetzt im Amphitheater, wo unter Beobachtung von Abgesandten aus Cos und Ar die Farbe der Spielsteine bestimmt werden sollte. Zwei Speerträger wurden in einen Helm gelegt, der mit einem Tuch zugedeckt wurde.
Ich atmete auf. Es sah so aus, als würde ich meine Wette vor dem großen Ereignis plazieren können. Sollte Scormus das Gelb ziehen und ich meine Wette noch unterbringen müssen, würde ich kaum noch etwas gewinnen können, selbst wenn ich viel einsetzte.
»Beeilung!« rief jemand. »Beeilung!«
Die beiden Gruppen waren im Amphitheater verschwunden.
»Jeden Augenblick wird die Standarte von Ar oder Cos aufgezogen!« rief ein Mann.
Noch zwei Männer waren vor mir.
Dann nur noch einer.
»Der nächste!« rief der Buchmacher ungeduldig.
Ich stand am Tisch.
»Vierzehn zu eins für den Champion aus Ar«, sagte er.
»Vierzehnhundert Gold-Tarn auf Ars Champion.«
»Wer bist du?« fragte der Buchmacher. »Hast du den Verstand verloren?«
»Ich bin Bosk aus Port Kar«, antwortete ich.
»Die Wette gilt«, sagte er. »Kapitän!«
Ich signierte das Blatt mit dem Zeichen des Bosk.
»Seht!« rief ein Mann. »Seht!«
Über dem Amphitheater, am obersten Rand der Tribünen, stand ein Mann und hob die Standarte von Ar.
Ich trat zur Seite. Lautes Gebrüll wurde laut. Männer aus Ar fielen einander in die Arme.
»Der nächste!« rief der Buchmacher. »Sechsunddreißig zu eins zugunsten des Champions aus Ar.«
Der Mann hinter mir ächzte leise.
Ich grinste und entfernte mich. Ich hätte mir eine noch bessere Quote gewünscht, doch ich hatte mein Geld gesetzt, ehe sich die Wetten gegen den armen Centius aus Cos mehr als verdoppelt hatten. So hatte ich nun die Chance, hundert Gold-Tarn zu gewinnen. Meine Stimmung war gut.
Ich wandte mich dem Hauptmarkt zu. Dort wollte ich mir die Waren ansehen. Vielleicht konnte ich mir für die Nacht ein Mädchen kaufen und sie am Morgen wieder veräußern.
Minuten später entdeckte ich die seidige Spitze des riesigen Verkaufszelts, das blau und gelb im Wind wogte und dessen bunte Wimpel lebhaft flatterten.
Männliche Sklaven schoben vor mir einen Karren, der mit Pflastersteinen gefüllt war. Das Fahrzeug hinterließ in der regenfeuchten Erde tiefe Spuren.
Ich roch Verr, die gut eine Meile entfernt in engen Gehegen eingeschlossen waren. Die Luft war klar und frisch.
Ich erreichte das große Verkaufszelt; es war jedoch mit Seilen abgesperrt und lag stumm da. Um so mehr Betrieb herrschte zwischen den Plattformen. Da und dort wurde Essen an Sklavinnen ausgegeben.
Ich mischte mich unter die Menge, die zwischen den Plattformen herumschlenderte; es gab sie zu Hunderten, Podeste, etwa einen Fuß hoch, von einzelnen Sklavenhändlern gemietet.
Ein Mädchen, das in schweren Ketten auf ihrer Plattform kniete, streckte mir die Hände entgegen und flehte: »Kauf mich, Herr!« Weiter hinten sah ich zwei Mädchen Rücken an Rücken stehen, sie waren an den Händen gefesselt. Die meisten Sklavinnen aber knieten oder saßen auf den Plattformen.
»Süßigkeiten! Süßigkeiten!« rief ein Händler hinter mir in der Menge. »Köstliche Leckereien aus Ar!«
»Kauf lieber diese Süßigkeit aus Ar!« lachte mich ein angekettetes Mädchen an. Ich fuhr ihr über den Kopf, und sie ergriff meine Hand mit gefesselten Händen und küßte mir verzweifelt die Finger. »Bitte!« flehte sie schluchzend. »Bitte!«
Auf einer anderen Plattform wurden die Sklavinnen gerade mit Essen und Wasser versorgt.
Die Verkäufe fanden in der Regel abends im großen Zelt statt, bei Fackelschein, doch viele Mädchen gingen auch tagsüber direkt von den Plattformen an ihre neuen Herren. Das Angebot ist eben zu groß, als daß alle in der Auktion vorgestellt werden konnten.
»Wo sind die neuen Sklaven?« wandte sich ein Mann vor mir an seinen Begleiter.
»Auf den Plattformen am Westende«, antwortete dieser. Dort wurden die frisch ankommenden Mädchen gewöhnlich vorbereitet und sortiert, ehe sie zu den eigentlichen Verkaufsständen Ihrer Besitzer gebracht wurden.
Da ich etwas Zeit hatte, machte ich mich auf den Weg zu den Plattformen am Westende des Geländes. Sollte ich dort eine Entdeckung machen, konnte ich vielleicht feststellen, auf welcher Plattform sie später verkauft werden sollte.
Nach kurzer Zeit hatte ich mein Ziel erreicht.
Es macht keine Mühe festzustellen, welche Mädchen sich mit ihrem Schicksal abgefunden haben und welche sich noch eingewöhnen müssen. Sobald ein Mädchen erst begreift, daß sie Sklavin ist, daß sie keinerlei Fluchtmöglichkeit mehr hat, sobald sie das mit dem Gefühl wie mit dem Intellekt richtig begreift, mit jeder Zelle ihres schönen Körpers – dann geht eine erstaunliche Veränderung in ihr vor. Sie weiß und erkennt, daß sie eine Sklavin ist. Sie verliert Hemmungen, sie entwickelt ein ganz neues und freies Verhältnis zur Sexualität; es macht ihr nichts mehr, daß die freien Frauen sie wegen ihrer elenden Lebensumstände oder ihrer hilflosen Gelüste verachten. Sie weiß, daß ihr Geschick unausweichlich ist, daß sie keine andere Wahl hat – daß sie Sklavin ist. Tief im Innern sehnen die Frauen sich nach Unterwerfung; und Unterwerfung ist die Grundlage für das Leben einer Sklavin. Sie muß ihren Willen zurückstellen oder sterben. In der Unterwerfung erlebt sie Wonnen bis ins Innerste, sie lebt für die Liebe und das Dienen, gebunden an den Willen ihres Herrn. Einem freien Menschen mögen die Freuden einer Sklavin unverständlich sein, doch sie sind Tatsache.
Ich hörte die Klagerufe der Angeketteten.
Natürlich muß deutlich gesagt werden, daß das Leben einer Sklavin oft alles andere als freudenvoll ist. Schließlich ist sie eine Sklavin. Ihr Wille ist ohne Bedeutung. Sie kann gekauft oder verkauft werden. Sie weiß nicht, wer sie kaufen wird. Objektiv gesehen führt sie ein Leben der Erniedrigung. Oft muß sie sich abmühen, einem strengen Herrn zu gefallen, dem sie nichts bedeutet. Die Wonne der Sklavin ist ihr Dasein als Sklavin – aber auch ihr Elend.
Ich schaute mir die Gruppen der frisch eingetroffenen Mädchen an. Einige waren noch ungeschickt und verkrampft, noch nicht befreit, noch nicht Frau.
Von Tharlarion gezogene Wagen standen bereit, ihre hübsche Fracht loszuwerden. Die Jahrmärkte am Sardargebirge sind groß und stellen in der goreanischen Wirtschaft einen spürbaren Faktor dar. So rollte ständig Nachschub herbei.
Ich wollte den West-Plattformen schon den Rücken kehren, als mein Blick auf eine Gruppe von Sklavinnen fiel, die mich interessierten. Es waren vier zusammengekettete Mädchen. Unauffällig näherte ich mich der Plattform, hielt mich aber ein wenig im Hintergrund.
Drei waren dunkelhaarig, die vierte blond. Sie trugen Kettenreifen um die Handgelenke, aber auch um die Fesseln. Sie knieten auf der Plattform. Mit ihren Halskragen waren sie aneinandergekettet. Sie waren mir aufgefallen, weil sie Kleidung von der Erde trugen.
Das blonde Mädchen an einem Ende trug kurze Jeanshosen mit ausgefranstem Saum. Die blaue Arbeitsbluse war unter den Brüsten verknotet, so daß ihr Bauchnabel freilag. Sie war gebräunt und blauäugig. Das dunkelhaarige Mädchen neben ihr trug schwarze Frauenhosen aus irgendeinem synthetischen Material; ihr roter Rollkragenpullover war zerrissen und legte die rechte Brust frei; als ich sie anschaute, senkte sie erschrocken den Kopf und zog mit angeketteter Hand ein Stück Stoff darüber. Ich lächelte. Wie sinnlos diese Geste war! Wußte sie denn nicht, wo sie war? Sie befand sich auf Gor, sie stand auf einer Sklavenplattform. Die beiden Mädchen neben ihr waren ebenfalls dunkelhaarig, hatten dunkle Augen und waren ähnlich gekleidet; beide trugen blaue Jeanshosen und Flanellblusen, beide hatten kleine goldene Ohrringe angesteckt. Ich dachte natürlich an das Mädchen in Samos’ Haus und an die Kleidung, die sie getragen hatte. Auch diese Mädchen hatten sich im Grunde auf Männerart herausstaffiert, eine Mode, die bei solchen Mädchen beliebt zu sein schien, Mädchen die einer Männlichkeit nachstrebten, die ihnen von den Hormonen und nach der Anatomie verwehrt war. Sie schienen lieber die Männer zu imitieren, als sich als das auszugeben, was sie waren, als Frauen. Ich fragte mich, ob die Mädchen das Drängen ihres Geschlechtes fürchteten, die Regungen einer Natur, die seit Jahrtausenden ihr Leben bestimmt hatten, die es schon bestimmt hatten, bevor der Mensch in Höhlen lebte. Doch vielleicht war diese Imitation des Männlichen nur etwas Unbewußtes, eine kaum erfaßte Phase, Element der möglicherweise unausweichlichen Dynamik einer Maschinenkultur, ein Schritt oder eine Phase, die zur wahren Erfüllung von Maschinenbedürfnissen führen würde – geschlechtslose, emotionslose, überall anwendbare Einheiten, passende Bausätze, bei denen Funktionalität und das Neutrum dominierten. Maschine und Tier, so vermute ich, müssen wohl ewig im Kampf stehen – es sei denn, eines erringt den absoluten Sieg. Auf Gor wissen die Sklaven, wem sie gehören.
Ich betrachtete die Mädchen auf der Plattform. Wie unverständlich würde ihnen eine rein von der Biologie bestimmte Welt sein, wie Gor sie darstellte!
»Ich muß mit jemandem sprechen!« sagte das Mädchen am Ende zu einem Sklavenwächter, der an der Plattform vorbeiging. Er blieb stehen, überrascht, daß sie es gewagt hatte, ihn anzusprechen.
»Schicken Sie mir Jemanden, der Englisch versteht!« forderte sie.
Er versetzte ihr einen Schlag mit dem Handrücken. »Halt den Mund!« befahl er auf Goreanisch. Das Mädchen sank verblüfft zusammen. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie den Mann an. Sie hob die Finger an den Mund. Ihre Lippen bluteten.
»Er hat mich geschlagen!« sagte sie tonlos.
Die Mädchen blickten sich erschrocken um. Das blonde Mädchen in den kurzen Shorts neigte sich in kniender Position zurück, um nicht aufzufallen.
Das Mädchen mit der blutenden Lippe blickte fassungslos dem Mann nach, der sie geschlagen hatte. In ihren Augen stand so etwas wie Erstaunen. Die Mädchen blickten sich erschrocken an. Vermutlich hatten sie noch nie gesehen, wie eine Frau geschlagen wurde. Sie begannen sich klarzumachen, daß jeder von ihnen etwas Ähnliches widerfahren konnte.
Das Mädchen in den Shorts, von der ich angenommen hatte, sie würde wohl am wenigsten Angst vor ihrer natürlichen Sexualität haben, fragte bestürzt: »Was ist, wenn sie uns befehlen, sie zu küssen? Was wollen wir dann tun? Ich darf gar nicht daran denken!«
»Sie küssen?« antwortete das Mädchen mit dem zerrissenen roten Pullover.
»Glaubst du, man will so etwas von uns?« fragte das dunkelhaarige Mädchen mit der grauen Flanellbluse.
»Wer weiß schon, was die von uns wollen!«
»Es muß sich doch irgendwann jemand um uns kümmern. Sie können doch nicht einfach mit uns machen, was sie wollen!«
»Wir haben unsere Rechte!« sagte das blonde Mädchen bestimmt.
»Ach?« gab das Mädchen im Pullover zurück. Von den vieren schien sie mir die weiblichste zu sein.
Die Mädchen schwiegen einen Augenblick lang. Dann sagte das Mädchen in den Shorts: »Wessen Gefangene sind wir?«
»Wollen wir hoffen, daß wir nur Gefangene sind.«
»Was soll das heißen?« fragte das Mädchen in den Shorts.
»Kannst du es dir nicht vorstellen?«
»Nein«, gab das blonde Mädchen zurück.
»Vielleicht sind wir Sklaven«, sagte das Mädchen im roten Pullover.
»Mach keine Witze!«
Das andere Mädchen zuckte die Achseln und wandte den Kopf ab.
»Mach keine Witze!« flüsterte das blonde Mädchen. »Das ist doch nicht dein Ernst. Man hat uns entführt. Vielleicht will man Lösegeld erpressen oder sowas.«
Wieder kam ein Mann mit Peitsche vorbei. Die Mädchen senkten ergeben die Köpfe.
Ich fragte mich, ob diese Mädchen gleichzeitig mit dem nach Gor gekommen waren, das ich in Samos’ Haus gesehen hatte. Vielleicht hatten auch diese Geschöpfe in ihrer ersten Bewußtlosigkeit am linken Bein den stählernen Identifikationsreif eines Kur-Sklavenhändlers getragen. Sklavinnen von der Erde sind dank der regelmäßigen Expeditionen der Kurii zur Erde auf Gor nicht mehr so selten wie früher. Irdische Mädchen gelten als vorzügliches Sklavenmaterial, und goreanische Männer geben gern viel Geld dafür aus. Übrigens gelten irdische Mädchennamen auf Gor als Sklavennamen, die selbst Mädchen goreanischer Herkunft gegeben werden. Dies zeigt, wie sehr Goreaner irdische Mädchen als Sklavinnen schätzen; sie gelten als natürliche Sklavinnen.
Ich wandte mich zum Gehen, denn ich war hungrig geworden. Ich nahm mir vor, eines der Jahrmarktsrestaurants aufzusuchen. Einen letzten Blick warf ich auf die vier Mädchen. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, die beiden am Ende der Kette zu kaufen, die Blonde und die Dunkelhaarige im roten Pullover. Aber dann hatte ich mich doch dagegen entschieden. Sie waren noch nicht an ihr Sklavenschicksal gewöhnt und mochten ihre zweifellos vorhandenen Qualitäten nicht entwickeln können, wenn sie zu früh verkauft wurden. Ich leerte den Krug Calda. Seit Tharna hatte ich solchen Wein nicht mehr getrunken. Unter Zeltplanen standen etwa zweihundert Tische. An vielen saßen Männer und sangen Lieder aus Ar. Ich hatte meine Mahlzeit beendet und stand auf,
»Ich freue mich auf das Spiel«, hatte Centius aus Cos zu Scormus aus Ar gesagt.
»Ich werde dich vernichten«, hatte Scormus aus Ar geantwortet.
Ich fragte mich, welchen Gedanken diese Riesen des Kaissa am Vorabend ihres Zusammenstoßes nachhängen würden. Scormus, so wurde erzählt, wanderte allein über die Tribünen, unruhig, eifrig, energiegeladen wie ein hungriges Raubtier. Centius aus Cos saß angeblich in seinem Zelt und ließ sich nichts anmerken. Er war in seine Gedanken versunken und studierte eine Spielstellung, die es vor einer Generation zwischen zwei unbedeutenden Meistern gegeben hatte. Aus irgendeinem Grund aber erweckte das Spiel Centius’ Interesse. Nur wenige Meister des Kaissa teilten seine Begeisterung.
Einige Tische entfernt verließ ein Mann den Zeltbereich; er drehte mir den Rücken zu. Irgend etwas an ihm erregte vage meine Aufmerksamkeit, doch ich wußte nicht, was es war. Sein Gesicht bekam ich nicht zu sehen. Ich nahm nicht an, daß er mich gesehen hatte.
Ich verließ das Zelt. Bezahlt wird vor der Mahlzeit. Dafür erhält man eine Wertscheibe, die man mit an den Tisch nimmt. Das Essen wird dann von einer Sklavin an den Tisch serviert; ihr gibt nun die Wertscheibe. Das Mädchen trägt nur eine Lederschürze und einen Eisengürtel.
Draußen mischte ich mich wieder unter die Menge. Ich hatte bis zum Mittag des nächsten Tages, wenn das große Spiel beginnen würde, nichts Dringendes vor.
Der Gesang der Männer aus Ar verhallte hinter mir.
Hin Sklavenhelfer marschierte durch die Zeltgassen, hämmerte mit einem Stab gegen eine Metallstange und verkündete, daß die Sklavenauktionen im großen Zelt in einer Ahn beginnen würden.
Am Wegrand führten Jongleure ihre erstaunlichen Kunststücke vor. Ich kam an Buden vorbei, in denen Ballen von Reptuch verkauft wurden. Bauersfrauen schacherten mit den Verkäufern.
In einem anderen Teil des Marktes hing frisches Fleisch an langen Leinen. Insekten schwirrten durcheinander.
Ich wollte mir die Sklavenverkäufe ansehen. Ich brauchte einige Mädchen für meine Männer.
Mir ging der Gedanke an den Burschen durch den Kopf, den ich das Restaurant hatte verlassen sehen. Die Erinnerung an seine Gestalt erfüllte mich mit Unruhe, Aber dann wies ich den Gedanken von mir.
Langsam näherte ich mich den Sklavenplattformen. Dabei fiel mein Blick erneut auf den Mann aus der Polarregion, der Mann mit den Pelzstiefeln, dem Seil über der Schulter und dem kurzen Hornbogen. Ich dachte daran, daß er seine Schnitzarbeiten an einen Händler verkauft hatte.
Immer wieder kehrten meine Gedanken zu den Mädchen von der Erde zurück. Ich hatte Lust, mir anzusehen, wie sie sich auf der Verkaufsplattform machen würden.
»Wo befindet sich der Verkaufsstand von Tenalion aus Ar?« fragte ich einen Mann. Die Mädchen hatten ihm gehört.
Der Mann wies mich auf die Zweihunderter-Nummern hin.
»Vielen Dank, mein Herr«, sagte ich. Tenalion ist ein bekannter Sklavenhändler.
Tenalions Stände trugen die Nummern zweihundertvierzig bis einschließlich zweihundertundachtzig. Meine vier Schönheiten waren noch immer am Hals zusammengekettet, doch trugen sie keine irdische Kleidung mehr, sondern goreanische Sklaventuniken, weiß, mit tiefem Ausschnitt, ärmellos und äußerst kurz. Die Mädchen knieten auf der Plattform.
»Ich kann mich kaum bewegen«, sagte das blonde Mädchen.
»Ich auch nicht. Was geht hier mit uns vor?« fragte das Mädchen am anderen Ende.
»Keine Ahnung! Aber wir haben unsere Rechte.«
»Meinst du wirklich?« fragte das dunkelhaarige Mädchen, das schwarze Hosen und einen roten Pullover getragen hatte.
»Ja!« rief die Blondine.
»Schau dir doch die Augen der Männer an«, sagte das dunkelhaarige Mädchen. »Kannst du dann ehrlich glauben, daß wir noch Rechte haben?«
Das blonde Mädchen schwieg.
»Was für ein Ort ist das?« rief das Mädchen am Ende und zerrte hilflos an ihren Fesseln.
»Müh dich ruhig ab«, sagte das dunkelhaarige Mädchen. »Die Männer haben dafür gesorgt, daß du nicht fliehen kannst. Wohin wolltest du auch fliehen?« fragte sie.
»Ich hasse dich!« rief das andere Mädchen.
Zwei Männer gingen vorbei und beäugten ungeniert die Mädchen.
Die Mädchen wichen sichtlich zurück.
»Ich mag es nicht, wie die uns anschauen!« sagte das blonde Mädchen.
»Was hat das zu bedeuten?« fragte das dritte Mädchen an der Kette.
»Liegt das nicht auf der Hand?« fragte die Dunkelhaarige. »Diese Männer tun mit den Frauen, was sie wollen. Sieht man das nicht schon an ihrem Blick? Sie bekommen, was sie wollen.« Sie lachte verbittert auf. »Und wir sind Frauen.«
»Aber…«
»Wir befinden uns auf einem Sklavenmarkt«, fuhr die Dunkelhaarige fort, »wir sind Sklaven! Man wird uns verkaufen, dich, mich, uns alle.«
Die Mädchen schwiegen.
»Wie es wohl ist, Sklavin zu sein«, sagte das dunkelhaarige Mädchen nach einiger Zeit. »Habt ihr schon mal solche Männer gesehen? Ich hätte mir nicht träumen lassen, daß es solche Männer gibt.«
»Sieh dich vor!« rief das Mädchen am Ende der Kette.
»Ich sage euch eins«, fuhr das dunkelhaarige Mädchen fort. »Wenn ich sie mir nur anschaue, wird mir ganz anders. Ich könnte für nichts garantieren.«
»Was für Worte!« rief das Mädchen am anderen Ende.
»Ich habe solche Gefühle noch nie gehabt«, sagte die Dunkelhaarige. »Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn einer mich anfaßt.«
»Wenn mich nur einer anfaßt, schreie ich los«, sagte das blonde Mädchen.
Aber sie hatte keinen Grund zur Sorge, denn in der Nähe gab es viel attraktivere Waren zu erwerben. Ich hatte mich im Hintergrund gehalten und dem Gespräch der Mädchen von der Erde gelauscht. Jetzt wollte ich weitergehen. Es war Zeit, das große Zelt aufzusuchen. Da entdeckte ich einige Plattformen entfernt den Mann aus der Polarregion. Er beschaute sich die zur Schau gestellten Mädchen. Über seiner Schulter trug er das grob geflochtene Seil.
»Schaut«, hörte ich einen Mann sagen, »dort kommt Tabron aus Ar.«
Ich drehte mich um. Ein Tarnkämpfer, der in das rote Leder seiner Kämpferkaste gekleidet war, schritt energisch durch den Gang. Beiläufig blieb er vor den vier Mädchen stehen.
Die Blondine fuhr zurück, als sein Blick sie musterte. Das dunkelhaarige Mädchen richtete sich zu meiner Überraschung auf und bot sich ungeniert seinen Blicken dar. Dann schaute er an ihr vorbei auf die anderen beiden Mädchen und ging weiter.
»Ich habe gesehen, was du getan hast!« rief das vierte Mädchen an der Kette.
»War das nicht ein Prachtkerl?« fragte die Dunkelhaarige und setzte nach kurzem Zögern hinzu: »Und ich bin Sklavin.«
»Er hat dich aber nicht gekauft!« höhnte das dritte Mädchen.
»Dich aber auch nicht«, gab die andere energisch zurück.
Ich lächelte. Beide waren nur Sklavinnen.
Es freute mich zu sehen, daß das dritte Mädchen sich ihrer Weiblichkeit schon viel mehr bewußt zu sein schien als vorher, denn sie sagte jetzt: »Ich bin schöner als du.«
»Ich glaub, ich hör nicht richtig«, sagte die Blondine.
»Das werden letztlich unsere Herren entscheiden«, fügte die Dunkelhaarige hinzu.
»Herren?«
»Ja, die Herren, die Männer dort, die uns kaufen werden.«
Ein stämmiger Mann in der Kleidung eines Tarnhüters blieb vor der Plattform stehen und betrachtete das blonde Mädchen.
»Die Sklavinnen sind neu?« wandte er sich an den Sklavenaufseher.
»Ganz frisch in den Kragen haben wir sie bekommen«, antwortete der Mann mit der Peitsche.
»Ich brauche ein Mädchen«, sagte der Mann, »die mich wenig kostet, die ich bei Tage im Gehege halten kann, wo sie mir die Verrställe mistet, und die mir meine Unterkunft in Ordnung hält und nachts mein Bett warm.« Er lachte meckernd.
»Diese vier«, sagte der Aufseher, »sind dafür bestens geeignet – zum Beispiel diese hier.« Er griff nach der Tunika der Blonden.
»Faß mich nicht an!« kreischte sie und wich zurück.
»Eine Barbarin«, sagte der Tarnhüter.
»Ja.«
»Und die anderen?«
»Ausschließlich Barbarinnen, Herr.«
Der Tarnhüter machte kehrt und ging weiter. Die Mädchen blickten sich erleichtert an. Doch der Aufseher war zornig geworden. »Rückt vor!« sagte er zu den Mädchen. Sie verstanden die Worte nicht, dafür war die Geste, die er mit der fünfschwänzigen Peitsche unterstrich, klar und deutlich. Der Mann schien sein Geschäft zu verstehen. Die Mädchen mußten am vorderen Rand der Plattform niederknien.
»Nicht!« rief das blonde Mädchen. Ein Passant hatte ihr eine Hand auf den Schenkel gelegt und schob die Tunika hoch. Mit tränenfeuchten Augen blickte sie zu dem Aufseher empor, doch der Mann kümmerte sich nicht darum. Was kam es darauf an, daß jemand eine Sklavin berührt hatte, womöglich an intimer Stelle?
Die Blonde versuchte zurückzurutschen, doch der Mann ließ dies nicht zu. Zornig deutete er auf die Stelle, die sie einzuhalten hatte.
»Ich möchte mir dieses Mädchen anschauen«, sagte ein Lederarbeiter und deutete auf die Blonde.
»Eine Schönheit, nicht wahr?« fragte der Aufseher lächelnd. »Mach ihre Tunika auf. Schau dir an, was sie zu bieten hat.«
Der Mann streckte die Hand aus, doch das Mädchen krabbelte rückwärts und zog die anderen Mädchen mit. »Faß mich nicht an!« schrie sie. »Ich kreische los!« Mit lautem Aufschrei fiel das dunkelhaarige Mädchen, von der anderen an der Kette mitgezerrt, auf die Seite.
»Wartet Herr!« sagte der Aufseher. »Schaut doch, was für Freuden euch erwarten.«
Der Lederarbeiter zögerte. »Die scheinen mir an den Kragen noch nicht gewöhnt zu sein.«
»Prodicus!« rief der Sklavenaufseher. Gleich darauf erschien ein Kollege von einer benachbarten Plattform. Der erste Mann deutete mit einer Kopfbewegung auf das blonde Mädchen.
Der Neuankömmling sprang auf die Plattform, umfaßte die Sklavin von hinten und drückte sie vor dem Lederarbeiter in die Knie. Der andere riß den Knoten ihrer Wickeltunika auf, die sich verlockend öffnete. »Nein!« kreischte das Mädchen. Der Mann riß ihr den Stoff von den Schultern und legte ihren Körper bloß. Er war tatsächlich wunderschön. Mit den Füßen zwängte er ihr die Knie auseinander, während der andere sie an den Oberarmen festhielt. Sie warf sich weinend hin und her und preßte die Knie zusammen. Das dunkelhaarige Mädchen begann sich zornig eines Mannes aus der Menge zu erwehren, der nach dem Gürtelknoten ihres Gewandes zu greifen versuchte. Sie bewegte sich so heftig, daß das dritte Mädchen das Gleichgewicht verlor. Der Lederarbeiter wandte sich kopfschüttelnd ab. Viele Männer waren stehengeblieben, zum Teil verständnislos starrend, zum Teil laut auflachend. Die Sklavenaufseher verloren die Beherrschung und ließen ihre Peitschen, herabsausen. Die Mädchen wanden sich wimmernd auf der Plattform.
Sklavenherr Tenalion aus Ar, Besitzer der vier Mädchen, tauchte an der Seite der Plattform auf. Er freute sich nicht über die Szene, die sich da abspielte.
»Diese vier sind wertlos«, sagte der erste Aufseher und rollte seine Peitsche ein.
Die Mädchen lagen schluchzend auf dem Holz. Ihre Körper waren von roten Streifen bedeckt.
»Nehmt für sie, was ihr bekommen könnt«, sagte Tenalion und wandte sich ab.
»Zwei«, sagte eine Stimme. »Zwei. Wieviel?«
Es war der Mann aus der Polarregion, der Mann mit dem nackten Oberkörper, dem Bogen auf dem Rücken und dem Seil über der Schulter. In der linken Hand trug er ein Bündel Felle, das kleiner geworden war, und einen Beutel, der ebenfalls geschrumpft zu sein schien. Anscheinend hatte er seine kleinen Kunstwerke an den Mann bringen können.
Ich trat einige Schritte vor in der Annahme, daß er Mühe haben würde, sich mit den Sklavenhändlern zu verständigen.
»Die«, sagte der kupferhäutige Mann und deutete auf das blonde und das dunkelhaarige Mädchen, die weinend in ihren Ketten lagen. »Billig?«
»Diese beiden?« fragte der Sklavenhändler.
Der Jäger nickte.
Der Aufseher ließ die beiden Mädchen vor dem Jäger niederknien. Sie blickten ihn voller Angst an. Sie hatten die Peitsche zu spüren bekommen.
»Ja, billig. Sehr billig«, sagte der Aufseher. »Hast du Geld?«
Der Jäger löste ein Fell von dem Bündel in seiner Hand. Es war schneeweiß und dick, der Winterpelz eines Schnee-Larts. Die Haarmatte schien zu funkeln. Der Lart ist nicht groß, nur etwa zehn Zoll hoch und zwischen acht und zwölf Pfund schwer. Als vierbeiniges Säugetier mit zwei Mägen, frißt er Vogeleier und den Leem, ein kleines arktisches Nagetier, das im Winterschlaf seine Beute wird.
»Reicht nicht«, sagte der Sklavenhändler. Der Jäger brummte vor sich hin. Damit hatte er gerechnet. Ich glaube nicht, daß der Sklavenhändler den Jäger betrügen wollte, Vermutlich wußte der Mann, der die weite Reise in den Süden gemacht hatte, was seine Felle hier wert waren. Der Mann aus dem Norden beugte sich erneut über sein Bündel und zog zwei winzige Leemfelle heraus – die braunen Sommerpelze.
»Schau doch«, sagte der Sklavenhändler und deutete auf die beiden Mädchen. »Zwei Schönheiten!«
Der Jäger zog zwei weitere Leempelze hervor.
»Das reicht noch nicht«, sagte der Sklavenaufseher,
Der Jäger brummte etwas, begann sein Bündel zu schnüren und machte Anstalten, sich zu entfernen.
»Warte doch!« rief der Sklavenhändler lachend. »Sie gehören dir!«
Die Mädchen reagierten sofort. »Er hat uns verkauft«, flüsterte das dunkelhaarige Mädchen. Ich mußte daran denken, daß sie enge schwarze Hosen getragen hatte und einen weichen roten Rollkragenpullover. Offenbar hatte sie sich teure Kleidung leisten können. Jetzt war sie die nackte Sklavin eines rothäutigen Jägers.
Der Sklavenhändler schob die Felle in einen Beutel, den er am Gürtel trug. Dann löste er die Fesseln der Mädchen.
Der Jäger zerrte seine Neuerwerbungen von der Plattform; sie waren noch an den Halskragen zusammengekettet.
Das dritte und vierte Mädchen verfolgten diese Vorgänge mit sichtlichem Entsetzen. Sie wußten, daß sie ebenfalls zum Gegenstand eines solchen beiläufigen Geschäfts werden konnten, der absoluten Macht ihres Erwerbers, ihres Herrn, unterworfen.
Der rothäutige Jäger band den Mädchen mit zwei Stücken Lederschnur die Handgelenke zusammen; er schien sich mit Sklavinnen auszukennen.
Die rothäutigen Jäger sind im Grunde freundliche, friedliche Menschen – nur nicht gegenüber Tieren. Im hohen Norden gibt es im wesentlichen zwei Arten von Haustieren – den Schnee-Sleen und die weißhäutige Frau.
»Ho!« sagte der rothäutige Jäger und stieg von der Plattform. Die beiden Geschöpfe, die er gekauft hatte, folgten ihm.
Ihnen stand sicher kein leichtes Leben bevor in der Kälte des Nordens.
Ich wandte mich von den Plattformen ab. Auch die anderen beiden Mädchen fanden sicher bald einen Käufer. Langsam schritt ich durch die Menge.
Bestimmt hatte im großen Zelt bereits die Auktion begonnen. Am Eingang bezahlte ich einen Tarsk Eintritt und schlug die Eingangsplane zur Seite.
Meine Nasenflügel bebten, das Blut fuhr mir schneller durch die Adern. Ein Sklavenmarkt hat etwas Elektrisierendes, eine Szene voller Farben und Bewegung, die aufgeregten Menschenmassen, das Bieten, die Intensität, die Konzentration, die schönen Frauen, die zum Verkauf stehen.
»Vier Kupfertarsk!« rief jemand aus der Mitte. Ein Mädchen stand auf dem Block, die rechte Seite dem Publikum zugewendet. Die Hände hatte sie hinter dem Kopf verschränkt, der Körper war zurückgeneigt. Sie bewegte herausfordernd die Hüften.
»Sechs!« bot ein anderer.
Das Mädchen wendete sich der Menge zu. Langsam schob ich mich weiter vor. Ich wollte die Auktion aus der Nähe verfolgen. Das Mädchen ging schließlich für fünfzehn Kupfertarsk an einen Metallarbeiter aus Tor.
Ich schaute mich in der Menge um.
Die nächste Sklavin war ein schlankes blondes Mädchen von der Erde. Sie erbrachte nur vier Kupfertarsks. Ich bekam nicht mit, wer sie kaufte. Ich glaube, es war ein Schlosser aus Ti.
Ich erstand eine Scheibe zusammengerolltes Fleisch, gefüllt mit Sauce.
In diesem Augenblick entdeckte ich ihn. Unsere Blicke begegneten sich. Er wurde bleich. Ich schleuderte das Wachspapier mit dem Fleisch zur Seite und schob mich energisch durch die Menge in seine Richtung. Er machte kehrt und kämpfte sich zum Seiteneingang durch.
Ich wußte, wer er war. Von hinten hatte ich ihn schon gesehen, im Restaurantzelt auf dem Jahrmarkt, aus der Ferne. Damals hatte ich nicht gewußt, warum er mir bekannt vorkam. Er trug nicht mehr die braunschwarze Kleidung, wie sie von berufsmäßigen Sleentrainern bevorzugt wird. Er hatte wie ich ein Kaufmannsgewand angelegt.
Ich sagte nichts, ich rief ihm auch nicht nach. Vielmehr konzentrierte ich mich darauf, ihn zu verfolgen. Er schaute hastig über die Schulter und begann Männer zur Seite zu stoßen. Gleich mußte er die Zeltplane erreichen.
Ich verfolgte den Mann, der sich Bertram aus Lydius genannt hatte, den Mann, der in meinem eigenen Haus einen Sleen auf mich gehetzt hatte.
Ich wünschte mir seine Kehle zwischen den Fingern!
Als ich mich durch die Zeltplane zwängte, die er an dieser Stelle aufgeschnitten hatte, war er verschwunden. Fluchend hieb ich mir die Faust auf den Schenkel. Er war fort.
Hinter mir ging das Bieten weiter. Ein neues Mädchen war auf den Block gestiegen.
Ich ließ meinen Blick über die Menge schweifen. Tausende von Menschen besuchten den Jahrmarkt am Sardargebirge. Ich hatte kaum eine Chance, in diesen Massen einen einzelnen Mann zu finden, noch dazu einen Mann, der genau wußte, daß ich ihn suchte. Zornig blickte ich mich um. Hinter mir schoben sich zwei Männer durch den Spalt in das Zelt. Ich hatte plötzlich keine Lust mehr, die Auktion zu verfolgen. So wandte ich dem Zelt den Rücken zu und wanderte unruhig und ohne besonderes Ziel über den Jahrmarkt. Nach einiger Zeit erreichte ich den Palisadenzaun zum Sardargebirge hin und erstieg eine der hohen Plattformen, die einen herrlichen Ausblick auf die Bergkette gewähren. Allein stand ich auf dieser Plattform und blickte auf die schneebedeckten Berge, die im vermischten Schein der drei weißen Monde funkelten. In der anderen Richtung bot mir die Plattform einen herrlichen Blick über den Jahrmarkt mit seinen Lichtern und Feuerstellen, Zelten und Buden und dem Amphitheater, in dem sich tags darauf Scormus aus Ar und der sanfte Centius aus Cos gegenübersitzen würden, zwischen sich ein kleines Brett mit roten und gelben Quadraten. Der ganze Jahrmarkt bedeckte eine Fläche von mehreren Quadrat-Pasangs und bot bei Nacht einen prachtvollen Anblick. Ich stieg die Treppe hinab und wandte mich dem Hotelzelt zu, in dem ich mir zuvor einen Platz reserviert hatte.