Es ist herrlich, ein nacktes Mädchen im Arm zu haben, besonders wenn es eine Sklavin ist.
»Lange habe ich auf deine Berührung gewartet, Herr«, flüsterte Distel, die früher einmal den Namen Audrey Brewster getragen hatte. Ich streichelte ihr Gesicht. Sie war eine angenehme Gefährtin in den Fellen.
Ich hatte beim Knochenspiel gewonnen; sie war als Preis ausgesetzt gewesen. Ich konnte mit ihr machen, was ich wollte, bis ich die Zeltgemeinschaft verließ.
Die Jagd hatte gute Beute gebracht. Imnak und ich hatten vier Tabuks erlegt. Poalu und die anderen Mädchen waren uns gefolgt. Poalu hatte ihnen gezeigt, wie das Fleisch zu zerteilen und zum Trocknen auf Steinen auszubreiten war.
»Du hast nicht zum erstenmal beim Knochenwerfen gewonnen«, sagte sie. »Warum hast du so lange gewartet, mich zu wählen? Gefalle ich dir nicht, Herr?«
»Du bist ganz in Ordnung, Sklavin«, sagte ich.
»Ich will versuchen, dich zu erfreuen«, sagte sie.
Beim Knochenspiel werden kleine Knochen und Elfenbeinstücke geworfen; nach früheren Siegen hatte ich die blonde Fingerhut gewählt, die ich Barbara nannte.
»Die kleine Audrey sollte ein wenig Geduld lernen«, sagte ich.
»Das war grausam«, sagte sie.
Seitdem sich Imnak Poalu unterworfen hatte, schaute er seine beiden weißhäutigen Sklavinnen kaum noch an. Dies entsprang keinem Wunsch, grausam zu sein. Er hatte eben anderes zu tun. Und selbst wenn er daran gedacht hätte, wäre ihm die Not der Mädchen nicht nahegegangen, waren sie doch nur Sklavinnen. Leider waren beide Mädchen vor dem Eintreffen Poalus in das zweite Stadium der Sklaverei eingeführt worden. In der ersten Phase erkennt eine Sklavin, daß sie absolut gehorchen muß, in der zweiten bedarf sie der Berührung eines Mannes.
Imnak beschlief diese beiden nur noch selten. Deshalb waren sie ein Opfer ihrer Nöte.
Die Freiheit gestattet einer Frau, ohne Männer zu leben. Die Sklaverei führt dazu, daß eine Frau nach der Berührung durch einen Mann giert. Die Sexualität der erweckten Sklavin ist für die freie Frau unverständlich – wie eine Farbe, die sie nicht sieht, wie ein Geräusch, das sie nicht hört. In den Wochen ihrer Sklaverei waren die ersten Funken der Sexualität in Imnaks Mädchen aufgelebt. Noch ahnten sie nichts von den Qualen und Wonnen, die ihnen erschlossen werden mochten.
»Ich freue mich, daß du mich beim Spiel gewonnen hast«, sagte Audrey.
»Bist du denn zu etwas nütze?«
»Der Herr wird mich auf die Probe stellen und es mir sagen.«
»Du bist hübsch«, sagte ich. »In den Stunden, in denen ich dich besitze, gedenke ich dich mehrmals zu nehmen.«
»Mehrmals?« fragte sie.
»Ja«, sagte ich lächelnd. »Wir werden zwischendurch schlafen.«
»Ich will mich bemühen, dir zu gefallen«, sagte sie und begann ungeschickt meinen Bauch zu küssen und zu streicheln.
»Du hast noch viel zu lernen, wenn du als Sklavin überleben willst«, sagte ich und ließ sie gewähren. Ich weckte sie auf. »Leg dich auf den Rücken!« befahl ich.
»Ja, Herr«, sagte sie und öffnete sich mir. Ich drang in sie ein und begann sie langsam zu bearbeiten.
»Gefällt es Audrey, ihrem Herrn zu dienen?«
»Ja, Herr. Audrey ist seine Sklavin,«
»Das stimmt«, sagte ich und erhöhte das Tempo. »Ja, Herr«, sagte sie und begann vor hilfloser Wonne zu schreien. »Die Goreaner haben keine Ähnlichkeit mit den Männern der Erde«, sagte ich. »Sie nehmen sich von einer Frau, was sie wollen, rückhaltlos und ohne Einschränkung.«
»Obwohl es mein Schicksal ist, das hilflose Opfer ihres Willens, ihrer Kraft und ihrer Lust zu sein, muß ich solche Männer doch bewundern und fürchten.«
»Sie werden dich zur Frau machen, zu ihrer Frau.«
»In meinen geheimsten Träumen habe ich mich nach einem solchen Mann gesehnt. Ich wußte nicht, daß es ihn wirklich gibt – stolz und frei und kraftvoll, nicht unehrlich, bedrückt, seiner selbst beraubt, ein Mann, der aus seiner Macht und Kraft mich so sehr zur Frau machen konnte, wie er Mann war.«
»Und dann?«
»Dann erfuhr ich eines Tages auf einer Plattform am Sardargebirge, daß das nicht nur ein Traum war, sondern eine Sehnsucht, die einer furchteinflößenden Wirklichkeit entsprach.«
»Und jetzt liegst du hier, Mädchen von der Erde, nackt in meinen Armen, eine Sklavin.«
»Ja«, flüsterte sie.
»Hast du Angst?«
»Ja«, flüsterte sie, »große Angst. Sollte man den Erdenmenschen nicht sagen, daß es Gor wirklich gibt?« wollte sie wissen.
»Nein«, antwortete ich. »Es ist besser, wenn sie es nicht wissen.«
»Wie viele Mädchen werden in dieser Nacht von der Erde nach Gor gebracht?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete ich. »Vielleicht gar keins. Ich kenne die Pläne der Sklavenflüge nicht.«
Sie küßte mich sanft.
»Sind viele goreanische Sklavinnen auf der Erde geboren?«
»Ich gehe davon aus, daß alle menschlichen Goreaner von der Erde stammen«, sagte ich.
»Ich meine Mädchen wie mich, auf der Erde geboren und aufgewachsen und dann als Sklavin nach Gor gebracht.«
»Statistisch gesehen trifft das sicher nur auf wenige zu. Wie viele das insgesamt wären, weiß ich nicht.«
»Zehn? Zwanzig?«
»Nein. Etwa vier- bis fünftausend.« Eine solche Anzahl würde auf der Erde gar nicht vermißt werden.
»Wir werden als Sklavinnen hierhergebracht«, sagte sie.
»Natürlich.«
»Und die Sklavenflüge werden fortgesetzt.«
»Ich nehme es an«, sagte ich. »Gor ist ein sehr guter Markt für schöne Erdenmädchen. Sie ergeben ausgezeichnete Sklavinnen.«
»Das zu hören freut mich«, sagte sie.
»Genug geredet! Mach die Beine breit!« sagte ich.
»Ja, Herr«, sagte sie, diesmal ohne Überraschung oder Zögern. Und sie machte es wirklich gut Sie bekam langsam Übung. »Bitte erzähl mir, was für ein Leben mich als Sklavin erwartet«, bat sie.
»Setz dich auf mich«, sagte ich, »dann bringe ich es dir bei.«
»Ja, Herr«, antwortete sie. Ja, sie erwies sich als recht talentiert.
»Bitte, erzähl mir, wie es ist, Sklavin zu sein«, sagte sie.
»Neugier steht einer Kajira nicht an«, sagte ich.
»Bitte, Herr!« flehte sie.
Es war nur natürlich, daß sie sich sehr für dieses Thema interessierte.
»Was möchtest du wissen?« fragte ich.
Sie lag neben mir, den Kopf auf die Hände gestützt. Ihre Augen blitzten. »Würde mir ein Herr im Süden einen Sklavenkragen anlegen?«
»Anzunehmen.«
»Ein hübscher Kragen könnte mir gefallen«, sagte sie.
»Glaube nur nicht, daß der Kragen ein Schmuckstück ist, wenngleich er diesen Zweck haben kann. In erster Linie wird damit dokumentiert, wem du gehörst.«
»Und wenn ich ihn abnehme?«
»Er liegt fest um deinen Hals. Du kannst ihn nicht abnehmen«, sagte ich.
»Oh«, sagte sie und sah mich an. »Bekomme ich dort hübsche Kleidung und Kosmetika und Parfüms?«
»Wohl möglich«, sagte ich. »Ein Herr mag es, wenn sein Mädchen sich schön macht.«
»Ich hoffe, daß ich einen Herrn in den Fellen befriedigen kann«, sagte sie.
»Wenn du es nicht tust, wirst du schwer bestraft – vielleicht sogar getötet.«
Sie erschauderte. »Ich werde mir Mühe geben«, sagte sie. »Die meisten Herren«, fuhr ich fort, »besitzen nur ein Mädchen. Da gibt es viel zu tun. Die Sklavin muß seine Behausung sauberhalten. Wenn er nicht in die öffentliche Küche geht, muß sie für ihn kochen. Wenn er sich nicht der öffentlichen Wäschereien bedienen will, muß sie waschen und bügeln. Sie kauft für ihn ein, feilscht auf den Märkten und so weiter. Sie hat viel zu tun.«
»Ist sie damit so beschäftigt wie eine irdische Hausfrau?« »Natürlich nicht. Das wäre töricht«, sagte ich. »Aus goreanischer Sicht ist die irdische Hausfrau überarbeitet. Wenn der Goreaner nach Hause kommt, möchte er kein überarbeitetes Weib vorfinden, sondern eine anziehende Sklavin, ausgeruht und bereit, seine Befehle auszuführen und ihm zu Gefallen zu sein, wenn ihm danach zumute ist,«
»Was tut so ein Mädchen in ihrer Freizeit?«
»Im wesentlichen kann sie machen, was sie will«, sagte ich. »Oft hat sie andere Sklavinnen zur Freundin. Sie geht spazieren, macht Besuche, trainiert ihren Körper und liest. Innerhalb gewisser Grenzen tut sie, was sie will.«
»Das würde ich auch gern«, sagte sie.
»Es gibt im Süden natürlich auch andere Arten der Sklaverei«, sagte ich. »Bis jetzt habe ich nur die verbreiteste geschildert.«
»Erzähl mir von den anderen«, bat sie. »Es könnte sein, daß ich entsprechend verkauft werde.«
»Es gibt Paga-Sklavinnen, die die Gäste ihres Herrn in der Taverne bedienen müssen – und zwar in jeder Hinsicht. Dann die Mädchen, die in den öffentlichen Küchen und Wäschereien arbeiten. Es gibt Mietsklavinnen, die ausgeliehen werden. Dann Staatssklaven, die öffentliche Räumlichkeiten säubern und in Büros und Lagern arbeiten. Es gibt Mädchen in Bauerndörfern und Mädchen auf großen Höfen, die Essen kochen und den Sklavenhorden Wasser bringen. Es gibt Schönheiten, die für die Vergnügungsparks reicher Handelsherren erworben werden. Es gibt Mädchen, die in den Mühlen arbeiten und an Pflöcken festgekettet sind.«
Sie blickte mich angstvoll an.
»An jedem dieser Plätze könntest du eines Tages stehen«, fuhr ich fort. »Es hängt allein davon ab, wer dich kauft und was der Betreffende will.«
»Wie hilflos ich mir vorkomme«, flüsterte sie.
»Du bist hilflos, absolut hilflos«, sagte ich.
»Aber ich kann doch versuchen, Einfluß zu nehmen auf die Art meines Sklavendaseins.«
»Natürlich«, sagte ich. »Aber die Entscheidung liegt in keinem Fall bei dir. In diesem Sinne bist du absolut hilflos.«
»Ja, Herr«, sagte sie zitternd und sah sich um. »Die anderen werden bald wach sein«, fügte sie hinzu.
»Ja?«
»Bitte, Herr«, sagte sie. »Ehe sie aufwachen, nimm deine Sklavin noch einmal.«
»Bittet Audrey mich darum?«
»Ja, Herr.«
»Wie soll ich dich nehmen?« fragte ich. »Zärtlich, sanft, höflich, entgegenkommend, respektvoll, rücksichtsvoll, besorgt, wie es ein Mann von der Erde täte?«
»Nein, nein!« flehte sie. »Nimm mich als das, was ich bin, als Sklavin.«
Ich berührte sie sanft.
»Oh!« rief sie bekümmert. »Nein, so tut es vielleicht ein Mann auf der Erde! Wie grausam du bist! Beleidige das hilflose Begehren einer armen Sklavin nicht. Spiel nicht mit meiner Not wie ein Mann von der Erde, Herr, nimm mich wie ein Mann von Gor! Ich flehe dich an!«
Ich lachte. »Mach die Beine breit, Sklavin«, sagte ich.
»Ja, Herr.«
»Weiter!«
Sie beobachtete meine Hand. Die Zähne hatte sie zusammengebissen, die Augen weit aufgerissen.
»Aii!« schrie sie los, doch schon legte sich meine linke Hand fest über ihren Mund. Sie wand sich hilflos. Ihre Schenkel hatte sie über meiner Hand zusammengepreßt. Sie starrte mich an.
»Du bist eine hübsche Sklavin«, sagte ich und stieß mit dem Knie ihre Beine auseinander.
Und dann klammerte sich ihr Körper an mich. Die Augen hatte sie geschlossen. Ich nahm die Hand von ihrem Mund. Sie öffnete die Augen. »Danke, daß du mir den Mund zugehalten hast«, flüsterte sie, »So hat man mein Schreien nicht gehört.«
»Du wolltest doch die anderen nicht wecken«, sagte ich,
»Es wäre mir unerträglich, wenn sie wüßten, wie ich mich dir hingegeben habe«, sagte sie leise. »Es wäre erniedrigend.«
»Es ist sowieso Zeit, daß sie erwachen.«
»Herr? Herr, nein!« rief sie. »Was tust du da?«
»Ich werde dich den Orgasmus einer Sklavin lehren.«
»Nein!« rief sie schluchzend. »Bitte nein! Es schlafen andere im Zelt! Ich möchte nicht, daß die Mädchen wissen, was für eine Sklavin ich bin. Bitte nein, Herr!«
Doch ich beschloß ihr keine Gnade zu erweisen.
»Halte mir den Mund zu!« flehte sie. »Oh, oh!«
Ich hielt ihre Arme an den Flanken fest. Im nächsten Augenblick bäumte sie sich unter mir auf, wand sich, wehrte sich und legte dann schreiend den Kopf in den Nacken, während ich sie mit kräftigen Stößen in die Felle preßte. Imnak hob den Kopf, erfaßte aber sofort, was hier vor sich ging. Kopfschüttelnd zog er Poalu zu sich heran,
»Ich unterwerfe mich!« schrie Audrey. »Ich unterwerfe mich dir, Herr!« Arlene und Fingerhut musterten sie mürrisch, ärgerlich.
»Sklavin!« sagte Arlene.
»Ja, Sklavin, Sklavin!« schluchzte Audrey und bedeckte mein Gesicht mit Tränen und Küssen. Später hielt ich sie reglos in den Armen, während sie mir mit ihrer kleinen weichen Zunge über die Bartstoppeln leckte.