KAPITEL SIEBEN




Manovitch sammelte seine Anhänger in einem verlassenen Lagerhaus südlich des Flusses. Nachdem es ihm gelungen war, eine stabile Festung einzurichten, wollte er nun einen Angriffsplan gegen die heiligen Männer entwickeln, die nördlich des Flusses um den runden Tisch saßen. Er wußte, daß bei einem Abbruch der Konferenz die Glaubensführer für lange Zeit nicht wieder zusammenkommen würden; vielleicht sogar niemals wieder. Einige von ihnen waren einer starken Opposition aus ihren eigenen Reihen ausgesetzt gewesen, die sich gegen eine vereinte Front richtete, und ihre Gegner würden den Abbruch der Konferenz nutzen, um darauf hinzuweisen, daß eine solche Vereinigung gegen ihre natürlichen Rechte war.

»Jede Religion folgt ihrem eigenen Gott oder ihrer Version von Gott«, sagte Manovitch. »Die Gegner aus den eigenen Reihen werden schreien, daß ihre Anführer mit ihrem Wunsch nach einer Vereinigung unrecht haben und dafür sorgen, daß es zu keinem zweiten Versuch kommt.«

Eine Dämonin namens Skellank, gepflegt und schön wie die übrigen Kreaturen im Raum, sagte: »Warum stürmen wir die Konferenz nicht einfach?«

»Glaubst du, das hätte ich noch nicht getan?« fragte Manovitch. »Ich habe erst gestern drei von euch dorthin geschickt.«

Skellank schaute sich um und stellte fest, daß drei von den zwei Dutzend Dämonen fehlten, die beim letzten Mal dagewesen waren.

»Und was ist mit ihnen passiert?« fragte ein anderer Dämon.

»Der Erzengel hat sie verbrannt«, erwiderte Manovitch.

Man hörte ein Schlurfen, dann herrschte Stille. Dies waren Dämonen, die sich im Angesicht der Zerstörung bereits als Feiglinge erwiesen hatten. Sie hatten den Zorn und den langen Arm Satans gefürchtet und waren den Schlachtfeldern Armageddons entflohen, um sich auf der Erde zu verstecken. Einmal der Vernichtung entkommen, verlangte es sie nicht danach, ihr ein zweites Mal zu begegnen, selbst wenn man ihnen dafür die erste Desertion verzieh.

»Und«, sagte der hübsche Bakan, »was sollen wir jetzt machen?«

»Uns eine versteckte Annäherung ausdenken«, schnappte Manovitch. »Wir müssen den Bastarden am Konferenztisch das Leben so unerträglich machen, daß sie wieder in ihre Länder fliehen. Ich brauche ein paar Vorschläge, wie wir das anstellen können.«

»Ich habe eine Idee«, meldete sich Skellank, deren Augen im Zwielicht funkelten. »Warum übernehmen wir nicht etwas von ihnen, aus ihrem Buch? Warum nehmen wir nicht ein paar Strafen für die Sünder und ahmen sie nach – nur besser? Wir zeigen diesen heiligen Männern am Konferenztisch, daß jede Strafe, die von den Truppen Gottes ausgeteilt wird, auch von uns verabreicht werden kann, nur viel besser, viel schlimmer.«

Manovitch nickte anerkennend. »Das gefällt mir, das gefällt mir sehr gut…«

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